Gutachten zur Versalzung der Gerstunger ... - Runder Tisch
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theoretischen Mischungslinie (PGM-su-Trend) wie man es für die reine Vermischung gering<br />
konzentrierter Formationswässer mit MgCl 2 -reichen Laugen ohne Nebengesteinsreaktionen<br />
erwarten würde. Vielmehr steigen während <strong>der</strong> wirksamen Phase des C/D-Puffers die Ca-<br />
Konzentrationen in <strong>der</strong> Mischlösung in äquivalenter Menge zum eingebundenen Mg rasch an.<br />
Nach Erschöpfung des Puffers schwenkt <strong>der</strong> chemische Entwicklungstrend von Herda 9 dann<br />
um und verläuft geradewegs in Richtung <strong>der</strong> darstellenden Punkte <strong>der</strong> Versenklösungen, weit<br />
außerhalb des Diagrammfeldes.<br />
Im Fall des Brunnens Wünschensuhl III ist eine solche Pufferwirkung nicht erkennbar, was<br />
auf lokal geringere (bereits erschöpfte?) Puffer-Kapazität des Plattendolomits hinweisen<br />
könnte. Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Wässern im Plattendolomit (z.B. Herda 2) ist hier das vor<br />
Beginn <strong>der</strong> Bergerprobung vorliegende Formationswasser nur schwach mineralisiert.<br />
Interessant ist auch die rückläufige (!) Konzentrationsentwicklung im ehemaligen<br />
Versenkbrunnen Horschlitt 5. Dort findet wahrscheinlich eine natürliche Entsalzung infolge<br />
Grundwasser-Neubildung und -Migration statt.<br />
Na/Mg-Diagramm (Diagramm 66). Auch hier macht sich die Calcit/Dolomit-Pufferwirkung<br />
auf die Lösungen von Herda 2 und Herda 9 bemerkbar, indem anfangs die Mg-<br />
Konzentrationen nahezu konstant bleiben, während sich die Na-Konzentrationen spontan dem<br />
Mischungsverhältnis anpassen. Nach Erschöpfung des Puffers entwickeln sich die Herda-<br />
Lösungen dann weiter entlang den Mischungstrends zwischen dem jeweiligen<br />
(unterschiedlich stark mineralisierten) Plattendolomit-Wasser und den MgCl 2 -reichen PGM-<br />
Versenklaugen.<br />
Die Wünschensuhl III-Lösungen folgen hingegen einem Trend, <strong>der</strong> einer reinen<br />
Mischungsreihe zwischen schwach mineralisiertem Plattendolomit-Wasser und früher<br />
versenkten, stärker NaCl-betonten Kieserit-Deckwässern entspricht, wie sie z.B. von VEB<br />
Kalibetrieb Werra (jetzt K+S Werk Unterbreizbach) in <strong>der</strong> Horschlitter Mulde und vom<br />
Werk Wintershall im Raum Kleinensee verpresst worden sind.<br />
Ca/SO 4 -Diagramm (Diagramme 62 und 63). Im Ca/SO 4 -Diagramm folgen die meisten<br />
Plattendolomit-Wässer einem linearen Trend, <strong>der</strong> in etwa dem stöchiometrischen Ca/SO 4 -<br />
Verhältnis von Gips bzw. Anhydrit entspricht. Dies deutet darauf hin, dass die Ca- und SO 4 -<br />
Gehalte ebenso wie die Na- und Cl-Gehalte durch die Auflösung von Anhydrit-haltigem<br />
Steinsalz, also durch Subrosionsprozesse bestimmt werden. Der lineare Trend stellt demnach<br />
eine Verdünnungsreihe von gesättigten Subrosions-Laugen und gering mineralisiertem (neu<br />
gebildeten) Grundwasser dar. Der geringe Sulfat-Überschuss gegenüber <strong>der</strong><br />
stöchiometrischen CaSO 4 -Zusammensetzung erklärt sich aus akzessorischen Kieseritund/o<strong>der</strong><br />
Polyhalit-Gehalten im aufgelösten Steinsalz.<br />
Sobald die Ca- und SO 4 -Konzentrationen die Löslichkeitskurve von Gips erreichen, sind sie<br />
nicht mehr unabhängig voneinan<strong>der</strong> variierbar. Lösungszusammensetzungen oberhalb <strong>der</strong><br />
Löslichkeitskurve sind nicht möglich. Wenn solche Werte dennoch auftreten (Herda 2), sind<br />
sie ein Hinweis auf analytische Fehler, z.B. durch mit analysierte Gips-Partikel.<br />
Mg/SO 4 -Diagramm (Diagramm 64). Im Mg/SO 4 -Diagramm folgen die unverän<strong>der</strong>ten<br />
Plattendolomitwässer einem „flachen“, magnesium-armen Verdünnungs-Trend, <strong>der</strong> sich aus<br />
<strong>der</strong> Zusammensetzung des subrodierten Salzgebirges ergibt und dessen Mg/SO 4 -Verhältnisse<br />
weit unterhalb des stöchiometrischen Verhältnisses von Kieserits (MgSO 4 ⋅H 2 O) liegt, wie es<br />
Dr.habil. Ralf E. Krupp – Diplom-Geologe, Geochemiker 33