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Gutachten zur Versalzung der Gerstunger ... - Runder Tisch

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Diagramm 15 für die Bohrung Obersuhl 2 zeigt, wie wichtig ältere Beobachtungsdaten<br />

(Beweissicherung) für die Interpretation <strong>der</strong> geochemischen Entwicklungen sind.<br />

Der Brunnen Wünschensuhl III (Diagramm 17) zeigt sehr schön die einsetzende Verdrängung<br />

gering mineralisierter Formationswässer durch Kieseritwaschwässer mit Einsetzen <strong>der</strong><br />

Bergerprobung.<br />

X/Y-Plots: In den folgenden Diagrammen (x/y-Plots) soll die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Plattendolomit-Wässer vor und nach Vermischung mit versenkten Laugen dargestellt werden.<br />

Na/Cl-Diagramm - Im Na/Cl-Diagramm (Diagramme 59 und 60) ist zu erkennen, dass die<br />

nativen Plattendolomitwässer einen großen Konzentrationsbereich abdecken und sich eng<br />

entlang <strong>der</strong> (fast völlig verdeckten) dunkelgelben Modellkurve (stöchiometrische NaCl-<br />

Lösungen) gruppieren. Es handelt sich also um unterschiedlich stark verdünnte<br />

Subrosionslaugen. Da auch die Kieserit-Waschwässer hauptsächlich NaCl enthalten, liegen<br />

auch <strong>der</strong>en Modellkurven im Na/Cl-Diagramm dicht bei den reinen NaCl-Lösungen.<br />

Weit rechts im Diagramm 59 sind die darstellenden Punkte <strong>der</strong> Versenklösungen des PGM<br />

eingetragen. Die Entwicklungslinien <strong>der</strong> dargestellten Messstellen Herda 2, Herda 9,<br />

Horschlitt 5 und Wünschensuhl III beginnen an verschiedenen Stellen auf <strong>der</strong> NaCl-<br />

Modellkurve, je nach Mineralisationsgrad <strong>der</strong> Plattendolomitwasser-Endglie<strong>der</strong> an den<br />

jeweiligen Messstellen. Die sich bildenden Mischlösungen von Herda 2 und Herda 9 bewegen<br />

sich dann erwartungsgemäß in Richtung des PGM-Endgliedes. Dabei verän<strong>der</strong>n sich die<br />

Natrium-Konzentrationen kaum, während die Chlorid-Konzentrationen <strong>der</strong> Mischlösungen,<br />

wegen des hohen MgCl 2 -Gehaltes <strong>der</strong> Versenklösungen, rasch zunehmen.<br />

Die Wünschensuhl III-Entwicklungslinie beginnt hingegen bei schwach mineralisierten<br />

Plattendolomit-Wässern und bewegt sich auf ein relativ NaCl-reiches Endglied hin<br />

(Diagramme 59-60). Es handelt sich dabei um Kieserit-Waschwasser.<br />

Die Horschlitt 5 –Lösungen gehen von einer calcium- und magnesiumchlorid-reichen, aber<br />

natrium-armen Zusammensetzung aus und werden zunehmend von gering mineralisierten<br />

NaCl-Wässern des Plattendolomits verdünnt (Diagramme 59-60).<br />

Ca/Mg-Diagramm - Im Ca/Mg-Diagramm (Diagramm 61) ist die chemische Pufferwirkung<br />

des Plattendolomits auf die Ca/Mg-Verhältnisse seiner unbeeinflussten Formationswässer<br />

(+ Symbole) deutlich zu erkennen. Trotz unterschiedlich hoher Mineralisation zeigen diese<br />

Wässer immer gleiche Ca/Mg-Verhältnisse und folgen <strong>der</strong> Gleichgewichts-Geraden des<br />

Calcit/Dolomit-Puffers.<br />

Im krassen Unterschied dazu verlaufen die chemischen Entwicklungs-Trends, sobald eine<br />

Zumischung und Reaktion mit den Versenklaugen des Pufferspeichers <strong>Gerstunger</strong> Mulde<br />

(PGM) hinzukommt: Zu Beginn ist noch ein Einfluss des Calcit/Dolomit-Puffers zu<br />

beobachten, <strong>der</strong> sich unterschiedlich manifestieren kann, je nach dem wie schnell <strong>der</strong> Puffer<br />

wegen Erschöpfung <strong>der</strong> Calcit-Reserve o<strong>der</strong> aus kinetischen Gründen unwirksam wird.<br />

Beson<strong>der</strong>s die Entwicklung <strong>der</strong> Lösungen von Herda 9 zeigt sehr schön, wie anfangs <strong>der</strong><br />

Calcit/Dolomit-Puffer noch die Ca/Mg-Verhältnisse <strong>der</strong> Mischwässer nahe <strong>der</strong><br />

Gleichgewichts-Geraden fixiert und einen Anstieg <strong>der</strong> Mg-Konzentration verhin<strong>der</strong>t, bis dann<br />

schließlich die Pufferwirkung erschöpft ist. Der Trend verläuft also nicht entlang <strong>der</strong><br />

Dr.habil. Ralf E. Krupp – Diplom-Geologe, Geochemiker 32

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