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Beratung und Begleitung von Senioren mit Sehverlust - Deutsche ...

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nicht mehr machbar. 13 Insgesamt ist die Entwicklung in den ländlichen Gegenden<br />

zum Teil schon sehr dramatisch <strong>und</strong> zeichnet sich durch einen allgemeinen Verlust<br />

der Infrastrukturversorgung aus.<br />

Insbesondere infrastrukturelle Angebote, die zu einer Gr<strong>und</strong>versorgung gehören,<br />

werden in den ländlichen Regionen zunehmend weniger. Z. B. gibt es kaum mehr<br />

Allgemeinmediziner vor Ort <strong>und</strong> wenn, dann machen diese kaum mehr<br />

Hausbesuche. Fachärzte gibt es auch fast gar nicht mehr <strong>und</strong> kleine Krankenhäuser<br />

werden geschlossen.<br />

Die Möglichkeiten Lebens<strong>mit</strong>tel einzukaufen sind sehr begrenzt. Ein weiteres<br />

Hindernis im ländlichen Raum stellt die schlechte Anbindung des öffentlichen<br />

Verkehrs an die Städte oder auch an die außerhalb der Städte/Dörfer gelegenen<br />

Einkaufszentren dar. Hier wäre zum Beispiel ein regelmäßiger Fahrdienst, der auch<br />

auf die Bedürfnisse blinder- <strong>und</strong> sehbehinderter Menschen eingeht, wie beim<br />

Einkaufen zu helfen, eine Lösungsmöglichkeit. In der Regel sind auch die<br />

Bushaltestellen <strong>und</strong> die Fahrpläne nicht barrierefrei gestaltet, das Lesen der<br />

Fahrpläne ist aufgr<strong>und</strong> der kleinen Schrift fast überhaupt nicht möglich, ebenso wie<br />

die Bedienung der Fahrkartenautomaten. Letztlich führt diese erzwungene<br />

Immobilität <strong>und</strong> Passivität sowie der Verlust der Autonomie zu einer Einschränkung<br />

der Lebensqualität. Insbesondere Menschen <strong>mit</strong> einer Sehbehinderung sind hier<strong>von</strong><br />

stark betroffen, weil sie, wenn sie den Busfahrplan oder die Informationsbroschüren<br />

nicht lesen können, keine Möglichkeit haben, da<strong>von</strong> Gebrauch zu machen. Auch<br />

Möglichkeiten, ehrenamtliche Angebote wie Besuchsdienst, Einkaufshilfen oder Hilfe<br />

im Alltag etc. in Anspruch zu nehmen, sind in den ländlichen Gebieten noch eher<br />

selten vertreten, obwohl es hier durch Bürgerinitiativen eine positive Entwicklung in<br />

einzelnen Stadtteilen bzw. Dörfern gibt, dem entgegenzuwirken.<br />

Eine weitere Eigenheit, die eher in ländlichen Gebieten auftritt, ist, dass die <strong>Senioren</strong><br />

mehr in Eigenheimen leben als zur Miete. Die Häuser verfügen oft über eine einfache<br />

Ausstattung <strong>und</strong> sehr häufig besteht das Haus aus mehreren Stockwerken <strong>mit</strong><br />

Treppen, was, gerade wenn eine Sehverschlechterung eintritt <strong>und</strong> weitere<br />

ges<strong>und</strong>heitliche Beeinträchtigungen bestehen, dazu führen kann, dass das<br />

13 Gerade ältere Menschen sind darauf angewiesen, dass es eine Bank vor Ort gibt, zu der sie<br />

hingehen können <strong>und</strong> wo es eine Ansprechperson gibt. Möglichkeiten wie Internetbanking etc.<br />

können nicht in Anspruch genommen werden, weil die <strong>Senioren</strong> im Umgang <strong>mit</strong> dem Computer<br />

<strong>und</strong> dem Internet nicht geübt sind.<br />

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