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Beratung und Begleitung von Senioren mit Sehverlust - Deutsche ...

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Wenn die Lesefähigkeit zunehmend eingeschränkt ist, wird der Zugang zu<br />

Informationen immer schwieriger. Auch die Teilnahme an Veranstaltungen, in denen<br />

die Lesefähigkeit gefordert ist, schränkt sich zunehmend ein. Die betroffenen<br />

<strong>Senioren</strong> müssen das Autofahren einstellen, was ein immenser Verlust der<br />

individuellen Mobilität <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> der Selbständigkeit <strong>und</strong> Unabhängigkeit, gerade im<br />

ländlichen Bereich, darstellt. Wenn die Möglichkeit des Lesens <strong>und</strong> Fernsehens<br />

wegfällt, weil das Fernsehbild oder Schriftbild nicht mehr richtig erkannt wird, ist das<br />

häufig sehr dramatisch für die Betroffenen, weil sie das, was sie ausfüllt, nicht mehr<br />

ausführen können <strong>und</strong> es nicht immer eine Alternative dafür gibt.<br />

Werden die Beratenen gefragt,<br />

welche Einschränkungen sie<br />

durch die Sehbehinderung<br />

erfahren, dann ist das zentrale<br />

Thema der Verlust der Fähigkeit,<br />

selbständig zu lesen <strong>und</strong> zu<br />

schreiben <strong>und</strong> so <strong>von</strong><br />

wesentlichen Teilen der visuell<br />

basierten Alltagskommunikation<br />

ausgeschlossen zu sein.<br />

Abbildung 2: Ein Mann sitzt vor einer Tageszeitung <strong>und</strong> verwendet eine Standlupe,<br />

um sich den Text zu vergrößern.<br />

Eine weitere Auswirkung des <strong>Sehverlust</strong>es ist die Mobilitätsbeeinträchtigung.<br />

Wenn zum Beispiel aufgr<strong>und</strong> der Augenerkrankung unterschiedliche<br />

Bodenbeschaffenheiten nicht mehr richtig erkannt werden, steigt die Gefahr <strong>von</strong><br />

Stürzen an, die Unsicherheit, sich alleine im Straßenverkehr zu bewegen wächst<br />

stark an <strong>und</strong> die letzte Konsequenz ist dann, dass sich die betroffenen Personen fast<br />

gar nicht mehr oder nur noch in <strong>Begleitung</strong> nach draußen wagen. Die Möglichkeit<br />

einer Schulung in Orientierung <strong>und</strong> Mobilität (Schulung in den Gebrauch eines<br />

Langstocks) ist kaum bekannt <strong>und</strong> wird häufig aus „Schamgründen“ erst mal<br />

abgelehnt. Dieser Rückzug führt zu einer Vereinsamung <strong>und</strong> langfristig zu einer<br />

Passivität, weil durch die Mobilitätseinschränkungen <strong>und</strong> den <strong>Sehverlust</strong> viele<br />

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