Festivalkatalog - FilmPolska
Festivalkatalog - FilmPolska
Festivalkatalog - FilmPolska
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kinoedukacja<br />
→ Kino als Teil von Jugendkultur und gleichzeitig wichtigem Element in der<br />
Bildungsarbeit steht im Mittelpunkt des Sonderprogramms von filmPOLSKA,<br />
das in diesem Jahr zum ersten Mal in der Brotfabrik stattfindet. Kinoedukacja<br />
ebnet mit einem spannenden Kino- und Filmprogramm Wege zur Wahrnehmung<br />
der jüngsten Geschichte Polens und richtet ein besonderes Augenmerk<br />
auf die polnische Jugendkultur. Neben dem regulären Festivalprogramm bietet<br />
Kinoedukacja eine Reihe geschlossener Filmvorführungen für Schulklassen in<br />
Anwesenheit der Autoren. Vor jeder Vorführung gibt es eine Einführung zum<br />
Film, um die dargestellten historischen bzw. aktuellen Ereignisse auszuleuchten.<br />
Das filmpädagogische Angebot, welches sich an Berliner Schulen richtet,<br />
wurde gemeinsam mit dem djo – „Deutsche Jugend in Europa Bundesverband<br />
e.V.“ – unter dem Motto „Junges Kino für junge Menschen“ konzipiert. Zeitgleich<br />
findet unter professioneller Anleitung ein Schnittworkshop statt, der die<br />
Medienkompetenz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Umgang mit<br />
dem Bild stärken sowie handwerkliche Grundlagen für Selbstdarstellung und<br />
-wahrnehmung schaffen soll.<br />
Galerianki / Shopping Girls<br />
PL 2009; 86 min; Blu-Ray; OmdU; R/B: Katarzyna Rosłaniec; K: Witold Stok; M:<br />
O.S.T.R.; D: Anna Kaczmarczyk, Dagmara Krasowska, Dominika Gwit u.a.<br />
An sich kann man die Existenz zahlloser Einkaufszentren nicht<br />
verdammen: sie sind bunt, drinnen ist es warm, man fühlt sich<br />
geborgen und sicher. Für Milena und ihre Freundinnen sind die<br />
Einkaufsoasen jedoch Jagdrevier. Ihre Beute: ältere Männer, ihre<br />
Tauschobjekte: Sex gegen Kosmetika und schicke Kleidung. Shopping<br />
Girls erzählt die Geschichte eines Mädchens, das in dieses<br />
„Tauschgeschäft“ einsteigt. Mit schonungsloser Frische nimmt der<br />
Debütfilm von Katarzyna Rosłaniec das Thema der jugendlichen<br />
Prostitution auf; ein Problem, das in Polen gerne unter den Teppich<br />
gekehrt wird.<br />
Katarzyna Rosłaniec (*1980) erhielt 2009 den Preis für das beste<br />
Debüt im Wettbewerb des Filmfestivals in Gdynia. Sie studierte<br />
Wirtschaft an der Universität Gdańsk, beendete 2006 ihr Regiestudium<br />
an der Warschauer Filmhochschule und 2008 den Masterkurs<br />
für Spielfilm an der Andrzej Wajda Filmhochschule.<br />
19.04. Fr 18:00 Uhr Brotfabrik Gast: Katarzyna Rosłaniec<br />
Kinoedukacja<br />
Sala samobójców / Suicide Room<br />
PL 2011; 112 min; OmdU; Blu-Ray; R: Jan Komasa; B: Jan Komasa; K: Radosław Ładczuk; S:<br />
Bartosz Pietras; M: Michał Jacaszek; D: Jakub Gierszał, Roma Gąsiorowska-Żurawska, Agata Kulesza,<br />
Krzysztof Pieczyński u.a.<br />
Noch 100 Tage sind es, bis Dominik die elitärste Schule Polens verlassen kann.<br />
Wenn es nach seinen ehrgeizigen Eltern ginge, dann würde sofort ein rentabler<br />
Studiengang folgen. Doch eine Reihe demütigender Erlebnisse, die von seinen<br />
Mitschülern sofort in sozialen Netzwerken verbreitet werden, bringt Dominiks<br />
Welt ins Wanken. Erniedrigt vom Cybermobbing verlässt er 10 Tage lang nicht<br />
sein Zimmer, um in die Anonymität des Internets zu flüchten. Dort lernt er Sylwia<br />
kennen, die ihn mit einem exklusiven Kreis von Menschen zusammenbringt:<br />
sie planen ihren Suizid in einem speziellen Online-Chat, dem Suicide<br />
Room. Dominik lässt sich von Sylwia in ein gefährliches Spiel hineinziehen,<br />
das bald außer Kontrolle gerät. Dominik verliert den Bezug zur Realität, sein<br />
echtes verschwimmt mit seinem virtuellen Leben. Filmsprachlich werden Dominiks<br />
virtuelle Erfahrungen durch Animationen von der Realität abgegrenzt. Der<br />
Film feierte 2011 auf der Berlinale Premiere und brachte dem Hauptdarsteller<br />
Jakub Gierszał die Nominierung zum Shooting Star 2012.<br />
Jan Komasa (*1981 in Poznań) ist Regisseur und Drehbuchautor. Er studierte<br />
Regie an der Filmhochschule Łódź und Philosophie an der Kardinal-Stefan-<br />
Wyszyński-Universität in Warschau.<br />
18.04. Do 18:00 Uhr Brotfabrik mit Einführung<br />
SUICIDE ROOM<br />
Ki / Ich heiße Ki<br />
PL 2011; 98 min; Blu-Ray, OmdU; R: Leszek Dawid,; B: Paweł Ferdek, Leszek Dawid,<br />
K: Łukasz Gutt, S: Jarosław Kamiński, D: Roma Gąsiorowska, Adam Woronowicz,<br />
Kamil Malecki, Krzysztof Globisz u.a.<br />
Kinga, genannt Ki, ist die junge und lebenslustige Mutter des 2-jährigen<br />
Pio. Statt sich um dessen Erziehung zu kümmern, tut sie alles,<br />
um dem Klischee einer ausgebrannten, alleinerziehenden Mutter<br />
zu widersprechen. Während sie sich die Nächte auf Partys um die<br />
Ohren schlägt, beginnen sich daheim die Rechnungen zu stapeln.<br />
Doch Ki weiß, wie sie über die Runden kommt: neben zahlreichen<br />
kreativen Nebenjobs versteht sie es auch geschickt, die Hilfsbereitschaft<br />
anderer auszunutzen. Als dann die Beziehung zu ihrem<br />
Freund Anto zerbricht, sie bei einer Freundin einziehen muss und<br />
das Sozialamt mit Sanktionen droht, scheint das Chaos perfekt.<br />
Erst als der ernste Miko in ihr Leben tritt, scheinen sich die Wogen<br />
wieder zu glätten. Dawids Debütfilm feierte seine Premiere bei<br />
den Internationalen Filmfestspielen in Venedig. Beim Filmfestival in<br />
Cottbus wurde Roma Gąsiorowska für ihre herausragende Darstellung<br />
der Ki ausgezeichnet.<br />
Leszek Dawid (*1971 in Kluczbork) absolvierte 2005 die Filmhochschule<br />
in Łódź und unterrichtet dort seitdem im Fachbereich Regie.<br />
Nach mehreren international preisgekrönten Dokumentarfilmen ist<br />
Ki sein Spielfilmdebüt.<br />
20.04. Sa 18:00 Uhr Brotfabrik Gast: Leszek Dawid<br />
28<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 29