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Gutachten zur Versalzung der Gerstunger ... - Runder Tisch

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Abbildung 2.5 – Vorfeldmessstellen sind keine Gewähr gegen unerwartete <strong>Versalzung</strong>en in<br />

Brunnen. Liegt das Leck (Störung, Zerrüttungszone) im Abstrom <strong>der</strong> Messstelle, wird die<br />

<strong>Versalzung</strong> nicht o<strong>der</strong> erst sehr spät entdeckt werden.<br />

Ein weiteres Problem <strong>der</strong> Vorfeldmessstellen besteht darin, dass sie mit einer längeren<br />

Planungs-, Genehmigungs- und Herstellungsdauer verbunden wären, während K+S einen<br />

fließenden Übergang zwischen Probebetrieb und Regelbetrieb anstrebt. Es würde also auch<br />

über einen längeren Zeitraum keine Überwachung <strong>der</strong> Brunnen erfolgen können, ganz zu<br />

schweigen von einer Beweissicherung bezüglich des Ist-Zustandes.<br />

Die bisherige behördliche Überwachungspraxis <strong>der</strong> Grundwassermessstellen muss<br />

grundlegend verbessert werden. Die Festsetzung von Ca/Mg-Verhältnissen als<br />

Überwachungswerte ist aufgrund <strong>der</strong> nachweislich ablaufenden Dolomitisierungsreaktionen<br />

<strong>zur</strong> Erkennung von Laugeneinflüssen ungeeignet. Es müssen grundsätzlich alle Parameter<br />

betrachtet werden, und im Hinblick auf das Verschlechterungs-Verbot, bzw. das<br />

Verbesserungs-Gebot <strong>der</strong> Wasserrahmenrichtlinie für Grundwässer, müssen entsprechende,<br />

wirksame Reinhalte-Maßnahmen eingeleitet werden. Die ständige Anpassung <strong>der</strong><br />

behördlichen Grenzwerte nach oben, bzw. die Verlegung von Probenahme-Tiefen in<br />

Messstellen in höhere Niveaus, wie sie bisher praktiziert wird, ist nicht akzeptabel.<br />

Soweit die Gemeinde Gerstungen an einem Erhalt ihres in Eigenbetrieb geführten<br />

Wasserwerkes festhalten will, muss daher aus gutachtlicher Sicht dazu geraten werden, auch<br />

weiterhin auf eine völlige und sofortige Einstellung <strong>der</strong> Laugenversenkung im Bereich <strong>der</strong><br />

<strong>Gerstunger</strong> Mulde, aber auch im Versenkgebiet Kleinensee, zu bestehen. Nur so kann eine<br />

eigene, nachhaltige Wasserversorgung gesichert und das Eintreten eines<br />

Dr.habil. Ralf E. Krupp – Diplom-Geologe, Geochemiker 45

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