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Gewaltfreie Kommunikation

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0408695<br />

Mag. Philipp Renninger<br />

030 433<br />

KU <strong>Kommunikation</strong> in der Konfliktregelung<br />

LV-Leiter: Peter Adler<br />

WS 2010/11<br />

Seite 1 von 2<br />

<strong>Gewaltfreie</strong> <strong>Kommunikation</strong><br />

Die gewaltfreie <strong>Kommunikation</strong> wurde von Dr. Marshall Rosenberg entwickelt und erstmals in<br />

grösserem Rahmen in den 1960er Jahren an US-Schulen zur Überwindung der Rassensegregation<br />

eingesetzt.<br />

1. Grundannahmen<br />

Alle Menschen haben Bedürfnisse, die sie erfüllen wollen. Als soziale Wesen sind<br />

Menschen in ihren Bedürfnissen voneinander abhängig. Sie wollen die Bedürfnisse anderer<br />

Menschen erfüllen, um gute Beziehungen aufzubauen und zu erhalten. Bedürfnisse sind<br />

Motivation für Handlungen. Aggressionen sind versteckte Bedürfnisse. Allerdings gibt es<br />

keine negativen Bedürfnisse.<br />

2. Bedürfnisse<br />

Sie kommen auf körperlicher, persönlicher und sozialer Ebene vor. Sie sind unabhängig von<br />

Zeit, Ort oder Personen immer vorhanden. Bedürfnisse sind untereinander hierarchisch<br />

geordnet. Sie sind Ursachen für die Gefühle eines Menschen, ausgelöst werden diese<br />

Gefühle durch Handlungen anderer Menschen.<br />

3. Empathie<br />

Dies ist die Grundvoraussetzung für die gewaltfreie <strong>Kommunikation</strong>. Sie besteht aus<br />

Selbstbehauptung, d.h. Was will/brauche ich, und Einfühlung, d.h. Was will/braucht der<br />

Partner. Weiters aus Selbstmitteilung und Empathisches Zuhören. Hierzu ist eine offene und<br />

positive Grundhaltung von verantwortungsbewussten Partner notwendig.<br />

4. Lebensentfremdende <strong>Kommunikation</strong> – Wolfssprache<br />

Das System der gewaltfreien <strong>Kommunikation</strong> unterteilt sich in aggressive <strong>Kommunikation</strong>,<br />

Wolfssprache, und gewaltfreie <strong>Kommunikation</strong>, Giraffensprache.<br />

Die Wolfssprache besteht aus Analyse, Kritik, Wertung, Strafdrohung, Sich im Recht fühlen<br />

und Suche nach Schuldigen.<br />

Sie stellt ein verstecktes Bedürfnis, ein missglückter Versuch ein Bedürfnis auszudrücken<br />

oder die fehlende Fähigkeit zum Ausdruck von Wünschen dar. Aggression ist ein Asudruck<br />

eigener Schwäche, der der Durchsetzung eigener Wünsche dienen soll. Dabei wird sie aber<br />

zumeist von Gegenaggression und nicht von Unterwerfung beantwortet.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, die Wolfssprache enthält moralisches Urteilen, Leugnen<br />

von Verantwortung für eigene Gefühle und Forderung anstatt Bitten. Hierbei liegt der<br />

Unterschied in der Sanktion, die bei der Ablehnung einer Forderung droht, was bei einer<br />

abgelehnten Bitte nicht vorkommt.


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Mag. Philipp Renninger<br />

030 433<br />

KU <strong>Kommunikation</strong> in der Konfliktregelung<br />

LV-Leiter: Peter Adler<br />

WS 2010/11<br />

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5. <strong>Gewaltfreie</strong> <strong>Kommunikation</strong>, die Giraffensprache<br />

(Giraffen haben das grösste Herz aller Landtiere)<br />

Die Grundstruktur besteht aus Beobachten ohne zu bewerten, kontaktieren der Gefühle,<br />

erkennen von Bedürfnissen und der klaren Äusserung von Bitten oder Wünschen. Hierbei<br />

sind Bitten auf die Gegenwart gerichtet, Wünsche auf die Zukunft.<br />

6. Der Ablauf einer gewaltfreien <strong>Kommunikation</strong><br />

Auf einen Anlass hin, wird zuerst nach Innen gehört. Hierbei finden Selbsteinfühlung und<br />

Einfühlung in den anderen statt. Im folgenden finden <strong>Kommunikation</strong> nach aussen statt. In<br />

dem Ablauf von Einfühlung in den anderen und Selbsteinfühlung. In diesen jeweiligen<br />

Stufen findet jeweils das in Punkt 5. beschriebene Modell der Giraffensprache Anwendung.<br />

7. Wichtige Eigenschaften<br />

sind das Achten und Respektieren der Gefühle und Bedürfnisse des anderen, das beobachten<br />

ohne zu bewerten, bitten statt zu fordern, die Übersetzung von Agressionen und<br />

Forderungen in Bedürfnisse und Wünsche und die Suche nach einer positiven Lösung.<br />

8. Ziele der gewaltfreien <strong>Kommunikation</strong><br />

sind der Aufbau und der Erhalt guter Beziehungen, das Befriedigen beiderseitiger<br />

Bedürfnisse ohne dem anderen zu schaden und Konflikte zu wandeln, um sie als Grundlage<br />

für eine Verbesserung zu nutzen.<br />

Dezember 2011<br />

Philipp Renninger

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