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Raumakustische Computersimulation - Systmuwi.de

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Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 1<br />

Prof. Dr. rer. nat. Uwe M. Stephenson,<br />

HafenCity Universität Hamburg<br />

<strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong><br />

und:<br />

Wie die Nachhallzeit auch von <strong>de</strong>r Raumform abhängt<br />

- Untersuchungen zur Elbphilharmonie Hamburg


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 2<br />

1.) Ziele, Annahmen, Ansätze <strong>de</strong>r Geometrischen Raumakustik<br />

- Was ist „gute Akustik“? - raumakustische Parameter<br />

2.) Numerische Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Geometrischen Raumakustik<br />

- Die Spiegelschallquellen-Metho<strong>de</strong><br />

- Strahlverfolgungs-Metho<strong>de</strong>n (Ray-Tracing)<br />

- Eine effiziente Hybridmetho<strong>de</strong>: Beam-Tracing<br />

- Metho<strong>de</strong>n zur Verkürzung <strong>de</strong>r Rechenzeit<br />

- Defizite und Lösungsansätze: Schall-Beugung und<br />

die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Quantisierten Pyrami<strong>de</strong>nstrahlen (QPBT)<br />

3.) Anwendungsbeispiele raumakustischer Simulationen<br />

- Hörsaal, Kirche, Theater und Bun<strong>de</strong>stag Bonn<br />

- Prinzip <strong>de</strong>r Auralisation – die zweite Stufe nach <strong>de</strong>r Simulation<br />

- Untersuchungen zur Elbphilharmonie Hamburg:<br />

Wie die Nachhallzeit auch von <strong>de</strong>r Raumform abhängt


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 3<br />

Warum „Geometrische Raumakustik“?<br />

Warum keine wellentheoretische Raumakustik?<br />

Hin- + herlaufen<strong>de</strong> Wellen in Räumen = Stehen<strong>de</strong> Wellen:<br />

Oberwellen - Obertöne (Raumresonanzen)<br />

N res L⋅<br />

fmax<br />

Eindimensional (L=Raumlänge) :<br />

∝ Resonanzen bis zur Frequenz f max<br />

Zwei- Übertragungsfunktion:<br />

dimensional:<br />

3<br />

3-dimensional (V=Raumvolumen): N res ∝ V ⋅ f max<br />

In mittlerem Saal V=1000m³ bis f max =4kHz: 10 Millionen Resonanzen- zum Glück unhörbar.<br />

-> Wellentheoretische Raumakustik praktisch unmöglich – aber auch unnötig.


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 4<br />

1. Ziele, Annahmen und Ansätze <strong>de</strong>r Geometrischen Raumakustik<br />

Ziele:<br />

praktisch: Vorausberechnung „<strong>de</strong>r Akustik“, d.h. raumakustischer Parameter,<br />

die für die Hörsamkeit in Auditorien maßgebend sind<br />

physikalisch: Berechnung <strong>de</strong>r orts- du zeitabhängigen Schallenergiedichte<br />

Annahmen :<br />

• Raumstrukturen „groß“ gegen die Wellenlänge !<br />

-> große Eigenmo<strong>de</strong>ndichte; quasi-zufällige Überlagerung von Wellen<br />

-> energetischer Ansatz (Inkohärenz)<br />

-> Strahlen – bzw. Teilchen-Mo<strong>de</strong>ll


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 5<br />

Be<strong>de</strong>utung und Auswertung <strong>de</strong>s Echogramms<br />

Sen<strong>de</strong>r und Empfänger / Schallstrahlen im Raum / Spiegelquellen und zugehöriges Echogramm<br />

Schematisiert<br />

und bewertet:


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 6<br />

Wichtigste raumakustische Größe: Nachhallzeit<br />

„Nachhall“ : - Abklingen <strong>de</strong>r Schallenergie in einem Raum nach Abschalten einer Schallquelle ,<br />

- Gesamtheit aller Reflexionen<br />

Nachhallzeit = Zeit , in <strong>de</strong>r Schallenergie auf 1/10 6 ihres Anfangswertes abgeklungen ist,<br />

entspr. Pegelabfall um 60dB.<br />

Im Mittel nimmt die Schallenergie exponentiell mit <strong>de</strong>r Zeit ab: ( )<br />

τ<br />

Nachhallzeit T unter <strong>de</strong>r Annahme <strong>de</strong>s „diffuses Schallfel<strong>de</strong>s“ (ortsunabhängig)<br />

T<br />

(V=Volumen, A=äquivalente Absorptionsfläche<br />

= 0. 161 s ⋅<br />

m<br />

A =<br />

N<br />

∑<br />

i=<br />

1<br />

S<br />

i<br />

V<br />

A<br />

⋅<br />

E<br />

t<br />

=<br />

E<br />

0<br />

⋅e<br />

−t<br />

/<br />

(Sabine´sche Formel; W.C. Sabine, 1900)<br />

α i + 4 ⋅ m ⋅V<br />

, Oberflächen S i , Schallabsorptionsgra<strong>de</strong> α<br />

i )<br />

Faustregeln: für Sprache: für Musik:<br />

Günstige Nachhallzeiten: 1s 2s<br />

Mittlere Höhe: 5m 10m<br />

Volumen /Sitzplatz: 5m³/Pers. 10m³/Pers.<br />

Die Nachhallzeit ist frequenzabhängig und wird gemessen in Oktav- o<strong>de</strong>r Terzbän<strong>de</strong>rn.<br />

Bei standardmäßiger raumakustischer Beratung einzige Zielgröße


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 7<br />

Was ist „gute Akustik“? - weitere raumakustische Zielgrößen<br />

Die wichtigsten 3 weiteren raumakustische Parameter (ortsabhängig!):<br />

berechenbar aus Energieverhältnissen <strong>de</strong>r Raumimpulsantwort:<br />

50ms<br />

zeitabhängig: Deutlichkeitsgrad D = ∫ I( t) ⋅ dt ∫ I( t) ⋅ dt<br />

0<br />

∞<br />

0<br />

Sprachverständlichkeit<br />

50ms<br />

richtungsabhängig: Seitenschallgrad S = ∫ I( t) ⋅cos( ϕ ( t)<br />

) dt ∫ I( t) ⋅ dt<br />

0<br />

Räumlichkeitseindruck (beson<strong>de</strong>rs für Musik)<br />

0<br />

“Lautstärke”: Schallintensitätspegel L = 10log( I / I ) mit I ⋅ I( t) ⋅ dt<br />

0<br />

∞<br />

0<br />

∞<br />

P<br />

=<br />

E<br />

∫<br />

Je früher <strong>de</strong>r Schall ankommt, <strong>de</strong>sto <strong>de</strong>utlicher die Sprache und <strong>de</strong>sto klarer die Musik!<br />

Enger Zusammenhang zwischen<br />

„subjektiven“ (psychoakustischen) und objektiven (raumakustischen) Parametern !<br />

0<br />

0


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 8<br />

<strong>Raumakustische</strong> Parameter und ihre Optimalwerte


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 9<br />

2.) Numerische Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Geometrischen Raumakustik<br />

Annahmen <strong>de</strong>r geometrisch-statistischen Raumakustik waren:<br />

• Raumstrukturen „groß“ gegen die Wellenlänge<br />

-> Strahlen – bzw. Teilchen-Mo<strong>de</strong>ll<br />

Weitere Annahme meistens:<br />

• ebene polygonale Oberflächen /<br />

• Räume sind Polye<strong>de</strong>r<br />

Hörsaals mit zylindrischer Rückwand<br />

Ziel: Berechnung <strong>de</strong>r Impulsantworten, daraus raumak. Parameter


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 10<br />

2.1. Die Spiegelschallquellenmetho<strong>de</strong> : Aus Quelle-Wand-Empfänger<br />

• geometrisch exakt, <strong>de</strong>terministisch, indirekt: wird Spiegelquelle - Empfänger:<br />

• nur für nie<strong>de</strong>re Reflexionsordnungen<br />

• nur geometrische Reflexionen<br />

Zur Konstruktion einer Spiegelquelle (SSQ):<br />

Aus <strong>de</strong>r Kongruenz <strong>de</strong>r rechtwinkligen Dreiecke folgt:<br />

Einfalls- = Ausfallswinkel.<br />

Kriterien für rekursives Konstruktionsverfahren<br />

für SSQ höherer Ordnung :<br />

1. Konstruierbarkeitskriterium:<br />

Quelle (o<strong>de</strong>r SSQ L.O.) vor <strong>de</strong>r spiegeln<strong>de</strong>n Wand !<br />

Sichtbarkeitskriterien:<br />

2.) Auch Empfangspunkt vor (zuletzt) spiegeln<strong>de</strong>n Wand !<br />

3.) Reflexionspunkt R auf <strong>de</strong>r spiegeln<strong>de</strong>n Wand !<br />

schwierig !<br />

4.) Kein Hin<strong>de</strong>rnis !<br />

Schallstrahl darf nicht durch eine an<strong>de</strong>re<br />

(nicht an <strong>de</strong>r letzten Spiegelung beteiligte)<br />

Wand unterbrochen sein !


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 11<br />

Struktur Spiegelquellenbildung:<br />

= Baumstruktur:<br />

-> Rechenzeitexplosion !<br />

Anzahl SSQ bis L 0 .Ordnung bei Wandanzahl K 0 : NSSQ<br />

( L0<br />

)<br />

⎛ K<br />

≈ 2 ⋅ ⎜<br />

⎝ 2<br />

0<br />

⎛ K0<br />

⎞<br />

Rechenzeit (grobe Schätzung): RZSSQM<br />

≈ N0 ⋅ M0<br />

⋅ 2 ⋅ ⎜ ⎟ ⋅ 3 ⋅ RZE (Rechenzeiteinheiten)<br />

⎝ 2 ⎠<br />

M 0 = Anzahl Quellen, N 0 = Anzahl Empfänger<br />

Es sind weit mehr SSQ zu konstruieren als sichtbar sind! -> sehr ineffizient!<br />

0<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

L<br />

0<br />

L


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 12<br />

2.2. Strahlverfolgungsmetho<strong>de</strong>n: Schallteilchen-Metho<strong>de</strong><br />

Numerisch, statistisch, aber direkt (“straight forward”), effizient<br />

Mo<strong>de</strong>ll Schallteilchen :<br />

• repräsentiert einen so kleinen Raumwinkelausschnitt aus einer Kugelwelle, ein Stück ebene Welle<br />

• wird wie ein Punkt behan<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>r sich mit Schallgeschwindigkeit bewegt;<br />

• es breitet sich (bis zur nächsten Reflexion) geradlinig aus<br />

• es wird an Wän<strong>de</strong>n (geometrisch o<strong>de</strong>r diffus) reflektiert;<br />

• es trägt Schallenergie (eines Frequenzban<strong>de</strong>s), die an Wän<strong>de</strong>n, absorbiert wer<strong>de</strong>n kann;<br />

• die Energien zweier Teilchen sind addierbar (keine Interferenz),<br />

• es ist unteilbar.<br />

Strahlverfolgung:<br />

Je<strong>de</strong>s Schallteilchen wird über viele Reflexionen verfolgt.<br />

Dabei müssen alle Oberflächen auf Treffpunkt geprüft wer<strong>de</strong>n!


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 13<br />

Schallaussendung - die Schallteilchenkanone:<br />

Abschusswinkel-Verteilung in<br />

etwa gleichgroße Oberflächenquadrate:<br />

Je<strong>de</strong>s Teilchen bekommt im Standardfall<br />

die relative Anfangsenergie 1.<br />

Viele tausend Teilchen wer<strong>de</strong>n ausgesandt -<br />

durch je<strong>de</strong>s Quadrat einer Kugelwelle ein Schallteilchen!


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 14<br />

Richtwirkungen (0 - -3dB-Bereiche)<br />

Trompete polar<br />

Das Waldhorn


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 15<br />

Strahlverfolgung:<br />

Algorithmus:<br />

Problem: Fin<strong>de</strong>n und Prüfen <strong>de</strong>s nächsten Treffpunkts :<br />

Dazu vier Kriterien: (ähnlich wie bei <strong>de</strong>r SSQM)<br />

1. Das Teilchen muß von vorne auftreffen: s > 0 !<br />

2. Das Teilchen muß vorwärts zur Wand fliegen: a > 0 !<br />

3. Bei mehreren, bisher nach 1., 2. und 4. gültigen Treffpunkten gilt <strong>de</strong>r<br />

am nächsten liegen<strong>de</strong>: w < wmin !<br />

4. Der Treffpunkt muß in <strong>de</strong>r Wand liegen zu prüfen im PIP-Test:<br />

Der Punkt-in-Polygon-Test: Zerlegung in Dreiecke (gestrichelt)<br />

davon ein „Rückwärts-Dreieck“. - =außerhalb,<br />

?= innerhalb <strong>de</strong>s Umkreises (Vorabfrage), + =innerhalb <strong>de</strong>s Polygons


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 16<br />

Mo<strong>de</strong>llierung <strong>de</strong>r Schallausbreitungseffekte<br />

Absorption an Wän<strong>de</strong>n: ′ = E ⋅( 1−α<br />

)<br />

E (frequenz- und evtl. einfallswinkel-abhängig)<br />

E(<br />

r)<br />

= E(0)<br />

⋅e<br />

− m⋅r<br />

Ausbreitungsdämpfung, insbeson<strong>de</strong>re Absorption in Luft und Publikum:<br />

Geometrische Reflexion: v' = v − 2 ⋅N<br />

⋅( v ⋅ N)<br />

falls Wellenlänge sehr viel kleiner als typ. Wandabmessung λ


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 17<br />

Detektierung <strong>de</strong>r Schallteilchen in Detektoren (“Publikumsschicht”)<br />

Detektorqua<strong>de</strong>rschicht von <strong>de</strong>r Seite, oben Schallquelle,<br />

links Reflexion (an unsichtbarer Wand), Teilchendurchquerungen<br />

unten:<br />

Detektorqua<strong>de</strong>rschicht von oben:<br />

Teilchendurchquerungen durch Pfeile ange<strong>de</strong>utet<br />

(links noch keine Durchquerungen, da Teilchen von oben kommen)<br />

bei n 0 durchquerten Teilchen <strong>de</strong>r rel. Energie e n und innerer Wegstrecke w n<br />

Energiedichte U d im Detektorvolumen V d : Ud = Ed / Vd<br />

Diffusfeld-Intensität I = U d •c:<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n ihre Energien<br />

addiert.<br />

Schallteilchen-Immissions-Formel :<br />

I = P ⋅<br />

n<br />

0<br />

∑<br />

V<br />

e<br />

n<br />

n = 1<br />

d<br />

⋅w<br />

⋅ m<br />

Rechenzeit <strong>de</strong>r Schallteilchenmetho<strong>de</strong><br />

bei m 0 Schallteilchen und L 0 Reflexionen:<br />

(S=Raumoberfläche / S D = Detektoroberfläche, N 0 Detektoren)<br />

0<br />

n<br />

……<br />

RZ<br />

= RZ<br />

Stv<br />

+ RZ<br />

Str<br />

= M<br />

⋅ m<br />

⋅ L<br />

⋅<br />

( K ⋅ RZE + N ⋅ S / S ⋅ RZE ´ )<br />

0 0 0 0<br />

0 d<br />

d


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 18<br />

Darstellung immittierter Schallteilchen-Energien als Farbkarten:<br />

Hier Seitenschallgrad auf mehreren Publikumsbereichen in einem Theater


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 19<br />

Vergleich <strong>de</strong>r Rechenzeiten <strong>de</strong>r Spiegelschallquellen-Metho<strong>de</strong> (SSQM)<br />

und <strong>de</strong>r Schallteilchen-Simulations-Metho<strong>de</strong> (STSM)<br />

10000000,00<br />

1000000,00<br />

100000,00<br />

10000,00<br />

SSQM K0=16<br />

Rechenzeit [s]<br />

1000,00<br />

100,00<br />

10,00<br />

1,00<br />

STSM K0=16<br />

SSQM K0=64<br />

STSM K0=64<br />

SSQM K0=256<br />

STSM K0=256<br />

SSQM K0=1024<br />

STSM K0=1024<br />

100<br />

10<br />

Reflexionsordnung<br />

3dB<br />

1dB<br />

0.3dB<br />

0,1dB<br />

0,10<br />

0,01<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Reflexionsordnung<br />

1<br />

0,450<br />

0,350<br />

0,250<br />

mittl.Abs.grad<br />

Rechenzeiten <strong>de</strong>r SSQM als Funktion <strong>de</strong>r Reflexionsordnung L 0 mit K 0 als Parameter<br />

-> Strahlverfolgung ist wesentlich effizienter Anzahl nötiger Reflexionen L 0 als Funktion<br />

als die Spiegelquellenmettho<strong>de</strong> ! <strong>de</strong>s mittleren Absorptionsgra<strong>de</strong>s α<br />

mit <strong>de</strong>r gewünschten Genauigkeit H als Parameter<br />

0,150<br />

0,050


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 20<br />

2.3. Eine Hybrid-Metho<strong>de</strong>: Beamtracing (pyrami<strong>de</strong> tracing)<br />

Projektion Draufsicht Clipping<br />

Absorption: Multiplikation <strong>de</strong>r Energien<br />

Rekursive<br />

Spiegelung<br />

Detektion falls Empfangspunkt in<br />

Pyrami<strong>de</strong><br />

Pyrami<strong>de</strong>nstrahlenverfolgung<br />

mit Aufsplittung = effiziente<br />

Spiegelquellenmetho<strong>de</strong>.


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 21<br />

2.4. Metho<strong>de</strong>n zur Verkürzung <strong>de</strong>r Rechenzeit durch Raumunterteilung<br />

Gruppierung von Wän<strong>de</strong>n durch Hüllqua<strong>de</strong>r Gleichförmig-periodische Aufrasterung (Würfelgitter,<br />

einfach, aber nur geringer Fortschritt voxels) relativ einfach und für die Raumakustik effizient<br />

Ungleichförmig-hierarchische Raumunterteilung: dreidimensionale Konvexzerlegung:<br />

nach <strong>de</strong>r octree-Metho<strong>de</strong> (Binary Space Partition) wichtig für Pyrami<strong>de</strong>nstrahlmetho<strong>de</strong><br />

– für sehr komplizierte Strukturen (Computer Grafik) (beam tracing)


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 22<br />

Anwendungsbereiche numerischer Verfahren <strong>de</strong>r Raumakustik<br />

Raumimpulsantwort<br />

Die 3 Grund-Algorithmen – in <strong>de</strong>r Reihenfolge steigen<strong>de</strong>r Reflexionsordnung:<br />

a) Spiegelschallquellen-Metho<strong>de</strong> b) Strahlverfolgungsmetho<strong>de</strong>n c) Strahlungs-Austausch-<br />

(SSQM) (STSM) (Radiosity) -Metho<strong>de</strong><br />

Zeit<br />

rekursiv –Baumstruktur ! Unter-Abtastung <strong>de</strong>r Raumoberfläche! Nur für diffuse Reflexionen !?


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 23<br />

Die vernachlässigte Schall-Beugung: Schall ist doch Welle!<br />

-> Fehler bei Hin<strong>de</strong>rnissen:<br />

Huygens: Je<strong>de</strong>r Punkt in einer Welle<br />

ist Quelle einer neuen Welle!<br />

Strahlenbeugung beim Passieren naher Kanten:<br />

Aufspaltung in viele sekundäre Strahlen:<br />

Raum, in konvexe Teile zerlegt durch transparente „Wän<strong>de</strong>“<br />

Postulate:<br />

• Grun<strong>de</strong>lement ist die Beugung an Kanten<br />

• Beugungs-Modul einbaubar in Ray-Tracing!<br />

• das Umweg-Gesetz <strong>de</strong>r Abschirmung muss erfüllt wer<strong>de</strong>n!<br />

Aufgabe: Ableitung passen<strong>de</strong>r Winkelfunktionen aus <strong>de</strong>r Wellentheorie !


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 24<br />

Wi<strong>de</strong>rsprüche beim Einbau von Mehrfachbeugung<br />

bei komplexen Geometrien:<br />

Umweggesetz:<br />

Je größer <strong>de</strong>r Umweg<br />

in Bezug zur Wellenlänge,<br />

<strong>de</strong>sto stärker die Abschirmung.<br />

Beugung über 3 Kanten:<br />

Nebeneinan<strong>de</strong>r – o<strong>de</strong>r<br />

Nacheinan<strong>de</strong>r - Beugung“ !?<br />

Über welche Punkte ?


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 25<br />

Das „Stuttgarter“ Schallteilchen- Beugungs- Mo<strong>de</strong>ll (Stephenson 1986)<br />

inspiriert von <strong>de</strong>r „Unschärferelation“:<br />

“Je kleiner <strong>de</strong>r Vorbeiflugabstand a eines<br />

Schallteilchens an einer Kante,<br />

<strong>de</strong>sto größer die Richtungsunschärfe”<br />

- bzw. Breite die Verteilung einer<br />

„Ablenkwinkelwahrscheinlichkeitsdichte“ (AWWD).<br />

Diese Verteilung wird hergeleitet aus<br />

<strong>de</strong>r Fraunhofer´schen Beugung am Spalt.<br />

Mo<strong>de</strong>ll:<br />

Bei Vorbeiflug an einer Kante<br />

„sieht“ ein Schallteilchen einen Spalt<br />

von <strong>de</strong>r sechsfachen Breite<br />

seines Vorbeiflugabstands: b=6a.<br />

(„6” folgt aus <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung nach Selbstkonsistenz).<br />

Einführung einer „Kantenbeugungswirkung“ (KBW)<br />

B= 1/b (b=fiktive Spaltbreite)<br />

Die KBW mehrerer Kanten sollen addierbar sein und B ges =:1/b.<br />

Sehr gute Übereinstimmungen mit <strong>de</strong>n bekannten Winkelfunktionen<br />

in weiten Abstandsbereichen und Spaltweiten (3-300 Wellenlängen) !


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 26<br />

Rechenzeit- bzw. Effizienzproblem:<br />

Mit rekursiver Anwendung von<br />

Beugung o<strong>de</strong>r Streuung (Aufspaltung)<br />

bil<strong>de</strong>t sich eine exponentiell<br />

wachsen<strong>de</strong> Anzahl von Strahlen !<br />

- > Rechenzeitexplosion !


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 27<br />

I<strong>de</strong>e zur Vermeidung:<br />

Wie<strong>de</strong>rvereinigung von Strahlen!<br />

Analogon Bevölkerungsentwicklung:<br />

Warum explodiert die Bevölkerungszahl<br />

(bei Eltern mit je 2 Kin<strong>de</strong>rn) nicht?<br />

Weil Menschen irgendwann sterben.<br />

Aber ihre Güter wer<strong>de</strong>n auf Nachkommen vererbt,<br />

ihre Summe bleibt etwa konstant.<br />

I<strong>de</strong>e:<br />

• Einführung von nur vorübergehen<strong>de</strong>n Energieträgern, neuen<br />

“Elementarteilchen” (“Pyren”), die „sterben“ und „neu geboren“ wer<strong>de</strong>n,<br />

• dabei Energie „vererben“. („Pyr“ = Pyrami<strong>de</strong>nstrahl).<br />

• Übergang zu einer Umverteilung unter endlich vielen „Umverteilstationen“<br />

“Quantized Pyramidal Beam Tracing” (QPBT)


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 28<br />

Lösung: Quantisierung <strong>de</strong>s Spiegelquellenraumes!<br />

Fallen Pyr-Spitzen (Spiegelquellen)<br />

in eine <strong>de</strong>r kleinen Zellen,<br />

wer<strong>de</strong>n sie in die Mitte “zurechtgerückt”<br />

und die Pyr- Energien vereinigt !<br />

Beispiel für eine räumliche Aufteilung<br />

in etwa 500 Segmente gleichen Raumwinkels<br />

(Öffnungswinkel etwa 10°) ∆ r


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 29<br />

Der Wie<strong>de</strong>rvereinigungsprozess:<br />

2. I<strong>de</strong>e: bei Auftreffen <strong>de</strong>r Pyre auf die Wandpolygone<br />

keine Aufspaltung auf Teil-Pyre<br />

son<strong>de</strong>rn Interpolation<br />

entsprechend <strong>de</strong>r überlappen<strong>de</strong>n Raumwinkel und<br />

Einsortierung in vor<strong>de</strong>finierte quantisierte Pyre<br />

vorgegebenen Raumwinkels:<br />

∆E übertrag<br />

= ∆E alterPyr<br />

⋅<br />

∆Ω<br />

∆Ω<br />

Überlapp<br />

alterPyr<br />

-> die Pyre zersplittern sich nicht weiter (wer<strong>de</strong>n nicht mehr schmaler)<br />

die jeweils übertragene Energie / Raumwinkel ist “ausgedünnt”


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 30<br />

Wie<strong>de</strong>rvereinigung durch Einsortierung:<br />

Überwindung <strong>de</strong>r Baumstruktur !<br />

Oberhalb einer bestimmten<br />

Reflexionsordnung wer<strong>de</strong>n<br />

die Pyre<br />

“einsortiert“<br />

in vorgegebene<br />

quantisierte Pyre.<br />

Nummer <strong>de</strong>r Pyre im SSQ-Raum, Raumwinkelbereich von da -><br />

QPBT ist machbar: Einbau von Beugung in Ray Tracing<br />

ohne Explosion <strong>de</strong>r Rechenzeit !


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 31<br />

3.) Anwendungsbeispiele raumakustischer Simulationen<br />

Optimierung <strong>de</strong>r Lautstärke im Zuschauerbereich in einem Ratssaal<br />

ohne/ mit Reflektor vor Frontwand<br />

reflektierte Strahlen Pegelverteilung<br />

im Grundriss ohne Reflektor<br />

im Schnitt<br />

mit Reflektor


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 32<br />

Orgel im Chor:<br />

Optimierung <strong>de</strong>r Position <strong>de</strong>r Orgel in einer kleinen Kirche<br />

Strahlverfolgung Deutlichkeitsverteilung


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 33<br />

Optimierung <strong>de</strong>r Position <strong>de</strong>r Orgel in <strong>de</strong>r kleinen Kirche<br />

Orgel an <strong>de</strong>r Seite /Schiff:<br />

Strahlverfolgung Deutlichkeitsverteilung


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 34<br />

Optimierung Deutlichkeit auf <strong>de</strong>m Rang in einem Theater<br />

Decke über Rang hoch:<br />

Strahlverfolgung Deutlichkeitsverteilung


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 35<br />

Decke über Rang niedrig:<br />

Optimierung Deutlichkeit auf <strong>de</strong>m Rang in <strong>de</strong>m Theater<br />

Strahlverfolgung Deutlichkeitsverteilung


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 36<br />

Optimierung Seitenschallgrad /Räumlichkeitseindruck in <strong>de</strong>m Theater<br />

Strahlverfolgung Seitenschallverteilung<br />

ohne Seitenwandreflektoren mit Seitenwandreflektoren


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 37<br />

Der ehemalige Plenarsaal <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stages in Bonn<br />

Tribüne, zentrale Lautsprecherampel (oben) Die schallabsorbieren<strong>de</strong> „Adlerwand“<br />

Gittermo<strong>de</strong>ll<br />

300 Polygone<br />

Nachhallzeit mit<br />

schallabsorbieren<strong>de</strong>r<br />

Decke<br />

nach Sabine:<br />

ca. 1 s


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 38<br />

Plenarsaal Bonn : Fokussierung Deutlichkeitsverteilung<br />

im vereinfachten Kreisraummo<strong>de</strong>ll<br />

Ausgangssituation mit<br />

geometrischen Reflexionen<br />

Doppel-Fokus mit<br />

gleichmäßig geschwenkten Reflektoren


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 39<br />

Plenarsaal Bonn: Aufbrechen <strong>de</strong>r Fokussierung durch seitliche, gekippte<br />

Reflektoren, die <strong>de</strong>n Schall zum Bo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r zur absorbieren<strong>de</strong>n Decke lenken<br />

im Längsschnitt<br />

im Querschnitt


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 40<br />

Plenarsaal Bonn:<br />

Unterschiedlich geneigte und geschwenkte<br />

Glasplatten als Reflektoren und Diffusoren<br />

Mikroperforierte,<br />

lichtdurchlässige Absorber<br />

an <strong>de</strong>n Seitenwän<strong>de</strong>n


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 41<br />

Plenarsaal Bun<strong>de</strong>stag:<br />

Deutlichkeitsverteilung<br />

nach <strong>de</strong>n Verbesserungen<br />

durch Seitenwand- Reflektoren und –Absorber


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 42<br />

Das prinzipielle Defizitgebiet <strong>de</strong>r Deutlichkeit in Kreisräumen:<br />

In großen Kreisräumen<br />

gibt es ein großes Gebiet,<br />

in das we<strong>de</strong>r genügend<br />

Direktschall, noch genügend frühe<br />

(< 50ms verzögerter)<br />

Reflexionen gelangen.<br />

Dies läßt sich auch durch diffuse<br />

Wandreflexionen nicht vermei<strong>de</strong>n!<br />

Denn diffuse Reflexionen kommen<br />

stets später an als geometrische.<br />

(Fermat’sches Prinzip.)<br />

Resumé:<br />

Durch große Aufwand können<br />

• Echos verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, aber<br />

• die Deutlichkeit und die<br />

Räumlichkeit sind nicht<br />

wesentlich verbesserungsfähig!<br />

-> keine Kreis- o<strong>de</strong>r Kuppelräume bauen !!


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 43<br />

Resumé zum raumakustischen Design für Architekten:<br />

- „Gute Akustik“ bzw. raumakustische Parameter sind berechenbar!<br />

- es gibt viele raumakustische Zusammenhänge und Empfehlungen,<br />

- aber es gibt kaum fixe „Muss-Regeln“,<br />

- es bleiben viele Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Allgemeine Regeln:<br />

- Vorsicht vor einfachen Formeln (Sabine), Gültigkeit prüfen!<br />

- ein diffuses (homogenes) Schallfeld anstreben!<br />

-> für viel Schallstreuung sorgen!<br />

-> Oberflächen „gestalten“, d.h. substrukturieren durch Reliefs !<br />

-> „Horror vacui“ bzw. Barockstil ist günstig!<br />

„Todsün<strong>de</strong>n“:<br />

- große, glatte und schallharte Wän<strong>de</strong>, beson<strong>de</strong>rs planparallele!<br />

- konvexe Wölbungen (mit Brennpunkten im Raum)<br />

beson<strong>de</strong>rs Kreis- und Kuppelräume !


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 44<br />

Special exampel: draft of the “Elbphilharmonie”, Hamburg (Easter 2007)<br />

max. height: 30m!<br />

cross section:<br />

30m<br />

Max. length 60m<br />

Max. width: 40m<br />

Y. Toyota: “Higher volume /person<br />

necessary due to the more overall sound<br />

inci<strong>de</strong>nce in a centralistic tent-shaped<br />

room.”<br />

With audience terraces rising up to 20m, ca. elliptical groundplan:<br />

Volume: ca. 30000m³ , with N=2150 seats:<br />

Recommen<strong>de</strong>d for symphonie halls : V/N=8…10m³/p<br />

average of 70 halls (Beranek) : 9m³/p<br />

V/N=14m³/p<br />

after Sabine with 2/3 m²/person with alpha=0.8 + 5 times this area with alpha 5%<br />

V<br />

T sab<br />

= 0.161⋅<br />

≈ 0.23⋅V<br />

/ N ≈ 3. 2s<br />

A<br />

without extra ceiling absorption: T 30 must be < 0.7 T sab !


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 45<br />

Elbphilharmonie: Blick in <strong>de</strong>n Großen Konzertsaal (Entwurf)<br />

(aus Hamburger Abendblatt März 2007<br />

Nachteile:<br />

Orchester zentral: -> wenig „Seitenschall /“Räumlichkeitseindruck“<br />

Viele Rundungen: -> Gefahr von Brennpunkten (Ungleichmäßigkeit)


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 46<br />

Beispiel: Elbphilharmonie Hamburg:<br />

2D- Ray-Tracing-Experimente zur Frage:<br />

Wie hängt die Nachhallzeit auch von <strong>de</strong>r Raumform ab?<br />

Berechnet: Nachhallzeitverlängerungsfaktor RT30 /RTEyring<br />

O<strong>de</strong>r allgemeiner:<br />

Wie hängen die raumakustischen Parameter (Pegelverteilung, EDT,<br />

Deutlichkeit, Seitenschallgrad etc.) von <strong>de</strong>r Raumform ab? Regeln ?<br />

Annahme: Einfluss hauptsächlich <strong>de</strong>s Schnittprofils,<br />

- Bo<strong>de</strong>n (Publikums) – und Decken-Form - also ein 2D-Problem:<br />

Später: Erweiterung auf eine 3D- Simulation<br />

Fernziel: „Inverse Raumakustik“: Vorgabe von Sollwerten<br />

raumakustischer Parameter<br />

– Ableitung von Design-Regeln für Architekten.


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 47<br />

Method of Computation: 2D (later 3D) Sound Particle Simulation<br />

- omnidirectional sound source in room<br />

(1.5m over the middle of the stage)<br />

- quadratic (2m*2m-) <strong>de</strong>tectors in a grid<br />

from these 10 receivers with computation<br />

of the r.a. parameters, symmetrical and<br />

equally distributed over the audience, 2 on the stage<br />

- absorption <strong>de</strong>grees AG: audience: 58% (70%*80%), else 5%<br />

- diffusivity <strong>de</strong>grees DG 0 , 5, 10, 30 100 % as parameter<br />

- or fixed 100% for the (wineyard-) audience, stage 10%<br />

20 rays emitted to the left in a 2Droom<br />

subdivi<strong>de</strong>d in convex parts<br />

- ca. 2000…20000 emmitted and also about immitted particles<br />

- followed up to expected 3/4 Eyring Reverberation time (2s)<br />

- i.e. typ. 540m or 36 reflections (mean free path length 15m)<br />

n0<br />

P<br />

I'<br />

= ⋅ ∑ w<br />

S ⋅ m<br />

d<br />

0<br />

n=<br />

1<br />

n<br />

⋅<br />

e<br />

n<br />

w n inner crossing distances,<br />

e n = rel. energies.<br />

I’= intensity in 2D,<br />

P= fictive constant sound power,<br />

S d = <strong>de</strong>tector area,<br />

m 0 = number of emitted SP<br />

sound particle <strong>de</strong>tection:<br />

particle crossings<br />

marked with arrows


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 48<br />

RT 30 bic /T eyring as function of the ceiling angle (T ey =2.02s)<br />

with constant area and flat audience area, parameter DG: 45°<br />

0° 15° 30° min. 2 max. 22m<br />

4<br />

10<br />

5<br />

40m*12m<br />

0 1 2<br />

3<br />

10 5<br />

0 1 2<br />

4<br />

3<br />

5<br />

4<br />

1 2<br />

3<br />

→<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

5<br />

0 1 3 2<br />

4<br />

0 10 20 30 40<br />

1.5<br />

DG=0.1<br />

1.16 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -Tsab<br />

1<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

0.94 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -- - - Tkutt<br />

0.75<br />

0 15° 30° 45°


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 49<br />

level resp. max. [dB] →<br />

Echograms as function of the ceiling angle<br />

with flat audience area, DG as parameter:<br />

Echograms for DG=0.1<br />

-20<br />

-30<br />

for 0°: Flutter echos + ‘hanging’ for 45°: smooth and straight<br />

Echogram Room sb401200 10 b2 E M rec 1<br />

0<br />

EDT=1.43s<br />

-10<br />

T30=2.88s<br />

-40<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 14001536<br />

<strong>de</strong>lay time [ms] →<br />

level resp. max. [dB] →<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

EDT=1.6s<br />

T30=1.69s<br />

-40<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 14001537<br />

<strong>de</strong>lay time [ms] →<br />

Warum hängt die Nachhallzeit so stark<br />

von <strong>de</strong>r Raumform ab ?


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 50<br />

40m*12m- shoe-box: Alpha=0° DG=0 (geometric)<br />

Sound particle energy <strong>de</strong>cays<br />

Green: more horizontal red: more vertical running rays<br />

Green: more horizontal red: more vertical running ray<br />

-> many rays survive with high energy -> RT much longer than Tey


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 51<br />

40m*12m- shoe-box: Alpha=0° DG=1 (diffuse)<br />

Sound particle energy <strong>de</strong>cays<br />

Green: more horizontal red: more vertical running rays<br />

Green: more horizontal red: more vertical running ray<br />

-> the absorbing floor is more illuminated than the other surfaces<br />

-> the RT is lower than due to Eyring and close to Kuttruff


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 52<br />

40m*(2…22m) “TENT”: Alpha=45° DG=0 (geo)<br />

Sound particle energy <strong>de</strong>cays<br />

Green: more horizontal red: more vertical running rays<br />

Green: more horizontal red: more vertical running ray<br />

In the tent, particle fates are mixed as with totally diffuse walls!<br />

-> The 45°- Tent serves as a diffusor -> the RT is close to Eyring


→<br />

Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 53<br />

RT 30bic /T eyring as function of the ceiling angle (T ey =2.05…2.5 s)<br />

60m*23m room with 45° rising scattering audience (AG=0.8, DG=1) , stage: DG=.05<br />

height: 23, 27,31m parameter: DG only of the ceiling<br />

5<br />

20 6<br />

10<br />

0<br />

7<br />

0° 7.5° 15°<br />

4<br />

1<br />

-20 0 20<br />

3<br />

2<br />

y-axis →<br />

30<br />

5<br />

20 6<br />

10<br />

0<br />

7<br />

4<br />

1<br />

-20 0 20<br />

3<br />

2<br />

30<br />

5<br />

20 6<br />

10<br />

0<br />

7<br />

-30 -20 -10 0 10 20 30<br />

4<br />

1<br />

3<br />

2<br />

For DG=.1,<br />

RT is<br />

max<br />

for<br />

7.5 °!<br />

For DG=1,<br />

RT=T kutt !


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 54<br />

Surface irradiation (rel. diffuse field exp. values) DG of the ceiling = 10%<br />

60m*23m room with 45° rising scattering audience (AG=0.8, DG=1) , stage: DG=.05<br />

0° 7.5° 15°<br />

→<br />

s p / e n e rg e t ic →<br />

5<br />

20 6<br />

10<br />

0<br />

3<br />

2.75<br />

2.5<br />

2.25<br />

2<br />

1.75<br />

1.5<br />

1.25<br />

1<br />

0.75<br />

0.5<br />

7<br />

4<br />

-20 0 20<br />

relativ irradiation zr602323 f10 10<br />

1<br />

3<br />

2<br />

5<br />

y-axis →<br />

s p / e n e r g e t i c →<br />

30<br />

5<br />

20 6<br />

10<br />

0<br />

3<br />

2.75<br />

2.5<br />

2.25<br />

2<br />

1.75<br />

1.5<br />

1.25<br />

1<br />

0.75<br />

0.5<br />

7<br />

4<br />

1<br />

-20 0 20<br />

relativ irradiation zr602327 f10 10<br />

3<br />

2<br />

s p / e n e rg e t ic →<br />

30<br />

5<br />

20 6<br />

10<br />

0<br />

3<br />

2.75<br />

2.5<br />

2.25<br />

2<br />

1.75<br />

1.5<br />

1.25<br />

1<br />

0.75<br />

0.5<br />

7<br />

-30 -20 -10 0 10 20 30<br />

4<br />

relativ irradiation zr602331 f10 10<br />

Wall Nr: 1 2 3 4 5 6 7<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

Rel. irr.: roof: 1.02 1.22 wall number →<br />

1.04<br />

Rel. irr.: stage: 2.37 3.02 2.48<br />

4<br />

6<br />

7 7<br />

3<br />

1<br />

2<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

1<br />

3<br />

2


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 55<br />

RT 30bic /T eyring without and with a peak in the roof (T ey ≈ 2.25s)<br />

60m*23m with 45° (20m) rising scattering audience (AG=0.8, DG=1) , stage: DG=.1<br />

height: 26….31m parameter: DG only of the ceiling<br />

one ceiling 6° with peak 24° with reflector<br />

y-axis →<br />

30<br />

8<br />

20 9<br />

10<br />

7<br />

65<br />

4<br />

3<br />

2<br />

y-axis →<br />

30<br />

8<br />

20 9<br />

10<br />

7 #<br />

65<br />

4 #<br />

3<br />

2<br />

30<br />

10<br />

20 11<br />

10<br />

85<br />

9 #<br />

7 #<br />

4 #<br />

6 #<br />

3<br />

2<br />

0<br />

10<br />

1<br />

0<br />

10<br />

1<br />

0<br />

12<br />

1<br />

-20 0 20<br />

-20 0 20<br />

-20 0 20<br />

RT is<br />

minimum:<br />

half value<br />

with<br />

peak!<br />

For all DG


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 56<br />

Surface Irradiation TENT α ceiling =6°, AG ceiling =.05, DG ceiling = 10%<br />

60m*(23..26m) room with 45° rising scattering audience (AG=0.8, DG=1), stage: DG=.05<br />

without peak over ∆ x ± 12m, ∆ y =4m with peak<br />

→<br />

30<br />

8<br />

20 9<br />

10<br />

0<br />

7<br />

10<br />

65<br />

1<br />

4<br />

-20 0 20<br />

3<br />

2<br />

8<br />

→<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

8<br />

9<br />

9<br />

7<br />

7<br />

6<br />

#<br />

10<br />

5<br />

65<br />

10<br />

4<br />

1<br />

4 #<br />

3<br />

1<br />

3<br />

2<br />

2<br />

-20 0 20<br />

aud. roof aud. stage aud. roof aud. stage<br />

irr.: 0.6 1.8 0.6 2.4 1 0.9 1 1.6


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 57<br />

Echograms TENT α ceiling =6°, AG ceiling =.05, DG ceiling = 10%<br />

60m*(23..26m) room with 45° rising scattering audience (AG=0.8, DG=1), stage: DG=.05<br />

without peak with peak<br />

→<br />

30<br />

8<br />

20 9<br />

10<br />

7<br />

65<br />

4<br />

3<br />

2<br />

y-axis →<br />

30<br />

8<br />

20 9<br />

10<br />

7 #<br />

65<br />

4 #<br />

3<br />

2<br />

0<br />

10<br />

1<br />

0<br />

10<br />

1<br />

-20 0 20<br />

Echograms at a place middle in the right audience (x=17, y=9)<br />

-20 0 20<br />

level resp. max. [dB] →<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

EDT=2.42s<br />

T30=3.18s<br />

-40<br />

0 200 400 600 800 10001200140016001735<br />

<strong>de</strong>lay time [ms] →


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 58<br />

3D –Room Mo<strong>de</strong>l V=33800….34600m³ (15.7…16.1m³/seat)<br />

(max. 60m*40m* 23…26m, total surface 6700..6900m² (with 2150 seats on 1433m²)<br />

with 4 45°or 20m rising audience areas, 3440m²<br />

30m<br />

without peak with peak<br />

cross section:<br />

5m<br />

24m<br />

Max. width: 40m<br />

Max. length 60m


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 59<br />

RT 30 /T ey for the 3D –Room Mo<strong>de</strong>l with / without peak<br />

scattering audience: AG=0.8, DG=1, all other walls: AG= 5%, DG=10%<br />

4 large audience areas, mean absorption <strong>de</strong>gree = 42%; T ey =1.41…1.43s<br />

(with N =2150 seats expected: T sab =3.6s; with 3440m², AG=80%: T sab =1.87…1.91s)<br />

computed with CATT (200000 rays, 6 receivers, 6 oct. bands, 8 repetitions)<br />

Half<br />

value<br />

with a<br />

small<br />

peak in<br />

the roof!<br />

2<br />

1.8<br />

1.6<br />

1.4<br />

1.2<br />

T=1.96Tey<br />

T30<br />

T15<br />

EDT<br />

Eyring<br />

Sabine<br />

TSab=1.3Tey<br />

1<br />

0.8<br />

T=1.01Tey<br />

Ceiling w peak Flat ceiling<br />

TKutt=0.9Tey


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 60<br />

Zusammenfassung <strong>de</strong>r Untersuchungen zur Elbphilharmonie:<br />

• Nachhallzeiten können (bei realistischen Annahmen über die Schallstreuung)<br />

weit stärker als bisher angenommen auch von <strong>de</strong>r Raumform abhängen.<br />

• Bei einem solch zeltförmigen Zentralraum mit ansteigen<strong>de</strong>m Publikum hängen<br />

sie stark von <strong>de</strong>r genauen Dachform, selbst von Details ab,<br />

z.B. ob Spitze, Reflektor o<strong>de</strong>r nicht.<br />

• Die Nachhallzeiten können um einen Faktor bis zu 2 variieren!<br />

• Dabei sind sie jedoch kaum je geringer als nach <strong>de</strong>r Standardformel von Sabine<br />

• d.h. es besteht eventuell die Gefahr viel zu langer Nachhallzeiten<br />

• die „Spitze im Dach“ vermin<strong>de</strong>rt die Nachhallzeiten drastisch<br />

sie wirkt wie ein „Magic Diffusor“.<br />

• ein Reflektor in <strong>de</strong>r Mitte kann die Nachhallzeiten wie<strong>de</strong>r ansteigen lassen!


Vorlesung im MUWI <strong>de</strong>r Uni Hamburg: <strong>Raumakustische</strong> <strong>Computersimulation</strong> /Elbphilharmonie“ 24.6.08 61<br />

Prinzip <strong>de</strong>r Auralisation<br />

– zweite Stufe nach <strong>de</strong>r Simulation<br />

„Auralisation“ = Hörbarmachung als Planungshilfe<br />

<strong>de</strong>s orts- und zeitabhängigen Schallfel<strong>de</strong>s, erzeugt von einer natürlichen Schallquelle in<br />

einem simulierten Raum, d.h. „Veranhörlichung“, wie diese in <strong>de</strong>m Raum klingen wür<strong>de</strong>.<br />

Metho<strong>de</strong>:<br />

Vervollständigung <strong>de</strong>r Übertragung durch <strong>de</strong>n Raum<br />

um die (binauralen) Außenohrübertragungsfunktion und Faltung<br />

mit echofreien Testsignalen (Sprache o<strong>de</strong>r Musik)

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