Zahlen und Fakten 2011 - Schweizerischer Baumeisterverband
Zahlen und Fakten 2011 - Schweizerischer Baumeisterverband
Zahlen und Fakten 2011 - Schweizerischer Baumeisterverband
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<strong>2011</strong><br />
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> Übersicht<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
1<br />
Schweizer Bauwirtschaft<br />
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong>
Impressum<br />
Herausgeber<br />
SBV-Shop<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Weinbergstrasse 49<br />
8042 Zürich<br />
Telefon 044 258 82 92<br />
Telefax 044 258 82 23<br />
sbvshop@baumeister.ch<br />
www.baumeister.ch<br />
Redaktion<br />
Departement Politik + Kommunikation<br />
Silvan Müggler, Leiter Wirtschaftspolitik<br />
Fotografie<br />
Dennis Savini<br />
Konzept <strong>und</strong> Gestaltung<br />
Schminke <strong>und</strong> Team<br />
Corinne Rölli<br />
Jörg Schminke<br />
Werbe- <strong>und</strong> Webagentur<br />
Gämsenstrasse 11<br />
8042 Zürich<br />
Druck<br />
Sihldruck AG<br />
Binzstrasse 9<br />
8045 Zürich
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Inhalt<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
1<br />
Wirtschaftliche Situation<br />
Übersicht Baugewerbe<br />
Bauhauptgewerbe: <strong>Zahlen</strong> SBV<br />
Kategorisierung Bauausgaben<br />
Kosten <strong>und</strong> Preise<br />
Wohnungsmarkt<br />
Diverses<br />
Europäischer Vergleich<br />
Personal<br />
Löhne<br />
Beschäftigung<br />
Vorwort 3<br />
Lagebericht <strong>2011</strong>: Hart an der 20-Milliarden-Grenze 4<br />
Steckbrief der Schweizer Bauwirtschaft <strong>2011</strong> 5<br />
Reale Bauausgaben, Bauausgaben in Prozent des BIP 6<br />
Bauinvestitionen <strong>und</strong> Wertschöpfung im Baugewerbe 7<br />
Baugesuche, Baubewilligungen <strong>und</strong> Submissionen,<br />
Inlandlieferungen der Schweizerischen Zementindustrie 8<br />
Umsätze im BHG 9<br />
Umsätze im BHG nach Sparten, Umsatzanteile nach Sparten im BHG 10<br />
Auftragseingänge im BHG / nach Sparten im BHG 11<br />
Auftragsbestände im BHG / nach Sparten im BHG 13<br />
Bauinvestitionen nach Kategorie der Bauwerke, Bauausgaben nach<br />
Auftraggeber, Bauausgaben der öffentlichen Auftraggeber 14<br />
Neu- <strong>und</strong> Umbauanteile an Bauausgaben 15<br />
Baupreisentwicklung insgesamt 15<br />
Kosten- <strong>und</strong> Preisentwicklung Hochbau / Strassenbau 16<br />
Neu erstellte <strong>und</strong> leer stehende Wohnungen 17<br />
Leerwohnungsziffer, Wohnungen pro Wohneinheit 18<br />
Hypothekarzinssätze, Wohneigentumsquote 19<br />
Angebotspreise im Wohnbereich, UBS Bubble Index 20<br />
Gefahrenkarte Immobilienmarkt 21<br />
Materialanteile Tragkonstruktionen MFH Neubau / Umbau 22<br />
Insolvenzen <strong>und</strong> Neueintragungen 23<br />
Produktionshemmnisse im Bauhauptgewerbe 24<br />
Entwicklung Bauausgaben ausgewählte Länder 24<br />
Bauausgaben in Prozent des BIP in Europa 25<br />
Mindest- <strong>und</strong> Durchschnittslöhne im BHG,<br />
Reallöhne im BHG 26<br />
Mindestlöhne nach Branchen <strong>und</strong> Berufen 28<br />
Beschäftigung Baugewerbe, Beschäftigung Bauhauptgewerbe 29<br />
Veränderung der Qualifikationsstruktur,<br />
Abgeschlossene Lehrverträge 30<br />
Arbeitslosenquote im Baugewerbe,<br />
Nationalitätenstruktur Baustellenpersonal BHG 31<br />
Entwicklung Nationalitätenstruktur BHG,<br />
Unfallstatistik Bauhauptgewerbe 32
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Vorwort<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
3<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
Sie merken es schnell: Die Ausgabe<br />
<strong>2011</strong> unserer Broschüre «<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Fakten</strong>» präsentiert sich in einem neuen<br />
Gewand. Das A4-Format bringt<br />
mehr Platz <strong>und</strong> damit eine bessere Lesbarkeit<br />
der Grafiken. Das Design wurde<br />
dabei dem anderer Publikationen des<br />
Schweizerischen <strong>Baumeisterverband</strong>es<br />
angeglichen. Auch inhaltlich hat sich<br />
einiges bewegt: Einige Grafiken verschwanden,<br />
einige kamen hinzu, viele<br />
wurden überarbeitet.<br />
Am Konzept hat sich hingegen wenig<br />
verändert: Die Broschüre soll Ihnen eine<br />
breite Übersicht über die Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> zum Baugewerbe geben,<br />
insbesondere natürlich dem Bauhauptgewerbe.<br />
Die Kommentare sind<br />
nach Möglichkeit knapp gehalten.<br />
Die meisten Grafiken basieren auf Daten<br />
bis <strong>2011</strong>. Wo dies nicht möglich war,<br />
griffen wir auf die Jahre bis 2010 zurück.<br />
Im Gegenzug enthalten wir Ihnen<br />
die Daten von 2012 nicht vor, wenn diese<br />
bereits erhältlich sind.<br />
Ich hoffe, dass Ihr Wissensdurst nach<br />
<strong>Fakten</strong> vom Bau durch unsere Broschüre<br />
gestillt wird.<br />
Silvan Müggler, Leiter Wirtschaftspolitik SBV
4 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Lagebericht <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Hart an der<br />
20-Milliarden-Grenze<br />
Die nominellen Umsätze im Schweizer<br />
Bauhauptgewerbe sind <strong>2011</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr um 5,4 % gestiegen <strong>und</strong><br />
haben mit 19,7 Mrd. Franken die 20-Milliarden-Grenze<br />
nur knapp verpasst. Dynamisch<br />
haben sich einmal mehr der<br />
Tiefbau (+9,5 %) <strong>und</strong> der Wohnungsbau<br />
(+7,8 %) entwickelt. Der Wirtschaftsbau<br />
ist hingegen um 9 % eingebrochen.<br />
Die Schweizer Wirtschaft konnte sich<br />
<strong>2011</strong> in einem schwierigen weltwirtschaftlichen<br />
Umfeld gut behaupten: Das<br />
BIP ist gemäss Schätzung des Staatsekretariats<br />
für Wirtschaft (Seco) real um<br />
2,1 % gewachsen. Die Arbeitslosenquote<br />
belief sich im Jahresdurchschnitt auf<br />
3,1 %, die Zinsen sind tief <strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esrechnung<br />
schloss mit einem leichten<br />
Plus ab. Von diesem stabilen Umfeld profitiert<br />
auch die Bauwirtschaft, allen voran<br />
der Wohnungsbau <strong>und</strong> der Tiefbau.<br />
Gewisse Sorgen bereiten die steigenden<br />
Immobilienpreise. Der Blasenindex der<br />
UBS stieg <strong>2011</strong> stetig an <strong>und</strong> nähert sich<br />
einem risikobehafteten Niveau. Während<br />
gerade ländliche Regionen kaum<br />
gefährdet sind, scheinen die Immobilien<br />
in der Genferseeregion, im Grossraum<br />
Zürich, in Teilen der Innerschweiz sowie<br />
einigen Tourismusdestinationen überbewertet.<br />
Wohnungsbau <strong>und</strong> Tiefbau im Hoch<br />
Der subjektive Eindruck, den die vielen<br />
Baukräne hinterlassen, täuscht nicht:<br />
Dank rekordtiefer Zinsen, steigender Einkommen<br />
<strong>und</strong> der steten Zuwanderung<br />
läuft die Wohnungsproduktion auf Hochtouren.<br />
Im Bauhauptgewerbe überstiegen<br />
die Wohnbauumsätze erstmals die<br />
6-Milliarden-Marke; das Plus gegenüber<br />
2010 beträgt 7,8 %. Die rekordhohe Zahl<br />
von knapp 68’000 im Bau befindlichen<br />
Wohneinheiten im vierten Quartal <strong>2011</strong><br />
wird auch 2012 für viel Arbeit sorgen.<br />
Auch der Tiefbau wartet mit einem starken<br />
Plus von 9,5 % auf. Die Auftragseingänge<br />
(+8,3 %) sowie die hohen Arbeitsvorräte<br />
am Jahresende (+7,8 % auf<br />
knapp 6,6 Mrd.) lassen auch für 2012<br />
gute <strong>Zahlen</strong> erwarten, wenngleich die<br />
Entwicklung kaum mehr so stürmisch<br />
sein wird wie <strong>2011</strong>. Langfristig dürfte<br />
der grosse Investitions- <strong>und</strong> Unterhaltsbedarf<br />
aufgr<strong>und</strong> bereits heute bestehender<br />
Kapazitätsengpässe im Strassen<strong>und</strong><br />
Schienenverkehr für eine gute<br />
Auftragslage sorgen. Allerdings gibt es<br />
einen Wermutstropfen: Laut einer Studie<br />
im Auftrag des Fachverbands Infra<br />
werden die Investitionen im Untertagbau<br />
insbesondere ab 2016 – nach Abschluss<br />
des Gotthardbasistunnels – deutlich<br />
abnehmen.<br />
Wirtschaftsbau im Tief<br />
Das dritte Jahr hintereinander muss der<br />
Wirtschaftsbau einen Umsatzrückgang<br />
hinnehmen. Mit 9 % ist dieser gar noch<br />
grösser als letztes Jahr (– 6,2 %). Der starke<br />
Franken <strong>und</strong> die Stagnation der Gesamtwirtschaft<br />
lassen auch für 2012<br />
nicht allzu viel Optimismus aufkommen.<br />
Immerhin haben sich die Auftragseingänge<br />
stabilisiert, was auf eine gewisse<br />
Bodenbildung hindeutet.<br />
Personalrückgang<br />
Erstmals seit Jahren nahm die Zahl der<br />
Vollzeitbeschäftigten im Bauhauptgewerbe<br />
im Vergleich zum Vorjahr – trotz<br />
wachsenden Umsätzen – um etwas über<br />
3 % auf zirka 82’500 ab (Stand: Ende<br />
September <strong>2011</strong>). Einerseits spiegelt<br />
sich darin ein langfristiger, struktureller<br />
Wandel: Durch den zunehmenden<br />
Einsatz von Maschinen <strong>und</strong> durch vermehrte<br />
Vorfertigung kann pro Beschäftigten<br />
mehr produziert werden; teilweise<br />
verlagert sich die Beschäftigung<br />
auch in vorgelagerte Sektoren. Andererseits<br />
haben die Baufirmen bei der<br />
Rekrutierung oft Mühe. Engpässe gibt<br />
es vor allem beim Kaderpersonal wie<br />
Bauführern <strong>und</strong> Polieren, aber auch<br />
qualifizierte Fachleute sind gesucht.<br />
Zudem sind geeignete Lernende,<br />
hauptsächlich in urbanen Gebieten, nur<br />
schwer zu finden. Gesamtschweizerisch<br />
nahm ihre Zahl gegenüber dem Vorjahr<br />
um knapp 6 % ab. Einen gewissen Einfluss<br />
dürfte dabei auch haben, dass die<br />
Baufirmen ihre Lernenden immer sorgfältiger<br />
aussuchen; die Zahl der Lehrabbrüche<br />
sinkt. Die Arbeitslosigkeit im<br />
gesamten Baugewerbe war im September<br />
mit 2,2 % tiefer als im Schnitt aller<br />
Wirtschaftszweige (2,8 %).<br />
Die Personalknappheit zeigt sich auch<br />
bei den Löhnen: Trotz fehlendem Lohnabschluss<br />
sind die durchschnittlichen<br />
Monatslöhne über alle LMV-Lohnklassen<br />
zwischen Juli 2010 <strong>und</strong> Februar<br />
<strong>2011</strong> um 1,2 % gestiegen. Mit 1,6 %<br />
legten die Polierlöhne zum vierten Mal<br />
hintereinander stärker zu, was zeigt,<br />
wie gesucht das Kaderpersonal ist.<br />
Durch die tiefe Teuerung von 0,2 % auf<br />
Jahresbasis konnten sich die Angestellten<br />
im Bauhauptgewerbe über einen<br />
schönen Kaufkraftzuwachs freuen.<br />
Silvan Müggler, Leiter Wirtschaftspolitik SBV
|/<br />
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Steckbrief<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
5<br />
Steckbrief der<br />
Schweizer Bauwirtschaft <strong>2011</strong><br />
Übersicht<br />
2009 2010 <strong>2011</strong> 2009 / 10 2010 / 11 Quelle<br />
Bruttoinlandprodukt (nominell in Mrd. Franken) 535.65 550.57 565.73 2.8% 2.8% seco<br />
Wertschöpfung Baugewerbe (nom. in Mrd. Franken) 28.25 29.42 30.35 4.1% 3.2% seco<br />
Inflation (Jahresdurchschnitt) – 0.5% 0.7% 0.2% – – BfS<br />
Zinsatz 5-jährige Festhypothek (Dez.) 2.61% 2.34% 1.67% – – SNB<br />
Rendite B<strong>und</strong>esobligationen (10jährig, Dez.) 1.97% 1.67% 0.74% – – SNB<br />
Umsatz in der Bauwirtschaft (nominell in Mrd. Franken) 54.53 56.89 – 4.3% – BfS<br />
Hochbau (Bauausgaben BfS) 41.86 44.15 – 5.5% – BfS<br />
Tiefbau (Bauausgaben BfS) 12.67 12.74 – 0.6% – BfS<br />
Umsatz im Bauhauptgewerbe (nominell in Mrd. Franken) 18.13 18.70 19.70 3.1% 5.4% SBV<br />
Hochbau 9.19 9.35 9.46 1.7% 1.2% SBV<br />
Tiefbau 8.94 9.35 10.24 4.6% 9.5% SBV<br />
Anzahl neu erstellte Wohnungen 38’667 41’018 45’749* 6.1% 11.5% BfS<br />
Anzahl Vollzeitbeschäftigte im Bauhauptgewerbe (Sept.) 83’400 84’800 82’400 1.7% – 2.8% SBV<br />
Baustellenpersonal 67’700 68’300 66’500 0.9% – 2.6% SBV<br />
Technisch-betriebswirtschaftliches Personal 10’600 11’500 11’200 8.5% – 2.6% SBV<br />
Schweizer 37’200 37’700 36’500 1.3% – 3.2% SBV<br />
Ausländer 46’200 47’100 45’900 1.9% – 2.5% SBV<br />
Lernende (sämtlicher Berufe im Bauhauptgewerbe) 5’100 5’000 4’700 – 2.0% – 6.0% SBV<br />
Lehrabschlüsse Maurer / Strassenbauer 1’443 1’395 1’376 – 3.3% – 1.4% BfS<br />
Anzahl Betriebe im Bauhauptgewerbe (Dez.) 3’721 3’777 – 1.5% – SUVA<br />
Baupreisindex BfS (Okt.) 123.1 124.1 126.7 0.8% 2.1% BfS<br />
Hochbau (ganze Bauwirtschaft, 78%, Okt. 98 = 100) 121.7 122.7 125.0 0.8% 1.8% BfS<br />
Tiefbau (ganze Bauwirtschaft, 22%, Okt. 98 = 100) 127.3 128.5 132.6 0.9% 3.2% BfS<br />
Produktionskostenindex SBV (Jahresdurchschnittswerte)<br />
Hochbau (Mehrfamilienhaus, 1. Quartal 2005 = 100) 109.3 110.7 111.5 1.3% 0.7% SBV<br />
Tiefbau (Infrastrukturbau Stahlbeton, 1. Quartal 2005 = 100) 108.9 111.3 112.5 2.2% 1.1% SBV<br />
2010 <strong>2011</strong> 2012 10 / 11 11 / 12<br />
Monatl. Durchschnittslohn alle LMV-Lohnklassen (effektiv bezahlt) CHF 5’581 CHF 5’647 CHF 5’704 1.2% 0.9%** SBV<br />
(x 13, ohne Zulagen, nominell in Franken)<br />
– bei Redaktionsschluss nicht verfügbar * provisorisch<br />
** Leicht geänderte Methodik 2012. Die 0.9% beziehen sich auf den Wert, den diese <strong>2011</strong> ergeben hätte (CHF 5’652).
6 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Übersicht Baugewerbe <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Reale Bauausgaben im Schweizer Baugewerbe seit 1950 (zu Preisen von <strong>2011</strong>)<br />
Mrd. Franken<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1950 1954 1958 1962 1966 1970 1974 1978 1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010<br />
Jahr<br />
Quelle: BfS<br />
Überschaubarer Bauboom<br />
Seit mehr als einem Jahrzent steigen<br />
die Bauausgaben. Vor dem ersten Ölpreisschock<br />
1973 sowie auf dem Höhepunkt<br />
des Immobilienbooms anfangs<br />
der Neunziger Jahre lagen sie jedoch<br />
real einiges höher – obwohl das BIP<br />
deutlich tiefer war.<br />
Bauausgaben in Prozent des BIP seit 1950<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1950 1954 1958 1962 1966 1970 1974 1978 1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010<br />
Jahr<br />
Quellen: BfS, seco<br />
Die gute Baukonjunkur der letzen Jahre<br />
hat den Anteil der Bauausgaben am<br />
Bruttoinlandprodukt nur marginal erhöht.<br />
Während Jahrzenten war er zum<br />
Teil deutlich höher. Historisch gesehen<br />
kann von einem eigentlichen Bauboom<br />
daher nicht die Rede sein.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Übersicht Baugewerbe<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
7<br />
Bauinvestitionen <strong>und</strong> Wertschöpfung im Baugewerbe (real)<br />
Index (1991=100)<br />
108<br />
Reale Umsätze im Baugewerbe (Bauinvestitionen)<br />
Reale Wertschöpfung im Baugewerbe<br />
104<br />
100<br />
96<br />
92<br />
88<br />
84<br />
80<br />
1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 <strong>2011</strong><br />
Jahr<br />
Quelle: BfS<br />
Steigende Wertschöpfung<br />
Die Wertschöpfung entspricht dem<br />
Wert der eigenen Leistung eines Unternehmens,<br />
also dem Umsatz abzüglich<br />
der Vorleistungen Dritter (Baustoffe,<br />
Miete Maschinen etc.). Während der<br />
Bau- <strong>und</strong> Immobilienkrise in den Neunziger<br />
Jahren sank die Wertschöpfung<br />
weit stärker als die Umsätze. Dies dürfte<br />
weniger eine Erhöhung der Vorleistungen<br />
als vielmehr auf sinkende Margen<br />
<strong>und</strong> Gewinne zurückzuführen sein.<br />
Seit Ende der Neunziger Jahre bewegen<br />
sich die Umsätze <strong>und</strong> die Wertschöpfung<br />
etwa im Gleichschritt. Es gibt daher<br />
keinen starken Trend hin zu mehr<br />
Vorfertigung. Die Weitergabe von Aufträgen<br />
an Subunternehmer mindert die<br />
inländische Wertschöpfung im Baugewerbe<br />
nicht, solange diese Unternehmen<br />
auch im Baugewerbe tätig <strong>und</strong> im<br />
Inland ansässig sind.
8 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Übersicht Baugewerbe <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Baugesuche, Baubewilligungen <strong>und</strong> Submissionen<br />
Anzahl Baugesuche <strong>und</strong> Baubewilligungen (Tausend)<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
Anzahl Submissionen (Tausend)<br />
9 Baugesuche<br />
8 Submissionen<br />
Baubewilligungen<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
20<br />
3<br />
2<br />
10<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
1<br />
0<br />
Jahr<br />
Quelle: Baublatt<br />
Erste Anzeichen für Konsolidierung<br />
Während die Anzahl der Baugesuche<br />
stagnierte, sank diejenige der Baubewilligungen<br />
<strong>2011</strong> um r<strong>und</strong> drei Prozent.<br />
Da vermehrt Mehrfamilienhäuser gebaut<br />
werden, bedeutet ein Rückgang<br />
der Anzahl Baubewilligungen aber<br />
nicht automatisch einen zukünftigen<br />
Volumenrückgang.<br />
Die Anzahl Submissionen stieg um 11 %.<br />
Diese Zahl korreliert jedoch nur schwach<br />
mit den Ausgaben der öffentlichen<br />
Hand, da einzelne Grossprojekte einen<br />
entscheidenden Einfluss auf das effektive<br />
Bauvolumen haben.<br />
Inlandlieferungen der Schweizerischen Zementindustrie<br />
in Mio. Tonnen<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Jahr<br />
Quelle: cemsuisse<br />
Zementlieferungen widerspiegeln<br />
gute Baukonjunktur<br />
Die gute Baukonjunktur wirkt sich auch<br />
auf die Zulieferindustrie positiv aus:<br />
Die Inlandlieferungen der Schweizerischen<br />
Zementindustrie stiegen <strong>2011</strong> gegenüber<br />
2010 nochmals um 2,9 % auf<br />
fast 4.7 Mio. Tonnen. Zement ist ein<br />
wichtiger Ausgangsstoff für Beton <strong>und</strong><br />
Mörtel.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Bauhauptgewerbe: <strong>Zahlen</strong> SBV<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
9<br />
Nominelle Umsätze im Bauhauptgewerbe<br />
Mrd. Franken<br />
20<br />
19<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Total<br />
Tiefbau<br />
Hochbau<br />
Jahr<br />
Quelle: SBV<br />
Erfreuliche Umsatzentwicklung<br />
Die Umsätze im Bauhauptgewerbe stiegen<br />
<strong>2011</strong> im Vergleich zum Vorjahr um<br />
5,4 % auf 19,7 Mrd. Franken. Diese Zunahme<br />
ist grösstenteils dem Tiefbau<br />
(+9,5 %) zuzuschreiben; aber auch der<br />
Hochbau konnte nochmals zulegen<br />
(+1,2 %).
10 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Bauhauptgewerbe: <strong>Zahlen</strong> SBV <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Nominelle Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Sparten<br />
Mrd. Franken<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Umsatzanteile der Sparten im Bauhauptgewerbe<br />
%<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1986 1990 1995 2000 2005 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Öff. Tiefbau<br />
Wohnungsbau<br />
Privater Tiefbau<br />
Wirtschaftsbau<br />
Öff. Hochbau<br />
Jahr<br />
Öff. Tiefbau<br />
Öff. Hochbau<br />
Privater Tiefbau<br />
Wirtschaftsbau<br />
Wohnungsbau<br />
Jahr<br />
Quelle: SBV<br />
Quelle: SBV<br />
Tiefbau <strong>und</strong> Wohnungsbau legen<br />
nochmals zu<br />
Zugpferd waren auch im <strong>2011</strong> der Wohnungsbau<br />
(+7,8 %) sowie der öffentliche<br />
(+9,8 %) <strong>und</strong> der private Tiefbau (+8,7 %).<br />
Noch keine Trendwende war hingegen<br />
beim serbelnden Wirtschaftsbau (– 9,0 %)<br />
zu sehen. Auch der öffentliche Hochbau<br />
war rückläufig (– 8,9 %).<br />
Im Bauhauptgewerbe wird je etwa ein<br />
Drittel der Umsätze im öffentlichen Tiefbau<br />
<strong>und</strong> im privaten Wohnungsbau erzielt.<br />
Beide legten <strong>2011</strong> anteilsmässig etwas<br />
zu.<br />
Die Anteile der einzelnen Sparten waren<br />
in den letzten Jahren aber relativ konstant.<br />
Zumindest im Bauhauptgewerbe<br />
ist der an sich boomende Wohnungsbau<br />
nur geringfügig wichtiger geworden.<br />
Am meisten schwankt der Anteil des<br />
Wirtschaftsbaus, der stärker konjunkturabhängig<br />
ist als die anderen Sparten.<br />
In den letzten Jahren sank dieser infolge<br />
unsicherer Aussichten vor allem im Exportsektor<br />
stetig.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Bauhauptgewerbe: <strong>Zahlen</strong> SBV<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
11<br />
Nominelle Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe<br />
Mrd. Franken<br />
20<br />
19<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Total<br />
Tiefbau<br />
Hochbau<br />
Jahr<br />
Quelle: SBV<br />
Weitere Steigerung der<br />
Auftragseingänge<br />
Auch im <strong>2011</strong> stiegen die Auftragseingänge<br />
weiter (+5,2 %). Der Grossteil des<br />
Anstieges ging dabei auf den Tiefbau<br />
zurück (+8,3 %), während der Hochbau<br />
mit +2,2 % moderater zulegte.<br />
Nominelle Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe nach Sparten<br />
Mrd. Franken<br />
10<br />
9<br />
Wohnungsbau<br />
Privater Tiefbau<br />
8<br />
7<br />
6<br />
Wirtschaftsbau<br />
Öff. Hochbau<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> Jahr<br />
Quelle: SBV<br />
Am besten schnitten <strong>2011</strong> der Tiefbau<br />
(+11,8 %) sowie der Wohnungsbau ab<br />
(+7,5 %). Die Auftragseingänge beim<br />
privaten Tiefbau stagnierten hingegen<br />
(– 0,7 %). Beim Wirtschaftsbau (– 6,4 %)<br />
<strong>und</strong> dem öffentliche Hochbau (– 7,1 %)<br />
waren sie gar rückläufig.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Bauhauptgewerbe: <strong>Zahlen</strong> SBV<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
13<br />
Nominelle Auftragsbestände im Bauhauptgewerbe<br />
Mrd. Franken<br />
Total<br />
12<br />
11<br />
10<br />
Tiefbau<br />
Hochbau<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> Jahr<br />
Nominelle Auftragsbestände im Bauhauptgewerbe nach Sparten<br />
Quelle: SBV<br />
Gute Auftragslage im Wohnungsbau<br />
<strong>und</strong> Tiefbau<br />
Die Arbeitsvorräte im Bauhauptgewerbe<br />
lagen Ende <strong>2011</strong> gegenüber dem<br />
Vorjahr um knapp 7 % höher <strong>und</strong> beliefen<br />
sich auf 11,3 Mrd. Franken.<br />
Die positive Entwicklung war sowohl im<br />
Tiefbau (+7,8 % auf 6.6 Mrd. CHF) als<br />
auch im Hochbau (+5,1 % auf 4,7 Mrd.<br />
CHF) zu beobachten.<br />
Das Wachstum der Auftragbestände<br />
(per Ende Jahr) war vor allem auf den<br />
Wohnungsbau (+10,6 % auf 3,1 Mrd.<br />
CHF) sowie den öffentlichen Tiefbau<br />
(+7,8 % auf 5,6 Mrd CHF) zurückzuführen.<br />
Auch beim privaten Tiefbau (+7,3 %<br />
auf 1 Mrd. CHF) <strong>und</strong> dem öffentlichen<br />
Hochbau (+8,7 % auf 470 Mio. CHF) war<br />
die Entwicklung erfreulich. Im Wirtschaftsbau<br />
gingen sie hingegen um<br />
9,4 % auf knapp 1,1 Mrd. CHF zurück.<br />
Mrd. Franken<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Öff. Hochbau<br />
Wohnungsbau<br />
Wirtschaftsbau<br />
Privater Tiefbau<br />
Öff. Tiefbau<br />
Jahr<br />
Quelle: SBV
14 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Kategorisierung Bauausgaben <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Bauinvestitionen nach Kategorie der Bauwerke 2010<br />
Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation 15%<br />
Bildung <strong>und</strong> Forschung 4%<br />
Ges<strong>und</strong>heit 3%<br />
Kultur <strong>und</strong> Freizeit 2%<br />
Übrige Infrastruktur 6%<br />
Wohnen 52%<br />
Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft 1%<br />
Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen 17%<br />
Quelle: BfS<br />
Mehr als die Hälfte der Bauinvestitionen<br />
für das Wohnen<br />
R<strong>und</strong> die Hälfte der Bauinvestititionen<br />
fliessen in den Wohnbau. Dies zeigt die<br />
Abhängigkeit der Bauindustrie vom<br />
Wohnungsbau, wobei dies für das Ausbaugewerbe<br />
in stärkerem Masse gilt als<br />
für das Bauhauptgewerbe.<br />
Bauausgaben nach Auftraggeber<br />
%<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Übrige<br />
Auftraggeber<br />
Private Personen<br />
Bau- <strong>und</strong> Immobiliengesellschaften<br />
Gemeinden<br />
Kantone<br />
B<strong>und</strong><br />
Jahr<br />
Quelle: BfS<br />
Öffentliche Hand bleibt wichtigster<br />
Auftraggeber<br />
B<strong>und</strong>, Kantone <strong>und</strong> Gemeinden (inklusive<br />
öffentlicher Unternehmen wie etwa<br />
der SBB) kamen 2010 für etwa einen<br />
Drittel der Bauausgaben auf. Staatliche<br />
Aufträge sind somit essentiell für die<br />
Bauwirtschaft. Der staatliche Anteil ist<br />
seit 2004 praktisch konstant geblieben.<br />
Direkt von Privatpersonen wird knapp<br />
ein Viertel der Ausgaben getragen, während<br />
Bau- <strong>und</strong> Immobiliengesellschaften<br />
für etwa einen Sechstel aufkommen.<br />
Nominelle Bauausgaben der öffentlichen Hand<br />
Mrd. Franken<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Total öff. Hand<br />
Gemeinden<br />
Kantone<br />
B<strong>und</strong><br />
Jahr<br />
Quelle: BfS<br />
Steigende Ausgaben der öffentlichen<br />
Hand<br />
Die Ausgaben der öffentlichen Hand<br />
stiegen 2010 im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 4 %.<br />
Der B<strong>und</strong> wies mit 10,7 % das grösste<br />
Plus auf. Auch die Kantone steigerten<br />
ihre Ausgaben mit 5,4 % deutlich, während<br />
die Gemeinden sie um 2,2 % minderten.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Kosten <strong>und</strong> Preise<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
15<br />
Anteile Neubau, Umbau <strong>und</strong> öffentlicher Unterhalt<br />
%<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008<br />
Öffentliche<br />
Unterhaltsarbeiten<br />
Umbau<br />
Neubau<br />
Jahr<br />
Quelle: BfS<br />
Neubau bleibt wichtig<br />
Bis Mitte der Neunziger Jahre nahm die<br />
Bedeutung von Umbauten auf Kosten der<br />
Neubauten stetig zu. Seither schwankt der<br />
Anteil der Neubauten an den Bauausgaben<br />
um 60 %. Energetisch sind (Ersatz-)<br />
Neubauten oft sinnvoller als ein Umbau.<br />
Langsam, aber stetig steigt der Anteil<br />
der öffentlichen Unterhaltsarbeiten. Er<br />
machte <strong>2011</strong> 8,3 % aus. Der grosse Unterhaltsbedarf<br />
der Nationalstrassen <strong>und</strong><br />
der Bahninfrastruktur lässt darauf schliessen,<br />
dass dieser Trend anhalten wird.<br />
Baupreisentwicklung<br />
Index (April 2001 = 100)<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> 2012<br />
Tiefbau<br />
Bauwirtschaft<br />
total<br />
Hochbau<br />
Jahr<br />
Quelle: BfS<br />
Baupreise seit 2008 im Seitwärtsgang<br />
Der Baupreisindex des B<strong>und</strong>esamtes für<br />
Statistik hat sich nach kostenbedingter<br />
Hausse bis 2008 nur relativ wenig bewegt.<br />
Er misst die Marktpreisentwicklung<br />
von Bauleistungen im gesamten<br />
Bausektor inkl. Planung <strong>und</strong> Zulieferung.<br />
Im Oktober <strong>2011</strong> lagen die Baupreise<br />
2,1 % höher als ein Jahr zuvor. Im Tiefbau<br />
war das Plus mit 3,2 % höher als im<br />
Hochbau (+1,8 %). Im April 2012 ging<br />
die Jahresteuerung bereits wieder auf<br />
0,6 % zurück.
16 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Kosten <strong>und</strong> Preise <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Kosten- <strong>und</strong> Preisentwicklung im Hochbau (Mehrfamilienhaus)<br />
Index (2. Quartal 2002 = 100)<br />
127<br />
125<br />
123<br />
121<br />
119<br />
117<br />
115<br />
113<br />
111<br />
109<br />
107<br />
105<br />
103<br />
101<br />
99<br />
97<br />
2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />
Produktionskostenindex<br />
(PKI), MFH<br />
Baupreisindex<br />
Neubau<br />
Mehrfamilienhaus<br />
Jahr<br />
Quelle: BfS<br />
Kaum Kostensteigerungen im Hochbau<br />
seit 2008<br />
Die steigenden Preise für Wohnimmobilien<br />
sind auf steigende Landpreise zurückzuführen.<br />
Das Bauen selbst ist seit<br />
2008 nur marginal teurer geworden.<br />
Der Kostensprung 2003 ist auf die Einführung<br />
des flexiblen Altersrücktritt<br />
FAR (Frühpensionierung) zurückzuführen.<br />
Diese Mehrkosten konnten kaum<br />
auf die Preise überwälzt werden, die<br />
Margen sanken entsprechend.<br />
Von 2004 an bis zum Ausbruch der Finanzkrise<br />
verteuerten sich die Rohstoffe<br />
– wie etwa Stahl – teils massiv.<br />
Anmerkung: Verglichen werden die Produktionskosten<br />
im Bauhauptgewerbe<br />
<strong>und</strong> der Baupreisindex, jeweils für Mehrfamilienhäuser.<br />
Der Baupreisindex gilt<br />
für das gesamte Baugewerbe <strong>und</strong> ist daher<br />
streng genommen nicht direkt mit<br />
dem Produktionskostenindex vergleichbar.<br />
Kosten- <strong>und</strong> Preisentwicklung im Strassenbau<br />
Index (2. Quartal 2002 = 100)<br />
143<br />
141<br />
139<br />
137<br />
135<br />
133<br />
131<br />
129<br />
127<br />
125<br />
123<br />
121<br />
119<br />
117<br />
115<br />
113<br />
111<br />
109<br />
107<br />
105<br />
103<br />
101<br />
99<br />
97<br />
2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />
Produktionskostenindex<br />
(PKI),<br />
Belagsbau<br />
Produktionskostenindex<br />
(PKI),<br />
Trassenbau<br />
Baupreisindex<br />
Neubau Strasse<br />
Jahr<br />
Quelle: BfS<br />
Erdölpreis treibt Kosten im Strassenbau<br />
Die Kostenentwicklung im Strassenbau<br />
ist sehr unterschiedlich: Die Kosten für<br />
den Trassenbau – also den Strassenbau<br />
ohne den Belag – stiegen nur moderat<br />
<strong>und</strong> im Gleichschritt mit der Preisentwicklung<br />
im Strassenbau.<br />
Die Kosten im Belagsbau sind viel volatiler,<br />
da der Preis für Bitumen, ein Ausgangsprodukt<br />
für Asphalt, vom Erdölpreis<br />
abhängig ist. Seit 2002 sind sie im<br />
Belagsbau wegen der Erdölpreishausse<br />
weit stärkter gestiegen als die Preise im<br />
Strassenbau allgemein. Dies drückt auf<br />
die Margen. Seit 2008 sind die Kosten<br />
nicht mehr gestiegen, schwankten aber<br />
stark.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsmarkt<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
17<br />
Anzahl neu erstellte <strong>und</strong> leer stehende Wohnungen in der Schweiz seit 1950<br />
Anzahl (Tausend) Neu erstellte Wohnungen / Leerwohnungen<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1950 1954 1958 1962 1966 1970 1974 1978 1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010<br />
Jahr<br />
Quelle: BfS, <strong>2011</strong>: Schätzung<br />
Kleiner Wohnbauboom<br />
Die vielen Baukräne lügen nicht: Es werden<br />
viele Wohnungen gebaut. Historisch<br />
betrachtet handelt es sich aber nur<br />
um einen kleinen Boom im Wohnungsbau.<br />
Von 1950 bis zum ersten Ölpreisschock<br />
wurden viel mehr Wohnungen<br />
gebaut als heutzutage. 1973 wurden<br />
fast 82’000 Wohnungen gebaut, während<br />
es <strong>2011</strong> knapp 46’000 waren.<br />
Die stagnierende Anzahl der Leerwohnungen<br />
zeigt: Es gibt eine Nachfrage für<br />
die gebauten Wohnungen. Die Zahl der<br />
Leerwohnungen entspricht etwas weniger<br />
als einer Jahresproduktion, was einen<br />
normalen Wert darstellt.
18 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsmarkt <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Leerwohnungsziffer in der Schweiz<br />
%<br />
1.9<br />
1.8<br />
1.7<br />
1.6<br />
1.5<br />
1.4<br />
1.3<br />
1.2<br />
1.1<br />
1.0<br />
0.9<br />
0.8<br />
0.7<br />
0.6<br />
0.5<br />
0.4<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.1<br />
0.0<br />
1980 1985 1990 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 <strong>2011</strong><br />
Jahr<br />
Quelle: BfS<br />
Konstante Leerwohnungsziffer<br />
Auch die Leerwohnugsziffer zeigt: Es<br />
werden nicht zu viele Wohnungen gebaut.<br />
Die Ziffer schwankt seit Anfang<br />
der 00er Jahre in einem engen Band um<br />
1 %, was als ein ges<strong>und</strong>es Niveau angesehen<br />
werden kann. Allerdings sind die<br />
Ziffern regional sehr unterschiedlich. In<br />
den grossen Städten sind sie meistens<br />
nahe Null, auf dem Land entsprechend<br />
höher.<br />
In den Neunziger Jahren war die Leerwohnungsziffer<br />
teilweise deutlich höher<br />
als heute.<br />
Anzahl Wohnungen pro neu erstellte Gebäude<br />
Wohnungen pro Gebäude<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
Es wird dichter gebaut<br />
Seit den späten Neunziger Jahren hat<br />
die durchschnittliche Anzahl der Wohnungen<br />
pro erstelltem Wohngebäude<br />
stetig zugenommen. Diese Entwicklung<br />
hat sich in den letzten Jahren beschleunigt.<br />
Darin widerspiegelt sich der Trend hin<br />
zum verdichteten Bauen. Das traditionelle<br />
Einfamilienhaus ist zwar weiterhin<br />
beliebt, aber das Wachstum findet<br />
vor allem im Mehrfamilienhausbereich<br />
statt.<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009<br />
Jahr<br />
Quelle: BfS
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsmarkt<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
19<br />
Hypothekarzinssätze für Neugeschäfte seit 2001<br />
Zinssatz in %<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
Variabel<br />
Fest 10 Jahre<br />
Fest 5 Jahre<br />
Fest 2 Jahre<br />
Festhypotheken immer attraktiver<br />
Die Hypothekarzinsen sind in den letzten<br />
Jahren auf historische Tiefststände<br />
gefallen.<br />
Dabei ist eine interessante Entwicklung<br />
zu beobachten: Die Zinssätze für feste<br />
Hypotheken sind weit tiefer gefallen<br />
als diejenigen für variable Hypotheken.<br />
Sogar für 10-jährige Festhypotheken<br />
betrug der durchschnittliche Zinssatz<br />
im Mai 2012 mit 2,07 % weniger<br />
als für variable Hypotheken (2,69 %).<br />
Auf fünf <strong>und</strong> zwei Jahre sind die Sätze<br />
mit 1,46 % <strong>und</strong> 1,26 % sehr tief.<br />
Es ist daher wenig verw<strong>und</strong>erlich, das<br />
Festhypotheken immer beliebter werden.<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
2012<br />
Jahr<br />
Quelle: SNB<br />
Wohneigentumsquote nach Kantonen 2000 <strong>und</strong> 2010<br />
% Wohnungseigentumsquote 2000 / Wohnungseigentumsquote 2010<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
CH BS GE NE ZH LU VD BE ZG SH TI NW SG BL TG AR GR UR SZ FR SO OW JU AG GL AI VS<br />
Quelle: Immo-Monitoring 2012/2, Wüest & Partner AG<br />
Trend hin zum Wohneigentum<br />
Die Wohneigentumsqoute ist von 2000<br />
bis 2010 um etwa 3.5 Prozentpunkte<br />
auf etwa 39 % gestiegen. Dabei ist in<br />
allen Kantonen eine Zunahme feststellbar.<br />
Wohneigentum erfreut sich somit<br />
steigender Beliebtheit.
20 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsmarkt <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Reale Angebotspreise im Wohnbereich<br />
Index (1970 = 100)<br />
200<br />
175<br />
Eigentumswohnungen<br />
Mietwohnungen<br />
Einfamilienhäuser<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
1970 1974 1978 1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010 Jahr<br />
Quelle: Immo-Monitoring 2012/2, Wüest & Partner AG<br />
Anzeichen für Blasenbildung<br />
Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen<br />
<strong>und</strong> Einfamilienhäuser sowie die<br />
Angebotsmieten sind im letzten Jahrzehnt<br />
stark gestiegen. Besonders betroffen<br />
sind dabei die Eigentumswohnungen.<br />
Die realen Preise haben bei diesen<br />
<strong>2011</strong> fast das Höchstniveau der Immobilienblase<br />
der späten 80er <strong>und</strong> frühen<br />
90er Jahre erreicht. Bei den anderen beiden<br />
Kategorien sind die Höchstpreise<br />
noch relativ weit entfernt.<br />
Blasenindex Immobilienmarkt der UBS<br />
UBS Swiss Real Estate Bubble Index<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
–1<br />
–2<br />
–3<br />
1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010<br />
Blase<br />
Risiko<br />
Boom<br />
Balance<br />
Baisse<br />
Jahr<br />
Quelle: UBS CIO Wealth Management Research<br />
Der Blasenindex der UBS bestätigt die<br />
beunruhigende Entwicklung im Immobilienmarkt:<br />
Er lag im zweiten Quartal<br />
2012 an der Schwelle zum Bereich, der<br />
als risikobehaftet angesehen wird.<br />
Der Index basiert auf sechs Subindizes:<br />
Drei zu den Eigenheimpreisen im Verhältnis<br />
zu anderen Grössen <strong>und</strong> je einem<br />
zum Hypothekarvolumen, den<br />
Kreditanträgen für nicht zum Eigengebrauch<br />
vorgesehene Liegenschaften sowie<br />
der Bautätigkeit im Verhältnis zum<br />
Bruttoinlandprodukt. Letztere hat sich<br />
im letzten Jahrzehnt kaum erhöht <strong>und</strong><br />
trägt somit nur unwesentlich zum Indexanstieg<br />
bei.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsmarkt<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
21<br />
Regionale Gefahrenkarte Immobilienmarkt<br />
Monitoringregionen<br />
Gefahrenregionen<br />
Basel-Stadt<br />
Unteres Baselbiet<br />
Limmattal<br />
Knonaueramt<br />
Zimmerberg<br />
Zug<br />
Glattal-Furttal<br />
Zürich<br />
Pfannenstiel<br />
March<br />
Davos<br />
Morges<br />
Nyon<br />
Lausanne<br />
Vevey<br />
Saanen-Obersimmental<br />
Oberengadin<br />
Genève<br />
Quelle: UBS CIO Wealth Management Research<br />
Grosse regionale Unterschiede<br />
Im Gegensatz zur Immobilienblase der<br />
späten 80er <strong>und</strong> frühen 90er Jahre gibt<br />
es sehr grosse regionale Unterschiede<br />
in der Preisentwicklung der Immobilien.<br />
In manchen, vor allem ländlichen<br />
Regionen, sind kaum Preissteigerungen<br />
<strong>und</strong> damit auch keine gefährlichen Entwicklungen<br />
zu beobachten. R<strong>und</strong> um<br />
den Genfer See hingegen muss mittlerweile<br />
von einer Blase gesprochen werden.<br />
Auch im Raum Zürich inkl. Zug hat<br />
die Entwicklung gefährliche Ausmasse<br />
angenommen. Dies gilt auch für einige<br />
Tourismusregionen sowie in geringerem<br />
Masse für Basel.
22 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Diverses <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Materialanteile Baubewilligungen MFH Neubau (Tragkonstruktionen)<br />
Anzahl Baubewilligungen, ungewichtet<br />
%<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2005<br />
2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Andere<br />
Holz<br />
Backstein<br />
Beton<br />
Jahr<br />
Quelle: Berner Fachhochschule<br />
Massivbauweise dominant im Neubau<br />
von Mehrfamilienhäusern<br />
Die Tragkonstruktionen von neuen Mehrfamilienhäusern<br />
werden zu über 90 % in<br />
Massivbauweise erstellt. Beton <strong>und</strong> Backsteine<br />
sind aus dem Mehrfamilienhausbau<br />
nicht wegzudenken.<br />
Holz wird als Baustoff immer beliebter, ist<br />
aber im Neubau von Mehrfamilienhäusern<br />
noch ein Nischenprodukt.<br />
Andere Materialien wie etwa Stahl spielen<br />
praktisch keine Rolle.<br />
Materialanteile Baubewilligungen MFH An- <strong>und</strong> Umbauten (Tragkonstruktionen)<br />
Anzahl Baubewilligungen, ungewichtet<br />
%<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2005<br />
2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Andere<br />
Holz<br />
Backstein<br />
Beton<br />
Jahr<br />
Quelle: Berner Fachhochschule<br />
Holz immer wichtiger im Umbau<br />
Holz ist bei An- <strong>und</strong> Umbauten von<br />
Mehrfamilienhäusern in den letzten<br />
Jahren zu einem wichtigen Baustoff geworden.<br />
Bei etwa einem Viertel aller<br />
Projekte wird es verwendet.<br />
Mit einem Anteil von knapp zwei Dritteln<br />
ist die Massivbauweise aber weiterhin<br />
vorherrschend.<br />
Stahl <strong>und</strong> andere Materialen sind eher<br />
Nischenprodukte, dürften aber im einen<br />
oder anderen grösseren Projekt<br />
eine Rolle spielen.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Diverses<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
23<br />
Neueintragungen <strong>und</strong> Insolvenzen im Baugewerbe<br />
Neueintragungen Insolvenzen (ohne Auflösung nach OR 731b)<br />
800<br />
200<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> Jahr<br />
Quelle: Dun & Bradstreet<br />
Mehr Neugründungen <strong>und</strong> Insolvenzen<br />
In den letzen Jahren haben sich die<br />
Neueintragungen von Baufirmen ins<br />
Handelsregister im Zuge der guten Baukonjunktur<br />
etwa verdoppelt. In einem<br />
bereits hart umkämpften Markt wird<br />
damit die Konkurrenz nicht kleiner.<br />
Auch die Zahl der Insolvenzen ist seit<br />
2009 stark angestiegen, bewegt sich<br />
aber auf deutlich tieferem Niveau als<br />
die Neueintragungen.
24 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Europäischer Vergleich <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Produktionshemmnisse im Bauhauptgewerbe<br />
Anteil der Umfrageteilnehmer in %, die über entsprechende Produktionshemmnisse klagen<br />
(Mehrfachnennungen möglich, geglättet)<br />
50<br />
40<br />
Mangel an<br />
Arbeitskräften<br />
Kapazitätsengpässe<br />
Witterung<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
–10<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> 2012<br />
Jahr<br />
Quelle: KOF<br />
Weiterhin gesuchtes Personal<br />
Seit Jahren stellt der Mangel an Arbeitskräften<br />
für die Firmen im Bauhauptgewerbe<br />
ein Produktionshemmnis<br />
dar. Knapp ein Viertel der Firmen<br />
sah darin für das dritte Quartal 2012<br />
ein Problem.<br />
Auch Kapazitätsengpässe sind seit Jahrnen<br />
ein limitierender Faktor. Die Witterung<br />
hingegen stellt naturgemäss ein<br />
vorübergehendes Problem dar.<br />
Nominelle Bauausgaben in ausgewählten Ländern<br />
Index (2000 = 100), <strong>2011</strong>: Schätzungen<br />
240<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Spanien<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Schweiz<br />
Österreich<br />
Deutschland<br />
Portugal<br />
Irland<br />
Jahr<br />
Quelle: FIEC<br />
Grosse Unterschiede in Europas<br />
Bauwirtschaft<br />
In Spanien <strong>und</strong> Irland trieb eine Immobilienblase<br />
die Bauausgaben hoch. 2008<br />
platze die Blase <strong>und</strong> die Ausgaben fielen<br />
stark, im Falle Irlands ins Bodenlose.<br />
Auch in Italien <strong>und</strong> Portugal sinken die<br />
Bauausgaben seit Jahren, jedoch weniger<br />
spektakulär <strong>und</strong> ohne vorherige<br />
Übertreibungen. In der Schweiz war das<br />
Wachstum verhältnismässig moderat,<br />
dafür stetig.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Europäischer Vergleich<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
25<br />
Bauausgaben in Prozent des Bruttoinlandproduktes in Europa <strong>2011</strong><br />
%<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
FIN BG CZ PL E S DK B CH D A EU-27 NL P I F GB RO H IRL GR<br />
Land<br />
Quelle: FIEC<br />
Schweiz im europäischen Mittelfeld<br />
Mit 10,1 % des Bruttoinlandsproduktes<br />
machen die Bauausgaben in der Schweiz<br />
<strong>2011</strong> ähnlich viel an der Wirtschaftsleistung<br />
aus wie in Schnitt der EU-Länder<br />
(9,6 %).<br />
Innerhalb der EU gibt es aber grosse<br />
Unterschiede: In Finnland ist der Anteil<br />
der Bauausgaben etwas drei mal so<br />
hoch wie in den Krisenländern Griechenland<br />
<strong>und</strong> Irland. In Spanien ist er<br />
trotz geplatzter Immobilienblase immer<br />
noch ziemlich hoch.
26 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Löhne <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Mindest- <strong>und</strong> Durchschnittslöhne 2012<br />
Monatslohn in Franken (Tausend)<br />
9.0<br />
8.5<br />
8.0<br />
7.5<br />
7.0<br />
6.5<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0<br />
Polier<br />
6’285 7’610<br />
Vorarbeiter<br />
6’026 6’572<br />
Lohnklasse Q<br />
5’503 5’918<br />
Lohnklasse A<br />
5’300 5’807<br />
Lohnklasse B<br />
4’933 5’366<br />
Lohnklasse C<br />
4’437 4’815<br />
Mindestlohn mittlere Lohnzone<br />
gemäss LMV 12<br />
(ab 1.April) oder Baukadervertrag<br />
Effektiv bezahlter Durchschnittslohn<br />
(Ende Februar)<br />
Quelle: SBV<br />
Spitzenlöhne im Bauhauptgewerbe<br />
Die Löhne im Bauhauptgewerbe dürfen<br />
sich sehen lassen: Ein Maurer (Lohnklasse<br />
Q) verdient im Schnitt über 5’900<br />
Franken, ein Baumaschinenführer (Lohnklasse<br />
A, ohne Berufslehre) nur unwesentlich<br />
weniger <strong>und</strong> ein Hilfsarbeiter<br />
(Lohnklasse C) immer noch mehr als<br />
4’800 Franken im Monat. Dabei sind 13<br />
Monatslöhne garantiert <strong>und</strong> eventuelle<br />
Zulagen <strong>und</strong> Spesen noch nicht eingerechnet.<br />
Reallöhne des Baustellenpersonals<br />
Index (2008 = 100)<br />
107<br />
106<br />
105<br />
104<br />
103<br />
102<br />
101<br />
100<br />
99<br />
2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Löhne Poliere<br />
Löhne LMV-Personal<br />
Konsumentenpreisindex<br />
BFS<br />
* Teuerung 2012:<br />
Prognose BFS<br />
(–0.4%)<br />
2012* Jahr<br />
Quellen: BfS, SBV<br />
Steigende Kaufkraft im Bauhauptgewerbe<br />
In den letzten Jahren stiegen die Löhne<br />
der Bauarbeiter jedes Jahr, während die<br />
Teuerung stagnierte. Seit 2008 ist die<br />
Kaufkraft des Durchschnittslohns des<br />
Baustellenpersonals, welches dem Landesmantelvertrages<br />
(LMV) untersteht,<br />
um 5,2 % gestiegen. Dem LMV untersteht<br />
das Baustellenpersonal bis <strong>und</strong><br />
mit Vorarbeiter. Die Poliere können sich<br />
mit 5,9 % gar über ein noch grösseres<br />
Plus freuen.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Löhne<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
27
28 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Löhne <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
GAV-Mindestlöhne in ausgewählten Branchen oder Berufen mit EFZ (Stand 2012)<br />
Monatlicher Bruttolohn in Franken (Tausend)<br />
7.0<br />
6.5<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0<br />
Metallbaugewerbe<br />
(Alter 22–24)<br />
Coiffeurgewerbe<br />
Metzgereigewerbe<br />
Carosseriegewerbe<br />
Gastgewerbe<br />
Elektroinstallateur/in<br />
*<br />
Möbelindustrie<br />
7.0<br />
6.5<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0<br />
Schreiner/in * Maler/in ** Fachmann/frau<br />
Holzbau *<br />
* 3 Jahre Erfahrung<br />
** ab 3 Jahre Erfahrung<br />
Gipser/in **<br />
Gerüstbau<br />
(Lohnklasse Q)<br />
Bauhauptgewerbe<br />
(Lohnklasse Q)<br />
Quellen: BfS, SBV<br />
Spitzenlöhne im Baugewerbe<br />
Für Bauberufe (blau) gelten zum Teil<br />
deutlich höhere Mindestlöhne als in anderen<br />
Branchen. Sie reichen von 4’550<br />
Franken im Monat für Elektroinstallateure<br />
bis zu stattlichen 5’503 Franken<br />
im Bauhauptgewerbe. Dies sind etwa<br />
Maurer, Strassenbauer oder Plästerer.<br />
Die <strong>Zahlen</strong> gelten jeweils für Berufsleute<br />
mit Eidgenössischen Fähigkeitszeugniss<br />
(EFZ) oder vergleichbarer Ausbildung<br />
<strong>und</strong> drei Jahren Berufserfahrung.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Beschäftigung<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
29<br />
Vollzeitäquivalente Beschäftigung im Baugewerbe (inkl. kaufmännisches Personal)<br />
Anzahl Beschäftigte in Tausend<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
280<br />
260<br />
240<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
Total<br />
Ausbaugewerbe<br />
(NOGA 43)<br />
Bauhauptgewerbe<br />
(NOGA 41 + 42)<br />
1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 <strong>2011</strong> Jahr (jeweils drittes Quartal)<br />
Quelle: BfS<br />
Zunehmende Beschäftigung im<br />
Baugewerbe<br />
Nach dem starken Rückgang in den<br />
90er Jahren als Folge der geplatzten<br />
Immobilienblase stieg die Beschäftigung<br />
im Baugewerbe seit 1999 stetig.<br />
Die Zunahme fand jedoch vor allem im<br />
Ausbaugewerbe statt. Im Bauhauptgewerbe<br />
war sie relativ gering.<br />
Beschäftigungsentwicklung im Bauhauptgewerbe<br />
Index (1990 = 100)<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
1990<br />
Technisch-betriebswirtschaftliches<br />
Personal<br />
Total<br />
Baustellenpersonal<br />
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 Jahr (jeweils drittes Quartal)<br />
Quelle: SBV<br />
Stabile Beschäftigung im BHG seit 2003<br />
Die Beschäftigung im Bauhauptgewerbe<br />
hat sich seit 1990 insgesamt halbiert,<br />
stabilisierte sich aber dank der guten<br />
Baukonjunktur in den letzten Jahren.<br />
Das Baustellenpersonal schrumpfte im<br />
Langzeitvergleich deutlich stärker das<br />
technische <strong>und</strong> betriebswirtschaftliche<br />
Personal. Darin widerspiegelt sich die<br />
zunehmende Mechanisierung der Bauprozesse.<br />
Im September <strong>2011</strong> arbeiteten<br />
ca. 66’500 Personen auf den Baustellen<br />
<strong>und</strong> 11’200 im technisch-betriebswirtschaftlichen<br />
Bereich.<br />
Die Beschäftigungsdaten des Schweizerischen<br />
<strong>Baumeisterverband</strong>es umfassen im<br />
Gegensatz zu den Daten des BfS (siehe<br />
weiter oben) nur Vollzeitstellen, keine<br />
Temporäre <strong>und</strong> Akkordanten <strong>und</strong> keine<br />
Beschäftigte von General- <strong>und</strong> Totalunternehmen.<br />
Daher sind sie tiefer <strong>und</strong> haben<br />
einen etwas anderen Verlauf.
30 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Beschäftigung <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Veränderung der Qualifikationsstruktur des Baustellenpersonals im Bauhauptgewerbe<br />
%<br />
80<br />
70<br />
60<br />
Qualifizierte<br />
(Lohnklasse Q <strong>und</strong> A)<br />
Tief Qualifizierte<br />
(Lohnklasse B <strong>und</strong> C)<br />
Führungspersonal<br />
(Poliere <strong>und</strong> Vorarbeiter)<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1972 1982 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 Jahr (jeweils drittes Quartal)<br />
Quelle: SBV<br />
Steigende Qualifikation beim Baustellenpersonal<br />
Das Bauen wird immer anspruchsvoller.<br />
Damit steigen auch die Anforderungen<br />
ans Personal. Waren vor vierzig Jahren<br />
noch zwei Drittel der Bauarbeiter eher<br />
tief qualifiziert (Lohnklassen B <strong>und</strong> C), so<br />
sind es heute nur noch etwas mehr als<br />
ein Drittel. Qualifizierte Berufsleute wie<br />
etwa Maurer (Lohnklasse Q) <strong>und</strong> Baumaschinenführer<br />
(Lohnklasse A, ohne Lehre)<br />
machen im Gegenzug mittlerweile<br />
45 % aus. Beim Führungspersonal, also<br />
den Polieren <strong>und</strong> Vorarbeitern, liegt der<br />
Wert seit 15 Jahren praktisch unverändert<br />
um 18 %.<br />
Lehranfänger im Bauhauptgewerbe<br />
Neu abgeschlossene Lehrverträge (Tausend)<br />
1.8<br />
1.6<br />
1.4<br />
1.2<br />
1.0<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Beide<br />
Maurer/in<br />
Verkehrswegoder<br />
Strassenbauer/in<br />
Jahr<br />
Quelle: BfS<br />
Teilweise schwierige Lehrlingssuche<br />
Die Baumeister bilden gerne aus: <strong>2011</strong><br />
haben mehr als 1’500 Jugendliche einen<br />
Lehrvertrag als Maurer / in oder<br />
Verkehrsweg- / Strassenbauer / in unterschrieben.<br />
Dazu kommen noch Gleisbauer<br />
/ innen, Plästerer / innen <strong>und</strong> andere<br />
Berufe.<br />
Gerade in städtischen Regionen ist es<br />
aber nicht immer einfach, eine geeignete<br />
Person zu finden. Einige Lehrstellen<br />
bleiben daher unbesetzt.<br />
Erfreulich ist, dass immer weniger Lehren<br />
abgebrochen werden.
<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Beschäftigung<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
31<br />
Arbeitslosenquote im Baugewerbe<br />
%<br />
6.5<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> 2012<br />
Alle Branchen<br />
Baugewerbe<br />
Jahr<br />
Quelle: Seco<br />
Starke saisonale Schwankungen<br />
Bauen findet oft im Freien statt <strong>und</strong> ist<br />
von der Witterung abhängig. Es ist daher<br />
nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass die Arbeitslosenquote<br />
im Baugewerbe im Winter höher<br />
ist als im Durchschnitt aller Branchen.<br />
Im Sommer ist sie im Gegenzug meist tiefer.<br />
Im Jahresdurchschnitt ist die Quote<br />
jeweils etwas gleich hoch.<br />
Nationalitätenstruktur des Baustellenpersonals im Bauhauptgewerbe 2012<br />
Per Ende Februar<br />
Schweiz 36.9%<br />
Portugal 28.4%<br />
Italien 12.2%<br />
Ex-Jugoslawien 9.3%<br />
Deutschland 4.4%<br />
Spanien 3.2%<br />
Frankreich 2.4%<br />
Österreich 0.7%<br />
Albanien 0.5%<br />
Türkei 0.5%<br />
Restliches Europa 0.6%<br />
Übrige 0.9%<br />
Quelle: SBV<br />
Portugiesen grösste Ausländergruppe<br />
Ausländische Arbeitskräfte machen fast<br />
zwei Drittel des Baustellenpersonals im<br />
Bauhauptgewerbe aus. Mit Abstand die<br />
grösste Gruppe sind dabei die Portugiesen,<br />
gefolgt von den Italienern. Die Nachfolgestaaten<br />
Jugoslawiens kommen insgesamt<br />
auf 9,3 %. Die Erweiterung der<br />
Personenfreizügigkeit auf Polen, Tschechien,<br />
Ungarn, Slowakei, Slowenien, Estland,<br />
Lettland <strong>und</strong> Litauen hatte keine<br />
Auswirkungen auf die Nationalitätenstruktur.<br />
Mit 0,4 % ist der Anteil dieser<br />
Länder verschwindend gering.
32 <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2011</strong> Beschäftigung <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Nationalitätenstruktur des Baustellenpersonals im Bauhauptgewerbe 2005–2012<br />
Anteil am Total des Baustellenpersonals %<br />
38<br />
36<br />
34<br />
32<br />
30<br />
28<br />
26<br />
24<br />
22<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Schweiz Portugal Italien Ex-Jugoslawien Spanien Deutschland Frankreich<br />
Juli 2005<br />
Juli 2006<br />
Februar 2007<br />
Februar 2008<br />
Juli 2009<br />
Juli 2010<br />
Februar <strong>2011</strong><br />
Februar 2012<br />
(Hellgrau)<br />
Land<br />
Quelle: SBV<br />
Konstanter Anteil Schweizer<br />
Die Personenfreizügigkeit hat keinen<br />
Einfluss auf den Anteil der Schweizer<br />
am Baustellenpersonal. Dieser ist sogar<br />
eher gestiegen in den letzten Jahren.<br />
Durch Pensionierungen <strong>und</strong> Einbürgerungen<br />
sinkt der Anteil der Italiener<br />
<strong>und</strong> Bürger von Nachfolgestaaten Jugoslawiens<br />
langsam, aber stetig. Nach<br />
einer Verdopplung innert weniger Jahre<br />
hat sich der Anteil der Deutschen bei<br />
ca. 4,5 % eingependelt.<br />
Unfallstatistik im Bauhauptgewerbe<br />
Unfälle <strong>und</strong> Berufskrankheiten pro 1000 Beschäftigte<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
1965 1975 1985 1995<br />
2005<br />
2010<br />
Todesfälle<br />
(absolute Anzahl)<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Jahr<br />
Quelle: Suva<br />
Bauen immer sicherer<br />
Der langjährige Vergleich zeigt: Die Arbeit<br />
auf dem Bau ist sicherer geworden,<br />
<strong>und</strong> dies deutlich.<br />
Die Zahl der Unfälle <strong>und</strong> Berufskrankeiten<br />
je 1’000 Beschäftigten hat im Bauhauptgewerbe<br />
seit 1965 um 47 % abgenommen.<br />
Noch erfreulicher ist die Entwicklung<br />
bei der absoluten Anzahl der Todesfälle;<br />
sie ging im selben Zeitraum um 92 %<br />
zurück.
Abkürzungsverzeichnis<br />
BfS<br />
BHG<br />
BIP<br />
EFZ<br />
FAR<br />
FIEC<br />
GAV<br />
KOF<br />
LMV<br />
MFH<br />
NOGA<br />
SBV<br />
SNB<br />
seco<br />
Suva<br />
B<strong>und</strong>esamt für Statistik<br />
Bauhauptgewerbe<br />
Bruttoinlandprodukt<br />
Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis<br />
Flexibler Altersrücktritt im Bauhauptgewerbe<br />
Verband der Europäischen Bauwirtschaft<br />
(Fédération Européenne de l’Industrie de la Construction)<br />
Gesamtarbeitsvertrag (LMV)<br />
Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich<br />
Landesmantelvertrag für das schweizerische Bauhauptgewerbe (GAV)<br />
Mehrfamilienhaus<br />
Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige<br />
<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Schweizerische Nationalbank<br />
Staatsekretariat für Wirtschaft<br />
Schweizerische Unfallversicherungsanstalt
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Artikel Nr. 66113 d