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Beratung und Begleitung von Senioren mit Sehverlust - Deutsche ...

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gibt, wieder mehr Selbständigkeit zu erlangen. Dies ist sehr häufig <strong>mit</strong> depressiven<br />

Verstimmungen, großer Trauer <strong>und</strong> Hoffnungslosigkeit verb<strong>und</strong>en. Manchmal ist die<br />

Sehverschlechterung, gerade im hohen Alter, auch der Beginn, sich <strong>mit</strong> der<br />

Endlichkeit des Lebens intensiver auseinanderzusetzen.<br />

Die dritte Phase, kann als „Neuorganisation <strong>und</strong> Neuorientierung“ umschrieben<br />

werden. Es zeigt sich, je länger die Diagnose der Augenerkrankung zurückliegt,<br />

desto wahrscheinlicher ist es, dass die Personen bereits Strategien im Umgang <strong>mit</strong><br />

der Erkrankung entwickelt haben, <strong>mit</strong> denen sie soweit zurechtkommen, dass sie ihr<br />

Leben weiter leben können (vgl. Wahl/Heyl/Langer 2010). Untersuchungen haben<br />

gezeigt, wenn es gelingt, die Ziele der Situation anzupassen. Also z. B. das<br />

Erreichen einer relativ hohen Selbständigkeit im Nahumfeld <strong>und</strong> das Lösen <strong>von</strong> nicht<br />

mehr erreichbaren Lebenszielen (Fernreisen), dann erleben die Betroffenen eine<br />

höhere Lebensqualität (vgl. Wahl/Heyl/Langer 2010) <strong>und</strong> die Akzeptanz des<br />

<strong>Sehverlust</strong>es steigt.<br />

Die Phasen können sich wiederholen, sie können in einer anderen Reihenfolge<br />

ablaufen oder Betroffene können in einer der ersten beiden Phasen „verharren“ oder<br />

wenn sich das Sehvermögen wieder verschlechtert, wieder in eine Anfangsphase<br />

„zurückfallen“.<br />

Die Aufgabe der Beraterin liegt auch darin, herauszufinden, in welcher Phase sich<br />

der Betroffene befindet <strong>und</strong> entsprechende Impulse zu setzen, die darin bestehen,<br />

manchmal mehr zuhörend <strong>und</strong> manchmal eher aktiv zu sein <strong>und</strong> Lösungen im<br />

Hinblick auf die Phase der Neuorientierung anzubieten <strong>und</strong> zu erarbeiten. In diesem<br />

Dokumentationsbereich hat die Beraterin nach dem <strong>Beratung</strong>sgespräch die<br />

Möglichkeit, aus ihrer Sicht die psychosoziale Situation der Betroffenen<br />

einzuschätzen <strong>und</strong> festzuhalten.<br />

3.2.9 Zusammenfassung der <strong>Beratung</strong> <strong>und</strong> weitere Vereinbarungen<br />

Dieser abschließende Dokumentationsbereich dient dazu, noch einmal festzuhalten,<br />

worin die Betroffenen im Moment die größte Einschränkung sehen <strong>und</strong> welche<br />

Strategien gewählt werden können, um diese Probleme zu lösen. Darüber hinaus<br />

wird hier festgehalten, an welche anderen Einrichtungen verwiesen bzw. direkt<br />

Kontakt hergestellt wurde. Dann wird, wenn weitere <strong>Beratung</strong>en stattfinden,<br />

festgehalten, welche der ver<strong>mit</strong>telten Angebote angenommen wurden <strong>und</strong> wie die<br />

Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Netzwerkpartnern verlaufen ist. Am Ende gibt es für die<br />

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