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Das Konzept der Funktionalen Gesundheit als Instrument zur ...

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<strong>Das</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong> <strong>als</strong> <strong>Instrument</strong><br />

<strong>zur</strong> Prozessgestaltung und <strong>zur</strong> Weiterentwicklung<br />

beruflicher Teilhabe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Von <strong>der</strong> traditionellen För<strong>der</strong>- und Entwicklungsplanung <strong>zur</strong> FG-gestützten<br />

Prozessgestaltung und Bedarfsplanung


Übersicht<br />

• Was ist das Modell und was ist das <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong>?<br />

• Und was meint ICF?<br />

• Anwendung und Bedeutung in <strong>der</strong> Praxis<br />

• Paradigmenwechsel in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe – Entwicklung <strong>der</strong> Organisationen<br />

• Entwicklungen im Bereich <strong>der</strong> professionellen Prozessgestaltung / Hilfeplanung<br />

• Entwicklungen im Bereich <strong>der</strong> subjektbezogenen Bedarfserfassung<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

2


<strong>Gesundheit</strong>sprobleme, Beeinträchtigungen, Behin<strong>der</strong>ung<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Weltgesundheitsorganisation<br />

Die Weltgesundheitsorganisation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

3


Geschichte <strong>der</strong> Klassifikation von <strong>Gesundheit</strong><br />

ICD<br />

DSM<br />

Internationale<br />

Klassifikationen ICD-10<br />

und DSM IV<br />

Klassifikation und<br />

Diagnoseinstrument<br />

Erste Klassifikationsversuche um 1850<br />

1883 erstes internationales Todesursachenverzeichnis<br />

1938 bereits die fünfte Version <strong>der</strong> Internationalen<br />

Klassifikation <strong>der</strong> Krankheiten und verwandter<br />

<strong>Gesundheit</strong>sprobleme<br />

Die aktuelle Version ist die ICD-10. Zur Zeit wird an <strong>der</strong><br />

ICD-11 gearbeitet<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

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Die Entwicklung des <strong>Konzept</strong>s <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

ICD<br />

DSM<br />

Internationale<br />

Klassifikationen ICD-10<br />

und DSM IV<br />

Klassifikation und<br />

Diagnoseinstrument<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

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Die Entwicklung des <strong>Konzept</strong>s <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

ICIDH / ICIDH-2 (Int. Classification of<br />

Impairment, Disability and Handicap)<br />

Krankheitsfolgenmodell; störungs- und<br />

defizitorientierten Ansatz<br />

Internationale<br />

Klassifikationen<br />

ICD-10 und DSM IV<br />

Klassifikation und<br />

Diagnoseinstrument<br />

<strong>Das</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

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<strong>Das</strong> Modell zum <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

7


Definition<br />

<strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

Definition:<br />

Ein Mensch gilt dann <strong>als</strong> funktional gesund,<br />

wenn er möglichst kompetent und mit einem<br />

möglichst gesunden Körper an möglichst<br />

normalisierten Lebensbereichen teilnimmt<br />

und teilhat.<br />

Behin<strong>der</strong>ung ist…<br />

Definition:<br />

Ein Mensch gilt dann <strong>als</strong> behin<strong>der</strong>t, wenn er<br />

aus etwelchen Gründen nicht in <strong>der</strong> Lage ist<br />

möglichst kompetent und mit einem<br />

möglichst gesunden Körper an möglichst<br />

normalisierten Lebensbereichen<br />

teilzunehmen und teilzuhaben.<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

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Legitimation professioneller Leistungen<br />

Normative Setzung:<br />

Je<strong>der</strong> Mensch soll die<br />

Möglichkeit haben,<br />

möglichst kompetent und<br />

gesund, an möglichst<br />

normalisierten<br />

Lebensbereichen<br />

teilzunehmen und<br />

teilzuhaben.<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

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<strong>Das</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong>, die ICF und die Prozessgestaltung<br />

mit dem <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

ICD<br />

DSM<br />

ICIDH / ICIDH-2<br />

(International Classification of Impairment,<br />

Disability and Handicap)<br />

Fokus: Krankheitsfolgenmodell; störungs- und<br />

defizitorientierten Ansatz<br />

Individuelle Lebens- und<br />

Entwicklungssituation<br />

Internationale Klassifikation ICF<br />

(International Classification of<br />

Functioning, Disability and<br />

Health)<br />

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<strong>Das</strong> Modell zum <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong> - Functioning<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

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Problematik <strong>der</strong> ICF für die Bedarfserfassung, Hilfeplanung und<br />

Prozessgestaltung<br />

Im <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong> wird <strong>der</strong> Mensch <strong>als</strong> ganzheitliches biopsycho-soziales<br />

Wesen gesehen<br />

Für die Klassifizierung wird <strong>der</strong> Mensch und seine Lebenssituation aber auseinan<strong>der</strong><br />

genommen<br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong>sproblem<br />

Körperstrukturen<br />

Körperfunktionen<br />

Aktivitäten<br />

Partizipationen<br />

Kontextfaktor<br />

Umwelt<br />

Kontextfaktor<br />

Personbezogene<br />

Faktoren<br />

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12


<strong>Das</strong> Problem <strong>der</strong> Klassifikation des Functioning – die ICF<br />

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ICF-Klassifkation – ein Auszug aus dem Katalog<br />

Begrifflichkeiten <strong>der</strong> ICF-Klassifikation<br />

Aktivitäten/Partizipation<br />

Kapitel 8 Bedeutende Lebensbereiche<br />

Arbeit und Beschäftigung<br />

(d840 - d859)<br />

Komponente<br />

Kapitel<br />

Kategorie<br />

d 845 Eine Arbeit erhalten, behalten und beenden<br />

Item<br />

Eine Beschäftigung zu suchen, zu finden und auszuwählen, eine angebotene Arbeitsstelle anzunehmen, eine<br />

Anstellung, eine Gewerbetätigkeit, eine allgemeine o<strong>der</strong> eine gehobene berufliche Tätigkeit zu behalten und darin<br />

aufzusteigen sowie ein Arbeitsverhältnis in geeigneter Weise zu beenden<br />

Inkl.: Eine Arbeit suchen; einen Lebenslauf verfassen; Arbeitgeber kontaktieren und Bewerbungsgespräche<br />

vorbereiten; ein Arbeitsverhältnis aufrecht erhalten; seine eigene Arbeitsleistung überwachen; kündigen und ein<br />

Arbeitsverhältnis beenden<br />

d8450 Arbeit suchen<br />

Subitem<br />

Ein Arbeitsangebot in einem Gewerbe, Beruf o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e Art von Beschäftigung herauszufinden und<br />

auszuwählen und die erfor<strong>der</strong>lichen Aufgaben zu erledigen, um eingestellt zu werden, wie mit dem Arbeitgeber<br />

Kontakt aufnehmen o<strong>der</strong> an einem Vorstellungsgespräch teilnehmen<br />

d8451 Ein Arbeitsverhältnis behalten<br />

Subitem<br />

Die Aufgaben des Arbeitsplatzes zu erfüllen, um die Beschäftigung, die Gewerbetätigkeit, die berufliche Tätigkeit<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Form von Arbeit zu behalten und eine Beför<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e För<strong>der</strong>ungen zu erhalten<br />

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Die ICF – Kodierungsbeispiel<br />

Symptome, gegenwärtiger ICF-Kodes Erläuterungen<br />

Stand<br />

Arbeitsdruck d220.3 Einfache o<strong>der</strong> komplexe und<br />

koordinierte Handlungen in<br />

aufeinan<strong>der</strong> folgenden Schritten<br />

o<strong>der</strong> gleichzeitig erledigen<br />

Impuls fehlt Arbeitsmaterial zu<br />

beschaffen<br />

d210.2_<br />

Einfache Aufgabe übernehmen<br />

für sich alleine arbeiten<br />

Interesse an ausgewählten b1262.3_<br />

Sorgfalt, Einsatz, Genauigkeit<br />

Arbeiten<br />

übereifrig<br />

b180.4+<br />

Selbstbild<br />

extra Dienstleistungen<br />

sensibel bezüglich<br />

Gruppenzusammensetzung<br />

d740.2_<br />

Teamarbeit<br />

reagiert impulsiv d770.1 Umgang mit Kritik/Konflikt<br />

Regelverhalten<br />

pünktlich! b1267.4+ Verlässlichkeit,<br />

Pflichtbewusstsein<br />

instabil d850.2 Einstellung <strong>zur</strong> Arbeit<br />

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FG-gestützte Bedarfserfassung / Hilfeplanung / Prozessgestaltung<br />

Problem ‚Arbeitsplatz einrichten ̛ ???<br />

Wo liegt das Problem?<br />

Wo liegen Verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten?<br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

Beispiele:<br />

Sich selbständig den<br />

Arbeitsplatz einrichten o<strong>der</strong><br />

selbständig ÖV benutzen<br />

Körperstrukturen<br />

Körperfunktionen<br />

Aktivitäten<br />

Partizipationen<br />

Barriere und<br />

För<strong>der</strong>faktor<br />

Kontextfaktor<br />

Umwelt<br />

Barriere<br />

Barriere<br />

Kontextfaktor<br />

För<strong>der</strong>faktor<br />

Personbezogene Faktoren Barriere<br />

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02.10.2012 16


FG-gestützte Bedarfserfassung / Hilfeplanung / Prozessgestaltung<br />

Klarer Fokus auf die kompetente Partizipation und Teilhabe eines Menschen<br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong>sproblem<br />

Körperstrukturen<br />

Körperfunktionen<br />

Aktivitäten<br />

Partizipationen<br />

Kontextfaktor<br />

Umwelt<br />

Kontextfaktor<br />

Personbezogene Faktoren<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

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<strong>Das</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong>, die ICF und die Prozessgestaltung<br />

mit dem <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

ICD<br />

DSM<br />

ICIDH / ICIDH-2<br />

(International Classification of Impairment,<br />

Disability and Handicap)<br />

Fokus: Krankheitsfolgenmodell; störungs- und<br />

defizitorientierten Ansatz<br />

Individuelle Lebens- und<br />

Entwicklungssituation<br />

Internationale Klassifikation ICF<br />

(International Classification of<br />

Functioning, Disability and<br />

Health)<br />

FG-gestützte<br />

Bedarfserhebungs- und<br />

Prozessgestaltungssysteme<br />

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Vom Modell zum <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

Von <strong>der</strong> Klinischen Praxis <strong>zur</strong> Beschreibung und Bewertung <strong>der</strong> Berufspraxen<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

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Was meint kompetente Teilhabe – Der dreifache Kompetenzbegriff<br />

Kompetente Teilhabe von <strong>der</strong> Person<br />

aus gesehen<br />

Persönlichkeitsentwicklung <strong>als</strong><br />

Kompetenzentwicklung<br />

• Entwicklung einer stabilen und positiv besetzten<br />

Selbstkonzeption (Psychologisches Selbst /<br />

Körperselbst)<br />

• Personbezogene Kompetenzen<br />

• Handlungskompetenzen<br />

• Kognitive Kompetenzen u.a.<br />

Kompetente Teilhabe vom Raum<br />

aus gesehen<br />

Regelbezogenes Leben<br />

Was darf / soll gemacht werden und was nicht?<br />

• <strong>Das</strong> Angebot von Aktivitäten und<br />

Teilhabemöglichkeiten<br />

• <strong>Das</strong> Angebot von Gestaltungsmöglichkeiten<br />

Kompetente Begleitung / Hilfe<br />

Teilhabebezogene Begleitung und Unterstützung<br />

• Die Teilhabemöglichkeiten kennen<br />

• Die Teilhabemöglichkeiten aufzeigen<br />

• Selbstverantwortung (den Willen) stützen<br />

• Informationen geben, beim Lernen helfen<br />

• Beim Üben helfen<br />

• Beim Können helfen<br />

• Fürsorge<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer<br />

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Die ganzheitliche Orientierung des <strong>Konzept</strong>s <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

Ausgangspunkt und Fokus: Kompetente Partizipation<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

Die Einheit von Körper, Aktivitäten und Partizipationen<br />

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<strong>Konzept</strong>e <strong>zur</strong> Teilhabe und Aktivitätenmustern in den verschiedenen<br />

professionellen Angeboten und Lebensbereichen<br />

Lebensbereiche<br />

Raum- und Teilhabekonzept<br />

Beschreibung und Erklärung <strong>der</strong> Lebensbereiche und Aktivitätenmuster<br />

Nicht normalisierte Räume und Muster müssen begründet und immer wie<strong>der</strong> reflektiert werden<br />

Ausgerichtet auf das Ziel:<br />

Funktionale <strong>Gesundheit</strong> – Teilhabe und Kompetenzentwicklung durch Empowerment<br />

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02.10.2012 22


<strong>Konzept</strong>ualisierung <strong>der</strong> Kompetenten Teilhabe und Begleitung<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> dreifachen Kompetenzentwicklung<br />

klärt und definiert die grundlegenden Prozesse <strong>der</strong> Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisation<br />

Kompetente Teilhabe von <strong>der</strong> Person aus<br />

gesehen<br />

Persönlichkeitsentwicklung <strong>als</strong><br />

Kompetenzentwicklung<br />

• Entwicklung einer stabilen und positiv<br />

besetzten Selbstkonzeption<br />

(Psychologisches Selbst / Körperselbst)<br />

• Personbezogene Kompetenzen<br />

• Handlungskompetenzen<br />

• Kognitive Kompetenzen u.a.<br />

Kompetente Teilhabe vom Raum<br />

aus gesehen<br />

Regelbezogenes Leben<br />

Was darf / soll gemacht werden und was nicht?<br />

• <strong>Das</strong> Angebot von Aktivitäten und<br />

Teilhabemöglichkeiten<br />

• <strong>Das</strong> Angebot von Gestaltungsmöglichkeiten<br />

Raumkonzept<br />

beschreibt die vorhandenen Teilhaberäume,<br />

die Infrastruktur und die <strong>zur</strong> Verfügungen<br />

stehenden Aktivitätenmuster (vorgesehen,<br />

toleriert, nicht toleriert).<br />

Klärt die Zuständigkeit professioneller Hilfe in<br />

Bezug auf Teilhaberäume (interne / externe)<br />

<strong>Das</strong> Raumkonzept wird regelmässig auf seinen<br />

Grad <strong>der</strong> Normalisierung geprüft<br />

(Orientierung Lebensalter und<br />

Entwicklungsalter)<br />

Teilhabekonzept<br />

beschreibt die Teilhabekultur, begründet die<br />

Nutzung <strong>der</strong> Teilhabemöglichkeiten, beschreibt<br />

die angestrebten Qualitäten <strong>der</strong> person-.,<br />

gemeinschafts- und raumbezogenen Teilhabe.<br />

Begründet mögliche Abweichung von<br />

normalisierten Lebens- und<br />

Entwicklungssituationen.<br />

Nicht normalisierte Teilhabesituationen werden<br />

regelmässig auf ihre Berechtigung geprüft und<br />

mit Bezug auf Entwicklungsmöglichkeiten hin<br />

<strong>zur</strong> Normalisierung reflektiert<br />

(Orientierung Lebensalter und<br />

Entwicklungsalter)<br />

Kompetente Begleitung / Hilfe<br />

Teilhabebezogene Begleitung und Unterstützung<br />

• Die Teilhabemöglichkeiten kennen<br />

• Die Teilhabemöglichkeiten aufzeigen<br />

• Selbstverantwortung (den Willen) stützen<br />

• Informationen geben, beim Lernen helfen<br />

• Beim Üben helfen<br />

• Beim Können helfen<br />

• Fürsorge<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> prof. Begleitung<br />

beschreibt an welchen agogischen und<br />

therapeutischen <strong>Konzept</strong>en sich die Begleitung<br />

orientiert (bspw. Kooperative Agogik,<br />

Empowerment) definiert die Struktur <strong>der</strong><br />

professionellen Begleitung (bspw.<br />

Erziehungsorientiert, Selbstleitungs- und<br />

Selbständigkeitorientiert; Rahmenorientiert)<br />

Definiert die Form <strong>der</strong> professionellen<br />

Begleitung (enge Begleitung / Fürsorge;<br />

Impulsorientiert; sehr offene, bedarfsbezogene<br />

und selbstverantwortliche<br />

Begleitung)<br />

02.10.2012 23


Beschreibung und Bewertung <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong> <strong>Gesundheit</strong> und Definition <strong>der</strong><br />

Hilfen <strong>zur</strong> Kompetenten Teilhabe<br />

Raumkonzept<br />

Teilhabekonzept<br />

Beschreibung und Bewertung <strong>der</strong> Kompetenten Teilhabe<br />

beschreibt die individuelle Teilhabe an den definierten Teilhabeorten im Lebenslauf<br />

beschreibt die Qualität <strong>der</strong> personbezogenen Kompetenzerfahrungen<br />

beschreibt die Qualität <strong>der</strong> raumbezogenen Kompetenzen<br />

beschreibt die Qualität des Zusammenspiels von person- und raumbezogener<br />

Kompetenzentwicklungen<br />

Bewertet die Kompetente Teilhabe in Bezug auf das Lebens- und Entwicklungsalter<br />

Modell <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong> (Landkarte) <strong>als</strong><br />

<strong>Instrument</strong> <strong>zur</strong> Entwicklung und<br />

Rekonstruktion von Lebens- und<br />

Entwicklungssituationen<br />

(Landschaften)<br />

Beschreibung <strong>der</strong> notwendigen Begleitung und<br />

Hilfen<br />

beschreibt die notwendigen Hilfen, die <strong>zur</strong> kompetenten Teilhabe notwendig sind und die<br />

Formen <strong>der</strong> Realisierung.<br />

beschreibt die Ausrichtung <strong>der</strong> Hilfen (personbezogen; teilhabeortebezogen;<br />

wechselspielbezogen)<br />

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02.10.2012 24


Einblick in eine Berufspraxis – Beschreibung und Bewertung <strong>der</strong> beruflichen<br />

Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

25


Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

26


Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

27


Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

28


Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

29


Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

30


Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

31


Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

32


Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

33


Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

34


Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

35


Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

36


Entwicklungen im Bereich <strong>der</strong> professionellen Prozessgestaltung /<br />

Hilfeplanung<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

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37


Die ‚Normalisierung‘ <strong>der</strong> Bedarfserfassung<br />

Der Teilhabezusammenhang: Angebot – Bedürfnisse - Hilfebedarf<br />

Bedingungszusammenhang &<br />

Spannungsfeld<br />

Individuelle<br />

Bedürfnisse<br />

Eine möglichst<br />

normalisierte<br />

Lebens- &<br />

Entwicklungssituation<br />

Bedingungszusammenhang &<br />

Spannungsfeld<br />

Hilfebedarf und<br />

Hilfemöglichkeiten<br />

<strong>zur</strong> kompetenten<br />

Teilhabe //<br />

Verfügbare<br />

Ressourcen (Person -<br />

Umwelt – Angebot)<br />

Kultur-,<br />

gemeinschafts- &<br />

gesellschaftsspezifisch<br />

Bedingungszusammenhang &<br />

Spannungsfeld<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

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Die ‚Normalisierung‘ <strong>der</strong> Bedarfserfassung mit dem <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Funktionalen</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

Die Normalisierung <strong>der</strong> Bedarfserfassung:<br />

Die effektive Teilhabe (Partizipation)<br />

wird differenziert und alltagsbezogen<br />

erfasst<br />

Und nicht das Unvermögen o<strong>der</strong><br />

die Hilflosigkeit einer Person<br />

o<strong>der</strong> standardisierte Tätigkeiten<br />

(welche u.U. für die Person und ihre<br />

Lebenssituation gar keine Bedeutung haben)<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

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Klare Positionierung <strong>der</strong> professionellen Angebote<br />

• Die Einrichtungen und Träger haben die Aufgabe, ihre Angebote und Leistungen<br />

mit Bezug auf die Teilhabekonzepte darzulegen und zu positionieren. Zu<br />

reflektieren ist insbeson<strong>der</strong>e auch die Produktionsorientierung<br />

• Neben den Rechten <strong>der</strong> Arbeitnehmenden sind auch die Pflichten und<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen zu definieren. Auch diese gehören zu einer normalisierten<br />

Lebenssituation<br />

• An<strong>der</strong>erseits ist nicht nur den raumbezogenen Kompetenzen Beachtung zu<br />

schenken, son<strong>der</strong>n auch den Auswirkungen auf die personbezogenen<br />

Kompetenzen<br />

• Der Zusammenhang von Angeboten, normalisierter Teilhabe und notwendigen<br />

Hilfen ist in diesem Dreischritt darzulegen. Verkürzte Sichtweisen müssen<br />

überwunden werden<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

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Ausblick<br />

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer<br />

02.10.2012 41


Grundsätze<br />

• Echte Teilhabeorientierung ist nur möglich, wenn sich breite<br />

Entwicklungen in allen Bereichen <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe durchsetzen lassen<br />

und wenn alle Akteure bereit sind, tradierte Positionen zu reflektieren und<br />

anzupassen<br />

• Dafür braucht es einen echten Dialog mit allen Beteiligten<br />

• Es braucht neue Methoden, Verfahren und <strong>Instrument</strong>e. Diese sollen nie<br />

nur ‚Selbstzweck‘ sein, sollen immer auch die Entwicklung <strong>der</strong><br />

professionellen Praxen und <strong>der</strong> individuellen Teilhabesituationen<br />

unterstützen.<br />

• Eingesetzte <strong>Instrument</strong>e sollen immer auch eine agogische Bedeutung<br />

haben.<br />

FHNW und Comparta AG – Daniel Oberholzer / Claudia Oberholzer 02.10.2012<br />

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