Technologie-Trends in der Minimal Invasiven Chirurgie - und ...
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3. Ausgabe<br />
122. Kongreß <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong><br />
Ausgabe 3<br />
München, 8. April 2005<br />
Aktuelles Interview mit dem DGCh-Präsidenten Matthias Rothm<strong>und</strong><br />
Kongreßzeitung: Herr Professor<br />
Rothm<strong>und</strong>, das Haupthema des diesjährigen<br />
Kongresses, die Patientensicherheit,<br />
wurde von den Medien<br />
breit aufgegriffen. Dabei kam es <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>igen Fällen auch zu Verzerrungen<br />
Ihrer Aussagen. Was wurde falsch dargestellt?<br />
Prof. Rothm<strong>und</strong>: E<strong>in</strong>e Schlagzeile<br />
wie „Kunstfehler töten mehr Deutsche<br />
als Verkehrsunfälle“ gehen am<br />
Kern me<strong>in</strong>er Aussagen vorbei <strong>und</strong> dienen<br />
nicht <strong>der</strong> sachlichen Information<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung: Ich habe mehrfach<br />
klar gemacht, daß die vorliegenden<br />
Daten nicht aus Deutschland stammen.<br />
Zwar müssen wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tat<br />
davon ausgehen, daß die Häufigkeit<br />
unerwünschter Ereignisse hier ähnlich<br />
ist; hartes Datenmaterial existiert jedoch<br />
nicht. H<strong>in</strong>zu kommt: Unerwünschte<br />
Ereignisse bis h<strong>in</strong> zu Todesfällen<br />
werden – wie ich ausgeführt<br />
habe – durch Fehler im Krankenhaus<br />
verursacht. Viel häufiger als die spektakuläre<br />
Fehlhandlung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen<br />
Operateurs s<strong>in</strong>d dabei kle<strong>in</strong>e Fehler<br />
im Verlauf e<strong>in</strong>er Behandlung – Unachtsamkeiten,<br />
Verwechslungen, Mißverständnisse.<br />
Der Begriff „Kunst-<br />
Sachliche öffentliche<br />
Diskussion nötig<br />
fehler“ ist <strong>in</strong> diesem<br />
Zusammenhang also<br />
irreführend, zumal<br />
dies e<strong>in</strong> juristischer<br />
Term<strong>in</strong>us ist. Um<br />
e<strong>in</strong>em Arzt e<strong>in</strong>en<br />
Kunstfehler vorwerfen<br />
o<strong>der</strong> gar beweisen<br />
zu können, muß e<strong>in</strong>e<br />
klar belegbare Verletzung<br />
<strong>der</strong> ärztlichen<br />
Sorgfaltspflicht vorliegen.<br />
Solche ärztlichen<br />
Behandlungsfehler<br />
kommen vor –<br />
doch sie machen nur<br />
e<strong>in</strong>en w<strong>in</strong>zigen Teil<br />
<strong>der</strong> Fehler, die im Krankenhaus auftreten<br />
aus.<br />
Kongreßzeitung: Mit welchen Reaktionen<br />
<strong>der</strong> Öffentlichkeit auf die Medienberichte<br />
rechnen Sie?<br />
Prof. Rothm<strong>und</strong>: Ich<br />
denke, daß unsere Botschaft<br />
beim differenzierten Leser<br />
<strong>und</strong> Konsumenten elektronischer<br />
Medien ganz klar<br />
ankommt. Das Thema Patientensicherheit<br />
ist sicher<br />
e<strong>in</strong> Stück weit e<strong>in</strong> mutiges<br />
Thema – nötig ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> sensibler<br />
Umgang damit. Nicht nur die im<br />
Ges<strong>und</strong>heitssystem damit befaßten<br />
Menschen son<strong>der</strong>n auch die Medienvertreter<br />
s<strong>in</strong>d hier gefor<strong>der</strong>t. E<strong>in</strong>e<br />
reißerische o<strong>der</strong> unvollständige Information<br />
um <strong>der</strong> bloßen Schlagzeile willen<br />
dient <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen sachlichen<br />
Information <strong>der</strong> Patienten sicher<br />
nicht.<br />
Kongreßzeitung: Wie schätzen Sie<br />
die Auswirkungen <strong>der</strong> Medienberichte<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> sich vermutlich anschließenden<br />
öffentlichen Diskussion auf das<br />
Fach <strong>Chirurgie</strong> e<strong>in</strong>?<br />
Prof. Rothm<strong>und</strong>: Ich sehe langfristig<br />
nur positive Auswirkungen für die<br />
<strong>Chirurgie</strong>. Doch es betrifft nicht nur<br />
unser Fachgebiet: Alle Ärzte müssen<br />
e<strong>in</strong>en neuen Umgang mit Fehlern etablieren<br />
<strong>und</strong> sich von <strong>der</strong> Null-Fehler-<br />
Mentalität verabschieden. Hier kann<br />
e<strong>in</strong>e sachliche öffentliche Diskussion<br />
dieser sensiblen Thematik sicher helfen,<br />
Verän<strong>der</strong>ungen anzuschieben.<br />
Kongreßzeitung: Welche positiven<br />
Effekte erhoffen sich konkret für die<br />
Zukunft?<br />
Prof. Rothm<strong>und</strong>: Wir sollten lernen,<br />
D<strong>in</strong>ge, die nicht so gut gelaufen s<strong>in</strong>d,<br />
als Chance zu begreifen, Verbesserungen<br />
zu erzielen. Derzeit f<strong>in</strong>den zum<br />
Beispiel lediglich an etwa 20 Prozent<br />
<strong>der</strong> Weiterbildungsstätten für <strong>Chirurgie</strong><br />
Morbiditäts- <strong>und</strong> Mortalitätskonferenzen<br />
statt. Es ist me<strong>in</strong>er Ansicht<br />
nach nicht<br />
möglich,<br />
gute Operateure<br />
auszubilden,<br />
wenn nicht<br />
offen über<br />
Komplikationen<br />
<strong>und</strong><br />
Todesfälle an <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik gesprochen<br />
wird. Wenn man unterstellt, daß 99<br />
Prozent aller operativen E<strong>in</strong>griffe gut<br />
laufen, gibt es <strong>in</strong> Deutschland dennoch<br />
m<strong>in</strong>destens 1000 Operationen<br />
pro Woche (1 %), bei denen etwas<br />
schiefgeht – <strong>der</strong> DGCh-Generalsekretär<br />
Hartwig Bauer hat diese<br />
Zahlen im Vorfeld des Kongresses<br />
(Montag, 4.4.2005) vorgestellt. Es<br />
sollte <strong>der</strong> Anspruch aller Chirurgen<br />
se<strong>in</strong>, diese Zahlen mithilfe e<strong>in</strong>er offenen<br />
Diskussion möglichst stark zu<br />
reduzieren. <br />
Viel häufiger als die<br />
spektakuläre Fehlhandlung<br />
e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Operateurs<br />
s<strong>in</strong>d dabei kle<strong>in</strong>e<br />
Fehler im Verlauf e<strong>in</strong>er<br />
Behandlung<br />
Das Gespräch führte N. Krämer.<br />
Inhalt<br />
Aktuelles Interview: Sachliche<br />
öffentliche Diskussion nötig . . . . . . . . 1<br />
<strong>Technologie</strong>-<strong>Trends</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
M<strong>in</strong>imal <strong>Invasiven</strong> <strong>Chirurgie</strong>. . . . . . . . 3<br />
SDGC-Info. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Intensivierte neoadjuvante<br />
Radiochemotherapie beim lokal<br />
fortgeschrittenen Rektumkarz<strong>in</strong>om. . . 5<br />
Veroscope + Veroscout: Das neue<br />
Sicherheitskonzept von Richard Wolf . 6<br />
In-vivo-Tissue-Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g von<br />
Fettgewebe zur Brustrekonstruktion . . 7<br />
Transpelv<strong>in</strong>e VRAM-Lappen bei<br />
vorbestrahlten <strong>und</strong> rückfälligen<br />
Rektumkarz<strong>in</strong>omen . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Phänotyp m<strong>in</strong>imal residualer<br />
Tumorzellen beim Mammakarz<strong>in</strong>om:<br />
Therapeutische Implikationen?. . . . . 12<br />
PROCEED – Meilenste<strong>in</strong> bei <strong>der</strong><br />
Reparation ventraler Hernien . . . . . . 13<br />
Adipositas-Therapie: Operative<br />
Verfahren s<strong>in</strong>d erfolgreich . . . . . . . . 13<br />
Deutsches Mediz<strong>in</strong>historisches<br />
Museum <strong>in</strong> Ingolstadt. . . . . . . . . . . . 14<br />
Samuel A. Wells Jr. – e<strong>in</strong> Porträt. . . . 16<br />
Porträt: Die Deutsche<br />
Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong> . . . . . . . . 16<br />
Tissucol zur atraumatischen Netzfixierung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hernienchirurgie . . . 17<br />
Pa<strong>in</strong>Control – e<strong>in</strong> Instrument für das<br />
Qualitätsmanagement . . . . . . . . . . . 18<br />
Tyco-Lunchsymposium . . . . . . . . . . . 18<br />
Norbert Haug: Sicherheitsmaßnahmen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Formel 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Vorschau auf den<br />
123. Kongreß <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong><br />
2.–5. Mai 2006, ICC Berl<strong>in</strong> . . . . . . . 19<br />
e<strong>in</strong>e Publikation des<br />
Kaden Verlags
Ausgabe 3<br />
<strong>Technologie</strong>-<strong>Trends</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
M<strong>in</strong>imal <strong>Invasiven</strong> <strong>Chirurgie</strong><br />
Klaus Peitgen<br />
Klaus Peitgen<br />
Ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e chirurgische Diszipl<strong>in</strong><br />
hat so zum Wandel <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Viszeralchirurgie beigetragen wie die<br />
m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasive <strong>Chirurgie</strong> (MIC),<br />
die wie<strong>der</strong>um wie ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e von<br />
<strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Technologie</strong><br />
abhängig war <strong>und</strong> ist. Am Anfang<br />
<strong>der</strong> Entwicklung <strong>in</strong> den späten 1980er<br />
<strong>und</strong> frühen 1990er Jahren stand die<br />
Frage <strong>der</strong> technischen Machbarkeit<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> kreativen Erweiterung <strong>der</strong><br />
operativen Möglichkeiten, gefolgt von<br />
e<strong>in</strong>er Phase <strong>der</strong> Bes<strong>in</strong>nung <strong>und</strong> kritischen<br />
Standortbestimmung.Aktuell<br />
haben m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasive Verfahren<br />
ihren festen Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapie<br />
nahezu jedes Organs <strong>und</strong> je<strong>der</strong> Erkrankung<br />
<strong>in</strong>ne. Die Chirurgische<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft M<strong>in</strong>imal Invasive<br />
<strong>Chirurgie</strong> (CAMIC) ist die mitglie<strong>der</strong>stärkste<br />
<strong>und</strong> am schnellsten wachsende<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>der</strong> DGCh, die<br />
mittlerweile e<strong>in</strong> eigenes Fortbildungszertifikat<br />
erarbeitet hat <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />
Kongresse <strong>und</strong> Symposien nach wie<br />
vor aufgr<strong>und</strong> ihrer Attraktivität <strong>und</strong><br />
Aktualität die höchsten Besucherzahlen<br />
verzeichnen. Parallel mit <strong>und</strong><br />
getrieben von dieser stürmischen Entwicklung<br />
verlief e<strong>in</strong> stetiger technologischer<br />
Fortschritt im Bereich <strong>der</strong><br />
mediz<strong>in</strong>technischen Industrie.Stand<br />
am Anfang die Entwicklung von Basistechnologien<br />
<strong>und</strong> -<strong>in</strong>strumenten, so<br />
g<strong>in</strong>g es dann immer mehr um die Entwicklung<br />
neuer anwendungsspezifischer<br />
<strong>Technologie</strong>n; teilweise entstanden<br />
bereits zeitgleich Informations<strong>und</strong><br />
Bildgebungstechnologien im Bus<strong>in</strong>ess-<br />
<strong>und</strong> Consumerbereich. Die<br />
<strong>der</strong>zeit erkennbaren <strong>Trends</strong> im<br />
Bereich <strong>der</strong> technologischen <strong>und</strong><br />
operationstechnischen Entwicklung<br />
zeigt Tabelle 1.<br />
Der Trend geht dah<strong>in</strong>,<br />
m<strong>in</strong>iaturisierte<br />
Instrumente ergänzend <strong>in</strong><br />
die MIC-Siebe zu <strong>in</strong>tegrieren<br />
<strong>und</strong> bedarfsorientiert<br />
e<strong>in</strong>zusetzen<br />
Die Ergonomie wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
sehr vernachläßigt: Die Entwicklung<br />
von Instrumenten konzentrierte<br />
sich verständlicherweise <strong>in</strong>itial<br />
auf die patientenseitigen Bereiche.<br />
Immer mehr Chirurgen arbeiten<br />
heute hauptsächlich m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasiv<br />
<strong>und</strong> klagen über wenig ergonomische<br />
Bed<strong>in</strong>gungen im OP-Saal – angefangen<br />
bei den Handgriffen laparoskopischer<br />
Instrumente, die sich <strong>in</strong> den letzten<br />
20 Jahren nicht entscheidend verän<strong>der</strong>t<br />
haben <strong>und</strong> endend bei den<br />
Operationssälen selbst, <strong>in</strong> die noch<br />
immer bei Bedarf die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Instrumente <strong>und</strong> Installationen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>getragen<br />
werden <strong>und</strong> dort mehr<br />
schlecht als recht Platz f<strong>in</strong>den. Neue<br />
Entwicklungen geben hier Anlaß zu<br />
berechtigter Hoffnung (Abb. 1, 2).<br />
Die heute üblichen Instrumente haben<br />
e<strong>in</strong>en Durchmesser von 5 o<strong>der</strong> 10<br />
mm; mit 2- <strong>und</strong> 3-mm-Instrumenten<br />
wurde jedoch bereits <strong>in</strong> den 90er<br />
Jahren experimentiert. Die Etablierung<br />
solcher M<strong>in</strong>iatur-Instrumente<br />
scheiterte jedoch an zwei Faktoren:<br />
E<strong>in</strong>erseits wiesen sie nicht die erfor<strong>der</strong>liche<br />
Stabilität auf, um damit e<strong>in</strong><br />
größeres Operationsspektrum abdecken<br />
zu können, an<strong>der</strong>erseits wurde<br />
zu oft nach <strong>der</strong> „Alles o<strong>der</strong> nichts-<br />
Regel“ verfahren. Der Versuch, m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasive<br />
Operationen ausschließlich<br />
mit 2-mm-Instrumenten durchzuführen,<br />
hatte zwangsläufig e<strong>in</strong>e mangelnde<br />
Akzeptanz <strong>der</strong> Technik bei <strong>der</strong><br />
Mehrheit <strong>der</strong> Chirurgen zur Folge.<br />
Hier wird <strong>der</strong> Trend dah<strong>in</strong> gehen, 2-<br />
mm-Instrumente o<strong>der</strong> 3-mm-Instrumente<br />
ergänzend <strong>in</strong> die MIC-Siebe zu<br />
<strong>in</strong>tegrieren <strong>und</strong> bedarfsorientiert e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
Parallel dazu werden auch<br />
die bildgebenden Systeme m<strong>in</strong>iaturisiert<br />
<strong>und</strong> verbessert werden - vor allem<br />
durch die zunehmende Verkle<strong>in</strong>erung<br />
von Chips <strong>und</strong> die Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> „Chip-on-the-tip“-<strong>Technologie</strong>.<br />
Langfristig werden sich<br />
OP-Systeme mit offenem<br />
Charakter durchsetzen,<br />
die auch Drittanbieterprodukte<br />
<strong>und</strong> Basistechnologien<br />
<strong>in</strong>tegrieren<br />
Durch den technischen Fortschritt<br />
taucht e<strong>in</strong> neues Problem <strong>in</strong> den Operationssälen<br />
auf: Der Chirurg sieht<br />
sich von e<strong>in</strong>er ständig wachsenden Anzahl<br />
verschiedenster Geräte geradezu<br />
umr<strong>in</strong>gt, die alle von unterschiedlichen<br />
Firmen stammen <strong>und</strong> zunehmend<br />
komplizierter zu bedienen s<strong>in</strong>d.<br />
Hier ist Ordnung mit System gefragt.<br />
Zwischenzeitlich haben sich mehrere<br />
Unternehmen diesem Thema mit<br />
unterschiedlichen Ansätzen gewidmet.<br />
E<strong>in</strong> Problem war bislang, daß alle<br />
Abb 1, 2 Standard-Handgriff (oben) <strong>und</strong><br />
ergonomischer Handgriff (unten, Prototyp<br />
Olympus HiQ+-Serie mit drehbarem<br />
Daumenr<strong>in</strong>g)<br />
<strong>in</strong>tegrierten OP-Saal-Systeme e<strong>in</strong>en<br />
geschlossenen Charakter hatten, d.h.<br />
nur die jeweiligen <strong>Technologie</strong>n <strong>der</strong><br />
Anbieterfirma konnten <strong>in</strong>tegriert werden.<br />
Drittanbieterprodukte, wie beispielsweiseUltraschalldissektion<br />
o<strong>der</strong><br />
HF-Geräte, Basistechnologien wie<br />
Raumlicht, Jalousien, Operationstisch,<br />
etc. blieben außen vor. Hier werden<br />
sich langfristig die Systeme mit offenem<br />
Charakter durchsetzen, die auch<br />
Drittanbieterprodukte <strong>und</strong> Basistechnologien<br />
<strong>in</strong>tegrieren.<br />
E<strong>in</strong> geordneter Workflow im Operationssaal<br />
setzt ungeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Kommunikation<br />
voraus. Die Entwicklung<br />
von Sprachsteuerungssystemen im<br />
Rahmen <strong>in</strong>tegrierter OP-Saal-<br />
Systeme wird dazu führen, daß auch<br />
Headset-Telefonsysteme zunehmend<br />
genutzt werden. Ebenso werden Telekommunikationssysteme,<br />
die es erlau-<br />
Tabelle 1 <strong>Trends</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> M<strong>in</strong>imal<br />
<strong>Invasiven</strong> <strong>Chirurgie</strong> 2005<br />
Ergonomie<br />
M<strong>in</strong>iaturisierung<br />
System Integration<br />
Kommunikation<br />
Ökonomie<br />
Standardisierung<br />
praxisorientiert<br />
aktuell<br />
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4 | München, 8. April 2005<br />
Ausgabe 3<br />
Abb. 3 Integrierter System-Operationssaal<br />
(hier das core-System <strong>der</strong> Firma<br />
Richard Wolf)<br />
ben, Videosequenzen <strong>und</strong> Livebil<strong>der</strong><br />
im Krankenhaus <strong>und</strong> auch außerhalb<br />
des Krankenhauses zu kommunizieren,<br />
zunehmend <strong>in</strong> die Praxis E<strong>in</strong>zug<br />
halten. Parallel dazu wird <strong>der</strong> Bedarf<br />
wachsen, Archivlösungen für Videomaterial<br />
mit PACS-, RIS- <strong>und</strong> KIS-<br />
Kompatibilität zu etablieren. Entsprechende<br />
Lösungen mit Terabyte-<br />
Kapazitäten s<strong>in</strong>d bereits<br />
vorhanden, die Preise werden<br />
parallel mit den<br />
Festplattenpreisen im<br />
Consumer-Bereich s<strong>in</strong>ken.<br />
Der E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> verschiedenen<br />
<strong>Technologie</strong>n wird im<br />
DRG-Zeitalter zunehmend<br />
auch von ökonomischen<br />
Faktoren bee<strong>in</strong>flußt, etwa<br />
bei <strong>der</strong> laparoskopischen<br />
Splenektomie:Hier wird die<br />
kostenraubende Komb<strong>in</strong>ationsdissektion<br />
mit Ultraschallskalpell<br />
<strong>und</strong> Gefäßstapler<br />
zunehmend abgelöst<br />
von <strong>der</strong> alle<strong>in</strong>igen Präparation mit <strong>der</strong><br />
impedanzkontrollierten gepulsten Bipolar-Dissektion<br />
(LigaSure), die entscheidend<br />
kostengünstiger ist (vgl.<br />
Poster 3513, DGCh 2005). Mit dem<br />
stürmischen Voranschreiten <strong>der</strong> MIC<br />
war auch e<strong>in</strong> gewisser „Wildwuchs“ zu<br />
verzeichnen. Viele Modifikationen<br />
eigentlich standardisierter E<strong>in</strong>griffe<br />
entstanden, die Literatur konnte damit<br />
kaum Schritt halten, Lehrbücher<br />
reagieren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel zu langsam.<br />
Multimediale Manuale (www.kl<strong>in</strong>ik-<br />
manual.de, www.mic-manual.de,<br />
www.aco.at/manual, www.laparoscopy.net)<br />
schaffen hier langsam<br />
Abhilfe. Die E<strong>in</strong>führung des „Ausbildungscurriculum<br />
M<strong>in</strong>imal Invasive<br />
<strong>Chirurgie</strong>“ <strong>der</strong> CAMIC wurde von <strong>der</strong><br />
Deutschen Gesellschaft für Visceralchirurgie<br />
zertifiziert, die Zusatzqualifikation<br />
„M<strong>in</strong>imal Invasiver Chirurg“<br />
kann nun unter Anleitung qualifizierter<br />
Ausbildunger an entsprechend<br />
spezialisierten Zentren erworben<br />
werden <strong>und</strong> wird weiter zur<br />
Standardisierung <strong>der</strong> Ausbildung <strong>und</strong><br />
Qualitätssicherung beitragen. Nach<br />
wie vor ist die Zusammenarbeit <strong>der</strong><br />
Industrie mit den Chirurgen, ihren<br />
<strong>Technologie</strong>gremien <strong>und</strong> dem OP-<br />
Pflegepersonal gefor<strong>der</strong>t, um <strong>Technologie</strong>n<br />
<strong>und</strong> Instrumente zu entwickeln,<br />
die sich an die <strong>Chirurgie</strong> <strong>und</strong> die<br />
Chirurgen anpassen, um so zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />
daß die Chirurgen sich an die<br />
Technik anpassen müssen. <br />
Dr. med. Klaus Peitgen<br />
Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
Knappschaftskrankenhaus Bottrop<br />
Osterfel<strong>der</strong> Straße 157, 46242 Bottrop<br />
eMail: klaus.peitgen@kk-bottrop.de<br />
SGDGC Info<br />
Neue Anastomosenstudie<br />
(Kolonanastomosen fortlaufend<br />
e<strong>in</strong>- versus zweizeitig) des<br />
Studienzentrums <strong>der</strong> DGCh (SDGC)<br />
beg<strong>in</strong>nt noch <strong>in</strong> diesem Jahr.<br />
Studienleiter ist<br />
Prof. Dr. Stefan Post<br />
aus Mannheim.<br />
Interessenten können sich<br />
ab sofort am Stand des SDGC<br />
<strong>in</strong> Halle B0 o<strong>der</strong> über<br />
sdgc@med.uni-heidelberg.de<br />
melden.<br />
E<strong>in</strong> Studientreffen erfolgt noch<br />
im ersten Halbjahr 2005.<br />
Die Studie wird von <strong>der</strong><br />
Firma Ethicon <strong>und</strong> dem<br />
B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Bildung<br />
<strong>und</strong> Forschung unterstützt.
Ausgabe 3<br />
Aus <strong>der</strong> Sitzung „Neoadjuvante<br />
Therapie bei Rektumkarz<strong>in</strong>om“<br />
vom Dienstag, 5.4.2005<br />
Intensivierte neoadjuvante<br />
Radiochemotherapie beim lokal<br />
fortgeschrittenen Rektumkarz<strong>in</strong>om<br />
Optilene ® Mesh Elastic<br />
Netz zur Reparation von Narben<strong>und</strong><br />
Leistenhernien<br />
Frank Willeke, für die Mannheimer Arbeitsgruppe gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>ale Tumoren (MARGIT)<br />
Die neoadjuvante Radiochemotherapie<br />
beim Rektumkarz<strong>in</strong>om<br />
hat im letzten<br />
Jahr ihren Stellenwert erheblich<br />
erweitert. Angestoßen wurde<br />
dieses beson<strong>der</strong>s durch die im<br />
Oktober 2004 im New England<br />
Journal of Medic<strong>in</strong>e publizierten<br />
Daten <strong>der</strong> German Rectal<br />
Cancer Study Group, die beim Frank Willeke<br />
Vergleich e<strong>in</strong>er präoperativen versus e<strong>in</strong>er postoperativen<br />
Radiochemotherapie e<strong>in</strong>en Vorteil für das<br />
neoadjuvante Regime nachweisen konnten [N Engl<br />
J Med 351: 17 (2004)]. Insbeson<strong>der</strong>e unter dem<br />
E<strong>in</strong>druck dieser Studie hat die Leitl<strong>in</strong>ien-Konferenz<br />
kolorektales Karz<strong>in</strong>om im Juni 2004 die Indikation<br />
zur neoadjuvanten Radio- o<strong>der</strong> Radiochemotherapie<br />
deutlich erweitert. So sollen nunmehr alle<br />
im Stag<strong>in</strong>g (Endosonographie o<strong>der</strong> Computertomographie)<br />
als T3- o<strong>der</strong> T4-Tumoren mit <strong>und</strong><br />
ohne Lymphknotenbefall klassifizierten Karz<strong>in</strong>ome<br />
sowie die Lymphknoten-positive T2-Tumoren vorbehandelt<br />
werden. Bislang ist dabei ungeklärt, ob<br />
die lokal fortgeschrittenen Tumoren des oberen <strong>und</strong><br />
mittleren Rektumdrittels von e<strong>in</strong>er präoperativen<br />
Kurzzeitstrahlentherapie (5x 5 Gy) o<strong>der</strong> von e<strong>in</strong>er<br />
neoadjuvanten Langzeit-Radiochemotherapie profitieren.<br />
In jedem Fall resultiert die Empfehlung <strong>der</strong><br />
Leitl<strong>in</strong>ienkonferenz dar<strong>in</strong>, daß viele Patienten mit<br />
Rektumkarz<strong>in</strong>omen neoadjuvant behandelt werden:<br />
Im eigenen Krankengut im Zeitraum von 1998 bis<br />
2004 wären 378 von 556 Patienten (68 %) zur neoadjuvanten<br />
Therapie vorzusehen gewesen.<br />
Studie prüft Toxizität <strong>und</strong> Ansprechrate<br />
<strong>der</strong> komb<strong>in</strong>ierten Radiochemotherapie<br />
mit Ir<strong>in</strong>otecan <strong>und</strong> Dosiseskalation<br />
von Capecitab<strong>in</strong> als<br />
<strong>in</strong>tensivierte neoadjuvante Therapie<br />
Im Kontext <strong>der</strong> erweiterten Indikation zur neoadjuvanten<br />
Radiochemotherapie wurde am Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />
Mannheim<br />
e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Studie<br />
<strong>der</strong> Chirurgischen<br />
mit <strong>der</strong> dritten Mediz<strong>in</strong>ischen<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Kl<strong>in</strong>ik für Strahlentherapie<br />
<strong>und</strong> Radio-<br />
Onkologie beim lokal<br />
fortgeschrittenen Rektumkarz<strong>in</strong>om<br />
<strong>in</strong>itiiert.<br />
Diese Studie erfolgte<br />
als Phase I-/II-Studie<br />
zur Toxizitätsprüfung<br />
<strong>und</strong> Ansprechrate<br />
e<strong>in</strong>er komb<strong>in</strong>ierten<br />
Radiochemotherapie<br />
mit Ir<strong>in</strong>otecan <strong>und</strong><br />
Dosiseskalation von<br />
Capecitab<strong>in</strong> als <strong>in</strong>tensivierte neoadjuvante Therapie.<br />
In e<strong>in</strong>em Zeitraum von 30 Monaten konnten 37<br />
Patienten <strong>in</strong> die Studie aufgenommen werden.<br />
E<strong>in</strong>geschlossen wurden Patienten mit e<strong>in</strong>em Rektumkarz<strong>in</strong>om<br />
zwischen 0 <strong>und</strong> 12 cm ab L<strong>in</strong>ea dentata,<br />
im endosonographischen Tumorstadium<br />
uT3/4 Nx. Bei e<strong>in</strong>er Radiotherapiedosis von 50,4<br />
Gy (45 + 5,4 Gy), erhielten die Patienten wöchentlich<br />
50 mg Ir<strong>in</strong>otecan/m 2 Körperoberfläche (1 St<strong>und</strong>e<br />
vor Radiotherapie an Tag 1, 8, 15, 22 <strong>und</strong> 29) <strong>und</strong><br />
zwei Dosen Capecitab<strong>in</strong> (Tag 1–38, Dosisstufe I:<br />
zweimal 500 mg/m 2 + Tag; Dosisstufe II: zweimal<br />
625 mg/m 2 + Tag), nach e<strong>in</strong>em Standard-Phase-I-<br />
Protokoll. Nach Steigerung <strong>der</strong> Capecitab<strong>in</strong>-Dosis<br />
auf zweimal 625 mg/m 2 <strong>und</strong> Tag wurden bei drei<br />
von sieben behandelten Patienten Diarrhöen Grad<br />
III beobachtet, während auf <strong>der</strong> Dosisstufe I <strong>in</strong>itial<br />
lediglich e<strong>in</strong>er von sechs Patienten e<strong>in</strong>e dosislimitierende<br />
Toxizität entwickelte. Hierauf wurde die<br />
Dosisstufe I (zweimal 500 mg Capecitab<strong>in</strong>e pro m 2<br />
<strong>und</strong> Tag) für die Phase II <strong>der</strong> Studie ausgewählt.<br />
Insgesamt 30 Patienten wurden danach auf <strong>der</strong><br />
Dosisstufe I behandelt. Vier Grad-2- <strong>und</strong> zwei<br />
Grad-4-Leukopenien waren zu verzeichnen. E<strong>in</strong>e<br />
Grad-III-Diarrhoe wurde bei vier Patienten beobachtet.<br />
In e<strong>in</strong>em Fall trat e<strong>in</strong>e mutmaßliche<br />
Kardiotoxizität (reversibles Kammerflimmern)<br />
unter <strong>der</strong> Radiochemotherapie auf.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Laparotomie<br />
wurden bei zwei Patienten nicht<br />
bekannte Lebermetastasen diagnostiziert,<br />
zwei weitere Patienten entwickelten<br />
im Follow-up Metastasen<br />
Vier bis sechs Wochen nach Abschluß <strong>der</strong> Radiochemotherapie<br />
wurden alle Patienten reseziert, <strong>in</strong><br />
30 Fällen konnte e<strong>in</strong>e tiefe anteriore Resektion<br />
(81 %) erfolgen, bei sieben Patienten wurde <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>griff als abdom<strong>in</strong>o-per<strong>in</strong>eale Rektumexstirpation<br />
durchgeführt (19 %). 15 Patienten entwickelten<br />
postoperative Komplikationen (41 %), die<br />
Tabelle 1 Ergebnisse neoadjuvanter Radiochemotherapie (Hochdosis) beim<br />
Rektumkarz<strong>in</strong>om<br />
CTX n R0 Lokale pCR pPR<br />
Morbidität<br />
Gerard et al., Oxaliplat<strong>in</strong><br />
Lyon [1] + 5-FU 40 95 % 10 % 15 % 30 %<br />
Rödel et al., Oxaliplat<strong>in</strong> +<br />
Erlangen [2] Capecitab<strong>in</strong> 32 94 % 9 % 19 % 39 %<br />
Hofhe<strong>in</strong>z et al., Ir<strong>in</strong>otecan +<br />
Mannheim [3] Capecitab<strong>in</strong> 37 100 % 14 % 19% 22 %<br />
CTX = Chemotherapie, jeweils mit Strahlentherapie komb<strong>in</strong>iert<br />
pCR = pathologischer Komplettresponse<br />
pPR = nur Resttumorfoci pathohistologisch nachweisbar<br />
1. JCO (2003) 21: 1119<br />
2. JCO (2003) 21: 3098<br />
3. JCO (2005) 23: 1350 (nur Phase I)<br />
A-CT05006<br />
R<strong>und</strong>um Elastizität<br />
ermöglicht größtmöglichen<br />
Patienten-Komfort<br />
Gewichtsreduziert<br />
dadurch ger<strong>in</strong>gere<br />
Fremdkörper-Reaktion<br />
Großporige Wabenstruktur<br />
unterstützt die E<strong>in</strong>heilung <strong>und</strong><br />
Entwicklung e<strong>in</strong>es elastischen<br />
Narbennetzes<br />
Für die Indikationen<br />
Narbenhernie, Leistenhernie<br />
BBD Aesculap GmbH<br />
Postfach 31<br />
D-78532 Tuttl<strong>in</strong>gen<br />
Telefon 07461 9115-5<br />
www.bbraun.de
6 | München, 8. April 2005<br />
Ausgabe 3<br />
Hälfte dieser Komplikationen bestanden<br />
<strong>in</strong> postoperativen Darmatonien<br />
<strong>und</strong> Blasendysfunktionen. Fünf Patienten<br />
(14 %) entwickelten lokale<br />
Komplikationen mit Abszeß <strong>und</strong>/o<strong>der</strong><br />
Anastomosen<strong>in</strong>suffizienz. E<strong>in</strong> Patient<br />
verstarb im postoperativen Verlauf<br />
nach e<strong>in</strong>em Multiorganversagen bei<br />
stattgehabter Anastomosen<strong>in</strong>suffizienz.<br />
In <strong>der</strong> patho-histologischen<br />
Aufarbeitung zeigte sich <strong>in</strong> allen<br />
Fällen e<strong>in</strong>e R0-Resektion. In 65 Prozent<br />
<strong>der</strong> Fälle war e<strong>in</strong> Down-Stag<strong>in</strong>g<br />
zu beobachten, pathologische<br />
Komplettremissionen bestanden bei<br />
sieben Patienten (19 %), <strong>der</strong> Nachweis<br />
von lediglich residualen Mikrofoci im<br />
Präparat fand sich bei weiteren acht<br />
Patienten (22 %). Im Follow-up (median<br />
14 Monate) erlitt ke<strong>in</strong> Patient e<strong>in</strong><br />
Lokalrezidiv. Im Rahmen <strong>der</strong> Laparotomie<br />
wurden bei zwei Patienten nicht<br />
bekannte Lebermetastasen diagnostiziert,<br />
zwei weitere Patienten entwickelten<br />
im Follow-up Metastasen<br />
(e<strong>in</strong>mal Lunge, e<strong>in</strong>mal Leber). Die<br />
neoadjvante Radiochemotherapie mit<br />
Capecitab<strong>in</strong> <strong>und</strong> Ir<strong>in</strong>otecan ist unter<br />
<strong>in</strong>tensiver Patientenführung gut<br />
durchführbar. Die perioperativen<br />
Komplikationsraten ersche<strong>in</strong>en erhöht,<br />
liegen aber im Rahmen an<strong>der</strong>er<br />
berichteter Hochdosisregime <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
neoadjuvanten Therapie beim Rektumkarz<strong>in</strong>om<br />
(Tabelle 1). Bei diesen<br />
Erfahrungen sollten die <strong>in</strong>tensivierten<br />
Therapieregime sicher nur an Kl<strong>in</strong>iken<br />
durchgeführt werden, die e<strong>in</strong>e<br />
enge Kooperation aller beteiligten<br />
Fächer sicherstellen können. Als offene<br />
Fragen bleiben, welche Patienten<br />
tatsächlich von <strong>der</strong> <strong>in</strong>tensivierten<br />
Radiochemotherapie profitieren; hier<br />
werden Studien zum Vergleich <strong>der</strong><br />
Kurzzeitstrahlentherapie mit <strong>der</strong> neoadjuvanten<br />
Radiochemotherapie erwartet.<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Frank Willeke<br />
Chirurgische Universitätskl<strong>in</strong>ik Mannheim<br />
Theodor-Kutzer Ufer 1–3<br />
68135 Mannheim<br />
+<br />
= Das neue<br />
Sicherheitskonzept!<br />
„Erleben Sie den Zugew<strong>in</strong>n an<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Orientierung beim<br />
Penetrieren <strong>der</strong> Bauchdecke während<br />
Sie die Gewebeschichten<br />
durch die transparente Spitze des<br />
Veroscopes beobachten.“<br />
Dr. S. Riek<br />
Veroscope – die<br />
optische Veres-Kanüle<br />
Das E<strong>in</strong>führen von Trokaren unter<br />
endoskopischer Kontrolle ist bekanntermaßen<br />
e<strong>in</strong>e sichere Methode.<br />
Jedoch birgt die „bl<strong>in</strong>de“ Primärpunktion<br />
mit e<strong>in</strong>er klassischen Veresnadel<br />
immer noch die bekannten<br />
Risiken viszeraler o<strong>der</strong> vaskulärer<br />
Verletzungen. In <strong>der</strong> Literatur wird<br />
e<strong>in</strong>e Komplikationsrate von 0,1 bis 0,4<br />
Prozent beschrieben. Mit dem neuartigen<br />
Veroscope-System von R. Wolf –<br />
e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation aus <strong>der</strong> klassischen<br />
Veresnadel-Technik mit e<strong>in</strong>er patentierten,<br />
transparenten Spitze <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er<br />
speziell für diese Anwendung konstruierten<br />
M<strong>in</strong>iaturoptik – wird die<br />
Anatomie bereits ab dem ersten<br />
Moment <strong>der</strong> Punktion am Monitor<br />
sichtbar. Je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Schritt <strong>der</strong><br />
Penetration durch die Bauchwand<br />
wird <strong>in</strong> brillanten Bil<strong>der</strong>n übersichtlich<br />
dargestellt; damit können mögliche<br />
Komplikationen von Anfang an<br />
vermieden werden. <br />
Richard Wolf GmbH<br />
Produktmanagement – Laparoskopie<br />
Postfach 1164, D-75434 Knittl<strong>in</strong>gen<br />
Halle B0, Stand-Nr. 204
Ausgabe 3 München, 8. April 2005 | 7<br />
Jürgen H. Dol<strong>der</strong>er<br />
In-vivo-Tissue-Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g von<br />
Fettgewebe zur Brustrekonstruktion<br />
Jürgen H. Dol<strong>der</strong>er 1,4 , M.W. F<strong>in</strong>dlay 1 , J. Cooper-White 3 ,<br />
E.W. Thompson 1 , N. Trost 2 , A. Pen<strong>in</strong>gton 1 , W.A. Morrison 1 , Günter Germann 4<br />
Aus <strong>der</strong> Sitzung<br />
„Plastische<br />
<strong>Chirurgie</strong> <strong>und</strong><br />
W<strong>und</strong>heilung“<br />
vom Dienstag,<br />
5.4.2005<br />
Die Rekonstruktion von Weichteildefekten,<br />
wie sie nach verschiedenen<br />
Tumorresektionen, komplexen<br />
Traumata, schwere Verbrennungen<br />
<strong>und</strong> kongenitalen Mißbildungen vorkommen,<br />
stellt <strong>in</strong> <strong>der</strong> plastischen <strong>und</strong><br />
rekonstruktiven <strong>Chirurgie</strong> e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Diese<br />
Defekte <strong>und</strong> die resultierenden Konturdeformitäten<br />
können die Funktion,<br />
das ästhetische Aussehen sowie das<br />
Wohlbef<strong>in</strong>den des Patienten erheblich<br />
be<strong>in</strong>flußen. E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> am häufigsten<br />
durchgeführten onkologischen Resektionen<br />
ist die Mastektomie, e<strong>in</strong> größerer<br />
Volumendefekt, <strong>der</strong> für e<strong>in</strong>en Fettgewebsersatz<br />
geeignet ist. Die gegenwärtigen<br />
Rekonstruktionsmethoden<br />
schließen den E<strong>in</strong>satz von synthetischen<br />
Implantaten <strong>und</strong> autologen<br />
Gewebe e<strong>in</strong>. Der Transfer von autologem<br />
Gewebe ist bisher die am häufigsten<br />
verwendete Methode – kann<br />
jedoch Funktionse<strong>in</strong>schränkungen<br />
<strong>und</strong> Hebedefekte zur Folge haben <strong>und</strong><br />
weist gewisse Limitationen auf. Autologes<br />
<strong>und</strong> nicht vaskularisiertes Fettgewebe<br />
verliert nach e<strong>in</strong>er freien<br />
Transplantation aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>suffizienten<br />
Blutversorgung bis zu 60 Prozent<br />
des Volumens. Der alternative<br />
E<strong>in</strong>satz von synthetischen Implantaten<br />
kann zu Fremdkörperreaktionen,<br />
Fibrosen <strong>und</strong> Infektionen führen.<br />
Für das Wachstum von<br />
Fettgewebe ist e<strong>in</strong> reiches<br />
vaskuläres Netzwerk entscheidend<br />
1<br />
The Bernard O’Brien Institute of Microsurgery<br />
and Department of Plastic and Reconstructive<br />
Surgery, St V<strong>in</strong>cent’s Hospital Melbourne<br />
2<br />
Department of Medical Imag<strong>in</strong>g, St V<strong>in</strong>cent’s<br />
Hospital Melbourne<br />
3<br />
Department of Chemical Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g, University<br />
of Melbourne, Melbourne, Australien,<br />
4<br />
Kl<strong>in</strong>ik für Plastische <strong>Chirurgie</strong>, Verbrennungen<br />
<strong>und</strong> Handchirurgie, BG-Unfallkl<strong>in</strong>ik, Universität<br />
Heidelberg, Ludwigshafen<br />
Das Tissue Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g bietet zwischenzeitlich<br />
völlig neue Möglichkeiten,<br />
Weichteildefekte zu rekonstruieren,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen.<br />
Möglich wird das, durch<br />
e<strong>in</strong>e neue Methode, e<strong>in</strong>en transplantablen,<br />
vaskularisierten <strong>und</strong> autologen<br />
Weichteilersatz herzustellen, die hier<br />
vorgestellt werden soll. Denn trotz<br />
vielversprechen<strong>der</strong> Entwicklungen<br />
an<strong>der</strong>er Produkte auf dem Sektor des<br />
Tissue Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>gs, war man bislang<br />
nicht zu e<strong>in</strong>em kl<strong>in</strong>isch relevanten<br />
Fortschritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> De-novo-Fettgewebsherstellung<br />
gelangt. E<strong>in</strong>e Anzahl<br />
von Studien hatte lediglich die<br />
Herstellung von kle<strong>in</strong>en Volum<strong>in</strong>a<br />
<strong>und</strong> das Kurzzeitüberleben von Fettgewebe<br />
zeigen können; die Langzeitstabilität<br />
e<strong>in</strong>es suffizienten kl<strong>in</strong>ischen<br />
Volumens von neu generiertem<br />
Fettgewebe hatte man <strong>in</strong>dessen noch<br />
nicht erreicht. So ist etwa die Blutversorgung<br />
des Gewebekonstruktes<br />
e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> kritischen Faktoren, welche<br />
die Größe <strong>und</strong> die Qualität begrenzen.<br />
Um e<strong>in</strong>e Langzeitstabilität im Fettgewebe<br />
zu erreichen, ist daher e<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>korporierter Gefäßstiel im Gewebekonstrukt<br />
unbed<strong>in</strong>gt notwendig. Die<br />
Prozesse <strong>der</strong> Angiogenese <strong>und</strong> Adipogenese<br />
s<strong>in</strong>d eng mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> verdeutlichen, daß e<strong>in</strong> reiches<br />
vaskuläres Netzwerk für das Wachstum<br />
von Fettgewebe entscheidend ist.<br />
Mithilfe <strong>der</strong> Kernsp<strong>in</strong>technik<br />
konnten das<br />
Gewebewachstum <strong>und</strong><br />
die Vaskularisierung <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Kammer optimal<br />
kontrolliert werden<br />
Ziel <strong>der</strong> Forschungsarbeit war es nun,<br />
anhand e<strong>in</strong>es Tiermodells <strong>und</strong> unter<br />
Verwendung e<strong>in</strong>er Wachstumskammer<br />
e<strong>in</strong>e Methode zur De-novo-<br />
Herstellung größerer Mengen Fettgewebes<br />
zur Rekonstruktion von<br />
Weichteildefekten aufzubauen; gleichzeitig<br />
sollte e<strong>in</strong>e suffiziente Vaskularisierung<br />
<strong>und</strong> Langzeit-Stabilisation<br />
sowie e<strong>in</strong>e Transplantierbarkeit des<br />
Fettgewebes, die durch nicht-<strong>in</strong>vasive<br />
Kernsp<strong>in</strong>techniken kontrolliert werden<br />
kann, sichergestellt se<strong>in</strong>. Im<br />
Rahmen e<strong>in</strong>er tierexperimentellen<br />
Studie wurde zunächst an e<strong>in</strong>er Ratte<br />
e<strong>in</strong> vaskularisierter adipofaszialer<br />
Gewebelappen mit e<strong>in</strong>em bioabbaubarem<br />
Scaffold <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Wachstumskammer<br />
(1,7 ml) e<strong>in</strong>gebracht. Der<br />
Abb. 1<br />
Gewebekonstrukt<br />
aus <strong>der</strong> Kammer<br />
nach 12 Wochen<br />
Abb. 2<br />
Anschnitt des<br />
Gebewekonstruktes<br />
mit reifem,<br />
vaskularisiertem<br />
Fettgewebe<br />
adipöse Gewebeanteil betrug nur vier<br />
Prozent des Kammervolumens. Anschließend<br />
wurde dieselbe Methode<br />
im Schwe<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>er Wachstumskammer<br />
von 78 ml Volumen angewandt.<br />
Das <strong>in</strong>korporierte vaskularisierte<br />
Fettgewebe betrug 5 ml. Mithilfe<br />
<strong>der</strong> Kernsp<strong>in</strong>technik konnten das<br />
Gewebewachstum <strong>und</strong> die Vaskularisierung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kammer optimal kontrolliert<br />
werden. In e<strong>in</strong>em Zeitraum<br />
von 12 Wochen füllte sich die<br />
Kammer mit neuem, gut vaskularisierten<br />
Fettgewebe auf e<strong>in</strong>en Anteil von<br />
zirka 55 Prozent. So konnte im<br />
Schwe<strong>in</strong>modell reifes <strong>und</strong> vaskularisiertes<br />
Fettgewebe bis zu e<strong>in</strong>em<br />
Volumen von 41,6 ml de novo gezüchtet<br />
werden. Die Kernsp<strong>in</strong>technik<br />
konnte zu jedem Zeitpunkt deutlich<br />
die Perfusion im vaskularisierten Fettgewebe<br />
nachweisen <strong>und</strong> zwischen<br />
neuem Gewebe <strong>und</strong> restlichem<br />
Scaffold differenzieren. Die Histologie<br />
bestätigte die Hyperplasie des reifen<br />
Fettgewebes. Hypertrophische,<br />
fibrotische <strong>und</strong> atrophische Verän<strong>der</strong>ung<br />
waren nicht nachweisbar.<br />
Die Daten <strong>in</strong>dizieren,<br />
daß durch die erhöhte<br />
Vaskularisierung e<strong>in</strong><br />
exponentielles Gewebewachstum<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kammer<br />
möglich war<br />
Neu war allerd<strong>in</strong>gs nicht nur die Denovo-Herstellung<br />
von kl<strong>in</strong>isch relevanten<br />
Volum<strong>in</strong>a, son<strong>der</strong>n auch die<br />
Beobachtung, daß dieses neu gebildete<br />
Fettgewebe nach erfolgter gestielter<br />
Transplantation außerhalb <strong>der</strong> Wachstumskammer<br />
im Zeitraum bis zu 22<br />
Wochen e<strong>in</strong>e sehr gute Stabilität <strong>und</strong><br />
Benefiz-Hallenfußballturnier<br />
des 122. Kongresses <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong><br />
zugunsten von Friedensdorf International e.V<br />
Samstag, 9. April 2005<br />
Olympiaparkhalle „Socca-Five Arena“<br />
www.olympiapark-soccafive.de<br />
Spiridon-Louis-R<strong>in</strong>g 21<br />
80809 München
8 | München, 8. April 2005<br />
Ausgabe 3<br />
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ermöglicht e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>imal<strong>in</strong>vasive Applikation des Vertebroplastiezementes.<br />
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zeichnet sich aus durch:<br />
• niedrige Viskosität<br />
• hohen Kontrastmittelanteil<br />
• kurze Anmischzeit<br />
• mechanische Eigenschaften, entsprechend ISO 5833<br />
ke<strong>in</strong>erlei fibrotische Verän<strong>der</strong>ungen<br />
aufgewiesen hat. Die Daten <strong>in</strong>dizieren,<br />
daß durch die erhöhte Vaskularisierung<br />
e<strong>in</strong> exponentielles Gewebewachstum<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kammer möglich<br />
war. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil dieses<br />
Wachstumsprozesses ist das Vorhandense<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>es geschützten Raum <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Kammer, <strong>in</strong> dem das neue Gewebe<br />
aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten mechanischen<br />
Kräfte <strong>und</strong> dem Wegfall <strong>der</strong><br />
<strong>in</strong>terzellulären Kontakthemmung<br />
wachsen <strong>und</strong> expandieren kann. Die<br />
gesteigerte Angiogenese durch den<br />
Gefäßstiel sowie die exogene Gefäße<strong>in</strong>sproßung<br />
<strong>in</strong> die Kammer begünstigt<br />
das Fettgewebswachstum durch<br />
<strong>in</strong>filtrierende Stammzellen, ohne daß<br />
exogene angiogenetische o<strong>der</strong> adipogenetische<br />
Wachstumsfaktoren appliziert<br />
werden. E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Verständnis<br />
<strong>der</strong> Zell-Biomaterial-Interaktionen<br />
ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Voraussetzungen<br />
für e<strong>in</strong>e optimale Adaption von bioabbaubaren<br />
Biomaterialien für die Invivo-Herstellung<br />
von neu gezüchtetem<br />
Gewebekonstrukten: So s<strong>in</strong>d die<br />
Oberflächenchemie, die Oberflächenbeschaffenheit<br />
<strong>und</strong> die Größe <strong>der</strong><br />
Poren des Scaffolds beson<strong>der</strong>er Bedeutung<br />
für die Gefäße<strong>in</strong>sproßung.<br />
Die vorgestellte Studie zeigt e<strong>in</strong>e<br />
erfolgsversprechende Methode, mit<br />
<strong>der</strong> die Produktion von signifikanten<br />
Mengen reifen, vaskularisierten <strong>und</strong><br />
potenziell transplantierbaren Fettgewebes<br />
möglich wird. Gleichzeitig<br />
s<strong>in</strong>d die Ergebnisse e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Schritt zur Entwicklung e<strong>in</strong>es dauerhaften<br />
autologen Weichteilersatzes,<br />
<strong>der</strong> zukünftig <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik Anwendung<br />
f<strong>in</strong>den könnte. <br />
Dr. med. Jürgen H. Dol<strong>der</strong>er<br />
Kl<strong>in</strong>ik für Plastische <strong>Chirurgie</strong>,<br />
Verbrennungen <strong>und</strong> Handchirurgie<br />
BG-Unfallkl<strong>in</strong>ik, Universität Heidelberg<br />
Ludwig-Guttmann-Straße 13<br />
67071 Ludwigshafen<br />
eMail: drdol<strong>der</strong>er@hotmail.com<br />
Biomet Deutschland GmbH<br />
Gustav-Krone-Str. 2<br />
D-14167 Berl<strong>in</strong><br />
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Die 1. <strong>und</strong> 2. Ausgabe <strong>der</strong> Kongreßzeitung f<strong>in</strong>den Sie<br />
am Stand des Kaden Verlages im Foyer OG.<br />
Service<br />
Impressum<br />
Präsident:<br />
Prof. Dr. med. Matthias Rothm<strong>und</strong><br />
122. Kongress<br />
<strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong><br />
5.–8. April 2005 im ICM München<br />
Herausgeber: Dr. R. Kaden Verlag, Heidelberg<br />
Redaktion: Carola Marx (CM), Norbert Krämer<br />
Anzeigen: Gordana Mai<br />
Produktion: Christian Molter<br />
Druck/Verarbeitung:<br />
Peschke Druck, München<br />
©Dr. R. Kaden Verlag GmbH 2005
Ausgabe 3 München, 8. April 2005 | 9<br />
Transpelv<strong>in</strong>e VRAM-Lappen bei vorbestrahlten<br />
<strong>und</strong> rückfälligen Rektumkarz<strong>in</strong>omen<br />
Raym<strong>und</strong> E. Horch 1 , Klaus Matzel 2 , Jonas Göhl 2 , Alexan<strong>der</strong> Bach 1 , Jürgen Kopp 1 , Werner Hohenberger 2<br />
Trotz e<strong>in</strong>er enormen Verbesserung<br />
sowie e<strong>in</strong>er zunehmenden Standardisierung<br />
<strong>der</strong> chirurgischen Techniken<br />
bei <strong>der</strong> Behandlung des Rektumkarz<strong>in</strong>oms<br />
<strong>in</strong> spezialisierten<br />
Zentren [1] – e<strong>in</strong>hergehend mit e<strong>in</strong>er<br />
hohen Rate an kurativen Resektionen<br />
– kann im E<strong>in</strong>zelfall noch immer die<br />
Indikation zur Rektumexstirpation<br />
bestehen. Beson<strong>der</strong>s bei ausgedehntem<br />
Befall o<strong>der</strong> im Falle e<strong>in</strong>es Rezidiv<br />
Abb. 1 Aspekt e<strong>in</strong>es transanal vorgewachsenen<br />
Rektumkarz<strong>in</strong>oms.<br />
wird zudem e<strong>in</strong>e zusätzliche Strahlentherapie<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Darüberh<strong>in</strong>aus<br />
zeigen aktuelle Studien, daß e<strong>in</strong>e präoperative<br />
Chemoradiotherapie im<br />
Vergleich zur alle<strong>in</strong>igen postoperativen<br />
Chemradiotherapie e<strong>in</strong>e verbesserte<br />
lokale Kontrolle dieses Tumors<br />
verb<strong>und</strong>en mit e<strong>in</strong>er niedrigeren<br />
Toxizität ermöglichen – wenngleich<br />
die Gesamtüberlebensrate dadurch<br />
nicht signifikant bee<strong>in</strong>flußt wird [2].<br />
Nach abdom<strong>in</strong>oper<strong>in</strong>ealer<br />
Rektumexstirpation<br />
kommt es <strong>in</strong> vorbestrahlten<br />
Gebiet häufig zu<br />
W<strong>und</strong>heilungsstörungen<br />
Der Nebeneffekt dieser neuen Therapieverfahren<br />
besteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten<br />
perianalen Gewebeperfusion,<br />
die bei e<strong>in</strong>er klassischen Rektumexstirpation<br />
ohne direkten Verschluß<br />
<strong>in</strong> diesem bestrahlten Areal mit bekannten<br />
W<strong>und</strong>heilungsproblemen<br />
e<strong>in</strong>hergehen kann. Die Problematik,<br />
nach abdom<strong>in</strong>oper<strong>in</strong>ealer Rektumexstirpation<br />
per<strong>in</strong>eale W<strong>und</strong>en <strong>in</strong> vorbestrahlten<br />
Gebiet bei rezidivierenden<br />
o<strong>der</strong> ausgedehnten Karz<strong>in</strong>omen des<br />
Rektums <strong>und</strong> des Analkanals zu behandeln,<br />
ist bislang nur unzureichend<br />
gelöst. Die primäre transabdom<strong>in</strong>ale<br />
Transposition e<strong>in</strong>es myokutanen verti-<br />
Abb. 2 Resektionspräparat nach Rektumexstirpation,<br />
Aufsicht auf exulzeriertes<br />
Rektumkarz<strong>in</strong>om.<br />
Zur Sitzung<br />
„Rektumchirurgie: Technische Aspekte“<br />
um 10.30 Uhr<br />
<strong>in</strong> Saal 11<br />
HEUTE<br />
kalen Rectus-abdom<strong>in</strong>is-Lappens<br />
(VRAM) im Rahmen <strong>der</strong> Rektumexstirpation<br />
zur Deckung des per<strong>in</strong>ealen<br />
Resektionsdefektes im <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />
Vorgehen bietet hier e<strong>in</strong><br />
sicheres Verfahren zur Transposition<br />
gut durchbluteten, axial versorgten<br />
<strong>und</strong> unbestrahlten Gewebes zur Rekonstruktion<br />
des Per<strong>in</strong>eums o<strong>der</strong> zur<br />
Auskleidung <strong>der</strong> Sakralhöhle sowie<br />
zum Schutz vor e<strong>in</strong>em Prolabieren des<br />
Darmes <strong>in</strong> diese Problemzone. Bei<br />
Frauen kann gleichzeitig e<strong>in</strong>e Rekonstruktion<br />
<strong>der</strong> Scheidenh<strong>in</strong>terwand<br />
vorgenommen werden.<br />
THROMBOSE<br />
Prophylaxe<br />
1 Dosierung<br />
1 Preis<br />
Therapie<br />
1 Dosierung<br />
1 Preis<br />
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Mono-Embolex® multi / Mono-Embolex® PEN /<br />
Mono-Embolex® 8000 I.E. THERAPIE<br />
Wirkstoff: Certopar<strong>in</strong>-Natrium. Zusammensetzung: 1 Ampulle Mono-Embolex NM<br />
(0,5 ml Injektionslösung), 1 Fertigspritze Mono-Embolex NM (0,3 ml), 1 E<strong>in</strong>zeldosis<br />
Mono-Embolex multi (0,5 ml) bzw. 1 E<strong>in</strong>zeldosis Mono-Embolex PEN (0,3 ml) enthalten:<br />
Certopar<strong>in</strong>-Natrium 3000 I.E. anti-Xa, 1 Fertigspritze Mono-Embolex 8000 I.E. Therapie<br />
(0,8 ml Injektionslösung) enthält: Certopar<strong>in</strong>-Natrium 8000 I.E. anti-Xa (entspr. 18 mg<br />
bzw. 48 mg des 1. Intern. Stand. f. Hepar<strong>in</strong> niedr. Molekülmasse). Sonst. wirksame<br />
Bestandteile: 0,5 ml Injektionslösung Mono-Embolex multi: Chlorocresol 0,25 mg; 0,3<br />
ml Injektionslösung Mono-Embolex PEN: Chlorocresol 0,15 mg. And. Bestandteile:<br />
Wasser f. Injektionszwecke. Nur bei Mono-Embolex multi bzw. Mono-Embolex PEN:<br />
Salzsäure. Nur bei Mono-Embolex NM Ampullen: NaCI. Anwendungsgebiete: Mono-<br />
Embolex NM, -multi, -PEN: Zur Verhütung von Gefäßverschlüssen durch Blutger<strong>in</strong>nsel<br />
nach Hüftgelenksoperationen u. nach allgeme<strong>in</strong>chir. op. E<strong>in</strong>griffen im Bauchraum.<br />
Mono-Embolex 8000 I.E. Therapie: Therapie tiefer Venenthrombosen. Gegenanzeigen:<br />
Hepar<strong>in</strong>allergie, aktuelle o<strong>der</strong> anamnest. bekannte Hepar<strong>in</strong>-<strong>in</strong>duzierte Thrombozytopenie<br />
Typ II; hämorrhag. Diathese (bei Mono-Embolex Therapie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergange<br />
ysetherapie; nach Op. mit fortbestehendem hohem Blutungsrisiko; Abortus imm<strong>in</strong>ens.<br />
Nebenwirkungen: Blutungen: Dosierungsabhängig vermehrt bis häuf., offene o<strong>der</strong><br />
okkulte (unter Mono-Embolex Therapie gelegentl. schwere) Blutungen. Vere<strong>in</strong>zelt<br />
Hautblutungen an d. Injektionsstelle. Leber u. Galle: Häuf. bis sehr häuf. Anstieg d.<br />
Leberenzyme, meist nach Absetzen <strong>der</strong> Behandlg. reversibel <strong>und</strong> kl<strong>in</strong>. nicht bedeutsam.<br />
Überempf<strong>in</strong>dlichkeitsreaktionen: Gelegentl. zu Behandlungsbeg<strong>in</strong>n leichte vorüberg.<br />
Thrombozytopenie (Typ I) mit Thrombozytenwerten von 100000/µl bis 150000/µl, im<br />
Allg. ohne kl<strong>in</strong>. Relevanz. Die Behandlung kann fortgeführt werden. Selten: Antikörpervermittelte<br />
schwere Thrombozytopenien (Typ II) mit Thrombozytenwerten deutl. unter<br />
100000/µl o<strong>der</strong> schnellem Abfall auf unter 50% d. Ausgangswertes. Thrombozytenabfall<br />
bei nicht Sensibilisierten i.d. R. 6–14 Tage nach Behandlungsbeg<strong>in</strong>n, bei Sensibilisierten<br />
u.U. <strong>in</strong>nerhalb von St<strong>und</strong>en. Mit Thrombozytopenie Typ II können arterielle u. venöse<br />
Thrombosen/Thromboembolien, Verbrauchskoagulopathie, Hautnekrosen an <strong>der</strong> Injektionsstelle,<br />
Petechien, Purpura, Meläna <strong>und</strong> Hepar<strong>in</strong>-Toleranz verb<strong>und</strong>en se<strong>in</strong>. Mono-<br />
Embolex ist sof. abzusetzen. Zur Information des Patienten: Zukünfig ke<strong>in</strong>e Anwendung<br />
Hepar<strong>in</strong>-haltiger Arzneimittel mehr. Gelegentl.: Überempf<strong>in</strong>dlichkeitsreaktionen, z.B. Hautreaktionen<br />
mit Schwellungen, Juckreiz o<strong>der</strong> Ausschlag, allerg. Exanthem. Sehr selten:<br />
Anaphylaktische Reakt. bis h<strong>in</strong> zum Schock. Haut u. Hautanhangsgebilde: Häufig:<br />
Erythem. Gelegentl.: Hautjucken, Petechien. Sehr selten: Haarausfall. Sonstiges:<br />
Mit Certopar<strong>in</strong>-Natrium bisher nicht beob., jedoch nicht auszuschließen: Azidose,<br />
Osteoporose, Priapismus, Hypotonie <strong>und</strong> Bradykardie, Anstieg des Serum-Kaliums.<br />
Nur bei Mono-Embolex Therapie: Magen-Darm-Trakt: Gelegentl. Übelkeit; Herz-<br />
Kreislauf-System: Gelegentl. Hypertonie. Weitere Angaben siehe Fach<strong>in</strong>formation.<br />
Verschreibungspflichtig. Darreichungsformen <strong>und</strong> Packungsgrößen: Mono-<br />
Embolex NM: 20 Ampullen (N2) à 0,5 ml Injektionslösung; 2 Fertigspritzen, 10<br />
Fertigspritzen (N1), 20 Fertigspritzen (N2), Praxisbedarfspackung mit 100 Fertigspritzen à<br />
0,3 ml Injektionslösung. Mono-Embolex multi: 1 Flasche (N1) mit 15 ml Injektionslösung (=<br />
30 E<strong>in</strong>zeldosen à 0,5 ml). Mono-Embolex PEN: 1 PEN (N1) mit 3 ml Injektionslösung (= 10<br />
E<strong>in</strong>zeldosen à 0,3 ml). Kl<strong>in</strong>ikpackungen. Mono-Embolex Therapie: 10 Fertigspritzen (N1),<br />
25 Fertigspritzen (N2), Kl<strong>in</strong>ikpackungen.<br />
Stand: März 2005 (MS 09/4.3).<br />
Novartis Pharma GmbH, 90327 Nürnberg.<br />
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10 | München, 8. April 2005<br />
Ausgabe 3<br />
Abb. 3 Komplettes Resektionspräparat<br />
nach Rektumexstirpation bei tiefsitzendem<br />
Tumor.<br />
Transabdom<strong>in</strong>al gestielter<br />
VRAM-Lappen zur Defektdeckung<br />
<strong>der</strong> per<strong>in</strong>ealen<br />
Resektionshöhle sowie<br />
zur Scheidenh<strong>in</strong>terwandrekonstruktion<br />
Abb. 4 Computertomographie e<strong>in</strong>es tiefsitzenden<br />
Rektumkarz<strong>in</strong>oms mit ausgedehntem<br />
Wandbefall.<br />
Bei bisher 18 Patienten mit Zustand<br />
nach Radiatio <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em entwe<strong>der</strong><br />
rückfälligen o<strong>der</strong> extrem ausgedehnten<br />
Rektum- o<strong>der</strong> Analkarz<strong>in</strong>om<br />
wurde zwischen März 1995 <strong>und</strong> März<br />
2004 im <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Team e<strong>in</strong>zeitig<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Rektumexstirpation<br />
e<strong>in</strong> an <strong>der</strong> A. <strong>und</strong> V. epigastrica<br />
<strong>in</strong>ferior gestielter VRAM-<br />
Lappen transabdom<strong>in</strong>al zur Defektdeckung<br />
<strong>der</strong> per<strong>in</strong>ealen Resektionshöhle<br />
sowie zur Scheidenh<strong>in</strong>terwandrekonstruktion<br />
transponiert. Operationstechnisch<br />
wurde nach Darstellung<br />
e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>takten Gefäßversorgung<br />
(A. epigastrica <strong>in</strong>ferior <strong>und</strong> Begleitvenen)<br />
als vaskulärer Träger <strong>der</strong><br />
Haut<strong>in</strong>sel – je nach benötigtem Gewebevolumen<br />
– <strong>in</strong> den meisten Fällen<br />
<strong>der</strong> komplette rechte Rectus-abdom<strong>in</strong>is-Muskel<br />
mit e<strong>in</strong>er Faszienmanschette<br />
aus <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Rektusscheide<br />
gehoben. Die h<strong>in</strong>tere Rektusscheide<br />
wurde vollständig <strong>in</strong>takt belassen.<br />
Das Alter <strong>der</strong> Patienten betrug im<br />
Mittel über 60 Jahre. Die Heilung verlief<br />
bei 16 Patienten primär, bei zwei<br />
stark adipösen Patient<strong>in</strong>nen kam es<br />
zum partiellen Verlust <strong>der</strong> Haut<strong>in</strong>sel<br />
des Myokutanlappens bei erhaltener<br />
Muskeldurchblutung – was schließlich<br />
sek<strong>und</strong>är verheilte. Bei drei Patienten,<br />
die mehrfach abdom<strong>in</strong>al voroperiert<br />
waren, wurde bereits im Rahmen <strong>der</strong><br />
<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Operation die Im-<br />
Abb. 5 Schematische Darstellung <strong>der</strong> Hebung<br />
<strong>und</strong> Transposition e<strong>in</strong>es myokutanen<br />
VRAM (vertikalen Rektus abdom<strong>in</strong>is<br />
Myokutanlappens) Lappens von rechts<br />
nach Absetzung des kranialen Muskelanteils<br />
vor dem transpelv<strong>in</strong>en Durchzug.<br />
plantation e<strong>in</strong>es alloplastischen Netzes<br />
zur Verstärkung <strong>der</strong> Bauchwand vorgenommen.<br />
Bauchwandhernien wurden<br />
<strong>in</strong> unserem Krankengut bisher<br />
nicht beobachtet. Der postoperative<br />
Heilungsverlauf im vorbestrahlten<br />
Gebiet konnte im Vergleich zur klassischen<br />
offenen Behandlung durch die<br />
primäre Lappendeckung <strong>der</strong> Per<strong>in</strong>ealw<strong>und</strong>e<br />
erheblich verkürzt werden.<br />
Das Verfahren ist auch bei<br />
voroperierten Patienten<br />
anwendbar <strong>und</strong> schädigt<br />
ke<strong>in</strong>e Lymphabflußgebiete<br />
an den Extremitäten<br />
Die multimodale o<strong>der</strong> neoadjuvante<br />
Strahlentherapie hat mittlerweile beim<br />
Rektumkarz<strong>in</strong>om <strong>und</strong> beim Analkarz<strong>in</strong>om<br />
e<strong>in</strong>en festen Stellenwert. Die<br />
dadurch verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te Zirkulation <strong>der</strong><br />
per<strong>in</strong>ealen Region bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e problematische<br />
<strong>und</strong> oft protrahierte offene<br />
W<strong>und</strong>heilung über längere Zeiträume<br />
mit entsprechen<strong>der</strong> Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />
<strong>der</strong> Lebensqualität. Durch<br />
e<strong>in</strong>e primäre transabdom<strong>in</strong>ale Transposition<br />
e<strong>in</strong>es gut vaskularisierten<br />
Myokutanlappens kann bei Frauen<br />
sowohl die Scheidenh<strong>in</strong>terwand<br />
rekonstruiert werden als auch die<br />
Per<strong>in</strong>ealregion suffizient aufgebaut<br />
werden. An<strong>der</strong>s als bei klassischen<br />
lokalen Lappenplastiken, die oftmals<br />
e<strong>in</strong>e weitere Bee<strong>in</strong>trächtigung des<br />
bereits durch die Radiatio geschädigten<br />
Areals verursachen, kann durch die<br />
transpelv<strong>in</strong>e Positionierung des<br />
VRAM-Lappens das kle<strong>in</strong>e Becken<br />
mit gut vaskularisiertem Muskelgewebe<br />
ausgekleidet werden. Bei<br />
Männern ist damit auch im bestrahlten<br />
Areal e<strong>in</strong> sicherer Primärverschluß<br />
möglich. Das Verfahren ist auch bei<br />
voroperierten Patienten anwendbar,<br />
schädigt ke<strong>in</strong>e Lymphabflußgebiete an<br />
den Extremitäten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zeitaufwand<br />
ist <strong>in</strong> geübten Händen überschaubar.<br />
Die hier vorgestellte <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre<br />
Zusammenarbeit bei <strong>der</strong><br />
Behandlung des Rektumkarz<strong>in</strong>oms bereichert<br />
die Therapieoptionen bei<br />
geeigneter Indikation erheblich <strong>und</strong><br />
verbessert die Lebensqualität <strong>der</strong><br />
Patienten signifikant. <br />
Literatur<br />
1. Stelzner F (1999) Radical resection with autonomic<br />
nerve preservation and lymph node dissection<br />
techniques <strong>in</strong> lower rectal cancer surgery.<br />
Langenbecks Arch Surg 384: 405–408<br />
2. Sauer R, Becker H, Hohenberger W, et al. (2004)<br />
Preoperative versus postoperative chemoradiotherapy<br />
for rectal cancer. N Engl J Med 351: 1731–1740<br />
3. Horch RE, Gitsch G, Schultze-Seemann W<br />
(2002) Bilateral pedicled myocutaneous vertical rectus<br />
abdom<strong>in</strong>us muscle flaps to close vesicovag<strong>in</strong>al and<br />
pouch-vag<strong>in</strong>al fistulas with simultaneous vag<strong>in</strong>al and<br />
per<strong>in</strong>eal reconstruction <strong>in</strong> irradiated pelvic wo<strong>und</strong>s.<br />
Urology 60: 502–507<br />
4. Horch RE, Stark GB (1999) The rectus abdom<strong>in</strong>is<br />
free flap as an emergency procedure <strong>in</strong> extensive<br />
upper extremity soft-tissue defects. Plast Reconstr<br />
Surg 103: 1421–1427<br />
Prof. Dr. med. R.E. Horch<br />
Abteilung für Plastische <strong>und</strong> Handchirurgie<br />
Chirurgische Universitätskl<strong>in</strong>ik<br />
Friedrich-Alexan<strong>der</strong>-Universität<br />
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91054 Erlangen<br />
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1<br />
Abteilung für Plastische <strong>und</strong> Handchirurgie<br />
(Leiter: Prof. Dr. R.E. Horch),<br />
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Allgeme<strong>in</strong>e, Bauch- <strong>und</strong> Thoraxchirurgie,<br />
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Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen<br />
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Ch. Gebhardt †<br />
W. Hohenberger<br />
D. Löhle<strong>in</strong><br />
Autoren<br />
H. Bauer<br />
H.J. Buhr<br />
Ch. Gebhardt †<br />
W. Hohenberger<br />
J. Izbicki<br />
D. Löhle<strong>in</strong><br />
P. Neuhaus<br />
M. Rothm<strong>und</strong><br />
K. Rückert<br />
J.R. Siewert<br />
W. Teichmann<br />
B. Ulrich<br />
2005. XII, 148 Seiten<br />
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Die chirurgischen Operationsverfahren unterliegen e<strong>in</strong>em ständigen Fortschritt. So s<strong>in</strong>d<br />
z. B. durch die rasante Entwicklung <strong>der</strong> m<strong>in</strong>imal <strong>in</strong>vasiven Verfahren ab 1990 vermehrt<br />
neue Operationstechniken h<strong>in</strong>zugekommen, die Gebührenordnung für Ärzte, nach <strong>der</strong> diese<br />
Leistungen bei Privatpatienten abgerechnet werden, bef<strong>in</strong>det sich aber noch auf dem<br />
Stand von 1982. E<strong>in</strong>e aufwandentsprechende Vergütung mo<strong>der</strong>ner Operationsverfahren ist<br />
demnach anhand <strong>der</strong> GOÄ nicht möglich. Die entstandene Regelungslücke muß <strong>der</strong>zeit<br />
durch die Abrechnung von sogenannten Analogleistungen geschlossen werden.<br />
Im „GOÄ-Kommentar für komplexe viszeralchirurgische E<strong>in</strong>griffe“ geben Chirurgen, die auf<br />
diesem Gebiet über herausragende Erfahrungen verfügen, im Auftrag <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong>, <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Viszeralchirurgie <strong>und</strong> des Berufsverbandes<br />
<strong>der</strong> Deutschen Chirurgen e.V. ausführliche, anhand fachspezifischer Leitl<strong>in</strong>ien orientierte<br />
Abrechnungsempfehlungen, die dem mo<strong>der</strong>nen Stand <strong>der</strong> <strong>Chirurgie</strong> entsprechen.<br />
Der „GOÄ-Kommentar Viszeralchirurgie“ bietet für die leistungserbr<strong>in</strong>genden Chirurgen, die<br />
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e<strong>in</strong>e solide Gr<strong>und</strong>lage für die Honorarbewertung <strong>der</strong> gängigen viszeralchirurgischen<br />
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12 | München, 8. April 2005<br />
Ausgabe 3<br />
Phänotyp m<strong>in</strong>imal residualer Tumorzellen beim<br />
Mammakarz<strong>in</strong>om: Therapeutische Implikationen?<br />
Ilona Funke<br />
Die Ablösung von Tumorzellen aus<br />
dem Verband des Primärtumors<br />
<strong>und</strong> ihre Dissem<strong>in</strong>ation <strong>in</strong> Sek<strong>und</strong>ärorgane<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e essentielle Voraussetzung<br />
für die Entstehung von Metastasen.<br />
Diese dissem<strong>in</strong>ierten Zellen lassen<br />
sich mittels immunzytochemischer<br />
<strong>und</strong> molekularbiologischer Methoden<br />
im Knochenmark von Tumorpatienten<br />
nachweisen <strong>und</strong> werden als positiver<br />
Knochenmarkstatus (KM-Status) bezeichnet.<br />
E<strong>in</strong>e von unserer Arbeitsgruppe<br />
durchgeführte prospektive kl<strong>in</strong>ische<br />
Studie mit 1045 Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />
identifizierte den positiven<br />
KM-Status als e<strong>in</strong>en unabhängigen<br />
Prognosefaktor, <strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er kürzeren<br />
Gesamtüberlebenszeit <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />
e<strong>in</strong>hergeht. Dieser Bef<strong>und</strong> wird durch<br />
e<strong>in</strong>e kürzlich von uns abgeschlossene<br />
Meta-Analyse bestätigt, <strong>in</strong> die 13 unabhängige<br />
Studien mit <strong>in</strong>sgesamt 4778<br />
Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>gehen. Dennoch entwickeln<br />
nicht alle Patient<strong>in</strong>nen mit<br />
e<strong>in</strong>em positiven KM-Status im Verlauf<br />
e<strong>in</strong>e Progression o<strong>der</strong> primär ossäre<br />
Metastasen. Folglich müssen diese dissem<strong>in</strong>ierten<br />
Epithelzellen für die Metastasenbildung<br />
im Mikromilieu Knochenmark<br />
bestimmte Eigenschaften aufweisen.<br />
Unsere aktuellen Untersuchungen<br />
fokussieren daher auf die molekulare<br />
Charakterisierung dieser Zellen.<br />
Die Identifikation ihres Phänotyps<br />
erfolge mittels e<strong>in</strong>er APAAP-Immunogold-Doppelfärbung.<br />
Bei Patient<strong>in</strong>nen mit positivem<br />
KM-Status wurde das<br />
Expressionsprofil verschiedener<br />
progressions- <strong>und</strong> therapierelevanter<br />
Antigene <strong>der</strong><br />
Epithelzellen charakterisiert<br />
Aus dem durch <strong>in</strong>traoperative Beckenkammaspiration<br />
gewonnenen Knochenmark<br />
wurden die mononukleären<br />
Zellen isoliert <strong>und</strong> die ortsfremden<br />
Epithelzellen mit e<strong>in</strong>em monoklonalen<br />
Anti-Zytokerat<strong>in</strong> 18 Antikörper<br />
identifiziert. Bei Patient<strong>in</strong>nen mit<br />
e<strong>in</strong>em positivem KM-Status wurde das<br />
Expressionsprofil verschiedener progressions-<br />
<strong>und</strong> therapierelevanter Antigene<br />
<strong>der</strong> Epithelzellen charakterisiert.<br />
Hierzu zählten unter an<strong>der</strong>em die<br />
epithelialen Zelladhäsionsmoleküle E-<br />
Cadher<strong>in</strong> <strong>und</strong> EpCAM, <strong>der</strong> proliferationsassoziierte<br />
Faktor Ki-67, die Rezeptoren<br />
für die Wachstumsfaktoren<br />
Östrogen, EGF <strong>und</strong> Transferr<strong>in</strong> sowie<br />
HLA-ABC Antigene. E-Cadher<strong>in</strong>positive<br />
Tumorzellen im Knochenmark<br />
wurden bei 15 von 21 <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />
nachgewiesen (71,4 %). Im Gegensatz<br />
zu se<strong>in</strong>er ubiquitären Expression <strong>in</strong><br />
epithelialen Geweben war das EpCAM-<br />
Molekül nur bei sechs von 54 (11,1 %)<br />
<strong>der</strong> Mammakarz<strong>in</strong>om-Patient<strong>in</strong>nen auf<br />
den dissem<strong>in</strong>ierten Epithelzellen exprimiert.<br />
Die drei untersuchten proliferationsassoziierten<br />
Antigene zeigten<br />
e<strong>in</strong>e vergleichbare Expressionshäufigkeit:<br />
Ki-67 wurde bei 11/28 (39,3 %),<br />
EGF-R bei 15/44 (34,1 %) <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Transferr<strong>in</strong>rezeptor bei 10/33 (30,3 %)<br />
<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen mit positivem KM-<br />
Status nachgewiesen. Die Korrelation<br />
des Antigenprofils mit den kl<strong>in</strong>ischen<br />
Daten zeigte, daß die dissem<strong>in</strong>ierten<br />
epithelialen Tumorzellen bei Patient<strong>in</strong>nen<br />
<strong>in</strong> fortgeschrittenen Tumorstadien<br />
häufiger den EGF-Rezeptor<br />
exprimieren (pN-Stadium: pN0 17 %<br />
vs. pN1–2 58 %; M-Stadium: M0 19%<br />
vs. M1 50 %). Die „Down-Regulation“<br />
<strong>der</strong> HLA-Klasse I-Antigene auf den dissem<strong>in</strong>ierten<br />
Epithelzellen ließ sich bei<br />
46,7 Prozent <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen im<br />
Stadium R0 M0 (n=30) nachweisen.<br />
Dabei zeigte sich bei 20 Prozent <strong>der</strong><br />
Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong> partieller <strong>und</strong> <strong>in</strong> 26,7<br />
Prozent <strong>der</strong> Fälle e<strong>in</strong> kompletter HLA-<br />
Klasse-I-Antigenverlust. E<strong>in</strong> negativer<br />
HLA-Klasse-I-Phänotyp korrelierte<br />
mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Differenzierungsgrad<br />
des Primärtumors (G3; p=0,036)<br />
<strong>und</strong> g<strong>in</strong>g tendenziell mit e<strong>in</strong>er kürzeren<br />
Gesamtüberlebenszeit e<strong>in</strong>her.<br />
Lediglich bei 19 von 35<br />
Patient<strong>in</strong>nen stimmte <strong>der</strong><br />
ÖR-Rezeptorstatus von Primärtumor<br />
<strong>und</strong> dissem<strong>in</strong>ierten<br />
Tumorzellen übere<strong>in</strong><br />
Ilona Funke<br />
E<strong>in</strong> ÖR-positiver Knochenmarkstatus<br />
war bei 12 von 35 (34,3 %) <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />
nachweisbar. Bei lediglich 19 von<br />
35 (54,3 %) <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen stimmte<br />
<strong>der</strong> ÖR-Rezeptorstatus von Primärtumor<br />
<strong>und</strong> dissem<strong>in</strong>ierten Tumorzellen<br />
übere<strong>in</strong>. Dagegen waren bei 13 von 35<br />
(37,1 %) <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>em<br />
positiven ÖR-Status im Primärtumor<br />
die m<strong>in</strong>imal residualen Tumorzellen<br />
ÖR-negativ. Umgekehrt zeigten immerh<strong>in</strong><br />
drei von 35 Patient<strong>in</strong>nen (8,6<br />
%) mit e<strong>in</strong>em negativem ÖR-Rezeptorstatus<br />
des Primärtumors ÖR-positive<br />
Tumorzellen im Knochenmark.<br />
Die vorgestellten Ergebnisse unterstreichen,<br />
daß das Antigenprofil<strong>in</strong>g dissem<strong>in</strong>ierter<br />
Tumorzellen im Knochenmark<br />
zu e<strong>in</strong>em besseren Verständnis<br />
des präferentiellen Metastasierungsmusters<br />
verschiedener Primärtumortypen<br />
beiträgt. Darüber h<strong>in</strong>aus können<br />
durch diese Phänotypisierung therapeutische<br />
Zielstrukturen für die Situation<br />
<strong>der</strong> m<strong>in</strong>imal residualen Tumorerkrankung<br />
identifiziert werden. Die<br />
heterogene ÖR-Expression <strong>der</strong> MRD<br />
stimmt gut mit <strong>der</strong> Heterogenität des<br />
ÖR-Status <strong>in</strong> verschieden lokalisierten<br />
soliden Metastasen übere<strong>in</strong>. Sie legt die<br />
Hypothese nahe, daß bevorzugt ÖRnegative<br />
Tumorzellen <strong>in</strong> das Knochenmark<br />
dissem<strong>in</strong>ieren. Falls diese Ergebnisse<br />
an e<strong>in</strong>em größeren Patient<strong>in</strong>nenkollektiv<br />
bestätigt werden, muß diskutiert<br />
werden ob die Indikation zur adjuvanten<br />
Hormontherapie zukünftig<br />
nicht mehr nur von dem ÖR-Status des<br />
Primärtumors, son<strong>der</strong>n auch vom<br />
Mehr Sicherheit für Ihre Patienten<br />
mit <strong>in</strong>traoperativem Neuromonitor<strong>in</strong>g<br />
NeMo High-End NeuroMonitor<br />
<strong>der</strong> neuesten Generation<br />
Für chirurgische E<strong>in</strong>griffe<br />
mit EMG-, SEP- <strong>und</strong> AEP-Funktionen:<br />
<br />
<br />
<br />
Östrogenrezeptorstatus bereits hämatogen<br />
o<strong>der</strong> lymphogen metastasierter<br />
Zellen abhängig gemacht werden sollte.<br />
Zukünftig wird e<strong>in</strong> Schwerpunkt<br />
unserer Untersuchungen über die Prote<strong>in</strong>ebene<br />
h<strong>in</strong>aus auf <strong>der</strong> Genom- <strong>und</strong><br />
Transkriptomanalyse <strong>der</strong> dissem<strong>in</strong>ierten<br />
E<strong>in</strong>zelzellen liegen. Ziel dieser<br />
Untersuchungen ist die Detektion<br />
früher Mutationen <strong>und</strong> die Identifikation<br />
<strong>der</strong>jenigen Verän<strong>der</strong>ungen auf<br />
genomischer Ebene, die mit e<strong>in</strong>er systemischen<br />
Progression <strong>der</strong> Erkrankung<br />
e<strong>in</strong>hergehen. <br />
Für die Arbeitsgruppe MRD <strong>der</strong><br />
Chirurgischen Kl<strong>in</strong>ik Großha<strong>der</strong>n (Direktor:<br />
Prof. Dr. K.W. Jauch) <strong>der</strong> LMU München:<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Ilona Funke<br />
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Maximilians-Universität<br />
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Ausgabe 3 München, 8. April 2005 | 13<br />
PROCEED – Meilenste<strong>in</strong> bei <strong>der</strong><br />
Reparation ventraler Hernien<br />
Sie wurden von <strong>der</strong> Johnson & Johnson-<br />
Tochter Ethicon Products <strong>in</strong> Nor<strong>der</strong>stedt<br />
entwickelt <strong>und</strong> werden dort auch produziert:<br />
Chirurgische, teilresorbierbare Netze wie<br />
VYPRO, VYPRO II <strong>und</strong> ULTRAPRO für die<br />
Behandlung von Leisten- <strong>und</strong> Narbenbrüchen.<br />
Was noch fehlte, war e<strong>in</strong> Netz, das bei extrem<br />
großen Brüchen direkt auf den Darm des<br />
Patienten implantiert werden kann – wenn sich<br />
das Bauchfell nicht mehr komplett über den<br />
<strong>in</strong>neren Organen schließen läßt.<br />
Inzwischen ist diese Lücke gefüllt: Viel versprechen<strong>der</strong><br />
Sproß <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Netzfamilie“ ist PRO-<br />
CEED – e<strong>in</strong> mehrlagiges, gewebeseparierendes<br />
Netz für die offene <strong>und</strong> laparoskopische Narbenhernienversorgung.<br />
Das großporige, belastungsstabile<br />
Polypropylennetz (Flächengewicht<br />
45 g/m 2 ) wird – <strong>in</strong>itial durch e<strong>in</strong>e resorbierbare<br />
Filmschicht auf oxidierter, regenerierter Zellulose<br />
überzogen – von dem darunter liegenden<br />
Gewebe <strong>und</strong> Organen separiert. E<strong>in</strong> dünner Film aus PDS verb<strong>in</strong>det die beiden<br />
Komponenten zuverläßig.<br />
Die Ergebnisse e<strong>in</strong>er präkl<strong>in</strong>ischen Studie belegen, daß PROCEED sehr flexibel<br />
ist, sich dem Gewebe gut anpaßt <strong>und</strong> sich durch e<strong>in</strong>e hohe Biokompatibilität<br />
auszeichnet. Die Studienergebnisse zeigen außerdem, daß das neue Netz das<br />
Ausmaß <strong>und</strong> den Schwierigkeitsgrad <strong>der</strong> Adhäsionen, verglichen zu Polypropylen-Netzen,<br />
verr<strong>in</strong>gert. Es zeigte im Tierversuch überdies, daß sich nach präperitonealer<br />
Implantation <strong>in</strong>nerhalb von sieben bis zehn Tagen e<strong>in</strong> komplettes<br />
Neoperitoneum ausbildet. <br />
Ethicon Products, Halle B0, Stand 205, 227, 234<br />
Adipositas-Therapie:<br />
Operative Verfahren s<strong>in</strong>d erfolgreich<br />
Die Adipositas ist nach E<strong>in</strong>schätzung<br />
<strong>der</strong> Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
WHO<br />
das größte chronische Ges<strong>und</strong>heitsproblem<br />
<strong>der</strong> Gegenwart.<br />
Trotz <strong>in</strong>tensiver Forschung zeigen<br />
bisher alle konservativen<br />
Therapieversuche nur mäßigen<br />
Erfolg. Operative Verfahren zur<br />
Behandlung des krankhaften<br />
Übergewichts gew<strong>in</strong>nen daher<br />
zunehmend an Bedeutung. „Die<br />
operative Gewichtsreduktion<br />
verbessert nicht nur die Lebensqualität<br />
<strong>der</strong> Patienten, son<strong>der</strong>n<br />
wirkt sich auch positiv auf die<br />
Lebenserwartung <strong>und</strong> die Begleiterkrankungen<br />
<strong>der</strong> Adipositas<br />
aus“, sagte Professor Dr.<br />
med. Rudolf We<strong>in</strong>er von <strong>der</strong> Chirurgischen Kl<strong>in</strong>ik des Krankenhauses<br />
Sachsenhausen anläßlich e<strong>in</strong>er Pressekonferenz beim 122. Chirurgenkongreß.<br />
Durch die sogenannte biliopankreatische Diversion<br />
mit Duodenalswitch können Patienten bis zu 80 Prozent<br />
ihres Übergewichts verlieren<br />
Das <strong>der</strong>zeit am häufigsten angewendete Verfahren ist das E<strong>in</strong>setzen e<strong>in</strong>es steuerbaren<br />
Magenbandes – wodurch <strong>der</strong> Magen verkle<strong>in</strong>ert wird <strong>und</strong> die Patienten<br />
bereits beim Verzehr kle<strong>in</strong>erer Nahrungsmengen e<strong>in</strong><br />
Sättigungsgefühl verspüren. Zunehmend wird auch <strong>der</strong><br />
Magen-Bypass laparoskopisch e<strong>in</strong>gesetzt. Zu den neueren<br />
Methoden zählt die sogenannte biliopankreatische<br />
Diversion mit Duodenal Switch – kurz BPD-DS (siehe<br />
Abbildung). Dabei wird <strong>der</strong> größte Teil des Dünndarms<br />
„kurzgeschlossen“. Nach dem E<strong>in</strong>griff stehen nur noch<br />
100 cm Dünndarm für die Fettaufnahme zur Verfügung.<br />
Auf diese Weise wird gezielt e<strong>in</strong>e Mangelernährung erzeugt,<br />
durch die Patienten bis zu 80 Prozent ihres Übergewichts Rudolf A. We<strong>in</strong>er<br />
verlieren können. Mit günstiger Wirkung auf die Begleiterkrankungen:<br />
So zeigten Untersuchungen, daß e<strong>in</strong> <strong>in</strong>folge des Übergewichts aufgetretener<br />
Diabetes Typ 2 – wenn er noch nicht länger als 15 Jahre besteht –<br />
nach e<strong>in</strong>er BDP-Operation <strong>in</strong>nerhalb von drei Monaten ausheilen kann. „Die<br />
<strong>Chirurgie</strong> behandelt nicht die Auslöser des Übergewichts <strong>und</strong> wird durch<br />
Weiterentwicklung an<strong>der</strong>er Therapieverfahren hoffentlich bald wie<strong>der</strong> überflüssig<br />
werden. Derzeit gibt es für viele Betroffene aber ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Lösung ihrer<br />
Probleme“, so R. We<strong>in</strong>er. Er ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Experten aus <strong>der</strong> Vortragssitzung<br />
„MIC: Hernien, Magen“, die zu Ergebnissen, Effizienz <strong>und</strong> Risiken <strong>der</strong> operativen<br />
Behandlungen von morbi<strong>der</strong> Adipositas <strong>in</strong> Deutschland referieren. <br />
Prof. Dr. med. Rudolf We<strong>in</strong>er<br />
Chefarzt Chirurgische Kl<strong>in</strong>ik<br />
MIC Zentrum, Krankenhaus Sachsenhausen<br />
Schulstraße 31, 60594 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Multipolare Radiofrequenz-<strong>in</strong>duzierte<br />
Thermotherapie (RFITT) zur m<strong>in</strong>imal <strong>in</strong>vasiven<br />
Ablation von Tumoren <strong>und</strong> Metastasen.<br />
Multipolare<br />
Tumor-Ablation<br />
mit System<br />
• Bipolare <strong>Technologie</strong> – ke<strong>in</strong>e Neutralelektroden<br />
• Hoher Wirkungsgrad für die Therapie großer<br />
Tumoren<br />
• E<strong>in</strong>fache <strong>und</strong> sichere Handhabung<br />
• Breites Applikatorspektrum<br />
• RCAP <strong>und</strong> 3D-Impedanzfeedback zur<br />
optimalen Energieabgabe<br />
Spezielle bipolare Applikatoren – e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
Mehrfachkomb<strong>in</strong>ation (multipolar) e<strong>in</strong>setzbar –<br />
eröffnen dem Chirurgen neue Therapieoptionen.<br />
Stand 246<br />
Halle B0
14 | München, 8. April 2005<br />
Ausgabe 3<br />
Der Ausflugstipp<br />
Deutsches Mediz<strong>in</strong>historisches Museum <strong>in</strong> Ingolstadt<br />
Ronald D. Gerste<br />
Die Lage Münchens macht es notwendig,<br />
daß die meisten deutschen<br />
Besucher nach Kongreßende<br />
wie<strong>der</strong> gen Norden – im weitesten<br />
S<strong>in</strong>ne – entschw<strong>in</strong>den. Auf <strong>der</strong> Heimfahrt<br />
bietet sich für den an <strong>der</strong><br />
Geschichte <strong>der</strong> Heilk<strong>und</strong>e Interessierten<br />
e<strong>in</strong> Abstecher an e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> unserem<br />
Lande e<strong>in</strong>zigartigen Ort an; für Kongreßbesucher<br />
mit weniger <strong>in</strong>tensivem<br />
Programm ist es angesichts von e<strong>in</strong>er<br />
St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> sieben M<strong>in</strong>uten Fahrt mit<br />
dem Regionalexpreß vielleicht sogar<br />
e<strong>in</strong> lohnen<strong>der</strong> Ausflug an e<strong>in</strong>em<br />
Nachmittag: Ingolstadt. Dort nämlich<br />
hat das Deutsche Mediz<strong>in</strong>historische<br />
Museum se<strong>in</strong>en Sitz. Das schmucke<br />
Gebäude mit se<strong>in</strong>em Kuppelturm ist<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hellen, fast gelblichen Ocker<br />
gehalten, was an schönen Tagen auf’s<br />
Trefflichste mit dem bayrisch-blauen<br />
Himmel kontrastiert. Hier <strong>in</strong> Ingolstadt<br />
hatten die bayrischen Kurfürsten<br />
ihre Landesuniversität errichtet, lange<br />
bevor es ihnen <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n kam, den<br />
akademischen Nachwuchs <strong>in</strong> die<br />
Haupt- <strong>und</strong> Residenzstadt München<br />
zu bitten. In den Jahren 1723 bis 1736<br />
entstand das kle<strong>in</strong>e Schlößchen als Sitz<br />
<strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>ischen Fakultät. So beschaulich<br />
<strong>der</strong> Unterricht für die überschaubare<br />
Zahl <strong>der</strong> Studiosi gewesen<br />
se<strong>in</strong> mag – die Epoche akademischen<br />
Glanzes dauerte nicht allzu lange für<br />
Ingolstadt. Anno 1800 verlegte <strong>der</strong><br />
Kurfürst die Universität nach Landshut,<br />
aus <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>ischen Fakultät<br />
wurde e<strong>in</strong> Bauernhof. 1973 wurde die<br />
Anlage restauriert <strong>und</strong> das Deutsche<br />
Mediz<strong>in</strong>historische Museum gegründet.<br />
Anatomisches Theater:<br />
Im Zeitalter großer anatomischer<br />
Entdeckungen<br />
war man <strong>in</strong> katholischen<br />
Landen restriktiv<br />
Wie es sich für e<strong>in</strong>e Institution gehört,<br />
die alle Epochen <strong>der</strong> Heilkunst wi<strong>der</strong>zuspiegeln<br />
sucht, ist das Museum von<br />
e<strong>in</strong>em Kräuter- <strong>und</strong> Heilpflanzengarten<br />
umgeben. Für die nicht operativ<br />
tätigen Heilk<strong>und</strong>igen war die Gew<strong>in</strong>nung<br />
von Pflanzenextrakten für<br />
Jahrhun<strong>der</strong>te das wichtigste Standbe<strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> konservativen Therapie – was die<br />
Vertreter <strong>der</strong> akademisch gebildeten<br />
Mediz<strong>in</strong> nicht daran h<strong>in</strong><strong>der</strong>te, mit<br />
Verachtung auf die Ba<strong>der</strong> <strong>und</strong> Feldschere,<br />
die Vorläufer <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />
Chirurgen, zu blicken. Die architektonisch<br />
dom<strong>in</strong>ierende Struktur des Gebäudes<br />
selber ist <strong>der</strong> Hörsaal, e<strong>in</strong> klassisches<br />
anatomisches Theater mit<br />
e<strong>in</strong>em barocken Deckenfresko – wenn<br />
auch nicht ganz so imposant wie se<strong>in</strong><br />
Gegenstück im nie<strong>der</strong>ländischen Leiden,<br />
dem vielleicht besten mediz<strong>in</strong>historischen<br />
Museum Europas. In <strong>der</strong><br />
Lehre <strong>der</strong> Anatomie am Objekt als unabd<strong>in</strong>gbare<br />
Voraussetzung für e<strong>in</strong>e<br />
erfolgversprechende chirurgische<br />
Intervention gehörte Bayern übrigens<br />
zu den Nachzüglern – erst im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />
durfte auch hier seziert <strong>und</strong><br />
präpariert werden. Im Zeitalter großer<br />
anatomischer Entdeckungen h<strong>in</strong>gegen,<br />
<strong>der</strong> Ära Vesals <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er unmittelbaren<br />
Nachfolger, war man <strong>in</strong> katholischen<br />
Landen restriktiv <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erforschung<br />
des menschlichen Körpers.<br />
Die Exponate des Museums versuchen<br />
die wichtigsten Epochen <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>geschichte<br />
abzudecken, von <strong>der</strong> Antike<br />
bis zum Aufkommen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />
Gerätemediz<strong>in</strong> mit aus heutiger Sicht<br />
extrem raumfor<strong>der</strong>nden Röntgengeräten,<br />
Elektrokardiogrammen <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> im wesentlichen von Ferd<strong>in</strong>and<br />
Sauerbrauch konzipierten „Eisernen<br />
Lunge“. Wie es sich gehört, ist die<br />
<strong>Chirurgie</strong> vor allem mit jenen Besteckkästen<br />
vertreten, die dem fachfremden<br />
Besucher e<strong>in</strong> leichtes Gruseln<br />
über den Rücken laufen lassen <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> die verschiedenen Knochensägen<br />
Blickfang Nummer E<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d. Ungewöhnlich<br />
gut ausgestattet ist die<br />
Sammlung zu e<strong>in</strong>er Diszipl<strong>in</strong>, die sich<br />
erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
von <strong>der</strong> <strong>Chirurgie</strong> abspaltete,<br />
<strong>der</strong> Augenheilk<strong>und</strong>e. Neben den Skalpellen<br />
<strong>und</strong> Trepanen <strong>der</strong> Chirurgen<br />
wirken die Starmesser aus <strong>der</strong> Zeit des<br />
Begrün<strong>der</strong>s <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Ophthalmochirurgie,<br />
des Berl<strong>in</strong>ers Albrecht<br />
von Graefe, extrem zart – aber das hat<br />
sich bis heute nicht geän<strong>der</strong>t.<br />
Die Mediz<strong>in</strong>ische Fakultät zu Ingolstadt<br />
ist anno 1800 nicht gänzlich von<br />
<strong>der</strong> Bildfläche verschw<strong>und</strong>en. Neben<br />
dem Fakultätsgebäude als architektonischem<br />
Relikt – dem Sitz des heutigen<br />
Museums – hat sie Spuren auch <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Weltliteratur h<strong>in</strong>terlassen. Die<br />
englische Schriftsteller<strong>in</strong> Mary Wollstonecraft<br />
Shelley (1797–1851) läßt<br />
ihren berühmten Roman hier beg<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> macht e<strong>in</strong>en Ingolstädter Arzt<br />
zur Titelfigur: Dr. Viktor Frankenste<strong>in</strong>.<br />
<br />
INFO<br />
Deutsches Mediz<strong>in</strong>historisches Museum,<br />
Anatomiestraße 18–20, 85049 Ingolstadt, Tel.<br />
0841/305-1860.<br />
E<strong>in</strong>tritt: h 4,50 (außerhalb von<br />
Son<strong>der</strong>ausstellungen h 3,00)<br />
Öffnungszeiten: Di bis So 10 Uhr bis<br />
12 Uhr <strong>und</strong> 14 Uhr bis 17 Uhr.<br />
Die geradezu bizarren Öffnungszeiten (vormittags<br />
muß man also <strong>in</strong> maximal zwei St<strong>und</strong>en<br />
durch die Sammlung hecheln!) machen deutlich:<br />
Es ist e<strong>in</strong> wahrhaft historischer Ort, von<br />
K<strong>und</strong>enorientierung, wie sie im frühen 21.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t üblich se<strong>in</strong> sollte, ist man hier<br />
noch weit entfernt. Das wird auch durch die<br />
kaum glaubliche Tatsache belegt, daß das<br />
Museum ke<strong>in</strong>e eigene Website hat.<br />
Optische-Veres-Kanüle mit patentierter, transparenter Spitze •<br />
Primärpunktion unter permanenter Sicht • E<strong>in</strong>zigartige Darstellung<br />
anatomischer Strukturen<br />
Dilatationssystem mit <strong>in</strong>tuitiver Trokarführung<br />
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Natrium 42,36 mg (entspr. 40 mg Parecoxib). Sonstige Bestandteile: D<strong>in</strong>atriumhydrogenphosphat 7 H 2 O, Phosphorsäure u./od. Natriumhydroxid (zur E<strong>in</strong>stellung des pH-Wertes). Pulver <strong>und</strong> Lösungsmittel zusätzlich: Lösungsmittel:<br />
Natriumchlorid, Salzsäure od. Natriumhydroxid (zur E<strong>in</strong>stellung des pH-Wertes), Wasser f. Inj.-Zwecke. Anwendungsgebiete: Zur Kurzzeit-Behandlung von postoperativen Schmerzen. Bei <strong>der</strong> Entscheidung e<strong>in</strong>en selektiven COX-2-Hemmer zu<br />
verschreiben, muss das <strong>in</strong>dividuelle Gesamtrisiko des Patienten berücksichtigt werden. Gegenanzeigen: Überempf<strong>in</strong>dlichkeit gegen Parecoxib, e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> sonstigen Bestandteile o<strong>der</strong> Sulfonamide; aktive peptische Ulzera; gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>ale<br />
Blutungen; Patienten, bei denen nach E<strong>in</strong>nahme von ASS o<strong>der</strong> NSAR e<strong>in</strong>schließlich selektiven COX-2-Hemmern Bronchospasmus, akute Rh<strong>in</strong>itis, Nasenschleimhautpolypen, angioneurotische Ödeme, Urtikaria o<strong>der</strong> sonstige allergische<br />
Erkrankungen aufgetreten s<strong>in</strong>d; im 3. Trimenon <strong>der</strong> Schwangerschaft; strenge Indikationsstellung im 1. <strong>und</strong> 2. Trimenon; Stillzeit; schwere Leberfunktionsstörungen (Serum-Album<strong>in</strong> < 25 g/l od. Child-Pugh-Score ≥ 10); entzündliche<br />
Darmerkrankungen; Herz<strong>in</strong>suffizienz (NYHA II-IV) ; Behandlung postoperativer Schmerzen nach e<strong>in</strong>er koronaren Bypass-Operation (CABG); kl<strong>in</strong>isch gesicherte koronare Herzkrankheit <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> zerebrovaskuläre Erkrankungen. K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong><br />
Jugendliche unter 18 Jahren. Nebenwirkungen: Häufig: postoperative Anämie; Hypokaliämie; Agitation, Schlaflosigkeit; Hypästhesie; Hypertonie, Hypotonie; Pharyngitis, respiratorische Insuffizienz; alveoläre Osteitis (trockene Alveole), Dyspepsie,<br />
Flatulenz; Pruritus; Rückenschmerzen; Oligurie; periphere Ödeme; Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong>anstieg. Gelegentlich: abnormale seröse W<strong>und</strong>dra<strong>in</strong>age im Sternum, W<strong>und</strong><strong>in</strong>fektion; Thrombozytopenie; zerebrovaskuläre Störungen; Bradykardie; Verschlechterung<br />
e<strong>in</strong>er bestehenden Hypertonie; gastroduodenale Ulzera; Ekchymose; Erhöhung von SGOT, SGPT <strong>und</strong> Blut-Harnstoff-Stickstoff. Bronchospasmus <strong>und</strong> Hepatitis wurden selten für NSAR beschrieben <strong>und</strong> können auch bei Parecoxib nicht ausgeschlossen<br />
werden. Bei Patienten, die sich e<strong>in</strong>er aorto-koronaren Bypass-Operation unterzogen haben, kam es nach Anwendung von Dynastat zu e<strong>in</strong>em erhöhten Risiko von Nebenwirkungen wie z. B. kardiovaskuläre/thromboembolische Ereignisse,<br />
tiefe chirurgische Infektionen o<strong>der</strong> Komplikationen bei <strong>der</strong> sternalen W<strong>und</strong>heilung. Die kardiovaskulären/thromboembolischen Ereignisse schließen Myokard<strong>in</strong>farkt, Schlaganfall/transitorische ischämische Attacken, Lungenembolie <strong>und</strong> tiefe<br />
Venenthrombosen e<strong>in</strong>. Selten: akute Nieren<strong>in</strong>suffizienz, dekompensierte Herz<strong>in</strong>suffizienz, Erythema multiforme sowie Überempf<strong>in</strong>dlichkeitsreaktionen wie anaphylaktische Reaktionen <strong>und</strong> Angioödeme. Folgende Nebenwirkungen wurden unter<br />
Valdecoxib beobachtet <strong>und</strong> können auch für Parecoxib nicht ausgeschlossen werden: Myokard<strong>in</strong>farkt (sehr selten), exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom <strong>und</strong> toxische epi<strong>der</strong>male Nekrolyse. Warnh<strong>in</strong>weise: Durch mögliches Auftreten<br />
von Benommenheit, Schw<strong>in</strong>del <strong>und</strong> Schläfrigkeit Bee<strong>in</strong>trächtigung <strong>der</strong> Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr o<strong>der</strong> zum Bedienen von Masch<strong>in</strong>en. Für e<strong>in</strong>e Behandlung mit Dynastat über 3 Tage h<strong>in</strong>aus liegen begrenzte kl<strong>in</strong>ische<br />
Erfahrungen vor. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Möglichkeit von verstärkten Nebenwirkungen bei höheren Dosen von Parecoxib, an<strong>der</strong>en COX-2-Hemmern o<strong>der</strong> NSAR sollte bei Patienten, die mit Parecoxib behandelt werden, nach e<strong>in</strong>er Dosiserhöhung e<strong>in</strong>e<br />
entsprechende Kontrolle erfolgen. Falls sich ke<strong>in</strong>e verbesserte Wirksamkeit feststellen lässt, sollten an<strong>der</strong>e therapeutische Möglichkeiten erwogen werden. Patienten mit erheblichen Risikofaktoren für das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse<br />
(z. B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) o<strong>der</strong> peripherer arterieller Verschlusskrankheit sollten nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung mit Dynastat behandelt werden. Bei kl<strong>in</strong>ischen Anzeichen für e<strong>in</strong>e<br />
Verschlechterung des spez. Krankheitszustandes bei diesen Patienten s<strong>in</strong>d entspr. Maßnahmen zu ergreifen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Absetzen <strong>der</strong> Behandlung mit Parecoxib ist <strong>in</strong> Erwägung zu ziehen. Abgesehen von koronaren Bypass-Operationen ist Dynastat<br />
bei an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>griffen zur kardiovaskulären Revaskularisation nicht untersucht worden. Studien zu an<strong>der</strong>en chirurgischen E<strong>in</strong>griffen außer Bypass-Operationen schlossen nur Patienten mit dem ASA (American Society of Anesthesiology)-Status<br />
I-III e<strong>in</strong>. Selektive COX-2-Hemmer s<strong>in</strong>d aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> fehlenden Wirkung auf die Blutplättchen ke<strong>in</strong> Ersatz für ASS zur Prophylaxe von kardiovaskulären thromboembolischen Erkrankungen. Daher sollte e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>nungshemmende Therapie nicht<br />
abgesetzt werden. Unter Parecoxib wurden gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>ale Komplikationen [Perforationen, Ulzera <strong>und</strong> Blutungen (PUBs)] beobachtet, e<strong>in</strong>ige von diesen verliefen tödlich. Daher Vorsicht bei <strong>der</strong> Behandlung von Patienten mit beson<strong>der</strong>s hohem<br />
Risiko für die Entwicklung gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>aler Komplikationen unter NSAR, z. B. bei älteren Patienten, bei Patienten, die gleichzeitig an<strong>der</strong>e NSAR o<strong>der</strong> ASS anwenden, o<strong>der</strong> bei Patienten mit gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>alen Erkrankungen wie Ulzera o<strong>der</strong> Magen-<br />
Darm-Blutungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorgeschichte. Das Risiko gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>aler Nebenwirkungen (Geschwüre <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Komplikationen) erhöht sich bei gleichzeitiger Anwendung von Parecoxib-Natrium <strong>und</strong> ASS (auch bei niedrig dosierter ASS). Für<br />
Dynastat liegen kl<strong>in</strong>ische Erfahrungen nach zahnchirurgischen Operationen, orthopädischen, gynäkologischen Operationen (hauptsächlich Hysterektomie) <strong>und</strong> nach koronaren Bypass-Operationen vor. Für an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>griffe, z. B. gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>ale<br />
o<strong>der</strong> urologische Operationen, gibt es wenig Erfahrungen. Nach <strong>der</strong> Marktzulassung wurde bei Patienten, die Valdecoxib erhielten, über schwerwiegende Hautreaktionen, e<strong>in</strong>ige mit tödlichem Ausgang, e<strong>in</strong>schließlich Erythema multiforme,<br />
exfoliativer Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom <strong>und</strong> toxischer epi<strong>der</strong>maler Nekrolyse berichtet. Diese können auch für Parecoxib (das Prodrug von Valdecoxib) nicht ausgeschlossen werden. Das Risiko sche<strong>in</strong>t für die Patienten zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong><br />
Behandlung am höchsten zu se<strong>in</strong>; <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Fälle trat das Ereignis <strong>in</strong> den ersten beiden Behandlungswochen auf. Beim ersten Anzeichen e<strong>in</strong>es Hautausschlags, e<strong>in</strong>er Schleimhautläsion o<strong>der</strong> irgendwelcher an<strong>der</strong>er Überempf<strong>in</strong>dlichkeitssymptome<br />
sollte Parecoxib abgesetzt werden. Im Vergleich mit an<strong>der</strong>en selektiven COX-2-Hemmern sche<strong>in</strong>t die Mel<strong>der</strong>ate für schwerwiegende Hautreaktionen mit Valdecoxib höher zu liegen. Für Patienten mit bekannter Allergie gegen<br />
Sulfonamide könnte e<strong>in</strong> erhöhtes Risiko für Hautreaktionen bestehen. Auch bei Patienten ohne bekannte Allergie gegen Sulfonamide könnte e<strong>in</strong> Risiko für schwerwiegende Hautreaktionen bestehen. Überempf<strong>in</strong>dlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie<br />
<strong>und</strong> Angioödem) wurden nach <strong>der</strong> Marktzulassung für Valdecoxib <strong>und</strong> Parecoxib berichtet. E<strong>in</strong>ige dieser Reaktionen wurden bei Patienten mit bekannten allergischen Reaktionen auf Sulfonamide beobachtet. Beim ersten Anzeichen e<strong>in</strong>er Überempf<strong>in</strong>dlichkeitsreaktion<br />
sollte Parecoxib abgesetzt werden. Bei Patienten mit e<strong>in</strong>geschränkter Nierenfunktion o<strong>der</strong> Hypertonie, o<strong>der</strong> bei Patienten mit bee<strong>in</strong>trächtigter Herz- o<strong>der</strong> Leberfunktion o<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er Neigung zur Flüssigkeitsretention<br />
ist Vorsicht geboten. Bei Patienten mit Dehydratation diese zunächst rehydrieren <strong>und</strong> dann mit <strong>der</strong> Dynastat-Therapie beg<strong>in</strong>nen. Vorsicht bei Patienten mit mäßigen Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Score 7–9). Falls es während <strong>der</strong><br />
Behandlung zu e<strong>in</strong>er Verschlechterung des Ges<strong>und</strong>heitszustandes des Patienten im H<strong>in</strong>blick auf die oben beschriebenen Störungen kommt, sollten geeignete Maßnahmen ergriffen <strong>und</strong> Dynastat gegebenenfalls abgesetzt werden. Dynastat kann<br />
Fieber <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Zeichen e<strong>in</strong>er Entzündung maskieren. Die Operationsw<strong>und</strong>e bei Patienten, die mit Dynastat behandelt werden, sollte sehr sorgfältig auf Anzeichen e<strong>in</strong>er Infektion beobachtet werden. Bei e<strong>in</strong>er gleichzeitigen Anwendung von<br />
Dynastat mit Warfar<strong>in</strong> <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en oralen Antikoagulanzien ist Vorsicht geboten. Nicht empfohlen für Frauen, die schwanger werden möchten. Abgabestatus: Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: Pharmacia Europe EEIG,<br />
Sandwich, Kent, CT13 9NJ, Vere<strong>in</strong>igtes Königreich; deutscher Ansprechpartner: PFIZER PHARMA GmbH, 76139 Karlsruhe. Stand: Februar 2005.
16 | München, 8. April 2005<br />
Ausgabe 3<br />
Samuel Alonzo Wells Jr. pflegt seit<br />
jeher enge fre<strong>und</strong>schaftliche Beziehungen<br />
zu zahlreichen deutschen<br />
Chirurgen <strong>und</strong> hat e<strong>in</strong>er Vielzahl von<br />
deutschen chirurgischen Assistenten<br />
die Möglichkeit gegeben, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Kl<strong>in</strong>ik <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en Labors ausgebildet<br />
zu werden. Aufgr<strong>und</strong> dieser Verdienste<br />
wurde er 1996 von <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong> zum<br />
Ehrenmitglied ernannt. Beim diesjährigen<br />
Kongreß wurde ihm <strong>der</strong> Band<br />
Chirurgisches Forum 2005 für Experimentelle<br />
<strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische Forschung<br />
gewidmet. S. A. Wells Jr. wurde am 16.<br />
März 1937 als Sohn e<strong>in</strong>es Farmers <strong>in</strong><br />
Cuthbert, Georgia, USA geboren.<br />
Se<strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>studium absolvierte er an<br />
<strong>der</strong> Emory School of Medic<strong>in</strong>e, se<strong>in</strong>e<br />
chirurgische Ausbildung erhielt er am<br />
Johns Hopk<strong>in</strong>s Hospital <strong>in</strong> Baltimore<br />
(1961–1963), dem Barnes Hospital <strong>in</strong><br />
St. Louis (1963–1964) <strong>und</strong> am Duke<br />
University Medical Center <strong>in</strong> Durham<br />
(1966–1970). Zwischen 1970 <strong>und</strong><br />
1972 war er Senior Investigator <strong>der</strong><br />
Sektion Tumorimmunologie am National<br />
Cancer Institute. Während dieser<br />
Zeit wurde se<strong>in</strong> Interesse für die<br />
endokr<strong>in</strong>e <strong>Chirurgie</strong> geweckt. In den<br />
folgenden Jahren setzte er se<strong>in</strong>e<br />
Chirurgenlaufbahn bei David Sabiston<br />
am Duke University Medical Center,<br />
Durham, North Carol<strong>in</strong>a fort, wo er<br />
bis 1981 tätig war. In dieser Zeit hat<br />
sich S.A. Wells Jr. vorwiegend mit<br />
endokr<strong>in</strong>-chirurgischen Krankheitsbil<strong>der</strong>n,<br />
dem Hyperparathyreoidismus<br />
<strong>und</strong> dem medullären Schilddrüsenkarz<strong>in</strong>om<br />
beschäftigt. H<strong>in</strong>sichtlich<br />
des primären Hyperparathyreoidismus<br />
war er mßgeblich an <strong>der</strong> Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>er präoperativen Lokalisationsdiagnostik<br />
von Nebenschilddrüsenadenomen<br />
beteiligt. In den Jahren<br />
1972 bis 1976 hat er die Technik <strong>der</strong><br />
Autotransplantation von frischem <strong>und</strong><br />
kryokonserviertem Nebenschilddrüsengewebe<br />
experimentell wie kl<strong>in</strong>isch<br />
etabliert.<br />
Samuel A. Wells Jr. – e<strong>in</strong> Porträt<br />
Zahlreiche Patienten mit e<strong>in</strong>em medullären<br />
Schilddrüsenkarz<strong>in</strong>om starben<br />
<strong>in</strong> den 1970er Jahren an ihrer<br />
Erkrankung, da sie oftmals zu spät<br />
erkannt wurde. S.A. Wells Jr. hat damals<br />
begonnen, sich <strong>in</strong>tensiv mit diesen<br />
Krankheitsbil<strong>der</strong>n zu beschäftigen<br />
<strong>und</strong> reiste zeitweise <strong>in</strong> entlegene<br />
Dörfer, um die Blutwerte von Mitglie<strong>der</strong>n<br />
betroffener Familienzu bestimmen.<br />
Entscheidend ist es, e<strong>in</strong><br />
medulläres Schilddrüsenkarz<strong>in</strong>om<br />
bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
präsymptomatischen<br />
Stadium zu erkennen<br />
Hier stellte sich nun e<strong>in</strong>e wesentliche<br />
Frage: Wie läßt sich das medulläre<br />
Schilddrüsenkarz<strong>in</strong>om, das bei nahezu<br />
100 Prozent <strong>der</strong> betroffenen<br />
Familienmitglie <strong>der</strong> auftritt, bereits <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em präsymptomatischen Stadium<br />
erkennen, so daß e<strong>in</strong>e kurative<br />
Thyreoidektomie noch möglich ist?<br />
Mit <strong>der</strong> Etablierung <strong>und</strong> Standardisierung<br />
des Pentagastr<strong>in</strong>-Stimulationstests<br />
sowie des CEA-Werts als<br />
Tumormarker, die auch heute noch die<br />
essentiellen Bestandteile bei <strong>der</strong><br />
Diagnostik s<strong>in</strong>d, hat S.A. Wells Jr.<br />
maßgeblich zu e<strong>in</strong>er Antwort beigetragen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er wissenschaftlichen<br />
Reputation sowie se<strong>in</strong>er hervorragenden<br />
Expertise <strong>in</strong> <strong>der</strong> onkologischen<br />
<strong>und</strong> endokr<strong>in</strong>en <strong>Chirurgie</strong><br />
wurde S.A. Wells Jr. 1981 Chairman<br />
des Department of Surgery <strong>der</strong><br />
Wash<strong>in</strong>gton University School of<br />
Medic<strong>in</strong>e St. Louis. Auch nach Übernahme<br />
dieser Funktion hat er sich<br />
weiter den MEN-Syndromen gewidmet<br />
<strong>und</strong> das von ihm <strong>in</strong> Durham<br />
begonnene Programm <strong>in</strong> St. Louis<br />
weiter ausgebaut. Anfang <strong>der</strong> 90er<br />
Jahre hat S.A. Wells Jr. se<strong>in</strong> Team mit<br />
Molekularbiologen verstärkt <strong>und</strong> sich<br />
auf die Suche nach dem ursächlichen<br />
Gendefekt <strong>der</strong> MEN-Syndrome<br />
gemacht. Mithilfe von nahezu 200-<br />
MEN-II-Familien gelang es se<strong>in</strong>em<br />
Team <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres durch<br />
e<strong>in</strong>e Allel-Typisierung den Gendefekt<br />
auf Chromosom 10 e<strong>in</strong>zugrenzen.<br />
1993 war es se<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe, die<br />
gleichzeitig mit britischen Autoren,<br />
das RET-Protooncogen als Ursache<br />
für die MEN Typ IIa identifizierte.<br />
1994 entdeckte wie<strong>der</strong>um se<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe,<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Missense-<br />
Mutation als Auslöser <strong>der</strong> MEN Typ<br />
IIb.<br />
Die ersten identifizierten<br />
Mutationsträger wurden<br />
bereits im K<strong>in</strong>desalter<br />
prophylaktisch thyreoidektomiert<br />
Diese bahnbrechenden Erkenntnisse<br />
wurden schnell <strong>in</strong> die kl<strong>in</strong>ische Praxis<br />
umgesetzt: Da klar war, daß die<br />
Penetranz e<strong>in</strong>er Mutation nahezu 100<br />
Prozent beträgt, wurden die identifizierten<br />
Mutationsträger im K<strong>in</strong>desalter<br />
prophylaktisch thyreoidektomiert.<br />
Die ersten Erfahrungen bei<br />
nahezu 100 prophylaktisch thyreoidektomierten<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zeigten, daß bei<br />
allen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e C-Zell-Hyperplasie,<br />
vere<strong>in</strong>zelt auch e<strong>in</strong> T1-Karz<strong>in</strong>om<br />
vorgelegen hat, jedoch ke<strong>in</strong><br />
metastasiertes medulläres Schilddrüsenkarz<strong>in</strong>om,<br />
– sie galten demnach<br />
als geheilt. S. A. Wells Jr. hat als herausragen<strong>der</strong><br />
akademischer Chirurg<br />
Weltruhm erlangt, was durch zahlreiche<br />
Auszeichnungen belegt ist. Exemplarisch<br />
erwähnt seien hier nur die<br />
Ehrenmitgliedschaften <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong>, <strong>der</strong> European<br />
Surgical Association, des Royal<br />
College of Surgeons of Great Brita<strong>in</strong><br />
and Ireland, <strong>der</strong> Spanischen Association<br />
of Surgeons, <strong>der</strong> Ernst Jung-Preis<br />
für Mediz<strong>in</strong> 1995, <strong>der</strong> Joseph H.<br />
Burchenal Cl<strong>in</strong>ical Research Award<br />
<strong>der</strong> American Association for Cl<strong>in</strong>ical<br />
Research 1996, <strong>der</strong> C. Chester Stock<br />
Award des Memorial Sloan-Ketter<strong>in</strong>g<br />
Cancer Center 1999 <strong>und</strong> die American<br />
Surgical Association Medallion for<br />
Scientific Achievement 2004.<br />
Nach se<strong>in</strong>er aktiven Laufbahn bekleidete<br />
S.A. Wells Jr. für zwei Jahre<br />
(1998–1999) das hohe Amt des<br />
Direktors des American College of<br />
Surgeons. Seit Ende 1999 ist er Direktor<br />
des Centers for Cl<strong>in</strong>ical Trials and<br />
Evidence-Based Medic<strong>in</strong>e des American<br />
College of Surgeons <strong>und</strong> zudem<br />
Pr<strong>in</strong>cipal Investigator <strong>der</strong> American<br />
College of Surgeons Oncology Group<br />
(ACoSOG). <br />
Nach <strong>der</strong> Laudatio von M. Rothm<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
D.K. Bartsch im Forumband 2005 <strong>der</strong><br />
Deutschen Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong><br />
Porträt<br />
Die Deutsche<br />
Gesellschaft<br />
für <strong>Chirurgie</strong><br />
Die Deutsche Gesellschaft für<br />
<strong>Chirurgie</strong> mit <strong>der</strong>zeit 6250<br />
Mitglie<strong>der</strong>n wurde 1872 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
gegründet. Sie gehört damit zu den<br />
ältesten mediz<strong>in</strong>isch-wissenschaftlichen<br />
Fachgesellschaften. Zweck <strong>der</strong><br />
Gesellschaft ist laut Satzung „die<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />
<strong>und</strong> praktischen Belange <strong>der</strong> <strong>Chirurgie</strong>“.<br />
Neben dem Fortschritt <strong>in</strong> Forschung<br />
<strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ik, dessen kritischer<br />
Evaluation sowie <strong>der</strong> Umsetzung <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e flächendeckende Versorgung<br />
zählt dazu auch die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />
mit den politischen, ökonomischen<br />
<strong>und</strong> sozialen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
unseres Faches. Die chirurgische<br />
Aus-, Weiter- <strong>und</strong> Fortbildung<br />
<strong>und</strong> die Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />
durch Vergabe zahlreicher Preise<br />
<strong>und</strong> Stipendien an <strong>in</strong>- <strong>und</strong> ausländische<br />
junge Wissenschaftler s<strong>in</strong>d weitere<br />
Kernaufgaben. Kont<strong>in</strong>uierliche<br />
Bemühungen gelten <strong>der</strong> Pflege <strong>in</strong>ternationaler<br />
Kontakte <strong>und</strong> <strong>der</strong> Beziehung<br />
zu den Nachbarfächern, Wissenschaftsorganisationen<br />
<strong>und</strong> allen<br />
Partnern im Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />
Bereits bei <strong>der</strong> Gründung<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft 1872<br />
formulierte Aufgabe:<br />
„Die chirurgischen<br />
Arbeitskräfte zu e<strong>in</strong>igen“<br />
Der große Jahreskongreß <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
mit se<strong>in</strong>er schwerpunkts<strong>und</strong><br />
gebietsübergreifenden Themensetzung,<br />
<strong>der</strong> traditionsreiche Deutsche<br />
Chirurgenkongreß, wurde<br />
früher ausschließlich <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />
nach dem Krieg über 40 Jahre <strong>in</strong><br />
München abgehalten. Er f<strong>in</strong>det jetzt<br />
im jährlichen Wechsel <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />
München statt. E<strong>in</strong>e bereits bei<br />
Gründung <strong>der</strong> Gesellschaft 1872 formulierte<br />
Aufgabe, nämlich „die chirurgischen<br />
Arbeitskräfte zu e<strong>in</strong>igen“,<br />
erhält heute e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Bedeutung.<br />
Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> neu<br />
Die neue Generation <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Chirurgie</strong><br />
SurgASSIST ®
Ausgabe 3 München, 8. April 2005 | 17<br />
strukturierten Weiterbildungsordnung<br />
mit e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />
Basisausbildung aller chirurgischen<br />
Spezialfächer (Common Trunk) ist es<br />
jetzt mit e<strong>in</strong>er neuen Satzung gelungen,<br />
die e<strong>in</strong>zelnen Schwerpunkte <strong>der</strong><br />
<strong>Chirurgie</strong> (Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie,<br />
Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie)<br />
<strong>und</strong> die bisherigen Gebiete<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>chirurgie, Plastische <strong>und</strong><br />
Wie<strong>der</strong>herstellungschirurgie, Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Herzchirurgie als assoziierte<br />
Mitgliedsgesellschaften unter<br />
dem Dach <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />
für <strong>Chirurgie</strong> zu vere<strong>in</strong>en bzw.<br />
enger mit ihnen zu kooperieren. Es<br />
können so die geme<strong>in</strong>samen Interessen<br />
aller Chirurgen besser gebündelt<br />
<strong>und</strong> von e<strong>in</strong>er starken Geme<strong>in</strong>schaft<br />
nach außen vertreten werden.<br />
Nach jahrelangem Rechtsstreit<br />
wurde <strong>der</strong> Gesellschaft im Jahre 2002<br />
ihre nach dem Krieg durch die DDR<br />
enteignete, 1915 geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong><br />
Berl<strong>in</strong>er Mediz<strong>in</strong>ischen Gesellschaft<br />
errichtete Heimstätte, das Langenbeck-Virchow-Haus<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, wie<strong>der</strong><br />
rückübereignet. Renoviert wird<br />
es jetzt wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> neuem Glanz erstehen.<br />
Dieses symbolträchtige Haus<br />
<strong>der</strong> <strong>Chirurgie</strong> mit se<strong>in</strong>em traditionsreichen<br />
Hörsaal ist <strong>der</strong> Sitz aller wissenschaftlich-chirurgischen<br />
Fachgesellschaften<br />
sowie des Berufsverbandes<br />
<strong>der</strong> Deutschen Chirurgen<br />
e.V. <strong>und</strong> repräsentiert <strong>in</strong> dieser räumlichen<br />
Vere<strong>in</strong>igung die zukünftige<br />
große Geme<strong>in</strong>schaft aller Chirurgen.<br />
www.dgch.de<br />
Prof. Dr. med. Hartwig Bauer<br />
Generalsekretär<br />
Deutsche Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong><br />
Luisenstraße 58/59<br />
10117 Berl<strong>in</strong><br />
Tel. 030/28876290<br />
Fax: 030/28876299<br />
eMail: DG<strong>Chirurgie</strong>@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
TISSUCOL zur atraumatischen Netzfixierung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hernienchirurgie<br />
Die Verwendung von Tissucol zur<br />
Netzfixierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hernienchirurgie<br />
wurde erstmals 1997 von<br />
Chevrel <strong>und</strong> Rath beschrieben [2]. Es<br />
handelt sich dabei um e<strong>in</strong>e atraumatische<br />
Methode <strong>der</strong> Netzfixation, die<br />
auch <strong>in</strong> diffizilen anatomischen Regionen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden kann. In e<strong>in</strong>er<br />
experimentellen Studie konnte von<br />
Katkhouda et al. gezeigt werden, daß<br />
die Festigkeit <strong>der</strong> Fixierung <strong>der</strong> Befestigung<br />
mit Klammern gleichwertig<br />
ist <strong>und</strong> die <strong>in</strong> die Leiste implantierten<br />
Netze nicht verrutschen [4]. Die<br />
durch Tissucol generierte Fibr<strong>in</strong>matrix<br />
för<strong>der</strong>t zudem e<strong>in</strong> schnelleres<br />
E<strong>in</strong>heilen <strong>der</strong> Netze. Da die atraumatische<br />
Fixierung im Gegensatz zu<br />
Klammern ke<strong>in</strong> Risiko birgt, Nervenstrukturen<br />
zu verletzen, können weniger<br />
postoperative Schmerzen o<strong>der</strong><br />
sensorische Störungen erwartet werden.<br />
Dies wurde von Topart et al. <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>ischen Studie bestätigt [5]. In<br />
e<strong>in</strong>er Gruppe von Patienten, bei <strong>der</strong><br />
das Netz im Zuge e<strong>in</strong>er TEP mit<br />
Tissucol fixiert wurde, traten <strong>in</strong> 4,5<br />
Prozent <strong>der</strong> Fälle chronische postoperative<br />
Schmerzen auf. In e<strong>in</strong>er Kontrollgruppe,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> die Netzfixierung<br />
mit Klammern erfolgte, traten h<strong>in</strong>gegen<br />
<strong>in</strong> 14,7 Prozent <strong>der</strong> Fälle chronische<br />
Schmerzen auf.<br />
Gesamt-Therapiekosten<br />
pro Patient s<strong>in</strong>d mit<br />
Tissucol deutlich ger<strong>in</strong>ger<br />
Die kl<strong>in</strong>ische Relevanz im H<strong>in</strong>blick<br />
auf die Vermeidung postoperativer<br />
Komplikationen <strong>in</strong> Form von Seromen,<br />
Hämatomen <strong>und</strong> Abszessen<br />
wurde <strong>in</strong> zwei Arbeiten untersucht:<br />
Canonico et al. verglichen den Effekt<br />
von Tissucol gegen e<strong>in</strong>e Kontrollgruppe<br />
bei Patienten mit Ger<strong>in</strong>nungsstörungen,<br />
die e<strong>in</strong>e<br />
Hernioplastik nach Lichtenste<strong>in</strong><br />
erhielten [1]. Die höhere<br />
Inzidenz von Hämatomen <strong>und</strong><br />
die dadurch bed<strong>in</strong>gte aufwendigere<br />
postoperative Nachsorge<br />
verursachten höhere Therapiekosten<br />
je Patient <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Kontrollgruppe. Obwohl pro<br />
Patient <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlungsgruppe<br />
226 US$ für Tissucol<br />
<strong>in</strong>vestiert wurden, waren die gesamten<br />
Therapiekosten je Patient um 694<br />
Dollar niedriger. Ähnliche Werte fanden<br />
Fernandez Lobato et al. bei Patienten<br />
mit großen Narbenhernien,<br />
die zusätzlich e<strong>in</strong>er Dermolipektomie<br />
unterzogen wurden [3]. Durch den<br />
E<strong>in</strong>satz von Tissucol ließen sich die<br />
postoperativen Komplikationen reduzieren<br />
<strong>und</strong> damit die Therapiekosten<br />
pro Patient um 605 Euro verr<strong>in</strong>gern.<br />
Diese Daten zeigen, daß neben <strong>der</strong><br />
atraumatischen Fixierung auch die<br />
Vermeidung postoperativer Komplikationen<br />
e<strong>in</strong>en Kostenvorteil für die<br />
Therapie mit Tissucol ergibt – was <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
unter DRG-Bed<strong>in</strong>gungen<br />
von ökonomischer Bedeutung ist. <br />
Literatur<br />
1. Canonico S, Sciaudone G, Pacifico F, Santoriello<br />
A (1999) Surgery 125: 315–317<br />
2. Chevrel JP, Rath AM (1997) Hernia 1: 9–14<br />
3. Fernandez Lobato R, Septiem JG, Deballon PO,<br />
et al (2001) Int Surg 86: 240–245<br />
4. Katkhouda N, Mavor E, Friedlan<strong>der</strong> MH, et al<br />
(2001) Ann Surg 233: 18–25<br />
5. Topart P, Vandenbroucke F, Lozac’h P (2005) Surg<br />
Endosc (im Druck)<br />
Erfahren Sie mehr am Stand Nr. 255, Halle B0 bei BAXTER BioSurgery<br />
Party<br />
»Junge <strong>Chirurgie</strong>«<br />
am Freitag, 8. April 2005<br />
ab 19.30 Uhr<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Mexican Bar <strong>in</strong> Schwab<strong>in</strong>g<br />
Georgenstrasse 45<br />
E<strong>in</strong>tritt: 15 Euro<br />
Anmeldung unter www.chirurgie2005.de<br />
Mo<strong>der</strong>nes Thrombosemanagement<br />
heute um 13.00–14.00 Uhr <strong>in</strong> Saal 4<br />
Veranstalter: Novartis Pharma GmbH<br />
Besuchen Sie uns im ICM, Foyer Erdgeschoß<br />
um sich über die Neuheiten <strong>der</strong> computerunterstützten<br />
Klammernahttechnik zu <strong>in</strong>formieren.
18 | München, 8. April 2005<br />
Ausgabe 3<br />
Pa<strong>in</strong>Control – e<strong>in</strong> Instrument für das Qualitätsmanagement<br />
Die schmerztherapeutische Versorgung<br />
<strong>in</strong> deutschen Kl<strong>in</strong>iken<br />
ist <strong>der</strong>zeit auf e<strong>in</strong>em sehr une<strong>in</strong>heitlichen<br />
Niveau. Schon auf dem Deutschen<br />
Chirurgenkongreß im letzten<br />
Jahr stellte Professor Dr. Edm<strong>und</strong><br />
Neugebauer, Köln fest: „Umfragen<br />
zeigen, daß für die schmerztherapeutische<br />
Unterversorgung <strong>in</strong> deutschen<br />
Kl<strong>in</strong>iken vor allem mangelndes Fachwissen<br />
<strong>und</strong> Problembewußtse<strong>in</strong>, die<br />
Angst vor Komplikationen, unklare<br />
Zuständigkeiten o<strong>der</strong> Zeitmangel ursächlich<br />
s<strong>in</strong>d.“ So wenig optimistisch<br />
diese Aussage im ersten Moment stimmen<br />
mag, ergeben sich aus ihr h<strong>in</strong>sichtlich<br />
<strong>der</strong> Strukturierung <strong>und</strong> des<br />
Qualitätsmanagements <strong>der</strong> postoperativen<br />
Schmerztherapie doch e<strong>in</strong>ige<br />
wesentliche Lösungsansätze; denn <strong>der</strong><br />
Qualitätsparameter „Schmerz“ ermöglicht<br />
es, sowohl die Struktur- als<br />
auch die Prozeß- <strong>und</strong> Ergebnisqualität<br />
e<strong>in</strong>er schmerztherapeutischen Versorgung<br />
zu erfassen <strong>und</strong> abzubilden.<br />
Gerade <strong>der</strong> Patient spielt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em auf<br />
dem Parameter „Schmerz“ basierenden<br />
Qualitätsmanagement e<strong>in</strong>e entscheidende<br />
Rolle <strong>und</strong> muß mit e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en<br />
werden. Se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuellen<br />
Empf<strong>in</strong>dungen, se<strong>in</strong>e Behandlungszufriedenheit<br />
s<strong>in</strong>d wichtige Outcome-<br />
Parameter für die Evaluation <strong>der</strong><br />
postoperativen Schmerztherapie.<br />
Pilotstudie an 72 Kl<strong>in</strong>iken:<br />
Zufriedenheit des Patienten<br />
mit <strong>der</strong> angewendeten<br />
Schmerztherapie als<br />
Kriterium für die<br />
Ergebnisqualität<br />
Mit Pa<strong>in</strong>Control wurde durch das An-<br />
Institut für Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
operativen Mediz<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Otto-von-<br />
Guericke Universität Magdeburg <strong>in</strong><br />
Kooperation mit StatConsult Wanzleben<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Chirurgischen Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
Akutschmerz <strong>der</strong> DGCh<br />
(CAAS) e<strong>in</strong> Instrument geschaffen,<br />
mit dem e<strong>in</strong>e umfassende Beurteilung<br />
<strong>der</strong> postoperativen Schmerztherapie<br />
möglich ist. Die Patienten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Beurteilung <strong>der</strong> Behandlung mit e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> zudem ermöglicht<br />
Pa<strong>in</strong>Control e<strong>in</strong> <strong>in</strong>terkollegiales<br />
Benchmark<strong>in</strong>g aller beteiligten Kl<strong>in</strong>iken<br />
<strong>und</strong> Abteilungen. Im Jahr 2004<br />
wurde e<strong>in</strong>e Pilot-Feldstudie an <strong>in</strong>sgesamt<br />
72 Kl<strong>in</strong>iken <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />
Die Daten von 1208 Patienten wurden<br />
hierbei prospektiv erfaßt, wobei <strong>der</strong><br />
Patient <strong>und</strong> dessen Zufriedenheit mit<br />
<strong>der</strong> angewendeten Schmerztherapie<br />
als Kriterium für die Ergebnisqualität<br />
im Mittelpunkt <strong>der</strong> Erhebung stand.<br />
Mit Hilfe e<strong>in</strong>es Palm-Handheld-<br />
Computers wurden zunächst alle relevanten<br />
Stammdaten wie Alter des<br />
Patienten, Art des E<strong>in</strong>griffes, prä- <strong>und</strong><br />
postoperative Medikation erfaßt. Der<br />
Patient wurde dann zu vorab fest def<strong>in</strong>ierten<br />
Zeitpunkten aufgefor<strong>der</strong>t, die<br />
<strong>in</strong>dividuelle Schmerz<strong>in</strong>tensität auf<br />
e<strong>in</strong>er visuellen Analogskala zu dokumentieren<br />
<strong>und</strong> abschließend Fragen<br />
zu Nebenwirkungen <strong>und</strong> zur Behandlungszufriedenheit<br />
zu beantworten.<br />
Dadurch, daß alle Daten auf e<strong>in</strong>en<br />
zentralen Server überspielt wurden,<br />
konnten die beteiligten Kl<strong>in</strong>iken ihre<br />
eigenen Daten <strong>und</strong> zusätzlich auch e<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>terkollegiales Benchmark<strong>in</strong>g über<br />
das Internet abrufen. Die Kl<strong>in</strong>ikergebnisse<br />
werden <strong>in</strong> die Resultate <strong>der</strong><br />
Gesamtstudie e<strong>in</strong>geordnet <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d so<br />
untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vergleichbar.<br />
Von den 1208 dokumentierten Behandlungsverläufen<br />
handelte es sich <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Fälle um orthopädischtraumatologisch<br />
behandelte Patienten,<br />
die übrigen waren viszeralchirurgischen,<br />
gynäkologischen <strong>und</strong> urologischen<br />
Operationen. COX-II-Inhibitoren<br />
stellten mit 28,5 Prozent die<br />
häufigste Medikation <strong>der</strong> ersten Wahl,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e nach orthopädisch-traumatologischen<br />
Operationen dar. Die<br />
höchste Schmerzreduktion wurde hier<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten St<strong>und</strong>e nach Applikation<br />
bei <strong>der</strong> Gabe von Parecoxib beobachtet.<br />
Wurde auf die Gabe von Opioiden<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Analoga verzichtet, war die<br />
Rate <strong>der</strong> Nebenwirkungen wie Übelkeit<br />
<strong>und</strong> Erbrechen deutlich reduziert,<br />
ohne daß die Patienten stärkere<br />
Schmerzen gehabt hätten. Weitere<br />
Aufgabe des Projektes wird es <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Zukunft se<strong>in</strong>, das System <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gesamtkonzept<br />
e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den, das neben<br />
<strong>der</strong> Ergebnis- auch die Struktur- <strong>und</strong><br />
Prozeßqualität berücksichtigt. Hier<strong>in</strong><br />
liegt die Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sich die<br />
CAAS <strong>in</strong> Kooperation mit allen <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />
Partnern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft<br />
stellen hat. <br />
Pfizer Pharma GmbH, 76139 Karlsruhe<br />
Halle B0, Stand Nr. 249<br />
Tyco Healthcare<br />
Lunchsymposium<br />
8. April 2005 – 12.15 Uhr<br />
DRG <strong>und</strong> §115b SGB V:<br />
Das Aus für die MIC-Hernie!?<br />
Mo<strong>der</strong>ation: W. Uhl, Bochum<br />
Nur die MIC-Hernie hat<br />
stationär e<strong>in</strong>e Zukunft<br />
F. Köckerl<strong>in</strong>g, Hannover<br />
MIC-Hernie auch<br />
ambulant machbar<br />
D. Weyhe, Bochum<br />
Modellkalkulation für die<br />
ambulante MIC-Hernie<br />
A. Hellwig, Bochum<br />
Foyer, Stand 101
Ausgabe 3 München, 8. April 2005 | 19<br />
Sehr geehrte Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen,<br />
<strong>der</strong> 123. Kongress <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong> wird<br />
im nächsten Jahr <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> stattf<strong>in</strong>den. Dazu laden wir Sie schon<br />
heute sehr herzlich e<strong>in</strong>.<br />
Das Leitthema<br />
<strong>Chirurgie</strong> als Schnittstelle<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong><br />
charakterisiert die vielfältige Bedeutung unseres Faches. Die <strong>Chirurgie</strong> ist als schneidendes Fach<br />
per se als „Schnittstelle“ ausgewiesen. Immer häufiger aber wird den Chirurgen von verschiedenen<br />
Seiten suggeriert, die Kernkompetenz ihrer Arbeit beschränke sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf den chirurgischen<br />
E<strong>in</strong>griff. Damit ist das Spektrum chirurgischer Aufgaben sehr unvollständig wie<strong>der</strong>gegeben.<br />
Das Messer repräsentiert nur e<strong>in</strong>en Teilaspekt des Instrumentariums, dessen wir uns täglich<br />
bedienen.<br />
Immer mehr setzen sich Interdiszipl<strong>in</strong>arität <strong>und</strong> multimodale Verfahren <strong>in</strong> Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />
durch. Davon profitieren die Patienten <strong>in</strong> zunehmendem Maße. Als Chirurgen s<strong>in</strong>d wir gefor<strong>der</strong>t,<br />
uns <strong>in</strong> Lösungswege <strong>und</strong> Entscheidungen komplexer Fragestellungen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> uns<br />
als kompetente Entscheidungspartner zu präsentieren. Dies führt zur weiteren Bedeutung des Begriffs<br />
Schnittstellen: die Verb<strong>in</strong>dungsstelle zwischen Systemen, die zusammenarbeiten (Brockhaus).<br />
Die <strong>Chirurgie</strong> ist wie an<strong>der</strong>e Fachgebiete neben <strong>der</strong> Patientenversorgung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>der</strong>artiger<br />
Schnittstellen <strong>in</strong>volviert: <strong>in</strong> Adm<strong>in</strong>istration, Wirtschafts- <strong>und</strong> Personalführung, Forschung <strong>und</strong><br />
Lehre, Mediz<strong>in</strong>recht, Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es mehr – e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Das breite Spektrum unserer Tätigkeit bedeutet aber gleichzeitig e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Chance für die<br />
Zukunft <strong>der</strong> <strong>Chirurgie</strong>. Geme<strong>in</strong>sam sollten wir sie nutzen.<br />
Die zentralen Themen des Kongresses werden sich mit aktuellen Erkenntnissen <strong>und</strong> Perspektiven<br />
<strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>ik <strong>und</strong> Forschung, mit <strong>der</strong> Professionalität des Chirurgen, den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die<br />
<strong>Chirurgie</strong> sowie den heute überall diskutierten fachübergreifenden Versorgungszentren ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen.<br />
Schon heute sehen wir den Präsentationen <strong>und</strong> sicher lebhaften Diskussionen <strong>in</strong><br />
gespannter Erwartung entgegen.<br />
Wir würden uns freuen, Sie alle im Mai des kommenden Jahres beim 123. Kongress <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> begrüßen zu dürfen!<br />
Prof. Dr. Hans-Detlev Saeger<br />
Präsident 2005/2006<br />
Prof. Dr. Hartwig Bauer<br />
Generalsekretär<br />
Präsident:<br />
Prof. Dr. med. Hans Detlev Saeger<br />
Direktor <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik <strong>und</strong> Polikl<strong>in</strong>ik für<br />
Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie<br />
Universitätskl<strong>in</strong>ikum Dresden<br />
Fetscherstraße 74<br />
01307 Dresden<br />
Organisationsteam:<br />
Dr. Stephan Kerst<strong>in</strong>g / Dr. Hendrik Bergert<br />
Dr. Ralf Konopke / Dr. Andreas Volk<br />
Rena Pistorius (Kongressbüro)<br />
Kongressbüro DGCH 2006<br />
Rena Pistorius<br />
Kl<strong>in</strong>ik <strong>und</strong> Polikl<strong>in</strong>ik für Viszeral-,<br />
Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie<br />
Universitätskl<strong>in</strong>ikum Dresden<br />
Fetscherstraße 74<br />
01307 Dresden<br />
Tel.: +49 351 458 2863<br />
Fax: +49 351 458 4317<br />
E-Mail: <strong>in</strong>fo@chirurgie2006.de<br />
www.chirurgie2006.de<br />
Heute, 12.15 bis 13.00 Uhr <strong>in</strong> Saal 14c<br />
Norbert Haug, Daimler-Chrysler Stuttgart<br />
Sicherheitsmaßnahmen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Formel 1
Ausgabe 3 München, 8. April 2005 | 19<br />
Sehr geehrte Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen,<br />
<strong>der</strong> 123. Kongress <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong> wird<br />
im nächsten Jahr <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> stattf<strong>in</strong>den. Dazu laden wir Sie schon<br />
heute sehr herzlich e<strong>in</strong>.<br />
Das Leitthema<br />
<strong>Chirurgie</strong> als Schnittstelle<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong><br />
charakterisiert die vielfältige Bedeutung unseres Faches. Die <strong>Chirurgie</strong> ist als schneidendes Fach<br />
per se als „Schnittstelle“ ausgewiesen. Immer häufiger aber wird den Chirurgen von verschiedenen<br />
Seiten suggeriert, die Kernkompetenz ihrer Arbeit beschränke sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf den chirurgischen<br />
E<strong>in</strong>griff. Damit ist das Spektrum chirurgischer Aufgaben sehr unvollständig wie<strong>der</strong>gegeben.<br />
Das Messer repräsentiert nur e<strong>in</strong>en Teilaspekt des Instrumentariums, dessen wir uns täglich<br />
bedienen.<br />
Immer mehr setzen sich Interdiszipl<strong>in</strong>arität <strong>und</strong> multimodale Verfahren <strong>in</strong> Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />
durch. Davon profitieren die Patienten <strong>in</strong> zunehmendem Maße. Als Chirurgen s<strong>in</strong>d wir gefor<strong>der</strong>t,<br />
uns <strong>in</strong> Lösungswege <strong>und</strong> Entscheidungen komplexer Fragestellungen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> uns<br />
als kompetente Entscheidungspartner zu präsentieren. Dies führt zur weiteren Bedeutung des Begriffs<br />
Schnittstellen: die Verb<strong>in</strong>dungsstelle zwischen Systemen, die zusammenarbeiten (Brockhaus).<br />
Die <strong>Chirurgie</strong> ist wie an<strong>der</strong>e Fachgebiete neben <strong>der</strong> Patientenversorgung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>der</strong>artiger<br />
Schnittstellen <strong>in</strong>volviert: <strong>in</strong> Adm<strong>in</strong>istration, Wirtschafts- <strong>und</strong> Personalführung, Forschung <strong>und</strong><br />
Lehre, Mediz<strong>in</strong>recht, Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es mehr – e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Das breite Spektrum unserer Tätigkeit bedeutet aber gleichzeitig e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Chance für die<br />
Zukunft <strong>der</strong> <strong>Chirurgie</strong>. Geme<strong>in</strong>sam sollten wir sie nutzen.<br />
Die zentralen Themen des Kongresses werden sich mit aktuellen Erkenntnissen <strong>und</strong> Perspektiven<br />
<strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>ik <strong>und</strong> Forschung, mit <strong>der</strong> Professionalität des Chirurgen, den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die<br />
<strong>Chirurgie</strong> sowie den heute überall diskutierten fachübergreifenden Versorgungszentren ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen.<br />
Schon heute sehen wir den Präsentationen <strong>und</strong> sicher lebhaften Diskussionen <strong>in</strong><br />
gespannter Erwartung entgegen.<br />
Wir würden uns freuen, Sie alle im Mai des kommenden Jahres beim 123. Kongress <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> begrüßen zu dürfen!<br />
Prof. Dr. Hans-Detlev Saeger<br />
Präsident 2005/2006<br />
Prof. Dr. Hartwig Bauer<br />
Generalsekretär<br />
Präsident:<br />
Prof. Dr. med. Hans Detlev Saeger<br />
Direktor <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik <strong>und</strong> Polikl<strong>in</strong>ik für<br />
Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie<br />
Universitätskl<strong>in</strong>ikum Dresden<br />
Fetscherstraße 74<br />
01307 Dresden<br />
Organisationsteam:<br />
Dr. Stephan Kerst<strong>in</strong>g / Dr. Hendrik Bergert<br />
Dr. Ralf Konopke / Dr. Andreas Volk<br />
Rena Pistorius (Kongressbüro)<br />
Kongressbüro DGCH 2006<br />
Rena Pistorius<br />
Kl<strong>in</strong>ik <strong>und</strong> Polikl<strong>in</strong>ik für Viszeral-,<br />
Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie<br />
Universitätskl<strong>in</strong>ikum Dresden<br />
Fetscherstraße 74<br />
01307 Dresden<br />
Tel.: +49 351 458 2863<br />
Fax: +49 351 458 4317<br />
E-Mail: <strong>in</strong>fo@chirurgie2006.de<br />
www.chirurgie2006.de<br />
Heute, 12.15 bis 13.00 Uhr <strong>in</strong> Saal 14c<br />
Norbert Haug, Daimler-Chrysler Stuttgart<br />
Sicherheitsmaßnahmen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Formel 1