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Beratung und Begleitung von Senioren mit Sehverlust - Deutsche ...

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Diese Erkenntnis macht es sehr notwendig, dass die <strong>Beratung</strong>en langfristig<br />

ausgerichtet sind, denn nur wenn die betroffenen <strong>Senioren</strong> Vertrauen aufbauen <strong>und</strong><br />

die Sicherheit gewinnen, dass es hier um Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung <strong>und</strong> nicht um<br />

„Entmündigung“ geht, sind sie bereit <strong>und</strong> auch dankbar für<br />

Unterstützungsmöglichkeiten. Daher ist es sehr sinnvoll, wenn der <strong>Beratung</strong>skontext<br />

so gestaltet werden kann, dass es für die Koordination der unterschiedlichen Hilfen<br />

<strong>und</strong> Unterstützungsmöglichkeiten eine Ansprechperson gibt, zu der die Betroffenen<br />

Vertrauen haben, die sie kennen <strong>und</strong> die die Veränderungen Schritt für Schritt<br />

begleitet. Dies ist gerade für <strong>Senioren</strong> <strong>mit</strong> einer Sehbehinderung oder Erblindung<br />

sehr wichtig, denn wenn man nicht mehr richtig erkennen kann, wer in die Wohnung<br />

kommt <strong>und</strong> was die Person <strong>von</strong> einem will, kann es passieren, dass sie keine<br />

Unterstützung mehr annehmen möchten, weil sie sich unsicher fühlen.<br />

Neben der <strong>Beratung</strong> <strong>und</strong> Unterstützung zu sehbehinderten bzw. blindenspezifischen<br />

Aspekten, geht es bei der ländlichen <strong>Beratung</strong> <strong>von</strong> <strong>Senioren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sehverlust</strong> auch<br />

darum, den Zugang zu allgemeinen <strong>und</strong> seniorenspezifischen Informationen <strong>und</strong><br />

Angeboten zu gewährleisten <strong>und</strong> sicherzustellen, dass diese auch nutzbar sind. Das<br />

heißt also z. B. Informationen in Großschrift herzustellen. Die Mobilitätszentrale in<br />

Marburg bietet z. B. die öffentlichen Busverbindungen auch in DIN A4-Format an,<br />

was für Menschen <strong>mit</strong> einer Sehbehinderung in der Handhabung einfacher ist <strong>und</strong><br />

<strong>mit</strong>unter besser gelesen werden kann. Darüber hinaus ist es Teil der<br />

<strong>Beratung</strong>sleistung sicherzustellen, wie blinde <strong>und</strong> sehbehinderte <strong>Senioren</strong> an<br />

Angeboten teilnehmen können, wie sie dort hinkommen <strong>und</strong> wie eine Integration in<br />

die Angebote stattfinden kann. Hier ist eine Vernetzung der <strong>Beratung</strong>s- <strong>und</strong><br />

Angebotsstruktur unerlässlich, denn nur gemeinsam können die Herausforderungen<br />

in ländlichen Regionen bewältigt werden. Auch muss eine öffentliche Sensibilisierung<br />

für das Thema <strong>Sehverlust</strong> <strong>und</strong> die da<strong>mit</strong> verb<strong>und</strong>enen Herausforderungen <strong>und</strong><br />

Schwierigkeiten im Alter stattfinden, um den Bedürfnissen blinder <strong>und</strong> sehbehinderter<br />

<strong>Senioren</strong> gerecht zu werden.<br />

Langfristig wird es darauf ankommen, durch ein gutes Netzwerk aus Nachbarschaftshilfen,<br />

ehrenamtlichen Hilfen, professionellen Angeboten der allgemeinen <strong>und</strong><br />

speziellen <strong>Beratung</strong> <strong>und</strong> infrastruktureller Verbesserung, die ländlichen Gegenden so<br />

zu vernetzen, dass die Teilhabemöglichkeiten älterer Menschen <strong>mit</strong> Sehbehinderung<br />

auch gegeben sind, wenn sie „auf dem Land“ leben.<br />

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