SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 1/2007 - 17. Jahrgang<br />
Schwerpunkt: Open Source Software<br />
1/07 � 1
1/07 � 2<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
der LinuxTag, eine der wichtigsten Europäischen Konferenzen<br />
für Linux und Open Source findet dieses Jahr<br />
erstmals in <strong>Berlin</strong> statt. Im zwölften Jahr ihres Bestehens<br />
zieht es die Open Source Gemeinde vom Süden in die<br />
Hauptstadt. Grund genug für uns die vorliegende SPL<strong>IT</strong>-<br />
TER-Ausgabe dem Thema „Open Source Software<br />
(OSS) in der Verwaltung“ zu widmen. Unser Augenmerk<br />
liegt hier auf dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />
von OSS. Auch die sich hier eröffnenden Möglichkeiten<br />
einer noch engeren Zusammenarbeit mit dem Mittelstand<br />
sind für unser Haus von besonderem Interesse.<br />
Bereits Ende 2006 veröffentlichte das Fraunhofer Institut<br />
die Studie „Open Source – Strukturwandel oder Strohfeuer?“. Das Institut<br />
befragte 115 öffentliche Verwaltungen und 94 <strong>IT</strong>-Unternehmen nach ihren Einschätzungen<br />
zu quelloffener Software. Es zeigte sich, dass rund 70 Prozent der<br />
befragten öffentlichen Einrichtungen von teilweise erheblichen Kostensenkungen<br />
durch den Einsatz von OSS ausgehen. Die Einstellung der Verwaltung gegenüber<br />
OSS ist somit grundsätzlich positiv. Die Studie kommt darüber hinaus zu dem<br />
Ergebnis, dass die öffentliche Hand die treibende Kraft für den Einsatz von Open-<br />
Source-Lösungen ist. Die Modernisierung der Verwaltung als Motor für Innovationen!<br />
Dies ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Ein weiteres positives Fazit der Studie:<br />
von den Veränderungen und Umstrukturierungen im Bereich der öffentlichen<br />
Einrichtungen und den notwendigen Investitionen profitiert vor allem der Mittelstand.<br />
Lesen Sie mehr zu OSS in der öffentlichen Verwaltung, die Vorteile und<br />
Grenzen von OSS ab Seite 11.<br />
Auch unser Haus strebt nach Neuerung und zeigte sich dieses Jahr erstmals auf der<br />
CeB<strong>IT</strong>. Gemeinsam mit dem Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten,<br />
der Polizei und Vertretern von <strong>Berlin</strong>er Bezirken präsentierten wir unsere Lösungen<br />
für eine moderne, effektive und bürgernahe <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. Neben POLIKS,<br />
dem „Polizeilichen Landessystem zur Information, Kommunikation und<br />
Sachbearbeitung“ konnten wir das Mobile Bürgeramt (MoBüD) sowie unsere<br />
innovative Call Center Lösung „<strong>Berlin</strong>-Telefon“ einem interessierten Publikum<br />
zeigen (mehr dazu in unserem „Spezial“ ab Seite 60).<br />
Auch das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz der nächsten Generation (BeLa NG) durfte als Thema<br />
auf der CeB<strong>IT</strong> nicht fehlen, schließlich wird das Herzstück der Kommunikation der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung derzeit zu einer high-speed Sprach- und Datenautobahn ausgebaut.<br />
Mehr dazu lesen Sie ab Seite 22.<br />
Eine informationsreiche und unterhaltsame Lektüre<br />
wünscht Ihnen<br />
Ihr<br />
Konrad Kandziora<br />
(Vorstand)
Editorial<br />
Editorial 2<br />
Schwerpunktthema<br />
OSS in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 4<br />
OSS-Überlegungen in Migrationsszenarien 6<br />
Vorhandene Produkte in der<strong>Berlin</strong>er Verwaltung 7<br />
Open Source 8<br />
Auswirkungen von freier- oder Open-Source-Software<br />
auf die europäische Wirtschaft 1O<br />
Unisys entwickelt Open Source Observatory<br />
and Repository für die Europäische Kommission 1O<br />
Fraunhofer-Studie belegt Vorteile von Open Source<br />
für Öffentliche Hand und <strong>IT</strong>-Unternehmen 11<br />
Regionale Unterschiede in der Pinguin-Landschaft 13<br />
Ist Open Source Software reif für den Unternehmenseinsatz? 13<br />
Open Source bei Heise 17<br />
Open Source-Jahrbuch 2OO7 17<br />
Open Source-Leitfaden Version 1.3 ist erschienen 18<br />
LiMux Projekt: Linux löst Windows ab 19<br />
Linux Solutions Group (LiSoG) realisiert mit<br />
Stadt Schwäbisch Hall Open Source-basierten Thin Client 19<br />
Neue Version der Sicherheits-CD BOSS 2O<br />
Parlament und Senat<br />
Ermächtigungsübertragungen auf dem Gebiet des elektronischen<br />
Rechtsverkehrs und der elektronischen Aktenführung 21<br />
Automatisiertes Mahnverfahren 21<br />
E-Government und Verwaltung<br />
High-speed Sprach- und Datenautobahn für <strong>Berlin</strong> 22<br />
Bezirkliche Wirtschaftsförderung 23<br />
AUREG 27<br />
Pilotbetrieb AUREG 2.O termingerecht gestartet 31<br />
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge baut<br />
serviceorientierte Architektur (SOA) auf 31<br />
Einheitliche Signatur-Software für das Land Hessen 33<br />
Online-Meldewesen mit Governikus und MESO 34<br />
Das elektronische Behördenpostfach auf Basis der VPS 35<br />
Berichte und Infos<br />
Mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erfolgreich 35<br />
Windows Vista 36<br />
UfAB IV veröffentlicht 39<br />
Was ist Spam? 4O<br />
Neue Technologien schaffen neue Jobs 41<br />
Vernetzte Kommunikations- und Wissensstandorte<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bildet das technische Rückgrat der <strong>Berlin</strong>er Bibliotheken 42<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Informatikjahr mit herausragender Bilanz beendet 44<br />
Informationstechnologie soll Unternehmen vor allem beim Sparen helfen 45<br />
Startschuss für leichtere Weiterverwendung von<br />
Informationen öffentlicher Stellen 45<br />
Online<br />
Projekt Info-Portal OG 46<br />
IBM und Yahoo! stellen kostenlose Suchsoftware für Unternehmen vor 48<br />
Neuer Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter 49<br />
Mit einem Klick zu den <strong>Berlin</strong>er Museen 49<br />
bundesrat.de erhält BIENE Award 5O<br />
Steuererklärung mit Hilfe von ELSTER 5O<br />
Tipps und Tricks<br />
Hilfestellung beim Umgang mit Passwörtern 51<br />
BSI veröffentlicht Sicherheitsanalysezur<br />
Windows Communication Foundation 51<br />
<strong>IT</strong>-Profimagazin iX über Webmaster-Tools 52<br />
Veranstaltungen<br />
Integrierte Lösungen für die öffentliche Verwaltung 53<br />
Vergabe-Dialog ohne Gesetzbuch in der Hand 54<br />
Interop <strong>Berlin</strong> 2OO7 55<br />
PC-WARE startet die 1O. Performance Tour durch 19 deutsche Städte 55<br />
LinuxTag 2OO7 Ende Mai in <strong>Berlin</strong> 56<br />
SYSTEMS 2OO7 56<br />
Literatur<br />
Das große Buch Windows Vista Business 57<br />
Neuer Leitfaden: Einkauf energieeffizienter Bürogeräte leicht gemacht 57<br />
Neues iX-Special: „Web 2.O“ 57<br />
Telepolis-Buch: Das Potenzial neuer Internet-Formate 58<br />
Dies und Das<br />
In eigener Sache 59<br />
Überprüfungen von <strong>IT</strong>-Servicevereinbarungen 59<br />
Leserbrief 59<br />
CeB<strong>IT</strong> 2OO7 <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-Spezial 6O<br />
Jeder Zweite arbeitet am Computer 64<br />
Impressum 64<br />
1/07 � 3
OSS in der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung<br />
Nur wenige Themen haben in<br />
der Geschichte der Informationstechnik<br />
ähnlich viel Aufmerksamkeit<br />
auch außerhalb der <strong>IT</strong>-<br />
Szene erregt wie der Einsatz so genannter<br />
„Open Source Software“ (siehe Kasten).<br />
Die Diskussionen darüber sind breit<br />
gefächert und berühren technische, finanzielle,<br />
rechtliche und (wirtschafts)politische<br />
Aspekte.<br />
Einsatz von OSS in <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
Natürlich ist OSS auch für die <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung seit längerer Zeit ein Thema<br />
– und zwar nicht nur als Diskussionsstoff,<br />
sondern in konkreten Implementierungen<br />
mit einem umfangreichen und<br />
bewährten Praxiseinsatz. OSS wird in<br />
den verschiedensten Einsatzgebieten<br />
bereits in einem erheblichen Umfang<br />
und bereits seit vielen Jahren in der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung verwendet.<br />
Die aktuellen Zahlen aus der <strong>IT</strong>-<br />
Planungsübersicht zeigen einen Anteil<br />
von OSS-Betriebssytemen bzw. OSS-<br />
Anwendungen bei Servern von rd. 40<br />
Prozent sowie im Bereich der Endgeräte<br />
bei rd. 12 Prozent!<br />
Ein überschlägiger Vergleich dieser Zahlen<br />
mit anderen öffentlichen Verwaltungen<br />
zeigt, dass sich die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
hier in keiner Weise verstecken<br />
muss. Ein systematischer Vergleich - im<br />
Sinne eines Benchmarkings- wird derzeit<br />
vorbereitet.<br />
In den Ausschreibungen für neu zu beschaffende<br />
Hardware wird darauf geachtet,<br />
dass unterschiedlichste Software<br />
auf den Geräten laufen kann und die<br />
Geräte insbesondere auch für den Einsatz<br />
von OSS-Betriebssystemen geeignet<br />
sind.<br />
Ein insgesamt positives Bild also - aber<br />
natürlich gibt es auch in <strong>Berlin</strong> Ver-<br />
1/07 � 4<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
besserungspotenzial. In diesem Sinne ist auch der Auftrag des Abgeordnetenhauses<br />
aus dem Jahr 2005 zu sehen, einen Zeit- und Maßnahmenplan zum umfassenden<br />
Einsatz von OSS vorzulegen und auf die Einhaltung offener Standards zu achten<br />
(Auflagenbeschluss II.A.16 vom 8.Dezember 2005). Dieser Auflagenbeschluss ist<br />
für den Senat Anlass, sich noch stärker mit dem Thema OSS auseinander zu setzen.<br />
Der Senat hat dem Abgeordnetenhaus mehrfach darüber berichtet und dargelegt, in<br />
welcher Weise der Beschluss umgesetzt wird.<br />
OSS-Strategie <strong>Berlin</strong>s<br />
Derzeit plant die Senatsverwaltung für Inneres und Sport im Rahmen ihrer OSS-<br />
Strategie folgende Maßnahmenpakete:<br />
a) Einbeziehung von Experten:<br />
Ein wesentliches Ziel der OSS-Strategie besteht darin, die Diskussion in allen<br />
Bereichen auf einer sachgerechten Basis und unter aktiver Einbeziehung<br />
anerkannter externer Partner und Experten zu führen. Dazu soll die fachliche<br />
Diskussion mit dem Ziel einer offensiven und proaktiven Steuerung gebündelt<br />
werden. Hierbei sind auch die Informationen über Projektergebnisse in<br />
anderen Bundesländern, beim Bund und Europa einzuholen, zu bewerten<br />
und zu kommunizieren. Es ist sowohl an Kooperationen wie dem Fokus-<br />
Labor des Fraunhofer Instituts gedacht als auch an Kooperation mit Firmen,<br />
die im LINUX-Umfeld über entsprechendes „know-how“ verfügen.<br />
b) Darstellung der Abhängigkeiten zwischen Betriebssystemen und <strong>IT</strong>-Verfahren<br />
und systematische Minderung der Abhängigkeiten.<br />
c) Kurzfristige Maßnahmen zur Beförderung von OSS:<br />
In Bereichen, wo es wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar ist, kann<br />
der Einsatz von OSS direkt befördert werden. Hierzu bietet sich z. B. der<br />
umfassende Einsatz von OSS-Produkten als Browser an. Auch das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> bietet Dienstleistungen an, die den OSS-Einsatz unterstützen (vgl.<br />
hierzu den Beitrag auf Seite 6)<br />
d) Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit des OSS-Einsatzes:<br />
Die bisher in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung in einzelnen Behörden durchgeführten<br />
Projekte im OSS-Umfeld haben nicht die benötigten Ergebnisse bzgl. eines<br />
fundierten Nachweises der Wirtschaftlichkeit erbringen können. Das Land<br />
<strong>Berlin</strong> ist gehalten, seine Leistungen effizient zu erbringen. Dies gilt �<br />
Was bedeutet Open Source:<br />
Der Ausdruck Open Source wird auf Computer-Software angewendet und<br />
meint, dass es jedem ermöglicht wird, Einblick in den Quelltext eines Programms<br />
zu haben, sowie die Erlaubnis zu haben, diesen Quellcode auch beliebig<br />
weiterzugeben oder zu verändern. Die Open Source Initiative wendet den<br />
Begriff Open Source auf all die Software an, deren Lizenzverträge den folgenden<br />
drei charakteristischen Merkmalen entsprechen:<br />
• Die Software (d. h. der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren<br />
und verständlichen Form vor.<br />
• Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden.<br />
• Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben<br />
werden.
�<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
selbstverständlich auch für den OSS-Einsatz. Die schwierige und komplexe<br />
Situation der Fachverfahren in einem OSS-Umfeld muss berücksichtigt<br />
werden.<br />
e) Verbessertes Lizenzmanagement:<br />
Neben dem Einsatz lizenzkostenfreier Software wird auch zukünftig aus<br />
unterschiedlichsten Gründen lizenzierte Software eingesetzt werden müssen.<br />
Durch ein verbessertes Lizenzmanagement können möglicherweise Einsparpotenziale<br />
realisiert werden. Dazu ist zu untersuchen, ob eine zentrale<br />
Lizenzvergabe signifikante Einsparpotentiale eröffnet und ob eine landesweite<br />
Konsolidierung auf ein Betriebssystem die landesweiten Aufwände für<br />
Migrationszenarien und Verfahrenseinführungen signifikant reduzieren könnte.<br />
Open Source im Gesamtzusammenhang<br />
Für Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen einer OSS-Strategie sind die Ziele<br />
des <strong>IT</strong>-Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung wie Wirtschaftlichkeit, Effizienzsteigerung,<br />
Herstellerunabhängigkeit und Standardisierung grundlegend. Auch im<br />
aktuellen Regierungsprogramm sind diese Ziele festgeschrieben. Gerade im Hinblick<br />
auf die globale Sicht auf das Land <strong>Berlin</strong> darf aber nicht vergessen werden, dass über<br />
den konkreten <strong>IT</strong>-Einsatz und über konkrete <strong>IT</strong>-Maßnahmen in einer Behörde nach<br />
wie vor die dezentrale Entscheidungshoheit gilt.<br />
Die Auswahl geeigneter technischer Lösungen und Produkte erfolgt auf Basis<br />
funktionaler Anforderungen mit dem Ziel, die benötigten <strong>IT</strong>-Leistungen sach- und<br />
qualitätsgerecht in wirtschaftlicher Weise bereit zu stellen.<br />
Aus Sicht der Senatsverwaltung für Inneres und Sport kann die Grundlinie bei<br />
jeglicher Auswahl und Entscheidung für Technikkomponenten nicht „entweder -<br />
oder“ lauten, sondern sie muss unter dem Motto „Wettbewerb und Herstellerunabhängigkeit“<br />
formuliert werden.<br />
<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum im Intranet: www.verwalt-berlin.de/seninn/itk/index.html und<br />
im Internet: www.berlin.de/sen/inneres/itk/index.html<br />
Eine grundlegende Voraussetzung, um<br />
Herstellerunabhängigkeit und Wettbewerb<br />
erreichen zu können, bildet die<br />
Einhaltung offener, herstellerneutraler<br />
Standards. Für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
sind solche technischen Standards in<br />
den „<strong>IT</strong>-Standards der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung“<br />
festgelegt. Beispielsweise sind dort<br />
auch offene Standards wie XML und<br />
ODF für den Dokumentenaustausch<br />
festgehalten. Die Standards gewährleisten<br />
die Zusammenarbeit unterschiedlicher<br />
Systeme (Herstellerunabhängigkeit)<br />
und reduzieren die vielfach (noch) vorhandene<br />
Verzahnung zwischen Fachverfahren<br />
und Betriebssystemen oder auch<br />
Office-Software. Diese Verzahnung führt<br />
derzeit in erheblichem Maße zu einer Abhängigkeit<br />
von bestimmten Herstellern.<br />
Vor allem für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit<br />
ist immer wieder hervor<br />
zu heben, dass der OSS-Einsatz nicht<br />
„per se“ kostengünstiger als die Verwendung<br />
anderer Produkte ist. Kosteneinsparungen<br />
und höhere Wirtschaftlichkeit<br />
ergeben sich zunächst grundsätzlich<br />
„nur“ über den möglichen Wettbewerb.<br />
Wesentliche Potenziale für einen wirtschaftlicheren<br />
Betrieb von <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
liegen nicht vorrangig in der Auswahl<br />
einer lizenzfreien Software, sondern zu<br />
großen Teilen in der Senkung von Betriebs-<br />
und Bereitstellungskosten. Diese<br />
Potenziale lassen sich durch eine Vereinheitlichung<br />
der dahinter liegenden Arbeitsprozesse<br />
realisieren. Das derzeit laufende<br />
Projekt ProBetrieb dient diesem Ziel.<br />
Die Senatsverwaltung für Inneres und<br />
Sport bereitet derzeit die notwendige<br />
Umsetzungsplanung der oben vorgestellten<br />
Maßnahmen vor. Hierüber wird es<br />
auch eine Abstimmung mit den <strong>IT</strong>-Verantwortlichen<br />
in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
geben.<br />
Für weitere Auskünfte steht Ihnen das <strong>IT</strong>-<br />
Kompetenzzentrum gerne zur Verfügung.<br />
<strong>IT</strong>-KOMPETENZZENTRUM<br />
Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />
Referat ZS C - Herr Löper<br />
Tel.: 9027 2659 �<br />
1/07 � 5
OSS-Überlegungen in<br />
Migrationsszenarien<br />
Besonders häufig kommt die Frage<br />
nach Möglichkeit, Sinn und<br />
Notwendigkeit eines Einsatzes<br />
von Open Source Software auf, wenn<br />
ein Wechsel eines bislang eingesetzten<br />
Betriebssystems oder einer Standardsoftware<br />
notwendig wird - im günstigsten<br />
Fall im Rahmen geordneter Prozesse<br />
der <strong>IT</strong>-Einsatzplanung mit mittel- oder<br />
gar langfristiger Perspektive, oft jedoch<br />
erst bei endgültigem Wegfall der Unterstützung<br />
durch Hersteller für längst „ausgelaufene“<br />
Softwareversionen. Beispiele<br />
hierfür finden sich in der Vergangenheit<br />
sowohl hier in <strong>Berlin</strong> (z. B. Projekt<br />
„Open4Future“ der KoB<strong>IT</strong>) als auch<br />
andernorts in öffentlichen Verwaltungen<br />
(vgl. z. B. Artikel zu „LiMux“ in<br />
diesem <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> S. 19).<br />
Aktuell findet im Softwareportfolio der<br />
Firma Microsoft, deren Produkte sich<br />
sowohl an den Arbeitsplätzen (Betriebssystem,<br />
Office) als auch in der Infrastruktur<br />
(Anmelde-, Datei- und<br />
Mailserver) der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung in<br />
großer Zahl finden, umfassende<br />
Aktualisierungen statt. Das neue Arbeitsplatz-Betriebssystem<br />
„Vista“ und das<br />
„2007 Office System“ sind gerade auf<br />
dem Markt, neue Versionen vieler Serverprodukte<br />
werden folgen. Eine gute Gelegenheit,<br />
sich frühzeitig und ohne akuten<br />
Zeitdruck mit möglichen künftig nötigen<br />
Migrationsszenarien zu befassen!<br />
Grundlage fundierter Entscheidungen<br />
zum Einsatz neuer und / oder anderer<br />
Software ist eine umfassende und sachgerechte<br />
Information. Dies umfasst neben<br />
strategischen, formalen und finanziellen<br />
Aspekten (vgl. dazu auch den Artikel<br />
des <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrums in diesem<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> ab Seite 4) auch technische<br />
und zeitliche Fragen. Hierzu stellen<br />
die Hersteller / Verkäufer aller in Betracht<br />
kommenden Software umfassendes<br />
Material bereit und informieren in<br />
Veranstaltungen über die Vorteile ihrer<br />
Produkte. Darüber hinaus empfiehlt es<br />
1/07 � 6<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
sich jedoch, von den Erfahrungen herstellerunabhängiger Experten und deren „best<br />
practices“ zu profitieren.<br />
Diesem Aspekt hat sich vor dem Hintergrund des gerade erschienenen Betriebssytems<br />
„Vista“ das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> gewidmet: In zwei Informationsveranstaltungen<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, an denen die <strong>IT</strong>-Manager der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
kostenlos teilnehmen konnten, vermittelten unabhängige Experten ihre Erkenntnisse<br />
aus der praktischen Befassung mit konkreten Themen.<br />
Am 13. Februar 2007 stand das neue Microsoft-Betriebssystem „Vista“ im Fokus.<br />
Nach Fachvorträgen zu vielen wichtigen Aspekten eines möglichen Einsatzes von<br />
„Vista“ konnten die Teilnehmenden für sich einen guten Überblick über das neue<br />
System mitnehmen und das gute Gefühl, sich frühzeitig mit dem Thema zu befassen<br />
und die Frage nach einem möglichen Einsatz in ihren Verwaltungen nicht sofort<br />
beantworten zu müssen. Auch deshalb, weil das bisherige System „Windows XP“<br />
noch für etliche Jahre unterstützt und auch außerhalb der Verwaltung gegengwärtig.<br />
meist gelassen mit Migrationsüberlegungen umgegangen wird.<br />
In einer zweiten<br />
Veranstaltung am<br />
12. April 2007 wurde<br />
das Thema<br />
„Open Source /<br />
Linux“ adressiert.<br />
Neben Praxisvorträgen<br />
zu Aspekten<br />
auf <strong>Berlin</strong>er- und<br />
Bundesebene wurde<br />
das Debianprojekt<br />
vorgestellt.<br />
Auf dieser besonders<br />
stark auf Nutzung<br />
freier Software<br />
ausgerichteten<br />
Linux-Distribution Das Debian-Projekt: http://www.debian.de/<br />
setzen z. B. die Linux-Desktop-Systeme<br />
in München und Wien auf. Sie unterscheidet sich von anderen verbreiteten<br />
Linux-Distributionen (z. B. SuSE, RedHat, Fedora, Ubuntu) durch die Unabhängigkeit<br />
von einem einzelnen kommerziellen Distributor oder Hersteller. In einer<br />
Podiumsdiskussion wurden „live“ verschiedene Sichten auf die Herausforderungen<br />
eines Einsatzes von Open Source und Linux ausgetauscht.<br />
Durch die zeitnahe, umfassende, sachliche und neutrale Information zu „beiden<br />
Welten“ des Softwareeinsatzes auf dem Arbeitsplatzrechner - Microsoft und Open<br />
Source - leistet das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> einen Beitrag, die notwendige<br />
breite Grundlage und den zeitlichen Vorlauf für künftige Einsatzentscheidungen zu<br />
schaffen und zugleich die mitunter emotionale Diskussion zu versachlichen. Die<br />
Unterlagen aus den Informationsveranstaltungen können von den Intranetseiten des<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> (http://www.itdz.verwalt-berlin.de/aktuelles/material.html) heruntergeladen<br />
werden. Weitere Veranstaltungen zu verschiedenen Themen sind geplant.<br />
CHRISTIAN PETERS<br />
<strong>IT</strong>- und Organisationsberatung<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> �
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Vorhandene OSS-Produkte in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung (Auszug Stand 13.10.2006)<br />
NAME NAME NAME<br />
ART ART DES DES OSS-PRODUKTS OSS-PRODUKTS<br />
VERWENDUNGSZWECK<br />
VERWENDUNGSZWECK<br />
amvisd-new amvisd-new<br />
Anwendungs-Software Steuerung Virenscanner, Spam-Filter<br />
Apache Apache<br />
Anwendungs-Software Webserver<br />
Bacula Bacula Bacula<br />
Anwendungs-Software Datensicherung<br />
BigBrother BigBrother<br />
Anwendungs-Software Monitoring<br />
BigSister BigSister<br />
Anwendungs-Software Monitoring<br />
bind bind<br />
DNS-Server Domain name service<br />
Clamaris Clamaris Clamaris<br />
Anwendungs-Software Billing-Software<br />
clamAV clamAV<br />
Anwendungs-Software Virenscanner<br />
DCC DCC<br />
Anwendungs-Software Zusatztool für Spam-Filter<br />
drbd drbd<br />
Distributed Block-Device Cluster-Funktion (Platternspiegel)<br />
ethereal ethereal<br />
Anwendungs-Software Tool zur Auswertung auf Netzwerkebene<br />
Firefox Firefox<br />
Anwendungs-Software Web-Browser<br />
FreeBSD/OpenBSD<br />
FreeBSD/OpenBSD FreeBSD/OpenBSD<br />
Betriebssystem DNS-Serv., Web-Serv.; HTTP-Proxy, Rev.-Proxy<br />
Gated Gated<br />
Anwendungs-Software Routing-Daemon<br />
heartbeat heartbeat<br />
Anwendungs-Software Cluster-SW<br />
J2EE J2EE J2EE SDK SDK<br />
Java Entwicklungsumgebung SW-Entwicklung<br />
j2re j2re<br />
Java-Runtime als Webserver<br />
jboss jboss<br />
Applikationsserver Anwendungsplattform<br />
jftpgw jftpgw jftpgw<br />
Anwendungs-Software FTP-Proxy<br />
Knoppix Knoppix<br />
Live-CD/-DVD, ab Version 3.6 Einsatz als Virenscanner oder zum Imagen<br />
LPRng LPRng<br />
Printer-Daemon Druckersteuerung<br />
Mozilla Mozilla<br />
Anwendungs-Software Web-Browser<br />
MRTG MRTG<br />
Anwendungs-Software Monitoring<br />
mysql mysql<br />
MySql als Datenbank<br />
ntp ntp<br />
Zeit-Server Zeitdienst<br />
openssh openssh openssh<br />
SSH-Server verschlüsselte Anmeldung<br />
OpenSSH OpenSSH<br />
Anwendungs-Software sichere Client-Server-Verbindung<br />
Postfix Postfix<br />
Anwendungs-Software Mail-Server, SecureMail Gateway<br />
PostgreSQL PostgreSQL<br />
DB-Server Datenbank<br />
Pound Pound<br />
Anwendungs-Software Reverse-Proxy<br />
razor razor<br />
Anwendungs-Software Zusatztool für Spam-Filter<br />
Red Red Hat Hat<br />
Betriebssystem DNS-Server, HTTP-Proxy<br />
red red hat hat Enterprise Enterprise Linux Linux<br />
Betriebssystem Serverbetriebssytem<br />
red red hat hat fedora fedora<br />
Betriebssystem Serverbetriebssytem<br />
red red hat hat linux linux<br />
Betriebssystem Serverbetriebssytem<br />
SAMBA SAMBA<br />
Anwendungs-Software File-Server zentr. Datenhaltung<br />
SeaMonkey SeaMonkey<br />
Anwendungs-Software Web-Browser<br />
sendmail sendmail sendmail<br />
Mail-Server Mail Relay Service<br />
Sentinix Sentinix<br />
Betriebssystem Monitoring<br />
Socks Socks<br />
Anwendungs-Software Socks-Server<br />
Spamassassin Spamassassin<br />
Anwendungs-Software Spam-Filter<br />
squid squid<br />
Proxy-Server proxy Zugang für Web-Dienste<br />
Squid Squid<br />
Anwendungs-Software HTTP-Proxy<br />
SUSE SUSE Enterprise Enterprise<br />
Betriebssystem zentr. Mail-Server<br />
SUSE SUSE LINUX LINUX Prof. Prof.<br />
Betriebssystem Syslog, Monitoring<br />
SyslogNG SyslogNG<br />
Anwendungs-Software Log-Server<br />
Thunderbird Thunderbird<br />
Anwendungs-Software E-Mail-Client<br />
TIS-fwtk TIS-fwtk<br />
Anwendungs-Software FTP-Proxy<br />
Tomcat Tomcat<br />
Anwendungs-Software Zusatz z. Ausf. v. JAVA auf Web-Servern<br />
Webmin Webmin Webmin<br />
Anwendungs-Software Server-Admin-Tool<br />
wget wget<br />
Anwendungs-Software Text-basierter Browser Quelle: <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
1/07 � 7
Open Source<br />
Der Ausdruck Open (engl.) bzw.<br />
Quelloffenheit wird meist auf<br />
Computer-Software angewendet<br />
und meint im Sinne der Open Source<br />
Definition, dass es jedem ermöglicht<br />
wird, Einblick in den Quelltext eines<br />
Programms zu haben, sowie die Erlaubnis<br />
zu haben, diesen Quellcode auch<br />
beliebig weiterzugeben oder zu verändern.<br />
Geschichte<br />
Beeinflusst durch das 1997 publizierte<br />
Essay „The Cathedral and the Bazaar“<br />
von Eric Steven Raymond, entschied<br />
Netscape 1998 angesichts der wachsenden<br />
Dominanz von Microsoft am<br />
Browser-Markt, den Quelltext des wirtschaftlich<br />
nicht mehr verwertbaren<br />
Netscape Navigators freizugeben (aus<br />
dieser Freigabe entstand später das<br />
Mozilla-Projekt).<br />
Kurz darauf erkannten Bruce Perens,<br />
ein Computer-Wissenschaftler, und Tim<br />
O’Reilly, Gründer und Vorstand des<br />
O’Reilly-Verlags, dass die „Freie-Software-Gemeinde“<br />
ein besseres Marketing<br />
benötigt. Um die „Freie Software“<br />
als geschäftsfreundlich und weniger ideologisch<br />
belastet darstellen zu können,<br />
wurde dabei beschlossen, einen neuen<br />
Marketing-Begriff für Freie Software<br />
einzuführen - der Begriff „Open Source“<br />
wurde von da an flächendeckend im<br />
Marketing genutzt und war auch der<br />
Namensgeber für die von Raymond,<br />
Perens und Reilly gegründete Open<br />
Source Initiative (OSI).<br />
Es wurden für die Wirtschaft angepasste<br />
Open-Source-Lizenzen geschaffen, welche<br />
weiterhin den Bedürfnissen des<br />
Open-Source-Umfelds genügten, aber<br />
auch für die Wirtschaft interessant sein<br />
sollten. Eine der bekanntesten Lizenzen,<br />
die aus diesen Bestrebungen hervorging,<br />
ist die Mozilla Public License.<br />
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Definition der Open Source Initiative<br />
Die Open Source Initiative wendet den Begriff Open Source auf all die Software an,<br />
deren Lizenzverträge den folgenden drei charakteristischen Merkmalen entspricht:<br />
Die Software (d. h. der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen Form<br />
vor.<br />
In der Regel handelt es sich bei dieser Form um die Quelltexte in einer höheren<br />
Programmiersprache. Vor dem eigentlichen Programm(ab)lauf ist es normalerweise<br />
notwendig, diesen Text durch einen so genannten Compiler in eine binäre Form zu<br />
bringen, damit das Computerprogramm vom Rechner ausgeführt werden kann.<br />
Binärprogramme sind für den Menschen im semantischen Sinne praktisch nicht<br />
lesbar.<br />
Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden.<br />
Für Open-Source-Software gibt es keine Nutzungsbeschränkungen. Weder bezüglich<br />
der Anzahl der Benutzer, noch bezüglich der Anzahl der Installationen. Mit der<br />
Vervielfältigung und der Verbreitung von Open-Source-Software sind auch keine<br />
Zahlungsverpflichtungen gegen einen Lizenzgeber verbunden.<br />
Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden.<br />
Durch den offengelegten Quelltext ist Verändern ohne weiteren Aufwand für jeden<br />
möglich. Weitergabe der Software soll ohne Lizenzgebühren möglich sein. Open-<br />
Source-Software „lebt“ förmlich von der aktiven Beteiligung der Anwender an der<br />
Entwicklung. So bietet sich Open-Source-Software zum Lernen, Mitmachen und<br />
Verbessern an. Diese Charakteristika werden detaillierter in der Open Source<br />
Definition (OSD) der Open Source Initiative festgelegt. �<br />
Die Apache Software Foundation unterstüzt die Apache community mit den Open-<br />
Source-Software-Projekten wie den Webserver Apache (http://www.apache.org/)
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
OpenOffice.org ist sowohl eine Office Suite, die auf vielen Betriebssystemen und in<br />
zahlreichen Sprachen verfügbar ist, als auch ein Open-Source-Projekt, in dem viele<br />
zumeist ehrenamtliche Mitglieder das Produkt immer weiter verbessern und<br />
unterstützen.<br />
� Begriffsproblem Freie Software<br />
In der eigentlichen Bedeutung unterscheidet sich die Open Source-Definition nicht<br />
von freier Software. Allerdings können beide Begriffe unterschiedliche Assoziationen<br />
auslösen, die ursprünglich nicht geplant waren.<br />
Die Entscheidung, den Terminus „Open Source“ zu etablieren, vorgeschlagen von<br />
Christine Peterson vom Foresight Institute, begründete sich zum Teil auf der<br />
möglichen Fehlinterpretation des Wortes „frei“. Die Free Software Foundation<br />
(FSF) verstand das Wort im Sinne von Freiheit („free speech, not free beer“ – „freie<br />
Rede, nicht Freibier“), jedoch wurde es oft fälschlicherweise mit kostenlos assoziiert,<br />
da der englische Begriff free beide Bedeutungen haben kann. Tatsächlich ist freie<br />
Software in den meisten Fällen wirklich auch kostenlos erhältlich. Man hoffte, dass<br />
die Verwendung der Bezeichnung Open Source diese Mehrdeutigkeit beseitigt und<br />
auch eine einfachere Vermarktung von Open Source vor Vertretern der Wirtschaft<br />
ermöglicht. Außerdem weckt der Begriff Open Source nicht zwangsläufig eine<br />
Assoziation mit der GNU-GPL, die aus wirtschaftlicher Sicht problematisch sein<br />
kann.<br />
Seit der Einführung der neuen Bezeichnung wurde jedoch oft kritisiert, dass diese<br />
ebenfalls Verwirrung stiftet: Sie assoziiert die Verfügbarkeit des Quelltextes, sagt<br />
aber nichts über die Freiheit, ihn zu verwenden, verändern und weiterzugeben, aus.<br />
Kritisiert wird daher von der FSF vor allem die Tatsache, dass der Begriff „Open<br />
Source“ die Einsicht in den Quellcode einer Software hervorhebt, nicht aber die<br />
Freiheit, diesen Quellcode auch beliebig weiterzugeben oder zu verändern. So nennt<br />
die „PGP Corporation“ die aktuelle Version ihres Kryptografieprogramms PGP z.<br />
B. „Open Source“, da der Quellcode betrachtet werden kann. Weitergabe und<br />
Veränderung dieses Quellcodes sind aber verboten, so dass das Programm nicht<br />
unter die Open Source Definition fällt. Aus diesem Grund ist die freie Implementation<br />
GNU Privacy Guard entstanden, die<br />
mit der GPL den „Open Source“-Anforderungen<br />
gerecht wird.<br />
Der Begriff „Freie Software“ ist<br />
allerdings ebenfalls problematisch, da er<br />
häufig in Verbindung mit den Lizenzen<br />
der FSF (GNU-GPL, GNU LGPL und<br />
GNU FDL) gebracht wird. Diese Lizenzen<br />
sind zwar auch nach Auffassung der<br />
OSI frei, sie fordern allerdings, dass<br />
abgeleitete Werke die gleichen Freiheiten<br />
gewähren. Die GNU-Lizenz für freie<br />
Dokumentation ist hierbei besonders<br />
problematisch, unter anderem deswegen,<br />
weil sie die Möglichkeit bietet, die<br />
Modifikation ganz bestimmter Abschnitte<br />
zu verbieten. Die GNU-FDL erfüllt<br />
somit eine grundlegende Anforderung<br />
der Open-Source-Definition und der<br />
Definition freier Software nicht.<br />
Die Begriffe „Freie Software“ und<br />
„Open-Source-Software“ werden zwar<br />
synonym verwendet, allerdings bestehen<br />
Unterschiede in der Interpretation.<br />
Die meisten Menschen und Organisationen,<br />
die von „freier Software“ sprechen,<br />
sehen Lizenzen als unfrei an, wenn<br />
sie Einschränkungen enthalten wie eine<br />
Begrenzung des Verkaufspreises, die<br />
Pflicht zur Veröffentlichung eigener<br />
Modifikationen oder die Bestimmung,<br />
dass jede Modifikation der Software an<br />
den ursprünglichen Autor gesandt werden<br />
muss.<br />
Die Open-Source-Initiative dagegen<br />
akzeptiert solche Lizenzen als „Open<br />
Source“. Dies ist unter anderem deshalb<br />
problematisch, weil Software unter diesen<br />
Lizenzen nicht oder nur unter starken<br />
Einschränkungen in andere freie<br />
Software-Projekte integriert werden<br />
kann, was dem Autor eventuell bei der<br />
Auswahl der Lizenz gar nicht bewusst<br />
war. Oft wird deshalb auch dazu geraten,<br />
keine eigene Lizenz zu verwenden,<br />
deren rechtliche und praktische Probleme<br />
man unter Umständen nicht überschaut,<br />
sondern auf eine erprobte und<br />
anerkannte freie Lizenz wie die GPL,<br />
die LGPL oder die BSD-Lizenz zurückzugreifen.<br />
�<br />
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� Andere Definitionen<br />
Der Begriff „Open Source“ beschränkt<br />
sich nicht ausschließlich auf Software,<br />
sondern wird auch auf Wissen und Information<br />
allgemein ausgedehnt. Beispiele<br />
dafür sind OpenCola und auch<br />
Wikipedia. In diesem Zusammenhang<br />
wird von „Open Content“ gesprochen.<br />
Übertragen wurde die Idee des öffentlichen<br />
und freien Zugangs zu Information<br />
auch auf Entwicklungsprojekte. In<br />
diesem Zusammenhang wird dann oft<br />
von „Open Hardware“ gesprochen, wobei<br />
es sich nicht um freien Zugang zur<br />
Hardware handelt, sondern um freien<br />
Zugang zu allen Informationen, eine<br />
entsprechende Hardware herzustellen.<br />
(Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie)<br />
�<br />
Auswirkungen von<br />
freier- oder Open-<br />
Source-Software auf<br />
die Europäische<br />
Wirtschaft<br />
Die Europäische Kommission hat<br />
im vergangenen Jahr eine Studie<br />
über den Einfluss vonfreier-<br />
oder Open Source Software<br />
(FLOSS) auf die europäische Wirtschaft<br />
durchgeführt. Die Studie wurde unter<br />
Federführung der United Nations<br />
University (UNU-MER<strong>IT</strong>) in Maastricht<br />
erstellt. Sie wurde vom Generaldirektorat<br />
Unternehmen und Industrie der Europäischen<br />
Kommission in Auftrag gegeben.<br />
Das Ergebnis ist kurz und bündig:<br />
Die Studie stellt fest, dass die Auswirkungen<br />
von freier- oder Open Source<br />
Software auf die europäische Wirtschaft<br />
erheblich seien.<br />
Der Marktanteil von FLOSS ist in den<br />
vergangenen fünf Jahren kontinuierlich<br />
gestiegen. In den Bereichen Web-Server<br />
und Betriebssysteme ist die Rolle von<br />
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
FLOSS besonders groß. Viele öffentliche<br />
und private Organisationen setzen<br />
Open Source Software ein. Besonders<br />
der öffentliche Sektor hat dabei in<br />
Europa eine führende Position.<br />
Die Untersuchung schätzt den Wert von<br />
Open Source-Lösungen auf fast 12 Milliarden<br />
Euro. Mehr als 130.000 Mann-<br />
Jahre Arbeit stecken in der entwickelten<br />
Open-Source-Software.<br />
Die Forscher gehen davon aus, dass im<br />
Jahre 2010 Dienstleistungen aus dem<br />
FLOSS-Bereich einen Anteil von 32<br />
Prozent am gesamten <strong>IT</strong>-Dienstleistungssektor<br />
haben werden. Es wird<br />
erwartet, dass der Anteil von freier- oder<br />
Open Source Software am Bruttoinlandsprodukt<br />
im europäischen Raum<br />
im Jahr 2010 vier Prozent betragen könnte.<br />
Zur Zeit liegen die gesamte <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />
bei zehn Prozent des Europäischen<br />
Bruttoinlandsproduktes.(EB) �<br />
Unisys entwickelt Open<br />
Source Observatory<br />
and Repository für die<br />
Europäische<br />
Kommission<br />
Neues Portal erleichtert<br />
öffentlichem Sektor den Einsatz<br />
von Open Source Software<br />
Sulzbach - Die Europäische Kommission<br />
hat sich für die Entwicklung<br />
und das Betreiben eines Open<br />
Source Observatory and Repository<br />
(OSOR) nach einer öffentlichen Aus-<br />
schreibung im Oktober 2006 für ein von<br />
Unisys Belgien geleitetes Konsortium<br />
entschieden. Unisys Belgien ist ein<br />
Tochterunternehmen der Unisys<br />
Corporation, einem weltweiten Anbieter<br />
von <strong>IT</strong>-Dienstleistungen und -Lösungen.<br />
Zu den Mitgliedern des Konsortiums<br />
gehören neben Unisys das<br />
Maastrichter Wirtschaftsinstitut für Innovation<br />
und Technologie, das<br />
Beratungsunternehmen GOPA<br />
Cartermill und die Universität Rey Juan<br />
Carlos, Madrid.<br />
OSOR wird den europäischen Verwaltungseinrichtungen<br />
über ein<br />
Internetportal zugänglich gemacht, die<br />
dort Softwarecodes ihrer Open-Source-<br />
Anwendungen zentral speichern und<br />
austauschen und Open-Source-Wissen<br />
leichter teilen können. Durch diese Zusammenarbeit<br />
sollen sich <strong>IT</strong>-Investitionen<br />
der europäischen Mitgliedsstaaten<br />
schneller bezahlt machen. Ein weiteres<br />
Ziel ist es, mit OROR die Interoperabilität<br />
von Anwendungen zu verbessern.<br />
Neben dem Quell- und Objektcode stellt<br />
OSOR auch Informationen zum Einsatz<br />
von Anwendungen, unterschiedliche<br />
Softwareversionen, Open-Source-<br />
Lizenzen und Vertragsunterlagen zur<br />
Verfügung. Gemeinsame Open-Source-<br />
Projekte wie öffentliche E-Procurement-<br />
Lösungen können so schneller entwickelt<br />
werden und die gegenseitige Erkennung<br />
elektronischer ID-Kartenformaten<br />
lässt sich nachhaltiger fördern.<br />
„Die öffentlichen Verwaltungen sind bei<br />
Open Source nicht so sehr daran interessiert,<br />
proprietäre Produkte zu ersetzen,<br />
sondern sie wollen vielmehr individuelle<br />
Anwendungen entwickeln, die auf<br />
Open-Source-Software basieren“, sagt<br />
Karel De Vriendt, Leiter der europäischenE-Government-Services-Abteilung<br />
bei der EU. „Zudem wird der gegenseitige<br />
Austausch bei der Entwicklung<br />
und beim Einsatz von Open-<br />
Source-Lizenzen gefördert. Das neue<br />
OSOR soll hierfür das bevorzugte<br />
Kooperationsinstrument werden.“ �
� In Absprache mit allen Beteiligten<br />
werden Unisys und seine Partner die<br />
Struktur von OSOR noch in diesem<br />
Jahr festlegen. Das Unternehmen geht<br />
davon aus, dass der Service Ende 2007<br />
zur Verfügung steht. Unisys berät alle<br />
Beteiligten und treibt die Bereitstellung<br />
des Service von OSOR voran. Zudem<br />
forscht der <strong>IT</strong>-Dienstleister nach weiteren<br />
Open-Source-Anwendungen für<br />
OSOR und unterstützt die Zusammenarbeit<br />
zwischen den verschiedenen europäischen<br />
Open-Source-Projekten.<br />
OSOR stellt für Unisys einen wichtigen<br />
Meilenstein in der Zusammenarbeit mit<br />
der Europäischen Kommission rund um<br />
Open Source dar. Bereits 2001 führte<br />
Unisys eine Studie für die Europäische<br />
Kommission durch, in der es um den<br />
Einsatz von Open-Source-Anwendungen<br />
im öffentlichen Bereich ging. Im<br />
Jahr 2002 hat Unisys die Kommission<br />
hinsichtlich der Einrichtung eines Systems<br />
beraten, das Open-Source-Anwendungen<br />
vereint. Darüber hinaus betreute<br />
Unisys das Open Source Observatory,<br />
ein europäisches Webportal mit Nachrichten<br />
über aktuelle Open-Source-Aktivitäten,<br />
Anwendergeschichten und einem<br />
Wissensarchiv. OSOR setzt auf<br />
dem Open Source Observatory auf und<br />
erweitert den Service um ein Repository.<br />
Als politisch unabhängiges Kollegium<br />
verkörpert und wahrt die Europäische<br />
Kommission die allgemeinen Interessen<br />
der Europäischen Union. Da ihr ein<br />
fast ausschließliches Initiativrecht bei<br />
der Rechtssetzung zukommt, wird die<br />
Kommission als Motor der europäischen<br />
Integration bezeichnet. Im Rahmen der<br />
Gemeinschaftspolitik bereitet sie die<br />
Rechtsvorschriften des Rats und des<br />
Parlaments nicht nur vor, sondern setzt<br />
diese auch um. Die Kommission übt<br />
zudem Durchführungs-, Verwaltungsund<br />
Kontrollbefugnisse aus. So gewährleistet<br />
sie die Planung und Umsetzung<br />
gemeinsamer Politiken, sie führt den<br />
Haushalt aus und verwaltet die Gemeinschaftsprogramme.<br />
Als „Hüterin der<br />
Verträge“ wacht sie ebenfalls über die<br />
Anwendung des Gemeinschaftsrechts.<br />
(PM) �<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Fraunhofer-Studie<br />
belegt Vorteile von<br />
Open Source für<br />
Öffentliche Hand und<br />
<strong>IT</strong>-Unternehmen<br />
Stuttgart - Der Einsatz von Open-<br />
Source-Software (OSS) führt zu<br />
teilweise erheblichen Einsparungen<br />
in der öffentlichen Verwaltung. Auch<br />
<strong>IT</strong>-Unternehmen profitieren von ihren<br />
OSS-Aktivitäten. Das ist das Ergebnis<br />
einer von IBM, Novell und der<br />
Wirtschaftsförderung Region Stuttgart<br />
GmbH (WRS) beim Fraunhofer-Institut<br />
für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />
(IAO) in Auftrag gegebenen Studie<br />
Tux [dt.: t?ks; engl.: t?ks], ein<br />
wohlgenährter, glücklicher, rundlicher<br />
Pinguin von Larry Ewing, ist das<br />
offizielle Maskottchen des freien<br />
Betriebssystemkerns Linux.<br />
Quelle: Wikimedia<br />
aus dem Jahr 2006. Das Institut hat 209<br />
öffentliche Verwaltungen und <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />
nach ihren Einschätzungen<br />
zu quelloffener Software befragt.<br />
Knapp die Hälfte (47 Prozent) der 115<br />
befragten öffentlichen Einrichtungen<br />
geht von Kostensenkungen von mehr<br />
als 50 Prozent durch den Einsatz von<br />
Open Source Software aus. Weitere 20<br />
Prozent glauben an eine Kostensenkung<br />
von bis zu 25 Prozent. Für rund 59<br />
Prozent ist die Umstellung auf Open<br />
Source-basierte Anwendungen Teil einer<br />
mittel- oder langfristigen <strong>IT</strong>-Gesamtstrategie.<br />
Die Studie kommt zu dem Ergebnis,<br />
dass die öffentliche Hand treibende Kraft<br />
für den Einsatz von Open Source-Lösungen<br />
ist: Anhaltende Veränderungen<br />
und Umstrukturierungen im Bereich der<br />
öffentlichen Einrichtungen würden auch<br />
in den nächsten Jahren zu entsprechenden<br />
<strong>IT</strong>-Projekten führen. Dies rechne<br />
sich, so die Autoren, auch für <strong>IT</strong>-Unternehmen,<br />
die Open Source als Dienstleistung<br />
oder Produkt anbieten: „Die<br />
öffentliche Hand rechnet im Bereich<br />
der Dienstleistungskosten mit Kostensteigerungen<br />
von bis zu 25 Prozent, die<br />
in diesem Rahmen OSS-Unternehmen<br />
zu Gute kommen,“ so Jochen Günther,<br />
Projektleiter beim Stuttgarter Fraunhofer<br />
IAO. Dem stehen Ersparnisse durch<br />
wegfallende Lizenzkosten gegenüber.<br />
„Es ist beeindruckend, welche enormen<br />
Vorteile Unternehmen und öffentliche<br />
Einrichtungen durch den Einsatz freier<br />
Software bereits erzielen und in welcher<br />
Weise OSS Innovationen beschleunigt,“<br />
kommentiert Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath,<br />
Leiter des Fraunhofer IAO, die Ergebnisse<br />
der Studie.<br />
Mittelstand profitiert<br />
Vor allen Dingen der Mittelstand profitiere<br />
von den Investitionen des öffentlichen<br />
Sektors: „Rund 83 Prozent der<br />
OSS-Aufträge der öffentlichen Verwaltung<br />
gehen an kleine und mittlere, regionale<br />
Dienstleister,“ so Günther. Dienstleistungen<br />
werden von diesen Unternehmen<br />
rund um die drei Themenbereiche<br />
Programmierung, Konfiguration<br />
oder Anpassung von OSS an<br />
kundenspezifische Bedürfnisse, die Unterstützung<br />
in der Einführungsphase<br />
sowie beim späteren Support angeboten,<br />
so ein Ergebnis der Studie.<br />
Die beauftragten Unternehmen profitieren<br />
nicht nur finanziell von den Aufträgen,<br />
sondern auch �<br />
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1/07 � 12<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
� entwicklungstechnisch. Günther: „Rund 71 Prozent der <strong>IT</strong>-Unternehmen schätzen,<br />
dass der Einsatz von OSS bei ihnen zu verwertbaren Produktinnovationen führt<br />
und 35 Prozent der Unternehmen glauben sogar, dass sie ohne Open Source-<br />
Aktivitäten nicht mehr überlebensfähig sind.“<br />
Akzente in der bundesdeutschen Verwaltung gesetzt<br />
Michael A. Maier, Geschäftsbereichsleiter Öffentlicher Dienst bei der IBM Deutschland:<br />
„Rückblickend haben sich die Entscheidungen, Open Source in der öffentlichen<br />
Verwaltung einzusetzen, als richtig erwiesen. Die Ergebnisse der Studie sollten<br />
die Entscheidungsträger in Politik und öffentlicher Verwaltung dazu ermuntern,<br />
wenn immer möglich, die Vorteilhaftigkeit von Open Source-Anwendungen zu<br />
prüfen und Open Source einzusetzen.“<br />
Die IBM habe sich schon frühzeitig der Unterstützung des Open Source-Gedankens<br />
verpflichtet. Das gelte auch für den Einsatz von Open Source-Lösungen durch die<br />
Öffentliche Hand. Maier: „Wir sind an den meisten Projekten beteiligt, die in der<br />
bundesdeutschen Verwaltung Akzente gesetzt haben.“ Beispiele dafür seien das<br />
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, das Bundesamt für Finanzen,<br />
die Stadt Schwäbisch-Hall und nicht zuletzt der Deutsche Bundestag. „Der im Juni<br />
2002 zwischen dem Bundesministerium des Innern und der IBM abgeschlossene<br />
Kooperationsvertrag zur Förderung von freier und offener Software ist ein Meilenstein<br />
gewesen, der weltweit Beachtung und Nachahmer gefunden hat,“ so Maier. Der<br />
Vertrag sei inzwischen eine konstante Größe geworden und werde beständig von der<br />
Öffentlichen Hand genutzt, um mehr und mehr Linux-basierte <strong>IT</strong>-Lösungen einzuführen.<br />
Der auf der CeB<strong>IT</strong> 2006 mit dem rheinland-pfälzischen Innenminister Karl<br />
Peter Bruch abgeschlossene Vertrag zur Einrichtung eines Open Source-<br />
Softwarekompentenzzentrums beim Landesbetrieb Daten und Information in Mainz<br />
sei ein Beispiel dafür, wie die IBM das Thema in den Ländern und Regionen<br />
voranbringe.<br />
Open Source in die Regionen bringen<br />
Dr. Harald Neumann, Teamlead Linux, IBM Deutschland, ergänzt: „IBM arbeitet<br />
weltweit in zahlreichen globalen Open Source- und Open Standard-Projekten, die<br />
Linux ist ein freies und Multiplattform-Mehrbenutzer-Betriebssystem für Computer,<br />
das Unix ähnlich ist. Open-Source-Software ist also nicht nur LINUX.<br />
Die Originalquelle für LINUX: http://www.kernel.org/<br />
nach dem Community-Prinzip organisiert<br />
sind, mit. Wir glauben aber, dass es<br />
mit dem weiteren Vordringen von Open<br />
Source in der Verwaltung noch mehr<br />
Interesse für regionale Communities<br />
geben wird, die sowohl helfen, auf Basis<br />
von Open Source passgenaue Lösungen<br />
für die örtlichen Verwaltungen zu liefern,<br />
als auch den Mitgliedern die Möglichkeit<br />
geben, sich gemeinsam mit der<br />
öffentlichen Verwaltung als Community<br />
im globalen Wettbewerb zu behaupten.“<br />
Mehr Beschäftigung in Deutschland?<br />
Die Autoren der Studie kommen zu<br />
dem Ergebnis, dass der Einsatz von<br />
Open Source Software nicht nur der<br />
Öffentlichen Hand und den <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />
mit OSS-Aktivitäten Vorteile<br />
bringt, sondern auch zu mehr Beschäftigung<br />
in Deutschland führen kann.<br />
Die Studie habe gezeigt, so Dr. Walter<br />
Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />
Region Stuttgart GmbH, dass<br />
Open Source verstärkt zu regionaler<br />
Wertschöpfung führt und das Innovationspotenzial<br />
der <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />
stärkt. „Open Source Software sorgt für<br />
Innovation und sichert Arbeitsplätze vor<br />
Ort. Deshalb werden wir mit unserer<br />
erfolgreichen Initiative „Open Source<br />
Region Stuttgart“ den Wachstumsmarkt<br />
weiter gezielt entwickeln.“<br />
Der Wirtschaftsförderer erhofft sich<br />
auch von anderen Fördermittelgebern<br />
Maßnahmen, um diese Basis weiter zu<br />
stärken. So sollten verstärkt bestehende<br />
<strong>IT</strong>-Fördermittel des Bundes oder der<br />
Europäischen Union zur Förderung von<br />
Open Source-Projekten umgeschichtet<br />
werden. „Das bietet die Chance, dass<br />
aus öffentlichen Mitteln Software entsteht,<br />
die dann sowohl öffentlichen Einrichtungen,<br />
aber auch <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />
zur wirtschaftlichen Verwertung frei zur<br />
Verfügung steht“, so Dr. Rogg.<br />
Auch Novell engagiert sich stark im<br />
Bereich Linux und Open Source, gerade<br />
in Deutschland. Der Schwerpunkt der<br />
Linux-Entwicklung von Novell �
� befindet sich in Nürnberg. „Der<br />
öffentliche Sektor ist in Deutschland<br />
um ein Vielfaches innovativer als oftmals<br />
geglaubt wird. Quelloffene Software und<br />
offene Standards für Schnittstellen und<br />
Datenformate brechen die Strukturen<br />
auf und ermöglichen so flexibleres Arbeiten,“<br />
erläutert Holger Dyroff, Vice<br />
President Product Management Linux<br />
Platforms bei Novell, die Motivation<br />
des öffentlichen Sektors für Open Source<br />
Technologien. „Mit Open Source Software<br />
und dem entsprechenden Support<br />
kann der öffentliche Sektor Dienstleistungen<br />
am Bürger schneller, sicherer<br />
und zuverlässiger erbringen und gleichzeitig<br />
die Flexibilität wahren, zukünftige<br />
Anforderungen zu erfüllen.“<br />
Für die Studie wurden Entscheidungsträger<br />
von öffentlichen Einrichtungen<br />
und <strong>IT</strong>-Unternehmen in Deutschland<br />
befragt. Im Bereich der öffentlichen<br />
Einrichtungen konnten insgesamt 115,<br />
bei den <strong>IT</strong>-Unternehmen 94 gültige<br />
Antworten erzielt werden. „Die verschiedenen<br />
Größenklassen der befragten Einrichtungen<br />
und Unternehmen garantieren<br />
eine gute Übertragbarkeit der Ergebnisse,“<br />
so Jochen Günther. Zudem<br />
seien die Teilnehmer der Befragung überwiegend<br />
Entscheidungsträger und Meinungsführer<br />
innerhalb ihrer Einrichtungen.<br />
Das Fraunhofer IAO zählt in Europa<br />
seit 25 Jahren zu den führenden Einrichtungen<br />
im Bereich des Technologiemanagements.<br />
Es unterstützt Unternehmen<br />
dabei, Potenziale innovativer<br />
Technologien zu erkennen, auf ihre Belange<br />
individuell anzupassen und konsequent<br />
einzusetzen. Außerdem ist das<br />
Institut in öffentliche Forschungsprogramme<br />
eingebunden.<br />
Kontakt Fraunhofer IAO<br />
Jochen Günther<br />
Telefon +49 (0) 7 11/9 70-22 62<br />
Fax +49 (0) 7 11/9 70-22 99<br />
E-Mail: jochen.guenther@iao.fraunhofer.de<br />
(PM) �<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
KDE (K Desktop Environment - auf Deutsch K-Arbeitsumgebung) ist eine frei<br />
verfügbare Arbeitsumgebung, eine grafische Benutzeroberfläche mit vielen<br />
Zusatzprogrammen für den täglichen Gebrauch: http://www.kde.org/<br />
Regionale Unterschiede in der Pinguin-Landschaft<br />
Kassel - Durch die Analyse der Datenbasis aus zahlreichen Umfragen, die<br />
TechConsult im eigenen CallCenter im Jahr 2006 bei <strong>IT</strong>-Entscheidern in<br />
deutschen Unternehmen durchgeführt hat, lässt sich die regionale Entwicklung<br />
von Linux - das mit Abstand stärkste Zugpferd der Open-Source-Bewegung<br />
- aufzeigen. Dabei fallen durchaus Unterschiede auf, z. B. was den Einsatzgrad<br />
von Linux auf Serversystemen betrifft. Referenzinstallationen spiegeln hier nicht<br />
unbedingt die Gesamtsituation der jeweiligen Region wider.<br />
Linux-Einsatz auf Servern nach Bundesländern<br />
Bundesweit ist das freie Betriebssystem auf ca. 33% der Server von Unternehmen<br />
und Behörden installiert. Die aktuelle Analyse der TechConsult zur „Linux-Landscape“<br />
zeigt, dass besonders Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit Einsatzgraden<br />
von rund 37% bzw. 35% über dem Schnitt liegen. Linux-Hochburgen sind die<br />
in diesen Bundesländern gelegenen freien Hansestädte Hamburg und Bremen. Auch<br />
im Saarland und Nordrhein-Westfalen herrscht eine überdurchschnittliche Affinität<br />
für Open Source Software auf Servern. Hier beträgt der Grad des Einsatzes von<br />
Linux etwa 42% bzw. 35%. Rheinland-Pfalz (ca. 27%) und Baden-Würtemberg<br />
(31%) hingegen zeigen einen unterdurchschnittlichen Einsatzgrad des quelloffenen<br />
Systems auf Servern vor. Bayern liegt knapp unter dem bundesweiten Durchschnittswert.<br />
Nord-Süd-Gefälle für Server-Linux<br />
Dem Anschein nach haben die in den Medien oft herausgehobenen Referenzinstallationen<br />
der öffentlichen Verwaltungen in München und Schwäbisch-Hall<br />
keine besonderen Auswirkungen auf die eigenen und nahe liegenden Regionen. �<br />
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� Zwar gehörte es zumindest in den<br />
Kommunen Süddeutschlands in den<br />
letzten Jahren und auch bis heute fast<br />
schon zum guten Ton, sich zumindest<br />
einmal Gedanken über den Umstieg auf<br />
Linux zu machen. Doch in der aktuellen<br />
Untersuchung wird deutlich, dass der<br />
Einsatzgrad des freien Betriebssystems<br />
branchenübergreifend deutlich höher in<br />
Norddeutschland als jenseits des<br />
„Weißwurstäquators“ ist.<br />
Überregionaler Einfluss vs. regionale<br />
Ausrichtung<br />
Der Leuchtturmcharakter der bereits<br />
2003 begonnenen und oftmals erfolgreich<br />
umgesetzten Linux-Server-Projekte<br />
öffentlicher Institutionen in<br />
Süddeutschland findet durchaus überregional<br />
und sogar im angrenzenden<br />
Ausland Anklang. Die Stadt Paris orientierte<br />
sich an München und hat<br />
mittlerweile mehr als die Hälfte der 396<br />
städtischen Server auf Linux umgestellt.<br />
Überregional hatten die süddeutschen<br />
Kommunen in Schwäbisch-Hall, Mannheim<br />
und Leonberg Einfluss auf die<br />
Migration bei der Polizei in Niedersachen<br />
und im Bundestag in <strong>Berlin</strong>.<br />
Verbände wie die Linux Kommunale<br />
und die bwcon-Initiative BOSS (Baden-<br />
Württemberg Open Source LayerS) in<br />
Stuttgart oder der Linux Business Campus<br />
Nürnberg fördern ebenfalls aus<br />
Süddeutschland heraus die Entwicklung<br />
und den Einsatz von Open Source Software<br />
in Unternehmen und Behörden in<br />
ganz Deutschland.<br />
Im Hinblick auf den regionalen Einfluss<br />
der Initiativen und Referenzen stellt sich<br />
jedoch die Frage, ob die an den Linux-<br />
Projekten beteiligten HW-Anbieter und<br />
Systemintegratoren ihre Kräfte nicht zu<br />
sehr auf die Reputation versprechenden<br />
Linux-Großbaustellen konzentrieren<br />
und im gleichen Zuge das in der direkten<br />
Umgebung vorhandene Potential vernachlässigen.<br />
Es wäre aus Anbietersicht<br />
zu überlegen, ob nicht eine stärkere<br />
Offensive auf den Mittelstand in ausgewählten<br />
Gebieten erfolgversprechender<br />
ist – unter anderem auch weil Ressour-<br />
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
cen kürzer gebunden wären - als die mittel- bis langfristige Verpflichtung bei einem<br />
der Großprojekte.<br />
Einen Schritt in diese Richtung gehen die großen Linux-Infrastrukturanbieter wie<br />
IBM, HP und FSC bereits und bauen vermehrt Partnerschaften zu spezialisierten<br />
Open-Source-Dienstleistern mit regionaler Kompetenz auf.<br />
Mittelstand in Ostdeutschland mit Potenzial<br />
Mit Blick auf Unternehmensgrößenklassen haben besonders der Mittelstand und die<br />
vielen Kleinunternehmen in Deutschland oftmals noch nicht die Möglichkeiten von<br />
Linux und anderer Open Source Software in Gänze und Breite erkannt. Wo das<br />
Open-Source-Geschäft im Enterprise-Bereich bereits den Software Stack von der<br />
Linux-Plattform hoch zu den Datenbanken und Application Servern gewandert ist,<br />
weiß das KMU-Umfeld häufig noch gar nicht bzw. nicht ausreichend ob der<br />
Möglichkeiten des Einsatzes von quelloffener Software auf Betriebssystemebene.<br />
Hier finden Anbieter einen Markt vor, der gerade unter regionalen Gesichtspunkten<br />
- wie Partnerbindung, lokale Ansprechpartner usw. - anzugehen ist.<br />
Besonders der ostdeutsche Markt weist großes Potential für das Geschäft mit Open<br />
Source auf. Die Analysen zeigen, dass hier ein hoher Planungsgrad von Linux auf<br />
Servern vorzufinden ist. Anbieter von Hardware und Services können im Osten<br />
Deutschlands speziell mit dem Kostenargument punkten und häufig veraltete<br />
Server-Plattformen auf das freie Betriebssystem migrieren. Das Anschlussgeschäft<br />
mit entsprechender Middleware und auch Anwendungen kann in vielen Fällen der<br />
Lohn für die regionale Ausrichtung auf Märkte und Partner sein. (PM) �<br />
Mozilla ist ein Sammelbegriff für Browser auf der Basis von Techniken, die auf den<br />
von der nicht mehr existierenden Firma Netscape Communications Corporation<br />
entwickelten Browser Netscape Navigator zurückgehen. Zentraler Bestandteil von<br />
Mozilla-Browsern ist die so genannte Gecko Rendering Engine, ein Modul, das die<br />
Darstellung von Internet-Dokumenten übernimmt: http://www.mozilla.org/
Ist Open Source<br />
Software reif für den<br />
Unternehmenseinsatz?<br />
Open Source hat den Softwaremarkt<br />
revolutioniert; der Anwender<br />
hat nun die Wahl zwischen<br />
(fast) kostenlosen Optionen und<br />
den marktüblichen Produkten. Dies setzt<br />
kommerzielle Anbieter unter Zugzwang,<br />
müssen sie dem Kunden doch nun für<br />
sein Geld einen entsprechenden Mehrwert<br />
bieten, wenn sie sich gegenüber<br />
den Open-Source-Rivalen behaupten<br />
wollen. Unternehmen, die bereits OS-<br />
Software einsetzen, können dank des<br />
inzwischen erreichten hohen Reifegrades<br />
nun auch komplexere Anwendungen<br />
realisieren. Neueinsteigern bietet sich<br />
die Gelegenheit, ohne großes Risiko<br />
schnelle Nutzeneffekte zu erzielen. Voraussetzungen<br />
für einen maximalen<br />
Nutzen sind allerdings eine sorgfältige<br />
Planung sowie eine strukturierte Vorgehensweise<br />
bei der unternehmensweiten<br />
OS-Implementierung.<br />
Das Open Source-Konzept wird nach<br />
wie vor heiß diskutiert und zeigt viel<br />
versprechende Ansätze hinsichtlich Einsparpotenzialen<br />
und anderen kurz- und<br />
langfristigen Vorteilen. Noch bis vor<br />
kurzem gab es für den flächendeckenden<br />
Unternehmenseinsatz nur wenige<br />
in Frage kommende Open-Source-<br />
Produkte. Das hat sich inzwischen - mit<br />
steigendem Reifegrad und neuen Produkten<br />
für alle möglichen Einsatzbereiche<br />
(CRM, Datenbanken, ERP,<br />
Middleware, Web Services) - gründlich<br />
geändert. Bekannte und viel genutzte<br />
Open-Source-Produkte, wie das Linux<br />
Betriebssystem oder der Apache Web<br />
Server, sind inzwischen im Markt eine<br />
feste Größe und stellen für kommerzielle<br />
Produkte eine ernsthafte Konkurrenz<br />
dar. Zwar bieten die kommerziellen Rivalen<br />
oft eine umfassendere Funktionalität,<br />
doch in vielen Fällen ist Open<br />
Source durchaus eine gangbare Alternative,<br />
was sich an rapiden Zuwachsraten<br />
im Bereich der Business-Applikationen<br />
zeigt, und zwar quer durch alle Branchen.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Laut Andreas Zilch, Vorstandsvorsitzender der Experton Group und anerkannter<br />
Fachmann für dieses Thema, müssen Open-Source-Implementierungen langfristig<br />
angelegt werden, um die größten Nutzeneffekte zu erzielen. Open Source Software<br />
kommt für viele Anwenderunternehmen infrage und sollte bei der Evaluierung neuer<br />
Applikationen und Plattformen neben herkömmlichen kommerziellen Produkten<br />
durchaus in Betracht gezogen werden, so Zilch. Voraussetzung ist allerdings eine<br />
sorgfältige Planung, um potenziell damit verbundene Risikofaktoren von vornherein<br />
zu bewerten und gegebenenfalls auszuschalten. Auch die Grundprinzipien des<br />
Open-Source-Gedankens müssen im Unternehmen kommuniziert werden.<br />
Nicht zuletzt ist der einfache Einstieg in das Open-Source-Modell für <strong>IT</strong>-Abteilungen<br />
verführerisch: einfach herunterladen und ausprobieren, ist die Devise. Doch<br />
dieser Ansatz hat seine Tücken und Schattenseiten, denn genauso verführerisch ist<br />
es, sich nicht mehr um grundlegende Entwicklungs-Prinzipien zu kümmern, was sich<br />
dann eher kontraproduktiv auswirken kann. Zum einen wird sich so nicht der<br />
maximale Nutzen erzielen lassen; zum anderen werden leicht bestimmte Risikofaktoren<br />
übersehen. Deshalb heißt es auch bei Open Source: Eine strukturierte<br />
Vorgehensweise ist für die Evaluierung unumgänglich, ähnlich wie dies bei kommerziellen<br />
Produkten der Fall ist. Dies beinhaltet u.a. eine strategische Machbarkeitsstudie<br />
und eine Kosten-/ Nutzenanalyse; denn auch wenn die Software kostenlos zu<br />
beziehen ist - die erforderlichen Mitarbeiterressourcen haben ihren Preis! Auch eine<br />
Risikoanalyse ist dringend anzuraten, um Fragen hinsichtlich Produktlebenszyklen,<br />
Eigentumsrechten, Sicherheit, Support etc., bereits im Vorfeld zu klären. Weitere<br />
wichtige Themen sind Lizenzbestimmungen, eine Überprüfung der verfügbaren<br />
Versionen und Produktquellen (z.B. Fedora Core vs. Red Hat mit Supportoption)<br />
sowie Tests und Einsatzpläne, um Sicherheitsproblemen vorzubeugen. Am besten ist<br />
es, im Unternehmen die „Sweet Spots“ zu identifizieren, wo sich sofortige und<br />
messbare Nutzeneffekte ergeben. Im nächsten Schritt können dann auch längerfristige,<br />
strategische Vorteile realisiert werden. �<br />
Das Webportal „SourceForge.net“ dient zur Entwicklung von Open-Source-<br />
Programmen und wird von vielen Software-Entwicklern zur Verwaltung ihrer<br />
Projekte genutzt. Die Website wird von VA Software gehostet und nutzt die<br />
SourceForge-Software: http://sourceforge.net/<br />
1/07 � 15
� Gerade Business-Applikationen,<br />
wie z. B. CRM, sind in kleinen und<br />
mittelständischen Unternehmen bislang<br />
oft nicht zum Einsatz gekommen, da die<br />
Firmen die damit verbundenen Kosten<br />
scheuten. Hier wäre ein Open-Source-<br />
Produkt eine ideale Lösung, denn die<br />
Einstiegskosten sind gering und die Produkte<br />
können unternehmensspezifisch<br />
modifiziert werden (Customization). Es<br />
gibt eigentlich nichts zu verlieren (außer<br />
dem eigenen Arbeitseinsatz), und die<br />
potenziellen Vorteile sind beträchtlich.<br />
Letztendlich heißt es also: aufpassen<br />
und abwägen! Insbesondere die folgenden<br />
kritischen Themen müssen berücksichtigt<br />
und geklärt werden, wenn der<br />
Open-Source-Einsatz Erfolg zeigen soll:<br />
1. Es gibt keine garantierten Produktlebenszyklen,<br />
nicht einmal für Linux &<br />
Co. Doch während dies bei Linux dank<br />
der riesigen Entwickler-Community und<br />
der hohen Marktdurchdringung kein<br />
größeres Problem sein dürfte, könnten<br />
weniger bekannte, wenn auch durchaus<br />
nützliche Produkte jederzeit aufgegeben<br />
werden. Deshalb sollten alle Produkte<br />
auf Basis ihrer derzeitigen Funktionalität<br />
und Einsetzbarkeit evaluiert werden und<br />
nicht in der Hoffnung erworben werden,<br />
dass zukünftige Releases die gewünschten<br />
Funktionen abdecken werden.<br />
2. Bei den Lizenzbedingungen herrscht<br />
im Open-Source-Markt eine große Vielfalt<br />
an unterschiedlichen Bestimmungen.<br />
Meist werden dem Nutzer zwar<br />
großzügige Freiheiten zugestanden, doch<br />
manche Verträge sind doch ziemlich<br />
restriktiv. Ein klares Verständnis der<br />
jeweiligen Bestimmungen im Vorfeld<br />
der Implementierung ist deshalb eine<br />
Selbstverständlichkeit. Ein Beispiel: der<br />
so genannte „viral effect“ der GNU<br />
Public License (GPL), welcher verhindert,<br />
dass Modifikationen in proprietäre<br />
Software überführt werden können.<br />
Solange solche Software nur intern genutzt<br />
wird, hat das allerdings keine zwingende<br />
Offenlegung zur Folge.<br />
3. Auch Urheberrechtsverletzungen können<br />
zum Problem werden, denn im Ge-<br />
1/07 � 16<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
gensatz zu kommerziellen Produkten, bei denen die Herkunft von Quellcode<br />
überprüft wird, gibt es bei Open-Source-Initiativen solche Review-Prozesse nicht.<br />
Allerdings dürften in der Praxis solche Eigentumsrechtsverletzungen nur sehr selten<br />
vorkommen. Da der Quellcode von kommerziellen Produkten nicht offen gelegt<br />
wird und somit kein Vergleich stattfinden kann, ist eine Überprüfung sowieso extrem<br />
schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Wer dennoch Bedenken hat, kann sich gegen<br />
Schadensersatzansprüche (sowohl bei kommerziellen als auch bei OS-Produkten)<br />
versichern.<br />
4. Schon seit es Open Source gibt, gibt es auch unterschiedliche Auffassungen, was<br />
das Thema Sicherheitslücken angeht. Die eine Seite ist der Meinung, dass durch die<br />
Offenlegung des Codes auch Angreifer es leicht haben, einen Angriff zu starten. Die<br />
andere Seite hält dagegen, dass Bugs viel leichter und schneller gefunden und<br />
behoben werden können, eben weil so viele Leute sich den Produktcode anschauen.<br />
Anders ausgedrückt: Ein verdecktes System ist vielleicht schwerer anzugreifen, es ist<br />
aber auch schwieriger, seine Robustheit bzw. Anfälligkeit klar einzuschätzen. In der<br />
Praxis weisen sowohl kommerzielle als auch Open-Source-Produkte Sicherheitslücken<br />
auf, die erst entdeckt werden, wenn es Probleme gibt. Die Robustheit des<br />
Produktes ist nur der erste Schritt und muss ergänzt werden durch eine profunde<br />
Schutzstrategie. Dies impliziert u.a. umfassende Sicherheitsmaßnahmen und schnelle<br />
Patch-Zyklen.<br />
Open-Source-Reifegrad<br />
Abbildung: Reifegrad von Open-Source-Lösungen (Nov 2005)<br />
Quelle: Experton Group AG (PM) ��<br />
��<br />
�
Open Source bei Heise<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Hannover - Unter www.heiseopen.de erhalten professionelle <strong>IT</strong>-Anwender<br />
aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte und Service-Leistungen rund<br />
um den Einsatz von Open Source Software. Der zunehmende Einsatz von<br />
Open Source gehört zu den wichtigsten aktuellen Trends in der Informationstechnik.<br />
Mit heise open reagiert der Heise Zeitschriften Verlag auf das gestiegene Interesse an<br />
freier Software und gibt umfangreiche Hilfestellungen für den unternehmensweiten<br />
Einsatz. Das Angebot richtet sich speziell an Anwender, die sich professionell mit<br />
Open Source Software (OSS) beschäftigen, sowie an Administratoren und <strong>IT</strong>-<br />
Entscheider, die die Software bereits einsetzen oder über einen Einsatz nachdenken.<br />
Die Leser werden umfassend über Entwicklungen auf dem Open Source-Markt<br />
informiert und finden konkrete Fallbeispiele mit Kosten-Nutzen-Analysen für den<br />
Unternehmenseinsatz.<br />
Die Präsentation von Unternehmen im Open Source-Markt sowie die Darstellung<br />
von Open-Source-Projekten und -Produkten gehören ebenfalls zum Informationsangebot.<br />
Hintergrundberichte thematisieren die technische Entwicklung und dokumentieren<br />
aktuelle Probleme rund um Open Source. Ein Diskussionsforum lädt die<br />
Besucher zum Erfahrungsaustausch ein.<br />
„Die technische und journalistische Kompetenz des Heise Zeitschriften-Verlages<br />
bildet dabei die Grundlage für eine kompakte Darstellung und die Einschätzung der<br />
businessrelevanten Aspekte“, so Dr. Oliver Diedrich, Chefredakteur von heise open.<br />
„Die Informationen sollen den Leser in die Lage versetzen, kompetente Entscheidungen<br />
zum Einsatz von OSS in seinem Unternehmen zu fällen.“ (PM) �<br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />
Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />
Open Source Jahrbuch<br />
2007<br />
Rechtzeitig zum Beginn der<br />
Computermesse CeB<strong>IT</strong> dieses<br />
Jahr in Hannover veröffentlichte<br />
die Arbeitsgruppe Open Source Jahrbuch,<br />
die bei Prof. Dr. Bernd Lutterbeck<br />
am Fachgebiet Informatik und Gesellschaft<br />
der Technischen Universität<br />
<strong>Berlin</strong> angesiedelt ist, die vierte Ausgabe<br />
des Standardwerks zu Open Source,<br />
Open Access und verwandten Themen.<br />
Es verschafft mit Beiträgen aus Wirtschaft<br />
und Recht einen umfassenden<br />
Überblick über die Entwicklung von<br />
freier Software und freiem Zugang zu<br />
Inhalten.<br />
Das Open Source Jahrbuch 2007 vereint<br />
auf fast 600 Seiten Beiträge von<br />
über 50 Autoren. Darunter sind bekannte<br />
Namen wie Professor Hal Varian von<br />
der University of California at Berkeley,<br />
der zu den weltweit bedeutendsten<br />
Wirtschaftsintellektuellen gezählt wird,<br />
der Computer-Wissenschaftler Bruce<br />
Perens, einer der bekanntesten Vertreter<br />
der Open-Source-Bewegung, oder<br />
Prof. Dr. Thomas Dreier von der Universität<br />
Karlsruhe, renommierter Fachmann<br />
für Informationsrecht und Urheberrecht.<br />
Die Bandbreite der Themen<br />
reicht dabei von grundlegenden �<br />
1/07 � 17
� und ökonomischen Betrachtungen<br />
des Open Source Prinzips bis hin zu<br />
Migrationsberichten, wie dem des Auswärtigen<br />
Amts. Auch technische Neuerungen<br />
und Anwendungen, Open Access<br />
sowie Open Source in der Bildung werden<br />
behandelt. Außerdem gibt es Beiträge<br />
zu rechtlichen und gesellschaftspolitischen<br />
Themen. Dabei kommen<br />
auch kontroverse Standpunkte zur Sprache,<br />
etwa zur Vereinbarkeit von Open<br />
Access und DRM (Digital Rights Management).<br />
Auch weniger prominente<br />
Themen, wie Open-Source-Software in<br />
der Kunst oder in der Medizin, sind im<br />
Jahrbuch vertreten.<br />
Das Open Source Jahrbuch ist unter<br />
www.opensourcejahrbuch.de sowie im<br />
Buchhandel erhältlich. Das Buch kostet<br />
24,80 Euro. Bei Bestellung über die<br />
Webseite des Jahrbuchs ist der Versand<br />
in Deutschland kostenlos.<br />
Lutterbeck, Bernd / Bärwolff, Matthias<br />
/ Gehring, Robert A. (Hrsg.), Open<br />
Source Jahrbuch 2007, Zwischen freier<br />
Software und Gesellschaftsmodell,<br />
ISBN-13: 9783865411914 �<br />
Open Source-Leitfaden<br />
Version 1.3 ist<br />
erschienen<br />
Kulmbach - Numberland, ein<br />
Ingenieurbüro mit den Arbeitsgebieten<br />
Open Source Software<br />
(OSS), Prozessoptimierung,<br />
Wissensmanagement, Innovationsmanagement<br />
und Strategiemanagement<br />
stellt den kostenfreien Open Source-<br />
Leitfaden für Unternehmen in der Version<br />
1.3 vor.<br />
Was ist neu?<br />
Folgende Inhalte wurden neu aufgenommen:<br />
• zusätzliche Praxisberichte<br />
• Knoppixvarianten für bestimmte<br />
Einsatzgebiete<br />
1/07 � 18<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
• alphabetische Softwareübersicht<br />
incl. der für den Betrieb der Software<br />
erforderlichen Plattform<br />
• Open Source-Messen<br />
Inhalt des Leitfadens<br />
Praxisberichte<br />
Der Leitfaden enthält auf inzwischen<br />
280 Seiten zahlreiche für Anwender verständliche<br />
Artikel von vielen bekannten<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleistern.<br />
Verweise<br />
Darüber hinaus wird auf ca. 70 bekannte<br />
Websites rund um Open Source verwiesen,<br />
untergliedert in folgende Bereiche:<br />
• Studien und Leitfäden<br />
• Initiativen und Verbände<br />
• öffentliche Open Source Projekte<br />
• Softwareübersichten<br />
• Dienstleister<br />
• Nachrichtenseiten<br />
• Messen<br />
Softwareprofile<br />
Ausserdem sind die Profile von über<br />
180 verbreiteten OSS-Produkte enthalten,<br />
untergliedert in folgende Bereiche:<br />
• Plattformen<br />
• Software für den Arbeitsplatz<br />
• Software für den Server<br />
Der Leitfaden ist kostenfrei im PDF-<br />
Format unter der Adresse http://<br />
www.opensource4ebussiness.com verfügbar.<br />
Hintergrund<br />
So gut wie jedes Unternehmen hat bereits<br />
Open Source Produkte im Haus,<br />
vielleicht sogar ohne sich dieser Tatsache<br />
im Einzelfall bewusst zu sein. Über<br />
die Leistungsfähigkeit und Anwendungsbandbreite<br />
von Open Source-Produkten<br />
haben aber die wenigsten eine konkrete<br />
Vorstellung. Ziel dieses Leitfadens<br />
ist es deswegen, zu demonstrieren, dass<br />
für praktisch alle Aufgaben im Unternehmen<br />
nützliche Open Source-Werkzeuge<br />
vorhanden sind.<br />
Beim Einsatz von OSS geht es nicht<br />
zwangsläufig darum, vorhandene Software<br />
abzulösen und durch Open Source<br />
Software zu ersetzen, auch wenn das<br />
natürlich in vielen Fällen möglich ist; ein<br />
individueller Mix aus proprietärer und<br />
freier Software entspricht dagegen oft<br />
am meisten den Bedürfnissen eines<br />
Unternehmens. Erste Überlegungen<br />
dazu können mit Hilfe dieses Leitfadens<br />
angestellt werden. Auch Wartung und<br />
Service für OSS wird in der Zwischenzeit<br />
von einer Vielzahl von Dienstleistern<br />
angeboten, die zum Teil ihr<br />
Geschäftsmodell direkt darauf ausgerichtet<br />
haben. OSS ist in den letzten<br />
Jahren auch in dieser Hinsicht salonfähig<br />
geworden.<br />
Über Numberland<br />
Numberland - Dr. Wolfgang Grond, ist<br />
ein Ingenieurbüro mit den Arbeitsgebieten<br />
Open Source Software, Prozessoptimierung,<br />
Wissensmanagement,<br />
Innovationsmanagement, Strategiemanagement<br />
und Technologiescouting.<br />
Numberland hat seinen Sitz in Kulmbach/Oberfranken<br />
und wurde 1996 gegründet.<br />
Numberland unterstützt Unternehmen<br />
dabei Strategie, Innovation<br />
und vorhandenes Wissen aufeinander<br />
abzustimmen, Geschäftsprozesse zu<br />
optimieren und Synergien zu erschließen.<br />
Als Werkzeuge kommen Open<br />
Source-Produkte zum Einsatz. (PR) �
LiMux Projekt: Linux<br />
löst Windows ab<br />
München - Seit dem 20.9.2006<br />
löst der linuxbasierte Arbeitsplatz<br />
auf den PCs der Stadtverwaltung<br />
stufenweise die bestehenden<br />
Microsoft Windows Betriebssysteme<br />
ab. Nach der stadtweiten Test- und<br />
Pilotphase gab das Linux Team der<br />
Hauptabteilung Informationstechnologie<br />
des Direktoriums den Startschuss<br />
für die erste offizielle Version<br />
des künftigen Arbeitsplatzsystems, das<br />
in Zukunft in der Verwaltung zum Einsatz<br />
kommen wird.<br />
Oberbürgermeister Christian Ude, der<br />
zusammen mit Bürgermeisterin<br />
Christine Strobl und ausgewählten Anwenderinnen<br />
und Anwendern in den<br />
vergangenen Monaten an der Pilotphase<br />
des Basisclients teilnahm, zieht ein positives<br />
Zwischenfazit: „Nach notwendigen<br />
Konzept- und Entwicklungsphasen<br />
beginnt jetzt der Effektiveinsatz mit einer<br />
Version, die sich im Piloteinsatz<br />
nicht zuletzt bei mir bewährt hat. Der<br />
Basisclient ist für München ein Schritt<br />
zu mehr Unabhängigkeit von einzelnen<br />
Herstellern und freie Software zeigt sich<br />
hier als ein probates Mittel dafür. Für<br />
den normalen Anwender ändert sich<br />
dabei wenig.“<br />
Neben den bisherigen Pilotanwenderinnen<br />
und -anwendern wie dem Oberbürgermeister<br />
wechseln zunächst Kernbereiche<br />
des Direktoriums bis Jahresende<br />
auf den Basisclient, bevor dann<br />
schrittweise die weiteren Bereiche folgen.<br />
Technisch basiert der Basisclient vollständig<br />
auf freier Software (Open<br />
Source), vor allem auf der freien Linux<br />
Distribution Debian GNU/Linux 3.1,<br />
der grafischen Benutzeroberfläche KDE<br />
3.5 und der Office-Suite OpenOffice.org<br />
2. Im Hintergrund stellen das freie<br />
Softwareverteilungs werkzeug FAI (Fully<br />
Automatic Installation) und das freie<br />
GOsa die einfache webbasierte<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Verwaltbarkeit einer großen Anzahl von Client-Installationen sicher. Die Entwicklung<br />
des Basisclients ist mit dieser Version allerdings noch nicht abgeschlossen,<br />
sondern er wird anhand eigens für seinen Betrieb definierter Service- und Supportprozesse<br />
auch in den kommenden Jahren weiterentwickelt und auf die wechselnden<br />
Anforderungen an den <strong>IT</strong>-Betrieb einer Großstadt wie München ausgerichtet.<br />
Über das Projekt LiMux<br />
Foto: moonrun<br />
Die Landeshauptstadt München hat sich 2003 dazu entschlossen, auf ihren ca. 14.000<br />
Arbeitsplatzrechnern zukünftig freie Software einzusetzen, da die Unterstützung für<br />
das aktuell verwendete Betriebssystem der Firma Microsoft eingestellt wurde. Bis<br />
zum Sommer 2004 wurden in einem Feinkonzept die technische Umsetzung und die<br />
organisatorischen Voraussetzungen betrachtet, bevor der Stadtrat grünes Licht für<br />
die konkreten Konzepte geben konnte. Mitte 2005 wurde die Entwicklung des<br />
Basisclients zusammen mit dem Gewinner einer europaweiten Ausschreibung, der<br />
Bietergemeinschaft Softcon AG und Gonicus GmbH, begonnen und seit Frühjahr<br />
2006 befand sich der Basisclient im Test- und Pilotbetrieb in einzelnen Bereichen der<br />
Stadtverwaltung. Weitere Informationen zu LiMux finden Sie im Internet unter<br />
www.muenchen.de/limux. Für Fragen steht Ihnen das Projekt per E-Mail an<br />
limux@muenchen.de zur Verfügung. (PM) �<br />
Linux Solutions Group (LiSoG) realisiert mit der<br />
Stadt Schwäbisch Hall Open Source-basierten<br />
Thin Client<br />
Stuttgart - Mit der Beschreibung einer freien Thin Client-Lösung hat die LiSoG<br />
2006 erstmals detailliert dargestellt, wie ein Thin Client auf Open Source-<br />
Software basieren und erfolgreich im Geschäftsumfeld eingesetzt werden<br />
kann. Die LiSoG sieht großes Zukunftspotential in der Verwendung der altbekannten<br />
Architektur des Server-based-Computing und stellt nach erfolgreicher<br />
Implementierung bei der Stadt Schwäbisch Hall Machbarkeit und Handlungsbedarf<br />
des linuxbasierten Open Source-Thin Clients dar.<br />
„Wir möchten mit der Veröffentlichung aufzeigen, welche Kern-Komponenten für<br />
einen komplett auf Open Source-Software basierenden Thin Client bereits vorhanden<br />
sind und was noch zu tun ist. Vorrangig stehen dabei technische Probleme wie<br />
USB over IP oder USB/SIM Authentisierung im Vordergrund“, so Nico Gulden,<br />
technischer Projektleiter der LiSoG. �<br />
1/07 � 19
� Die Idee für das Projekt hatte Horst<br />
Bräuner von der Stadt Schwäbisch Hall<br />
im Mai 2005. Mit Unterstützung von der<br />
Millenux GmbH aus Korntal-<br />
Münchingen wurde der Thin Client realisiert.<br />
„Der Desktop-PC hat heute nicht<br />
mehr den Stellenwert wie vor 5 Jahren.<br />
Heute werden Büro-Anwendungen<br />
bereits über Web 2.0 und die AJAX-<br />
Technologie angeboten. Mit dem Projekt<br />
wollten wir Thin Client-Hardware<br />
mit Open Source-Software verbinden<br />
und so Skaleneffekte wie Hardwarekosten,<br />
Lizenzgebühren und Wartungsaufwand<br />
nutzen“, sagt Bräuner. Im zweiten<br />
Schritt sieht die Stadt Schwäbisch<br />
Hall Möglichkeiten für den Einsatz in<br />
Bibliotheken, Tourismus, Stadtmarketing<br />
und im Bereich der Telearbeit<br />
(Home-Office-Arbeitsplätze).<br />
Um die Entwicklung des Open Sourcebasierten<br />
Thin Clients, der bei der Stadt<br />
Schwäbisch Hall als Protoyp bereits seit<br />
Ende 2005 erfolgreich im Einsatz ist,<br />
voranzutreiben, ist die LiSoG auf der<br />
Suche nach interessierten <strong>IT</strong>-Anbietern,<br />
die alle Leistungen aus einer Hand anbieten<br />
und die beschriebene Lösung in<br />
ihr Dienstleistungsportfolio integrieren<br />
können.<br />
Mit der Veröffentlichung des Papiers<br />
und dem zukünftigen Einsatz des Thin<br />
Clients in den Kindergärten von Schwäbisch<br />
Hall hat die LiSoG ihr erstes Szenario<br />
erfolgreich abgeschlossen. Das<br />
Thin Client-Papier kann bei der Geschäftsstelle<br />
der LiSoG in Stuttgart angefordert<br />
(Linux Solutions Group e.V. -<br />
LiSoG, Breitscheidstraße 4, D-70174<br />
Stuttgart, Tel: +49 (0) 711 / 90 715 390,<br />
Fax: +49 (0) 711 / 90 715 350, E-Mail:<br />
info@lisog.org) bzw. unter http://<br />
www.lisog.org heruntergeladen werden.<br />
(PM) �<br />
1/07 � 20<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Neue Version der Sicherheits-CD BOSS<br />
Bonn - Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)<br />
präsentiert die neue Version 2.0 der Prüfsoftware für Netzwerksicherheit<br />
BOSS (BSI OSS Security Suite). Diese Open Source Software, die auf dem<br />
bewährten freien Sicherheits-Scanner Nessus aufbaut, ermöglicht die zentrale Durchführung<br />
von Sicherheitsüberprüfungen innerhalb eines Computer-Netzwerks. Eine<br />
zentrale, vereinfachte Steuerung und Auswertung unterstützt das organisationsweite<br />
Sicherheitsauditing. Angriffe auf die <strong>IT</strong>-Sicherheit eines Netzwerkes können somit<br />
frühzeitig entdeckt werden. BOSS V 2.0 zeichnet sich insbesondere durch erweiterte<br />
und schnellere Sicherheitsüberprüfungen sowie eine vereinfachte grafische Bedienoberfläche<br />
aus.<br />
Netzwerke zentral prüfen<br />
Neben Netzwerk-Sicherheitsaudits ermöglicht BOSS V 2.0 jetzt auch die zentrale<br />
Verteilung und Konfiguration der Sicherheitssoftware auf den Linux-Clients im<br />
Netzwerk. Zur Installation auf den Clients kann der Security Local Auditing Daemon<br />
(SLAD) dafür über die BOSS-Oberfläche in der jeweils aktuellen Version aus dem<br />
Internet nachgeladen werden. Die Ziel-Systeme können von innen durch lokale<br />
Sicherheits-Tools und über das Netzwerk mit Hilfe von Nessus auf Schwachstellen<br />
oder bereits erfolgte Angriffe geprüft werden.<br />
Zudem können Angriffsversuche im Netzwerk an zentraler Stelle erfasst werden. Die<br />
Verfügbarkeit der Systeme wird mit BOSS V 2.0 geprüft und Probleme der<br />
Rechneradministration und Konfiguration können so frühzeitig festgestellt werden.<br />
Umfangreiche Sicherheitsmodule<br />
Für Nessus sind derzeit ca. 10 000 Sicherheits-Plug-ins zur Prüfung verschiedenster<br />
Sicherheitslücken von Betriebssystemen, Anwendungen und Netzwerk-Produkten<br />
verfügbar. Weitere über SLAD gesteuerte Sicherheitsmodule wie TIGER, John-The-<br />
Ripper, Tripwire, LSOF, ClamAV Antivirus, Chkrootkit und die integrierten Meldungen<br />
von Snort-2, Syslog-NG, Hardware-Log und SNMP-Trap machen BOSS V<br />
2.0 zu einem hervorragenden, zentralen Sicherheitswerkzeug im lokalen Netzwerk.<br />
BOSS auf der Live-CD<br />
BOSS gebootet von der Live-CD ermöglicht<br />
es, ohne die Installation von<br />
Software Sicherheits-Audits innerhalb<br />
von Netzwerken durchzuführen. Auf<br />
der CD wurde zusätzliche freie<br />
Sicherheitssoftware wie nmapfe,<br />
Ethereal, netcat, ngrep und ntop zur<br />
sofortigen Nutzung integriert. Ebenso<br />
sind die Installationspakete und Quelltexte<br />
von BOSS für den professionellen<br />
Einsatz in Netzwerksystemen enthalten.<br />
Die BOSS-CD Version 2.0 sowie die Quelltexte stehen auch im Internet zum<br />
Download zur Verfügung.<br />
Kontakt: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, Tel.: 01888 9582-0,<br />
Internet: www.bsi.bund.de, E.Mail: bsi@bsi.bund.de (PM) �
Ermächtigungsübertragungen<br />
auf dem Gebiet<br />
des elektronischen<br />
Rechtsverkehrs und<br />
der elektronischen<br />
Aktenführung<br />
Der Senat hat am 19. Dezember<br />
2006 auf Vorlage von<br />
Justizsenatorin Gisela von der<br />
Aue die Verordnung zur Übertragung<br />
von Ermächtigungen auf dem Gebiet<br />
des elektronischen Rechtsverkehrs und<br />
der elektronischen Aktenführung<br />
(ERVV) erlassen.<br />
Mit der Verordnung werden die dem<br />
Senat vom Bundesgesetzgeber in verschiedenenGerichtsverfahrensordnungen<br />
und im Gesetz über Ordnungswidrigkeiten<br />
eingeräumten Befugnisse<br />
zur Regelung des elektronischen Rechtsverkehrs<br />
und der elektronischen Aktenführung<br />
auf die Senatsverwaltung für<br />
Justiz und auf die anderen Senatsverwaltungen<br />
übertragen, die für Gerichte<br />
oder auf ministerieller Ebene fachlich<br />
für Ordnungswidrigkeitenverfahren<br />
zuständig sind.<br />
Damit können die betreffenden Senatsverwaltungen<br />
die für die Einführung<br />
eines elektronischen Rechtsverkehrs<br />
und/oder einer elektronischen Aktenführung<br />
in Gerichten und Justizbehörden<br />
sowie in Verfahren nach dem<br />
Gesetz über Ordnungswidrigkeiten benötigten<br />
Rechtsverordnungen kurzfristig<br />
erlassen.<br />
Die Senatsjustizverwaltung beabsichtigt,<br />
noch in diesem Jahr von den ihr übertragenen<br />
Verordnungsermächtigungen des<br />
Handelsgesetzbuches Gebrauch zu machen:<br />
Mit Beginn des Jahres 2007 soll<br />
bei dem <strong>Berlin</strong>er Registergericht, dem<br />
Amtsgericht Charlottenburg, in Handels-,<br />
Partnerschafts- und Genossenschaftsregisterverfahren<br />
der elektronische<br />
Rechtsverkehr eingeführt und<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
gleichzeitig die Aktenführung in den<br />
genannten Registern auf ein elektronischesDokumenten-Management-System<br />
(DMS) umgestellt werden.<br />
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
hat hinsichtlich der in ihre<br />
Zuständigkeit fallenden Ordnungswidrigkeitenverfahren<br />
ein ähnliches<br />
Vorhaben auf Grundlage der im Gesetz<br />
über Ordnungswidrigkeiten enthaltenen<br />
Verordnungsermächtigungen angekündigt.<br />
(LPD) �<br />
Automatisiertes<br />
Mahnverfahren<br />
Seit dem 20. Februar 2007 ist in<br />
<strong>Berlin</strong> eine neue Form der automatisierten<br />
Antragstellung im<br />
Mahnverfahren möglich: Der<br />
Mahnbescheidsantrag im Barcode-Verfahren<br />
per Internet. Das neue Verfahren<br />
soll Privatpersonen, Selbständigen und<br />
kleineren bis mittleren Unternehmen<br />
eine Möglichkeit eröffnen, mit Unterstützung<br />
des Internets ohne weitere technischen<br />
Hilfsmittel und<br />
ohne amtlichen Vordruck<br />
mit dem Mahnverfahren<br />
einfach,<br />
kostengünstig und<br />
schnell zu einem vollstreckbaren<br />
Titel zu<br />
kommen. Neben dem<br />
Wegfall des amtlichen<br />
Vordrucks hat das Barcode-Verfahren<br />
den<br />
weiteren Vorteil, dass es<br />
zusätzlichen Raum für<br />
mehr Antragsinformation<br />
(mehrere Hauptforderungen,<br />
mehrere<br />
Zinsforderungen) gegenüber<br />
dem Papierformular<br />
bietet.<br />
Zur Einleitung des<br />
Mahnverfahrens wird<br />
das Internetportal<br />
www.onlinemahnantrag.deaufgeru-<br />
fen. Der Online-Mahnantrag führt den<br />
Antragsteller dann Schritt für Schritt<br />
durch das Antragsformular. Hilfefunktionen<br />
und Plausibilitätsprüfungen<br />
unterstützen ihn dabei. Unnötige Fehler,<br />
die sonst regelmäßig zu einer Beanstandung<br />
und so zur längeren<br />
Verfahrensdauer führen, werden so vermieden.<br />
Zum Schluss wird dann der<br />
Antrag auf Blanko-Papier ausgedruckt.<br />
Der Antrag besteht aus einem Deckblatt,<br />
einer oder mehreren Antragsseiten,<br />
auf denen die Antragsdaten in Klarschrift<br />
wiedergegeben werden und einer<br />
oder mehreren Barcodeseiten, auf denen<br />
die Antragsdaten in maschinell lesbarer<br />
Form ausgedruckt werden. Das<br />
Deckblatt ist vom Antragsteller oder<br />
seinem Prozessbevollmächtigten zu unterschreiben<br />
und anschließend dem<br />
Amtsgericht Wedding - Zentrales Mahngericht<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg - zuzuleiten.<br />
Das Mahngericht erfasst den Barcode-<br />
Antrag mit Hilfe eines Scanningsystems<br />
und kann so schnell und automatisiert<br />
den Antrag bearbeiten. Sowohl der Antragsteller<br />
als auch das Mahngericht profitieren<br />
somit vom neuen Barcode-Verfahren.<br />
(LPD) �<br />
1/07 � 21
High-speed Sprach- und<br />
Datenautobahn für<br />
<strong>Berlin</strong>: schneller,<br />
besser, günstiger<br />
Das Hochgeschwindigkeitsnetz<br />
der Hauptstadt steht vor einem<br />
Generationswechsel. Das <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong>) modernisiert das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz<br />
(BeLa), über welches die gesamte<br />
Tele- und Datenkommunikation der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung läuft. Die seit 2004<br />
durchgeführten Planungen tragen erste<br />
sichtbare Früchte: der notwendige Ausbau<br />
des Hochsicherheitsrechenzentrums<br />
ist abgeschlossen, jetzt wird die neue,<br />
konvergente Netztechnik aufgebaut und<br />
eine Test- und Pilotphase begonnen. Nach<br />
einer europaweiten Ausschreibung und<br />
dem Abschluss eines Rahmenvertrages<br />
zur Lieferung, Inbetriebnahme und Instandhaltung<br />
der nötigen Netzkomponenten<br />
mit der Firma T-Systems<br />
setzt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> nun die technischen<br />
Maßnahmen um. Konrad<br />
Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />
ist sich sicher: „Bereits im kommenden<br />
Jahr werden die vorhandenen Anschlüsse<br />
und Serviceleistungen sukzessive in<br />
das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz Next Generation,<br />
kurz BeLa-NG, umgeschaltet. Dann<br />
werden alle Sprach- und Datendienste<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung auf einem Multi<br />
Service Network (MSN) vereint durch<br />
die Stadt rasen.“<br />
Die neue Technik ermöglicht eine hohe<br />
Verfügbarkeit zu reduzierten Betriebskosten.<br />
Nicht nur der aktuelle Kostenund<br />
Spardruck trieb die Entwicklung von<br />
BeLa-NG voran: Auch die Anforderungen<br />
der Verwaltung an modernste Dienstleistungen<br />
wurden bei der Planung berücksichtigt.<br />
Denn neue technische Entwicklungen<br />
ermöglichen es in Zukunft,<br />
Kosteneffizienz mit den gesteigerten<br />
Servicewünschen des Kunden und Bürgers,<br />
wie z. B. ein flächendeckendes<br />
eGovernment-Angebot, zu vereinen. Die<br />
rasche Entwicklung im Internet und hier<br />
insbesondere im Sprachbereich fordern<br />
1/07 � 22<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Sprach- und Datenkonvergenz und intelligente Lösungen wie sogenannte Call-<br />
Center-Systeme.<br />
Die Bedeutung von BeLa für <strong>Berlin</strong><br />
BeLa ist das Versorgungsnetz des öffentlichen Lebens der Hauptstadt. Durch seine<br />
Adern fließen alle für die Verwaltung wichtigen Daten und Informationen. Konrad<br />
Kandziora: „Ohne unser Landesnetz würde in <strong>Berlin</strong> der größte Teil des öffentlichen<br />
Lebens zum Stillstand kommen: Kein Antrag für Hartz VI oder Wohngeld könnte<br />
bearbeitet, kein PKW zugelassen und kein Personalausweis ausgestellt werden. Den<br />
Bürgerinnen und Bürgern könnten keine Auskünfte erteilt werden, die Mitarbeiter<br />
der verschiedenen Behörden und Verwaltungen könnten weder per Telefon noch via<br />
Internet miteinander kommunizieren. Eine absolute Schreckensvorstellung! Nicht<br />
zuletzt, weil auch die Polizei bei ihrer Arbeit, wie z.B. der Verbrechensbekämpfung,<br />
auf das Landesnetz baut.“ Dank maximaler Verfügbarkeit des Netzes (99,9%) und<br />
höchstem Sicherheitsstandard bleibt <strong>Berlin</strong> dieses Szenario auch in Zukunft erspart.<br />
Vom Feuermelder…<br />
Die Geschichte des <strong>Berlin</strong>er Landesnetzes<br />
beginnt Ende des 19. Jahrhunderts.<br />
Damals baute die <strong>Berlin</strong>er Feuerwehr<br />
ihr Feuermeldesystem auf, dessen<br />
Trassen das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz heute<br />
auf gut 1.800 Kilometern nutzt. 1993<br />
wurde zufällig entdeckt, dass die <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltungsstandorte seit ca. 1860<br />
mit der nächsten Feuerwache über<br />
Notrufleitungen verbunden sind und das<br />
mit eigenen Röhren. Dies eröffnete un-<br />
Foto: schaltwerk.de<br />
geahnte Möglichkeiten. Die vorhandenen<br />
Kabelkanäle unter der Erde waren größtenteils PVC-Rohre, zum Teil aber<br />
noch aus gemauerten oder verlegten Formsteinen. Dazu kamen Leitungen in ebenfalls<br />
eigens verlegten Schächten für den Betrieb der Ampelanlagen.<br />
Konrad Kandziora: „Fast über Nacht erschloss sich uns ein stadtweiter Verbund von<br />
Leitungswegen. Innerhalb nur eines Jahres baute der damalige Landesbetrieb für<br />
Informationstechnik (L<strong>IT</strong>) einen über 33 Kilometer langen Kabelring und ca. 70<br />
Kilometer Anschlussstrecke zu Rathäusern und Universitäten – zunächst für den<br />
Datentransfer im Innenstadtbereich – auf.“ Heute ermöglichen 856 km Lichtwellenleiter-Kabel<br />
die Vernetzung von 485 Standorten - von der Verwaltung bis zur<br />
Wissenschaft. Dieses Lichtwellenleiter-Netz (LWL-Netz) ist die Grundlage für das<br />
landeseigene Telefonnetz (ISDN-Transitnetz) und das <strong>Berlin</strong>er Datennetz, das sogenannte<br />
Metropolitan Area Network (MAN).<br />
Das Metropolitan Area Network<br />
Der Kern des heutigen städtischen Datennetzes wird unter Nutzung des LWL-<br />
Netzes mit Gigabit Ethernet-Technologie betrieben. So kann neben einer hohen<br />
verfügbaren Bandbreite eine durchgängige Technologie vom MAN bis zu lokalen<br />
Netzwerken (LAN) bereitgestellt werden. Letzteres ermöglicht Flexibilität, einfache<br />
Wartung und schnelle Reaktion auf Kundenwünsche. Die Grundstruktur des Datennetzes<br />
besteht aus einem Kernnetz mit sechs Standorten im Westring. An das<br />
Kernnetz sind die übrigen Hauptstandorte sternförmig gekoppelt und so störungsfrei<br />
und ausfallsicher miteinander verbunden. �
� Weitsichtige Vorbereitungen<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Technik des Datennetzes ist bereits zukunftsweisend, da sie die Klassifizierung<br />
und Priorisierung von Datenströmen ermöglicht. Dies sind Voraussetzungen für z.<br />
B. Quality of Service (QoS) und Internettelefonie (Voice over Internetprotokoll, kurz<br />
VoIP). Künftig können virtuelle private Netze (VPN) auf der Basis des Multi<br />
Protocol Label Switching (MPLS) eingerichtet und Datenströme in unterschiedlichen<br />
Netzen füreinander „unsichtbar“ gemacht werden. Schon heute stehen<br />
Übertragungsbandbreiten bis 8 Gigabit pro Sekunde im Kernbereich zur Verfügung.<br />
Auch das landeseigene Telefonnetz ist seit einigen Jahren auf die Zukunft ausgerichtet.<br />
Der Aufbau eines zentralen Auskunfts- und Vermittlungsdienstes für das BeLa-<br />
ISDN der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung unter dem Namen „<strong>Berlin</strong>-Telefon“ wurde 1999 in<br />
die Wege geleitet. Damals wurde ein einheitlicher 90er- Nummernkreis für die<br />
Verwaltung eingerichtet und mit dem Aufbau eines eigenen ISDN-Telefonnetzes<br />
begonnen. Beamte und Angestellte der Verwaltung telefonieren innerhalb des<br />
Rufnummernkreises kostenlos. Die gesamte Telekommunikation des <strong>Berlin</strong>er Senats<br />
ist in dem Netz gebündelt. Ende 2003 bis Mai 2004 wurden außerdem die<br />
meisten Telekommunikationsanlagen (TK-Anlagen) erneuert. Konrad Kandziora:<br />
„Dies war eine Grundvoraussetzung für BeLa-ISDN und eine erhebliche Leistung:<br />
Immerhin sind 800 TK-Anlagen mit rund 130.000 Nebenstellen der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung und Universitäten angeschlossen.“<br />
…zum Multi Service Network<br />
Das MSN ist ein konvergentes<br />
Übertragungsnetz, das das heutige Datennetz<br />
MAN ebenso wie das ISDN-<br />
Transitnetz ersetzen wird. Sprach- und<br />
Datendienste werden dann auf einem<br />
gemeinsamen Netz, dem BeLa-MSN,<br />
vereint.<br />
BeLa-NG ist nicht nur BeLa-MSN<br />
Mit der Modernisierung von BeLa ist auch ein Generationswechsel bei der eingesetzten<br />
zentralen Technik für die Telekommunikation verbunden. So regeln neue,<br />
zentrale und IP-basierte Komponenten den Verkehr zwischen den dezentralen<br />
Telefonanlagen und dem öffentlichen Telefonnetz. Diese Komponenten werden<br />
unter dem Begriff „BeLa-PBX“ (PBX steht für Private Branch Exchange) zusammengefasst.<br />
Sie sind für die Anwendung von VoIP ausgerüstet und können somit am<br />
BeLa-MSN betrieben werden. Neben ihrer Hauptfunktion, der Vermittlung und<br />
Kopplung zwischen dezentralen herkömmlichen und IP-Kommunikationsanlagen,<br />
ermöglichen diese neuen Komponenten, dass auch virtuelle TK-Anlagen für netzweite<br />
IP-Telefonie zentral betrieben werden können. Der Teilnehmer braucht dann<br />
nur noch ein IP-basiertes TK-Endgerät an sein LAN anschließen. Gleichzeitig<br />
können damit Kommunikationsteilnehmer mit dezentralen Telefonapparaten (IP-<br />
Phones) über das IP-Netz miteinander in abgeschirmten Benutzergruppen kommunizieren.<br />
Schritt für Schritt zum Generationswechsel<br />
Foto: Archiv<br />
Das Hochsicherheitsrechenzentrum ist bereits um 150 Quadratmeter erweitert. In<br />
den nächsten Monaten beginnt der Aufbau der neuen Technik für BeLa-NG. Folgen<br />
werden die Kopplung des BeLa MSN mit dem MAN sowie die Kopplung des ISDN-<br />
Netzes mit BeLa-PBX. Anschließend<br />
wird sukzessive die Umschaltung der<br />
vorhandenen Dienste und Anschlüsse<br />
auf das BeLa-MSN vorgenommen. Voraussichtlich<br />
ab September dieses Jahres<br />
steht das Netz für neue VoIP-Anschlüsse<br />
zur Verfügung. Bereits in der ersten<br />
Jahreshälfte 2008 soll der gesamte Generationswechsel<br />
dann vollzogen sein.<br />
„Dann ist die Bahn frei auf der highspeed<br />
Sprach- und Datenautobahn der<br />
nächsten Generation“, freut sich Konrad<br />
Kandziora. (EB) �<br />
Bezirkliche<br />
Wirtschaftsförderung -<br />
Dienstleister für<br />
Unternehmen vor Ort<br />
Steigerung der Effizienz und<br />
Effektivität durch integrierte IuK-<br />
Lösung<br />
Zu den Aufgaben der Wirtschaftsförderung<br />
in den <strong>Berlin</strong>er Bezirken<br />
gehören: die Bestandspflege/-sicherung<br />
ansässiger Unternehmen,<br />
die Unterstützung von Existenzgründungen,<br />
die Begleitung der Ansiedlung<br />
von Unternehmen, die Durchführung<br />
von Maßnahmen zur Standortentwicklung<br />
und Standortmarketing sowie<br />
die Übernahme von interkommunalen<br />
Verwaltungsaufgaben. Hierbei handelt<br />
es sich um ein sehr breites Tätigkeitsfeld,<br />
das in der notwendigen Breite und<br />
Tiefe aufgrund der beschränkten Ressourcen<br />
kaum bearbeitet werden kann.<br />
Angesichts der engen finanziellen Ausstattung<br />
<strong>Berlin</strong>s wird es immer schwieriger,<br />
die Wirtschaftsförderung mit den<br />
notwendigen Mitteln auszustatten. Leistungen<br />
werden zurückgenommen, offene<br />
Stellen nicht besetzt oder durch Umorganisation<br />
werden die Aufgaben neu<br />
zusammengesetzt.<br />
In einer solchen Situation wird es darauf<br />
ankommen, die vorhandenen Ressourcen<br />
der bezirklichen Wirtschafts- �<br />
1/07 � 23
1/07 � 24<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
� förderung zu bündeln sowie Maßnahmen und Instrumente zur Steigerung der<br />
Effektivität und Effizienz der Wirtschaftsförderung einzuführen. Da die Arbeitsfelder<br />
der Wirtschaftsförderung durch intensive Informations- und Kommunikationsarbeit<br />
gekennzeichnet ist, bietet es sich an, diese Bereiche durch eine integrierte IuK<br />
Lösung zu unterstützen. Diese integrierte IuK-Lösung soll zugleich einen Einstieg in<br />
das E-Government ermöglichen.<br />
Die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft <strong>Berlin</strong> hat sich gemeinsam mit dem<br />
Institut für Innovation, Kommunikation und Organisation dieser Aufgabe gestellt.<br />
In Zusammenarbeit mit Wirtschaftsförderern in neun <strong>Berlin</strong>er Bezirken wurden in<br />
einem partizipativen Prozess Maßnahmen und Instrumente zur Steigerung der<br />
Effektivität und Effizienz entwickelt. Dieser Prozess war von wesentlicher Bedeutung,<br />
um so die Interessen und Vorstellungen der bezirklichen Wirtschaftsförderung<br />
bei der Konzeptentwicklung zu berücksichtigen. Die Betroffenen wurden im Prozess<br />
zu Beteiligten. Die Konzeptentwicklung umfasste einerseits die Entwicklung und<br />
Umsetzung von Methoden und Instrumenten der Wirtschaftsförderung, andererseits<br />
wurden die IuK-Werkzeuge zur effizienten Arbeit mit entwickelt und implementiert.<br />
Startseite des Wirtschaftsportals Bezirk Steglitz-Zehlendorf<br />
Startseite des Wirtschaftsportals Bezirk Mitte<br />
Bestandspflege und Früherkennung<br />
- Die Arbeit der Wirtschaftsförderung<br />
strategisch ausrichten<br />
Zur Schwerpunktaufgabe der bezirklichen<br />
Wirtschaftsförderung gehört<br />
die Bestandspflege/-sicherung. Unter<br />
der Bestandspflege/-sicherung lassen<br />
sich indirekte Maßnahmen und direkte<br />
Maßnahmen subsumieren. Während die<br />
indirekten Maßnahmen die Aktivitäten<br />
innerhalb der Kommune bezeichnen,<br />
richten sich die direkten Maßnahmen<br />
unmittelbar an die Unternehmen. Im<br />
Fokus stehen insbesondere die kleinen<br />
und mittleren Unternehmen (KMU). Im<br />
Rahmen der Zusammenarbeit mit den<br />
Bezirken wurden umfassende Maßnahmen<br />
der Bestandspflege entwickelt und<br />
teilweise bereits realisiert.<br />
Maßnahmen zur Bestandspflege sind<br />
umso wirksamer, je früher sie eingeleitet<br />
und umgesetzt werden: Chancen wie<br />
Risiken müssen frühzeitig erkannt werden.<br />
Es müssen deshalb stärker präventiv<br />
wirkende Maßnahmen entwickelt und<br />
eingesetzt werden. Dies setzt jedoch voraus,<br />
dass den Akteuren bekannt ist, in<br />
welche Richtung und mit welcher Intensität<br />
sich bestimmte wirtschaftsrelevante<br />
Faktoren entwickeln und welche Auswirkungen<br />
das auf die in der Region<br />
ansässigen Unternehmen haben kann.<br />
Ein regionales Früherkennungssystem<br />
kann diese Aufgabe übernehmen<br />
(Handlungsfelder der Bestandspflege<br />
siehe nächste Seite):<br />
Ein entsprechendes Konzept wurde<br />
entwickelt. Damit verbunden sind Methoden<br />
zur strategischen Ausrichtung<br />
der Wirtschaftsförderung sowie des<br />
Controllings bzw. der formativen<br />
Evaluierung. Auch hierzu wurde eine<br />
Konzeption und Vorgehensweise entwickelt.<br />
Integrierte Informations- und<br />
Kommunikationslösung<br />
Bestandspflege sowie die regionale Früherkennung<br />
setzen eine intensive Informations-<br />
und Kommunikations- �
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Indirekte Maßnahmen<br />
• Standortmarketing / Infrastruktur<br />
• Wirtschaftsfreundliche Verwaltung<br />
• Netzwerke aufbauen und pflegen<br />
• Profilbildung und Imagepflege für die Wirtschaftsförderung<br />
Direkte Maßnahmen<br />
• Kontakte zu Unternehmen / Betriebsbesuche<br />
• Beratung von Unternehmen / Problemlösungen<br />
• Finanzielle Förderung / Finanzierung<br />
• Qualifizierungsmaßnahmen<br />
Handlungsfelder der Bestandspflege<br />
� arbeit voraus. Diese Kommunikationsprozesse sind zeit- und damit personalintensiv.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass moderne Instrumente der Informations- und<br />
Kommunikationstechnik (integrierte IuK-Lösung) für die Wirtschaftsförderung<br />
bereitstehen. In der Zusammenarbeit mit den kommunalen Wirtschaftsfördereinrichtungen<br />
<strong>Berlin</strong>er Bezirke wurde eine solche integrierte IuK-Lösung entwickelt.<br />
Damit die IuK-Lösung auch von den Beschäftigten der Wirtschaftsförderung<br />
angenommen und genutzt wird, wurde auch hier bewusst ein partizipativer<br />
Entwicklungsprozess gewählt, d.h. die Mitarbeiter/-innen haben die Struktur und<br />
Funktion der IuK-Lösung mitgestaltet.<br />
Zu der integrierten IuK-Lösung gehören drei Module<br />
• Internetportal zur Kommunikation der Wirtschaftsförderung mit den Unternehmen<br />
in der Region und darüber hinaus<br />
• Services der Wirtschaftsförderung als webbasierte Lösung (zur Zeit realisiert:<br />
Unternehmensrecherche, Immobilienangebote, Kooperationsbörse, Fragen<br />
an die WiFö)<br />
• Workflow als webbasierte Lösungen (Fragen an die Wirtschaftsförderung<br />
verwalten, Registrierung von Unternehmen, Überwachung der Änderungen,<br />
Wiedervorlagen, Unternehmensdatenbank, Kontaktverwaltung, Veranstaltungen<br />
organisieren, Information über Fördermaßnahmen, Informationen<br />
über Weiterbildung, usw.)<br />
Ansicht des Workflowmanagers<br />
Durch diese integrierte IuK-Lösung wird<br />
die Effizienz der Arbeit der Wirtschaftsförderung<br />
wesentlich erhöht. Da über<br />
dieses System auch Leistungen angeboten<br />
werden können, die bisher nicht<br />
möglich waren, erhöht sich damit<br />
zwangsläufig auch die Effektivität der<br />
Arbeit der Wirtschaftsförderung.<br />
Um von den verschiedenen Systemplattformen<br />
der einzelnen Bezirke unabhängig<br />
zu sein, wurde eine vollständig<br />
webbasierte Lösung entwickelt. Das<br />
bedeutet, dass die Mitarbeiter/-innen<br />
der Wirtschaftsförderung lediglich einen<br />
Zugang zum Internet haben müssen,<br />
um mit dem System arbeiten zu<br />
können. Damit sind sie auch mobil und<br />
können bei Bedarf über einen Laptop<br />
Beratungen auch außerhalb ihres Büros<br />
flexibel und abgestützt auf ihre Datenbasis<br />
durchführen.<br />
Auf dem Webserver liegen alle Daten<br />
und Programme der webbasierten Anwendungen.<br />
Die Internetseiten für das<br />
Wirtschaftsportal sind unter berlin.de<br />
gehostet. Damit fügt sich die Systemlösung<br />
in den gesamten Internetauftritt<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> ein. Durch die Zusammenarbeit<br />
der beteiligten Bezirke<br />
konnte erreicht werden, dass die kommunale<br />
Wirtschaftsförderung nach<br />
außen in einheitlicher Form und mit<br />
vergleichbaren Strukturen präsentiert<br />
wird, aber hinsichtlich der Inhalte, der<br />
Methoden und Vorgehensweisen der<br />
Wirtschaftsförderung sehr individuell<br />
agieren kann. Gerade für eine Metropolregion<br />
ist es von großer Bedeutung, dass<br />
sie sich nach außen einheitlich präsentieren<br />
kann, aber dennoch spezifische<br />
Ausprägungen möglich sind und gewünscht<br />
werden. Es wäre schön, wenn<br />
sich die verbleibenden Bezirke auch der<br />
Lösung anschließen würden.<br />
Mit dieser integrierten IuK-Lösung verfügen<br />
die beteiligten Bezirke über eine<br />
Softwareunterstützung, die es bisher<br />
bundesweit in keiner anderen Region in<br />
vergleichbarer Form gibt.<br />
In zahlreichen Regionen und unterschiedlichen<br />
Projekten wird �<br />
1/07 � 25
1/07 � 26<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
� darüber nachgedacht, wie Prozesse und Interaktionen zwischen den kommunalen<br />
Verwaltungen und den Wirtschaftsbetrieben durch Methoden des E-Governments<br />
verbessert werden können. Im Systementwurf wurden diese zukünftigen Entwicklungen<br />
bereits berücksichtigt, so sind einzelne Elemente bereits realisiert, weitere<br />
Prozesse können zukünftig integriert werden.<br />
Struktur der integrierten IuK-Lösung<br />
1000 Unternehmen haben sich bereits nach acht Wochen registriert<br />
Die Internetportale der Wirtschaftsförderer stellen durch ihre übersichtliche Struktur<br />
eine breite Kommunikationsplattform für alle <strong>Berlin</strong>er Unternehmen und externe<br />
Interessenten bereit. Unternehmen und Investoren erhalten alle wichtigen Informationen<br />
zu wirtschaftsnahen Terminen, Projekten und Akteuren sowie zum jeweiligen<br />
bezirklichen Wirtschaftsstandort aus erster Hand. Die Wirtschaftsförderer informieren<br />
über ihre Serviceleistungen wie z.B. die Beratung für Existenzgründer.<br />
Unternehmenssuche<br />
Die „Business Center“ der bezirklichen Portale bündeln die Suche nach Unternehmensprofilen,<br />
den Aufbau neuer Geschäftskontakte über die Kooperationsbörse<br />
und die Suche nach Immobilienangeboten vor Ort. Hierbei ist es wichtig, dass die<br />
Suche und Angebote jeweils für den betrachteten Bezirk gelten, aber die Suche auch<br />
über die beteiligten Bezirke insgesamt ausgedehnt werden kann. Sollten sich die<br />
ausstehenden Bezirke dem System noch anschließen, wäre nicht nur eine jeweils<br />
bezirksspezifische sondern zugleich eine berlinweite Suche möglich. Damit dient das<br />
System den Bezirken und zugleich dem Wirtschaftsstandort <strong>Berlin</strong> insgesamt.<br />
Die Services wurden zur Jahreswende<br />
2006 / 2007 online geschaltet. Die große<br />
Zahl der Seitenzugriffe zeigt, dass das<br />
Portal mit den Services angenommen<br />
worden ist. Damit ist neben dem Auftritt<br />
der Senatsverwaltung für Wirtschaft<br />
in sehr kurzer Zeit eine zweite wichtige<br />
Informationsbasis für die Wirtschaft in<br />
<strong>Berlin</strong> und für externe Interessenten<br />
entstanden. Neben die landesweite Information<br />
ist die differenzierte Information<br />
über die Bezirke getreten.<br />
1000 Unternehmen haben das Angebot<br />
der Wirtschaftsförderung der Bezirksämter<br />
innerhalb von acht Wochen bereits<br />
wahrgenommen und ihr Profil kostenlos<br />
in der Unternehmensdatenbank der<br />
Portale veröffentlicht. Damit stehen diese<br />
Daten auch der Wirtschaftsförderung<br />
zur Ansprache und Betreuung der Unternehmen<br />
zur Verfügung. Darüber hinaus<br />
haben die Bezirke insgesamt bereits<br />
fast 10.000 Unternehmen in der internen<br />
Datenbank erfasst, die für die Bezirke<br />
von Relevanz sind.<br />
Dieses Projekt ist in seiner vielschichtigen<br />
Ausprägung ein gutes Beispiel erfolgreicher<br />
Arbeit im Wissens- und Technologietransfer.<br />
Die FHTW <strong>Berlin</strong> bringt<br />
ihre theoretischen und methodischen<br />
Möglichkeiten einer Konzepterstellung<br />
ein und arbeitet dabei eng mit den Praktikern<br />
in einem partizipativen Prozess<br />
zusammen. Gleichzeitig ist sie aber auch<br />
in der Lage, die theoretische Konzeption<br />
praktisch umzusetzen und die Praktiker<br />
in der Nutzung und Anwendung<br />
weiter zu unterstützen. So konnten in<br />
der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft<br />
und Praxis nachhaltige Lösungen<br />
erarbeitet werden.<br />
Die FHTW <strong>Berlin</strong> wünscht sich, dass<br />
die Zusammenarbeit mit den kommunalen<br />
Wirtschaftsförderungsstellen nach<br />
diesem Projekt nicht endet. Die<br />
Wirtschaftsförderung spricht vorrangig<br />
die kleinen und mittleren Unternehmen<br />
an. Das ist auch für die FHTW <strong>Berlin</strong><br />
beim Wissens- und Technologietransfer<br />
eine wichtige Zielgruppe. Was liegt näher,<br />
diese Zielgruppe zukünftig auf der<br />
Basis der entwickelten Instrumente und
Maßnahmen gemeinsam anzusprechen<br />
und zu unterstützen?<br />
PROF. DR.- ING. PETER KAYSER<br />
FHTW <strong>Berlin</strong> / Institut IKO<br />
pkayser@fhtw-berlin.de<br />
peter.kayser@institut-iko.de<br />
FAYE PREUSSE, M.A.<br />
FHTW <strong>Berlin</strong><br />
preusse@fhtw-berlin.de<br />
Projekt: Höhere Effektivität und Effizienz<br />
der Bestandspflege und Früherkennung<br />
durch integrierte IuK–Lösung für<br />
die bezirkliche Wirtschaftsförderung.<br />
Beteiligte Bezirke: Friedrichshain–<br />
Kreuzberg, Marzahn–Hellersdorf, Mitte,<br />
Neukölln, Pankow Reinickendorf,<br />
Steglitz–Zehlendorf, Tempelhof–<br />
Schöneberg, Treptow-Köpenick.<br />
Das Projekt wird im Rahmen des Programms<br />
„Wirtschaftsdienliche Maßnahmen“<br />
mit Mitteln der EU gefördert.<br />
Kofinanzierung erfolgt durch die beteiligten<br />
Bezirke und die FHTW <strong>Berlin</strong>.<br />
Die bezirksübergreifende Koordinierung<br />
liegt beim Bezirk Mitte. �<br />
Fragen ?<br />
Rufen Sie an:<br />
INFOLINE<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
90 12 (912) 60 80<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
AUREG<br />
Dokumentenmanagement als<br />
wesentlicher Träger des<br />
elektronischen Rechtsverkehrs im<br />
Handelsregister<br />
Von der Idee bis zum Betrieb in<br />
14 Monaten. Geht das? Ist das<br />
schaffbar? Andreas W. Schneider,<br />
Verbundmanager des Entwicklungsverbundes<br />
AUREG berichtet über die<br />
Entwicklung von AUREG 2.0 und die<br />
termingerechte Realisierung des elektronischen<br />
Rechtsverkehrs für die Handelsregister<br />
in <strong>Berlin</strong>, Brandenburg, Bremen<br />
und Schleswig-Holstein.<br />
Die Anforderung von höchster Stelle<br />
war klar formuliert: „Ab dem 1.1.2007<br />
sind Anmeldungen zum Handelsregister<br />
und die Einreichung von Unterlagen<br />
elektronisch zu ermöglichen. Neu eingereichte<br />
Unterlagen müssen in einem<br />
elektronischen Register geführt werden.<br />
Jeder kann ab dem 1.1.2007 einen Antrag<br />
an das Handelsregister auf einen<br />
Registerauszug auch in elektronischer<br />
Form stellen.“<br />
So sagt es die EU-Richtlinie SLIM IV,<br />
deren Umsetzung für alle Mitgliedsländer<br />
der europäischen Gemeinschaft bindend<br />
zu realisieren war. In Deutschland ist<br />
das Führen der Handelsregister Angelegenheit<br />
der Bundesländer und wird dort<br />
von den Justizverwaltungen organisiert.<br />
Der Entwicklungsverbund AUREG<br />
AUREG steht für die „AUtomatisierung<br />
der REGisterverfahren“ und ist ein<br />
Zusammenschluss der Länder <strong>Berlin</strong>,<br />
Brandenburg, Bremen und Schleswig-<br />
Holstein.<br />
Vier Länder also verständigen sich auf<br />
gemeinsame Fachanforderungen, entwickeln<br />
gemeinsame Systemarchitekturen<br />
und beauftragen gemeinsam<br />
Entwicklungspartner mit der Umsetzung<br />
ihrer Anforderungen. Das geschieht mit<br />
dem Ziel, Kompetenzen zu bündeln,<br />
Effizienz zu verbessern und Kosten zu<br />
sparen. Damit dieses Zusammenspiel<br />
auch reibungslos funktioniert, ist viel<br />
Koordinationsarbeit zu leisten, die vom<br />
Verbundmanagement AUREG im Auftrag<br />
der Länder übernommen wird.<br />
Der Lösungsweg von AUREG<br />
Im Sommer 2005 stand der Verbund<br />
vor der Frage, wie die EU-Richtlinie in<br />
ein tragfähiges und funktionierendes<br />
System umgesetzt werden sollte. Eines<br />
war hierbei von vornherein klar: Im<br />
Interesse der Wirtschaftlichkeit sowie<br />
der Weiterverwendbarkeit in anderen<br />
Projekten sollte eine Lösung entwickelt<br />
werden, die konsequent auf den Einsatz<br />
von Standardwerkzeugen setzt und individuelle<br />
Programmierung nur dort<br />
zuläßt, wo dies aus fachlicher Sicht unbedingt<br />
erforderlich ist.<br />
Ausgehend von diesem Grundsatz „Wir<br />
verwenden Standards, wo dies sinnvoll<br />
und möglich ist“ begab sich der Verbund<br />
auf die Suche ... und er wurde bald<br />
fündig:<br />
• Elektronische Annahme von<br />
Dokumenten mit hoher<br />
Sicherheitsanforderung und Verbindlichkeit<br />
... das „elektronische<br />
Gerichts- und Verwaltungspostfach“<br />
(EGVP), entwickelt<br />
auf Basis der etablierten Standards<br />
für den elektronischen<br />
Rechtsverkehr, war eine gesetzte<br />
Größe bei der Entwicklung der<br />
Systemstrukturen.<br />
• Verwaltung der Dokumente und<br />
Bereitstellung von Basisfunktionen<br />
wie z.B. Adressverwaltungen<br />
... ein Dokumentenmanagementsystemsollte<br />
diese Funktionen doch gut<br />
bereit stellen können.<br />
• Ergänzung der komplexen Fachlogik<br />
... die Weiterentwicklung<br />
des bestehenden Fachverfahrens<br />
AUREG erfolgt mit der Maßgabe,<br />
die Funktionen des<br />
Dokumentenmanagement bestmöglich<br />
zu integrieren. �<br />
1/07 � 27
� Dokumentenmanagement VISKompakt<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Entscheidung für VISKompakt hat der Länderverbund auf der Grundlage<br />
strategischer Überlegungen getroffen. In zweien der vier Länder war das Dokumentenmanagementsystem<br />
der PDV bereits durch entsprechende Landesentscheidungen<br />
etabliert. In Brandenburg und <strong>Berlin</strong> war eine landesweit verbindliche Entscheidung<br />
für den Einsatz eines DMS noch nicht getroffen worden. Vor diesem Hintergrund<br />
war es naheliegend, die strategische Entscheidung Bremens und Schleswig-Holsteins<br />
zu stützen und damit von den bereits bestehenden Einsatzerfahrungen zu profitieren.<br />
Darüber hinaus standen natürlich die funktionalen Anforderungen einer komplexen<br />
Verfahrensintegration im Vordergrund. Eine umfassende Voruntersuchung erwies,<br />
dass die Integration zwischen dem vorhandenen Fachverfahren und VISKompakt<br />
einerseits sowie die Verbindung zwischen dem elektronischen Gerichtspostfach und<br />
VISKompakt andererseits möglich und mit vertretbarem Aufwand realisierbar ist.<br />
Die vier Länder entschieden daher im Oktober 2005, die Realisierung des integrierten<br />
Informationssystems AUREG 2.0 wie folgt anzugehen:<br />
• Nutzung und Einbindung des „Elektronischen Gerichts- und Verwaltungspostfaches“<br />
EGVP mit dem Partner BOS Bremen Online Services in Bremen<br />
• Aufbau und Integration des Dokumentenmanagementsystems VISKompakt<br />
durch die PDV-Systeme in Erfurt<br />
• Weiterenwicklung der Fachlogik<br />
von AUREG durch den bewährten<br />
Softwarepartner BGS-AG in<br />
Mainz<br />
• Entwicklung des gemeinsamen<br />
Registerportals<br />
„www.handelsregister.de“ durch<br />
alle Bundesländer und damit<br />
Schaffung eines zentralen<br />
Informationsportals für die gesamte<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
VISKompakt als zentraler Informationsknotenpunkt<br />
Dem Dokumentenmanagementsystem<br />
kommt bei dieser Systemstruktur eine<br />
besondere Rolle zu:<br />
• Eingehende Nachrichten werden<br />
vom EGVP aufgenommen und<br />
von dort aus mit Hilfe eines automatischen<br />
Adapters nach<br />
VISKompakt übernommen, der<br />
neben den Dokumenten auch<br />
wesentlichen Metadaten überträgt<br />
und damit die Notwendigkeit<br />
manueller Eingriffe und Ergänzungen<br />
auf ein Minimum reduziert.<br />
• So bereitgestellte Dokumente<br />
werden dem Anwender im Gericht<br />
übersichtlich und klar strukturiert<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Das Fachverfahren „liest“ Metadaten<br />
und Dokumente unter<br />
Nutzung der VIS-API aus und<br />
stellt diese in einem „Assistenten“<br />
(AUREG-Import-Modul)<br />
zur Verfügung, der den Anwendern<br />
die Übertragung von<br />
Daten in das Fachverfahren erleichtert.<br />
• Gleichzeitig stellt VISKompakt<br />
nach entsprechender Freigabe<br />
Dokumente für die Beauskunftung<br />
im Registerportal zur<br />
Verfügung. Jedermann kann dort<br />
nun neben den im Fachverfahren<br />
erstellten Registerauszügen auch<br />
Aktenstücke aus der �<br />
1/07 � 28 4/06 � 28
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
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1/07 � 29
1/07 � 30<br />
� öffentlichen Registerakte einsehen.<br />
Dokumente aus<br />
VISKompakt sind damit weltweit<br />
von jedem Internet-PC aus<br />
abrufbar.<br />
Entwicklung mit Sieben-Meilen-Stiefeln<br />
Die Entwicklung des Gesamtsystems<br />
war für alle Beteiligten eine Herausforderung.<br />
Nachdem die Fachgruppe der<br />
vier Länder im Februar 2006 ihre umfassenden<br />
Fachanforderungen auf mehr<br />
als 1.300 Seiten dokumentiert hatte, brüteten<br />
die Realisierungspartner in Mainz,<br />
Erfurt und Bremen über den<br />
Realisierungskonzepten:<br />
Lösungsvarianten wurden erörtert. Technische<br />
Rahmenbedingungen wurden<br />
geprüft. Präzisierungen zu den Fachanforderungen<br />
wurden erfragt. Schnittstellen<br />
wurden vereinbart. Arbeitsmethoden<br />
wurden abgestimmt. Leistungen wurden<br />
kalkuliert. Zeitpläne wurden erstellt.<br />
Im Mai stand ein abgestimmtes tragfähiges<br />
Konzept zur Realisierung von<br />
AUREG 2.0, bei dem PDV-Systeme<br />
Zum Autor<br />
Andreas W. Schneider<br />
Verbundmanager des Entwicklungsverbundes<br />
AUREG und damit verantwortlich<br />
für die Koordination der<br />
Entwicklung und Einführung von<br />
AUREG 2.0<br />
eMail: AWS@aws-consulting.de<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
und die BGS AG eine tragende Rolle<br />
übernahmen. Unter der Steuerung des<br />
Verbundmanagements AUREG übernahmen<br />
die Partner Erstellung und Abstimmung<br />
des Gesamtverfahrens<br />
AUREG 2.0.<br />
Der Spätsommer wurde genutzt, um die<br />
Betriebspartner für das System zu suchen.<br />
Hierbei traf jeder Verbundpartner<br />
eine landesindividuelle Vergabeentscheidung.<br />
Für das Fachverfahren<br />
wurde als Betriebspartner die Dataport<br />
gewählt. Die elektronische Akte<br />
(VISKompakt) und die virtuelle Poststelle<br />
(Elektronisches Gerichts- und<br />
Verwaltungspostfach) sowie den damit<br />
verbundenen Client-Support vergab das<br />
<strong>Berlin</strong>er Teilprojekt an den bewährten<br />
Betriebspartner <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>), der gerade damit<br />
begann, seinen neuen DMS-Dienst<br />
aufzubauen. In der „heißen“ Projektphase<br />
zum Jahreswechsel sollte sich zeigen,<br />
dass diese Vorgehensweise ideal<br />
war.<br />
Im Oktober 2006 hieß es dann: Testen,<br />
Testen, Testen! Ein Team von Justizmitarbeitenden<br />
testete vor Ort und in<br />
engem Kontakt mit den Anwendungsentwicklern<br />
erstellte Programmteile sowie<br />
die Interaktion zwischen den Systemelementen.<br />
Diese frühzeitige und konstruktive<br />
Qualitätssicherung war ein<br />
wesentlicher Erfolgsfaktor für eine<br />
schnelle und zielführende Entwicklung<br />
von AUREG 2.0. Fehlentwicklungen<br />
konnten so frühzeitig erkannt und zielstrebig<br />
korrigiert werden.<br />
Im November 2006 lieferten die<br />
Realisierungspartner eine erste Version<br />
des Gesamtsystems aus, auf deren Basis<br />
die Schulung von mehr als 250 Mitarbeitenden<br />
in den vier Ländern angegangen<br />
werden konnte. Im Dezember 2006 erfolgte<br />
die Auslieferung der Version, auf<br />
deren Basis die Migration der Altdaten<br />
in das neue Gesamtsystem erfolgen<br />
konnte.<br />
Die umfassenden Migrationsarbeiten, bei<br />
denen zu allen vorhandenen Registereinträgen<br />
gleich auch die entsprechen-<br />
den digitalen Akten angelegt wurden,<br />
erfolgen im Verbund nach einem zwischen<br />
den Ländern abgestimmten<br />
Migrationsplan. Am 2.1.2007 nahmen<br />
Schleswig-Holstein und <strong>Berlin</strong> den Betrieb<br />
des neuen Gesamtsystems auf.<br />
Bremen und Brandenburg folgten kurz<br />
danach.<br />
Fazit: Eine rasante Entwicklung, die<br />
nur mit engagierten Partnern möglich<br />
ist<br />
Damit hat der Entwicklungsverbund<br />
AUREG die Anforderungen der EU-<br />
Richtlinie termingerecht und im vollen<br />
Umfang erfüllt. Die Entwicklung des<br />
neuen Gesamtsystems mit seiner anspruchsvollen<br />
Systemarchitektur konnte<br />
in nur 14 Monaten realisiert werden.<br />
Möglich wurde diese Entwicklung nur<br />
durch das besondere Engagement, das<br />
sowohl die beteiligten Mitarbeitenden<br />
in der Justiz als auch die Realisierungspartner<br />
des Entwicklungsverbundes in<br />
dieses Projekt eingebracht haben. Hinzu<br />
kamen die Betriebspartner der Länder,<br />
die parallel zum Entwicklungsprozess<br />
entsprechende Infrastrukturen<br />
realisierten und bei der Systemmigration<br />
eng mit den Softwarehäusern zusammenarbeiteten.<br />
Als Betriebspartner überzeugte<br />
das <strong>IT</strong>DZ mit der Bereitstellung<br />
der neuen Dienste EGVP und der elektronischen<br />
Akte, dem damit verbundenen,<br />
in der Aufbau- und Einführungsphase<br />
sehr intensiven Client-Support<br />
sowie der umfangreichen Kompetenz<br />
der beteiligten Mitarbeiter.<br />
Ein Blick in die Zukunft<br />
Der Entwicklungsprozess von AUREG<br />
ist mit der pünktlichen Eröffnung des<br />
elektronischen Rechtsverkehrs am<br />
2.1.2007 keineswegs abgeschlossen.<br />
Neue Funktionen sollen den Anwendungskomfort<br />
weiter verbessern.<br />
Hierbei fließen vor allen Dingen die<br />
konkreten Arbeitserfahrungen aus der<br />
Einführungsphase ein.<br />
Die Anwender wünschen sich zum Beispiel<br />
bessere Such- und Sortier- �
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
� funktionen sowie eine übersichtlichere Aufbereitung der für sie relevanten<br />
Informationen.<br />
Der EGVP-VIS-Adapter wird weiter entwickelt, um noch mehr Informationen<br />
sicher und ohne manuelle Eingriffe automatisch in das Dokumentenmanagementsystem<br />
zu transferieren.<br />
Darüber hinaus erwartet der Entwicklungsverbund neue Herausforderungen, die<br />
sich aus den aktuellen Gesetzgebungsprozessen rund um das Gesellschaftsrecht<br />
sowie aus der konsequenten Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie ergeben<br />
werden.<br />
AUREG bleibt also in Bewegung ... und wird bewährte Partner auch weiterhin<br />
fordern.<br />
ANDREAS W. SCHNEIDER<br />
AWS-Consulting �<br />
Pilotbetrieb AUREG 2.0 termingerecht gestartet<br />
Pünktlich zum 2.1.2007 hat das Amtsgericht Charlottenburg den Pilotbetrieb des<br />
elektronischen Handelsregisters mit dem Verfahren AUREG 2.0 aufgenommen. Um<br />
die Anforderungen des Gesetzes betreffend elektronische Handelsregister und<br />
Genossenschaftsregister sowie das<br />
Unternehmensregister (EHUG) erfolgreich<br />
umsetzen zu können, wurden durch<br />
das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> umfangreiche<br />
Migrationsarbeiten durchgeführt.<br />
Im Auftrag der Serviceeinheit <strong>IT</strong>OG im<br />
Kammergericht <strong>Berlin</strong> stellt das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> die Dienste „Dokumentenmanagement“<br />
und „Elektronisches Gerichts-<br />
und Verwaltungspostfach“<br />
(EGVP) zur Verfügung und betreibt die<br />
Foto: suncelll<br />
Client-Umgebung. „Somit ist es jetzt<br />
möglich, vom Posteingang über die<br />
Aktenbearbeitung bis zur Herausgabe von Registerinformationen den gesamten<br />
Geschäftsprozess mit qualifizierten Signaturverfahren elektronisch abzuwickeln“,<br />
freut sich Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />
Voraussetzung für die erfolgreiche Inbetriebnahme war die kooperative und enge<br />
Zusammenarbeit der Projektpartner, die sich aus unterschiedlichen Organisationen<br />
aus mehreren Bundesländern zusammensetzten. Das Verbundmanagement für den<br />
Entwicklungsverbund AUREG wurde von der Firma AWS-Consulting durchgeführt.<br />
(EB) �<br />
Bundesamt für<br />
Migration und<br />
Flüchtlinge baut<br />
serviceorientierte<br />
Architektur (SOA) auf<br />
Am 1.1.2005 trat in Deutschland<br />
das Zuwanderungsgesetz und in<br />
seiner Folge die Integrationskursverordnung<br />
in Kraft, womit erstmalig<br />
Integrationsmaßnahmen für<br />
Migranten auf eine gesetzliche Grundlage<br />
gestellt wurden. Als Kernelement der<br />
Maßnahmen sind Integrationskurse vorgesehen,<br />
die sich aus einem Sprachkurs<br />
(600 Std.) und einem Orientierungskurs<br />
(30 Std.), der Grundkenntnisse zur<br />
Rechtsordnung, zur Geschichte und zur<br />
Kultur in Deutschland vermitteln soll,<br />
zusammensetzen.<br />
Zugleich erhielt das Bundesamt den gesetzlichen<br />
Auftrag, ein bundesweites<br />
Integrationsprogramm zu entwickeln<br />
und der Bundesregierung auf dem Gebiet<br />
der Integrationsförderung fachlich<br />
zuzuarbeiten. Die Umgestaltung zu einem<br />
Kompetenzzentrum für Integration<br />
und zu einer zentralen Steuerungsstelle<br />
in Zuwanderungs- und Migrationsfragen<br />
erforderte neue, <strong>IT</strong>-gestützte<br />
Verfahrensprozesse.<br />
„Die besondere Herausforderung für<br />
die Informationstechnik des Bundesamtes<br />
bestand und besteht immer noch<br />
darin, ein Verfahren zu realisieren, in<br />
das die große Anzahl externer Behörden<br />
und Kursträger mit ihren heterogenen<br />
<strong>IT</strong>-Systemen eingebunden werden<br />
kann“, erläutert Klaus-Peter Tiedtke,<br />
Chief Information Officer (CIO) des<br />
Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.<br />
„Hierfür benötigte das Bundesamt<br />
ein flexibles, plattformunabhängiges<br />
System, das gleichzeitig das komplette<br />
Verfahren 1:1 abbilden kann. Das Bundesamt<br />
entschied sich deshalb für den<br />
Aufbau einer serviceorientierten Architektur<br />
(SOA) mit Oracle, da darin ein<br />
aussichtsreiches Produkt mit hohem �<br />
1/07 � 31
� Potenzial zur Unterstützung der<br />
Aufgabenstellung des Bundesamtes gesehen<br />
wird.“<br />
Neue Aufgaben erfordern serviceorientierte<br />
Architektur<br />
Das Bundesamt für Migration und<br />
Flüchtlinge wurde neben zahlreichen<br />
anderen neuen Aufgaben mit der Organisation,<br />
Durchführung und Evaluierung<br />
der Integrationskurse beauftragt. In dieser<br />
Funktion arbeitet das Bundesamt<br />
mit Ausländerbehörden, Integrationskursträgern<br />
und dem Bundesverwaltungsamt<br />
zusammen. Um die<br />
Aufgaben, die sich aus dem neuen Zuwanderungsgesetz<br />
ergaben, fristgerecht<br />
umsetzen zu können, entwickelte das<br />
Bundesamt zunächst ein papier- bzw.<br />
formularbasiertes Verfahren für die Steuerung<br />
der Integrationskurse. Dabei beginnt<br />
der Verfahrensprozess bei der Prüfung<br />
der Voraussetzungen für die Erteilung<br />
einer Berechtigung bzw. Verpflichtung<br />
einer Zuwanderin/eines Zuwanderers<br />
zur Teilnahme an einem<br />
Integrationskurs. Dies erfolgt - je nach<br />
Teilnehmertyp - durch die Ausländerbehörden,<br />
das Bundesverwaltungsamt<br />
oder das Bundesamt für Migration und<br />
Flüchtlinge. Mit der ausgegebenen Bestätigung<br />
zur Teilnahme an einem<br />
Integrationskurs meldet sich der Teilnehmer<br />
bei einem der vom Bundesamt<br />
zugelassenen Kursträger (ca. 1750 Stand:<br />
Juni 2006) an. Die Kommunikation mit<br />
den Kursträgern ist umfangreich und<br />
reicht von Anmeldeverfahren über Abrechnungen<br />
bis hin zu statistischen Meldungen.<br />
Doppelarbeiten und Fehlerquellen<br />
vermeiden<br />
„Bei diesem formulargestützten<br />
Verfahrensprozess werden fast alle Informationen<br />
papierbasiert erfasst und<br />
ausgetauscht. Wir wollten diesen sehr<br />
zeitaufwändigen und kostenintensiven<br />
Prozess derart optimieren, dass die Daten<br />
der Ausländerbehörden, des Bundesverwaltungsamtes<br />
und der Kursträger<br />
online zum Bundesamt für Migration<br />
und Flüchtlinge geschickt werden kön-<br />
1/07 � 32<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
nen. Damit entfällt der doppelte Erfassungsaufwand, und Fehler bei der Datenerfassung<br />
können vermieden werden. Ferner soll dadurch die Datenqualität insgesamt<br />
gesteigert und die Datenaktualität verbessert werden“ erläutert Erwin Schindler,<br />
Section Leader Integration Courses, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.<br />
Die besondere Herausforderung bestand darin, dass die Systemlandschaften bei<br />
Ausländerbehörden und Kursträgern völlig heterogen sind. Eine starre <strong>IT</strong>-Lösung<br />
war deshalb nicht geeignet. Vielmehr benötigte das Bundesamt eine flexible <strong>IT</strong>-<br />
Architektur, mit der zunächst die Ausländerbehörden eingebunden werden konnten<br />
und in einem weiteren Schritt auch die Kursträger in den Verfahrensprozess<br />
integriert werden können.<br />
Mit dem neuen, als „InGe-Online“ bezeichneten Verfahren, einer Weiterentwicklung<br />
des Systems Integrationsgeschäftsdatei (InGe), können die externen Partner des<br />
Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, d.h. Ausländerbehörden und Kursträger,<br />
zukünftig die gemäß Integrationskursverordnung zu übermittelnden Daten<br />
automatisiert übertragen.<br />
„In einem ersten Schritt haben wir die Möglichkeit des elektronischen Datenaustausches<br />
mit den Ausländerbehörden realisiert,“ so Tiedtke. „Als nächstes wollen wir<br />
dies auch mit den Kursträgern erreichen. Allerdings ist bei diesen der Datenumfang<br />
wesentlich größer, und wir treffen hier auf eine noch heterogenere <strong>IT</strong>-Landschaft als<br />
bei den Ausländerbehörden.“<br />
Über 600 Ausländerbehörden melden derzeit Ausländer, denen eine Berechtigung<br />
bzw. eine Verpflichtung zur Teilnahme an einem Integrationskurs erteilt wurde, an<br />
das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Die Ausländerbehörden füllen bislang<br />
entsprechende Vordrucke aus, die anschließend im Bundesamt von Sachbearbeitern<br />
in das System per Forms-Masken eingegeben werden.<br />
Dieser zeitaufwändige Verwaltungsakt wird nun über eine Online-Schnittstelle<br />
optimiert. Schritt für Schritt werden immer mehr Ausländerbehörden ihre Daten<br />
online (synchron und asynchron) über einen Webservice an das Bundesamt für<br />
Migration und Flüchtlinge übermitteln. Die bestehende Business-Logik, die zum Teil<br />
aus Forms-Libraries und Datenbank-Packages besteht, wurde zu diesem Zweck<br />
vereinheitlicht und für den Einsatz des BPEL-Adapters optimiert. �
� Zunächst bestand die Idee, diese<br />
Komponente nur auf XML und selbstentwickelten<br />
Programmen basierend zu<br />
realisieren. Die flexibleren Integrationsmöglichkeiten<br />
und die mächtigere<br />
Entwicklungsplattform führten zu der<br />
Entscheidung, den Oracle BPEL Process<br />
Manager einzusetzen. Verwendung finden<br />
hier u.a. der Datenbank-Adapter<br />
mit Stored Procedures und einige XPath-<br />
Funktionen wie etwa die Verzeichnisdienst-Anbindung<br />
(LDAP) und die<br />
Validierung der Authentifikation über<br />
LDAP.<br />
Warum Oracle?<br />
Das Bundesamt für Migration und<br />
Flüchtlinge hatte bereits in der Vergangenheit<br />
gute Erfahrungen mit Oracle-<br />
Produkten gesammelt und vertraut neben<br />
der Datenbank bereits auf eine Reihe<br />
weiterer Oracle-Produkte. Dafür gibt<br />
es zwei Hauptgründe. Tiedtke: „Erstens<br />
funktioniert das Zusammenspiel der unterschiedlichen<br />
Oracle-Produkte reibungslos,<br />
und zweitens können wir unsere<br />
<strong>IT</strong>-Systeme auf der Grundlage von<br />
Oracle-Produkten mit überschaubarem<br />
Personalaufwand betreiben - und auch<br />
der Service von Oracle hat immer bestens<br />
funktioniert.“ Voraussetzung war auch,<br />
dass die bestehenden Anwendungen im<br />
Bundesamt nahtlos als Web-Anwendungen<br />
zu integrieren waren. Hierzu ergab<br />
eine Marktsichtung, dass die von Oracle<br />
angebotene komplette Infrastruktur für<br />
den Middlewarebereich am besten geeignet<br />
war, die Systeme der Ausländerbehörden<br />
und Kursträger zu integrieren.<br />
Für die Steuerung der Integrationskurse<br />
setzt das Bundesamt deshalb für die<br />
Datenhaltung die Oracle Datenbank, für<br />
das Middle Tier den Oracle-Application<br />
Server und für die Web-Prozesse den<br />
Oracle BPEL Process Manager ein.<br />
Entscheidung für Oracle<br />
„Wir haben für die technische Unterstützung<br />
der Durchführung der<br />
Integrationskurse Produkte von Oracle<br />
eingesetzt. Dabei wurde auch berück-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
sichtigt, dass das Produkt Oracle BPEL<br />
Process Manager das notwendige Potential<br />
zur Unterstützung der im Aufbau<br />
befindlichen serviceorientierten Architektur<br />
hat und somit in der weiteren<br />
Strategie des Bundesamtes wesentliche<br />
Bedeutung zukommen könnte“, so<br />
Tiedtke. Die sichere Öffnung der<br />
Informationstechnik nach außen sowie<br />
die Möglichkeit, alle damit verbundenen<br />
Geschäftsprozesse an einer zentralen<br />
Stelle koordinieren zu können, ist eine<br />
wesentliche Voraussetzung, um auch<br />
künftig eine effiziente Aufgabenerfüllung<br />
sicherstellen zu können“, so Tiedtke<br />
weiter. „Der Einsatz des Oracle BPEL<br />
Process Manager schafft hierfür die notwendigen<br />
Voraussetzungen.“<br />
Implementierungsprozess<br />
Im Juli 2005 fanden erste Gespräche mit<br />
Oracle statt, um das formulargestützte<br />
Verfahren für die Steuerung der<br />
Integrationskurse zu digitalisieren. „Wir<br />
hatten bereits intern eine Lösung für das<br />
Online-Verfahren konzipiert. In den<br />
Gesprächen mit den Experten von<br />
Oracle kristallisierte sich dabei schnell<br />
heraus, dass der Oracle BPEL Process<br />
Manager gut für den Aufbau der von uns<br />
geplanten serviceorientierten Architektur<br />
geeignet ist“, so Kausik Munsi, Chief<br />
Programmer, Bundesamt für Migration<br />
und Flüchtlinge.<br />
Produktiv in nur sechs Monaten<br />
Nach einer kurzen Evaluierungsphase<br />
fiel die Entscheidung für den Oracle<br />
BPEL Process Manager. Bis August folgte<br />
die Entwicklung eines Prototyps, im<br />
Dezember war die Implementierung<br />
abgeschlossen, und schon im Januar 2006<br />
ging das neue System produktiv. „Unsere<br />
ersten Erfahrungen sind sehr positiv.<br />
Insbesondere die Performance des mit<br />
BPEL entwickelten Geschäftsprozesses<br />
ist optimal“, so Munsi. „Wir sind<br />
insgesamt sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit<br />
mit Oracle. Insbesondere<br />
das Coaching unserer eigenen Mitarbeiter<br />
durch die Experten von Oracle<br />
Consulting verlief ausgezeichnet, so dass<br />
wir den Rollout und die weitere Pflege<br />
mit unseren internen Mitarbeitern durchführen<br />
können. Und falls es Probleme<br />
geben sollte, sind wir dank der Serviceverträge<br />
mit Oracle sicher, schnell eine<br />
Lösung finden zu können.“<br />
Tipps des Bundesamtes für Migration<br />
und Flüchtlinge<br />
• Wenn Sie einen Geschäftsprozess<br />
einsetzen, der sich sehr<br />
schnell ändern kann, ist der<br />
Oracle BPEL Process Manager<br />
ein sehr gutes Werkzeug, um Änderungen<br />
von einer zentralen<br />
Stelle aus schnell und effizient zu<br />
koordinieren und umzusetzen.<br />
• Mit einer serviceorientierten Architektur<br />
verschaffen Sie sich<br />
höchste Flexibilität, um Ihre<br />
Geschäftsprozesse jederzeit an<br />
Ihre Anforderungen anpassen zu<br />
können.<br />
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />
ist neben der Durchführung von Asylverfahren<br />
auch für Aufgaben in den Bereichen der<br />
Integrationsförderung, der Migrationsforschung,<br />
des Flüchtlingsschutzes und der freiwilligen<br />
Rückkehrförderung zuständig. 2.000 Mitarbeiter<br />
sorgen für die Erfüllung der vielfältigen<br />
Aufgaben dieser dienstleistungsorientierten<br />
Kompetenzbehörde. (PM) �<br />
Einheitliche Signatur-<br />
Software für das Land<br />
Hessen<br />
<strong>Berlin</strong> - In der hessischen Landesverwaltung<br />
bricht ab sofort eine<br />
neue Ära an: Jedem Mitarbeiter<br />
wird eine multifunktionale Chipkarte zur<br />
Verfügung gestellt. Das System unterstützt<br />
neben Zugangskontroll-, Zeiterfassungs-<br />
und Bezahlsystemen nun auch<br />
die rechtsverbindliche elektronische Signatur.<br />
Mit der Multifunktionskarte der<br />
Hessen-PKI (Public Key Infrastructure)<br />
setzt die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung<br />
(HZD) im Bereich der<br />
Sicherheitsinfrastruktur für �<br />
1/07 � 33
� E-Government einen entscheidenden<br />
Akzent.<br />
Effizienzsteigerung und Kompatibilität<br />
gefragt<br />
Ziel der Ausschreibung war die Beschaffung<br />
einer Signatursoftware, die es in<br />
Kombination mit der Multifunktionskarte<br />
ermöglicht, elektronisch erzeugte<br />
Dokumente, die bisher einer handschriftlichen<br />
Unterschrift bedurften, “qualifiziert“<br />
elektronisch zu signieren. Dadurch<br />
wird gewährleistet, dass die Dokumente<br />
ohne Zerstörung der Signatur nachträglich<br />
nicht verfälscht werden können.<br />
Dokumenten-Workflows können so effizienter<br />
gestaltet werden. Bei der Auswahl<br />
der Software zum Signieren von<br />
Dokumenten spielte neben der Praxistauglichkeit<br />
auch die Kompatibilität der<br />
Signaturlösung mit Zertifikaten der Verwaltungs-PKI<br />
und Windows-Terminal-<br />
Server sowie die Unterstützung sämtlicher<br />
Zertifikate der eingesetzten<br />
NetKey-Signaturkarte 3.0 mit 2.048 Bit<br />
Schlüssellänge aus dem Hause T-<br />
TeleSec/T-Systems eine entscheidende<br />
Rolle. Die Signatursoftware digiSeal<br />
office von secrypt erfüllte alle diese<br />
Anforderungen.<br />
Pilotprojekt „Hessen PKI“ erfolgreich<br />
abgeschlossen<br />
Bereits im Jahre 2003 hatte die HZD<br />
einen Pilotversuch im Bereich der Chipkarten-basierten<br />
Sicherheitsinfratruktur<br />
für E-Government gestartet. Nach dem<br />
erfolgreichen Abschluss dieser Testphase<br />
mit 120 Teilnehmern wird die Hessen-<br />
PKI, die in Zusammenarbeit mit den<br />
Firmen Kobil, Microsoft und T-Systems<br />
aufgebaut wurde, nun unter der Verwaltungs-PKI<br />
des Bundes in den Wirkbetrieb<br />
gehen. Damit steht für die<br />
hessische Landesregierung nun die multi-funktionale<br />
Chipkarte für den<br />
flächendeckenden Einsatz zur Verfügung.<br />
Die Hessen-PKI ist mit dieser<br />
Lösung sowohl im E-Government als<br />
auch bei Chipkartenprojekten bundesweit<br />
Vorreiter. Das Land Hessen ist<br />
bereits seit März 2004 als erstes Bundesland<br />
Mitglied im Signaturbündnis des<br />
1/07 � 34<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Foto: pmphoto<br />
Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das Bündnis wurde im<br />
April 2003 auf Initiative der Bundesregierung zur Förderung der elektronischen<br />
Signatur gegründet.<br />
Gesetzeskonforme und fälschungssichere Datenübermittlung gewährleistet<br />
Mit dem Erlass des Signaturgesetzes und des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG)<br />
können Verwaltungsverfahren schon seit Januar 2003 umfassend elektronisch abgebildet<br />
werden. Für Bürger und Verwaltungen ist damit die Möglichkeit zur sicheren<br />
elektronischen Kommunikation gegeben. “Die nun in Hessen flächendeckend zum<br />
Einsatz kommende Signatursoftware „digiSeal office“ gewährleistet die Einhaltung<br />
dieser Gesetzesvorgaben und ermöglicht Effizienz- und Sicherheitsgewinne aufgrund<br />
durchgängiger medienbruchfreier elektronischer Geschäftsprozesse“, so Tatami<br />
Michalek, Geschäftsführer Marketing der secrypt GmbH. “Die konstruktive Zusammenarbeit<br />
mit der HZD und insbesondere das zielgerichtete Vorgehen der Stabsstelle<br />
Hessen-PKI hat die optimale Anpassung unserer Lösung an die Anforderungen<br />
vor Ort nachhaltig unterstützt“, so Michalek weiter. Weitere Infos unter<br />
www.secrypt.de. (PR) �<br />
Online-Meldewesen mit Governikus und MESO:<br />
Herausforderung bewältigt<br />
Drei Wochen nach dem Start des elektronischen Meldewesens Anfang 2007<br />
konnte festgestellt werden, dass die Premiere außerordentlich erfolgreich<br />
verlaufen war. Allein die 2.000 Kommunen, die die Meldebehördensoftware<br />
MESO des Herstellers HSH Soft- und Hardware Vertriebs GmbH einsetzten,<br />
haben in den ersten zwei Wochen des Jahres mehr als 350.000 OSCI-Nachrichten<br />
an andere Meldebehörden übermittelt.<br />
Die Einführung der elektronischen Datenübermittlung im Meldewesen gilt mit<br />
Recht als eine der größten Herausforderungen des E-Governments, geht es �
� doch darum, mehr als 5.000 deutsche<br />
Meldebehörden miteinander zu vernetzen,<br />
um Meldungen untereinander<br />
ausschließlich auf elektronischem Weg<br />
nach dem Standard OSCI auszutauschen.<br />
Mit Hochdruck arbeiteten zahlreiche<br />
Unternehmen im vergangenen<br />
Jahr gemeinsam an der Realisierung.<br />
Die meisten Kommunen nutzen zur<br />
Abwicklung des Nachrichtentransports<br />
die Sicherheitsmiddleware Governikus<br />
von bremen online services GmbH &<br />
Co. KG. Dabei hat sich gezeigt, dass<br />
Governikus auch unter schwerster Last<br />
einwandfrei arbeitet. Zum Teil gingen<br />
bei den Intermediären mehr als 300<br />
Meldungen gleichzeitig ein, die problemlos<br />
abgearbeitet werden konnten. Auch<br />
das Deutsche Verwaltungsdiensteverzeichnis<br />
(DVDV), in dem die technischen<br />
Parameter der Online-Dienste der<br />
Verwaltungen hinterlegt werden, arbeitete<br />
weitgehend störungsfrei.<br />
Für die Meldebehörden ergibt sich neben<br />
dem Versand und Empfang von<br />
digitalen Nachrichten eine neue Qualität<br />
der Arbeit auch durch die Möglichkeit<br />
der automatisierten Übernahme<br />
elektronisch eingegangener Mitteilungen<br />
in die Meldewesen-Fachverfahren. Die<br />
Meldebehördensoftware MESO stellt<br />
diese Funktionalität von Anfang an bereit.<br />
Nach dem Erreichen des ersten<br />
Etappenziels im E-Government des<br />
Meldewesens wird MESO nun weitere<br />
Prozesse automatisiert nutzbar machen.<br />
(PM) �<br />
Das elektronische<br />
Behördenpostfach auf<br />
Basis der VPS<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bietet das elektronische<br />
Behördenpostfach<br />
(eBPF) als Anwendung für die<br />
sichere Kommunikation innerhalb der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung aber auch zu anderen<br />
Verwaltungen, Wirtschaft und Bürgern<br />
auf Basis des EGVP (www.egvp.de) an.<br />
Hierfür wird die im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> aufge-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
baute und im Land <strong>Berlin</strong> uneingeschränkt nutzbare Infrastruktur der virtuellen<br />
Poststelle (VPS) verwendet. Der signaturgesetzkonforme Austausch von Nachrichten<br />
und Dateien zwischen den beteiligten Kommunikationspartnern wird möglich.<br />
Aufgaben des elektronischen Behördenpostfaches:<br />
• Empfang, Versand, Beantwortung und Weiterleitung von OSCI-<br />
Nachrichten<br />
• Erstellung und Prüfung von Signaturen (durch die Middleware<br />
Governikus) im Rahmen von OSCI-Nachrichten<br />
• Ver- und Entschlüsselung von OSCI-Nachrichten<br />
Der Absender der Nachricht kann dabei den Grad der Signatur (qualifiziert, fortgeschritten,<br />
ohne) individuell festlegen. Um die Nachweisbarkeit der Kommunikation zu gewährleisten,<br />
wird der komplette Sende- und Empfangsvorgang mit einem Zeitstempel<br />
versehen, protokolliert und dokumentiert. Die Kommunikation ist vertraulich und spamfrei.<br />
Das Produkt eBPF ist damit die sichere Alternative zu üblichen E-Mail-Programmen.<br />
Während normale E-Mails einfachen Postkarten gleichen, entspricht eine mit dem eBPF<br />
erstellte und verschickte Nachricht einem Einschreiben mit Rückschein. Somit können<br />
besonders schützenswerte Informationen (z. B. personenbezogene Daten) ausgetauscht<br />
werden.<br />
ALEXANDER SPOHN<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> �<br />
Mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien des<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erfolgreich<br />
Knapp ein Jahr nach Verabschiedung seiner mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien<br />
zieht das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) eine<br />
erfreuliche Bilanz: Von den im vergangenen Jahr auf Ausschreibungen<br />
erteilten Zuschlägen gingen rund 75 Prozent an den Mittelstand.<br />
Die mittelstandsfreundliche Vergabe des <strong>IT</strong>-Dienstleisters des Landes <strong>Berlin</strong> zeichnet<br />
sich neben der Einführung eines Lieferantenverzeichnisses, der Förderung von<br />
Bietergemeinschaften, Losaufteilung und der fristgerechten Rechnungsabwicklung<br />
durch eine verstärkte Informations- und Aufklärungspolitik aus.<br />
„Wir möchten für unsere Partner aus dem Mittelstand die Teilnahme an unseren<br />
Ausschreibungen so unkompliziert wie möglich gestalten. Wir geben daher interessierten<br />
Unternehmen nicht nur ein ausführliches Merkblatt zur Hand, sondern klären<br />
zukünftig alljährlich auf einer Informationsveranstaltung direkt bei uns im Haus auf“,<br />
so Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />
Das Unternehmen setzt weiterhin auf Vertrauen zu seinen künftigen Partnern und<br />
Lieferanten. Die Bewerber können behördliche Nachweise durch Eigenerklärungen<br />
ersetzen. Entsprechende Formulare bietet das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> - ebenso wie das<br />
Merkblatt - als Download im Internet an.<br />
Zusätzliche Informationen und Nachrichten vom <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
finden Sie im Internet: http://www.itdz-berlin.de (EB) �<br />
1/07 � 35
Windows Vista<br />
Eigentlich sollte Microsoft<br />
Windows Vista ja schon Mitte<br />
des letzten Jahres veröffentlicht<br />
werden, tatsächlich gab es immer wieder<br />
kleinere Verzögerungen. Ende Januar<br />
2007 war es nun soweit. Das laut Microsoft<br />
sicherste, stabilste und komfortabelste<br />
Windows, das es je gab, wurde veröffentlicht.<br />
Mehr oder weniger unbemerkt wird<br />
zum gleichen Zeitpunkt ein neu konzipiertes<br />
Office 2007 auf den Weg gebracht<br />
und bereits seit einiger Zeit können<br />
Windows-XP-Nutzer sich den Internet<br />
Explorer 7, mit seinen neuen Sicherheitsmerkmalen,<br />
über das Software Update<br />
herunterladen. Dieser ist ebenfalls standardmäßig<br />
in Windows Vista integriert.<br />
Hardwareanforderungen<br />
Viel wurde im Vorfeld über den<br />
Hardwarehunger von Vista berichtet.<br />
Hier die Fakten, wie Microsoft die Anforderungen<br />
sieht. Es sind zwei Anforderungsprofile<br />
veröffentlicht worden.<br />
Windows Vista Capable und Windows<br />
Vista Ready. Ersteres steht für die<br />
Mindestanforderungen, die für die minimale<br />
Funktionalität von Windows Vista<br />
benötigt wird. Hierfür ist ein Computer<br />
mit mindestens 800 MHz CPU-Takt,<br />
512 MB Ram, eine Directx9-kompatible<br />
Grafikkarte und eine Festplatte mit<br />
mindestens 15 GB freiem Speicher angesetzt.<br />
Mindestanforderung steht in<br />
diesem Fall auch für minimale<br />
Funktionalität. Die im Vorfeld angepriesene<br />
Aero-Oberfläche ist mit dieser<br />
Konfiguration nicht möglich.<br />
Windows Vista Ready steht für die<br />
Mindestanforderung von Vista mit Aero.<br />
Hierfür ist entscheidend eine Directx9-<br />
Grafikkarte mit WDDM (Windows Display<br />
Driver Model) kompatiblem Treiber<br />
und mindestens 128 MB VideoRAM.<br />
Als CPU-Takt setzt Microsoft in diesem<br />
Segment einen 1 GHz Prozessor voraus<br />
und 1 GB Arbeitsspeicher. Des Weiteren<br />
ein DVD-Laufwerk, Audio- Einund<br />
Ausgabefunktionalität und einen<br />
Internetzugang.<br />
1/07 � 36<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Wenn man diese Anforderungen betrachtet,<br />
fällt auf, dass CPU-Geschwindigkeit<br />
in der heutigen Welt keine Rolle<br />
mehr zu spielen scheint. Arbeitsspeicher<br />
und Grafikprozessoren rutschen an dessen<br />
Stelle. Man sollte aber auf keinen<br />
Fall davon ausgehen, dass ein Intel<br />
Pentium III mit 1 GHz und 512 MB<br />
Speicher, auch nur ansatzweise benutzerfreundlich<br />
ist.<br />
Das Problem liegt in den Generationen<br />
der Technik, die zwischen solch einem<br />
System und einem modernen Intel Core<br />
2 Duo-System, mit einer schnellerer<br />
Arbeitsspeicheranbindung und schnelleren<br />
Bussystemen, für den systeminternen<br />
Datentransport, steckt.<br />
Eine Testinstallation auf einem Pentium3<br />
mit 700 MHz, 348MB Arbeitsspeicher<br />
und einer ATI Rage 128 zeigt ganz deutlich<br />
die Grenzen von Vista. Die Installation<br />
war ohne Probleme möglich, aber<br />
in keiner Weise nutzbar. Der Systemstart<br />
benötigte fast 5 Minuten, bevor<br />
man den Desktop erreicht hat und jede<br />
kleinste Mausbewegung hat eine Rechenpause<br />
zur Folge. Ein Windows XP auf<br />
derselben Hardware würde zwar auch<br />
keine Preise gewinnen, aber noch wesentlich<br />
freundlicher laufen als Vista.<br />
Die Angaben von Microsoft sind also<br />
mit Vorsicht zu genießen und nicht ohne<br />
weiteres auf bestehende Hardware anzuwenden.<br />
Hardware im Land <strong>Berlin</strong> seit 2003<br />
Seit 2003 hat das <strong>IT</strong>DZ eine Vielzahl an<br />
Systemen, aus den Rahmenverträgen,<br />
an unsere Kunden in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
ausgeliefert. Es waren Geräte<br />
der Firma Fujitsu Siemens Computer,<br />
der Serien Esprimo, Scenic und Celsius<br />
und der Firma Esotronic. Die FSC-Geräte<br />
sind angefangen beim Scenic W600<br />
bis zum Celsius W340 Windows Vista<br />
Capable, mit einem Pentium 4 Prozessoren,<br />
mit min. 512 MB Arbeitsspeicher,<br />
einer 40 GB Festplatte und einem Chipsatz,<br />
mit integriertem DirectX9 kompatiblen<br />
Grafikprozessor. Grundsätzlich<br />
scheinen die in Frage zu kommenden<br />
Esotronic-Geräte ebenfalls „Windows<br />
Vista Capable“ zu sein.<br />
Windows Vista Editionen - ein Überblick<br />
Vista wurde von Microsoft in fünf Editionen<br />
unterteilt. Angefangen beim<br />
Heimanwender mit „Home Basic“ und<br />
„Home Premium“, die sich dahingehend<br />
unterscheiden, dass in der Premium<br />
Edition volle Multimediaunterstützung<br />
gewährleistet sein wird,<br />
beispielsweise durch die Integration von<br />
Microsoft Media Center und ein weiterer<br />
großer Punkt ist, dass die „Home<br />
Basic“ Edition keine Aerooberfläche<br />
mitbringt, dass heißt alle neuen<br />
Darstellungsfeatures von Windows Vista<br />
sind nicht enthalten in dieser Edition.<br />
„Microsoft Vista Business“ und<br />
„Enterprise“ sind Unternehmenseditionen.<br />
Die Unterschiede zwischen<br />
diesen beiden Varianten, liegt daran<br />
darin, dass die „Enterprise“ Edition nicht<br />
frei verfügbar ist. Die Business Edition<br />
erfüllt alle grundlegenden Funktionalitäten<br />
eines im Unternehmen eingesetzten<br />
Betriebssystems. Hauptaugenmerk<br />
wird hier auf die Sicherheit und<br />
leichtere Administrierbarkeit gelegt,<br />
Schutz vor Malware und anderer schädlicher<br />
Software sei hier erwähnt. Zusätzliche<br />
Funktionalitäten, wie zum Beispiel<br />
Spielebundles, wie sie unter Windows<br />
XP professionell noch integriert waren,<br />
wurden aus diesen Varianten entfernt.<br />
Die Enterprise Edition enthält zu den<br />
grundsätzlichen Funktionen auch noch<br />
weitergehende Sicherheitsfunktionen,<br />
genannt sei hier der so genannte<br />
„BitLocker“. Mit Hilfe eines �
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
� TPM (TrustedPlattformModul) im Rechner lässt sich die Systempartition von<br />
Windows Vista verschlüsseln, sodass ein unautorisierter Zugriff auf die Festplatte,<br />
durch Ausbau der Platte nicht mehr möglich ist. Da heutzutage nicht alle Systeme mit<br />
einem TPM ausgestattet sind, funktioniert die Verschlüsselung auch per USB-Stick<br />
als Keyholder. Außerdem ist die Enterprise Edition in mehreren Sprachen verfügbar.<br />
Die letzte Edition von Vista wird Ultimate genannt. Kurz gesagt, in dieser Variante<br />
ist alles enthalten, was in den Heimanwender- wie auch in den Unternehmens-<br />
Varianten enthalten ist. Allen Windows Vista ist gemein, dass sie jeweils in 32-bit als<br />
auch in 64-bit-Varianten ausgeliefert werden und das sogar gleichzeitig. Was soviel<br />
heißt wie, beim Kauf von Windows Vista erhält man beide Varianten, hat aber<br />
natürlich nur die Berechtigung eine zu installieren. Dies trifft jedoch nicht auf die<br />
„Systembuildervarianten“ zu, diese müssen entweder als 32-bit oder als 64-bit<br />
erworben werden, was aber auch nur für Privatanwender von Interesse sein dürfte.<br />
Erfahrungen mit Vista<br />
Die Installation von Micrsoft Vista Ultimate auf einem FSC w340 ging leicht und<br />
schnell von der Hand, in der Finalen Version wird über den Lizenzschlüssel<br />
entschieden, welche Variante installiert wird, dass heißt, dass im Prinzip eine<br />
Ultimate-Version auf dem Datenträger vorhanden ist und nur die per Lizenz<br />
zugelassene Systembestandteile installiert werden.<br />
Hallo neue Vista Welt. Nach der Installation fällt die dunkle Startzeile auf. Im<br />
Vergleich zu Windows XP, wo alles etwas verspielter aussah mit den Farben grün und<br />
blau. Unter Windows Vista versucht man einen edleren Eindruck zu erzeugen, mit<br />
eher dunkleren glänzenden Strukturen, aber verspielt ist Vista im Bezug auf Icons<br />
immer noch und hier noch stärker als Windows XP. Zu einer besseren Übersicht<br />
lassen sich die Icons in Ihrer Größe frei skalieren.<br />
Die neue Aerooberfläche, mit den gläsern wirkenden Fensterrahmen, dem Flip3d<br />
und anderen Features, wirkt dynamischer und aufpolierter. Das neue Windows ist<br />
aber auch ohne diese Features ganz normal zu benutzen. Gerade Rechner mit<br />
weniger Grafikleistung haben meist keine<br />
andere Wahl und können die<br />
Aerooberfläche nicht nutzen, meist ist<br />
das System auch schneller in seiner Performance<br />
mit abgeschaltetem Aero.<br />
Microsoft liefert mit Vista ein Tool, das<br />
zur Systemanalyse dient und es ermöglicht,<br />
den Computer und seine Hardware<br />
einzuschätzen. Die Werte einzelner<br />
Systemkomponenten sind dann entscheidend<br />
für einen Leitungsindex, der<br />
sich am schlechtesten Wert orientiert.<br />
Hiernach entscheidet auch Vista nach<br />
der Installation, welche Benutzeroberfläche<br />
verwendet wird. Die Computer<br />
aus den Rahmenverträgen, sind<br />
alle „Windows Vista Capable“, die<br />
neueren FSC w340 haben jedoch schon<br />
weiterentwickelte onboard Grafikchip,<br />
der eine Aktivierung von Aero ermöglicht.<br />
Sie wurden mit Werten über 2<br />
eingestuft. Die älteren FSC w600 haben<br />
noch ältere onboard-Grafikchips, dadurch<br />
wurde hier nur der Wert 1,0 erreicht (je<br />
größer desto mehr Aero-freundlich). Das<br />
bedeutet, Vista läuft in einem Basic Modus,<br />
der sich von der Optik her nicht so<br />
sehr unterscheidet, jedoch die Features<br />
der Aerooberfläche nicht beinhaltet.<br />
Mit zusätzlichen Grafikkarten neuerer<br />
Generationen, also DirectX 9 fähig und<br />
mit speziellen WDDM-Treibern, können<br />
auch die w600-Computer ohne Probleme<br />
„Windows Vista Ready“ gemacht<br />
werden. Die Wahl der Treiber ist derzeit<br />
noch ein ganz entscheidender Faktor,<br />
bei der Entscheidung zu Vista. Gerade<br />
Grafikkartentreiber und Chipsatztreiber<br />
sind oftmals noch nicht für Vista entwickelt<br />
und Vista greift daher in die allgemeine<br />
Treiberkiste, wodurch das System<br />
teilweise doch erheblich ausgebremst<br />
wird. Ein Blick in die Vergangenheit<br />
zur Einführung von Windows<br />
XP zeigt, das es damals auch schwierig<br />
war und es ein wenig Zeit brauchte, bis<br />
alle auf Windows XP eingefahren waren.<br />
So ähnlich ist es mit Vista auch, dies<br />
erklärt auch die Zeit zwischen Abschluss<br />
der Entwicklung und der Veröffentlichung.<br />
In dieser Zeit hatten die Softwarehersteller<br />
Zeit ihre Produkte „Vista ready“<br />
zu machen. �<br />
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1/07 � 38<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
� Ein installiertes System benötigt mehr als 8 GB (je nach Installation) an<br />
Speicherplatz auf der Festplatte, wobei der benötigte Platz schnell ansteigen kann<br />
ohne dass ein zusätzliches Programm installiert wird, durch Systemsicherungspunkte<br />
und andere Wiederherstellungsprogramme.<br />
Das gestartete System reserviert ca. 70% von 512 MB Gesamtarbeitsspeicher. Dies<br />
kann man auf ein Feature zurückführen: „Superfetch“, heißt dieses Tool zur<br />
Speicherverwaltung. Es beobachtet das Verhalten des Users und organisiert so die<br />
Windowsstartprozedur, was so viel heißt wie, Programme werden vorgeladen, damit<br />
sie beim Starten gleich reagieren. In der Praxis scheint dies auch tatsächlich gut zu<br />
funktionieren, wodurch Vista auf den ersten Blick einen recht flüssigen Eindruck<br />
macht. Nach der Installation von einigen Office Versionen (97 und XP) wird jedoch<br />
schnell klar, um mit Vista ordentlich arbeiten zu können, wird man die Systeme wohl<br />
auf min. 1GB+ Arbeitsspeicher aufrüsten müssen. Nach der Installation von Office<br />
verhält sich das System zwar immer noch so wie vorher, wenn man jedoch größere<br />
Textdokumente oder ähnliches bearbeiten will oder gleichzeitig viele verschiedene,<br />
dann kommt man sehr schnell an die Grenze der Benutzerfreundlichkeit des<br />
Systems.<br />
„VolumenActivision2.0“<br />
Eine weitere Neuerung neben der auf dem Lizenzschlüssel basierenden Installation,<br />
ist die Aktivierung von Vista. Diese Neuerungen sind in der <strong>IT</strong>-Landschaft sehr<br />
umstritten. Aber fangen wir am Anfang an. Volumenlizenzen sind im heutigen<br />
professionellen <strong>IT</strong>-Umfeld in größeren Unternehmen gang und gäbe. Leider sind<br />
diese Volumenlizenzschlüssel sehr begehrt auf illegalen Tauschbörsen oder dergleichen,<br />
da sie meist keiner Aktivierung bedürfen. Hier ist auch der erste Ansatzpunkt<br />
für Microsoft, denn jeder Lizenzschlüssel muss ab Windows Vista aktiviert<br />
werden.<br />
Im Heimbereich bleibt eigentlich alles wie gehabt, jede Vista-Installation muss<br />
aktiviert werden und bei Änderungen an der Hardwarekonfiguration wird ebenfalls<br />
eine neue Aktivierung verlangt, so wie das ebenfalls unter Windows XP de Fall ist.<br />
Wie schon beschrieben, müssen Volumenlizenzen ebenfalls aktiviert werden, dies<br />
kann auf mehreren Wegen passieren. „Volumen Activation 2.0“ nennt sich das neue<br />
Verfahren, was Microsoft mit Vista auf<br />
den Markt bringt. Als generelle Aussage<br />
lässt sich festhalten, dass zentralisierte<br />
Aktivierung im Mittelpunkt steht, angedacht<br />
ist außerdem dies auch als<br />
Aktivierungsplattform für andere<br />
Softwarehersteller freizugeben.<br />
Aufgeteilt ist das neue System in zwei<br />
Aktivierungsarten. Der Key Management<br />
Service ist ein System bei dem sich<br />
Clients an einem Server oder Rechner<br />
mit dem Key Management Service aktivieren,<br />
dieser aktiviert sich vorher mittels<br />
speziellem KMSkey bei Microsoft.<br />
Die Clients müssen sich dann alle sechs<br />
Monate an diesem Server zu Reaktivierung<br />
melden.<br />
Der Multiple Aktivation Key, kurz MAK,<br />
dient zur Aktivierung von Microsoft<br />
Produkten mittels zentralem MAK-<br />
Proxy. Dies kann ein Server oder Rechner<br />
mit Windows Vista oder in Zukunft<br />
auch Windows Server Longhorn sein.<br />
Im Volumlizenzvertrag wird eine bestimmt<br />
Anzahl an Aktivierungen eingekauft<br />
und es werden alle Aktivierungen<br />
mitgezählt. Auf dem Proxy wird ein<br />
Programm namens Volume Activation<br />
Management Tool (VAMT) laufen: dieses<br />
befindet sich derzeit noch in der<br />
Entwicklung. Dieses Tool leitet die<br />
Aktivierungen an Microsoft weiter. Isolierte<br />
Laborumgebungen werden durch<br />
einen lokalen VAMT Host aktiviert, diese<br />
Aktivierungen werden dann an den<br />
zentralen Proxy via XML weitergeleitet.<br />
Über die neuen Aktivierungsmethoden<br />
kann man sich streiten oder nicht. Fakt<br />
ist, dass Microsoft versucht seine Entwicklung<br />
vor Missbrauch zu schützen.<br />
Ob Microsoft sich im privaten oder professionellen<br />
Bereich mit den neuen<br />
Aktivierungsfunktionen Freunde macht,<br />
wird sich in der Praxis zeigen.<br />
Sicherheit<br />
Sicherheitstechnisch hat Microsoft einiges<br />
getan, um Windows Vista auf die<br />
richtige Bahn zu lenken. „User Account<br />
Control“, vom Prinzip her, dürfte es<br />
vielen Nutzern von Linux, MacOS oder<br />
anderen Unix-basierenden �
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
� Betriebssystemen bekannt sein. Ein Nutzer unter Windows Vista arbeitet nicht<br />
mehr automatisch mit vollen Administrationsrechten. „Ich muss alles machen<br />
können, ich brauche Adminrechte“ -Mentalität ist damit nicht mehr nötig unter<br />
Windows. Bei der Installation von Programmen oder das Ausführen von systemkritischen<br />
Programmen wird zudem eine administrative Authentifizierung verlangt.<br />
Dies soll verhindern, dass sich Programme mit Rechten der Benutzer, ob normaler<br />
Nutzer oder Administrator, automatisch installieren oder ausführen. Erst durch die<br />
Freigabe lassen sich Programme installieren oder ausführen. Dieselbe Authentifizierung<br />
wird auch bei Änderungen im Windows-Systemordner und im Programmordner verlangt.<br />
Ohne entsprechende Freigabe lassen sich keine Veränderungen vornehmen. Oder<br />
Änderungen werden umgeleitet und dem Programm vorgegaukelt es habe in die<br />
jeweiligen Ordner geschrieben oder die Registry verändert.<br />
Internet Explorer 7 und Office 2007<br />
Auch der Internet Explorer hat einen Sicherheitsschub bekommen. Die Internet<br />
Explorer-6-Version war doch recht anfällig, mit dem IE7 wurde nun ein umfassenderes<br />
Sicherheitskonzept implementiert, was sich nicht nur auf den IE7 beschränkt<br />
sondern auch im Vista integrierten Outlook Express Anwendung findet. Überprüfung<br />
von Internetadressen mit so genannten „Whitelisten“ auf Mircosoft-Servern,<br />
Echtzeitüberprüfung von Internetseiten durch Partnerfirmen von Microsoft, erkennen<br />
von nicht SSL-gesicherten Datenabfragen, um nur einige Merkmale zu nennen.<br />
Neben den veränderten Sicherheitsaspekten im IE7 wurde dessen Oberfläche<br />
radikal verändert. Die gewohnte Menüleiste wurde entfernt und macht Platz für eine<br />
sogenannte Tableiste, in der neue Browserfenster als Reiter zu sehen sind und zwischen<br />
denen man recht schnell hin und her springen kann. Diese Funktionalität, des<br />
„Tabbedbrowsing“, findet man heute schon in Browsern wie Mozillas Firefox wieder.<br />
Eine ähnliche Veränderung macht auch Office 2007 durch. Die Menüstruktur von<br />
Word, Excel und PowerPoint wurde intuitiver gestaltet. Unter der Hauptmenuzeile,<br />
werden je nach Menüpunkt, entsprechende graphische Funktionsbuttons angezeigt<br />
(Bild siehe unten).<br />
Anwender, die sich über die Jahre an die einzelnen Programme bis zur Version Office<br />
2003 gewöhnt haben, werden es im ersten Augenblick schwer haben, sich auf die<br />
neue Umgebung einzulassen. Diese Struktur stellt jedoch eine Erleichterung dar,<br />
bestimmte Funktionen der jeweiligen Programme schneller zu finden.<br />
Wenn man alle neuen Features von Vista aufzeigen will, würde das mit Sicherheit den<br />
Rahmen sprengen, daher seien hier nur ein paar weitere Dinge erwähnt, wie zum<br />
Beispiel die indexbasierende Suche, erweiterter Jugendschutz, Windows Collaboration,<br />
Windows Calender und viele mehr.<br />
Zusammenfassung<br />
Trotz der Veröffentlichung und der Möglichkeit über die Lizenzverträge des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> Windows Vista zu beziehen ist es noch nicht angedacht Vista in naher Zukunft<br />
produktiv einzusetzen. Im Privaten Bereich<br />
kann man sicherlich schon auf<br />
Vista umsteigen, gerade die neuen<br />
Sicherheitsmerkmale sind ein wichtiger<br />
Punkte für Privatanwender, die für Vista<br />
sprechen.<br />
Windows Vista wurde von vielen heiß<br />
erwartet, jedoch sollte man sich bewusst<br />
sein, dass der Schritt, der von Microsoft<br />
gemacht wurde recht groß ist. Zum Beispiel<br />
laufen nicht alle Anwendungen reibungslos<br />
oder lassen sich gar nicht erst<br />
installieren. Bis Softwarefirmen die<br />
Kompatibilität ihrer Produkte zu Vista<br />
hergestellt haben, wird sicher noch eine<br />
kleine Weile vergehen. Sicher ist auch,<br />
dass Microsoft jetzt nach der Veröffentlichung,<br />
weiter an seinem neuen System<br />
arbeiten wird, um es noch weiter zu<br />
verfeinern. Viele Ansätze machen<br />
zumindest Hoffnung auf ein sicheres<br />
Arbeiten, Surfen oder Spielen mit<br />
Windows Vista.<br />
SASCHA TIETZE<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> �<br />
UfAB IV veröffentlicht<br />
Die Unterlage für die Ausschreibung<br />
und Bewertung von <strong>IT</strong>-<br />
Leistungen (UfAB) ist in einer<br />
Neufassung (UfAB IV Version 1.0) erschienen.<br />
Die UfAB berücksichtigt das<br />
neue Vergaberecht 2006 und unterstützt<br />
die öffentlichen Einkäufer bei der <strong>IT</strong>-<br />
Beschaffung. Ob Software, Hardware<br />
oder sonstige Leistungen - Angebote im<br />
<strong>IT</strong>-Bereich können mit Hilfe dieser Unterlage<br />
objektiv, transparent und nachvollziehbar<br />
beurteilt werden.<br />
Die UfAB IV beinhaltet gegenüber ihrer<br />
Vorgängerversion UfAB III Version 2.0<br />
eine Reihe von Anpassungen, die überwiegend<br />
wegen des neuen Vergaberechts<br />
2006 erforderlich wurden. Zusätzlich<br />
stellt die KBSt als Muster eine Excel-<br />
Tabelle zum Download bereit, die die<br />
Bewertung von Angeboten nach den<br />
Richtwertmethoden der UfAB unterstützt.<br />
�<br />
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1/07 � 40<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
� Bereits 1982 wurde die ursprüngliche Fassung der UfAB verfasst, mit dem Ziel,<br />
die Ausschreibung von <strong>IT</strong>-Leistungen durch die Bundesverwaltung zu vereinheitlichen.<br />
Damals wie heute empfahl der IMKA (Interministerieller Ausschuss zur<br />
Koordinierung der Datenverarbeitung in der Bundesverwaltung) die Unterlage als<br />
geeignetes Hilfsmittel. Die vorige Fassung erschien im Januar 2005 als UfAB III<br />
Version 2.0. Über die Bundesverwaltung hinaus hat sich dieses Dokument als<br />
Hilfsmittel etabliert und wird auch in den Beschaffungsstellen der Länder und der<br />
Kommunen genutzt.<br />
Download im Internet:<br />
http://www.kbst.bund.de/cln_006/nn_836802/SharedDocs/Anlagen-kbst/ufab/<br />
ufab__iv__version__1__0,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/<br />
ufab_iv_version_1_0.pdf (PM) �<br />
Was ist Spam?<br />
Als Spam werden üblicherweise E-Mails bezeichnet, die massenhaft und<br />
unverlangt versandt werden. Meist haben sie werbenden Inhalt. Teilweise<br />
werden Spams auch genutzt, um sensible Daten abzufragen (Phishing).<br />
Spam wird für Nutzer immer mehr zum Ärgernis, da das Sichten und Löschen von<br />
Spammails täglich einige Zeit in Anspruch nimmt.<br />
Woher kommt der Begriff Spam?<br />
Der Ursprung des Begriffs ist umstritten. Am wahrscheinlichsten ist wohl der<br />
folgende Erklärungsversuch: Spam ist eigentlich der Name für ein in Nordamerika<br />
sehr populäres Dosenfleisch. Dieses wurde in einem Sketch der englischen Komikertruppe<br />
„Monty Python“ aufgegriffen. Darin kommt ein Restaurant vor, indem es nur<br />
Speisen mit Spam gibt, welches die Gäste aber nicht wollen. Im Laufe des Sketches<br />
kommt das Wort Spam so häufig vor, dass die eigentliche Kommunikation untergeht.<br />
Daran anknüpfend wurde das Wort im Usenet (Diskussionsforen) für Beiträge<br />
genutzt, die immer wieder in verschiedenen Gruppen wiederholt wurden. So<br />
symbolisiert es Dinge, die unerwünscht in großen Mengen auftauchen.<br />
Foto: Martina Berg<br />
Was unternimmt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
gegen die Spamflut?<br />
Technisch betrachtet sind Spams von<br />
erwünschten Mails nicht zu unterscheiden.<br />
Beides sind reguläre E-Mails. Trotzdem<br />
kann mit Spamfiltern versucht werden<br />
Spams zu erkennen und die Auslieferung<br />
zu verhindern. Dazu werden im<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zentral für alle Kunden<br />
zwei Verfahren angewendet.<br />
1. Schritt des Filterns:<br />
Viele Mailserver im Internet werden<br />
hauptsächlich für den Versand von<br />
Spams verwendet. Immer, wenn eine E-<br />
Mail von einem solchen Server kommt,<br />
wird diese abgewiesen und dem Empfänger<br />
nicht zugestellt. Dazu fragt das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> regelmäßig acht Listen ab,<br />
die solche Server enthalten (Blacklists).<br />
Einige Spamversender versuchen das zu<br />
umgehen, indem sie einfach einen frei<br />
erfundenen oder gar keinen Absenderserver<br />
angeben. Das wird bei regulären<br />
Mails nicht gemacht wird. Daher werden<br />
auch solche Mails abgewiesen.<br />
2. Schritt des Filterns:<br />
Im zweiten Schritt werden die Betreffzeilen<br />
und Inhalte der Mail ausgewertet.<br />
Finden sich dort Begriffe, die für Spams<br />
üblich sind, beispielsweise „Viagra“ in<br />
verschiedenen Schreibweisen, werden<br />
auch diese Mails als Spam eingeschätzt.<br />
Dieses Verfahren ist allerdings fehleranfällig,<br />
da verdächtige Begriffe auch in<br />
regulären E-Mails auftauchen können.<br />
Daher werden solche E-Mails nicht abgewiesen,<br />
sondern nur –als Warnung für<br />
den Empfänger- als Spam markiert und<br />
trotzdem zugestellt. Die Markierung erkennen<br />
Sie an der der Zeichenfolge<br />
„[SPAM]“ in der Betreffzeile.<br />
Darüber hinaus wäre es rechtlich problematisch<br />
solche Mails dem Empfänger<br />
nicht zuzustellen, da das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
als Provider verpflichtet ist, angenommene<br />
E-Mails auch an den Empfänger<br />
weiterzuleiten. Dabei ist es gleichgültig,<br />
ob es sich um eine reguläre Mail oder<br />
Spam handelt. �
� Warum kommen trotzdem Spams<br />
unerkannt im Postfach an?<br />
Aus Sicht des Nutzers wäre es natürlich<br />
wünschenswert, wenn alle Spams erkannt<br />
und verworfen würden, während<br />
alle regulären E-Mails ankommen. Leider<br />
ist kein System in der Lage die eingehenden<br />
Mails so genau und korrekt zu prüfen.<br />
Beispielsweise dauert es oft eine gewisse<br />
Zeit, bis verdächtige spamversendende<br />
Mailserver auf den einschlägigen<br />
Blacklists auftauchen. Bis dahin werden<br />
die Spams von diesen Servern auch nicht<br />
abgewiesen. Ein Teil der Spammails<br />
kommt auch von gänzlich unverdächtigen<br />
Servern und läßt sich anhand der<br />
Betreffzeile nicht erkennen.<br />
Darüber hinaus dürfen die Filter nicht<br />
zu restriktiv sein. So sehr eingehende<br />
Spammails auch stören, ist es doch<br />
weitaus problematischer, wenn wichtige<br />
Mails nicht ankommen, weil sie an einem<br />
Spamfilter abgewiesen werden.<br />
Seit einiger Zeit gibt es sogar eine neue<br />
Qualität von Spammails. Diese bestehen<br />
nicht aus Text, sondern aus einem<br />
großen Bild, welches den Text enthält.<br />
In der Folge können Filtersysteme den<br />
Text nicht mehr lesen und auswerten.<br />
Bisher gibt es kein funktionierendes<br />
Filtersystem dagegen.<br />
Wie viele Spams kommen über die<br />
zentralen Mailserver des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong>?<br />
Insgesamt gelangen täglich fast 300.000<br />
Mails an die Mailserver des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />
Das umfasst sowohl eingehende, als auch<br />
ausgehende Mails. Die folgenden Zahlen<br />
stammen exemplarisch aus der Statistik<br />
eines typischen Tages im Dezember<br />
2006 und betrachten nur die eingehenden<br />
Mails, da Spammails immer eingehende<br />
Mails sind.<br />
Insgesamt gingen an diesem Tag 298.820<br />
Mails am zentralen Mailserver ein. Davon<br />
wurden bereits 211.210 an der ersten<br />
Filterstufe abgewiesen. Das entspricht<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
81 Prozent. An der zweiten Stufe wurden<br />
weitere 7.315 als Spams erkannt und<br />
markiert (weitere 3 Prozent). Insgesamt<br />
waren also 16 Prozent der eingehenden<br />
Mails keine Spammails, die den Empfängern<br />
zugestellt werden konnten (Angaben<br />
Stand Dezember 2006).<br />
Was kann die dezentrale <strong>IT</strong>-Stelle<br />
gegen Spam tun?<br />
Moderne E-Mail-Clients wie Microsoft<br />
Outlook, Mozilla Thunderbird oder<br />
Eudora verfügen heute über Spamfilter.<br />
Dabei handelt es sich um lernende Systeme.<br />
Wenn Sie eine Mail als Spam markieren,<br />
werden gleichlautende oder sehr<br />
ähnliche Mails auch zukünftig als Spam<br />
erkannt werden. Sprechen Sie zu lokalen<br />
Spamfiltern am besten Ihre lokale <strong>IT</strong>-<br />
Stelle an.<br />
Es bietet sich vor allem an, die Mails<br />
auszusortieren, die vom Spamfilter des<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bereits markiert sind. So<br />
ersparen Sie sich das aufwändige Sichten<br />
und Löschen.<br />
Was kann ich gegen Spam tun?<br />
Zunächst sollten Sie vorsichtig mit dem<br />
Streuen Ihrer E-Mail-Adresse umgehen.<br />
Das ist nicht immer leicht. Insbesondere,<br />
wenn die E-Mail auf im WWW verfügbaren<br />
Websites erscheint.<br />
Öffnen Sie niemals Mails, wenn Sie der<br />
Meinung sind, es handele sich um Spam.<br />
Oftmals werden beim Öffnen Elemente<br />
wie kleine Bilder nachgeladen. Die Server,<br />
auf denen dieses Element liegt, registrieren<br />
dann, dass die Anfrage von<br />
Ihnen kommt. Dadurch erkennt der<br />
Versender, dass ihre E-Mail-Adresse<br />
tatsächlich existiert und dass der Empfänger<br />
die E-Mail auch öffnet. Damit<br />
machen Sie sich zu einem potentiellen<br />
Interessenten und werden zukünftig<br />
vermutlich vermehrt von Spamversendern<br />
belästigt werden.<br />
Auch Links in den Spammails sollten Sie<br />
niemals anklicken. Insbesondere solche,<br />
die Ihnen vorgaukeln, Sie könnten auf<br />
der Website den Versand der Mails ab-<br />
stellen. Solche Links dienen nur der<br />
Verifikation Ihrer E-Mail-Adresse.<br />
Adresshändler können mit verifizierten<br />
E-Mail-Adressen ein gutes Geschäft<br />
machen.<br />
Weiterführende Informationen<br />
1. Einen guten Überblick über<br />
Spammails gibt Wikipedia: http://<br />
de.wikipedia.org/wiki/Spam<br />
2. Bei Viruslist finden Sie eine genaue<br />
Beschreibung der Arbeitsweise von<br />
Spammern. Ein gewisses Verständnis<br />
dafür hilft Ihnen sich zu schützen: http:/<br />
/www.viruslist.com/de/spam/info<br />
3. Bei der Kanzlei Joerg Heidrich finden<br />
Sie auch eine rechtliche Betrachtung des<br />
Themas: http://www.recht-iminternet.de/themen/spam/index.htm<br />
RÜDIGER SNIEHOTTA<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> �<br />
Neue Technologien<br />
schaffen neue Jobs<br />
<strong>Berlin</strong> - Eine Studie des BundesverbandsInformationswirtschaft,<br />
Telekommunikation<br />
und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM) hat sechs<br />
bislang wenig beachtete Technologien<br />
identifiziert, die in den kommenden Jahren<br />
kräftiges Wachstum und zahlreiche<br />
neue Arbeitsplätze in der deutschen<br />
Hightech-Industrie schaffen können:<br />
Eingebettete Systeme, Biometrie,<br />
Internetfernsehen und mobiles TV, <strong>IT</strong><br />
Utility Services, Service-orientierte Software-Architekturen<br />
sowie Digitales<br />
Rechtemanagement. Nach B<strong>IT</strong>KOM-<br />
Schätzung wird sich das weltweite Marktvolumen<br />
dieser Zukunftsfelder bis zum<br />
Jahr 2010 auf rund 360 Milliarden Euro<br />
mehr als verdoppeln. „Die deutsche<br />
Hightech-Industrie muss sich auf diese<br />
Technologien von morgen konzentrieren<br />
und hier eine Spitzenposition auf<br />
den Weltmärkten erreichen“, sagte<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Willi Berchtold bei<br />
der Präsentation der Studie. �<br />
1/07 � 41
1/07 � 42<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
� Die Untersuchung mit dem Titel „Zukunft digitale Wirtschaft“ wurde von der<br />
Strategieberatung Roland Berger und B<strong>IT</strong>KOM erstellt.<br />
Die Studie hat mit Hilfe eines Scoring-Modells insgesamt mehr als 300 Technologien<br />
untersucht und daraus in einem ersten Schritt 27 Bereiche mit besonders hohem<br />
Zukunftspotenzial ermittelt. Darunter finden sich Top-Themen wie Breitband,<br />
Verkehrstelematik und sogenannte RFID-Chips. Sechs bislang noch zu wenig<br />
beachtete Technologien werden in der Studie vertieft analysiert. B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />
Berchtold nannte sie die technologischen „Hidden Champions“ des Hightech-<br />
Sektors:<br />
1. Eingebettete Systeme: Dabei handelt es sich um Hard- oder Software-Komponenten,<br />
die in elektronische Geräte integriert werden. Wichtige Einsatzbereiche sind die<br />
Unterhaltungselektronik, die Medizintechnik oder der Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Der weltweite Markt für eingebettete Systeme wird von 138 Milliarden Euro im Jahr<br />
2005 auf rund 194 Milliarden Euro im Jahr 2010 steigen.<br />
Foto: Archiv<br />
2. Biometrie: Automatisierte Verfahren zur Erkennung von Menschen erhöhen die<br />
Sicherheit in öffentlichen Räumen. Entscheidend für eine erfolgreiche Biometrie-<br />
Industrie sind öffentliche Projekte wie der elektronische Personalausweis.<br />
3. Fernsehen der Zukunft: Internetfernsehen und Mobiles TV werden in wenigen<br />
Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft sein. Allein in Deutschland<br />
könnten in den kommenden drei Jahren bis zu 3000 IPTV-Sender entstehen.<br />
Gefragt ist die Politik beim mobilen Fernsehen. „Die Technologie ist vorhanden,<br />
Anbieter und Interessenten stehen in den Startlöchern“, sagte Berchtold. Aber seit<br />
über einem Jahr verzögert sich die Vergabe der erforderlichen Frequenzen.<br />
4. <strong>IT</strong> Utility Services: Sie ermöglichen Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen<br />
den flexiblen Zugriff auf Rechenleistung, Programme oder Speicherplatz, ohne dafür<br />
eigene <strong>IT</strong>-Kapazitäten aufbauen zu müssen. Der Umsatz wird von 23,5 Milliarden<br />
Euro weltweit 2005 auf 106 Milliarden Euro im Jahr 2010 zulegen.<br />
5. Service-orientierte Software-Architekturen (SOA): Diese im gewerblichen Umfeld<br />
relevante Software-Technologie wird bis 2010 weltweit ein Marktvolumen von rund<br />
38 Milliarden Euro erreichen. Im Jahr<br />
2005 waren es erst 2 Milliarden Euro.<br />
Die Wachstumsraten sind dreistellig,<br />
Unternehmen aus Deutschland sind<br />
heute bereits ausgezeichnet positioniert.<br />
6. Digitales Rechtemanagement: Es<br />
schützt die Urheberrechte an digitalen<br />
medialen Inhalten und ermöglicht ihre<br />
individuelle Verwertung und Abrechnung.<br />
Dieser Markt wird weltweit von<br />
rund 500 Millionen Euro 2005 auf 2<br />
Milliarden Euro im Jahr 2010 wachsen.<br />
(PM) �<br />
Vernetzte<br />
Kommunikations- und<br />
Wissensstandorte:<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bildet<br />
das technische<br />
Rückgrat der <strong>Berlin</strong>er<br />
Bibliotheken<br />
Längst geht es nicht mehr nur um<br />
Bücher. Die Bibliothek ist ein<br />
Fundus an Medien jeglicher Art:<br />
Von Büchern über Zeitschriften und<br />
Zeitungen bis hin zu Videos, CDs und<br />
DVDs findet der Nutzer in einer Bibliothek<br />
Wissensquellen aller Mediengattungen,<br />
Internetanschluss inklusive.<br />
In <strong>Berlin</strong> sind 89 öffentliche Bibliotheken,<br />
neun Fahrbibliotheken und fünf<br />
Schulbibliotheken unter einem Dach,<br />
dem VÖBB, vereint. VÖBB ist die Abkürzung<br />
für den Verbund öffentlicher<br />
Bibliotheken <strong>Berlin</strong>s und wurde 1998<br />
gegründet.<br />
Zum Verbund gehört zusätzlich zu den<br />
Stadtbibliotheken der zwölf Bezirke seit<br />
2001 die Zentral- und Landesbibliothek<br />
<strong>Berlin</strong> (ZLB) mit den Häusern Amerika<br />
Gedenkbibliothek und <strong>Berlin</strong>er<br />
Stadtbiblithek sowie dem Zentrum für<br />
<strong>Berlin</strong>studien. Die Idee dahinter: Die<br />
Bereitstellung eines einheitlichen und<br />
einfachen Informationsservices für die<br />
Bürger. Mit einem Ausweis zum �
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
� Normalpreis von zehn Euro pro Jahr (Schüler und Empfänger von ALG I/II<br />
kostenlos, Auszubildende und Personen mit anderen Ermäßigungstatbeständen fünf<br />
Euro) kann man über 100 Bibliotheken im ganzen Stadtgebiet nutzen. Deren<br />
Bestände lassen sich mit einem einheitlichen Online-Katalog (OPAC) durchsuchen,<br />
den man bequem auch übers Internet nutzen kann (www.voebb.de).<br />
Verbund öffentlicher Bibliotheken <strong>Berlin</strong>s: www.voebb.de<br />
Ein Ausweis für alle Bibliotheken<br />
Früher hatten alle Stadtbezirksbibliotheken unterschiedliche Verbuchungssysteme<br />
und jede ihren eigenen Zettelkatalog. Der Leser bekam überall einen extra Ausweis,<br />
im schlimmsten Fall hatte er bis zu 13 Stück in seinem Portemonnaie. Mit der<br />
Gründung des Verbunds wurden die verschiedenen elektronischen Kataloge sowie<br />
die teilweise noch vorhandenen Zettelkataloge in einem elektronischen Katalog<br />
zusammengeführt. Aus dem Bestand kann überall entliehen und zurückgegeben<br />
werden. Über das zentrale System ist abrufbar, wo die einzelnen Bücher stehen, ob<br />
sie verliehen sind und an wen.<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) speichert alle Daten zentral im<br />
eigenen Data-Center. Es unterhält sogenannte Produktionsserver für das Intranet<br />
und www-Server für die Internetseite des VÖBB. Die Bibliotheken greifen zentral<br />
auf die Benutzerkonten und die Datenbank mit den Medien zu. Bei einer Ausleihe<br />
werden Nutzer und Medium kurzfristig gekoppelt. Die Kopplung wird bei Rückgabe<br />
der Medien sofort gelöscht. Bei Überziehung der Leihfrist oder Inanspruchnahme<br />
von kostenpflichtigen Dienstleistungen ordnet die Software den Nutzern automatisch<br />
die entsprechenden Gebühren zu. Sie sind überall bezahlbar und werden am<br />
Jahresende zwischen den Bezirken und der Zentral- und Landesbiliothek abgerechnet.<br />
Seit November 2006 wird der Onlinekatalog barrierefrei und mit neuem Layout<br />
angeboten. Dann ist die Benutzeroberfläche im Internet und auf den Rechnern in den<br />
Stadtteilbibliotheken gleich. Über ein elektronisches Voice Response-System kann<br />
der Bürger per Telefon Medien verlängern. „Das ist besonders wichtig für diejenigen,<br />
die noch keinen Internet-Zugang haben“, erläutert Karen Schmohl, Leiterin des<br />
VÖBB-Servicezentrums.<br />
Fahrbibliothek bringt höchste Mobilität<br />
Derzeit gibt es neun Fahrbibliotheken<br />
im Verbund. Diese sind über UMTS mit<br />
dem zentralen Rechner und Online-<br />
Katalog verbunden. Jeder Bus verfügt<br />
über zwei Notebooks mit UMTS-Karte,<br />
über die der Mitarbeiter direkt vor Ort<br />
die auszuleihenden und zurückgegebenen<br />
Bücher auf dem entsprechenden<br />
Benutzerkonto verbuchen kann. Die<br />
Fahrbibliotheken sind fünf Tage in der<br />
Woche vor allem in Randgebieten<br />
unterwegs. Häufig halten sie auf Schulhöfen:<br />
„Die Grundschüler werden so<br />
direkt in der Schule mit „Lesestoff“<br />
versorgt und müssen nicht extra die<br />
Bibliothek aufsuchen“, betont Schmohl.<br />
Herzstück <strong>Berlin</strong>er Landesnetz<br />
Bereits seit November 2005 kann sich<br />
der Nutzer per SMS oder E-Mail über<br />
ein abholbereites Medium informieren<br />
lassen. Dieser Service ist dank der Anbindung<br />
des VÖBB an das <strong>Berlin</strong>er<br />
Landesnetz (BeLa) des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
möglich. BeLa ist das Versorgungsnetz<br />
des öffentlichen Lebens der Hauptstadt.<br />
Durch seine Lichtwellenleiter fließen alle<br />
für die Verwaltung wichtigen Daten und<br />
Informationen. Konrad Kandziora, Vorstand<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>: „Ohne unser<br />
Landesnetz würde in <strong>Berlin</strong> der größte<br />
Teil des öffentlichen Lebens zum Stillstand<br />
kommen.“<br />
Multimedia versus Papier<br />
Die ZLB hält für ihre Besucher eine e-<br />
LernBar bereit. Sie lädt zum multimedialen<br />
Lernen ein. Mit moderner<br />
Informationstechnik und neuen Medien<br />
möchte die ZLB mit dem Angebot<br />
ungleich verteilten Bildungschancen<br />
entgegenwirken. Außerdem gibt es spezielle<br />
Rechner und Projekte für<br />
Sehbehinderte. Elektronische Medien<br />
ersetzen zunehmend die Papiermedien.<br />
Die Nutzer leihen mehr und mehr DVDs<br />
und Software aus. Dennoch stehen Reiseführer,<br />
Belletristik, Gesetzesbücher<br />
und Fachliteratur aller Art weiterhin hoch<br />
im Kurs. �<br />
1/07 � 43
� Höchste Ausfallsicherheit<br />
Für die elektronische Vernetzung und<br />
den sicheren und reibungslosen Datentransfer<br />
zwischen den Bibliotheken des<br />
Verbundes sorgt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Der<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister stellte sich der komplexen<br />
Aufgabe und erarbeitete mit den<br />
Projektleitern des VÖBB ein Konzept<br />
für Server sowie Datenhaltung und<br />
-transfer. Wichtig ist dabei die Schnelligkeit<br />
des Datentransfers. Die Verbuchung<br />
der gescannten Barcodes und der<br />
Datentransfer erfolgt in Sekundenschnelle.<br />
Mit 330 Gigabite pro Sekunde<br />
„rasen“ die Informationen durch das<br />
Lichtwellenleiternetz des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />
Da muss das Netz reibungslos funktionieren.<br />
Sollte es dennoch einmal zur<br />
Unterbrechung einer Verbindung kommen,<br />
bietet der VÖBB den angebundenen<br />
Bibliotheken von 7.30 bis 20 Uhr eine<br />
Hotline, die technische Störungen der Bibliotheken<br />
entgegennimmt. Kann der<br />
VÖBB die Störung nicht selbst beheben,<br />
wird das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> eingeschaltet. In der<br />
Zwischenzeit laufen die Buchungen in<br />
den Bibliotheken über einen „Not-PC“.<br />
Dieser arbeitet offline. Wenn das System<br />
wieder funktionstüchtig ist, werden die<br />
Daten in das System eingespeist.<br />
Ausblick<br />
Zukünftig sollen Bibliotheken noch bequemer<br />
von zu Hause aus genutzt werden<br />
können. Der VÖBB plant die Einführung<br />
eines e-Cash-Verfahrens. Der<br />
Nutzer kann dann seine Gebühren über<br />
das Internet bezahlen und spart sich<br />
damit den Gang zur Bibliothek. Außerdem<br />
prüft der VÖBB die Möglichkeiten,<br />
die RFID-Technologie zu nutzen.<br />
Der Barcode soll vom RFID-Chip abgelöst<br />
werden. RFID ermöglicht u. a. die<br />
Rückgabe der Medien auch außerhalb<br />
der Öffnungszeiten sowie die Zahlung<br />
der Gebühren an Automaten. Im nächsten<br />
Jahr feiert der VÖBB sein zehnjähriges<br />
Bestehen. Seit seiner Gründung<br />
ist viel passiert, besonders der Ausbau<br />
der Informations- und Kommunikationstechnik<br />
innerhalb des Verbundes.<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat dafür die<br />
Grundlagen geschaffen und sorgt täg-<br />
1/07 � 44<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
lich für den reibungslosen Betrieb aller<br />
Bibliotheken im Verbund. (EB) �<br />
Informatikjahr mit<br />
herausragender Bilanz<br />
beendet<br />
Schavan: „Wir haben<br />
Begeisterung geweckt und<br />
Karrierechancen aufgezeigt“<br />
Mehr als 400 Ehrengäste haben Ende<br />
Dezember 2006 in <strong>Berlin</strong> den Abschluss<br />
des Informatikjahrs gefeiert. Bei der festlichen<br />
Veranstaltung zog Bundesforschungsministerin<br />
Dr. Annette<br />
Schavan eine positive Bilanz des<br />
inzwischen siebten Wissenschaftsjahres:<br />
„Mit mehr als 450 Partnern in bundesweiten<br />
1.500 Veranstaltungen von<br />
Rostock bis München und von Dresden<br />
bis Karlsruhe ist es uns im Informatikjahr<br />
gelungen, viele Menschen in unserem<br />
Lande, insbesondere die jungen<br />
Menschen, zu erreichen. Wir haben Begeisterung<br />
für die Informatik geweckt<br />
und zu kritischen Auseinandersetzungen<br />
mit dem Fach angeregt. Das ist viel,<br />
aber wir wollen noch mehr.“ Junge Leute<br />
sollten nach den Worten der Ministerin<br />
ihre Gestaltungschancen und ihre<br />
Karrieremöglichkeiten in der Informations-<br />
und Kommunikationstechnik entdecken<br />
und nutzen. „Mit dem heutigen<br />
<strong>IT</strong>-Gipfel in Potsdam hat Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel hier ein wichtiges<br />
Signal gesetzt“ ergänzte Schavan.<br />
Festredner Prof. Dr. Wolfgang Wahlster,<br />
Wissenschaftlicher Leiter des Deutschen<br />
Forschungszentrums für Künstliche<br />
Intelligenz in Saarbrücken, betonte,<br />
es sei wichtig, Top-Talente für die <strong>IT</strong>-<br />
Branche zu gewinnen. „Informatik muss<br />
attraktiv sein. Attraktivität bedeutet für<br />
junge Leute auch, an der Spitze der<br />
Bewegung mitmachen zu dürfen. Dort,<br />
wo Deutschland Nr. 1 bei <strong>IT</strong> ist, wie in<br />
der Sprachtechnologie, in der Mobilkommunikation<br />
und in den <strong>IT</strong>-Anwendungsbereichen<br />
Automobil, Medi-<br />
zin und Logistik, da sind wir auch für<br />
junge Menschen aus dem In- und Ausland<br />
interessant.“<br />
Zu den Partnern im Informatikjahr zählten<br />
von der Fraunhofer-Gesellschaft,<br />
der Max-Planck-Gesellschaft, über<br />
Microsoft, SAP, Deutsche Telekom und<br />
Siemens unter anderem auch der<br />
RoboCup, die Semperoper Dresden, die<br />
Formel 1 auf dem Nürburgring sowie<br />
zahlreiche Universitäten, Museen, Unternehmen<br />
und Verbände, Verlage und<br />
Medien.<br />
Die Neugier für Informatik haben zahlreiche<br />
Veranstaltungen und Beiträge<br />
geweckt. Darunter sind die Informatiktage<br />
„Zukunft entwickeln“ der Gesellschaft<br />
für Informatik und der Fraunhofer-<br />
IuK-Gruppe, die Reise des Ausstellungsschiffs<br />
„MS Sport und Informatik“ durch<br />
34 deutsche Städte, der RoboCup, das<br />
größte Robotik-Ereignis der Welt, die<br />
Ausstellung KunstComputerWerke des<br />
ZKM Karlsruhe, viele große Partneraktionen<br />
mit dem Label des Jahres „dank<br />
Informatik“ sowie 40 Wettbewerbe, von<br />
denen mehr als die Hälfte für Schülerinnen<br />
und Schüler waren.<br />
Die gesamte Auflage aller über das<br />
Informatikjahr erschienen Artikel in den<br />
Printmedien liegt bei 93 Millionen. Das<br />
Informatikjahr wurde ausgerichtet vom<br />
Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung, der Initiative Wissenschaft<br />
im Dialog und der Gesellschaft für Informatik.<br />
Das Wissenschaftsjahr 2007 wird sich<br />
den Geisteswissenschaften widmen. Das<br />
Jahr der Geisteswissenschaften wird offiziell<br />
am 25. Januar in <strong>Berlin</strong> eröffnet.<br />
(PR) �
Informationstechnologie<br />
soll Unternehmen vor<br />
allem beim Sparen<br />
helfen<br />
Jeden fünften Euro investieren deutsche<br />
Unternehmen in Informationstechnologie<br />
(<strong>IT</strong>). Für die Entscheider<br />
ist die moderne Technik dabei in<br />
erster Linie ein Instrument, um Kosten<br />
zu sparen und weniger um Wachstum zu<br />
ermöglichen. So versprechen sich 56,3<br />
Prozent der <strong>IT</strong>-Manager von ihren <strong>IT</strong>-<br />
Investitionen Einsparmöglichkeiten.<br />
82,2 Prozent zielen darauf, Abläufe mit<br />
Hilfe der Technik effizienter und produktiver<br />
zu gestalten. Zu diesen Ergebnissen<br />
kommt die Studie „<strong>IT</strong>-Budget<br />
2006“ der InformationWeek, die zusammen<br />
mit Steria Mummert Consulting<br />
ausgewertet wurde.<br />
Mit mehr <strong>IT</strong> wollen die Unternehmen<br />
vor allem das reibungslose Zusammenspiel<br />
der Abteilungen verbessern. Drei<br />
Viertel der Befragten bezwecken mit<br />
dem Einsatz neuer Technologien, ihre<br />
Geschäftsprozesse zu optimieren, knapp<br />
ein Drittel verspricht sich Synergien<br />
zwischen den Abteilungen. Sparziele stehen<br />
klar im Vordergrund: Nur eine Minderheit<br />
der Unternehmen denkt beim<br />
Einsatz neuer Soft- und Hardware in<br />
erster Linie an Wachstum und Innovationen.<br />
Lediglich 24,9 Prozent der interviewten<br />
<strong>IT</strong>-Manager führen Ertragssteigerungen<br />
als Investitionsgrund an.<br />
Knapp jeder fünfte Befragte zielt bewusst<br />
auf höhere Umsätze.<br />
Unabhängig von den Zielen, die Unternehmen<br />
mit der Anschaffung neuer<br />
Hard- und Software verfolgen: <strong>IT</strong> hat<br />
einen hohen Stellenwert für die<br />
Entscheider. Im Durchschnitt geben die<br />
Firmen in diesem Jahr 20,7 Prozent ihres<br />
Investitionsvolumens für <strong>IT</strong>-Projekte<br />
aus. Insbesondere kleinere und mittelständische<br />
Unternehmen arbeiten ihren<br />
Nachholbedarf aus den vergangenen<br />
Jahren auf und wollen somit ihre<br />
Wettbewerbsfähigkeit steigern. Klein-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
betriebe mit bis zu 19 Mitarbeitern wenden<br />
fast ein Drittel (32 Prozent) der<br />
geplanten Ausgaben für neue Hard- und<br />
Software auf. Mittelständische Unternehmen<br />
mit 20 bis 99 Mitarbeitern investieren<br />
knapp ein Viertel ihrer Gesamtbudgets<br />
in <strong>IT</strong>. Vor allem bei Dienstleistern<br />
(31,2 Prozent) sowie Banken und<br />
Versicherern (26,9 Prozent) ist der Anteil<br />
der <strong>IT</strong>-Ausgaben im Vergleich zu<br />
anderen Branchen überdurchschnittlich<br />
hoch.<br />
Der hohe Stellenwert von <strong>IT</strong>-Investitionen<br />
in den Unternehmen wirkt sich auch<br />
auf die Personalpolitik aus. Durchschnittlich<br />
7,3 Prozent der <strong>IT</strong>-Investitionen<br />
sind für Neueinstellungen reserviert.<br />
Dies bestätigt den Trend, dass<br />
Unternehmen verstärkt in die Leistungs-<br />
Foto: Bernd Kröger<br />
fähigkeit ihrer <strong>IT</strong>-Abteilungen investieren<br />
beziehungsweise sie mit zusätzlichen<br />
Mitarbeitern weiter ausbauen. In fast drei von vier der befragten Unternehmen<br />
gibt es ein eigenes <strong>IT</strong>-Ressort. 2005 war das nur bei zwei Dritteln der Fall. Die Rolle<br />
der hauseigenen <strong>IT</strong>-Abteilung wird dabei von der überwiegenden Mehrheit der<br />
deutschen Unternehmen als interner Dienstleister (88,7 Prozent) definiert, der auf<br />
Zuruf und je nach Bedarf die Belange der Fachabteilungen umsetzt und Geschäftsprozesse<br />
optimiert.<br />
Die Studie „<strong>IT</strong>-Budget 2006“ untersucht die konkreten Investitions- und Anschaffungsabsichten<br />
von Unternehmen in Deutschland. Im Zeitraum zwischen<br />
Dezember 2005 und Februar 2006 wurden durch eine Online-Befragung 563 <strong>IT</strong>-<br />
Manager und <strong>IT</strong>-Verantwortliche aus deutschen Unternehmen interviewt. Die<br />
detaillierten Ergebnisse sind auf über 100 Seiten dargestellt und liefern nicht nur<br />
wichtige Hinweise auf Absatzchancen und die Ansprache potenzieller Kunden,<br />
sondern geben auch Indizien für ein Stimmungsbild in der Wirtschaft. (PM) �<br />
Startschuss für leichtere Weiterverwendung von<br />
Informationen öffentlicher Stellen<br />
Am 19.12.2006 ist das Gesetz über die Weiterverwendung von Informationen<br />
öffentlicher Stellen (Informationsweiterverwendungsgesetz, IWG) in Kraft<br />
getreten (BGBl. I, S. 2913). Das Gesetz setzt die europäische Richtlinie<br />
2003/98/EG über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen<br />
Sektors 1:1 in deutsches Recht um. Öffentliche Stellen sind die größten Informationsproduzenten<br />
in Europa, ihre Informationsbestände bergen ein bedeutendes<br />
Wirtschaftspotential. Der wirtschaftliche Wert dieser Informationen in der Europäischen<br />
Union wird auf 68 Milliarden Euro geschätzt. Das IWG wird dazu beitragen,<br />
dieses Potential besser nutzbar zu machen. Das IWG regelt nicht den Zugang zu<br />
Informationen im Sinne der Informationsfreiheit, sondern baut vielmehr auf den<br />
bestehenden Regelungen (z. B. Informationsfreiheits- und Umweltinformationsgesetze<br />
des Bundes und der Länder) auf. (PR) �<br />
1/07 � 45
Projekt Info-Portal OG<br />
Einheitliches Informationsportal<br />
für die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />
im Land <strong>Berlin</strong><br />
Ausgangssituation<br />
Im Gegensatz zum Internet-Aufritt<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> existiert innerhalb<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung derzeit<br />
noch kein einheitlich organisiertes und<br />
aufgebautes Intranet.<br />
Dies gilt auch für den Bereich der <strong>Berlin</strong>er<br />
Justiz. Hier sind in den letzten Jahren<br />
in einzelnen Standorten webbasierte<br />
Individuallösungen auf der Grundlage<br />
unterschiedlicher Werkzeuge entstanden.<br />
In den meisten Standorten gibt es<br />
allerdings kein übergreifend organisiertes,<br />
einheitliches Informationsangebot.<br />
Aus diesen Gründen wurde von der<br />
Senatsverwaltung für Justiz in Abstimmung<br />
mit den entsprechenden Fachressorts<br />
im Mai 2006 das Gesamtvorhaben<br />
„Bereitstellung eines einheitlichen<br />
Info-Portals/Intranets für den<br />
Geschäftsbereich der Senatsverwaltung<br />
für Justiz“ gestartet und die<br />
Serviceeinheit <strong>IT</strong>OG (<strong>IT</strong> in der ordentlichen<br />
Gerichtsbarkeit) mit der Umsetzung<br />
eines Pilotprojekts (Projekt „Info-<br />
Portal OG“) im Bereich der ordentlichen<br />
Gerichtsbarkeit beauftragt. Nach<br />
erfolgreicher Umsetzung ist die Ausweitung<br />
auf die anderen Bereiche der <strong>Berlin</strong>er<br />
Justiz (Strafverfolgung, Justizvollzug,<br />
Fachgerichtsbarkeit) vorgesehen.<br />
Die <strong>IT</strong>OG hat daraufhin das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> beauftragt, Konzeption und Aufbau<br />
des Portals mit entsprechenden Projekt-Dienstleistungen<br />
zu unterstützen.<br />
Zielsetzung<br />
Primäre Zielsetzung ist die Bereitstellung<br />
umfassender Informationen im Sinne<br />
eines übergreifenden Intranets zur<br />
Unterstützung der Aufgabenerledigung<br />
in den Gerichtsstandorten der ordentlichen<br />
Gerichtsbarkeit. Dabei sollen im<br />
1/07 � 46<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Sinne eines Pilotvorhabens grundlegenden Vorgehensweisen und Rahmenbedingungen<br />
für die spätere Ausweitung auf andere Justiz-Bereiche geschaffen<br />
werden.<br />
Zu den Standorten gehören neben dem Kammergericht und dem Landgericht alle 12<br />
Amtsgerichte der Stadt. Die Senatsverwaltung für Justiz ist im Rahmen ihrer<br />
übergreifenden Rolle ebenfalls von Beginn an beteiligt.<br />
Natürlich steht neben einfacher Pflegbarkeit, bestmöglicher Aktualität und kosteneffizientem<br />
Informationsangebot insbesondere die Akzeptanz der Anwender/innen<br />
im Fokus des Projektauftrages.<br />
Rahmenbedingungen und Positionierung<br />
Bereits zu Beginn des Projektes war den Beteiligten klar, dass sich eine entsprechende<br />
Maßnahme nur unter Berücksichtigung von bestehenden rechtlichen Regelungen<br />
und landesweiten Entwicklungen sowie durch die Nutzung bewährter Systeme und<br />
Prozesse zügig und effizient umsetzen lässt. Insofern gliedert sich das „Info-Portal<br />
OG“ als sogenanntes Fach-Portal des Geschäftsbereiches der Senatsverwaltung für<br />
Justiz bereits jetzt in die geplante Intranet-Struktur des Landes <strong>Berlin</strong> ein (s. Abb.)<br />
Abb. „Einbindung des Info-Portals als Fachportal in das geplante Landesintranet“<br />
Dabei wird das Informationsportal konsequent auf Basis des bestehenden und für<br />
das Internet-Angebot des Landes <strong>Berlin</strong> bereits genutzten Content-Management-<br />
Systems (CMS) Imperia und der damit verbundenen infrastrukturellen Rahmenbedingungen<br />
realisiert. Somit können durch bereits vorhandene Festlegungen im<br />
Internet-Umfeld (u. a. Style Guide) Anforderungen an ein einheitliches Layout und<br />
Design sowie an ein barrierefreies Angebot sichergestellt werden.<br />
Vorgehen und bisherige Ergebnisse<br />
Das Projekt bindet sich in einen durch die Senatsverwaltung für Justiz gesteuerten<br />
Organisationsprozess zum Aufbau der redaktionellen Strukturen ein und entwickelt<br />
hierbei insbesondere die infrastrukturellen Voraussetzungen für Aufbau und Pflege<br />
eines entsprechenden einheitlichen Informations-Portals.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Ausgangssituation und der bisher nur allgemein<br />
vorliegenden Anforderungen der beteiligten Standorte wurde für dieses �
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
� Pilotprojekt eine Voruntersuchung vorgeschaltet, in der die Anforderungen<br />
aufgenommen, die Ist-Situation ermittelt und entsprechende Maßnahmen abgeleitet<br />
wurden.<br />
Konkret wurde durch eine aus Vertretern verschiedener Standorte der ordentlichen<br />
Gerichtsbarkeit bestehenden Arbeitsgruppe<br />
• ein erster Themenkatalog für das Info-Portal entwickelt,<br />
• hiervon ein Grundmodell für die sog. Haupt- und Subkategorisierung entwickelt,<br />
welches für die <strong>Berlin</strong>er Justiz und alle Standorte einheitlich sein soll,<br />
sowie<br />
• ein auf dem Style Guide basierendes Layout erarbeitet.<br />
Diese Ergebnisse wurden nach intensiver Diskussion in der Arbeitsgruppe Ende<br />
September / Anfang Oktober 2006 von den Projektgremien auf der Basis einer<br />
Entscheidungsvorlage mit entsprechendem Umsetzungskonzept als Grundlage für<br />
die weitere Projektarbeit abgenommen. Dieses Umsetzungskonzept enthielt neben<br />
fachlichen und infrastrukturellen Festlegungen auch erweiterte funktionale Anforderungen<br />
an das Portal, die entsprechend umzusetzen waren. So kann z.B. über eine<br />
Auswahl-Box zur Standortwahl direkt von einer inhaltlichen Subkategorie eines<br />
Standortes auf die gleiche inhaltliche Ebene eines anderen Standortes gewechselt<br />
werden (sog. „kontextsensitive Navigation“).<br />
Im Oktober 2006 wurde begonnen, das Info-Portal auf Basis des CMS Imperia zu<br />
entwickeln. Dabei wurde zunächst ein Prototyp erstellt, der bereits alle Anforderungen<br />
an das Layout und die Funktionalität aus der Voruntersuchung enthält. Ferner<br />
wurde in die entsprechenden inhaltlichen Kategorien bereits ein umfassendes<br />
Angebot an beispielhaften Informationen eingestellt.<br />
Der Prototyp wurde Ende Januar/Anfang Februar 2007 von den Projektgremien für<br />
eine sich anschließende Testphase freigegeben.<br />
Abb. „Prototyp Info-Portal OG“<br />
Aktueller Stand / weitere Schritte<br />
Im Rahmen dieser Testphase, für den<br />
Zeitraum 6.2. - 16.3.2007 geplant und<br />
von Vertretern aller Standorte und allen<br />
Anwendergruppen (Richter, Rechtspfleger,<br />
Verwaltung, Service-Einheiten)<br />
sowie Redakteuren durchgeführt, sollten<br />
hauptsächlich Funktionalität und<br />
Bedienbarkeit untersucht sowie beispielhafte<br />
redaktionelle Prozesse durchgeführt<br />
werden. Diese Testphase, in der<br />
das Portal nur den insgesamt 43 Testpersonen<br />
zur Verfügung steht, wird<br />
durch die Arbeitsgruppe des Projektes,<br />
die Chefredaktion des Kammergerichts<br />
und durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> inhaltlich<br />
bzw. technisch begleitet.<br />
Den Redakteuren wurden auf der<br />
Grundlage der in den Standorten weitestgehend<br />
eingesetzten Server-Based-<br />
Computing - Infrastruktur entsprechende<br />
Werkzeuge für ihre Redaktionsarbeit<br />
zur Verfügung gestellt. Allen Testpersonen<br />
wurde ein Beurteilungsbogen an<br />
die Hand gegeben, der eine strukturierte<br />
Bewertung und spätere Auswertung der<br />
Testphase ermöglicht.<br />
Nach einer entsprechender Auswertung<br />
und sich daraus möglicherweise ergebenden<br />
Anpassungsarbeiten wird sich<br />
noch eine Pilotphase anschließen, in der<br />
bereits allen Mitarbeitenden der <strong>Berlin</strong>er<br />
Justiz (bzw. den Nutzern des <strong>Berlin</strong>er<br />
Landes-Intranets) die Möglichkeit<br />
der Portal-Nutzung gegeben werden soll.<br />
Dies bedingt somit zu diesem Zeitpunkt<br />
einen aktuellen und weitestgehend vollständigen<br />
Informationsgehalt.<br />
Dementsprechend sind vor einer entsprechenden<br />
Freigabe des Piloten die<br />
Inhalte der bestehenden Intranet-Angebote<br />
(hier: Senatsverwaltung für Justiz,<br />
Kammergericht und Landgericht) zu<br />
überführen und entsprechende redaktionelle<br />
Prozesse und Festlegungen im<br />
Rahmen der parallel zum Projekt stattfindenden<br />
Redaktionskonferenzen und<br />
weiterer organisatorischer Maßnahmen<br />
in den Standorten abschließend festzulegen.<br />
�<br />
1/07 � 47
� Weiterer Aufbau und laufende<br />
Pflege des Portals gehen dann in die<br />
alleinige Verantwortung des Geschäftsbereiches<br />
der Senatsverwaltung für Justiz<br />
bzw. der jeweiligen Standorte über.<br />
Nach der Pilotphase, in der weitere Erfahrungen<br />
aufgrund der breiten Nutzung<br />
gesammelt werden sollen, soll das<br />
Portal in den laufenden Betrieb übergehen.<br />
Die bisher erfolgreiche Arbeit der<br />
Arbeitsgruppe sowie die positive Resonanz<br />
in den Projektgremien zeigt, dass<br />
das beschriebene Vorgehen zum Aufbau<br />
eines Informations-/ Intranetportals<br />
auch beispielhaft für andere Bereiche<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung sein kann.<br />
RALF DUBBERT<br />
Projektmanager im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und<br />
Projektleiter des Projektes „Info-Portal<br />
OG“<br />
Tel.: 9012 6665<br />
E-Mail: ralf.dubbert@itdz-berlin.de �<br />
IBM und Yahoo! stellen<br />
kostenlose<br />
Suchsoftware für<br />
Unternehmen vor<br />
Neue Lösung unterstützt<br />
Unternehmen bei der Suche, dem<br />
Zugriff und der Nutzung von<br />
„Informationen On Demand“<br />
Stuttgart - IBM und Yahoo! Inc.<br />
stellten Mitte Dezember 2006 eine<br />
neue Suchsoftware für Unternehmen<br />
vor, die durch die Integration von<br />
Yahoo!-Technologie zusätzlich eine<br />
Internet-Suchfunktionalität umfasst.<br />
Damit können Abteilungen und Unternehmen<br />
verschiedenster Größen die im<br />
Unternehmen und im Internet gespeicherten<br />
Informationen schnell und einfach<br />
finden, darauf zugreifen und diese<br />
optimal nutzen. IBM OmniFind Yahoo!<br />
1/07 � 48<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Edition unterstützt bis zu 500.000 Dokumente pro Server sowie über 200 Dateiformate<br />
und Dokumente in mehr als 20 Sprachen. Die Suchsoftware ist kostenlos<br />
erhältlich und kann unter http://omnifind.ibm.yahoo.com heruntergeladen werden.<br />
Das Suchprogramm IBM OmniFind Yahoo! Edition bietet eine kostenlose Einstiegslösung<br />
für Unternehmen und wurde entwickelt, um die finanziellen und<br />
technischen Hürden für die Intranet- und Websuche zu überwinden. Im Gegensatz<br />
zu anderen Unternehmens-Suchlösungen, bei denen die Anschaffung und Implementierung<br />
oft sehr teuer ist, kann das neue Angebot von IBM mit Websuchdiensten<br />
„powered by Yahoo!“ kostenlos heruntergeladen werden. Die neue Software ist nach<br />
Angaben der Unternehmen sehr einfach zu installieren und benutzerfreundlich und<br />
erfordert keine spezielle Hardware.<br />
„Mit dieser Lösung erfüllen IBM und Yahoo! zusammen das Versprechen, das<br />
Auffinden, die Nutzung und den Austausch von Informationen zu vereinfachen und<br />
die Informationssuche insgesamt für jeden einzelnen Benutzer angenehmer zu<br />
gestalten“, so Eckart Walther, Vice President für das Produktmanagement bei<br />
Yahoo! Search. „Mit diesem wertvollen Tool können Unternehmen die Produktivität<br />
ihrer Mitarbeiter steigern, da benötigte Informationen schneller gefunden werden.<br />
Auch Kunden und Partner können die gewünschten Informationen schnell im Web<br />
finden, wodurch sich die Supportkosten der Unternehmen reduzieren lassen.“<br />
Diese Ankündigung ist Teil der unternehmensweiten „Information On Demand“-<br />
Strategie von IBM, die sich zum Ziel setzt, Kunden aller Größenordnungen dabei zu<br />
unterstützen, die strategische Ressource „Information“ voll zu nutzen. Indem IBM<br />
und Yahoo! die Implementierung und Verwendung einer Unternehmens- und<br />
Websuche wesentlich vereinfachen, erleichtern sie den Firmen den Zugriff auf<br />
Informationen. So gewinnen Unternehmen neue und bessere geschäftliche Einblicke<br />
und Übersicht und können neue Wege im Einsatz von Informationen gehen - völlig<br />
unabhängig davon, wo diese Informationen vorliegen.<br />
„Unternehmen aller Größen stehen vor dem Problem, dass sie über eine Unmenge<br />
an Informationen verfügen, die an den verschiedensten Orten und in den verschiedensten<br />
Formaten gespeichert sind. Es ist so gut wie unmöglich, das Ausmaß dieser<br />
Informationsflut zu erfassen“, erklärt Ambuj Goyal, der bei der IBM Software Group<br />
als General Manager für die Sparte Information Management Solutions zuständig ist.<br />
„IBM und Yahoo! machen es Unternehmen jetzt möglich, alle verfügbaren Informationen<br />
gezielt zu nutzen und zu analysieren. So können sie Kundenanfragen und<br />
Probleme besser lösen, Trends frühzeitig erkennen, Geschäftsmöglichkeiten frühzeitig<br />
ausmachen und ihre Flexibilität insgesamt weiter steigern.“<br />
Leistungsumfang der IBM OmniFind Yahoo! Edition<br />
IBM OmniFind Yahoo! Edition unterstützt bis zu 500.000 Dokumente pro Server<br />
sowie über 200 Dateiformate und Dokumente in mehr als 20 Sprachen. Dabei bietet<br />
die Software eine einzigartige Verbindung von Einfachheit, Offenheit und<br />
Funktionalität. Die Installation der Lösung erfordert nur drei Klicks - vom Download<br />
bis zur fertigen Suchlösung und zum Zugriff auf die Informationen dauert es nur<br />
wenige Minuten. Die IBM OmniFind Yahoo! Edition verwendet darüber hinaus die<br />
Open-Source-Indexbibliothek Lucene und ermöglicht so eine plattformübergreifende<br />
Volltextindizierung.<br />
Die IBM OmniFind Yahoo! Edition bietet zudem Funktionen wie eine automatische<br />
Rechtschreibkorrektur, Unterstützung von Synonymen, Shortcuts und Platzhaltern,<br />
Berichte zu Suchanfragen und eine anpassbare Benutzeroberfläche. Außerdem �
� ist diese Lösung vollständig mit<br />
Yahoo! Search integriert, so dass Suchanfragen<br />
mit nur einem Klick an die<br />
Yahoo!-Suchdienste für die Web-, Bild-,<br />
Video-, Audio-, Verzeichnis- und Nachrichtensuche<br />
sowie die lokale Suche auf<br />
dem Desktop weitergegeben werden<br />
können. „Mit OmniFind Yahoo! Edition<br />
haben wir einen Meilenstein in Bezug<br />
auf einfache Benutzbarkeit bei enormer<br />
Leistungsfähigkeit geschaffen. Dieses<br />
Produkt hat alles was nötig ist, um Suchtechnologie<br />
einem breitesten Kreis von<br />
Nutzern zugänglich zu machen“, so<br />
Thomas Hampp, einer der führenden<br />
Experten für Suchtechnologie im deutschen<br />
Entwicklungszentrum der IBM<br />
Deutschland.<br />
Die heute vorgestellte, neue Software<br />
ergänzt die bestehenden Such- und<br />
Content-Discovery-Lösungen des IBM<br />
OmniFind-Produktportfolios. Sie bietet<br />
einen kostenlosen Einstieg für Kunden,<br />
die zunächst eine einfache Suchlösung<br />
benötigen, sich aber die Möglichkeit<br />
offen halten möchten, bei steigenden<br />
Anforderungen erweiterte Funktionen<br />
einzubeziehen. Dazu gehören die<br />
sichere Suche, die Unternehmensanalyse,<br />
ein hochwertiges Reporting, der Support<br />
für E-Commerce-Kunden sowie<br />
Features, mit denen der intelligente Zugriff<br />
auf unstrukturierte Informationen<br />
als Dienst für das gesamte Unternehmen<br />
zur Verfügung gestellt werden kann.<br />
Wolfgang Jung, für den Vertrieb der<br />
OmniFind Produktfamilie bei IBM<br />
Deutschland verantwortlich, ergänzt:<br />
„Die OmniFind Yahoo! Edition ist völlig<br />
neu und bisher einmalig, da hier<br />
Leistungen und Funktionen in einer<br />
Suchlösung vereint werden, die bisher<br />
nicht kostenfrei erhältlich waren. Dies<br />
wird zusätzlich ergänzt durch einen professionellen,<br />
weltweiten Support durch<br />
IBM.“<br />
IBM OmniFind Yahoo! Edition ist kostenlos<br />
erhältlich und kann unter der<br />
folgenden Adresse heruntergeladen werden:<br />
http://omnifind.ibm.yahoo.com.<br />
IBM bietet zu diesem Produkt einen<br />
weltweiten Telefonsupport als kostenpflichtiges<br />
Zusatzoption an. (PR) �<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Neuer Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter<br />
Seit Anfang des Jahres präsentiert sich der Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter<br />
in einem neuen Gewand. Unter der Internetadresse http://www.berlin.de/<br />
buergeramt bieten die Bürgerämter umfassende und aktuelle Informationen<br />
über ihr Leistungsangebot, Anschriften, Öffnungszeiten, Wegbeschreibungen, For-<br />
mulare sowie viele nützliche Tipps und Hinweise für Bürgerinnen und Bürger an.<br />
Darüber hinaus gibt es in dem Angebot Informationen zu den Öffnungszeiten der<br />
Bürgerämter an Samstagen, den Möglichkeiten einer Terminvereinbarung zur Erledigung<br />
des Anliegens sowie zum Mobilen Dienstleistungsangebot in den Bezirken<br />
Spandau, Pankow und Lichtenberg (LPD). �<br />
Mit einem Klick zu den <strong>Berlin</strong>er Museen<br />
Projekt Zukunft beauftragte <strong>Berlin</strong>er x:hibit GmbH mit Umsetzung und<br />
Betrieb des <strong>Berlin</strong>er Museumsportals<br />
<strong>Berlin</strong> - Die <strong>Berlin</strong>er x:hibit GmbH erhielt den Zuschlag bei der Ausschreibung<br />
für ein übergreifendes Internetportal zur <strong>Berlin</strong>er Museumslandschaft. Im<br />
neuen Museumsportal wird im Überblick das reichhaltige Angebot der rund<br />
170 <strong>Berlin</strong>er Museen und Sammlungen dargestellt. Die <strong>Berlin</strong>er Landesinitiative<br />
Projekt Zukunft beauftragte x:hibit mit der Erstellung und dem Betrieb für mindestens<br />
fünf Jahre. Das Museumsportal wurde im Rahmen der Kulturwirtschaftsinitiative<br />
von Projekt Zukunft ausgeschrieben.<br />
Das neue Internetangebot informiert über aktuelle Ausstellungen und bietet eine<br />
museumsübergreifende themenbezogene Recherche. Vorgesehen sind besondere<br />
Angebote für Kinder, Weiterbildungsprogramme für Erwachsene und fachspezifische<br />
Informationen. Der Servicebereich vermittelt Führungen und informiert über spezielle<br />
Dienstleistungen einzelner Museen wie Raumvermietung, Onlineshops �<br />
1/07 � 49
� oder mobile Infodienste. Die Besucher<br />
sollen über das Portal auch auf die<br />
kleinen und weniger bekannten Museen<br />
aufmerksam werden. Neben den Museen<br />
sollen sich die <strong>Berlin</strong>er Galerien auf<br />
dem Portal darstellen. Geplant ist außerdem<br />
die Erweiterung auf Gedenkstätten<br />
und Bibliotheken und eine Kooperation<br />
mit Brandenburg.<br />
Die Konzeption des Portals basiert auf<br />
einer umfangreichen Befragung der <strong>Berlin</strong>er<br />
Museen und einer Bestandserhebung<br />
des vorhandenen Onlineangebots.Im<br />
Rahmen einer Best-<br />
Practice-Analyse wurden daneben 67<br />
Internetportale in Hinblick auf ihre<br />
Übertragbarkeit auf das <strong>Berlin</strong>er Portal<br />
untersucht und ausgewertet.<br />
Die Ergebnisse der Bestandserhebung<br />
und weitere Informationen zum<br />
Museumsportal sind auf den Internetseiten<br />
von Projekt Zukunft unter<br />
www.projektzukunft.berlin.de bereitgestellt.<br />
(PM) �<br />
bundesrat.de erhält<br />
BIENE Award<br />
<strong>Berlin</strong> - Der mit dem Government<br />
Site Builder realisierte Internetauftritt<br />
des Bundesrates erhielt<br />
am 8.12.2006 eine Auszeichnung für<br />
barrierefreies Webdesign. Der BIENE<br />
Award in Silber wurde in der Kategorie<br />
„Komplexe Informations- und<br />
Kommunikationsangebote“ an den Bundesrat<br />
vergeben. Der BIENE Award<br />
wird seit 2003 jährlich durch die Aktion<br />
Mensch und die Stiftung Digitale Chancen<br />
an die besten barrierefreien Angebote<br />
im Internet verliehen. Bundesrat.de<br />
war im Juli 2006 auf Basis des<br />
Government Site Builders (GSB), der<br />
Content Management-Lösung der<br />
Bundesverwaltung, live gegangen.<br />
Die technische Realisierung mit dem<br />
GSB erfolgte durch die Materna GmbH,<br />
Design und HTML/ CSS-Programmierung<br />
erfolgte durch die Webagentur<br />
1/07 � 50<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Aperto AG. Begleitet wurde die Umsetzung<br />
durch die Bundesstelle für<br />
Informationstechnik (B<strong>IT</strong>), die auch die<br />
Redakteure des Bundesrates hinsichtlich<br />
der Einhaltung der Barrierefreiheit<br />
schulte.<br />
Der Auftritt ist mit Schriftvergrößerung<br />
oder auch nur mit Tastatur nutzbar. Die<br />
Umsetzung erfolgte ohne unsichtbare<br />
Tabellen und in fluidem und flexiblen<br />
Design, das mit der Schriftgröße wächst<br />
und sich der Fenstergröße des Browsers<br />
anpasst. So ist garantiert, dass der Webauftritt<br />
auch für die neue große Zielgruppe<br />
der älteren Surfer so zugänglich<br />
wie möglich ist und flexibel je nach<br />
Endgerät und dessen individueller Einstellung<br />
perfekt funktioniert.<br />
„Der Award unterstreicht die exzellente<br />
Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten,<br />
die bei der Gestaltung und Umsetzung<br />
des barrierefreien Internet-Auftritts<br />
involviert waren.“, so Dr. Rolf<br />
Vonhoff - Projektleiter für den Bundesrat<br />
bei MATERNA. Der Bundesrat ist<br />
der erste Mandant, der die aktuelle Version<br />
3.0 des GSB produktiv in der zentralen<br />
Hostingumgebung der B<strong>IT</strong> eingesetzt<br />
hat.<br />
„Die Auszeichnung bestätigt unsere<br />
umfangreichen Weiterentwicklungen der<br />
aktuellen GSB-Version hinsichtlich der<br />
Barrierefreiheit.“ freut sich Michael<br />
Kalkan, zuständiger Projektleiter der B<strong>IT</strong><br />
für den Bundesrat. „Templates und<br />
Editor des GSB geben Behörden die<br />
optimale Grundlage, ihren Webauftritt<br />
barrierefrei zu gestalten.“ Mit dem Anfang<br />
nächsten Jahres erscheinenden<br />
Servicepack 1 des GSB 3.0 werden diese<br />
Bemühungen noch verstärkt. Der GSB<br />
wird dann um einen „B<strong>IT</strong>V-Assistenten“<br />
ergänzt, der die redaktionelle Arbeit<br />
noch weiter unterstützt. Abkürzungen,<br />
Zitate und Sprachwechsel können<br />
dann automatisiert ausgezeichnet werden.<br />
Weiterhin warnt der Assistent den<br />
Redakteur, sollten Aspekte der B<strong>IT</strong>V<br />
wie beispielsweise Tabellenauszeichnungen<br />
oder die Überschriftenhierarchie<br />
nicht korrekt eingehalten<br />
werden. (PM) �<br />
Steuererklärung mit<br />
Hilfe von ELSTER<br />
Die Senatsverwaltung für Finanzen<br />
wirbt in diesem Jahr verstärkt<br />
dafür, die Steuererklärung<br />
mit Hilfe von ELSTER zuhause<br />
am Computer zu erledigen. „Es ist einfach,<br />
es spart Zeit, es ist zuverlässig und<br />
sicher“, so Finanzsenator Thilo Sarrazin<br />
heute bei einer Pressekonferenz in der<br />
Info-Zentrale des Finanzamts Schöneberg.<br />
„Wer einen Computer und einen<br />
Internetanschluss hat, der hat keinen<br />
Grund mehr, zu Formularen in Papierform<br />
zu greifen. Mit ELSTER haben<br />
alle Beteiligten weniger Papierkram, und<br />
der Bescheid kommt auch schneller.“<br />
16,6 % der <strong>Berlin</strong>er Einkommensteuererklärungen<br />
wurden schon im letzten<br />
Jahr per ELSTER eingereicht: Ziel der<br />
Finanzverwaltung ist es, dass es in 2007<br />
noch deutlich mehr werden. Finanzsenator<br />
Sarrazin: „Über die Hälfte der<br />
Privathaushalte hat heute einen<br />
Internetzugang. Es gibt also noch viele<br />
Menschen, die ELSTER nutzen könnten,<br />
aber es bislang noch nicht getan<br />
haben. Und die wollen wir überzeugen.“<br />
Grund für die verstärkte Werbung für<br />
ELSTER ist auch, dass durch dieses<br />
moderne E-Government-Verfahren<br />
Arbeitsabläufe in den Finanzämtern effizienter<br />
und moderner organisiert werden<br />
können. „ELSTER spart in den<br />
Finanzämtern Zeit und hilft auch, Fehler<br />
zu vermeiden“, so Finanzsenator<br />
Sarrazin: „Es müssen weniger Daten<br />
manuell eingegeben werden, es wird<br />
weniger Papier bewegt und archiviert.<br />
Den Zeitvorteil geben wir gern dadurch<br />
an den Bürger weiter, dass elektronisch<br />
eingereichte Erklärungen in der Regel in<br />
vier Wochen bearbeitet werden.“<br />
Grundlage für die Steuererklärung per<br />
PC ist weiterhin - neben kommerziellen<br />
Programmen mit ELSTER-Funktion –<br />
das kostenlose Steuererklärungsprogramm<br />
ElsterFormular, dessen aktuelle<br />
Version 2006/2007 unter<br />
www.elsterformular.de heruntergeladen<br />
werden kann. (LPD) �
Hilfestellung beim<br />
Umgang mit<br />
Passwörtern<br />
<strong>Berlin</strong> - 15 bis 20 Passwörter oder<br />
Zahlencodes muss sich ein Nutzer<br />
von <strong>IT</strong>K-Produkten und<br />
-Dienstleistungen beruflich oder privat<br />
durchschnittlich merken, schätzt der<br />
Branchenverband B<strong>IT</strong>KOM nach einer<br />
Umfrage unter 400 <strong>IT</strong>-Sicherheitsexperten.<br />
Einige Nutzer haben schon<br />
heute mehr als 60 Kennwörter. Dabei<br />
nimmt die Zahl der Geräte, Dateien,<br />
EC-Karten, Webseiten, die durch Passwörter<br />
vor fremden Zugriff geschützt<br />
werden müssen, weiter zu. „Der sorgfältige<br />
Umgang mit Passwörtern bekommt<br />
aus Sicht der <strong>IT</strong>-Sicherheit eine immer<br />
größere Bedeutung, viele Sicherheitslücken<br />
in Unternehmen sind insbesondere<br />
auf unvorsichtige Mitarbeiter zurückzuführen“,<br />
sagt Lutz Neugebauer,<br />
Bereichsleiter Sicherheit beim B<strong>IT</strong>KOM.<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM gibt Tipps, was bei der<br />
privaten und beruflichen Nutzung zu<br />
beachten ist und wie technische Hilfen<br />
die Umsetzung der Tipps erleichtern:<br />
1. Benutzen Sie nicht mehrfach das<br />
gleiche Passwort!<br />
Das ist zwar bequem, aber wenn dieses<br />
aufgedeckt wird, sind sämtliche dadurch<br />
abgesicherten Zugänge ohne Schutz.<br />
2. Ändern Sie Ihre Passwörter regelmäßig!<br />
Wenn Sie Ihr Passwort nicht selbst wählen<br />
können, sondern zugewiesen bekommen,<br />
ändern Sie es umgehend ab. Generell<br />
sollten Sie Ihre wichtigsten Passwörter<br />
alle vier Wochen ändern. Stellen Sie<br />
am besten Ihren Computer so ein, dass<br />
er Sie an den Wechsel erinnert.<br />
3. Wählen Sie starke Passwörter!<br />
Ein Passwort wird nach heutiger Bewertung<br />
dann als stark eingestuft, wenn es<br />
mindestens 8 Zeichen lang ist und<br />
möglichst aus einer zufälligen Reihenfolge<br />
von Groß- und Kleinbuchstaben,<br />
Zahlen und Sonderzeichen besteht.<br />
Grundsätzlich gilt: Je länger das Pass-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
wort ist, desto schwerer ist es zu knacken.<br />
4. Verwenden Sie keine Passwörter<br />
mit persönlichem Bezug!<br />
Namen von Ehegatte, Kindern und<br />
Haustieren, Geburtstage, KFZ-Kennzeichen<br />
usw. lassen sich leicht erraten.<br />
5. Schreiben Sie keine Passwörter<br />
auf!<br />
Der beste Schutz eines Passworts besteht<br />
darin, es sich nur zu merken.<br />
Foto: devon<br />
6. Vermeiden Sie im Regelfall eine<br />
automatische Speicherung von Passwörtern!<br />
In den meisten Internet-Browser-Programmen<br />
besteht die Möglichkeit, Passwörter<br />
für bestimmte Webseiten speichern<br />
zu lassen. Diese Passwörter werden<br />
jedoch im Regelfall unverschlüsselt<br />
im Computer gespeichert. Daher sollten<br />
Sie diese Möglichkeit niemals auf Computern<br />
nutzen, die für Dritte frei zugänglich<br />
sind!<br />
7. Sollte die Anzahl der zu merkenden<br />
Passwörter zu groß werden, benutzen<br />
Sie sichere Hilfsmittel!<br />
Ohne technische Hilfen lassen sich die<br />
obigen Hinweise für die sichere Passwort-Generierung<br />
und -Verwaltung<br />
kaum umsetzen. Doch so genannte<br />
„Passwortsafes“ können Sie unterstützen.<br />
Die Programme werden entweder<br />
auf einem verschlüsselten Bereich der<br />
Festplatte gespeichert oder mit externen<br />
Speichermedien wie USB-Sticks<br />
oder Smartcards mit Ihrem Rechner<br />
verbunden. Sie erstellen erstens starke<br />
Passwörter nach den oben genannten<br />
Kriterien. Zweitens weisen sie bei Bedarf<br />
ein neues Passwort einer speziellen<br />
Web-Seite zu und nutzen beim Abruf<br />
dieser Web-Seite auch automatisch das<br />
richtige Passwort. Der Nutzer muss dabei<br />
das Passwort selbst gar nicht im Klartext<br />
kennen. Drittens werden alle Passwörter<br />
verschlüsselt gespeichert. Der Nutzer<br />
muss sich auf diese Weise nur noch<br />
ein möglichst sicheres Master-Passwort<br />
merken. Sollte er allerdings dieses vergessen<br />
oder offenbaren, können die anderen<br />
nicht mehr genutzt werden.<br />
8. Benutzen Sie Ihre Köpermerkmale<br />
(Biometrie) als Passwort!<br />
Viele neue Endgeräte haben mittlerweile<br />
integrierte Biometrie-Scanner und können<br />
so auf herkömmliche Passwörter<br />
verzichten. Mittlerweile haben sich unter<br />
anderem USB-Sticks etabliert, die<br />
die oben genannten Passwortsafes z.B.<br />
mit dem Fingerabdruck des Nutzers<br />
absichern können. Hier durch entfällt<br />
das sonst notwendige Master-Passwort.<br />
(PM) �<br />
BSI veröffentlicht<br />
Sicherheitsanalyse<br />
zur Windows<br />
Communication<br />
Foundation<br />
Bonn - Das Bundesamt für Sicherheit<br />
in der Informationstechnik<br />
(BSI) hat eine Sicherheitsanalyse<br />
der Kommunikationsplattform für<br />
Microsoft Windows Systeme „Windows<br />
Communication Foundation (WCF)“<br />
durchgeführt und Ende 2006 veröffentlicht.<br />
Es wurde eine praxisorientierte<br />
Beispielanwendung zur sicheren Nutzung<br />
der �<br />
1/07 � 51
� WCF-Sicherheitsfunktionen erarbeitet<br />
und zusätzlich erforderliche<br />
Sicherheitsmaßnahmen abgeleitet. Zusammen<br />
mit den WCF-Sicherheitsfunktionen<br />
ermöglichen die ergänzenden<br />
Handlungsempfehlungen des BSI<br />
den sicheren interoperablen Einsatz verteilter<br />
Systeme auf der neuen Microsoft-<br />
Anwendungsplattform „.NET 3.0“.<br />
Die Windows Communication<br />
Foundation (WCF), auch bekannt unter<br />
dem früheren Codenamen Indigo, ist<br />
eine dienstorientierte Kommunikationsplattform<br />
für verteilte Anwendungen.<br />
Sie wurde als Kernbestandteil der neuen<br />
Microsoft-Anwendungsplattform<br />
„.NET 3.0“ Ende 2006 fertig gestellt<br />
und führt unterschiedliche Kommunikationstechnologien<br />
standardisiert mit<br />
einer einheitlichen Programmierschnittstelle<br />
zusammen. Die WCF wurde<br />
ursprünglich für Microsoft Windows<br />
Vista entwickelt, ist aber auch für<br />
Windows XP und Windows Server 2003<br />
verfügbar.<br />
Sicherheit für verteilte Anwendungen<br />
Das zuverlässige und sichere Zusammenspiel<br />
der verteilten service-orientierten<br />
Anwendungen erfordert entsprechende<br />
Sicherheitsvorkehrungen, zum<br />
Beispiel bei der Verteilung von Lösungen<br />
auf Servern oder den Berechtigungskonzepten.<br />
Ausgehend von einer<br />
Bedrohungsmodellierung über die konkrete<br />
Implementierung einer Beispielanwendung<br />
bis hin zu spezifischen Fragen<br />
der Verteilung von Anwendungskomponenten<br />
auf Zielsystemen untersuchte<br />
das BSI die WCF-Sicherheitsfunktionen.<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
newtelligence AG (www.newtelligence.com),<br />
Korschenbroich, entwickelte das BSI<br />
Handlungsempfehlungen und eine beispielhafte<br />
praxisorientierte WCF-Anwendung<br />
zur sicheren Nutzung der<br />
WCF-Sicherheitsfunktionen sowie zur<br />
Umsetzung zusätzlich notwendiger Maßnahmen.<br />
BSI im Dialog mit Microsoft<br />
Entscheidend für die Qualität der erzielten<br />
Ergebnisse war die intensive Dis-<br />
1/07 � 52<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
kussion des BSI mit den WCF-Entwicklern<br />
bei Microsoft in Redmond, USA.<br />
Die Grundlage für die Zusammenarbeit<br />
bildete das „Technology Adoption Program“<br />
für WCF, dem das BSI 2005<br />
beigetreten ist. Dadurch erhielt das BSI<br />
bereits in der Entwicklungsphase detaillierten<br />
Einblick in die WCF. Im Dialog<br />
mit den WCF-Entwicklern konnte ein<br />
wichtiger Beitrag zur Erhöhung der <strong>IT</strong>-<br />
Sicherheit von verteilten Anwendungen<br />
auf der .NET-Plattform erreicht werden.<br />
Interessenten können per E-Mail-Anfrage<br />
an os-security@bsi.bund.de die<br />
Handlungsempfehlungen des BSI zum<br />
sicheren Einsatz der Windows<br />
Communication Foundation (WCF)<br />
beziehen. Die Empfehlungen umfassen<br />
neben den Hinweisen zu WCF-spezifischen<br />
Architekturen, zur sicheren Installation,<br />
Authentisierung und zur Anbindung<br />
von Datenbanken oder der<br />
Fehlerbehandlung in verteilten Systemen<br />
auch auch den Quellcode der beispielhaften<br />
WCF-Anwendung. (PR) �<br />
<strong>IT</strong>-Profimagazin iX über<br />
Webmaster-Tools<br />
Sitemaps: hilfreiches<br />
Werkzeug für<br />
Webmaster<br />
Hannover - Mit den kostenlosen Google-<br />
Sitemaps können Webmaster ihr komplettes<br />
Internetangebot beim Suchmaschinenriesen<br />
anmelden. Google garantiert<br />
zwar kein besseres Ranking, bietet<br />
aber mit diesem Werkzeug wertvolle<br />
Hilfestellung zur Optimierung der eigenen<br />
Website, schreibt das <strong>IT</strong>-Profimagazin<br />
iX in der Ausgabe 2/07.<br />
Um die Kommunikation zwischen<br />
Googles Suchrobotern und dem eigenen<br />
Webserver zu beschleunigen, können<br />
Webmaster sämtliche URLs des eigenen<br />
Webauftritts in den Sitemaps auflisten.<br />
Außerdem können sie hier ergän-<br />
zende Angaben zu Aktualisierungsfrequenzen<br />
und letzten Änderungsdaten<br />
der einzelnen Seiten verzeichnen.<br />
Eine Garantie für die sofortige Aufnahme<br />
neuer und geänderter Seiten in den<br />
Index der Suchmaschine gibt es zwar<br />
nicht. Dennoch erhöhen Webmaster auf<br />
diese Weise die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
alle Seiten erfasst werden und der<br />
Google-Suchroboter die Aktualisierungen<br />
zeitnah zur Kenntnis nimmt.<br />
Darüber hinaus bieten Sitemaps hilfreiche<br />
Diagnose und Statistikfunktionen.<br />
So wird beispielsweise angezeigt, ob die<br />
Website schon in den Google-Index<br />
aufgenommen wurde und wann der letzte<br />
Zugriff durch den Google-Robot erfolgte.<br />
Ein Analysetool untersucht die<br />
Datei auf Syntaxfehler und fehlgeschlagene<br />
Verknüpfungen.<br />
Die Anfragestatistik gibt Aufschluss über<br />
die Suchbegriffe, die Google-Nutzer eingegeben<br />
haben und in deren Ergebnisseiten<br />
die eigene Website auftauchte.<br />
Zusätzlich erfährt man, über welche<br />
Suchanfragen die Nutzer am häufigsten<br />
auf die eigene Website gelangt sind.<br />
Anhand dieser Daten kann man die<br />
Nachfrage der Nutzer überprüfen und<br />
das eigene Angebot anpassen.<br />
Seit im November 2006 Yahoo und<br />
MSN das Sitemap-Protokoll von Google<br />
übernommen haben, können Webmaster<br />
nun ein einheitliches Protokoll nutzen,<br />
um ihre Inhalte den drei Großen im<br />
Suchmaschinenmarkt zugänglich zu<br />
machen. (PM) �<br />
eTeamwork<br />
Webbasierte Gruppenarbeit<br />
Weitere Einzelheiten:<br />
Vertrieb<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Hr. Wacek - Vertriebsleiter (k)<br />
Tel. 9012 (912) 6167<br />
eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de
Integrierte Lösungen<br />
für die öffentliche<br />
Verwaltung<br />
Unterschleißheim - Microsoft<br />
zeigte auf der CeB<strong>IT</strong> 2007 integrierte<br />
Lösungen für die öffentliche<br />
Verwaltung und das Gesundheitswesen.<br />
Im Bereich „Öffentlicher Dienst“<br />
präsentierte das Unternehmen drei<br />
Schwerpunkte rund um den modernen<br />
Verwaltungsarbeitsplatz und dessen Einsatz<br />
in der öffentlichen Verwaltung:<br />
Neben dem modernen Bundeswehrarbeitsplatz<br />
bildete das Gemeinschaftsprojekt<br />
„UnsereVerwaltung“ von neun<br />
Microsoft-Partnern einen weiteren Inhalt<br />
des Messeauftritts. Zudem zeigt<br />
Microsoft wegweisende Praxislösungen<br />
für das Dokumentenmanagement und<br />
die Archivierung. Darüber hinaus präsentierte<br />
das Unternehmen mit der Version<br />
3.0 die nächste Generation des E-<br />
Government Starter Kit, einer Integrationsplattform<br />
für E-Government-<br />
Dienste zwischen Behörden, Unternehmen<br />
und Bürgern.<br />
Mit dem modernen Verwaltungsarbeitsplatz<br />
bietet Microsoft eine<br />
Lösungsplattform, die es ermöglicht, aus<br />
der gewohnten Microsoft Office-Umgebung<br />
heraus direkt auf Informationen<br />
und Vorgangsdaten in bestehenden<br />
Fachverfahren zuzugreifen und diese zu<br />
bearbeiten. Existierende, historisch gewachsene<br />
Verfahrensabläufe werden so<br />
optimiert, die Anzahl von Bearbeitungsschritten<br />
reduziert, neu einzuführende<br />
Prozesse schnell und einfach erlernt.<br />
Dadurch werden Wirtschaftlichkeit und<br />
Effizienz bei der täglichen Aufgabenerfüllung<br />
in den öffentlichen Verwaltungen<br />
erhöht.<br />
Der moderne Verwaltungsarbeitsplatz<br />
deckt nach Firmenangaben Funktionsbereiche<br />
wie Dokumentenmanagement<br />
und Archivierung sowie Wissensmanagement<br />
ab. Zudem ermögliche er<br />
eine optimale Zusammenarbeit zwischen<br />
Teams, Referaten und Verwaltungen.<br />
Durch die direkte Integration von OSCI-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Foto Microsoft Corporation - Im Bereich „Öffentlicher Dienst“ präsentierte das<br />
Unternehmen drei Schwerpunkte rund um den modernen Verwaltungsarbeitsplatz<br />
und dessen Einsatz in der öffentlichen Verwaltung: Neben dem modernen<br />
Bundeswehrarbeitsplatz bildete das Gemeinschaftsprojekt „UnsereVerwaltung“ von<br />
neun Microsoft-Partnern einen weiteren Inhalt des Messeauftritts.<br />
Komponenten in Microsoft Office werde eine rechtssichere Kommunikation gewährleistet.<br />
Praxisbeispiele für die Integration von Fachanwendungen<br />
Mit dem Gemeinschaftsprojekt „UnsereVerwaltung“ fügen verschiedene Microsoft-<br />
Partner ihre Fachanwendungen für die öffentliche Verwaltung zu einer Gesamtlösung<br />
zusammen. Unternehmen wie EKOM21, Fritz & Macziol, Healy Hudson,<br />
Infoma, <strong>IT</strong>A Systemhaus, PC-Ware und Provox haben gemeinsam eine CD mit 13<br />
konkreten Einsatzszenarien für Gemeinden entwickelt, die das Zusammenspiel der<br />
einzelnen Fachanwendungen unter Interoperabilitätsgesichtspunkten erlebbar machen:<br />
Die Anwendungsbeispiele sollen demonstrieren, wie in einer integrierten<br />
Verwaltung bewährte Praxislösungen aus verschiedenen Fachbereichen einer Behörde<br />
medienbruchfrei zusammenarbeiten. Die einzelnen zu integrierenden Anwendungen<br />
sind beispielsweise eine Business Intelligence-Lösung inklusive Entscheider-<br />
Cockpit, medienbruchfreie Auskunfts- und Antragsstellung, interkommunale Zusammenarbeit,<br />
Ordnungswidrigkeiten, E-Vergabe oder Finanzwesen (DOPPIK,<br />
Veranlagung von Steuern und Abgaben, Vollstreckung). Weitere Anwendungen<br />
betreffen spezifische Themen wie Liegenschafts- und Gebäudemanagement, inklusive<br />
Instandhaltung, GEO Data Warehouse sowie die Optimierung der Infrastruktur.<br />
Diese Referenzen veranschaulichen auch den praxisnahen Einsatz des „Modernen<br />
Verwaltungsarbeitsplatzes“ im kommunalen Umfeld. Die CD enthält Videos,<br />
Klickfolgen und Detailbeschreibungen. Unterstützt wird das Projekt von IBM, Intel<br />
und Microsoft.<br />
E-Government Starter Kit Version 3.0<br />
Das E-Government Starter Kit Version 3.0 wurde speziell für kommunale Dienste,<br />
die sich an Bürger, Unternehmen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit einer<br />
integrierten Verwaltung wenden, weiterentwickelt. Es folgt einem �<br />
1/07 � 53
� integrativen Ansatz und ist somit<br />
die Lösungsplattform für alle Organisationen<br />
der öffentlichen Hand, die<br />
bereichsübergreifende elektronische<br />
Dienstleistungen realisieren wollen. Bestehende<br />
Fachanwendungen können<br />
damit webfähig gemacht und deren<br />
Dienste in das Internet oder Intranet<br />
eingebunden werden. (PR) �<br />
Vergabe-Dialog ohne<br />
Gesetzbuch in der<br />
Hand<br />
Manche Unternehmen trauen<br />
sich an öffentliche Ausschreibungen<br />
erst gar nicht heran.<br />
Andere sehen für Ihre Angebote keine<br />
Chance, von der öffentlichen Hand berücksichtigt<br />
zu werden. Nur ein kleiner<br />
Teil der Wirtschaft beteiligt sich<br />
überhaupt an der öffentlichen Auftragsvergabe.<br />
Dem <strong>Berlin</strong>er Unternehmer<br />
Olaf Feller ist das nicht egal. Mit dem<br />
Vergabe-Dialog bringt er Beschaffer und<br />
Anbieter an einen Tisch – mit überraschenden<br />
Ergebnissen. Thomas Keup<br />
berichtet:<br />
Anfang März d. J., im Konferenzzentrum<br />
der Pixelpark AG in der „Oberbaum<br />
City“ an der Spree: Der <strong>Berlin</strong>er E-<br />
Government-Spezialist CSNet begrüßt<br />
zum zweiten Mal Vertreter von <strong>Berlin</strong>er<br />
und Brandenburger Vergabestellen,<br />
Universitäten und hauptstädtischen<br />
Dienststellen verschiedener Bundesbehörden.<br />
Am – sprichwörtlich – runden<br />
Tisch sitzen außerdem Geschäftsführer<br />
mittelständischer Unternehmen,<br />
Vergabeberater und <strong>IT</strong>-Consulter. Ziel<br />
des Vergabe-Dialogs ist der direkte Austausch<br />
zwischen Ausschreibern und Bietern<br />
– ohne Gesetzbuch in der Hand.<br />
Eine spannende Plattform, wie sich herausstellt.<br />
„Themen, die allen unter den Nägeln<br />
brennen.“<br />
Olaf Feller, Initiator des Vergabe-Dialogs<br />
und Geschäftsführer der <strong>Berlin</strong>er<br />
1/07 � 54<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
CSNet GmbH, fasst die Intention der regelmäßigen Veranstaltung zusammen:<br />
„Beim Vergabe-Dialog geht es nicht um aktuelle Ausschreibungen, das ist gemeinsamer<br />
Konsenz. Aber: Es geht um aktuelle Vergabe-Themen, Themen, die allen<br />
unter den Nägeln brennen.“ So geht es für die gut 20 Teilnehmer an diesem Freitag<br />
um Herausforderungen, die alle nur zu gut kennen; Optimierung der internen<br />
Abläufe bei Vergabe bzw. Beschaffung oder die Auswirkungen geänderter Vorschriften<br />
auf Prozesse und Strukturen in den Vergabestellen.<br />
„Bieter, traut Euch zu fragen! Fragen kostet nichts.“<br />
Michael Proch, Leiter der Vergabestelle der Universität Konstanz und Mitinitiator<br />
des Vergabe-Dialogs geht einen Schritt weiter. Seine Botschaft: „Bieter, traut Euch<br />
zu fragen! Fragen kostet nichts.“ Auch für seine Kollegen in den öffentlichen<br />
Einrichtungen hat er eine klare Botschaft: „Ausschreiber, Ihr dürft auch antworten!“<br />
Der erfahrene Verwaltungsfachmann berät seit Langem Kollegen in Sachen Beschaffung.<br />
Eine seiner Kernthesen lautet: „eine Ausschreibung besteht aus Angebot und<br />
Nachfrage. Nur wenn sich beide Partner miteinander verständigen, kommt unterm<br />
Strich etwas Vernünftiges heraus“.<br />
Lange haben Olaf Feller und sein Team überlegt, was Ausschreiber und Anbieter im<br />
Detail interessiert. Aus seiner eigenen Erfahrung in der Ausschreibungsberatung<br />
kommt er zu einem ganz eigenen Ergebnis: „Vergabe-Effizienz ist eines der<br />
Themen.“ Und so stellt er in diesem Treffen drei zentrale Fragen in den Raum:<br />
Welche Wünsche und Erwartungen haben Beschaffer und Bieter in der Angebotsphase?<br />
Was können Ausschreiber und Anbieter besser machen, damit die Ausschreibung<br />
rund läuft? Und wie können Vergabestellen und Lieferanten sicher und sinnvoll<br />
miteinander kommunizieren?<br />
Beim gemeinsamen Mittagessen ist das Eis gebrochen.<br />
Während am Morgen nicht nur die anwesenden Ausschreiber Hemmungen haben,<br />
bei den Impuls-Vorträgen der Referenten nachzufragen, ist das Eis beim �<br />
Ausschreibungen und über Vergabeverfahren der öffentlichen Auftraggeber im Land<br />
<strong>Berlin</strong>: http://www.vergabeplattform.berlin.de/main.html
� gemeinsamen Mittagessen gebrochen.<br />
In kleinen Runden sitzen Unternehmer,<br />
Berater und Ausschreiber zusammen,<br />
diskutieren angeregt Themen, wie die<br />
Vermeidung von Stolpersteinen im<br />
Vergabeverfahren oder die rechtssichere<br />
Ausschreibung und Bewertung gemäß<br />
UfAB. Die Möglichkeit, sich direkt mit<br />
der „anderen Seite“ austauschen zu können,<br />
wird als wohltuende Bereicherung<br />
zum normalen Arbeitsalltag gesehen.<br />
Organisator Mario Rosenthal rechnet<br />
mit gut 20 Minuten beim anschließenden<br />
Networking, doch seine Gäste machen<br />
ihm einen kräftigen Strich durch<br />
die Zeitplanung. Mehr als 1 ½-Stunden<br />
diskutieren Behördenvertreter und Ausschreibungsberater,<br />
Unternehmer und<br />
<strong>IT</strong>-Fachleute am Nachmittag miteinander,<br />
was sie schon immer mal persönlich<br />
besprechen wollten. Längst ist<br />
die anfängliche Hemmung einem offenen<br />
Dialog gewichen, sind aus Vertretern<br />
unterschiedlicher Interessen Gesprächspartner<br />
geworden. Schließlich<br />
geht es darum, Ausschreibungen erfolgreich<br />
umzusetzen. Und das erreicht man<br />
am Besten in einer Atmosphäre des Vertrauens.<br />
Über den Veranstalter CSNet GmbH,<br />
<strong>Berlin</strong><br />
Central Services Network ist hochspezialisierter<br />
Dienstleister für moderne<br />
<strong>IT</strong>-Infrastrukturen und elektronische<br />
Ausschreibungen in der Verwaltung. Der<br />
bundesweite Spezialist mit Niederlassungen<br />
in Hamburg, dem Rhein-Main-<br />
Gebiet und München bietet mit „Tender<br />
42 Public“ das erste UfAB-konforme<br />
E-Vergabe-System mit eigenem<br />
Bietertool an. Weitere Informationen<br />
im Web unter www.vergabe-dialog.de .<br />
(PM) �<br />
Interop <strong>Berlin</strong> 2007<br />
Poing - Vom 6. bis zum 8. November<br />
2007 wird die Interop <strong>Berlin</strong><br />
2007, eine Veranstaltung von<br />
CMP Technology und CMP-WEKA,<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
auf dem <strong>Berlin</strong>er Messegelände stattfinden<br />
und damit ihre Rolle als eine der<br />
weltweit führenden B2B-Technologie-<br />
Messen weiter ausbauen. Die Interop<br />
<strong>Berlin</strong> ist nach Angaben des Veranstalters<br />
„eine hervorragende Plattform für<br />
den Austausch von Informationen, Wissen<br />
und Ideen“. In Workshops, Vorträgen<br />
und Diskussionsrunden bietet dieser<br />
Kongress Besuchern die Möglichkeit,<br />
mit <strong>IT</strong>-Herstellern, Anwendern,<br />
Resellern und Systemhäusern in Kontakt<br />
zu treten.<br />
Das Programm umfasst die Bereiche<br />
Infrastructure & Services, IP<br />
Communications, Wireless & Mobility,<br />
Data Center & Server Systems, <strong>IT</strong><br />
Security und Physical Security und verfolgt<br />
damit den Anspruch, alle Themen<br />
abzudecken, die heute den Geschäftserfolg<br />
eines Unternehmens entscheidend<br />
beeinflussen.<br />
Seit mehr als zwei Jahrzehnten besuchen<br />
Entscheider und <strong>IT</strong>-Spezialisten<br />
die Interop, um sich über die jüngsten<br />
Innovationen in der Informationstechnologie<br />
zu informieren und mehr<br />
über die bestmögliche Integration dieser<br />
Lösungen und deren Nutzen im<br />
täglichen Geschäft zu erfahren. Das<br />
Programm der diesjährigen dreitägigen<br />
Veranstaltung in <strong>Berlin</strong> wird ein umfangreiches<br />
Vortragsprogramm zu den<br />
aktuellen Themengruppen umfassen.<br />
Zahlreiche Workshops sowie die Möglichkeit<br />
zu One-to-One Meetings runden<br />
das Programm der Veranstaltung<br />
ab. Hochrangige Sprecher werden die<br />
neusten technologischen Entwicklungen<br />
beleuchten. Die Besucher dieses<br />
richtungweisenden Kongresses erfahren,<br />
wie sie ihre <strong>IT</strong>-Investitionen optimieren,<br />
technologische Herausforderungen<br />
heute und in Zukunft bewältigen<br />
und aus den verschiedenen <strong>IT</strong>- und<br />
Infrastruktur-Lösungen den größtmöglichen<br />
Nutzen erzielen können.<br />
Die Interop zieht weltweit jährlich<br />
200.000 Teilnehmer an; für das Jahr<br />
2007 rechnen CMP Technology und<br />
CMP-WEKA in <strong>Berlin</strong> mit etwa 10.000<br />
Besuchern. Die Interop <strong>Berlin</strong> ist Teil<br />
einer weltweiten Veranstaltungsreihe. Zu<br />
den Veranstaltungsorten zählen Las<br />
Vegas, New York und Tokio. Weitere<br />
Informationen zur Interop 2007 in <strong>Berlin</strong><br />
finden Sie auf der Website<br />
www.interop.eu. Interessierte Unternehmen<br />
können sich für die Ausstellung<br />
und die Workshops noch bis zum<br />
31.05.2007 auf der Website<br />
www.interop.eu anmelden.<br />
Die Interop ist eine seit 22 Jahren eingeführte,<br />
weltweit durchgeführte<br />
Veranstaltungsreihe von CMP Technology.<br />
Die Events bringen <strong>IT</strong>-Anbieter<br />
und Entscheidungsträger aus Unternehmen<br />
zusammen, um gemeinsam <strong>IT</strong>-Strategien<br />
zu entwickeln, die Effizienz im<br />
Anwenderunternehmen nachhaltig zu<br />
steigern und Wettbewerbsvorteile zu<br />
schaffen. Die Adaption neuer<br />
Technologien und ihre Auswirkungen<br />
auf Geschäftsprozessanwendungen sowie<br />
der Einsatz konvergenter Netze und<br />
ihr Nutzen für den Anwender sind zwei<br />
Kernthemen auf der Interop 2007. Dank<br />
der umfassenden und lösungsorientierten<br />
Workshops und Vorträge, der Life-Demonstrationen<br />
sowie der Tests und Techniken<br />
des InteropNet- und InteropLabs-<br />
Programms ist die Veranstaltungsreihe<br />
Interop ein Forum für die bedeutendsten<br />
Innovationen und Lösungen, die die<br />
<strong>IT</strong>-Industrie zu bieten hat. Weitere Details<br />
zu diesen Veranstaltungen finden<br />
Sie auf der Website www.interop.com.<br />
(OTS) �<br />
PC-WARE startet die<br />
zehnte Performance<br />
Tour durch 19 deutsche<br />
Städte<br />
Bereits zum zehnten Mal veranstaltet<br />
der <strong>IT</strong>-Dienstleister PC-WARE<br />
die Informations-Veranstaltung<br />
speziell für Einkäufer und Beschaffer<br />
aus dem Öffentlichen Dienst.<br />
Unter dem Motto „Softwareprodukte<br />
für eine effiziente Verwaltung - �<br />
1/07 � 55
� optimale Beschaffung und intelligenter<br />
Einsatz“ haben die Teilnehmer<br />
Gelegenheit, sich aus erster Hand<br />
und kostenfrei in Fachvorträgen und im<br />
Dialog mit <strong>IT</strong>-Experten von führenden<br />
Partnerunternehmen und PC-WARE<br />
über neueste <strong>IT</strong>-Lösungen speziell für<br />
den öffentlichen Dienst zu informieren.<br />
Die in diesem Jahr teilnehmenden<br />
Partnerunternehmen sind Adobe,<br />
Appsense, CA, Citrix, Microsoft,<br />
Utimaco und VMWare.<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />
vertreten durch den Vorstand Herrn<br />
Konrad Kandziora, ist Schirmherr der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verstaltung am 7. Juni 2007 im<br />
Hotel Spreebogen <strong>Berlin</strong>.<br />
Frau Maren Siegel, Leiterin Einkauf im<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, referiert im Rahmen der<br />
Verantaltungsreihe zum Thema<br />
„Mittelstandsfreundliche Vergabe im<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>“.<br />
Vom 27. März bis 19. Juni 2007 ist das<br />
Unternehmen in folgenden Städten:<br />
Mannheim, Stuttgart, München, Wiesbaden,<br />
Mainz, Saarbrücken, Kiel,<br />
Hamburg, Bremen, Nürnberg, Erfurt,<br />
Dresden, Hannover, Magdeburg, <strong>Berlin</strong>,<br />
Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Rostock.<br />
Weitere Informationen und die Möglichkeit<br />
zur Anmeldung sind auf der<br />
Homepage unter www.pc-ware.de/<br />
termine zu finden. (PM) �<br />
LinuxTag 2007 Ende<br />
Mai in <strong>Berlin</strong><br />
Bonn, <strong>Berlin</strong> - Der LinuxTag, die<br />
wichtigste Europäische Konferenz<br />
für Linux und Open Source<br />
findet in diesem Jahr vom 30. Mai bis<br />
zum 2. Juni 2007 auf dem Messegelände<br />
am Funkturm in <strong>Berlin</strong> statt. Dies sieht<br />
eine Vereinbarung zwischen Messe<br />
<strong>Berlin</strong> und dem LinuxTag e. V. vor. Die<br />
wesentlichen Rahmenbedingungen wie<br />
die viertägige Konferenz, Ausstellung<br />
von Unternehmen und kostenlose Prä-<br />
1/07 � 56<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
senz von Freien Projekten und vieler<br />
Sonderveranstaltungen werden dabei<br />
beibehalten. Nähere Informationen zur<br />
Veranstaltungen sind unter http://<br />
www.linuxtag.org/ zu finden. (PM) �<br />
SYSTEMS 2007<br />
München - Die SYSTEMS, führende<br />
Business-to-Business-<br />
Messe für <strong>IT</strong>, Media und<br />
Communications wird in diesem Jahr<br />
erstmals an vier statt wie bisher an fünf<br />
Tagen ihre Pforten öffnen. Sie beginnt<br />
damit nicht wie bislang angekündigt am<br />
Montag, sondern am Dienstag, dem 23.<br />
Oktober 2007, und endet am Freitag,<br />
dem 26. Oktober 2007. Durch eine neue<br />
Themenstruktur wird sich die SYSTEMS<br />
auf fünf Hallen am Eingangsbereich<br />
West der Neuen Messe München konzentrieren.<br />
Die SYSTEMS konnte in den letzten<br />
beiden Jahren jeweils ein leichtes Wachstum<br />
der Ausstellerzahl verzeichnen<br />
(2006: 1.262). Dabei haben die Aussteller<br />
ihre Messeauftritte zunehmend auf<br />
das Profil der SYSTEMS als Arbeitszimmer<br />
der <strong>IT</strong>K-Branche angepasst. Die<br />
bisherige Hallenstruktur basierte auf den<br />
Jahren, in denen die durchschnittliche<br />
Standfläche pro Aussteller deutlich größer<br />
war als heute. Klaus Dittrich, Geschäftsführer<br />
der Messe München, will<br />
mit der Konzentration der SYSTEMS<br />
auf fünf Hallen die Attraktivität der<br />
Messe weiter erhöhen: „Die SYSTEMS<br />
erfährt eine zunehmende Akzeptanz bei<br />
den großen Marken der <strong>IT</strong>K-Branche.<br />
So hat beispielsweise SAP angekündigt,<br />
die Standfläche 2007 deutlich zu vergrößern.<br />
Der Ausstellerzuwachs der<br />
SYSTEMS findet in erster Linie durch<br />
kleine und mittelgroße innovative Aussteller<br />
statt, die das Business-to-Business-Profil<br />
der SYSTEMS schätzen. In<br />
ihrem und im Sinne der Fachbesucher<br />
haben wir in Übereinstimmung mit dem<br />
Aussteller-Fachbeirat, wie zum Abschluss<br />
der SYSTEMS 2006 bereits angekündigt,<br />
wegweisende Entscheidungen<br />
getroffen. Die Standflächen, wie sie<br />
noch vor Jahren gebucht wurden, werden<br />
aktuell nicht benötigt, so dass die SYS-<br />
TEMS statt in sechs nun in fünf Hallen<br />
und mit einer komprimierten Hallenstruktur<br />
stattfinden wird. Die Laufzeitverkürzung<br />
um einen Tag trägt zudem den<br />
budgetären Interessen der Aussteller Rechnung.<br />
So öffnet die SYSTEMS 2007 erst<br />
am Dienstag, dem 23. Oktober. Diese<br />
Änderungen tragen dazu bei, das Profil der<br />
Messe als der führenden Business-to-Business-Messe,<br />
als dem „Arbeitszimmer der<br />
<strong>IT</strong>K-Branche“ zu schärfen.“<br />
Für die Kernzielgruppe der SYSTEMS-<br />
Besucher, die kaufmännischen und technischen<br />
Entscheider, ist der Montag als<br />
Besuchstag ungünstig. So öffnet die<br />
SYSTEMS künftig von Dienstag bis Freitag<br />
ihre Tore. Dies trägt den Terminkalendern<br />
des Fachpublikums Rechnung<br />
und erleichtert auch kleinen und mittelgroßen<br />
Unternehmen die Entscheidung,<br />
auf der SYSTEMS auszustellen. Klaus<br />
Dittrich: „Hinzu kommt, dass die Messe<br />
München bereits sehr gute Erfahrungen<br />
mit der Vier-Tage-Laufzeit gemacht hat.<br />
Beispielsweise finden die Weltleitmessen<br />
electronica und Productronica mit einem<br />
außerordentlich hohen Auslandsanteil<br />
ebenfalls von Dienstag bis Freitag<br />
statt. Wir versprechen uns von der Konzentration<br />
der SYSTEMS auf vier Tage<br />
nochmals eine deutliche Stärkung unseres<br />
Ausstellerwachstums und damit eine<br />
höhere Attraktivität für Besucher.“<br />
Die SYSTEMS will die Besucherzahl im<br />
kommenden Jahr um wenigstens zehn<br />
Prozent erhöhen. Um dieses ambitionierte<br />
Ziel zu erreichen, entwickelt die<br />
Messe weitere innovative Ausstellungsund<br />
Kongressangebote und verstärkt ihre<br />
Marketingmaßnahmen. Auch will man<br />
sich die positive Konjunkturentwicklung<br />
der <strong>IT</strong>K-Branche zunutze machen.<br />
Insbesondere für <strong>IT</strong>-Entscheider und technische<br />
Experten wird die SYSTEMS 2007<br />
attraktive Informationen bieten. Die SYS-<br />
TEMS 2007 realisiert damit die bereits im<br />
Oktober angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen<br />
im Einklang mit der<br />
<strong>IT</strong>K-Industrie und auf der Basis der<br />
Besucherbefragung durch ein unabhängiges<br />
Marktforschungsinstitut. (PM) �
Das große Buch<br />
Windows Vista<br />
Business<br />
Fundiertes Praxiswissen für den<br />
direkten Vista-Einsatz<br />
Düsseldorf - Verbesserter<br />
Bedienkomfort, reibungslose<br />
Netzwerkintegration, neue<br />
Kommunikationstools und mehr Sicherheit<br />
beim Datenaustausch: In diesem<br />
großen Buch zur Windows Vista Business-Edition<br />
erfahren engagierte User<br />
alles Wichtige, um sofort von den zahlreichen<br />
Neuerungen des Vista-Betriebssystems<br />
zu profitieren.<br />
Neben dem reibungslosen Upgrade bestehender<br />
XP-Rechner beziehungsweise<br />
der kompletten Neuinstallation von<br />
Vista spielt für Business-User die Systemsicherheit<br />
eine große Rolle. Die nach<br />
Angaben des Verlages praxisgeprüften<br />
Tipps und Tricks der Windows-Experten<br />
helfen nicht nur bei Startproblemen<br />
weiter. Schutzstrategien für die Verwaltung<br />
von Benutzerkonten und Programmzugriffsrechten<br />
im Netzwerk fehlen<br />
ebenso wenig wie Hintergrundinformationen<br />
zum Trusting Platform<br />
Module (TPM), der Microsoft Managementkonsole,<br />
der neuen Firewall und<br />
dem Windows Defender.<br />
Von der Dateisuche über die neue<br />
Benutzeroberfläche bis hin zum Internet<br />
Explorer 7: Der richtige Umgang mit<br />
allen Vista Business-Funktionen wird in<br />
übersichtlich strukturierten Kapitel detailliert<br />
erklärt. Zusätzliche Themenschwerpunkte<br />
wie das neue Mobilitätscenter<br />
von Vista für die Arbeit mit<br />
Notebook, PDA & Co. oder die<br />
Windows-Teamarbeit für die direkte<br />
Kommunikation unter Kollegen runden<br />
das große Nachschlagewerk ab.<br />
Das große Buch Windows Vista Business<br />
(Gebundene Ausgabe), von Wolfram<br />
Gieseke, Roland Kloss-Pierro, Philip<br />
Kiefer, Roland Kloss-Pierro, 683 Sei-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
ten, Preis EUR 39,95, Bestell-Nr 442579,<br />
ISBN 9783815825792. (PR) �<br />
Neuer Leitfaden: Einkauf<br />
energieeffizienter Bürogeräte<br />
leicht gemacht<br />
Schritt für Schritt<br />
Stromkosten senken<br />
<strong>Berlin</strong> - Kosten senken im Büro<br />
fängt bei der Beschaffung<br />
energieeffizienter Bürogeräte an,<br />
denn der Stromverbrauch bestimmt die<br />
Betriebskosten dieser Geräte. Eine intelligente<br />
Beschaffung berücksichtigt die<br />
beträchtlichen Verbrauchsunterschiede<br />
der elektronischen Helfer und senkt die<br />
Betriebskosten damit nachhaltig. Mit<br />
Hilfe des neuen Leitfadens „Energieeffiziente<br />
Bürogeräte professionell beschaffen“<br />
der Initiative EnergieEffizienz<br />
kann jedes Unternehmen jetzt schnell<br />
und einfach Büros mit den wirtschaftlichsten<br />
Geräten ausstatten.<br />
Der Leitfaden begleitet den professionellen<br />
Einkäufer vom Beschaffungsvorlauf<br />
über die Bedarfsanalyse bis hin zur<br />
Zuschlagserteilung. Jeder Schritt wird<br />
an einem konkreten Beispiel erläutert.<br />
Mustervorlagen geben konkrete<br />
Formulierungsempfehlungen für die<br />
Ausschreibung. Übersichtliche Merkblätter<br />
stellen die wichtigsten Energieeffizienzkriterien<br />
heraus und liefern<br />
kompakte Informationen zu den wichtigsten<br />
Bürogerätekategorien, wie Computer,<br />
Monitore, Kopierer, Drucker,<br />
Multifunktionsgeräte, Scanner und Faxgeräte.<br />
So macht es der Leitfaden dem<br />
Anwender leicht, energieeffiziente Bürogeräte<br />
im Einklang mit dem Vergaberecht<br />
zu beschaffen. Hinweise zur Strom<br />
sparenden Nutzung der Geräte vervollständigen<br />
die Loseblattsammlung, die<br />
bei Bedarf aktualisiert und ergänzt werden<br />
kann.<br />
Stephan Kohler, Geschäftsführer der<br />
Deutschen Energie-Agentur GmbH<br />
(dena): „Mit der EU-Richtlinie über<br />
Energieeffizienz und Energiedienstleistungen<br />
kommt insbesondere<br />
auf die öffentliche Beschaffung die Anforderung<br />
zu, Energieeffizienz und minimale<br />
Lebenszykluskosten als<br />
Bewertungskriterien zu berücksichtigen.<br />
Der neue Leitfaden der Initiative<br />
EnergieEffizienz bietet hierfür eine<br />
praxisorientierte Hilfestellung. Aber<br />
auch private Unternehmen können die<br />
Empfehlungen zur Senkung ihrer Stromkosten<br />
nutzen.“<br />
Der Beschaffungsleitfaden ist ein Angebot<br />
der dena-Kampagne „Effiziente<br />
Stromnutzung im Dienstleistungssektor“,<br />
die im Rahmen der bundesweiten<br />
Initiative EnergieEffizienz von der<br />
dena und den Unternehmen E.ON Energie<br />
AG, EnBW AG, RWE Energy AG<br />
sowie Vattenfall Europe AG getragen<br />
und durch das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />
gefördert wird.<br />
Zu Bestellen ist der Leitfaden unter<br />
www.office-topten.de für eine Schutzgebühr<br />
von 28 Euro. Einrichtungen der<br />
öffentlichen Hand können bis zu drei<br />
Exemplare kostenfrei beziehen. (OTS)<br />
�<br />
Sonderheft zu Web-2.0-<br />
Technologien<br />
Neues iX-Special: „Web<br />
2.0“<br />
Hannover - Der Hype um Web 2.0 löst<br />
auch bei Webentwicklern Begeisterung<br />
aus. Welche technischen Möglichkeiten<br />
sich hinter diesem Begriff verbergen,<br />
zeigt das iX-Special „Web 2.0“. Das<br />
Sonderheft inklusive einer CD-ROM<br />
mit Java-Script-Frameworks ist seit dem<br />
24. November mit einer Auflage von<br />
35.000 Exemplaren zum Preis von 14,90<br />
Euro im Handel.<br />
Bei Web 2.0 dreht sich alles um Interaktivität.<br />
Die gibt es zwar im Prinzip �<br />
1/07 � 57
� seit 1994 - seit der Einführung der<br />
Formulare für HTML -, aber das Aufkommen<br />
der Blogs, die Formulare selbstverständlich<br />
voraussetzen, hat das Web<br />
gleichsam auf eine neue Stufe gehoben.<br />
Abgesehen von der Interaktivität kennzeichnen<br />
vor allem neue Anwendungen<br />
und Diensteschnittstellen, die das Web<br />
dynamischer gestalten, die Version 2.0.<br />
So erregt unter dem Namen Ajax seit<br />
2005 eine Idee Aufsehen, die nicht wie<br />
DHTML und Flash die Darstellung von<br />
Webseiten beleben soll, sondern bei der<br />
Kommunikation zwischen Browser und<br />
Webserver ansetzt.<br />
Diensteschnittstellen, wie sie beispielsweise<br />
der Fotodienst Flickr anbietet,<br />
erlauben es Webentwicklern, Inhalte von<br />
fremden Websites in ihre eigenen zu<br />
integrieren. Das kann, wie bei Google,<br />
bedeuten, Textanzeigen automatisch ins<br />
eigene Webdokument einzubinden oder<br />
über die Flickr-API Fotos von dort ins<br />
hauseigene Web zu holen. Mit sogenanntem<br />
Mashup, der Einbindung weltweit<br />
verteilter Dienste, kann man seine<br />
eigenen Websites durch Geodaten, Bilder<br />
und sogar Textverarbeitung sowie Terminkalender<br />
aufwerten.<br />
All diese Themen behandelt das iX-<br />
Sonderheft. Besondere Berücksichtigung<br />
finden die aktuellen Entwicklungen bei<br />
Programmiersprachen von PHP über<br />
Javascript bis Ruby. Außerdem geht die<br />
1/07 � 58<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
iX-Redaktion auf webspezifische<br />
Programmierumgebungen ein. Eine große<br />
Übersicht zu Ajax-Frameworks, deren<br />
Quelltexte auf der beiliegenden CD-<br />
ROM zusammengefasst sind, und ein<br />
Tutorial zu Java Server Faces runden<br />
das 130 Seiten starke Heft ab. Das iX-<br />
Special richtet sich an Web-Entwickler,<br />
-Administratoren und -Designer.<br />
Das iX-Special ist im Bahnhofsbuchhandel<br />
und im ausgewählten Fachhandel<br />
erhältlich. (PM) �<br />
Telepolis-Buch: Das Potenzial<br />
neuer Internet-Formate<br />
Weblogs, Podcasting<br />
und Videojournalismus<br />
Hannover - Internettagebücher und frei<br />
im Netz verfügbare Audio- und Videobeiträge:<br />
Das sind die neuen<br />
Kommunikationsformen des Internet.<br />
Das Buch „Weblogs, Podcasting und<br />
Videojournalismus“ aus der Telepolis-<br />
Reihe untersucht abseits vom Kulturpessimismus<br />
die demokratischen und<br />
ökonomischen Potenziale der neuen<br />
Internetformate.<br />
Schon mehrfach haben Internettagebücher,<br />
so genannte Weblogs, klassische<br />
Vertreter der Massenmedien bloßgestellt<br />
und ihnen schlecht oder falsch<br />
recherchierte Geschichten nachgewiesen.<br />
In Deutschland ist bildblog.de wohl<br />
einer der bekanntesten Vertreter. Beim<br />
Podcasting stellen Internetnutzer ihre<br />
eigenen Radiosendungen und selbst erstellte<br />
Audio-Beiträge aller Art frei verfügbar<br />
ins Netz. Videojournalismus erweitert<br />
das Konzept um bewegte Bilder,<br />
die man dank digitaler Videokameras<br />
einfach und schnell anfertigen und online<br />
stellen kann.<br />
Ideen für das Buch „Weblogs, Podcasting<br />
und Videojournalismus“ lieferte die<br />
Konferenz „Open Innovation - Auf der<br />
Suche nach neuen Leitbildern“, die die<br />
Heinrich-Böll-Stiftung mit der TU und<br />
HU <strong>Berlin</strong> 2004 in <strong>Berlin</strong> veranstaltete.<br />
Sowohl private Anwender als auch Akteure<br />
aus der Wirtschaft stellen im neuen<br />
Telepolis-Band ihren Umgang mit den<br />
aktuellen Miedientechnologien dar. Die<br />
praxisorientierte Perspektive wird durch<br />
wissenschaftliche Beiträge aus der interdisziplinären<br />
Forschung erweitert.<br />
Autoren<br />
Vanessa Diemand, Jahrgang 1977, studierte<br />
Soziologie und Kunstgeschichte<br />
in Heidelberg. Seit 2004 wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am Institut für Medien<br />
und Wirtschaft des ZKM | Zentrum<br />
für Kunst und Medientechnologie<br />
Karlsruhe.<br />
Michael Mangold, Jahrgang 1962, studierte<br />
Soziologie in Heidelberg und<br />
Mannheim. Seit 2001 Lehrauftrag an der<br />
Universität Karlsruhe, Institut für Soziologie,<br />
Medien- und Kulturwissenschaft.<br />
Professor Peter Weibel, Jahrgang 1944,<br />
studierte Literatur, Film, Mathematik,<br />
Medizin und Philosophie in Wien und<br />
Paris. Er arbeitet als Künstler, Ausstellungskurator,<br />
Kunst- und Medientheoretiker.<br />
Bibliografische Angaben<br />
Vanessa Diemand / Michael Mangold /<br />
Peter Weibel (Hrsg.) Weblogs,<br />
Podcasting und Videojournalismus<br />
(Telepolis), Neue Medien zwischen demokratischen<br />
und ökonomischen Potenzialen,<br />
Heise, November 2006, 234<br />
Seiten, Broschur, ISBN 978-3-936931-<br />
41-9, 18,00 Euro. (PM) �
In eigener Sache<br />
Wie kommt die <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Re<br />
daktion eigentlich an die Informationen,<br />
fragen sich<br />
vielleicht unsere Leserinnen und Leser.<br />
Überwiegend stammen die Meldungen<br />
aus drei Hauptquellen: von Autoren und<br />
von den Agenturen Presseportal.de sowie<br />
pressrelations.de.<br />
Presseportal.de ist Deutschlands umfassendste<br />
Datenbank für Presseinformationen.<br />
Texte, hochauflösende<br />
Bilder und Grafiken sowie sendefertige<br />
Audiobeiträge. Hinter Presseportal.de<br />
steht die dpa-Tochter news aktuell, die<br />
die Presseinformationen im Auftrag von<br />
Parteien, Verbänden, Unternehmen und<br />
staatlichen Stellen für Journalisten zugänglich<br />
macht. Die Dienste, die unter<br />
Presseportal.de bereit gestellt werden,<br />
heißen ots (Originaltextservice), obs<br />
(Originalbildservice), ogs (Originalgrafikservice)<br />
und ors (Originalradioservice).<br />
Ein ähnliches Prinzip verfolgen<br />
auch pressrelations.de und PresseBox.de.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Beiträge stammen also entweder<br />
direkt von Autoren, die mit ihrem<br />
Namen zeichnen, sogenannte Namensbeiträge<br />
oder aber von den erwähnten<br />
Agenturen und somit von Unternehmen<br />
und Organisationen. Die Redaktion<br />
filtert aus den Hunderten von Meldungen,<br />
die jeden Tag veröffentlicht<br />
werden, die für die öffentliche Verwaltung<br />
relevanten heraus. Ergänzt werden<br />
die Berichte noch um entsprechende<br />
Pressemitteilungen, die von den Firmen<br />
und Institutionen direkt versandt werden.<br />
Die Beiträge sind entsprechend<br />
gekennzeichnet:<br />
• EB = Eigenbericht<br />
• OTS = Originaltextservice<br />
• PM = Pressemitteilung<br />
• PB = Pressebox<br />
• PR = pressrelations<br />
• LPD = Landespressedienst<br />
<strong>Berlin</strong> (EB) �<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Überprüfungen von <strong>IT</strong>-Servicevereinbarungen<br />
Der Senat hat im Februar 2007 auf Vorlage des Senators für Inneres und<br />
Sport, Dr. Ehrhart Körting, einen Bericht an das Abgeordnetenhaus zur<br />
Überprüfung von <strong>IT</strong>-Servicevereinbarungen beschlossen.<br />
Das Abgeordnetenhaus hat den Senat anlässlich der Verabschiedung des Haushaltes<br />
2006/2007 aufgefordert, alle abgeschlossenen <strong>IT</strong>-Servicevereinbarungen – sowohl<br />
mit dem zentralen Dienstleister <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> als auch mit<br />
anderen Dienstleistern – unter dem Aspekt der Kosten-Leistungs-Effizienz zu<br />
überprüfen.<br />
Das Gesamtvolumen der überprüften 459 Servicevereinbarungen beträgt ca. 54 Mio.<br />
Euro im Jahr. Bei 98 % dieser Vereinbarungen bestehen keine Zweifel an der<br />
Wirtschaftlichkeit. Für 2 % wird eine Landesvereinbarung mit einem bedarfsgerechten<br />
Produkt- und Leistungskatalog sowie einer einheitlichen Preisgestaltung mit dem<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung ausgehandelt. (LPD) �<br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />
Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />
Leserbrief<br />
Mit großem Interesse lese ich jedes Mal Ihre interessante Publikation.<br />
Besonders imponierend sind die Fachartikel, die trotz des hohen Niveaus<br />
immer sehr verständlich aufbereitet wurden.<br />
In der letzten Ausgabe veröffentlichten Sie einen Beitrag von Frau Yvonne<br />
Burkhardt zu Cluster-Systemen. Auch dieser Artikel ist sehr verständlich und<br />
strukturiert. Allerdings würde ich den allgemeinen Teil gern ergänzen.<br />
Alle von Frau Burkhardt betrachteten Systeme gehen von einer Wiederherstellung<br />
nach einem aufgetretenen Fehler aus und sind im Design auf<br />
schnelle Wiederinbetriebnahmezeiten ausgerichtet. Ich denke, an dieser<br />
Stelle sollte man (Ihren geschätzten Lesern) nicht verheimlichen, dass es<br />
durchaus Lösungen gibt, die nicht auf Fehler reagieren - sondern im Fehlerfall<br />
kontinuierlich weiterarbeiten (paralleles Computing).<br />
Im Windows-Umfeld existieren unabhängig von der auszuführenden Applikation<br />
weltweit zwei Lösungen, wobei EverRun von Marathon T echnologies<br />
die Einzige mit eingebauter Desastertoleranz ist. Diese Lösung ist ca. 100fach<br />
höher verfügbar als ein Cluster bei etwa gleichen Anschaffungskosten<br />
sowie 50-60% geringeren Betriebskosten.<br />
DIVENTUS<br />
Reiner Rohde<br />
Geschäftsführer<br />
1/07 � 59
CeB<strong>IT</strong> 2007 <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-Spezial<br />
1/07 � 60<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Zentrale Behördeneinwahl und effektive Verbrechensbekämpfung: Das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zeigte wegweisende Lösungen am Stand E32/Halle 9<br />
Nachdem die Bundeskanzlerin Angela Merkel das Projekt "ServiceLine 115"<br />
im Dezember des vergangenen Jahres verkündet hat, ist die Idee einer<br />
einheitlichen Behördennummer in aller Munde. Auf <strong>Berlin</strong>er Landesebene<br />
ist diese Idee schon seit Jahren gereift und die Rufnummer 900 als einheitliche<br />
Behördeneinwahl eingerichtet. "Wir begrüßen die Initiative von Frau Merkel, ist es<br />
doch eine Fortsetzung unseres <strong>Berlin</strong>-Telefons auf Bundesebene", freut sich Konrad<br />
Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>). Er gilt<br />
als geistiger Vater des <strong>Berlin</strong>-Telefons, einer besonderen Call-Center-Lösung für<br />
die Bürgerinnen und Bürger des Landes <strong>Berlin</strong>.<br />
<strong>Berlin</strong>-Telefon: Der Grundgedanke des<br />
<strong>Berlin</strong>-Telefons liegt in der Verknüpfung<br />
von der reinen Vermittlungsdienstleistung<br />
mit weiterführenden Auskunftsund<br />
Beratungsfunktionen an zentraler<br />
Stelle. Ziel ist es dabei, eine optimierte<br />
telefonische Erreichbarkeit der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung für die Bürgerinnen und<br />
Bürger anzubieten. Um dies gewährleisten<br />
zu können, hat das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ein<br />
Call-Center als so genanntes Front Of-<br />
Foto: call center operator © Jeno Szaz<br />
fice eingerichtet. Alle Anrufe der allgemeinen<br />
Servicenummern (derzeit rund 25.000 pro Tag) landen hier. Neben der<br />
schnelleren Bearbeitung werden mehr und mehr Anrufe bzw. Auskunftsersuche<br />
bereits hier abschließend beantwortet. Der Call-Center-Agent kann bezogen auf die<br />
Bezirksverwaltungen des Landes und einbezogener Fachverwaltungen einfache<br />
Informationen wie beispielsweise Öffnungszeiten, Adressen, Ansprechpartner direkt<br />
an den Bürger geben. Speziell für diese Fragen wurde die zentrale Servicenummer<br />
900 eingerichtet.<br />
Weitergehende Fragen oder komplexere Sachverhalte werden dann im zweiten<br />
Schritt an die Mitarbeiter im Back Office in den jeweiligen Fachverwaltungen<br />
weitergeleitet. Vom Call-Center-Agenten wird hierfür der gewünschte Ansprechpartner<br />
aus dem elektronischen Telefonbuch der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung gesucht, die<br />
Telefonnummer auf dem Monitor angezeigt und der Anrufer per Mausklick sofort<br />
verbunden. Jeder Anrufer erhält somit schnellstmöglich und mit einem Anruf die<br />
gewünschten Informationen.<br />
Neben dem hohen Serviceangebot für die Bürgerinnen und Bürgern des Landes<br />
<strong>Berlin</strong>, ist mit der Zentralisierung ein erhebliches Rationalisierungspotenzial bei den<br />
angeschlossenen Verwaltungen verbunden. Denn die Sachbearbeiter werden von<br />
allgemeinen Auskunftstätigkeiten entlastet und können sich ihrer eigentlichen Aufgabe,<br />
der individuellen Beratung, widmen. Dieser Call-Center-Dienst wurde im<br />
Public Sector Parc live präsentiert.<br />
POLIKS: Bereits seit März 2005 ist es dank POLIKS, dem "Polizeilichen Landessystem<br />
zur Information, Kommunikation und Sachbearbeitung", in <strong>Berlin</strong> möglich,<br />
die polizeiliche Vorgangsbearbeitung inkl. aller relevanten Dokumente bis zum<br />
Ermittlungsergebnis elektronisch zusammenzufassen<br />
und zu bearbeiten. Tatumstände,<br />
Personalien und Zeugenaussagen<br />
können so bereits vor Ort mit einem<br />
Notebook aufgenommen und später in<br />
der Dienststelle in das Zentralsystem<br />
überspielt werden. Ermittler und Staatsanwaltschaft<br />
können sofort auf den gleichen<br />
Informationsstand zugreifen. Selbst<br />
bei einem Systemausfall könnten die<br />
Dienststellen in POLIKS weiter arbeiten<br />
und zum Beispiel Anzeigen aufnehmen.<br />
POLIKS bietet den Polizei-Mitarbeitern<br />
somit ein umfassendes Vorgangsbearbeitungs-<br />
und Recherchesystem, das<br />
die Bearbeitung von der Anzeige bis zur<br />
Abgabe an die Staatsanwaltschaft ermöglicht.<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> realisierte<br />
den Aufbau und sorgt für den Betrieb<br />
der für POLIKS notwendigen Infrastruktur.<br />
Dazu gehören Server, eine zentrale<br />
Netztechnik sowie Sicherheitskomponenten,<br />
Datenspeicherungs- und<br />
Datensicherungsmedien, die alle im<br />
hochsicheren Data-Center des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> untergebracht sind.<br />
SIDok am Stand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) präsentierte gemeinsam<br />
mit der PDV-Systeme GmbH, das elektronisch<br />
gestützte Senatsinformationsund<br />
Dokumentationssystem SIDok im<br />
Rahmen der CeB<strong>IT</strong> 2007.<br />
Foto: data entry © Cory Docken<br />
Hierfür wurde am 19. und 20. März<br />
2007 am Stand des <strong>IT</strong>-Dienstleisters der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung ein Prototyp des<br />
Verfahrens gezeigt. Das Fachverfahren<br />
SIDok umfasst die Vorbereitung, Durchführung<br />
und Nachbereitung der Staatssekretärskonferenz,<br />
�
� der Senatssitzungen und der Sitzungen<br />
des Rates der Bürgermeister sowie<br />
die damit verbundene Kommunikation<br />
zwischen den einzelnen Senatsverwaltungen<br />
und der Senatskanzlei. Das bei<br />
SIDok integrierte Dokumentenmanagementsystem<br />
(DMS) VISkompakt Suite<br />
4 der PDV-Systeme GmbH ist laut<br />
Prüfbericht derzeit die beste Lösung für<br />
die Öffentliche Verwaltung. Das Projekt<br />
SIDok und der Dienst DMS sind<br />
Teil der Realisierungsstrategie zur Umsetzung<br />
der eGovernment-Diensteplattform<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> für das Land<br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
Wirtschaftssenator Wolf und<br />
Justizsenatorin von der Aue<br />
überzeugten sich von den<br />
Leistungen des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Die Idee einer einheitlichen Behördeneinwahl<br />
war auch Thema auf der CeB<strong>IT</strong><br />
2007. Wirtschaftssenator und Bürgermeister<br />
Harald Wolf ließ sich am Stand<br />
des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) die <strong>Berlin</strong>er Call-Center-<br />
Lösung "<strong>Berlin</strong>-Telefon" mit der einheitlichen<br />
Einwahlnummer 900 demonstrieren<br />
und die Möglichkeiten der<br />
Verknüpfung mit einer bundesweiten<br />
Servicenummer 115 erläutern.<br />
Der große Vorteil dieser Verknüpfung<br />
liegt klar auf der Hand: 115 kann beim<br />
<strong>Berlin</strong> Telefon von einer bestehenden<br />
und erprobten, technischen Infrastruktur<br />
profitieren. Diese sorgt im Land<br />
<strong>Berlin</strong> für den Einsatz der neuen Generation<br />
der Sprachtelefonie mit Voice over<br />
IP.<br />
Seitdem das Registerwesen ausschließlich<br />
elektronisch geschehen muss, schreitet<br />
die Weiterentwicklung des elektronischen<br />
Rechtsverkehrs stetig voran. Um<br />
diese Entwicklung weiter zu unterstützen,<br />
präsentierten die Justizministerin<br />
Brigitte Zypries und die <strong>Berlin</strong>er<br />
Justizsenatorin Gisela von der Aue auf<br />
der CeB<strong>IT</strong> ein 10-Punkte-Programm zur<br />
Förderung des elektronischen Rechtsverkehrs.<br />
Im Anschluss überzeugte sich<br />
von der Aue von der Sicherheit und<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Foto: Wirtschaftssenator und Bürgermeister von <strong>Berlin</strong> Harald Wolf (l.) mit <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong>-Vorstand Konrad Kandziora (r.). Senator Wolf ließ sich am Stand des <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> die Call-Center-Lösung "<strong>Berlin</strong> Telefon" vorführen.<br />
Foto: <strong>Berlin</strong>s Justizsenatorin Gisela von der Aue (r.) im Gespräch mit <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-<br />
Vorstand Konrad Kandziora (l.). Im Mittelpunkt stand unter anderem das EGVP<br />
(Elektronische Gerichts- und Verwaltungspostfach).<br />
Benutzerfreundlichkeit der <strong>Berlin</strong>er Lösung EGVP (Elektronisches Gerichts- und<br />
Verwaltungspostfach) am Stand des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong>.<br />
"Die CeB<strong>IT</strong> ist für uns eine sehr gute Gelegenheit unsere Kompetenz und Produkte<br />
an höchster Stelle zu präsentieren. Das Interesse an einem direkten Austausch ist<br />
erfreulicherweise auf beiden Seiten hoch und hat sicherlich positive �<br />
1/07 � 61
� Auswirkungen auf die weitere Zusammenarbeit",<br />
freute sich Dipl.-Ing.<br />
Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und PROSOZ Herten<br />
werden strategische Partner<br />
Bereits 2006 setzten PROSOZ Herten<br />
und das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> den ersten Meilenstein<br />
für eine erfolgreiche Partnerschaft.<br />
Ausgangspunkt war die bisher größte<br />
Installation eines Sozialhilfeverfahrens<br />
in Deutschland. Im September 2006<br />
entschied sich die Senatsverwaltung<br />
<strong>Berlin</strong> im Rahmen eines europaweiten<br />
Ausschreibungsverfahrens für OPEN/<br />
PROSOZ, das SGB XII-Fachverfahren<br />
des Software- und Beratungshauses aus<br />
Herten.<br />
Die diesjährige CeB<strong>IT</strong> diente den beiden<br />
Unternehmen als Plattform, ihre Zusammenarbeit<br />
zu vertiefen und auszubauen.<br />
Über das „Großprojekt <strong>Berlin</strong>“<br />
hinaus beabsichtigen PROSOZ Herten<br />
und der <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung weitere Serviceleistungen<br />
gemeinsam zur Verfügung zu stellen.<br />
Vom Hosting der Fachverfahren über<br />
die Bereitstellung der Infrastruktur bis<br />
hin zur fachlichen Betreuung z.B. im<br />
Bereich Support können Kunden von<br />
PROSOZ Herten mit kompetenter Unterstützung<br />
rechnen.<br />
„Wir möchten neben der technologischen<br />
Schiene auch verstärkt in die fachliche<br />
Betreuung der Kunden einsteigen.<br />
PROSOZ Herten als führender Anbieter<br />
von Fachverfahren ist für uns ein idealer<br />
Partner, mit dem wir schon jetzt im<br />
Rahmen der <strong>IT</strong>-Unterstützung für das<br />
Land <strong>Berlin</strong> erfolgreich zusammenarbeiten“,<br />
freut sich Konrad Kandziora,<br />
Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, über die<br />
strategische Partnerschaft. Dr. Christoph<br />
Wesselmann bekräftigt: „Qualifizierte<br />
Partnerschaften wie mit dem <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> sind uns sehr wichtig. So können<br />
wir unseren Kunden Serviceleistungen<br />
in direkter, örtlicher Nähe anbieten, die<br />
über ein reines Produkthosting weit hinausgehen.“<br />
1/07 � 62<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Über PROSOZ Herten: PROSOZ Herten unterstützt als Marktführer Kommunen<br />
mit innovativen und praxisgerechten Softwarelösungen sowie einer breiten Palette<br />
von Beratungs- und Qualifizierungsangeboten in den Bereichen Soziales, Jugend,<br />
Bauen und Ordnung.<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> tritt erv-d Vertrag bei<br />
Als Aussteller der CeB<strong>IT</strong> hatte das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />
einen Vertrag über die Nutzung von erv-d (elektronischer Rechtsverkehr Deutschland)<br />
unterschrieben. Damit garantiert der Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
nicht nur der Justiz des Landes <strong>Berlin</strong> die lizenzkostenfreie und uneingeschränkte<br />
Nutzung dieses modernen Justizkommunikationssystems. Bereits heute wird das<br />
EGVP (Elektronische Gerichts- und Verwaltungspostfach) vom Landesamt für<br />
Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />
und von den Amtsgerichten Charlottenburg (Registergericht) und Wedding (Mahngericht)<br />
genutzt.<br />
Der Vertrag wurde schon von den Justizverwaltungen zahlreicher Bundesländer<br />
unterschrieben und genutzt. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übernimmt die Vertragsverpflichtung<br />
für das Land <strong>Berlin</strong>, da die Nutzung des Systems nicht nur für die Justizverwaltung,<br />
sondern für alle Senatsverwaltungen vorgesehen ist.<br />
erv-d ermöglicht die rechtsverbindliche Kommunikation in der deutschen Justiz. Es<br />
verbindet Client und Serverkomponenten der Firmen AM-SoFT und bremen online<br />
services GmbH & Co KG und kommt in zahlreichen Bundesgerichten und Gerichten<br />
der Länder zum Einsatz. �<br />
Vertragsunterzeichnung über die Nutzung von erv-d auf der CeB<strong>IT</strong> 2007:<br />
Geschäftsführer bremen online services, Dr. Stephan Klein (l.), und<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-Vorstand Konrad Kandziora (r.)<br />
Foto: Andreas Klein Photographie
�<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> präsentierte<br />
sich erstmals auf der CeB<strong>IT</strong><br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) zeigte erstmalig eine Auswahl<br />
seiner Lösungen für eine moderne,<br />
effektive und bürgernahe Verwaltung<br />
auf der CeB<strong>IT</strong> in Hannover vom 15. bis<br />
21. März 2007.<br />
Gemeinsam mit dem Landesamt für<br />
Bürger- und Ordnungsangelegenheiten<br />
(LABO), der Polizei und Vertretern von<br />
<strong>Berlin</strong>er Bezirken präsentierte das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> seine Produkte "POLIKS", das<br />
"elektronische Behördenpostfach" und<br />
das "Mobile Bürgeramt" an Stand E32<br />
in Halle 9. Zudem wurde die innovative<br />
Call Center-Lösung "<strong>Berlin</strong>-Telefon"<br />
vorgestellt. "Wir freuen uns gemeinsam<br />
mit Kunden und Partnern unser Serviceportfolio<br />
einem internationalen Fachpublikum<br />
gezeigt zu haben", so Konrad<br />
Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />
In seinem Vortrag am Freitag, den 16.<br />
März 2007 im Forum Public Parc Sector<br />
berichtete Konrad Kandziora über die<br />
Modernisierung des <strong>Berlin</strong>er Landesnetzes.<br />
Das Herzstück der Kommunikation<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung wird<br />
aktuell für umfangreiche eGovernmentund<br />
VoIP- Services zur schnellen und<br />
gleichzeitig günstigen "High-speed<br />
Sprach- und Datenautobahn" ausgebaut<br />
(EB). �<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Mit der CeB<strong>IT</strong> 2007 sehr<br />
zufrieden<br />
Sehr zufrieden waren nach sieben Messe-Tagen<br />
die Aussteller der CeB<strong>IT</strong><br />
2007 in Hannover. Das ergab eine<br />
Umfrage des Bundesverbandes Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation<br />
und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM). „Die Aufbruchstimmung<br />
in der Branche war auf<br />
der Messe überall zu spüren“, sagte<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied Harald<br />
Stöber. „Unternehmen wie Privatkunden<br />
investieren derzeit viel in digitale Anwendungen<br />
und Lösungen.“ Zu Beginn<br />
der CeB<strong>IT</strong> hat der B<strong>IT</strong>KOM seine<br />
Wachstumsprognose für die Branche<br />
nach oben geschraubt: Der Verband<br />
erwartet für 2007 ein Plus von 2,0 Prozent.<br />
Die Umsätze mit Informationstechnik<br />
(<strong>IT</strong>), Telekommunikation<br />
(TK) und digitaler Unterhaltungselektronik<br />
sollen auf 149,1 Milliarden<br />
Euro steigen. Wachstumstreiber ist der<br />
<strong>IT</strong>-Sektor mit 3,5 Prozent Plus.<br />
„Neben der guten Konjunktur hat die<br />
Branche selbst mit zahlreichen Innovationen<br />
zum Aufschwung auf der CeB<strong>IT</strong><br />
beigetragen“, erklärte Stöber. Die Messeleitung<br />
habe die Innovationen der Branche<br />
aufgegriffen und genau die richtigen<br />
Schwerpunkte gesetzt. Erstmals seit Jahren<br />
konnte die <strong>IT</strong>K-Schau wieder mehr<br />
Gäste registrieren. Fast jeder vierte der<br />
rund 480.000 Besucher kam aus dem<br />
Ausland. „Die CeB<strong>IT</strong> ist als internationale<br />
Leitmesse bestätigt worden“, so<br />
Stöber. Das sei unter anderem auf dem<br />
Deutsch-Russischen <strong>IT</strong>-Gipfel zu spüren<br />
gewesen. Das Treffen mit fast 500<br />
Teilnehmern war von Bundeswirtschaftsminister<br />
Michael Glos und<br />
dem stellvertretenden russischen Premierminister<br />
Sergey Naryshkin eröffnet<br />
worden. Die CeB<strong>IT</strong> habe sich wieder<br />
einmal auch als ausgezeichnetes Forum<br />
für die besten Köpfe aus Industrie und<br />
Politik erwiesen, sagte B<strong>IT</strong>KOM-<br />
Präsidiumsmitglied Stöber.<br />
Rund ein Drittel mehr Besucher kamen<br />
dieses Jahr zum Mittelstandsforum des<br />
B<strong>IT</strong>KOM in Halle 5. „Breitband, mobile<br />
Kommunikation und <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
sind Top-Themen im Mittelstand“, erklärte<br />
Stöber. Weitere Schwerpunkte der<br />
CeB<strong>IT</strong> 2007 waren Telematik und Navigation<br />
sowie Systeme für digitale Bürgerdienste.<br />
Viele Fachbesucher interessieren<br />
sich für die Funkerkennungs-Technologie<br />
RFID – das entsprechende Forum des<br />
B<strong>IT</strong>KOM zählte rund 3.000 Gäste.<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM erwartet, dass die Deutsche<br />
Messe AG weiter die großen Trends<br />
aus allen Bereichen der Branche zeigt.<br />
„Auch 2008 sollte die ganze Bandbreite<br />
an Innovationen zu sehen sein“, sagte<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied Stöber in<br />
Hannover. Die Veranstalter hatten im<br />
Januar ein neues Konzept für die CeB<strong>IT</strong><br />
2008 angekündigt. Durch die Verkürzung<br />
auf sechs Messetage von Dienstag bis<br />
Sonntag sinken die Kosten für Aussteller.<br />
Ein wichtiges Thema auf den Ständen und<br />
in Tagungen bleibt auch 2008 die Konvergenz,<br />
also das Zusammenwachsen von<br />
Technologien und Märkten. Davon geht<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied Stöber aus:<br />
„In Zukunft werden praktisch alle <strong>IT</strong>-<br />
Geräte über das Internet miteinander verbunden<br />
sein – zum Vorteil der Unternehmen<br />
und Privatanwender.“ Nachholbedarf<br />
besteht noch im Public Sector: Die<br />
Europäische Kommission sieht Deutschland<br />
beim E Government nur auf Platz 13<br />
der 15 EU-Kernländer. Die CeB<strong>IT</strong> 2008<br />
wird das Thema wieder zu einem Schwerpunkt<br />
machen.<br />
Die CeB<strong>IT</strong> 2007 zählte rund 106.000<br />
ausländische Besucher aus über 100<br />
Ländern. Besonders hervorzuheben ist<br />
die stärkere Präsenz von Besuchern aus<br />
Asien und Nordamerika. Die 6.153 Aussteller<br />
aus 77 Ländern äußerten sich positiv<br />
bis sehr positiv über die gestiegene Zahl<br />
und die Qualität ihrer Gesprächspartner.<br />
Ernst Raue, Vorstand der Deutschen<br />
Messe, Hannover: "Mit der CeB<strong>IT</strong> 2007<br />
haben wir die Trendwende erfolgreich<br />
gemeistert. Das neue Konzept für 2008<br />
baut darauf auf. Die CeB<strong>IT</strong> hat ihre<br />
Rolle als Wirtschaftsmotor und Ideengeber<br />
der Branche bekräftigt."(PM) �<br />
1/07 � 63
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
1/07 � 64<br />
Wenn Wenn sich sich sich Ihre Ihre Anschrift Anschrift ändert,<br />
ändert,<br />
wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />
schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />
Telefon 90 12 (912) 6080<br />
Nr Nr Nr. Nr Nr . 1 1 / / 2007<br />
2007<br />
. 1 / 2007 Raum für Versandetikett<br />
Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />
möchten Sie nicht einmal selber zur<br />
„Feder“ greifen?<br />
Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />
Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />
direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />
freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />
und Artikel aus Ihren<br />
Reihen.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint im<br />
Juli. Der Redaktionsschluss ist am<br />
11. Mai 2007.<br />
Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />
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Frau Hahn 90 12 (912) 6080<br />
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Andreas Andreas W. W. W. Schneider, Schneider, AWS-Consulting, AWS-Consulting, <strong>Berlin</strong><br />
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr.2/2OO7 Nr.2/2OO7 erscheint voraussichtlich im im Juli Juli 2OO7<br />
Jeder Zweite arbeitet am Computer<br />
<strong>Berlin</strong> - In der EU hat jetzt zum ersten Mal der Anteil der Beschäftigten, die im<br />
Job einen PC benutzen, die Marke von 50 Prozent geknackt. Die Quote legte<br />
zwischen 2005 und 2006 um zwei Punkte zu - von 49 Prozent auf 51 Prozent.<br />
In Deutschland haben im vergangenen Jahr 56 Prozent aller Beschäftigten beruflich<br />
am Computer gearbeitet. Das ist Platz 7 im Vergleich aller 25 EU-Nationen, wie der<br />
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien<br />
(B<strong>IT</strong>KOM) in <strong>Berlin</strong> mitteilte. (PM) �