Die Aareschlucht - Kanton Bern
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125 JAHRE AARESCHLUCHT/20. April 2013 Seite 1<br />
125 JAHRE AARESCHLUCHT;<br />
Meiringen,<br />
20. April 2013<br />
Grußbotschaft von<br />
Herrn Regierungspräsident Andreas Rickenbacher,<br />
Volkswirtschaftsdirektor des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
DIE AARESCHLUCHT:<br />
MYSTISCH, KOSTBAR, WERTVOLL FÜR DEN KANTON BERN<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
Ich freue mich, mit Ihnen das 125-Jahr-Jubiläum der AARESCHLUCHT zu feiern, und ich<br />
gratuliere Ihnen herzlich zum hohen Jubiläum!<br />
<strong>Die</strong> AARESCHLUCHT ist ein einmaliges Naturdenkmal und seit 125 Jahren eine touristische<br />
Attraktion.<br />
<strong>Die</strong> AARESCHLUCHT wirbt mit dem Dreiklang „mystisch, dunkel, kostbar“. Als<br />
Volkswirtschaftsdirektor konzentriere ich mich auf die Qualität „kostbar“ — auch im Sinn<br />
von „wertvoll“. Dabei gehe ich auf die ökonomischen Aspekte und die tourismuspolitische<br />
Bedeutung des Unternehmens AARESCHLUCHT ein.<br />
Warum? <strong>Die</strong> AARESCHLUCHT ist ein Beispiel für pionierhaftes Unternehmertum<br />
im frühen Tourismus des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>.<br />
www.vol.be.ch
125 JAHRE AARESCHLUCHT/20. April 2013 Seite 2<br />
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<strong>Bern</strong>er Unternehmertum<br />
Bereits im Jahr 1887 hatten initiative Unternehmer aus der Region die Vision,<br />
das Naturdenkmal AARESCHLUCHT zugänglich zu machen und touristisch zu nutzen.<br />
Der Zeitpunkt war günstig. Dank dem Aufbau des Eisenbahnnetzes war der Tourismus<br />
im Aufschwung. Schon in den 1840er Jahren fuhren Dampfschiffe auf dem Thuner- und<br />
Brienzersee. 1874 öffnete das GRANDHOTEL GIEßBACH. Drei Jahre später, 1891, dampfte<br />
die erste Bahn auf das BRIENZER ROTHORN.<br />
<strong>Die</strong> AARESCHLUCHT war schon damals ein wichtiges und attraktives Element im guten<br />
touristischen Angebot der Region.<br />
Für die Nutzung der AARESCHLUCHT aber musste die Zustimmung aus dem<br />
fernen <strong>Bern</strong> eingeholt werden. Der Regierungsrat erteilte am 28. September 1887 eine<br />
Konzession für die Anlage einer Galerie und eines Fußwegs durch die AARESCHLUCHT.<br />
Damit sich aus der Konzession eine Erfolgsgeschichte entwickeln konnte, war auch privates<br />
Unternehmertum gefragt. Am 5. April 1888 übernahm Johann von Bergen die<br />
Konzession. Er gründete mit zwölf Persönlichkeiten aus der Region eine Gesellschaft<br />
zum Bau und Betrieb der AARESCHLUCHT. Eine frühe Private-Public-Partnership PPP also<br />
stand am Anfang der Erfolgsgeschichte der AARESCHLUCHT!<br />
Sie ist auch 125 Jahre später ein durch und durch regionales Unternehmen.<br />
Ich danke an dieser Stelle dem Präsidenten des Verwaltungsrats, Herrn Andreas Michel,<br />
und den weiteren VR-Mitgliedern für das große Engagement. Ebenfalls danke ich<br />
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Denn diese kümmern sich Saison für Saison um<br />
Bau und Unterhalt und betreuen die Gäste freundlich und kompetent.<br />
Welche Funktion hat der Tourismus im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> heute?<br />
►<br />
Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus<br />
Der Tourismus ist im <strong>Bern</strong>er Oberland von großer wirtschaftlicher Bedeutung:<br />
Jeder vierte Arbeitsplatz hängt vom Tourismus ab; und jeder vierte Franken wird im<br />
Tourismus verdient.<br />
<strong>Die</strong> Tourismuswirtschaft hat es zurzeit nicht einfach. Der hohe Frankenkurs verteuert<br />
Ferien in der Schweiz für Gäste aus Deutschland, Frankreich, Italien oder Großbritannien.<br />
Im <strong>Bern</strong>er Oberland sind wir — verglichen mit dem Wallis oder dem Graubünden —<br />
in einer etwas besseren Situation. Der Anteil von Gästen aus Asien und Übersee ist bei<br />
uns traditionell hoch. Wenn wir unsere Position aber halten wollen, sind große Anstrengungen<br />
notwendig. Gefordert ist die Tourismusbranche selber, gefordert ist aber auch<br />
der <strong>Kanton</strong>.<br />
Welchen Beitrag leisten wir zur Erneuerung der Tourismuspolitik?<br />
www.vol.be.ch
125 JAHRE AARESCHLUCHT/20. April 2013 Seite 3<br />
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<strong>Kanton</strong>ale Tourismuspolitik<br />
Wenn im vorletzten Jahrhundert die Konzessionserteilung noch im Zentrum<br />
der kantonalen Tourismuspolitik stand, sind heute das Marketing und das touristische<br />
Angebot von größter Bedeutung.<br />
Marketing wird immer wichtiger und anspruchsvoller. Einzelne Orte oder kleinere<br />
Destinationen können sich den Aufwand dafür nicht mehr leisten.<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> hat deshalb im September 2012 zusammen mit den touristischen Destinationen<br />
eine gemeinsame Marketinggesellschaft, die BE! TOURISMUS AG, gegründet.<br />
An der Gesellschaft halten die Destinationen 51 Prozent der Anteile und der <strong>Kanton</strong> 49<br />
Prozent. Der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> zahlt im laufenden Jahr 2,3 Millionen Franken an diese Marketinggesellschaft.<br />
<strong>Die</strong> BE! TOURISMUS AG wird die touristische Basiswerbung für die<br />
Destinationen sicherstellen. Dazu wird sie eng mit SCHWEIZ TOURISMUS zusammenarbeiten.<br />
Zudem haben wir die Zahl der Destinationen deutlich reduziert. Seit Anfang Jahr gibt es<br />
noch fünf: Interlaken-Jungfrau-Haslital, <strong>Bern</strong>er Oberland Mitte, Gstaad-Saanenland,<br />
<strong>Bern</strong> und Jura-Trois Lacs.<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> unterstützt neben dem Marketing aber auch die touristische<br />
Infrastruktur und innovative Angebote. Dafür stehen die Darlehen und Beiträge der Regionalpolitik<br />
zur Verfügung.<br />
Im Oberland Ost hat der <strong>Kanton</strong> in den letzten Jahren folgende Projekte unterstützt:<br />
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DAS KONGRESSZENTRUM INTERLAKEN:<br />
Der Beitrag des <strong>Kanton</strong>s von 7 Millionen Franken an den Neubau sicherte<br />
die Konkurrenzfähigkeit von Interlaken und des gesamten <strong>Bern</strong>er Oberlands.<br />
Interlaken zählt zu den wichtigsten Kongressorten der Schweiz. Kongresse<br />
erhöhen die Zimmerauslastung der Hotels. Sie leisten einen wichtigen Beitrag<br />
an die touristische Wertschöpfung. Der Kongressbetrieb ist ohne Unterstützung<br />
des Standorts nicht finanzierbar.<br />
Für das östliche Oberland ist die neue JUGENDHERBERGE INTERLAKEN wichtig:<br />
Der <strong>Kanton</strong> hat das Projekt mit Darlehen und Beiträgen unterstützt. <strong>Die</strong> JU-<br />
GENDHERBERGE holt internationale, meist junge Gäste ins Oberland. Und diese<br />
werden die künftigen Gäste in der traditionellen Hotellerie sein.<br />
DAS GRIMSELTOR:<br />
Mit dem GRIMSELTOR wurde in Innertkirchen ein Zentrum geschaffen, das<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen für Einheimische und Touristen erbringt. Der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
hat das GRIMSELTOR-Projekt mit Beiträgen unterstützt.<br />
DIE QUALIFUTURA-GRIMSELWELT:<br />
<strong>Die</strong> QUALIFUTURA ist ein Integrationsprojekt. Es vernetzt Wirtschaft und Soziales<br />
im Haslital auf einzigartige Weise. Dazu gehören die Führung des<br />
Gasthauses ALPENROSE im Gadmental, die Zusammenarbeit mit dem Gewerbe<br />
des Gadmentals und die Entwicklung von Berg-Lodges. Das Projekt<br />
wurde vom <strong>Kanton</strong> in mehreren Etappen gefördert.<br />
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125 JAHRE AARESCHLUCHT/20. April 2013 Seite 4<br />
Indirekte Unterstützung für den Tourismus leistet der <strong>Kanton</strong> zudem mit der<br />
Verkehrs- und der Kulturpolitik.<br />
So hat der Große Rat in der vergangenen Märzsession über das Angebot im öffentlichen<br />
Verkehr für die Jahre 2014 bis 2017 und dessen Finanzierung entschieden. <strong>Die</strong>s<br />
sichert die gute Erreichbarkeit des Oberhasli und der AARESCHLUCHT mit Bahn und Bus.<br />
Der <strong>Kanton</strong> unterstützt auch das FREILICHTMUSEUM BALLENBERG. In der Septembersession<br />
2012 stimmte der Große Rat den Beiträgen 2012 bis 2015 zu. Pro Jahr erhält das<br />
FREILICHTMUSEUM einen <strong>Kanton</strong>sbeitrag von 625‘000 Franken. Bis Ende Mai ist eine<br />
Verordnung zum KULTURFÖRDERUNGSGESETZ in Konsultation. Dabei wird geklärt, welche<br />
Kulturinstitutionen künftig vom <strong>Kanton</strong> unabhängig von Beiträgen der Gemeinden unterstützt<br />
werden sollen. Neben dem KUNSTMUSEUM BERN und dem ZENTRUM PAUL KLEE soll<br />
auch das FREILICHTMUSEUM BALLENBERG zu den Begünstigten gehören.<br />
Was bringt uns die Zukunft? Wo liegt der Erfolg des bernischen Tourismus?<br />
►<br />
Fazit<br />
Der Erfolg liegt im gemeinsamen Vorwärtsgehen von öffentlicher Hand und<br />
privaten Unternehmen. Der <strong>Kanton</strong> schafft gute Rahmenbedingungen für den Tourismus.<br />
Er fördert das Marketing. Er kann einen Beitrag für die Verbesserung des touristischen<br />
Angebots leisten. Er setzt dazu beträchtliche finanzielle Mittel ein.<br />
Das Angebot selber muss aber lokal entwickelt werden und lokal verankert sein. Dazu<br />
braucht es Visionen, Mut, Leistungsbereitschaft und Durchsetzungskraft.<br />
<strong>Die</strong>se Qualitäten haben vor 125 Jahren die zwölf Männer aus der Region mit der Gründung<br />
des Unternehmens AARESCHLUCHT unter Beweis gestellt. Heute sind es der Verwaltungsrat<br />
und die Aktionäre, die Geschäftsleitung und das AARESCHLUCHT-Team, die<br />
entsprechend gefordert sind.<br />
Ich danke Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, für den großen Einsatz,<br />
den Sie zugunsten des Tourismusstandorts <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> leisten.<br />
Für die Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und für heute Abend eine würdige und<br />
„mystische“ Jubiläumsfeier.<br />
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