Gutachten zur Versalzung der Gerstunger ... - Runder Tisch
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██ Hy Neustädt 1/62 – (Diagramm 42) Die Bohrung erschließt Calcium-Bicarbonat-<br />
Sulfatwässer mit geringen Salzgehalten. Seit Einrichtung <strong>der</strong> Messstelle sind die<br />
Chloridgehalte von unter 50 auf zeitweise über 100 mg/L angestiegen. Auch die Magnesiumund<br />
Kaliumgehalte scheinen geringfügig erhöht. Ein geringfügiger <strong>Versalzung</strong>seinfluss kann<br />
vorliegen.<br />
██ Hy Neustädt 3/87 – (Diagramm 43) Für die Buntsandstein-Messstelle liegen seit 1995<br />
relativ detaillierte Messdaten vor. Demnach handelt es sich um ein Calcium-Bicarbonat-<br />
Wasser mit niedriger Mineralisation. Allerdings zeigen auch hier die Chlorid- und die<br />
Magnesium-Konzentrationen einen langsam aber kontinuierlich ansteigenden Trend. Die<br />
Sulfat-Konzentrationen sind seit Beginn <strong>der</strong> Bergerprobung deutlich <strong>zur</strong>ückgegangen. Dies<br />
könnte auf versenkungsbedingte Verschiebungen des Grundwassers <strong>zur</strong>ück zu führen sein,<br />
ohne dass bisher stärker versalzenes Wasser die Messstelle erreicht hat.<br />
██ Hy Neustädt 5/99 – (Diagramm 44) Die Messstelle schließt ein Calcium-Bicarbonat-<br />
Wasser des Buntsandsteins auf, das durch leicht erhöhte NaCl-Gehalte und eine NaCl-Spitze<br />
im Jahr 2003 auffällt. Außerdem sind seit 2004 die Kalium-Gehalte signifikant angestiegen.<br />
██ Hy Sallmannshausen 1/94 – (Diagramm 46) Die Proben aus 60 m Tiefe (Buntsandstein)<br />
zeigen eine deutliche <strong>Versalzung</strong> mit NaCl-Dominanz. Die höchsten Konzentrationen traten<br />
2004 während <strong>der</strong> Bergerprobung auf. Proben aus 94 m Tiefe sind stark mit NaCl belastet.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> erhöhten Ca/Mg-Verhältnisse scheint es sich bei <strong>der</strong> Salzquelle eher um<br />
Mischwässer mit Kieserit-Waschwasser als um reines Plattendolomit-Formationswasser zu<br />
handeln.<br />
██ Bohrbrunnen Sallmannshausen 1/83 – (Diagramm 47) Dieser Brunnen liegt westlich<br />
<strong>der</strong> vorgenannten Messstelle Hy Sallmannshausen 1/94. Es liegen nur drei Messwerte vor, die<br />
jedoch belegen, dass Anfang <strong>der</strong> 1990-er Jahre eine stärkere <strong>Versalzung</strong> vorlag, die<br />
mittlerweile stark <strong>zur</strong>ückgegangen ist. Die Zusammensetzung deutet auch hier auf Anteile<br />
von Kieserit-Waschwasser hin.<br />
██ Hy Unterellen 1/99 (MVA) – (Diagramm 49) Die Messstelle erschließt deutlich mit<br />
NaCl sowie mit CaSO 4 belastete Wässer des Buntsandsteins, die jedoch im<br />
Beobachtungszeitraum (2000-2006) keine nennenswerten Konzentrationsschwankungen<br />
zeigen. Die erhöhten Mg-, Ca- und SO 4 -Gehalte machen einen Einfluss von Kieserit-<br />
Waschwasser wahrscheinlich.<br />
██ Hy Unterellen 1/92 (Dünkelrothe) – (Diagramm 48) Die Messstelle Dünkelrothe<br />
schließt ein von Salzen unbelastetes Calcium-Bicarbonat-Wasser des Buntsandsteins auf.<br />
██ Tiefbrunnen Obersuhl (Im Heil; Nr. 380) – (Diagramm 45) Im Tiefbrunnen sind<br />
Calcium-Bicarbonat-Wässer des Buntsandsteins aufgeschlossen, welche nur geringe<br />
Salzgehalte aufweisen. Allerdings deutet sich seit Mitte <strong>der</strong> 90-er Jahre eine Zunahme <strong>der</strong><br />
Chlorid/Sulfat-Verhältnisse an, die aber <strong>der</strong>zeit noch nicht mit Bestimmtheit als Indiz für<br />
<strong>Versalzung</strong> gewertet werden kann.<br />
██ Schachtbrunnen Alexan<strong>der</strong>shall Dippach – (Diagramm 19) Diese offenbar sehr seichte<br />
Messstelle im Buntsandstein ist beson<strong>der</strong>s gut dokumentiert und zeigt deutliche<br />
jahreszeitliche Schwankungen, die auf Verdünnung durch Nie<strong>der</strong>schläge schließen lassen. Sie<br />
ist deutlich durch Natrium, Calcium- und Magnesium-Chloride versalzen.<br />
Dr.habil. Ralf E. Krupp – Diplom-Geologe, Geochemiker 38