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2003-11-18 Dokumentation der Tagung in Dortmund

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Regionale<br />

Wohnungsmarktbeobachtung<br />

Östliches Ruhrgebiet<br />

(RegioWoB)<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

am <strong>18</strong>. November <strong>2003</strong> <strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong>


Regionale Wohnungsmarktbeobachtung Östliches Ruhrgebiet<br />

3. Veranstaltung zum Modellversuch Wohnungsmarktbeobachtung<br />

Östliches Ruhrgebiet (RegioWoB)<br />

Zeit: <strong>18</strong>. November <strong>2003</strong><br />

9.30 – 12.30 h<br />

Ort:<br />

Organisation:<br />

Teilnehmer:<br />

Protokoll:<br />

Karten:<br />

Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung<br />

NRW (ILS), <strong>Dortmund</strong>-Ev<strong>in</strong>g<br />

Cord-Rüdiger Carl (ILS)<br />

siehe Teilnehmerliste<br />

Kerst<strong>in</strong> Jochimsen (Wfa)<br />

Rebekka Späth (Wfa)<br />

Michael Wucherpfennig (Wfa)<br />

Verteiler:<br />

Teilnehmerliste, Teilnehmer RegioWoB<br />

Wfa<br />

Wohnungsbauför<strong>der</strong>ungsanstalt<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (Wfa)<br />

Anstalt <strong>der</strong> Landesbank NRW<br />

Wfa-Infocenter<br />

Wfa-Infocenter<br />

RegioWoB<br />

IK KomWoB<br />

Dipl.-Geogr. Kerst<strong>in</strong> Jochimsen<br />

Referat 101-66530<br />

Heerdter Lohweg 35<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +02<strong>11</strong> 826-8860<br />

Telefax +02<strong>11</strong> 826-5158<br />

wfa-<strong>in</strong>focenter@lbnrw.de<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Kraus<br />

Referat 101-66530<br />

Heerdter Lohweg 35<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +02<strong>11</strong> 826-7656<br />

Telefax +02<strong>11</strong> 826-5158<br />

wfa-<strong>in</strong>focenter@lbnrw.de<br />

2/16


3. Treffen • <strong>18</strong>. November <strong>2003</strong> <strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong> • Protokoll<br />

Tagesordnung<br />

1. Begrüßung<br />

2. Vortrag: Ergebnisse <strong>der</strong> Bereisung - ausgewählte kommunale Angebotsprofile<br />

(Kerst<strong>in</strong> Jochimsen, Wfa )<br />

3. Vortrag: Stadtregionale Kooperation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnungsmarktregion „Östliches<br />

Ruhrgebiet“ – Ausgewählte Ergebnisse aus <strong>der</strong> Diplomarbeit<br />

(Angelika Münter, cand. Ing. Raumplanung)<br />

4. Vortrag: Budgetierte regionale Wohnraumför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region<br />

Bonn/Rhe<strong>in</strong>-Sieg<br />

(Cord-Rüdiger Carl, Institut für Landes- und Stadtentwicklungsplanung und<br />

Bauwesen)<br />

5. Vortrag: Das regionalisierte Wohnungsmarktbarometer: Möglichkeiten und<br />

Vorgehensweisen<br />

(Rebekka Späth, Wfa )<br />

6. Weiteres Vorgehen<br />

7. Teilnehmerliste<br />

1. Begrüßung<br />

Herr Hofmann (Wfa) begrüßt alle Teilnehmer und bedankt sich beim Institut für Landesund<br />

Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW, das sich kurzfristig bereit<br />

erklärt hat, die Veranstaltung auszurichten.<br />

Die Bereisungsphase <strong>der</strong> beteiligten Kommunen ist – fast – abgeschlossen: Nur die Städte<br />

Bochum, <strong>Dortmund</strong>, Hagen sollen noch aufgesucht werden. Gegenwärtiger Sachstand des<br />

Projektes ist es, dass alle bisher aufgesuchten Kommunen e<strong>in</strong> positives Feed-back gegeben<br />

haben und am Modellversuch teilnehmen wollen. Die im Vorfeld <strong>der</strong> Veranstaltung verschickten<br />

Vere<strong>in</strong>barungen sollen bis spätestens Ende des Jahres bei <strong>der</strong> Wfa vorliegen.<br />

Der Projektansatz wurde im Rahmen e<strong>in</strong>er IKZ-Veranstaltung am 7. November <strong>2003</strong> <strong>in</strong> Lünen<br />

vorgestellt. Die Ergebnisse aus dem regionalisierten Wohnungsmarktbericht sollen<br />

nach Veröffentlichung dort auch präsentiert werden. Hierzu werden eventuell die IKZ zusammen<br />

mit <strong>der</strong> Wfa e<strong>in</strong>laden.<br />

2. Ergebnisse <strong>der</strong> Bereisung – ausgewählte kommunale Angebotsprofile<br />

Frau Jochimsen bedankt sich e<strong>in</strong>gangs für die vielen netten Gespräche, die verdeutlicht haben,<br />

dass qualitative Information wichtig ist, um statistische Datenanalysen besser e<strong>in</strong>ordnen<br />

zu können. Bed<strong>in</strong>gt durch unterschiedliche siedlungsräumliche Voraussetzungen <strong>in</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation mit verschiedenen Akteuren, Strategien und Instrumenten bei Planungsprozessen<br />

stellt sich <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Kommune <strong>der</strong> Wohnungs- und Baulandmarkt an<strong>der</strong>s dar. Diese<br />

subjektiven E<strong>in</strong>drücke, die im statistischen S<strong>in</strong>ne schwierig zu erfassen s<strong>in</strong>d, bilden jedoch<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Grundlage für die Beurteilung eben jener statistischen Auswertungen.<br />

3/16


Regionale Wohnungsmarktbeobachtung Östliches Ruhrgebiet<br />

Die bei <strong>der</strong> Bereisung aufgesuchten kommunalen Gesprächspartner kamen aus verschiedenen<br />

Bereichen, zum Teil waren mehrere kommunale Vertreter anwesend. Das Schwergewicht<br />

<strong>der</strong> Leitfragen lag <strong>in</strong> den Bereichen (1) Demographie, (2) Wohnungsmarkt/-politik<br />

und (3) Stadtplanung/Stadtentwicklungsplanung. Die bei <strong>der</strong> Bereisung gewonnenen E<strong>in</strong>drücke<br />

s<strong>in</strong>d somit durch den Gesprächsleitfaden vorstrukturiert und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

subjektiv. Trotz <strong>der</strong> oben angesprochenen Verschiedenartigkeit je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Kommune<br />

lässt sich aus den bisherigen Bereisungen festhalten, dass sich die Situation <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>eren<br />

Kommunen an<strong>der</strong>s darstellt als <strong>in</strong> den größeren Kommunen (vgl. Vortragsfolien). Als<br />

wichtiges vergleichendes Ergebnis wurde deutlich, dass zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> allen Kommunen –<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Größe und den Erfahrungen im Bereich <strong>der</strong> Wohnungsmarktbeobachtung<br />

– e<strong>in</strong>e Positionierung im <strong>in</strong>traregionalen Vergleich fehlt. Zum an<strong>der</strong>en wurden vielfach<br />

dieselben Themen und Problembereiche angesprochen (vgl. Vortragsfolie), was den Bedarf<br />

e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Informations- und Diskussionsforums unterstreicht. Die angeführten<br />

Themen können <strong>in</strong> den nächsten Veranstaltungen jeweils e<strong>in</strong>en Schwerpunkt bilden. Es<br />

wird vorgeschlagen, bei <strong>der</strong> nächsten Veranstaltung den Schwerpunkt Demographie zu<br />

wählen.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Ergebnis <strong>der</strong> Bereisung ist, dass – vorerst – Abstand davon genommen werden<br />

muss, mit Daten zu arbeiten, die jeweils kommunal erhoben werden müssen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

die kle<strong>in</strong>eren Kommunen s<strong>in</strong>d aufgrund <strong>der</strong> vorhandenen Personalkapazität nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage,<br />

zusätzliche Erhebungen durchzuführen. Deshalb wird im ersten regionalen Wohnungsmarktbericht<br />

auf Daten aus <strong>der</strong> Wfa-Datenbank zurückgegriffen. E<strong>in</strong> wichtiger Indikator,<br />

den die Wfa-Datenbank nicht liefert, s<strong>in</strong>d die kommunalen Wohnbauflächenreserven nach<br />

§§ 30, 33 und 34 BauGB. Hier wird im Laufe des Modellversuchs – o<strong>der</strong> später – zu überlegen<br />

se<strong>in</strong>, ob und <strong>in</strong>wieweit dieser Indikator über e<strong>in</strong>e regelmäßige Bestandsaufnahme berücksichtigt<br />

werden soll. Ziel könnte e<strong>in</strong>e regionale Wohnbaulanddatenbank se<strong>in</strong>.<br />

Aufbauend auf den ersten subjektiven Vor-Ort-E<strong>in</strong>drücken war es spannend zu sehen, wie<br />

sich die Region anhand <strong>der</strong> Daten darstellt. Dabei wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt die Angebotsseite<br />

mit dem Wohnungsbestand, den Baugenehmigungen und –fertigstellungen sowie<br />

mit den öffentliche geför<strong>der</strong>ten Wohnungen analysiert.<br />

Da Frau Angelika Münter <strong>in</strong> ihrem Vortrag auf e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> auch hier dargestellten Indikatoren<br />

im Regionsvergleich e<strong>in</strong>gehen wird, wird im Folgenden <strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> Positionierung<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Kommune im Vergleich zur Region bzw. zum Land NRW <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund<br />

gestellt. Berechnet wurde<br />

- die Entwicklung des Wohnungsbestandes 1993 bis 2002,<br />

- die Summe <strong>der</strong> Baufertigstellungen 1993 bis 2002 bezogen auf den Wohnungsbestand<br />

1993 (Bau<strong>in</strong>tensität) sowie<br />

- die Summe <strong>der</strong> Baugenehmigungen 1993 bis 2002 bezogen auf den Wohnungsbestand<br />

1993 (Genehmigungs<strong>in</strong>tensität)<br />

jeweils für die Segmente (1) <strong>in</strong>sgesamt, (2) E<strong>in</strong>-/Zweifamilienhäuser (EFH/ZFH) sowie (3)<br />

Mehrfamilienhäuser (MFH).<br />

Um die Ergebnisse zusammenfassend bewerten zu können, wurden über die Abweichungen<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Indikatoren zum Landesdurchschnitt vier verschiedene Typen gebildet.<br />

Nicht alle Kommunen lassen sich diesen anhand <strong>der</strong> unter- bzw. überdurchschnittlichen<br />

Entwicklung im Vergleich zum Landesdurchschnitt klar zuordnen. 1 Die im Vortrag beispielhaft<br />

vorgestellten Kommunen bilden den jeweiligen Typus beson<strong>der</strong>s klar ab.<br />

1 Das Hauptabgrenzungskriterium steht <strong>in</strong> normaler Schrift, weitere Kriterien, die nicht auf alle Kommunen <strong>der</strong><br />

Kategorie zutreffen wurden kursiv geschrieben. Weiterh<strong>in</strong> ist zu berücksichtigen, dass die vier hier aufgeführten<br />

Typen nicht die Summe aller möglichen Typisierungen darstellen.<br />

4/16


3. Treffen • <strong>18</strong>. November <strong>2003</strong> <strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong> • Protokoll<br />

Tabelle 1: Typisierung <strong>der</strong> Kommunen nach Wohnungsbestand, Bau- und Genehmigungs<strong>in</strong>tensität<br />

Typisierung<br />

Typ I: überdurchschnittliche Entwicklung<br />

des Wohnungsbestandes,<br />

<strong>der</strong> Bau- und Genehmigungs<strong>in</strong>tensität<br />

über alle Segmente<br />

Typ II: überdurchschnittliche Entwicklung<br />

des Wohnungsbestandes,<br />

<strong>der</strong> Bau- und Genehmigungs<strong>in</strong>tensität<br />

<strong>in</strong>sgesamt und im Bereich<br />

MFH, unterdurchschnittliche Entwicklung<br />

im Bereich EFH/ZFH<br />

Typ III: überdurchschnittliche<br />

Entwicklung des Wohnungsbestandes<br />

im Bereich EFH, <strong>der</strong> Bauund<br />

Genehmigungs<strong>in</strong>tensität im<br />

Bereich EFH, unterdurchschnittliche<br />

Ent-wicklung im Bereich MFH<br />

Typ IV: unterdurchschnittliche<br />

Entwicklung des Wohnungsbestandes,<br />

<strong>der</strong> Bau- und Genehmigungs<strong>in</strong>tensität<br />

über alle Segmente<br />

Typisierung nach <strong>der</strong> Bestandsentwicklung<br />

und <strong>der</strong> Bau<strong>in</strong>tensität<br />

Gesamt<br />

ausserhalb Modellversuch<br />

Typ1<br />

Typ 2<br />

Typ 3<br />

Typ 4<br />

Kommunen<br />

Bönen, Fröndenberg, Hamm, Holzwickede,<br />

Kamen, Lünen, Selm<br />

Schwerte, Unna, Waltrop, Werne<br />

<strong>Dortmund</strong>, Bergkamen, Wetter<br />

Bochum, Castrop-Rauxel, Datteln, Hagen,<br />

Herdecke, (Witten)<br />

Coesfeld<br />

Reken<br />

Dorsten<br />

Marl<br />

Haltern<br />

Dülmen<br />

Oer-Erkenschwick<br />

Datteln<br />

Herten Reckl<strong>in</strong>ghausen<br />

Gelsenkirchen<br />

Herne<br />

Castrop-Rauxel<br />

Lüd<strong>in</strong>ghausen<br />

Olfen<br />

Waltrop<br />

Münster<br />

Senden<br />

Selm<br />

Nordkirchen<br />

Lünen<br />

Ascheberg<br />

Werne<br />

Bergkamen<br />

Kamen<br />

Drenste<strong>in</strong>furt<br />

Unna<br />

Sendenhorst<br />

Bönen<br />

Hamm<br />

Warendorf<br />

Ennigerloh<br />

Ahlen<br />

Werl<br />

Beckum<br />

Lippetal<br />

Welver<br />

Soest<br />

<strong>Dortmund</strong><br />

Holzwickede<br />

Fröndenberg<br />

Wickede<br />

Ense<br />

Bochum<br />

Essen<br />

Witten<br />

Herdecke<br />

Schwerte<br />

Menden<br />

Arnsberg<br />

Hatt<strong>in</strong>gen<br />

Wetter<br />

Hagen<br />

Iserlohn<br />

Hemer<br />

Sprockhövel<br />

Gevelsberg<br />

Balve<br />

Nachrodt-Wibl<strong>in</strong>gwerde<br />

Sun<strong>der</strong>n<br />

Wülfrath<br />

Wuppertal<br />

SchwelmEnnepetal<br />

Breckerfeld<br />

Schalksmühle<br />

Altena<br />

Werdohl<br />

Neuenrade<br />

Sol<strong>in</strong>gen<br />

Remscheid<br />

Radevormwald<br />

Hückeswagen<br />

Halver<br />

Kierspe<br />

Lüdenscheid<br />

Herscheid<br />

Plettenberg<br />

F<strong>in</strong>nentrop<br />

EFH: E<strong>in</strong>familienhäuser; ZFH: Zweifamilienhäuser; MFH: Mehrfamilienhäuser<br />

5/16


Regionale Wohnungsmarktbeobachtung Östliches Ruhrgebiet<br />

Die vier Angebotstypen stehen für unterschiedliche Dynamiken <strong>in</strong> den verschiedenen Wohnungsmarktsegmenten.<br />

Der Typ I signalisiert e<strong>in</strong>e dynamische Entwicklung auf <strong>der</strong> Angebotsseite<br />

sowohl bei den E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäusern als auch bei den Mehrfamilienhäusern.<br />

Bei den meisten hier angeführten Kommunen zeigt sich diese Dynamik auch bei den<br />

Bau- bzw. Genehmigungs<strong>in</strong>tensitäten. Der Typ II steht für Kommunen, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Bau<br />

von Mehrfamilienhäusern e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung <strong>in</strong> den vergangenen 10 Jahren <strong>in</strong>ne hatte,<br />

bei dem Typ III wurde die Angebotsentwicklung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von den E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäusern<br />

getragen. In den zum Typ IV zählenden Kommunen verläuft die Angebotsentwicklung<br />

über alle Segmente unterdurchschnittlich. Die den unterschiedlichen E<strong>in</strong>ordnungen<br />

zugrunde liegenden Gründe s<strong>in</strong>d vielfältig (vgl. Experten<strong>in</strong>terviews), dennoch lassen<br />

sich die unterschiedlichen Planungs<strong>in</strong>halte <strong>der</strong> Vergangenheit hieran ablesen.<br />

Tabelle 2:<br />

Typisierung <strong>der</strong> Kommunen nach <strong>der</strong> Entwicklung des preisgebundenen Wohnungsbestandes<br />

und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>tätigkeit<br />

Typisierung<br />

Kommunen<br />

Insgesamt<br />

selbstgenutztes<br />

Wohneigentum<br />

Miete<br />

Typ I: unterdurchschnittliche<br />

Abnahme bzw. Zunahme im<br />

Wohnungsbestand bei überdurchschnittlicher<br />

För<strong>der</strong>tätigkeit<br />

<strong>Dortmund</strong>, Hagen,<br />

Hamm, Kamen,<br />

Lünen, Selm<br />

<strong>Dortmund</strong>, Kamen,<br />

Selm<br />

Hagen, Hamm,<br />

Lünen, Selm<br />

Typ II: unterdurchschnittliche<br />

Abnahme bzw. Zunahme im<br />

Wohnungsbestand bei unterdurchschnittlicher<br />

För<strong>der</strong>tätigkeit<br />

Herdecke, Holzwickede,<br />

Schwerte, Unna,<br />

Werne, Wetter<br />

Bönen, Herdecke,<br />

Holzwickede,<br />

Schwerte, Unna,<br />

Waltrop, Wetter,<br />

Witten<br />

Herdecke,<br />

Schwerte, Unna,<br />

Werne, Wetter<br />

Typ III: überdurchschnittliche<br />

Abnahme im Wohnungsbestand<br />

bei überdurchschnittlicher För<strong>der</strong>tätigkeit<br />

Bergkamen, Bochum,<br />

Bönen,<br />

Castrop-Rauxel,<br />

Bergkamen, Castrop-Rauxel,<br />

Hagen,<br />

Hamm, Lünen<br />

Bergkamen, Bochum,<br />

Bönen,<br />

Castrop-Rauxel,<br />

Datteln, <strong>Dortmund</strong><br />

Typ IV: überdurchschnittliche<br />

Abnahme im Wohnungsbestand<br />

bei unterdurchschnittlicher För<strong>der</strong>tätigkeit<br />

Datteln, Waltrop,<br />

Witten<br />

Bochum, Datteln,<br />

Werne<br />

Holzwickede, Kamen,<br />

Waltrop,<br />

Witten<br />

Quelle: eigene Auswertungen<br />

Die Analysen zum Wohnungsbestand e<strong>in</strong>erseits und dem öffentlich geför<strong>der</strong>tem Wohnungsbau<br />

an<strong>der</strong>erseits machen deutlich, dass auch zwischen diesen Indikatoren – statistische<br />

– Zusammenhänge bestehen. E<strong>in</strong> weiterer möglicher Arbeitsschritt wäre die Durchführung<br />

e<strong>in</strong>er Clusteranalyse, anhand <strong>der</strong>er über verschiedene Indikatoren Raumtypen gebildet<br />

werden können.<br />

Dass solche Analysen im Rahmen des quantitativen Datengerüstes wichtige Ergebnisse und<br />

zum Teil neue Erkenntnisse liefern, zeigt das Beispiel <strong>der</strong> Stadt Selm: Von dem starken Zuwachs<br />

im Bereich <strong>der</strong> Wohne<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> Mehrfamilienhäusern ist selbst das Stadtplanungsamt<br />

überrascht. Dessen Hauptaufgabengebiet liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung von Neubaugebieten,<br />

e<strong>in</strong>e Kontrolle über e<strong>in</strong>e Wohnungsmarktbeobachtung f<strong>in</strong>det nicht statt. Prof. Kreibich<br />

vermutet e<strong>in</strong>e Reihe von Fertigstellungen im Bereich des § 34 BauGB, was nach E<strong>in</strong>schät-<br />

6/16


3. Treffen • <strong>18</strong>. November <strong>2003</strong> <strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong> • Protokoll<br />

Typisierung nach <strong>der</strong><br />

Entwicklung des preisgebundenen<br />

Wohnungsbestandes<br />

und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>tätigkeit<br />

– <strong>in</strong>sgesamt<br />

Gesamt<br />

ausserhalb Modellversuch<br />

Typ1<br />

Typ 2<br />

Typ 3<br />

Typ 4<br />

Coesfeld<br />

Dülmen<br />

Reken<br />

Lüd<strong>in</strong>ghausen<br />

Haltern<br />

Dorsten<br />

Olfen<br />

Marl<br />

Oer-Erkenschwick<br />

Datteln<br />

Waltrop<br />

Herten Reckl<strong>in</strong>ghausen<br />

Castrop-Rauxel<br />

Gelsenkirchen Herne<br />

<strong>Dortmund</strong><br />

Bochum<br />

Essen<br />

Witten<br />

Herdecke<br />

Münster<br />

Warendorf<br />

Senden<br />

Sendenhorst Ennigerloh<br />

Drenste<strong>in</strong>furt<br />

Ascheberg<br />

Ahlen<br />

Nordkirchen<br />

Selm Werne<br />

Hamm<br />

Bergkamen<br />

Lünen<br />

Bönen<br />

Kamen<br />

Werl<br />

Unna<br />

Fröndenberg Wickede<br />

Holzwickede<br />

Beckum<br />

Lippetal<br />

Welver<br />

Ense<br />

Schwerte<br />

Menden<br />

Arnsberg<br />

Iserlohn<br />

Hatt<strong>in</strong>gen Wetter<br />

Hagen<br />

Hemer<br />

Sprockhövel<br />

Gevelsberg<br />

Balve<br />

Nachrodt-Wibl<strong>in</strong>gwerde<br />

Sun<strong>der</strong>n<br />

Wülfrath<br />

Wuppertal<br />

SchwelmEnnepetal<br />

Breckerfeld<br />

Schalksmühle<br />

Altena<br />

Werdohl<br />

Neuenrade<br />

Typisierung nach <strong>der</strong><br />

Entwicklung des preisgebundenen<br />

Wohnungsbestandes<br />

und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>tätigkeit<br />

– selbstgenutztes<br />

Wohneigentum<br />

Gesamt<br />

ausserhalb Modellversuch<br />

Typ1<br />

Typ 2<br />

Typ 3<br />

Typ 4<br />

Lüdenscheid<br />

Radevormwald<br />

Plettenberg<br />

Halver<br />

F<strong>in</strong>nentrop<br />

Sol<strong>in</strong>gen Remscheid<br />

Herscheid<br />

Hückeswagen<br />

Kierspe<br />

Coesfeld<br />

Münster<br />

Warendorf<br />

Senden<br />

Dülmen<br />

Sendenhorst Ennigerloh<br />

Reken<br />

Drenste<strong>in</strong>furt<br />

Lüd<strong>in</strong>ghausen<br />

Ascheberg<br />

Ahlen<br />

Beckum<br />

Haltern<br />

orsten<br />

Nordkirchen<br />

Olfen<br />

Lippetal<br />

Selm Werne<br />

Marl<br />

Oer-Erkenschwick<br />

Datteln<br />

Hamm<br />

Waltrop<br />

Bergkamen<br />

Welver<br />

Herten<br />

Lünen<br />

Reckl<strong>in</strong>ghausen<br />

Bönen<br />

Kamen<br />

Castrop-Rauxel<br />

Werl<br />

elsenkirchen Herne<br />

Unna<br />

<strong>Dortmund</strong><br />

Ense<br />

Fröndenberg Wickede<br />

Holzwickede<br />

Bochum<br />

Menden<br />

Essen<br />

Witten<br />

Schwerte<br />

Arnsberg<br />

Herdecke<br />

Iserlohn<br />

Hatt<strong>in</strong>gen<br />

Wetter<br />

Hagen<br />

Hemer<br />

Sprockhövel<br />

Gevelsberg<br />

Balve<br />

Nachrodt-Wibl<strong>in</strong>gwerde<br />

Sun<strong>der</strong>n<br />

Wülfrath<br />

Wuppertal<br />

SchwelmEnnepetal<br />

Breckerfeld<br />

Schalksmühle<br />

Altena<br />

Werdohl<br />

Neuenrade<br />

Typisierung nach <strong>der</strong><br />

Entwicklung des preisgebundenen<br />

Wohnungsbestandes<br />

und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>tätigkeit<br />

– Miete<br />

Gesamt<br />

ausserhalb Modellversuch<br />

Typ1<br />

Typ 2<br />

Typ 3<br />

Typ 4<br />

Lüdenscheid<br />

Radevormwald<br />

Plettenberg<br />

Halver<br />

F<strong>in</strong>nentrop<br />

ol<strong>in</strong>gen Remscheid<br />

Herscheid<br />

Hückeswagen<br />

Kierspe<br />

Coesfeld<br />

Münster<br />

Senden<br />

Dülmen<br />

Reken<br />

Lüd<strong>in</strong>ghausen<br />

Ascheberg<br />

Haltern<br />

Dorsten<br />

Nordkirchen<br />

Olfen<br />

Selm Werne<br />

Marl<br />

Oer-ErkenschwickDatteln<br />

Waltrop<br />

Bergkamen<br />

Lünen<br />

Herten Reckl<strong>in</strong>ghausen<br />

Kamen<br />

Castrop-Rauxel<br />

Gelsenkirchen Herne<br />

<strong>Dortmund</strong><br />

Bochum<br />

Essen<br />

Witten<br />

Herdecke<br />

Holzwickede<br />

Warendorf<br />

Sendenhorst Ennigerloh<br />

Drenste<strong>in</strong>furt<br />

Ahlen<br />

Beckum<br />

Lippetal<br />

Hamm<br />

Welver<br />

Bönen<br />

Werl<br />

Soest<br />

Unna<br />

Ense<br />

Fröndenberg Wickede<br />

Schwerte<br />

Menden<br />

Arnsberg<br />

Iserlohn<br />

Hatt<strong>in</strong>gen<br />

Wetter<br />

Hagen<br />

Hemer<br />

Sprockhövel<br />

Gevelsberg<br />

Balve<br />

Nachrodt-Wibl<strong>in</strong>gwerde<br />

Sun<strong>der</strong>n<br />

Wülfrath<br />

Wuppertal<br />

SchwelmEnnepetal<br />

Breckerfeld<br />

Schalksmühle<br />

Altena<br />

Werdohl<br />

Neuenrade<br />

Sol<strong>in</strong>gen<br />

Remscheid<br />

Radevormwald<br />

Hückeswagen<br />

Halver<br />

Lüdenscheid<br />

Kierspe<br />

Herscheid<br />

Plettenberg<br />

F<strong>in</strong>nentrop<br />

7/16


Regionale Wohnungsmarktbeobachtung Östliches Ruhrgebiet<br />

zung <strong>der</strong> Stadt Selm nur teilweise <strong>der</strong> Fall se<strong>in</strong> dürfte.<br />

Herr Schütte (Stadt <strong>Dortmund</strong>) weist darauf h<strong>in</strong>, dass es sich bei <strong>der</strong> Differenzierung zwischen<br />

E<strong>in</strong>- bzw. Zweifamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern um verschiedene Bauformen<br />

(Gebäudearten) handelt, nicht um Eigentumsformen. Somit spiegelt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> E<strong>in</strong>und<br />

Zweifamilienhäuser nicht die Eigentumsquote wi<strong>der</strong>, diese dürfte aufgrund des Anteils<br />

an Eigentumswohnungen höher liegen. Herr Dr. Westphal (Stadt <strong>Dortmund</strong>) verweist auf<br />

Auswertungen von Prof. Kreibich, die auch den Boom von Mehrfamilienhäusern belegen,<br />

hier auch verstärkt im Umland.<br />

Die im Vortrag vorgestellten Beispiele unterschiedlicher Typen im Bereich Wohnungsbestand<br />

bzw. öffentlich geför<strong>der</strong>ter Wohnungsbau präsentieren quasi den Prototyp. Die Zuordnung<br />

aller Kommunen zu den hier vorgestellten Typen zeigt räumliche Nachbarschaften<br />

auf (vgl. nachträgliche Karten). Die Erklärungsmuster liegen sicherlich im geschichtlichen<br />

H<strong>in</strong>tergrund, wie von Herrn Körbel (planlokal) vermutet, spiegeln jedoch auch die übergeordneten<br />

planerischen Zielvorstellungen wi<strong>der</strong>.<br />

Herr Wagner (Stadt Waltrop) berichtet, dass aufgrund des Bodenpreisanstiegs <strong>in</strong> Waltrop<br />

vielfach Eigentumsbildung <strong>in</strong> Form von Eigentumswohnungen stattf<strong>in</strong>det, während die soziale<br />

Wohnraumför<strong>der</strong>ung rasant zurückgeht. Anhand <strong>der</strong> hier vorgestellten Abbildungen<br />

werde nicht deutlich, welche Eigentumsformen die verschiedenen Bauformen haben: E<strong>in</strong><br />

Teil <strong>der</strong> EFH/ZFH wird vermietet werden, ebenso wie e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Wohnungen <strong>in</strong> Mehrfamilienhäusern<br />

zum Eigentum zählt. Um den Bereich zukünftig differenzierter darzustellen,<br />

schlägt Herr Hofmann (Wfa) e<strong>in</strong>e genauere Betrachtung dieses Sachverhalts über die För<strong>der</strong>statistik<br />

vor.<br />

Herr Neumann (Stadt Unna) merkt an, dass <strong>der</strong> historische H<strong>in</strong>tergrund wichtig ist, um die<br />

Zusammensetzung des Bestandes und dessen Entwicklung zu erklären.<br />

3. Stadtregionale Kooperation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnungsmarktregion „Östliches<br />

Ruhrgebiet“ – Ausgewählte Ergebnisse aus <strong>der</strong> Diplomarbeit<br />

Frau Angelika Münter trägt Auszüge aus ihrer Diplomarbeit „Stadtregionale Kooperationen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnungsmarktregion östliches Ruhrgebiet“ vor. Ziel <strong>der</strong> Arbeit ist es, methodische<br />

Grundlagen e<strong>in</strong>er regionalen Wohnungsmarktbeobachtung zu entwickeln, die bisherige<br />

Wohnungsmarkt- und Siedlungsentwicklung und <strong>der</strong>en Verflechtungen zu analysieren sowie<br />

e<strong>in</strong> mögliches Kooperationsmodell zu skizzieren.<br />

Die Abgrenzung des Untersuchungsraums erfolgt wie bei <strong>der</strong> Wfa nicht auf Basis wissenschaftlich-methodischer<br />

Modellrechnungen, son<strong>der</strong>n nimmt die vorhandene Kooperationsstruktur<br />

über die IKZ als Basis; die Stadt Werl aus dem Kreis Soest wird hier mit e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Das quantitative Indikatorensystem <strong>der</strong> regionalen Wohnungsmarktbeobachtung wurde aus<br />

den bestehenden Indikatorensystemen <strong>der</strong> kommunalen und landesweiten Wohnungsmarktbeobachtung<br />

<strong>in</strong> NRW entwickelt. Die Indikatoren <strong>der</strong> regionalen Wohnungsmarktbeobachtung<br />

bestehen aus Basis<strong>in</strong>dikatoren und spezifischen regionalen Indikatoren. Der<br />

größte Teil <strong>der</strong> quantitativen Indikatoren kann aus <strong>der</strong> kommunalen und amtlichen Statistik<br />

zusammengestellt werden. E<strong>in</strong>e Ausnahme bildet die Erhebung vorhandener Wohnbaulandpotentiale,<br />

dies kann nur durch e<strong>in</strong>e Primärerhebung <strong>in</strong> den beteiligten Kommunen vor<br />

Ort geschehen. Diese Erhebung wird als unverzichtbarer Bestandteil e<strong>in</strong>es regionalen<br />

Wohnungsmarktbobachtungssystems bezeichnet.<br />

8/16


3. Treffen • <strong>18</strong>. November <strong>2003</strong> <strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong> • Protokoll<br />

Die Analyse <strong>der</strong> regionalen Wohnungsmarkt<strong>in</strong>dikatoren ergibt folgendes Bild:<br />

Die Struktur des Wohnungsbestandes zeigt, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Wohnungen <strong>in</strong> MFH <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Region (69,4%) deutlich über dem Landesdurchschnitt (57,6%) liegt; <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> Mehrfamilienhäuser <strong>in</strong> kreisfreien Städten ist überdurchschnittlich hoch (Ausnahme:<br />

Hamm). Auch die kle<strong>in</strong>eren Kommunen haben e<strong>in</strong>en relativ verdichteten Wohnungsbestand:<br />

Nur <strong>in</strong> 5 Kommunen gibt es mehr Wohnungen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>familienhäusern als <strong>in</strong><br />

Mehrfamilienhäusern. Die Entwicklung des Wohnungsbestandes offenbart e<strong>in</strong>e Zweiteilung<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Region: Der Nordosten ist durch hohe, <strong>der</strong> Südwesten durch niedrige Zuwachsraten<br />

gekennzeichnet. Die Entwicklung ist im äußeren Entwicklungsbereich <strong>der</strong> Region<br />

am dynamischsten.<br />

Auf dem Grundstücksmarkt wird ke<strong>in</strong> genereller Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>degröße<br />

und dem Preisniveau deutlich. Insgesamt variieren die Preise zwischen <strong>11</strong>0 €/m²<br />

<strong>in</strong> Bönen und 245 €/m² <strong>in</strong> Bochum. Zwar ist das Preisniveau <strong>in</strong> Bochum und <strong>Dortmund</strong> am<br />

höchsten, <strong>in</strong> den nächst größeren Städten Hagen und Hamm f<strong>in</strong>det sich dagegen e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges<br />

Preisniveau. Das räumliche Verteilungsmuster zeigt e<strong>in</strong> West-Ost-Gefälle. Die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Preisniveaus auf dem Grundstücksmarkt belegt deutliche Preissteigerungen<br />

zwischen 1997 und 2002 <strong>in</strong> den meisten Kommunen. Nom<strong>in</strong>elle Preisrückgänge s<strong>in</strong>d lediglich<br />

<strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong>, Hagen und Witten festzustellen. Hier wird im Vergleich e<strong>in</strong> Ost-West-<br />

Gefälle und damit e<strong>in</strong> Angleich des Preisniveaus <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Region deutlich.<br />

Mit - 0,84 % verlief die Bevölkerungsentwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtregion entgegen des Landestrends<br />

negativ, was <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf e<strong>in</strong>en Sterbeüberschuss zurückzuführen ist. Deutliche<br />

Zuwächse s<strong>in</strong>d lediglich <strong>in</strong> den Kommunen des Kreises Unna (außer Kamen und<br />

Schwerte) sowie <strong>in</strong> Werl zu beobachten.<br />

Die Wan<strong>der</strong>ungsverflechtungen 1997 bis 1999 zeigen bedeutende Fortzugsströme aus<br />

<strong>Dortmund</strong> <strong>in</strong> alle an<strong>der</strong>en Kommunen <strong>der</strong> Region bis auf Bönen. Der stärkste Wan<strong>der</strong>ungsstrom<br />

(1.100 Personen pro Jahr) verläuft von <strong>Dortmund</strong> nach Lünen. Insbeson<strong>der</strong>e aus den<br />

direkt an <strong>Dortmund</strong> angrenzenden Kommunen bestehen auch Zuzugsströme nach <strong>Dortmund</strong>,<br />

die häufig e<strong>in</strong>e ähnliche Größenordnung wie die Fortzugsströme erreichen. Insgesamt<br />

fallen die Wan<strong>der</strong>ungssalden 1997 bis 1999 aus Sicht <strong>Dortmund</strong>s gegenüber allen<br />

kreisangehörigen Geme<strong>in</strong>den deutlich negativ aus: Insbeson<strong>der</strong>e gegenüber Lünen, Bergkamen<br />

und Castrop-Rauxel. Eigene Nahwan<strong>der</strong>ungsgew<strong>in</strong>ne hat die Stadt <strong>Dortmund</strong>s nur<br />

gegenüber Bochum und Hagen. Die Verflechtungen <strong>Dortmund</strong>s s<strong>in</strong>d mit den direkt angrenzenden<br />

Geme<strong>in</strong>den am stärksten und nehmen zum äußeren Entwicklungsraum h<strong>in</strong> ab. Der<br />

Vergleich <strong>der</strong> Zu- und Abwan<strong>der</strong>ungsströme mit den sich daraus ergebenen Salden zeigt,<br />

dass <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Region eher e<strong>in</strong> Bevölkerungsaustausch und weniger e<strong>in</strong>e Verschiebung<br />

von Bevölkerungsanteilen stattf<strong>in</strong>det. Problematisch ist e<strong>in</strong>e Auswertung <strong>der</strong> Zahlen aus<br />

Unna, da hier die <strong>in</strong> Unna-Massen erfassten Aus- und Übersiedler die Wan<strong>der</strong>ungszahlen<br />

stark erhöhen.<br />

Auch die Pendlerverflechtungen lassen die funktionalen Zusammenhänge <strong>Dortmund</strong>s mit<br />

se<strong>in</strong>em Umland deutlich werden: <strong>Dortmund</strong> ist das Hauptziel <strong>der</strong> Pendler aus den Städten<br />

und Geme<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Kreise Reckl<strong>in</strong>ghausen und Unna (außer Fröndenberg) sowie den<br />

kreisfreien Städten <strong>der</strong> Region. Hauptziele <strong>der</strong> Pendler aus den Städten des Ennepe-Ruhr-<br />

Kreises s<strong>in</strong>d Hagen bzw. Bochum; Fröndenberg ist hauptsächlich auf Unna und Werl auf<br />

Hamm ausgerichtet. Vermutlich haben zum<strong>in</strong>dest die Pendler aus Bochum, Datteln und<br />

Werl weitere dom<strong>in</strong>ierende Ziele außerhalb <strong>der</strong> Region, da die Auspendleranteile dieser<br />

Städte <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Wohnungsmarktregion <strong>in</strong>sgesamt relativ ger<strong>in</strong>g.<br />

Parallel zum bereits bestehendem Trend prognostiziert das LDS <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Bevölkerungsvorausberechnung<br />

1998-2015 (auf <strong>der</strong> Kreisebene) e<strong>in</strong>en im Landesvergleich überdurchschnittlichen<br />

Bevölkerungsrückgang von - 6,7 % gegenüber - 1,2 %. Innerhalb <strong>der</strong> Region<br />

9/16


Regionale Wohnungsmarktbeobachtung Östliches Ruhrgebiet<br />

verläuft diese Entwicklung unterschiedlich. In den Kreisen Soest (2,9 %) und Unna (2,1 %)<br />

wird die Bevölkerung bis Ende dieses Jahrzehnts noch ansteigen, danach stagnieren. In den<br />

übrigen kreisfreien Städten und Kreisen gehen die Bevölkrungszahlen seit 1998 kont<strong>in</strong>uierlich<br />

zurück; die höchsten Verluste bis 2015 werden Hagen und <strong>Dortmund</strong> (- <strong>11</strong> % bzw. -<br />

10 %) haben. In allen Kommunen wird die natürliche Bevölkerungsentwicklung negativ<br />

verlaufen, <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungssaldo wird <strong>in</strong> den kreisfreien Städten negativ und <strong>in</strong> den Kreisen<br />

<strong>der</strong> Region positiv ausfallen. Insgesamt wird weiter e<strong>in</strong>e Verschiebung <strong>der</strong> Altersstruktur<br />

zugunsten <strong>der</strong> älteren Jahrgänge stattf<strong>in</strong>den. Allerd<strong>in</strong>gs ist bereits jetzt schon festzustellen,<br />

dass die Prognose von <strong>der</strong> tatsächlichen Entwicklung erheblich abweicht: Die reale Entwicklung<br />

verlief um knapp 0,9 % (= <strong>18</strong>.700 Personen) über <strong>der</strong> prognostizierten Zahl.<br />

Insgesamt ist davon auszugehen, dass <strong>in</strong> Zukunft die Bevölkerung weiter abnehmen wird,<br />

obwohl alle im Rahmen <strong>der</strong> Bereisung befragten Kommunen von <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />

Nahwan<strong>der</strong>ungsbilanz ausgehen. Somit wird die <strong>in</strong>traregionale Verteilung <strong>der</strong> anstehenden<br />

Schrumpfungsprozesse zu e<strong>in</strong>em kommunalen Wettbewerb um E<strong>in</strong>wohner führen. Die<br />

Gleichzeitigkeit von Wohnungsleerständen und Wohnungsneubau führen dazu, dass<br />

Wohnfolge<strong>in</strong>frastrukturen, die <strong>in</strong> von Leerstand betroffenen Quartieren brach fallen, an an<strong>der</strong>er<br />

Stelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region neugebaut werden müssen. Dies bewirkt <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e höhere<br />

Belastung <strong>der</strong> öffentlichen Haushalte, während die kommunalen E<strong>in</strong>nahmen aufgrund <strong>der</strong><br />

Bevölkerungsrückgänge zurückgehen.<br />

Damit <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige Modellversuch nach Beendigung des Wfa-Engagements verstetigt<br />

werden kann, muss e<strong>in</strong> Konzept entwickelt werden, das mit möglichst ger<strong>in</strong>gem Aufwand<br />

fortgeschrieben werden kann. Die regionale Datenbank sollte so aufgebaut werden, dass<br />

e<strong>in</strong>erseits die Kommunen über das Intranet je<strong>der</strong>zeit Zugriff auf die Daten haben. An<strong>der</strong>erseits<br />

müssen sowohl die nur <strong>in</strong> den Kommunen verfügbaren quantitativen als auch möglichst<br />

viele <strong>der</strong> qualitativen Daten dezentral <strong>in</strong> die Datenbank e<strong>in</strong>gegeben werden können.<br />

Die über das LDS o<strong>der</strong> die Wfa frei verfügbaren Daten sollten von e<strong>in</strong>er Kommune bzw. <strong>der</strong><br />

Wfa zentral <strong>in</strong> die Datenbank e<strong>in</strong>gespeist werden. Falls dieses mit e<strong>in</strong>em mehr als ger<strong>in</strong>gfügigen<br />

Arbeitsaufwand verbunden se<strong>in</strong> sollte, sollte e<strong>in</strong>e ähnliche Regelung wie bei <strong>der</strong><br />

Fortschreibung des regionalen E<strong>in</strong>zelhandelskonzeptes, bei <strong>der</strong> die Stadt Hamm gegen e<strong>in</strong>en<br />

Kostenbeitrag die Datenbasis fortschreibt, angestrebt werden. Die jährliche Analyse<br />

<strong>der</strong> bereitgestellten Daten und <strong>der</strong>en Veröffentlichung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wohnungsmarktbericht<br />

sowie Primärerhebungen erfor<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en so hohen Arbeitssaufwand, dass sie nicht nebenbei<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> beteiligten Geme<strong>in</strong>den durchgeführt werden können. Auch e<strong>in</strong>e arbeitsteilige<br />

Lösung ist problematisch, da hiermit e<strong>in</strong> großer Koord<strong>in</strong>ierungsaufwand verbunden<br />

wäre. Die Analyse und Berichterstellung müssen daher entwe<strong>der</strong> extern vergeben werden<br />

o<strong>der</strong> es muss geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Geschäftsstelle f<strong>in</strong>anziert werden, die diese Aufgaben übernimmt.<br />

Die zweite Lösung könnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Institutionalisierung <strong>der</strong> IKZ und <strong>in</strong> dem Ausbau<br />

<strong>der</strong> vorhandenen Netzwerk- und Koord<strong>in</strong>ationsfunktion liegen. Um die für die beteiligten<br />

Kommunen entstehenden Kosten zu verr<strong>in</strong>gern, sollte versucht werden, Sponsorengel<strong>der</strong><br />

z.B. von <strong>der</strong> Wohnungswirtschaft o<strong>der</strong> von örtlichen Banken, die ebenso wie die Kommunen<br />

auf Informationsgrundlagen zur Situation <strong>der</strong> Wohnungsmärkte angewiesen s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong><br />

ggf. öffentliche För<strong>der</strong>mittel e<strong>in</strong>zuwerben.<br />

Herr Neumann gibt an, dass mittlerweile für die Stadt Unna bere<strong>in</strong>igte Zu- und Fortzüge<br />

vorliegen. Herr Freimund (Stadt Bergkamen) fände e<strong>in</strong>en periodischen Baulandbericht gut.<br />

Er berichtet, dass <strong>in</strong> Bergkamen das Thema Leerstände e<strong>in</strong> Rolle spielt, wofür das Wohnumfeld,<br />

die wirtschaftlichen Probleme <strong>der</strong> Bewohner, <strong>der</strong> Zustand und <strong>der</strong> Zuschnitt <strong>der</strong><br />

Wohnungen verantwortlich s<strong>in</strong>d. Marktbere<strong>in</strong>igung wird e<strong>in</strong>e Aufgabe <strong>der</strong> Zukunft se<strong>in</strong>.<br />

Auf die Nachfrage nach dem Nutzen e<strong>in</strong>er regionalen Wohnungsmarktbeobachtung führt<br />

Frau Münter neben dem Datenaustausch <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das „Regionale Bewusstse<strong>in</strong>“ <strong>in</strong>s<br />

Feld, das - wie die Zusammenarbeit <strong>der</strong> IKZ zeigt - gestärkt wird.<br />

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3. Treffen • <strong>18</strong>. November <strong>2003</strong> <strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong> • Protokoll<br />

Strategische Planungen, die - wie von Frau Jochimsen ausgeführt - nicht <strong>in</strong> allen Kommunen<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d, werden bzw. können kurz- bis mittelfristig auch nicht auf regionaler<br />

Ebene vere<strong>in</strong>bart werden. Wobei e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same strategische Zielsetzung durchaus e<strong>in</strong><br />

Ziel des Projektes se<strong>in</strong> kann/soll.<br />

Herr Dr. Westphal (Stadt <strong>Dortmund</strong>) reduziert den Nutzen e<strong>in</strong>er regionalen Wohnungsmarktbeobachtung<br />

nicht alle<strong>in</strong> auf die „Datenschiene“. Er führt aus, dass <strong>in</strong> dem Projekt die<br />

Vielfalt <strong>der</strong> unterschiedlichen Ebenen den Reiz ausmacht: die Öffentlichkeitsarbeit, die Partizipation,<br />

die Theorie-Orientierung, die verwaltungs<strong>in</strong>terne Kooperation <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Bereichen sowie die strategische Dimension.<br />

Herr Marschei<strong>der</strong> (Stadt Datteln) erhofft sich für Datteln, das aufgrund mangeln<strong>der</strong> Personalkapazitäten<br />

auch ke<strong>in</strong>e übergeordnete strategische Planung besitzt, e<strong>in</strong>e stärkere Vernetzung<br />

<strong>der</strong> Verwaltung. Zudem haben e<strong>in</strong>ige Städte noch nicht erkannt, dass man vielerorts<br />

ähnliche Probleme hat. E<strong>in</strong>e regionale Betrachtung nach dem Vorbild des E<strong>in</strong>zelhandelskonzepts<br />

wäre wichtig. Die Bezirksregierung Münster för<strong>der</strong>t bereits im Rahmen des<br />

Flächencontroll<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e solche Zusammenarbeit.<br />

Herr Prof. Kreibich (Uni <strong>Dortmund</strong>) verweist darauf, dass die Spannungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region im<br />

Zuge des Wettbewerbs um Nahwan<strong>der</strong>ungen weiter zunehmen werden. Ist e<strong>in</strong>e regionale<br />

Zusammenarbeit e<strong>in</strong>gespielt, wird es e<strong>in</strong>facher se<strong>in</strong>, mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu kooperieren. Wichtig<br />

werden auch qualitative Elemente se<strong>in</strong>: Welche Kommune hat für welche Probleme welche<br />

Lösungsansätze? S<strong>in</strong>d diese übertragbar? Beispielsweise könnten über e<strong>in</strong>e Wan<strong>der</strong>ausstellung<br />

beson<strong>der</strong>s gute – städtebauliche o<strong>der</strong> sozialplanerische – Projekte transportiert<br />

werden.<br />

4. Budgetierte regionale Wohnraumför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Bonn/Rhe<strong>in</strong>-<br />

Sieg<br />

Herr Carl stellt e<strong>in</strong>en Modellversuch des Landes NRW vor, wie <strong>in</strong> dem Feld <strong>der</strong> Wohnraumför<strong>der</strong>ung<br />

regional zusammengearbeitet werden kann. Dabei wird <strong>der</strong> gesamten Region<br />

e<strong>in</strong> Budget zur Verfügung gestellt, bei dem sie eigenständig entscheiden kann, <strong>in</strong> welche<br />

Wohnungsbauprojekte und mit welchem Volumen die bereit gestellten Mittel fließen.<br />

Die Region Bonn wurde ähnlich wie <strong>der</strong> Modellversuch „Östliches Ruhrgebiet“ nicht im<br />

wissenschaftlichen S<strong>in</strong>ne abgegrenzt, son<strong>der</strong>n ist identisch mit <strong>der</strong> bereits bestehenden<br />

Ausgleichsregion Bonn, die im Zuge des Hauptstadtwechsel mit erheblichen strukturpolitischen<br />

För<strong>der</strong>mitteln bedacht wurde. In das Modellprojekt wurden <strong>der</strong> Rhe<strong>in</strong>-Sieg-Kreis, die<br />

Stadt Troisdorf sowie die Stadt Bonn e<strong>in</strong>bezogen (alle Bewilligungsbehörden).<br />

E<strong>in</strong>e Zusammenarbeit zum Thema Wohnen gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region seit 10 Jahren; begonnen<br />

hat alles mit e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Gutachten zum Wohnungsmarkt aus dem Jahr 1993 (Phase<br />

1). Auch hier g<strong>in</strong>g es um die regionale Positionierung im <strong>in</strong>terregionalen Wettbewerb,<br />

auch hier erkannte man ähnliche geme<strong>in</strong>same Themen und Interessen.<br />

In <strong>der</strong> weiteren Zusammenarbeit (Phase 2) wurde e<strong>in</strong> raumstrukturelles Konzept entwickelt,<br />

das Entwicklungsschwerpunkte im Wohnungsbau <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e entlang <strong>der</strong> Schiene festschreibt.<br />

Darauf aufbauend sollten die Kommunen konkrete Flächenreserven benennen<br />

(Phase 3). In den Phasen 4 und 5 wurden Qualitätskriterien für den Wohnungsbau benannt<br />

und Impulsprojekte umgesetzt (30 Neubauprojekte). Der Modellversuch mündet letztlich<br />

(Phase 6) <strong>in</strong> <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen regionalen Budgetierung (seit 2001).<br />

Die Mittel zur Wohnungsbauför<strong>der</strong>ung werden vom Land über die Bezirksregierungen als<br />

Schlüsselzuweisungen über Wohnungskont<strong>in</strong>gente an die Bewilligungsbehörden verteilt.<br />

<strong>11</strong>/16


Regionale Wohnungsmarktbeobachtung Östliches Ruhrgebiet<br />

Gekoppelt s<strong>in</strong>d diese an die vorhandenen Programme und E<strong>in</strong>kommensgruppen, berücksichtigt<br />

werden die Verwaltungsgrenzen, die Mietstufen und die Zahl <strong>der</strong> Wohnungssuchenden<br />

(Folie 9 und 10). So erhalten Kommunen mit e<strong>in</strong>em hohen Mietniveau höhere Zuweisungen<br />

im Bereich Neubau. Deutlich wird anhand <strong>der</strong> Karte auch, dass das klassische<br />

Stadt-Land-Muster nicht mehr klar vorhanden ist: E<strong>in</strong>ige Kommunen des Münsterlandes o-<br />

<strong>der</strong> Ost-Westfalen-Lippes weisen das gleiche Mietniveau auf wie die Städte des Ruhrgebietes.<br />

Somit reagiert die Wohnungsbauför<strong>der</strong>ung des Landes trotz unterschiedlicher räumlicher<br />

Sachverhalte mit dem gleichen Instrumentarium. Sie ist h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Treffsicherheit,<br />

<strong>der</strong> Flexibilität und dem Kriterium <strong>der</strong> Eigenverantwortung als problematisch e<strong>in</strong>zuordnen<br />

(Folie <strong>11</strong>).<br />

Dah<strong>in</strong>gegen erfolgt die budgetierte För<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Bonn über e<strong>in</strong>e globale Mittelzuweisung<br />

für die gesamte Region und für alle Programme an e<strong>in</strong>e Stelle: das jährliche<br />

Mittelvolumen umfasst ca. 50 Mio. €. Verknüpft werden soll die Globalför<strong>der</strong>ung mit <strong>der</strong><br />

Umsetzung <strong>der</strong> oben skizzierten siedlungsräumlichen Zielvorstellungen (Folie 12).<br />

Grundlage <strong>der</strong> Zusammenarbeit war die Erarbeitung e<strong>in</strong>er Verwaltungsvere<strong>in</strong>barung (Bauste<strong>in</strong><br />

1) zwischen Bonn, Siegburg und Troisdorf, die bestimmte Leitprojekte benennt, den<br />

Informationsaustausch regelt und hierüber e<strong>in</strong>zelne Projekte auswählt (Folie 13). Jeweils<br />

am Anfang e<strong>in</strong>es Jahres eruieren die drei Bewilligungsbehörden <strong>in</strong> sog. Abstimmungsgesprächen<br />

die zukünftig anstehenden städtebaulichen Projekte und den daraus entstehenden<br />

zukünftigen Mittelbedarf. Im laufenden Jahr f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Controll<strong>in</strong>g über den Stand <strong>der</strong> Mittelzu-<br />

und abflüsse statt, so dass auch kurzfristig umgeschichtet werden kann.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Bauste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Investorengespräche, damit diese über die Zielvorstellungen des<br />

Projektes <strong>in</strong>formiert werden und <strong>der</strong>en Projektvorstellungen entsprechend abgestimmt<br />

werden können (Bauste<strong>in</strong> 2). Des weiteren wurde e<strong>in</strong> Planungs- und Monitor<strong>in</strong>g-System<br />

entwickelt, mit dem auf Basis e<strong>in</strong>es GIS-Systems sämtliche Information zu Wohnbauflächen,<br />

Planungsstand und Verfügbarkeit visualisiert wurde (Folie 14 und 15).<br />

Insgesamt lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt festhalten, dass durch die regionale<br />

Budgetierung <strong>der</strong> Wohnungsbauför<strong>der</strong>mittel die Mittelvergabe vere<strong>in</strong>facht und die Abstimmung<br />

verbessert wird, Entwicklungsziele def<strong>in</strong>iert werden und letztlich die Zusammenarbeit<br />

aller Akteure verbessert wird. Die nächste Region, die vom MSWKS für e<strong>in</strong> Modellprojekt<br />

ausgewählt werden soll, ist Ostwestfalen-Lippe; e<strong>in</strong> genauer Zuschnitt liegt hierfürnicht<br />

vor.<br />

Die Bauste<strong>in</strong>e Datenanalyse und Controll<strong>in</strong>g haben bislang ke<strong>in</strong>e überdurchschnittliche Bedeutung.<br />

Zu Anfang des Modellversuchs gab es e<strong>in</strong> Gutachten, um den Wohnungsbedarf<br />

<strong>der</strong> Zukunft e<strong>in</strong>zuschätzen. Während <strong>der</strong> Laufzeit fand ke<strong>in</strong> Controll<strong>in</strong>g statt, e<strong>in</strong> neues<br />

Gutachten soll demnächst vergeben werden.<br />

Im Rahmen des Modellversuchs gab es seitens <strong>der</strong> beteiligten Kommunen Versuche, die<br />

För<strong>der</strong>richtl<strong>in</strong>ien aufzuweichen: So gab es den Antrag, auch nicht <strong>in</strong>vestive Maßnahmen zu<br />

för<strong>der</strong>n, was allerd<strong>in</strong>gs vom MSWKS abgelehnt wurde. Das M<strong>in</strong>isterium behält hier die<br />

Richtl<strong>in</strong>ienkompetenz. Konkrete Abstimmungsprozesse bzw. Tauschgeschäfte bezogen auf<br />

e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Wohnbaulandausweisung gibt es nicht, ist aber Ziel <strong>der</strong> zukünftigen Zusammenarbeit.<br />

E<strong>in</strong>e Evaluation, <strong>in</strong>wieweit die an Macht verlierenden Regierungspräsidenten<br />

und die Bewilligungsbehörden zu dem Modellprojekt stehen, gibt es nicht. Die Kommunen<br />

und die Kreise gew<strong>in</strong>nen jedenfalls an E<strong>in</strong>flussmöglichkeit.<br />

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3. Treffen • <strong>18</strong>. November <strong>2003</strong> <strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong> • Protokoll<br />

5. Das regionalisierte Wohnungsmarktbarometer: Möglichkeiten und<br />

Vorgehensweisen<br />

Frau Späth erklärt zunächst noch e<strong>in</strong>mal die Zielsetzung und Aufgaben des landesweiten<br />

Wohnungsmarktbarometers. Insbeson<strong>der</strong>e die strategische Funktion e<strong>in</strong>er ersten Kontaktaufnahme<br />

mit den Fachleuten ist im Zusammenhang mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung von RegioWoB<br />

wichtig.<br />

Die Experten, die im Rahmen <strong>der</strong> Befragung angesprochen werden, sollten aus unterschiedlichen<br />

Bereichen stammen. Dabei werden sowohl Fachleute <strong>der</strong> Anbieter- (Wohnungsunternehmen,<br />

Makler, Bauwirtschaft etc.) als auch <strong>der</strong> Nachfragerseite (kommunale<br />

Ämter, Mietervere<strong>in</strong>e etc.) angesprochen.<br />

Inhaltlich befasst sich das landesweite Wohnungsmarktbarometer mit folgenden Themenschwerpunkten:<br />

E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> aktuellen und zukünftigen Marktlage, aktuelle Probleme<br />

auf dem Mietwohnungsmarkt, Entwicklung <strong>der</strong> zukünftigen Nachfrage sowie des aktuellen<br />

und zukünftigen Investitionsklimas.<br />

Um Informationen über die Verflechtung <strong>der</strong> Wohnungsmarktregion östliches Ruhrgebiet<br />

zu erhalten, soll für die Region e<strong>in</strong> Ergänzungsfragebogen entwickelt werden. Diese Aufgabe<br />

wird e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>gruppe aus Vertretern <strong>der</strong> Kommunen und <strong>der</strong> Wfa übernehmen. Abschließend<br />

werden noch die weiteren Arbeitsschritte und die damit verbundene Zeitplanung<br />

geklärt.<br />

Mit den Kommunen Bochum, <strong>Dortmund</strong>, Hagen und Unna wurde vere<strong>in</strong>bart, dass jede<br />

Kommune weiterh<strong>in</strong> ihr eigens Wohnungsmarktbarometer durchführt. Die Stadt Bochum<br />

äußert Bedenken, dass es starke Überschneidungen <strong>der</strong> verschiedenen Versandaktionen<br />

gibt. Die Wfa wird im Vorfeld abklären, ob und <strong>in</strong> welchem Umfang Überschneidungen mit<br />

den eigenen Adressen existieren. Hierfür müssen die vier Städte <strong>der</strong> Wfa ihren Adressverteiler<br />

zur Verfügung stellen. Im Dezember setzen sich diese vier Kommunen mit weiteren<br />

<strong>in</strong>teressierten Vertretern zusammen (Herr Rühl<strong>in</strong>g, Stadt Wetter; Herr Wagner, Stadt Waltrop;<br />

Herr Körbel, planlokal), um die Ergebnisse dieses Vergleichs auszuwerten und regionale<br />

Ergänzungsfragen zu entwickeln.<br />

6. Weiteres Vorgehen<br />

Kathr<strong>in</strong> Feigs vom Planungsbüro planlokal berichtet über e<strong>in</strong>en Projektantrag an das Bundesamt<br />

für Bauwesen und Raumordnung im Rahmen <strong>der</strong> dort geför<strong>der</strong>ten Modellvorhaben<br />

zur Raumordnung (MORO): Dort werden für e<strong>in</strong>en Zeitraum von zwei Jahren Modellvorhaben<br />

mit den Themenschwerpunkten (1) nachhaltige Siedlungsflächenentwicklung o<strong>der</strong> (2)<br />

Infrastruktur und demographischer Wandel geför<strong>der</strong>t. Die Modellvorhaben sollen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

regionalen Zusammenhang e<strong>in</strong>gebettet se<strong>in</strong> und zum Ziel haben, die räumlichen Strukturen<br />

vorbildlich zu mo<strong>der</strong>nisieren sowie “die räumlichen Funktionen und Planungen besser zu<br />

vernetzen und flexibel auf neue gesellschaftliche und wirtschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

e<strong>in</strong>zugehen.“<br />

Auf Initiative <strong>der</strong> Wfa fand Ende Juli e<strong>in</strong> Treffen mit Herrn Evert (Stadt Lünen), Herrn Dr.<br />

Westphal (Stadt <strong>Dortmund</strong>) und <strong>der</strong> Wfa statt, um abzuklären, <strong>in</strong>wieweit die IKZ und <strong>der</strong><br />

hiesige Modellversuch als regionaler Rahmen dienen können und welche <strong>in</strong>haltlichen Projektbauste<strong>in</strong>e<br />

s<strong>in</strong>nvoll s<strong>in</strong>d. Der Projektantrag von planlokal bezieht das Modellprojekt RegioWoB<br />

mit e<strong>in</strong>, will darüber h<strong>in</strong>aus im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Ursachenforschung die stadtstrukturellen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region untersuchen und verstärkt die Wohnungswirtschaft mit<br />

e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den. Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Veranstaltung war nicht klar, ob <strong>der</strong> Projektantrag durch-<br />

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Regionale Wohnungsmarktbeobachtung Östliches Ruhrgebiet<br />

kommt. Mittlerweile s<strong>in</strong>d die ersten sechs Modellvorhaben benannt, zu denen o.g. nicht<br />

zählt. Es ist unsicher, ob dieser <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Runde berücksichtigt wird. Planlokal arbeitet<br />

den Projektantrag zur Zeit mit dem Ziel um, über e<strong>in</strong>en För<strong>der</strong>topf beim BMFT entsprechende<br />

Mittel zu akquirieren.<br />

Die nächste Veranstaltung sollte <strong>in</strong> <strong>der</strong> 3. Märzwoche stattf<strong>in</strong>den, ist mittlerweile aufgrund<br />

von Term<strong>in</strong>schwierigkeiten auf den 26. Februar 2004 verschoben worden. Dankenswerterweise<br />

hat sich die Stadt Selm bereit erklärt, diese auf <strong>der</strong> Burg Betzlar auszurichten. Der<br />

Zeitrahmen <strong>der</strong> Veranstaltung bleibt weiterh<strong>in</strong> bei 09.30 bis 12.30 Uhr. In den Veranstaltungen<br />

sollen den ausrichtenden Kommunen Gelegenheit gegeben werden, sich selbst h<strong>in</strong>sichtlich<br />

ihrer Planungssituation vorzustellen.<br />

Das fünfte Treffen soll Ende Juni stattf<strong>in</strong>den; dort sollen die Ergebnisse des regionalen<br />

Wohnungsmarktbarometers vorgestellt werden. Sowohl die Städte Hamm und Werne bieten<br />

sich an, e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> künftigen Veranstaltungen auszurichten.<br />

Das Verschicken <strong>der</strong> Protokolle, <strong>der</strong> E<strong>in</strong>ladungen o<strong>der</strong> sonstiger Informationen erfolgt zukünftig<br />

weitestgehend per e-Mail.<br />

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3. Treffen • <strong>18</strong>. November <strong>2003</strong> <strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong> • Protokoll<br />

7. Teilnehmerliste<br />

Teilnehmer/-<strong>in</strong> Kommune/Institution Amt/Fachbereich/Institution<br />

Günter Appel Stadt Lünen FB 1.6<br />

Berthold Bess<strong>in</strong>ger<br />

Ralf Bülte<br />

Cord-Rüdiger Carl<br />

Norbert Dörk<br />

Robert Eisler<br />

Kathr<strong>in</strong> Feigs<br />

Heike Feldmann<br />

Herr Freimund<br />

Geme<strong>in</strong>de Holzwickede<br />

Stadt Werne<br />

ILS NRW<br />

Stadt Castrop-Rauxel<br />

Geme<strong>in</strong>de Bönen<br />

Stadt Bochum<br />

Stadt Bergkamen<br />

Aufgabenbereich Stadtentwicklung/Stadtplanung<br />

FB IV Stadtplanung und<br />

Wohnungswesen<br />

Amt für Stadtentwicklung und<br />

Statistik<br />

Koord<strong>in</strong>ation Planen und<br />

Bauen<br />

Planungsbüro planlokal<br />

Amt für Angelegenheiten des<br />

Rates und des Oberbürgermeisters;<br />

Statistik und Stadtforschung<br />

Amt für Planung, Tiefbau und<br />

Umwelt<br />

Birgit Gräfen Stadt Wetter FD Stadtentwicklung<br />

Wolfgang Händschke Stadt Selm Bau- und Verwaltungsamt<br />

Herr Henke<br />

Ralph Hiltrop<br />

Karl Hofmann<br />

Kerst<strong>in</strong> Jochimsen<br />

Andrea Kirchner<br />

Bezirksregierung<br />

Münster<br />

Stadt Witten<br />

Wfa<br />

Wfa<br />

LEG NRW<br />

Dez. 62<br />

Barbara Kocker Kreis Unna Fachdienst 10<br />

Alfred Körbel<br />

Prof. Kreibich<br />

Amt für Statistik, Stadtentwicklung<br />

u. Internetservice<br />

101-6653 Infocenter/<br />

Wohnungsmarktbeobachtung<br />

101-6653 Infocenter/<br />

Wohnungsmarktbeobachtung<br />

Mieterzentrum <strong>Dortmund</strong>-<br />

Scharnhorst<br />

Planungsbüro planlokal<br />

Universität <strong>Dortmund</strong> Fakultät Raumplanung<br />

Friedhelm Leipski Stadt Unna FB 6-61<br />

Wolfgang Loke<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Marschei<strong>der</strong><br />

Stadt Bochum<br />

Stadt Datteln<br />

StA 60.2 Amt für Bauverwaltung<br />

und Wohnungswesen<br />

Amt für Stadtplanung und<br />

Vermessung<br />

Angelika Münter<br />

Uni <strong>Dortmund</strong> FB<br />

Raumplanung<br />

Claudia Nagel Stadt Hagen Amt für Wohnungswesen<br />

Gunnar Neitzel<br />

Bezirksregierung<br />

Arnsberg<br />

Dez. 62<br />

15/16


Regionale Wohnungsmarktbeobachtung Östliches Ruhrgebiet<br />

Werner Neumann Stadt Unna Bereich Wohnen<br />

Heribert Rühl<strong>in</strong>g Stadt Wetter FD Stadtentwicklung<br />

Helga Rüp<strong>in</strong>g LEG NRW Mieterzentrum <strong>Dortmund</strong><br />

Norbert Schütte Stadt <strong>Dortmund</strong> Amt für Wohnungswesen<br />

Rebekka Späth Wfa<br />

101-6653 Infocenter/<br />

Wohnungsmarktbeobachtung<br />

Hans-Peter Spald<strong>in</strong>g Stadt Hamm<br />

Vermessungs- und Katasteramt<br />

Mart<strong>in</strong>a Steimann-<br />

Menne<br />

Stadt Hamm<br />

Stadtplanungsamt<br />

Re<strong>in</strong>hard Wagner Stadt Waltrop<br />

Wohnungsbauför<strong>der</strong>ungssamt<br />

Dr. Helmut Westphal Stadt <strong>Dortmund</strong> Amt für Wohnungswesen<br />

16/16

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