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SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 1/2007 - 17. Jahrgang<br />

Schwerpunkt: Open Source Software<br />

1/07 � 1


1/07 � 2<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

der LinuxTag, eine der wichtigsten Europäischen Konferenzen<br />

für Linux und Open Source findet dieses Jahr<br />

erstmals in <strong>Berlin</strong> statt. Im zwölften Jahr ihres Bestehens<br />

zieht es die Open Source Gemeinde vom Süden in die<br />

Hauptstadt. Grund genug für uns die vorliegende SPL<strong>IT</strong>-<br />

TER-Ausgabe dem Thema „Open Source Software<br />

(OSS) in der Verwaltung“ zu widmen. Unser Augenmerk<br />

liegt hier auf dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />

von OSS. Auch die sich hier eröffnenden Möglichkeiten<br />

einer noch engeren Zusammenarbeit mit dem Mittelstand<br />

sind für unser Haus von besonderem Interesse.<br />

Bereits Ende 2006 veröffentlichte das Fraunhofer Institut<br />

die Studie „Open Source – Strukturwandel oder Strohfeuer?“. Das Institut<br />

befragte 115 öffentliche Verwaltungen und 94 <strong>IT</strong>-Unternehmen nach ihren Einschätzungen<br />

zu quelloffener Software. Es zeigte sich, dass rund 70 Prozent der<br />

befragten öffentlichen Einrichtungen von teilweise erheblichen Kostensenkungen<br />

durch den Einsatz von OSS ausgehen. Die Einstellung der Verwaltung gegenüber<br />

OSS ist somit grundsätzlich positiv. Die Studie kommt darüber hinaus zu dem<br />

Ergebnis, dass die öffentliche Hand die treibende Kraft für den Einsatz von Open-<br />

Source-Lösungen ist. Die Modernisierung der Verwaltung als Motor für Innovationen!<br />

Dies ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Ein weiteres positives Fazit der Studie:<br />

von den Veränderungen und Umstrukturierungen im Bereich der öffentlichen<br />

Einrichtungen und den notwendigen Investitionen profitiert vor allem der Mittelstand.<br />

Lesen Sie mehr zu OSS in der öffentlichen Verwaltung, die Vorteile und<br />

Grenzen von OSS ab Seite 11.<br />

Auch unser Haus strebt nach Neuerung und zeigte sich dieses Jahr erstmals auf der<br />

CeB<strong>IT</strong>. Gemeinsam mit dem Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten,<br />

der Polizei und Vertretern von <strong>Berlin</strong>er Bezirken präsentierten wir unsere Lösungen<br />

für eine moderne, effektive und bürgernahe <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. Neben POLIKS,<br />

dem „Polizeilichen Landessystem zur Information, Kommunikation und<br />

Sachbearbeitung“ konnten wir das Mobile Bürgeramt (MoBüD) sowie unsere<br />

innovative Call Center Lösung „<strong>Berlin</strong>-Telefon“ einem interessierten Publikum<br />

zeigen (mehr dazu in unserem „Spezial“ ab Seite 60).<br />

Auch das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz der nächsten Generation (BeLa NG) durfte als Thema<br />

auf der CeB<strong>IT</strong> nicht fehlen, schließlich wird das Herzstück der Kommunikation der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung derzeit zu einer high-speed Sprach- und Datenautobahn ausgebaut.<br />

Mehr dazu lesen Sie ab Seite 22.<br />

Eine informationsreiche und unterhaltsame Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Ihr<br />

Konrad Kandziora<br />

(Vorstand)


Editorial<br />

Editorial 2<br />

Schwerpunktthema<br />

OSS in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 4<br />

OSS-Überlegungen in Migrationsszenarien 6<br />

Vorhandene Produkte in der<strong>Berlin</strong>er Verwaltung 7<br />

Open Source 8<br />

Auswirkungen von freier- oder Open-Source-Software<br />

auf die europäische Wirtschaft 1O<br />

Unisys entwickelt Open Source Observatory<br />

and Repository für die Europäische Kommission 1O<br />

Fraunhofer-Studie belegt Vorteile von Open Source<br />

für Öffentliche Hand und <strong>IT</strong>-Unternehmen 11<br />

Regionale Unterschiede in der Pinguin-Landschaft 13<br />

Ist Open Source Software reif für den Unternehmenseinsatz? 13<br />

Open Source bei Heise 17<br />

Open Source-Jahrbuch 2OO7 17<br />

Open Source-Leitfaden Version 1.3 ist erschienen 18<br />

LiMux Projekt: Linux löst Windows ab 19<br />

Linux Solutions Group (LiSoG) realisiert mit<br />

Stadt Schwäbisch Hall Open Source-basierten Thin Client 19<br />

Neue Version der Sicherheits-CD BOSS 2O<br />

Parlament und Senat<br />

Ermächtigungsübertragungen auf dem Gebiet des elektronischen<br />

Rechtsverkehrs und der elektronischen Aktenführung 21<br />

Automatisiertes Mahnverfahren 21<br />

E-Government und Verwaltung<br />

High-speed Sprach- und Datenautobahn für <strong>Berlin</strong> 22<br />

Bezirkliche Wirtschaftsförderung 23<br />

AUREG 27<br />

Pilotbetrieb AUREG 2.O termingerecht gestartet 31<br />

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge baut<br />

serviceorientierte Architektur (SOA) auf 31<br />

Einheitliche Signatur-Software für das Land Hessen 33<br />

Online-Meldewesen mit Governikus und MESO 34<br />

Das elektronische Behördenpostfach auf Basis der VPS 35<br />

Berichte und Infos<br />

Mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erfolgreich 35<br />

Windows Vista 36<br />

UfAB IV veröffentlicht 39<br />

Was ist Spam? 4O<br />

Neue Technologien schaffen neue Jobs 41<br />

Vernetzte Kommunikations- und Wissensstandorte<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bildet das technische Rückgrat der <strong>Berlin</strong>er Bibliotheken 42<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Informatikjahr mit herausragender Bilanz beendet 44<br />

Informationstechnologie soll Unternehmen vor allem beim Sparen helfen 45<br />

Startschuss für leichtere Weiterverwendung von<br />

Informationen öffentlicher Stellen 45<br />

Online<br />

Projekt Info-Portal OG 46<br />

IBM und Yahoo! stellen kostenlose Suchsoftware für Unternehmen vor 48<br />

Neuer Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter 49<br />

Mit einem Klick zu den <strong>Berlin</strong>er Museen 49<br />

bundesrat.de erhält BIENE Award 5O<br />

Steuererklärung mit Hilfe von ELSTER 5O<br />

Tipps und Tricks<br />

Hilfestellung beim Umgang mit Passwörtern 51<br />

BSI veröffentlicht Sicherheitsanalysezur<br />

Windows Communication Foundation 51<br />

<strong>IT</strong>-Profimagazin iX über Webmaster-Tools 52<br />

Veranstaltungen<br />

Integrierte Lösungen für die öffentliche Verwaltung 53<br />

Vergabe-Dialog ohne Gesetzbuch in der Hand 54<br />

Interop <strong>Berlin</strong> 2OO7 55<br />

PC-WARE startet die 1O. Performance Tour durch 19 deutsche Städte 55<br />

LinuxTag 2OO7 Ende Mai in <strong>Berlin</strong> 56<br />

SYSTEMS 2OO7 56<br />

Literatur<br />

Das große Buch Windows Vista Business 57<br />

Neuer Leitfaden: Einkauf energieeffizienter Bürogeräte leicht gemacht 57<br />

Neues iX-Special: „Web 2.O“ 57<br />

Telepolis-Buch: Das Potenzial neuer Internet-Formate 58<br />

Dies und Das<br />

In eigener Sache 59<br />

Überprüfungen von <strong>IT</strong>-Servicevereinbarungen 59<br />

Leserbrief 59<br />

CeB<strong>IT</strong> 2OO7 <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-Spezial 6O<br />

Jeder Zweite arbeitet am Computer 64<br />

Impressum 64<br />

1/07 � 3


OSS in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung<br />

Nur wenige Themen haben in<br />

der Geschichte der Informationstechnik<br />

ähnlich viel Aufmerksamkeit<br />

auch außerhalb der <strong>IT</strong>-<br />

Szene erregt wie der Einsatz so genannter<br />

„Open Source Software“ (siehe Kasten).<br />

Die Diskussionen darüber sind breit<br />

gefächert und berühren technische, finanzielle,<br />

rechtliche und (wirtschafts)politische<br />

Aspekte.<br />

Einsatz von OSS in <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

Natürlich ist OSS auch für die <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung seit längerer Zeit ein Thema<br />

– und zwar nicht nur als Diskussionsstoff,<br />

sondern in konkreten Implementierungen<br />

mit einem umfangreichen und<br />

bewährten Praxiseinsatz. OSS wird in<br />

den verschiedensten Einsatzgebieten<br />

bereits in einem erheblichen Umfang<br />

und bereits seit vielen Jahren in der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung verwendet.<br />

Die aktuellen Zahlen aus der <strong>IT</strong>-<br />

Planungsübersicht zeigen einen Anteil<br />

von OSS-Betriebssytemen bzw. OSS-<br />

Anwendungen bei Servern von rd. 40<br />

Prozent sowie im Bereich der Endgeräte<br />

bei rd. 12 Prozent!<br />

Ein überschlägiger Vergleich dieser Zahlen<br />

mit anderen öffentlichen Verwaltungen<br />

zeigt, dass sich die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

hier in keiner Weise verstecken<br />

muss. Ein systematischer Vergleich - im<br />

Sinne eines Benchmarkings- wird derzeit<br />

vorbereitet.<br />

In den Ausschreibungen für neu zu beschaffende<br />

Hardware wird darauf geachtet,<br />

dass unterschiedlichste Software<br />

auf den Geräten laufen kann und die<br />

Geräte insbesondere auch für den Einsatz<br />

von OSS-Betriebssystemen geeignet<br />

sind.<br />

Ein insgesamt positives Bild also - aber<br />

natürlich gibt es auch in <strong>Berlin</strong> Ver-<br />

1/07 � 4<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

besserungspotenzial. In diesem Sinne ist auch der Auftrag des Abgeordnetenhauses<br />

aus dem Jahr 2005 zu sehen, einen Zeit- und Maßnahmenplan zum umfassenden<br />

Einsatz von OSS vorzulegen und auf die Einhaltung offener Standards zu achten<br />

(Auflagenbeschluss II.A.16 vom 8.Dezember 2005). Dieser Auflagenbeschluss ist<br />

für den Senat Anlass, sich noch stärker mit dem Thema OSS auseinander zu setzen.<br />

Der Senat hat dem Abgeordnetenhaus mehrfach darüber berichtet und dargelegt, in<br />

welcher Weise der Beschluss umgesetzt wird.<br />

OSS-Strategie <strong>Berlin</strong>s<br />

Derzeit plant die Senatsverwaltung für Inneres und Sport im Rahmen ihrer OSS-<br />

Strategie folgende Maßnahmenpakete:<br />

a) Einbeziehung von Experten:<br />

Ein wesentliches Ziel der OSS-Strategie besteht darin, die Diskussion in allen<br />

Bereichen auf einer sachgerechten Basis und unter aktiver Einbeziehung<br />

anerkannter externer Partner und Experten zu führen. Dazu soll die fachliche<br />

Diskussion mit dem Ziel einer offensiven und proaktiven Steuerung gebündelt<br />

werden. Hierbei sind auch die Informationen über Projektergebnisse in<br />

anderen Bundesländern, beim Bund und Europa einzuholen, zu bewerten<br />

und zu kommunizieren. Es ist sowohl an Kooperationen wie dem Fokus-<br />

Labor des Fraunhofer Instituts gedacht als auch an Kooperation mit Firmen,<br />

die im LINUX-Umfeld über entsprechendes „know-how“ verfügen.<br />

b) Darstellung der Abhängigkeiten zwischen Betriebssystemen und <strong>IT</strong>-Verfahren<br />

und systematische Minderung der Abhängigkeiten.<br />

c) Kurzfristige Maßnahmen zur Beförderung von OSS:<br />

In Bereichen, wo es wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar ist, kann<br />

der Einsatz von OSS direkt befördert werden. Hierzu bietet sich z. B. der<br />

umfassende Einsatz von OSS-Produkten als Browser an. Auch das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> bietet Dienstleistungen an, die den OSS-Einsatz unterstützen (vgl.<br />

hierzu den Beitrag auf Seite 6)<br />

d) Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit des OSS-Einsatzes:<br />

Die bisher in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung in einzelnen Behörden durchgeführten<br />

Projekte im OSS-Umfeld haben nicht die benötigten Ergebnisse bzgl. eines<br />

fundierten Nachweises der Wirtschaftlichkeit erbringen können. Das Land<br />

<strong>Berlin</strong> ist gehalten, seine Leistungen effizient zu erbringen. Dies gilt �<br />

Was bedeutet Open Source:<br />

Der Ausdruck Open Source wird auf Computer-Software angewendet und<br />

meint, dass es jedem ermöglicht wird, Einblick in den Quelltext eines Programms<br />

zu haben, sowie die Erlaubnis zu haben, diesen Quellcode auch beliebig<br />

weiterzugeben oder zu verändern. Die Open Source Initiative wendet den<br />

Begriff Open Source auf all die Software an, deren Lizenzverträge den folgenden<br />

drei charakteristischen Merkmalen entsprechen:<br />

• Die Software (d. h. der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren<br />

und verständlichen Form vor.<br />

• Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden.<br />

• Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben<br />

werden.


�<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

selbstverständlich auch für den OSS-Einsatz. Die schwierige und komplexe<br />

Situation der Fachverfahren in einem OSS-Umfeld muss berücksichtigt<br />

werden.<br />

e) Verbessertes Lizenzmanagement:<br />

Neben dem Einsatz lizenzkostenfreier Software wird auch zukünftig aus<br />

unterschiedlichsten Gründen lizenzierte Software eingesetzt werden müssen.<br />

Durch ein verbessertes Lizenzmanagement können möglicherweise Einsparpotenziale<br />

realisiert werden. Dazu ist zu untersuchen, ob eine zentrale<br />

Lizenzvergabe signifikante Einsparpotentiale eröffnet und ob eine landesweite<br />

Konsolidierung auf ein Betriebssystem die landesweiten Aufwände für<br />

Migrationszenarien und Verfahrenseinführungen signifikant reduzieren könnte.<br />

Open Source im Gesamtzusammenhang<br />

Für Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen einer OSS-Strategie sind die Ziele<br />

des <strong>IT</strong>-Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung wie Wirtschaftlichkeit, Effizienzsteigerung,<br />

Herstellerunabhängigkeit und Standardisierung grundlegend. Auch im<br />

aktuellen Regierungsprogramm sind diese Ziele festgeschrieben. Gerade im Hinblick<br />

auf die globale Sicht auf das Land <strong>Berlin</strong> darf aber nicht vergessen werden, dass über<br />

den konkreten <strong>IT</strong>-Einsatz und über konkrete <strong>IT</strong>-Maßnahmen in einer Behörde nach<br />

wie vor die dezentrale Entscheidungshoheit gilt.<br />

Die Auswahl geeigneter technischer Lösungen und Produkte erfolgt auf Basis<br />

funktionaler Anforderungen mit dem Ziel, die benötigten <strong>IT</strong>-Leistungen sach- und<br />

qualitätsgerecht in wirtschaftlicher Weise bereit zu stellen.<br />

Aus Sicht der Senatsverwaltung für Inneres und Sport kann die Grundlinie bei<br />

jeglicher Auswahl und Entscheidung für Technikkomponenten nicht „entweder -<br />

oder“ lauten, sondern sie muss unter dem Motto „Wettbewerb und Herstellerunabhängigkeit“<br />

formuliert werden.<br />

<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum im Intranet: www.verwalt-berlin.de/seninn/itk/index.html und<br />

im Internet: www.berlin.de/sen/inneres/itk/index.html<br />

Eine grundlegende Voraussetzung, um<br />

Herstellerunabhängigkeit und Wettbewerb<br />

erreichen zu können, bildet die<br />

Einhaltung offener, herstellerneutraler<br />

Standards. Für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

sind solche technischen Standards in<br />

den „<strong>IT</strong>-Standards der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung“<br />

festgelegt. Beispielsweise sind dort<br />

auch offene Standards wie XML und<br />

ODF für den Dokumentenaustausch<br />

festgehalten. Die Standards gewährleisten<br />

die Zusammenarbeit unterschiedlicher<br />

Systeme (Herstellerunabhängigkeit)<br />

und reduzieren die vielfach (noch) vorhandene<br />

Verzahnung zwischen Fachverfahren<br />

und Betriebssystemen oder auch<br />

Office-Software. Diese Verzahnung führt<br />

derzeit in erheblichem Maße zu einer Abhängigkeit<br />

von bestimmten Herstellern.<br />

Vor allem für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit<br />

ist immer wieder hervor<br />

zu heben, dass der OSS-Einsatz nicht<br />

„per se“ kostengünstiger als die Verwendung<br />

anderer Produkte ist. Kosteneinsparungen<br />

und höhere Wirtschaftlichkeit<br />

ergeben sich zunächst grundsätzlich<br />

„nur“ über den möglichen Wettbewerb.<br />

Wesentliche Potenziale für einen wirtschaftlicheren<br />

Betrieb von <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

liegen nicht vorrangig in der Auswahl<br />

einer lizenzfreien Software, sondern zu<br />

großen Teilen in der Senkung von Betriebs-<br />

und Bereitstellungskosten. Diese<br />

Potenziale lassen sich durch eine Vereinheitlichung<br />

der dahinter liegenden Arbeitsprozesse<br />

realisieren. Das derzeit laufende<br />

Projekt ProBetrieb dient diesem Ziel.<br />

Die Senatsverwaltung für Inneres und<br />

Sport bereitet derzeit die notwendige<br />

Umsetzungsplanung der oben vorgestellten<br />

Maßnahmen vor. Hierüber wird es<br />

auch eine Abstimmung mit den <strong>IT</strong>-Verantwortlichen<br />

in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

geben.<br />

Für weitere Auskünfte steht Ihnen das <strong>IT</strong>-<br />

Kompetenzzentrum gerne zur Verfügung.<br />

<strong>IT</strong>-KOMPETENZZENTRUM<br />

Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />

Referat ZS C - Herr Löper<br />

Tel.: 9027 2659 �<br />

1/07 � 5


OSS-Überlegungen in<br />

Migrationsszenarien<br />

Besonders häufig kommt die Frage<br />

nach Möglichkeit, Sinn und<br />

Notwendigkeit eines Einsatzes<br />

von Open Source Software auf, wenn<br />

ein Wechsel eines bislang eingesetzten<br />

Betriebssystems oder einer Standardsoftware<br />

notwendig wird - im günstigsten<br />

Fall im Rahmen geordneter Prozesse<br />

der <strong>IT</strong>-Einsatzplanung mit mittel- oder<br />

gar langfristiger Perspektive, oft jedoch<br />

erst bei endgültigem Wegfall der Unterstützung<br />

durch Hersteller für längst „ausgelaufene“<br />

Softwareversionen. Beispiele<br />

hierfür finden sich in der Vergangenheit<br />

sowohl hier in <strong>Berlin</strong> (z. B. Projekt<br />

„Open4Future“ der KoB<strong>IT</strong>) als auch<br />

andernorts in öffentlichen Verwaltungen<br />

(vgl. z. B. Artikel zu „LiMux“ in<br />

diesem <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> S. 19).<br />

Aktuell findet im Softwareportfolio der<br />

Firma Microsoft, deren Produkte sich<br />

sowohl an den Arbeitsplätzen (Betriebssystem,<br />

Office) als auch in der Infrastruktur<br />

(Anmelde-, Datei- und<br />

Mailserver) der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung in<br />

großer Zahl finden, umfassende<br />

Aktualisierungen statt. Das neue Arbeitsplatz-Betriebssystem<br />

„Vista“ und das<br />

„2007 Office System“ sind gerade auf<br />

dem Markt, neue Versionen vieler Serverprodukte<br />

werden folgen. Eine gute Gelegenheit,<br />

sich frühzeitig und ohne akuten<br />

Zeitdruck mit möglichen künftig nötigen<br />

Migrationsszenarien zu befassen!<br />

Grundlage fundierter Entscheidungen<br />

zum Einsatz neuer und / oder anderer<br />

Software ist eine umfassende und sachgerechte<br />

Information. Dies umfasst neben<br />

strategischen, formalen und finanziellen<br />

Aspekten (vgl. dazu auch den Artikel<br />

des <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrums in diesem<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> ab Seite 4) auch technische<br />

und zeitliche Fragen. Hierzu stellen<br />

die Hersteller / Verkäufer aller in Betracht<br />

kommenden Software umfassendes<br />

Material bereit und informieren in<br />

Veranstaltungen über die Vorteile ihrer<br />

Produkte. Darüber hinaus empfiehlt es<br />

1/07 � 6<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

sich jedoch, von den Erfahrungen herstellerunabhängiger Experten und deren „best<br />

practices“ zu profitieren.<br />

Diesem Aspekt hat sich vor dem Hintergrund des gerade erschienenen Betriebssytems<br />

„Vista“ das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> gewidmet: In zwei Informationsveranstaltungen<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, an denen die <strong>IT</strong>-Manager der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

kostenlos teilnehmen konnten, vermittelten unabhängige Experten ihre Erkenntnisse<br />

aus der praktischen Befassung mit konkreten Themen.<br />

Am 13. Februar 2007 stand das neue Microsoft-Betriebssystem „Vista“ im Fokus.<br />

Nach Fachvorträgen zu vielen wichtigen Aspekten eines möglichen Einsatzes von<br />

„Vista“ konnten die Teilnehmenden für sich einen guten Überblick über das neue<br />

System mitnehmen und das gute Gefühl, sich frühzeitig mit dem Thema zu befassen<br />

und die Frage nach einem möglichen Einsatz in ihren Verwaltungen nicht sofort<br />

beantworten zu müssen. Auch deshalb, weil das bisherige System „Windows XP“<br />

noch für etliche Jahre unterstützt und auch außerhalb der Verwaltung gegengwärtig.<br />

meist gelassen mit Migrationsüberlegungen umgegangen wird.<br />

In einer zweiten<br />

Veranstaltung am<br />

12. April 2007 wurde<br />

das Thema<br />

„Open Source /<br />

Linux“ adressiert.<br />

Neben Praxisvorträgen<br />

zu Aspekten<br />

auf <strong>Berlin</strong>er- und<br />

Bundesebene wurde<br />

das Debianprojekt<br />

vorgestellt.<br />

Auf dieser besonders<br />

stark auf Nutzung<br />

freier Software<br />

ausgerichteten<br />

Linux-Distribution Das Debian-Projekt: http://www.debian.de/<br />

setzen z. B. die Linux-Desktop-Systeme<br />

in München und Wien auf. Sie unterscheidet sich von anderen verbreiteten<br />

Linux-Distributionen (z. B. SuSE, RedHat, Fedora, Ubuntu) durch die Unabhängigkeit<br />

von einem einzelnen kommerziellen Distributor oder Hersteller. In einer<br />

Podiumsdiskussion wurden „live“ verschiedene Sichten auf die Herausforderungen<br />

eines Einsatzes von Open Source und Linux ausgetauscht.<br />

Durch die zeitnahe, umfassende, sachliche und neutrale Information zu „beiden<br />

Welten“ des Softwareeinsatzes auf dem Arbeitsplatzrechner - Microsoft und Open<br />

Source - leistet das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> einen Beitrag, die notwendige<br />

breite Grundlage und den zeitlichen Vorlauf für künftige Einsatzentscheidungen zu<br />

schaffen und zugleich die mitunter emotionale Diskussion zu versachlichen. Die<br />

Unterlagen aus den Informationsveranstaltungen können von den Intranetseiten des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> (http://www.itdz.verwalt-berlin.de/aktuelles/material.html) heruntergeladen<br />

werden. Weitere Veranstaltungen zu verschiedenen Themen sind geplant.<br />

CHRISTIAN PETERS<br />

<strong>IT</strong>- und Organisationsberatung<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> �


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Vorhandene OSS-Produkte in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung (Auszug Stand 13.10.2006)<br />

NAME NAME NAME<br />

ART ART DES DES OSS-PRODUKTS OSS-PRODUKTS<br />

VERWENDUNGSZWECK<br />

VERWENDUNGSZWECK<br />

amvisd-new amvisd-new<br />

Anwendungs-Software Steuerung Virenscanner, Spam-Filter<br />

Apache Apache<br />

Anwendungs-Software Webserver<br />

Bacula Bacula Bacula<br />

Anwendungs-Software Datensicherung<br />

BigBrother BigBrother<br />

Anwendungs-Software Monitoring<br />

BigSister BigSister<br />

Anwendungs-Software Monitoring<br />

bind bind<br />

DNS-Server Domain name service<br />

Clamaris Clamaris Clamaris<br />

Anwendungs-Software Billing-Software<br />

clamAV clamAV<br />

Anwendungs-Software Virenscanner<br />

DCC DCC<br />

Anwendungs-Software Zusatztool für Spam-Filter<br />

drbd drbd<br />

Distributed Block-Device Cluster-Funktion (Platternspiegel)<br />

ethereal ethereal<br />

Anwendungs-Software Tool zur Auswertung auf Netzwerkebene<br />

Firefox Firefox<br />

Anwendungs-Software Web-Browser<br />

FreeBSD/OpenBSD<br />

FreeBSD/OpenBSD FreeBSD/OpenBSD<br />

Betriebssystem DNS-Serv., Web-Serv.; HTTP-Proxy, Rev.-Proxy<br />

Gated Gated<br />

Anwendungs-Software Routing-Daemon<br />

heartbeat heartbeat<br />

Anwendungs-Software Cluster-SW<br />

J2EE J2EE J2EE SDK SDK<br />

Java Entwicklungsumgebung SW-Entwicklung<br />

j2re j2re<br />

Java-Runtime als Webserver<br />

jboss jboss<br />

Applikationsserver Anwendungsplattform<br />

jftpgw jftpgw jftpgw<br />

Anwendungs-Software FTP-Proxy<br />

Knoppix Knoppix<br />

Live-CD/-DVD, ab Version 3.6 Einsatz als Virenscanner oder zum Imagen<br />

LPRng LPRng<br />

Printer-Daemon Druckersteuerung<br />

Mozilla Mozilla<br />

Anwendungs-Software Web-Browser<br />

MRTG MRTG<br />

Anwendungs-Software Monitoring<br />

mysql mysql<br />

MySql als Datenbank<br />

ntp ntp<br />

Zeit-Server Zeitdienst<br />

openssh openssh openssh<br />

SSH-Server verschlüsselte Anmeldung<br />

OpenSSH OpenSSH<br />

Anwendungs-Software sichere Client-Server-Verbindung<br />

Postfix Postfix<br />

Anwendungs-Software Mail-Server, SecureMail Gateway<br />

PostgreSQL PostgreSQL<br />

DB-Server Datenbank<br />

Pound Pound<br />

Anwendungs-Software Reverse-Proxy<br />

razor razor<br />

Anwendungs-Software Zusatztool für Spam-Filter<br />

Red Red Hat Hat<br />

Betriebssystem DNS-Server, HTTP-Proxy<br />

red red hat hat Enterprise Enterprise Linux Linux<br />

Betriebssystem Serverbetriebssytem<br />

red red hat hat fedora fedora<br />

Betriebssystem Serverbetriebssytem<br />

red red hat hat linux linux<br />

Betriebssystem Serverbetriebssytem<br />

SAMBA SAMBA<br />

Anwendungs-Software File-Server zentr. Datenhaltung<br />

SeaMonkey SeaMonkey<br />

Anwendungs-Software Web-Browser<br />

sendmail sendmail sendmail<br />

Mail-Server Mail Relay Service<br />

Sentinix Sentinix<br />

Betriebssystem Monitoring<br />

Socks Socks<br />

Anwendungs-Software Socks-Server<br />

Spamassassin Spamassassin<br />

Anwendungs-Software Spam-Filter<br />

squid squid<br />

Proxy-Server proxy Zugang für Web-Dienste<br />

Squid Squid<br />

Anwendungs-Software HTTP-Proxy<br />

SUSE SUSE Enterprise Enterprise<br />

Betriebssystem zentr. Mail-Server<br />

SUSE SUSE LINUX LINUX Prof. Prof.<br />

Betriebssystem Syslog, Monitoring<br />

SyslogNG SyslogNG<br />

Anwendungs-Software Log-Server<br />

Thunderbird Thunderbird<br />

Anwendungs-Software E-Mail-Client<br />

TIS-fwtk TIS-fwtk<br />

Anwendungs-Software FTP-Proxy<br />

Tomcat Tomcat<br />

Anwendungs-Software Zusatz z. Ausf. v. JAVA auf Web-Servern<br />

Webmin Webmin Webmin<br />

Anwendungs-Software Server-Admin-Tool<br />

wget wget<br />

Anwendungs-Software Text-basierter Browser Quelle: <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

1/07 � 7


Open Source<br />

Der Ausdruck Open (engl.) bzw.<br />

Quelloffenheit wird meist auf<br />

Computer-Software angewendet<br />

und meint im Sinne der Open Source<br />

Definition, dass es jedem ermöglicht<br />

wird, Einblick in den Quelltext eines<br />

Programms zu haben, sowie die Erlaubnis<br />

zu haben, diesen Quellcode auch<br />

beliebig weiterzugeben oder zu verändern.<br />

Geschichte<br />

Beeinflusst durch das 1997 publizierte<br />

Essay „The Cathedral and the Bazaar“<br />

von Eric Steven Raymond, entschied<br />

Netscape 1998 angesichts der wachsenden<br />

Dominanz von Microsoft am<br />

Browser-Markt, den Quelltext des wirtschaftlich<br />

nicht mehr verwertbaren<br />

Netscape Navigators freizugeben (aus<br />

dieser Freigabe entstand später das<br />

Mozilla-Projekt).<br />

Kurz darauf erkannten Bruce Perens,<br />

ein Computer-Wissenschaftler, und Tim<br />

O’Reilly, Gründer und Vorstand des<br />

O’Reilly-Verlags, dass die „Freie-Software-Gemeinde“<br />

ein besseres Marketing<br />

benötigt. Um die „Freie Software“<br />

als geschäftsfreundlich und weniger ideologisch<br />

belastet darstellen zu können,<br />

wurde dabei beschlossen, einen neuen<br />

Marketing-Begriff für Freie Software<br />

einzuführen - der Begriff „Open Source“<br />

wurde von da an flächendeckend im<br />

Marketing genutzt und war auch der<br />

Namensgeber für die von Raymond,<br />

Perens und Reilly gegründete Open<br />

Source Initiative (OSI).<br />

Es wurden für die Wirtschaft angepasste<br />

Open-Source-Lizenzen geschaffen, welche<br />

weiterhin den Bedürfnissen des<br />

Open-Source-Umfelds genügten, aber<br />

auch für die Wirtschaft interessant sein<br />

sollten. Eine der bekanntesten Lizenzen,<br />

die aus diesen Bestrebungen hervorging,<br />

ist die Mozilla Public License.<br />

1/07 � 8<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Definition der Open Source Initiative<br />

Die Open Source Initiative wendet den Begriff Open Source auf all die Software an,<br />

deren Lizenzverträge den folgenden drei charakteristischen Merkmalen entspricht:<br />

Die Software (d. h. der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen Form<br />

vor.<br />

In der Regel handelt es sich bei dieser Form um die Quelltexte in einer höheren<br />

Programmiersprache. Vor dem eigentlichen Programm(ab)lauf ist es normalerweise<br />

notwendig, diesen Text durch einen so genannten Compiler in eine binäre Form zu<br />

bringen, damit das Computerprogramm vom Rechner ausgeführt werden kann.<br />

Binärprogramme sind für den Menschen im semantischen Sinne praktisch nicht<br />

lesbar.<br />

Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden.<br />

Für Open-Source-Software gibt es keine Nutzungsbeschränkungen. Weder bezüglich<br />

der Anzahl der Benutzer, noch bezüglich der Anzahl der Installationen. Mit der<br />

Vervielfältigung und der Verbreitung von Open-Source-Software sind auch keine<br />

Zahlungsverpflichtungen gegen einen Lizenzgeber verbunden.<br />

Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden.<br />

Durch den offengelegten Quelltext ist Verändern ohne weiteren Aufwand für jeden<br />

möglich. Weitergabe der Software soll ohne Lizenzgebühren möglich sein. Open-<br />

Source-Software „lebt“ förmlich von der aktiven Beteiligung der Anwender an der<br />

Entwicklung. So bietet sich Open-Source-Software zum Lernen, Mitmachen und<br />

Verbessern an. Diese Charakteristika werden detaillierter in der Open Source<br />

Definition (OSD) der Open Source Initiative festgelegt. �<br />

Die Apache Software Foundation unterstüzt die Apache community mit den Open-<br />

Source-Software-Projekten wie den Webserver Apache (http://www.apache.org/)


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

OpenOffice.org ist sowohl eine Office Suite, die auf vielen Betriebssystemen und in<br />

zahlreichen Sprachen verfügbar ist, als auch ein Open-Source-Projekt, in dem viele<br />

zumeist ehrenamtliche Mitglieder das Produkt immer weiter verbessern und<br />

unterstützen.<br />

� Begriffsproblem Freie Software<br />

In der eigentlichen Bedeutung unterscheidet sich die Open Source-Definition nicht<br />

von freier Software. Allerdings können beide Begriffe unterschiedliche Assoziationen<br />

auslösen, die ursprünglich nicht geplant waren.<br />

Die Entscheidung, den Terminus „Open Source“ zu etablieren, vorgeschlagen von<br />

Christine Peterson vom Foresight Institute, begründete sich zum Teil auf der<br />

möglichen Fehlinterpretation des Wortes „frei“. Die Free Software Foundation<br />

(FSF) verstand das Wort im Sinne von Freiheit („free speech, not free beer“ – „freie<br />

Rede, nicht Freibier“), jedoch wurde es oft fälschlicherweise mit kostenlos assoziiert,<br />

da der englische Begriff free beide Bedeutungen haben kann. Tatsächlich ist freie<br />

Software in den meisten Fällen wirklich auch kostenlos erhältlich. Man hoffte, dass<br />

die Verwendung der Bezeichnung Open Source diese Mehrdeutigkeit beseitigt und<br />

auch eine einfachere Vermarktung von Open Source vor Vertretern der Wirtschaft<br />

ermöglicht. Außerdem weckt der Begriff Open Source nicht zwangsläufig eine<br />

Assoziation mit der GNU-GPL, die aus wirtschaftlicher Sicht problematisch sein<br />

kann.<br />

Seit der Einführung der neuen Bezeichnung wurde jedoch oft kritisiert, dass diese<br />

ebenfalls Verwirrung stiftet: Sie assoziiert die Verfügbarkeit des Quelltextes, sagt<br />

aber nichts über die Freiheit, ihn zu verwenden, verändern und weiterzugeben, aus.<br />

Kritisiert wird daher von der FSF vor allem die Tatsache, dass der Begriff „Open<br />

Source“ die Einsicht in den Quellcode einer Software hervorhebt, nicht aber die<br />

Freiheit, diesen Quellcode auch beliebig weiterzugeben oder zu verändern. So nennt<br />

die „PGP Corporation“ die aktuelle Version ihres Kryptografieprogramms PGP z.<br />

B. „Open Source“, da der Quellcode betrachtet werden kann. Weitergabe und<br />

Veränderung dieses Quellcodes sind aber verboten, so dass das Programm nicht<br />

unter die Open Source Definition fällt. Aus diesem Grund ist die freie Implementation<br />

GNU Privacy Guard entstanden, die<br />

mit der GPL den „Open Source“-Anforderungen<br />

gerecht wird.<br />

Der Begriff „Freie Software“ ist<br />

allerdings ebenfalls problematisch, da er<br />

häufig in Verbindung mit den Lizenzen<br />

der FSF (GNU-GPL, GNU LGPL und<br />

GNU FDL) gebracht wird. Diese Lizenzen<br />

sind zwar auch nach Auffassung der<br />

OSI frei, sie fordern allerdings, dass<br />

abgeleitete Werke die gleichen Freiheiten<br />

gewähren. Die GNU-Lizenz für freie<br />

Dokumentation ist hierbei besonders<br />

problematisch, unter anderem deswegen,<br />

weil sie die Möglichkeit bietet, die<br />

Modifikation ganz bestimmter Abschnitte<br />

zu verbieten. Die GNU-FDL erfüllt<br />

somit eine grundlegende Anforderung<br />

der Open-Source-Definition und der<br />

Definition freier Software nicht.<br />

Die Begriffe „Freie Software“ und<br />

„Open-Source-Software“ werden zwar<br />

synonym verwendet, allerdings bestehen<br />

Unterschiede in der Interpretation.<br />

Die meisten Menschen und Organisationen,<br />

die von „freier Software“ sprechen,<br />

sehen Lizenzen als unfrei an, wenn<br />

sie Einschränkungen enthalten wie eine<br />

Begrenzung des Verkaufspreises, die<br />

Pflicht zur Veröffentlichung eigener<br />

Modifikationen oder die Bestimmung,<br />

dass jede Modifikation der Software an<br />

den ursprünglichen Autor gesandt werden<br />

muss.<br />

Die Open-Source-Initiative dagegen<br />

akzeptiert solche Lizenzen als „Open<br />

Source“. Dies ist unter anderem deshalb<br />

problematisch, weil Software unter diesen<br />

Lizenzen nicht oder nur unter starken<br />

Einschränkungen in andere freie<br />

Software-Projekte integriert werden<br />

kann, was dem Autor eventuell bei der<br />

Auswahl der Lizenz gar nicht bewusst<br />

war. Oft wird deshalb auch dazu geraten,<br />

keine eigene Lizenz zu verwenden,<br />

deren rechtliche und praktische Probleme<br />

man unter Umständen nicht überschaut,<br />

sondern auf eine erprobte und<br />

anerkannte freie Lizenz wie die GPL,<br />

die LGPL oder die BSD-Lizenz zurückzugreifen.<br />

�<br />

1/07 � 9


� Andere Definitionen<br />

Der Begriff „Open Source“ beschränkt<br />

sich nicht ausschließlich auf Software,<br />

sondern wird auch auf Wissen und Information<br />

allgemein ausgedehnt. Beispiele<br />

dafür sind OpenCola und auch<br />

Wikipedia. In diesem Zusammenhang<br />

wird von „Open Content“ gesprochen.<br />

Übertragen wurde die Idee des öffentlichen<br />

und freien Zugangs zu Information<br />

auch auf Entwicklungsprojekte. In<br />

diesem Zusammenhang wird dann oft<br />

von „Open Hardware“ gesprochen, wobei<br />

es sich nicht um freien Zugang zur<br />

Hardware handelt, sondern um freien<br />

Zugang zu allen Informationen, eine<br />

entsprechende Hardware herzustellen.<br />

(Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie)<br />

�<br />

Auswirkungen von<br />

freier- oder Open-<br />

Source-Software auf<br />

die Europäische<br />

Wirtschaft<br />

Die Europäische Kommission hat<br />

im vergangenen Jahr eine Studie<br />

über den Einfluss vonfreier-<br />

oder Open Source Software<br />

(FLOSS) auf die europäische Wirtschaft<br />

durchgeführt. Die Studie wurde unter<br />

Federführung der United Nations<br />

University (UNU-MER<strong>IT</strong>) in Maastricht<br />

erstellt. Sie wurde vom Generaldirektorat<br />

Unternehmen und Industrie der Europäischen<br />

Kommission in Auftrag gegeben.<br />

Das Ergebnis ist kurz und bündig:<br />

Die Studie stellt fest, dass die Auswirkungen<br />

von freier- oder Open Source<br />

Software auf die europäische Wirtschaft<br />

erheblich seien.<br />

Der Marktanteil von FLOSS ist in den<br />

vergangenen fünf Jahren kontinuierlich<br />

gestiegen. In den Bereichen Web-Server<br />

und Betriebssysteme ist die Rolle von<br />

1/07 � 10<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

FLOSS besonders groß. Viele öffentliche<br />

und private Organisationen setzen<br />

Open Source Software ein. Besonders<br />

der öffentliche Sektor hat dabei in<br />

Europa eine führende Position.<br />

Die Untersuchung schätzt den Wert von<br />

Open Source-Lösungen auf fast 12 Milliarden<br />

Euro. Mehr als 130.000 Mann-<br />

Jahre Arbeit stecken in der entwickelten<br />

Open-Source-Software.<br />

Die Forscher gehen davon aus, dass im<br />

Jahre 2010 Dienstleistungen aus dem<br />

FLOSS-Bereich einen Anteil von 32<br />

Prozent am gesamten <strong>IT</strong>-Dienstleistungssektor<br />

haben werden. Es wird<br />

erwartet, dass der Anteil von freier- oder<br />

Open Source Software am Bruttoinlandsprodukt<br />

im europäischen Raum<br />

im Jahr 2010 vier Prozent betragen könnte.<br />

Zur Zeit liegen die gesamte <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />

bei zehn Prozent des Europäischen<br />

Bruttoinlandsproduktes.(EB) �<br />

Unisys entwickelt Open<br />

Source Observatory<br />

and Repository für die<br />

Europäische<br />

Kommission<br />

Neues Portal erleichtert<br />

öffentlichem Sektor den Einsatz<br />

von Open Source Software<br />

Sulzbach - Die Europäische Kommission<br />

hat sich für die Entwicklung<br />

und das Betreiben eines Open<br />

Source Observatory and Repository<br />

(OSOR) nach einer öffentlichen Aus-<br />

schreibung im Oktober 2006 für ein von<br />

Unisys Belgien geleitetes Konsortium<br />

entschieden. Unisys Belgien ist ein<br />

Tochterunternehmen der Unisys<br />

Corporation, einem weltweiten Anbieter<br />

von <strong>IT</strong>-Dienstleistungen und -Lösungen.<br />

Zu den Mitgliedern des Konsortiums<br />

gehören neben Unisys das<br />

Maastrichter Wirtschaftsinstitut für Innovation<br />

und Technologie, das<br />

Beratungsunternehmen GOPA<br />

Cartermill und die Universität Rey Juan<br />

Carlos, Madrid.<br />

OSOR wird den europäischen Verwaltungseinrichtungen<br />

über ein<br />

Internetportal zugänglich gemacht, die<br />

dort Softwarecodes ihrer Open-Source-<br />

Anwendungen zentral speichern und<br />

austauschen und Open-Source-Wissen<br />

leichter teilen können. Durch diese Zusammenarbeit<br />

sollen sich <strong>IT</strong>-Investitionen<br />

der europäischen Mitgliedsstaaten<br />

schneller bezahlt machen. Ein weiteres<br />

Ziel ist es, mit OROR die Interoperabilität<br />

von Anwendungen zu verbessern.<br />

Neben dem Quell- und Objektcode stellt<br />

OSOR auch Informationen zum Einsatz<br />

von Anwendungen, unterschiedliche<br />

Softwareversionen, Open-Source-<br />

Lizenzen und Vertragsunterlagen zur<br />

Verfügung. Gemeinsame Open-Source-<br />

Projekte wie öffentliche E-Procurement-<br />

Lösungen können so schneller entwickelt<br />

werden und die gegenseitige Erkennung<br />

elektronischer ID-Kartenformaten<br />

lässt sich nachhaltiger fördern.<br />

„Die öffentlichen Verwaltungen sind bei<br />

Open Source nicht so sehr daran interessiert,<br />

proprietäre Produkte zu ersetzen,<br />

sondern sie wollen vielmehr individuelle<br />

Anwendungen entwickeln, die auf<br />

Open-Source-Software basieren“, sagt<br />

Karel De Vriendt, Leiter der europäischenE-Government-Services-Abteilung<br />

bei der EU. „Zudem wird der gegenseitige<br />

Austausch bei der Entwicklung<br />

und beim Einsatz von Open-<br />

Source-Lizenzen gefördert. Das neue<br />

OSOR soll hierfür das bevorzugte<br />

Kooperationsinstrument werden.“ �


� In Absprache mit allen Beteiligten<br />

werden Unisys und seine Partner die<br />

Struktur von OSOR noch in diesem<br />

Jahr festlegen. Das Unternehmen geht<br />

davon aus, dass der Service Ende 2007<br />

zur Verfügung steht. Unisys berät alle<br />

Beteiligten und treibt die Bereitstellung<br />

des Service von OSOR voran. Zudem<br />

forscht der <strong>IT</strong>-Dienstleister nach weiteren<br />

Open-Source-Anwendungen für<br />

OSOR und unterstützt die Zusammenarbeit<br />

zwischen den verschiedenen europäischen<br />

Open-Source-Projekten.<br />

OSOR stellt für Unisys einen wichtigen<br />

Meilenstein in der Zusammenarbeit mit<br />

der Europäischen Kommission rund um<br />

Open Source dar. Bereits 2001 führte<br />

Unisys eine Studie für die Europäische<br />

Kommission durch, in der es um den<br />

Einsatz von Open-Source-Anwendungen<br />

im öffentlichen Bereich ging. Im<br />

Jahr 2002 hat Unisys die Kommission<br />

hinsichtlich der Einrichtung eines Systems<br />

beraten, das Open-Source-Anwendungen<br />

vereint. Darüber hinaus betreute<br />

Unisys das Open Source Observatory,<br />

ein europäisches Webportal mit Nachrichten<br />

über aktuelle Open-Source-Aktivitäten,<br />

Anwendergeschichten und einem<br />

Wissensarchiv. OSOR setzt auf<br />

dem Open Source Observatory auf und<br />

erweitert den Service um ein Repository.<br />

Als politisch unabhängiges Kollegium<br />

verkörpert und wahrt die Europäische<br />

Kommission die allgemeinen Interessen<br />

der Europäischen Union. Da ihr ein<br />

fast ausschließliches Initiativrecht bei<br />

der Rechtssetzung zukommt, wird die<br />

Kommission als Motor der europäischen<br />

Integration bezeichnet. Im Rahmen der<br />

Gemeinschaftspolitik bereitet sie die<br />

Rechtsvorschriften des Rats und des<br />

Parlaments nicht nur vor, sondern setzt<br />

diese auch um. Die Kommission übt<br />

zudem Durchführungs-, Verwaltungsund<br />

Kontrollbefugnisse aus. So gewährleistet<br />

sie die Planung und Umsetzung<br />

gemeinsamer Politiken, sie führt den<br />

Haushalt aus und verwaltet die Gemeinschaftsprogramme.<br />

Als „Hüterin der<br />

Verträge“ wacht sie ebenfalls über die<br />

Anwendung des Gemeinschaftsrechts.<br />

(PM) �<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Fraunhofer-Studie<br />

belegt Vorteile von<br />

Open Source für<br />

Öffentliche Hand und<br />

<strong>IT</strong>-Unternehmen<br />

Stuttgart - Der Einsatz von Open-<br />

Source-Software (OSS) führt zu<br />

teilweise erheblichen Einsparungen<br />

in der öffentlichen Verwaltung. Auch<br />

<strong>IT</strong>-Unternehmen profitieren von ihren<br />

OSS-Aktivitäten. Das ist das Ergebnis<br />

einer von IBM, Novell und der<br />

Wirtschaftsförderung Region Stuttgart<br />

GmbH (WRS) beim Fraunhofer-Institut<br />

für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />

(IAO) in Auftrag gegebenen Studie<br />

Tux [dt.: t?ks; engl.: t?ks], ein<br />

wohlgenährter, glücklicher, rundlicher<br />

Pinguin von Larry Ewing, ist das<br />

offizielle Maskottchen des freien<br />

Betriebssystemkerns Linux.<br />

Quelle: Wikimedia<br />

aus dem Jahr 2006. Das Institut hat 209<br />

öffentliche Verwaltungen und <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />

nach ihren Einschätzungen<br />

zu quelloffener Software befragt.<br />

Knapp die Hälfte (47 Prozent) der 115<br />

befragten öffentlichen Einrichtungen<br />

geht von Kostensenkungen von mehr<br />

als 50 Prozent durch den Einsatz von<br />

Open Source Software aus. Weitere 20<br />

Prozent glauben an eine Kostensenkung<br />

von bis zu 25 Prozent. Für rund 59<br />

Prozent ist die Umstellung auf Open<br />

Source-basierte Anwendungen Teil einer<br />

mittel- oder langfristigen <strong>IT</strong>-Gesamtstrategie.<br />

Die Studie kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass die öffentliche Hand treibende Kraft<br />

für den Einsatz von Open Source-Lösungen<br />

ist: Anhaltende Veränderungen<br />

und Umstrukturierungen im Bereich der<br />

öffentlichen Einrichtungen würden auch<br />

in den nächsten Jahren zu entsprechenden<br />

<strong>IT</strong>-Projekten führen. Dies rechne<br />

sich, so die Autoren, auch für <strong>IT</strong>-Unternehmen,<br />

die Open Source als Dienstleistung<br />

oder Produkt anbieten: „Die<br />

öffentliche Hand rechnet im Bereich<br />

der Dienstleistungskosten mit Kostensteigerungen<br />

von bis zu 25 Prozent, die<br />

in diesem Rahmen OSS-Unternehmen<br />

zu Gute kommen,“ so Jochen Günther,<br />

Projektleiter beim Stuttgarter Fraunhofer<br />

IAO. Dem stehen Ersparnisse durch<br />

wegfallende Lizenzkosten gegenüber.<br />

„Es ist beeindruckend, welche enormen<br />

Vorteile Unternehmen und öffentliche<br />

Einrichtungen durch den Einsatz freier<br />

Software bereits erzielen und in welcher<br />

Weise OSS Innovationen beschleunigt,“<br />

kommentiert Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath,<br />

Leiter des Fraunhofer IAO, die Ergebnisse<br />

der Studie.<br />

Mittelstand profitiert<br />

Vor allen Dingen der Mittelstand profitiere<br />

von den Investitionen des öffentlichen<br />

Sektors: „Rund 83 Prozent der<br />

OSS-Aufträge der öffentlichen Verwaltung<br />

gehen an kleine und mittlere, regionale<br />

Dienstleister,“ so Günther. Dienstleistungen<br />

werden von diesen Unternehmen<br />

rund um die drei Themenbereiche<br />

Programmierung, Konfiguration<br />

oder Anpassung von OSS an<br />

kundenspezifische Bedürfnisse, die Unterstützung<br />

in der Einführungsphase<br />

sowie beim späteren Support angeboten,<br />

so ein Ergebnis der Studie.<br />

Die beauftragten Unternehmen profitieren<br />

nicht nur finanziell von den Aufträgen,<br />

sondern auch �<br />

1/07 � 11


1/07 � 12<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

� entwicklungstechnisch. Günther: „Rund 71 Prozent der <strong>IT</strong>-Unternehmen schätzen,<br />

dass der Einsatz von OSS bei ihnen zu verwertbaren Produktinnovationen führt<br />

und 35 Prozent der Unternehmen glauben sogar, dass sie ohne Open Source-<br />

Aktivitäten nicht mehr überlebensfähig sind.“<br />

Akzente in der bundesdeutschen Verwaltung gesetzt<br />

Michael A. Maier, Geschäftsbereichsleiter Öffentlicher Dienst bei der IBM Deutschland:<br />

„Rückblickend haben sich die Entscheidungen, Open Source in der öffentlichen<br />

Verwaltung einzusetzen, als richtig erwiesen. Die Ergebnisse der Studie sollten<br />

die Entscheidungsträger in Politik und öffentlicher Verwaltung dazu ermuntern,<br />

wenn immer möglich, die Vorteilhaftigkeit von Open Source-Anwendungen zu<br />

prüfen und Open Source einzusetzen.“<br />

Die IBM habe sich schon frühzeitig der Unterstützung des Open Source-Gedankens<br />

verpflichtet. Das gelte auch für den Einsatz von Open Source-Lösungen durch die<br />

Öffentliche Hand. Maier: „Wir sind an den meisten Projekten beteiligt, die in der<br />

bundesdeutschen Verwaltung Akzente gesetzt haben.“ Beispiele dafür seien das<br />

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, das Bundesamt für Finanzen,<br />

die Stadt Schwäbisch-Hall und nicht zuletzt der Deutsche Bundestag. „Der im Juni<br />

2002 zwischen dem Bundesministerium des Innern und der IBM abgeschlossene<br />

Kooperationsvertrag zur Förderung von freier und offener Software ist ein Meilenstein<br />

gewesen, der weltweit Beachtung und Nachahmer gefunden hat,“ so Maier. Der<br />

Vertrag sei inzwischen eine konstante Größe geworden und werde beständig von der<br />

Öffentlichen Hand genutzt, um mehr und mehr Linux-basierte <strong>IT</strong>-Lösungen einzuführen.<br />

Der auf der CeB<strong>IT</strong> 2006 mit dem rheinland-pfälzischen Innenminister Karl<br />

Peter Bruch abgeschlossene Vertrag zur Einrichtung eines Open Source-<br />

Softwarekompentenzzentrums beim Landesbetrieb Daten und Information in Mainz<br />

sei ein Beispiel dafür, wie die IBM das Thema in den Ländern und Regionen<br />

voranbringe.<br />

Open Source in die Regionen bringen<br />

Dr. Harald Neumann, Teamlead Linux, IBM Deutschland, ergänzt: „IBM arbeitet<br />

weltweit in zahlreichen globalen Open Source- und Open Standard-Projekten, die<br />

Linux ist ein freies und Multiplattform-Mehrbenutzer-Betriebssystem für Computer,<br />

das Unix ähnlich ist. Open-Source-Software ist also nicht nur LINUX.<br />

Die Originalquelle für LINUX: http://www.kernel.org/<br />

nach dem Community-Prinzip organisiert<br />

sind, mit. Wir glauben aber, dass es<br />

mit dem weiteren Vordringen von Open<br />

Source in der Verwaltung noch mehr<br />

Interesse für regionale Communities<br />

geben wird, die sowohl helfen, auf Basis<br />

von Open Source passgenaue Lösungen<br />

für die örtlichen Verwaltungen zu liefern,<br />

als auch den Mitgliedern die Möglichkeit<br />

geben, sich gemeinsam mit der<br />

öffentlichen Verwaltung als Community<br />

im globalen Wettbewerb zu behaupten.“<br />

Mehr Beschäftigung in Deutschland?<br />

Die Autoren der Studie kommen zu<br />

dem Ergebnis, dass der Einsatz von<br />

Open Source Software nicht nur der<br />

Öffentlichen Hand und den <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />

mit OSS-Aktivitäten Vorteile<br />

bringt, sondern auch zu mehr Beschäftigung<br />

in Deutschland führen kann.<br />

Die Studie habe gezeigt, so Dr. Walter<br />

Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />

Region Stuttgart GmbH, dass<br />

Open Source verstärkt zu regionaler<br />

Wertschöpfung führt und das Innovationspotenzial<br />

der <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />

stärkt. „Open Source Software sorgt für<br />

Innovation und sichert Arbeitsplätze vor<br />

Ort. Deshalb werden wir mit unserer<br />

erfolgreichen Initiative „Open Source<br />

Region Stuttgart“ den Wachstumsmarkt<br />

weiter gezielt entwickeln.“<br />

Der Wirtschaftsförderer erhofft sich<br />

auch von anderen Fördermittelgebern<br />

Maßnahmen, um diese Basis weiter zu<br />

stärken. So sollten verstärkt bestehende<br />

<strong>IT</strong>-Fördermittel des Bundes oder der<br />

Europäischen Union zur Förderung von<br />

Open Source-Projekten umgeschichtet<br />

werden. „Das bietet die Chance, dass<br />

aus öffentlichen Mitteln Software entsteht,<br />

die dann sowohl öffentlichen Einrichtungen,<br />

aber auch <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />

zur wirtschaftlichen Verwertung frei zur<br />

Verfügung steht“, so Dr. Rogg.<br />

Auch Novell engagiert sich stark im<br />

Bereich Linux und Open Source, gerade<br />

in Deutschland. Der Schwerpunkt der<br />

Linux-Entwicklung von Novell �


� befindet sich in Nürnberg. „Der<br />

öffentliche Sektor ist in Deutschland<br />

um ein Vielfaches innovativer als oftmals<br />

geglaubt wird. Quelloffene Software und<br />

offene Standards für Schnittstellen und<br />

Datenformate brechen die Strukturen<br />

auf und ermöglichen so flexibleres Arbeiten,“<br />

erläutert Holger Dyroff, Vice<br />

President Product Management Linux<br />

Platforms bei Novell, die Motivation<br />

des öffentlichen Sektors für Open Source<br />

Technologien. „Mit Open Source Software<br />

und dem entsprechenden Support<br />

kann der öffentliche Sektor Dienstleistungen<br />

am Bürger schneller, sicherer<br />

und zuverlässiger erbringen und gleichzeitig<br />

die Flexibilität wahren, zukünftige<br />

Anforderungen zu erfüllen.“<br />

Für die Studie wurden Entscheidungsträger<br />

von öffentlichen Einrichtungen<br />

und <strong>IT</strong>-Unternehmen in Deutschland<br />

befragt. Im Bereich der öffentlichen<br />

Einrichtungen konnten insgesamt 115,<br />

bei den <strong>IT</strong>-Unternehmen 94 gültige<br />

Antworten erzielt werden. „Die verschiedenen<br />

Größenklassen der befragten Einrichtungen<br />

und Unternehmen garantieren<br />

eine gute Übertragbarkeit der Ergebnisse,“<br />

so Jochen Günther. Zudem<br />

seien die Teilnehmer der Befragung überwiegend<br />

Entscheidungsträger und Meinungsführer<br />

innerhalb ihrer Einrichtungen.<br />

Das Fraunhofer IAO zählt in Europa<br />

seit 25 Jahren zu den führenden Einrichtungen<br />

im Bereich des Technologiemanagements.<br />

Es unterstützt Unternehmen<br />

dabei, Potenziale innovativer<br />

Technologien zu erkennen, auf ihre Belange<br />

individuell anzupassen und konsequent<br />

einzusetzen. Außerdem ist das<br />

Institut in öffentliche Forschungsprogramme<br />

eingebunden.<br />

Kontakt Fraunhofer IAO<br />

Jochen Günther<br />

Telefon +49 (0) 7 11/9 70-22 62<br />

Fax +49 (0) 7 11/9 70-22 99<br />

E-Mail: jochen.guenther@iao.fraunhofer.de<br />

(PM) �<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

KDE (K Desktop Environment - auf Deutsch K-Arbeitsumgebung) ist eine frei<br />

verfügbare Arbeitsumgebung, eine grafische Benutzeroberfläche mit vielen<br />

Zusatzprogrammen für den täglichen Gebrauch: http://www.kde.org/<br />

Regionale Unterschiede in der Pinguin-Landschaft<br />

Kassel - Durch die Analyse der Datenbasis aus zahlreichen Umfragen, die<br />

TechConsult im eigenen CallCenter im Jahr 2006 bei <strong>IT</strong>-Entscheidern in<br />

deutschen Unternehmen durchgeführt hat, lässt sich die regionale Entwicklung<br />

von Linux - das mit Abstand stärkste Zugpferd der Open-Source-Bewegung<br />

- aufzeigen. Dabei fallen durchaus Unterschiede auf, z. B. was den Einsatzgrad<br />

von Linux auf Serversystemen betrifft. Referenzinstallationen spiegeln hier nicht<br />

unbedingt die Gesamtsituation der jeweiligen Region wider.<br />

Linux-Einsatz auf Servern nach Bundesländern<br />

Bundesweit ist das freie Betriebssystem auf ca. 33% der Server von Unternehmen<br />

und Behörden installiert. Die aktuelle Analyse der TechConsult zur „Linux-Landscape“<br />

zeigt, dass besonders Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit Einsatzgraden<br />

von rund 37% bzw. 35% über dem Schnitt liegen. Linux-Hochburgen sind die<br />

in diesen Bundesländern gelegenen freien Hansestädte Hamburg und Bremen. Auch<br />

im Saarland und Nordrhein-Westfalen herrscht eine überdurchschnittliche Affinität<br />

für Open Source Software auf Servern. Hier beträgt der Grad des Einsatzes von<br />

Linux etwa 42% bzw. 35%. Rheinland-Pfalz (ca. 27%) und Baden-Würtemberg<br />

(31%) hingegen zeigen einen unterdurchschnittlichen Einsatzgrad des quelloffenen<br />

Systems auf Servern vor. Bayern liegt knapp unter dem bundesweiten Durchschnittswert.<br />

Nord-Süd-Gefälle für Server-Linux<br />

Dem Anschein nach haben die in den Medien oft herausgehobenen Referenzinstallationen<br />

der öffentlichen Verwaltungen in München und Schwäbisch-Hall<br />

keine besonderen Auswirkungen auf die eigenen und nahe liegenden Regionen. �<br />

1/07 � 13


� Zwar gehörte es zumindest in den<br />

Kommunen Süddeutschlands in den<br />

letzten Jahren und auch bis heute fast<br />

schon zum guten Ton, sich zumindest<br />

einmal Gedanken über den Umstieg auf<br />

Linux zu machen. Doch in der aktuellen<br />

Untersuchung wird deutlich, dass der<br />

Einsatzgrad des freien Betriebssystems<br />

branchenübergreifend deutlich höher in<br />

Norddeutschland als jenseits des<br />

„Weißwurstäquators“ ist.<br />

Überregionaler Einfluss vs. regionale<br />

Ausrichtung<br />

Der Leuchtturmcharakter der bereits<br />

2003 begonnenen und oftmals erfolgreich<br />

umgesetzten Linux-Server-Projekte<br />

öffentlicher Institutionen in<br />

Süddeutschland findet durchaus überregional<br />

und sogar im angrenzenden<br />

Ausland Anklang. Die Stadt Paris orientierte<br />

sich an München und hat<br />

mittlerweile mehr als die Hälfte der 396<br />

städtischen Server auf Linux umgestellt.<br />

Überregional hatten die süddeutschen<br />

Kommunen in Schwäbisch-Hall, Mannheim<br />

und Leonberg Einfluss auf die<br />

Migration bei der Polizei in Niedersachen<br />

und im Bundestag in <strong>Berlin</strong>.<br />

Verbände wie die Linux Kommunale<br />

und die bwcon-Initiative BOSS (Baden-<br />

Württemberg Open Source LayerS) in<br />

Stuttgart oder der Linux Business Campus<br />

Nürnberg fördern ebenfalls aus<br />

Süddeutschland heraus die Entwicklung<br />

und den Einsatz von Open Source Software<br />

in Unternehmen und Behörden in<br />

ganz Deutschland.<br />

Im Hinblick auf den regionalen Einfluss<br />

der Initiativen und Referenzen stellt sich<br />

jedoch die Frage, ob die an den Linux-<br />

Projekten beteiligten HW-Anbieter und<br />

Systemintegratoren ihre Kräfte nicht zu<br />

sehr auf die Reputation versprechenden<br />

Linux-Großbaustellen konzentrieren<br />

und im gleichen Zuge das in der direkten<br />

Umgebung vorhandene Potential vernachlässigen.<br />

Es wäre aus Anbietersicht<br />

zu überlegen, ob nicht eine stärkere<br />

Offensive auf den Mittelstand in ausgewählten<br />

Gebieten erfolgversprechender<br />

ist – unter anderem auch weil Ressour-<br />

1/07 � 14<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

cen kürzer gebunden wären - als die mittel- bis langfristige Verpflichtung bei einem<br />

der Großprojekte.<br />

Einen Schritt in diese Richtung gehen die großen Linux-Infrastrukturanbieter wie<br />

IBM, HP und FSC bereits und bauen vermehrt Partnerschaften zu spezialisierten<br />

Open-Source-Dienstleistern mit regionaler Kompetenz auf.<br />

Mittelstand in Ostdeutschland mit Potenzial<br />

Mit Blick auf Unternehmensgrößenklassen haben besonders der Mittelstand und die<br />

vielen Kleinunternehmen in Deutschland oftmals noch nicht die Möglichkeiten von<br />

Linux und anderer Open Source Software in Gänze und Breite erkannt. Wo das<br />

Open-Source-Geschäft im Enterprise-Bereich bereits den Software Stack von der<br />

Linux-Plattform hoch zu den Datenbanken und Application Servern gewandert ist,<br />

weiß das KMU-Umfeld häufig noch gar nicht bzw. nicht ausreichend ob der<br />

Möglichkeiten des Einsatzes von quelloffener Software auf Betriebssystemebene.<br />

Hier finden Anbieter einen Markt vor, der gerade unter regionalen Gesichtspunkten<br />

- wie Partnerbindung, lokale Ansprechpartner usw. - anzugehen ist.<br />

Besonders der ostdeutsche Markt weist großes Potential für das Geschäft mit Open<br />

Source auf. Die Analysen zeigen, dass hier ein hoher Planungsgrad von Linux auf<br />

Servern vorzufinden ist. Anbieter von Hardware und Services können im Osten<br />

Deutschlands speziell mit dem Kostenargument punkten und häufig veraltete<br />

Server-Plattformen auf das freie Betriebssystem migrieren. Das Anschlussgeschäft<br />

mit entsprechender Middleware und auch Anwendungen kann in vielen Fällen der<br />

Lohn für die regionale Ausrichtung auf Märkte und Partner sein. (PM) �<br />

Mozilla ist ein Sammelbegriff für Browser auf der Basis von Techniken, die auf den<br />

von der nicht mehr existierenden Firma Netscape Communications Corporation<br />

entwickelten Browser Netscape Navigator zurückgehen. Zentraler Bestandteil von<br />

Mozilla-Browsern ist die so genannte Gecko Rendering Engine, ein Modul, das die<br />

Darstellung von Internet-Dokumenten übernimmt: http://www.mozilla.org/


Ist Open Source<br />

Software reif für den<br />

Unternehmenseinsatz?<br />

Open Source hat den Softwaremarkt<br />

revolutioniert; der Anwender<br />

hat nun die Wahl zwischen<br />

(fast) kostenlosen Optionen und<br />

den marktüblichen Produkten. Dies setzt<br />

kommerzielle Anbieter unter Zugzwang,<br />

müssen sie dem Kunden doch nun für<br />

sein Geld einen entsprechenden Mehrwert<br />

bieten, wenn sie sich gegenüber<br />

den Open-Source-Rivalen behaupten<br />

wollen. Unternehmen, die bereits OS-<br />

Software einsetzen, können dank des<br />

inzwischen erreichten hohen Reifegrades<br />

nun auch komplexere Anwendungen<br />

realisieren. Neueinsteigern bietet sich<br />

die Gelegenheit, ohne großes Risiko<br />

schnelle Nutzeneffekte zu erzielen. Voraussetzungen<br />

für einen maximalen<br />

Nutzen sind allerdings eine sorgfältige<br />

Planung sowie eine strukturierte Vorgehensweise<br />

bei der unternehmensweiten<br />

OS-Implementierung.<br />

Das Open Source-Konzept wird nach<br />

wie vor heiß diskutiert und zeigt viel<br />

versprechende Ansätze hinsichtlich Einsparpotenzialen<br />

und anderen kurz- und<br />

langfristigen Vorteilen. Noch bis vor<br />

kurzem gab es für den flächendeckenden<br />

Unternehmenseinsatz nur wenige<br />

in Frage kommende Open-Source-<br />

Produkte. Das hat sich inzwischen - mit<br />

steigendem Reifegrad und neuen Produkten<br />

für alle möglichen Einsatzbereiche<br />

(CRM, Datenbanken, ERP,<br />

Middleware, Web Services) - gründlich<br />

geändert. Bekannte und viel genutzte<br />

Open-Source-Produkte, wie das Linux<br />

Betriebssystem oder der Apache Web<br />

Server, sind inzwischen im Markt eine<br />

feste Größe und stellen für kommerzielle<br />

Produkte eine ernsthafte Konkurrenz<br />

dar. Zwar bieten die kommerziellen Rivalen<br />

oft eine umfassendere Funktionalität,<br />

doch in vielen Fällen ist Open<br />

Source durchaus eine gangbare Alternative,<br />

was sich an rapiden Zuwachsraten<br />

im Bereich der Business-Applikationen<br />

zeigt, und zwar quer durch alle Branchen.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Laut Andreas Zilch, Vorstandsvorsitzender der Experton Group und anerkannter<br />

Fachmann für dieses Thema, müssen Open-Source-Implementierungen langfristig<br />

angelegt werden, um die größten Nutzeneffekte zu erzielen. Open Source Software<br />

kommt für viele Anwenderunternehmen infrage und sollte bei der Evaluierung neuer<br />

Applikationen und Plattformen neben herkömmlichen kommerziellen Produkten<br />

durchaus in Betracht gezogen werden, so Zilch. Voraussetzung ist allerdings eine<br />

sorgfältige Planung, um potenziell damit verbundene Risikofaktoren von vornherein<br />

zu bewerten und gegebenenfalls auszuschalten. Auch die Grundprinzipien des<br />

Open-Source-Gedankens müssen im Unternehmen kommuniziert werden.<br />

Nicht zuletzt ist der einfache Einstieg in das Open-Source-Modell für <strong>IT</strong>-Abteilungen<br />

verführerisch: einfach herunterladen und ausprobieren, ist die Devise. Doch<br />

dieser Ansatz hat seine Tücken und Schattenseiten, denn genauso verführerisch ist<br />

es, sich nicht mehr um grundlegende Entwicklungs-Prinzipien zu kümmern, was sich<br />

dann eher kontraproduktiv auswirken kann. Zum einen wird sich so nicht der<br />

maximale Nutzen erzielen lassen; zum anderen werden leicht bestimmte Risikofaktoren<br />

übersehen. Deshalb heißt es auch bei Open Source: Eine strukturierte<br />

Vorgehensweise ist für die Evaluierung unumgänglich, ähnlich wie dies bei kommerziellen<br />

Produkten der Fall ist. Dies beinhaltet u.a. eine strategische Machbarkeitsstudie<br />

und eine Kosten-/ Nutzenanalyse; denn auch wenn die Software kostenlos zu<br />

beziehen ist - die erforderlichen Mitarbeiterressourcen haben ihren Preis! Auch eine<br />

Risikoanalyse ist dringend anzuraten, um Fragen hinsichtlich Produktlebenszyklen,<br />

Eigentumsrechten, Sicherheit, Support etc., bereits im Vorfeld zu klären. Weitere<br />

wichtige Themen sind Lizenzbestimmungen, eine Überprüfung der verfügbaren<br />

Versionen und Produktquellen (z.B. Fedora Core vs. Red Hat mit Supportoption)<br />

sowie Tests und Einsatzpläne, um Sicherheitsproblemen vorzubeugen. Am besten ist<br />

es, im Unternehmen die „Sweet Spots“ zu identifizieren, wo sich sofortige und<br />

messbare Nutzeneffekte ergeben. Im nächsten Schritt können dann auch längerfristige,<br />

strategische Vorteile realisiert werden. �<br />

Das Webportal „SourceForge.net“ dient zur Entwicklung von Open-Source-<br />

Programmen und wird von vielen Software-Entwicklern zur Verwaltung ihrer<br />

Projekte genutzt. Die Website wird von VA Software gehostet und nutzt die<br />

SourceForge-Software: http://sourceforge.net/<br />

1/07 � 15


� Gerade Business-Applikationen,<br />

wie z. B. CRM, sind in kleinen und<br />

mittelständischen Unternehmen bislang<br />

oft nicht zum Einsatz gekommen, da die<br />

Firmen die damit verbundenen Kosten<br />

scheuten. Hier wäre ein Open-Source-<br />

Produkt eine ideale Lösung, denn die<br />

Einstiegskosten sind gering und die Produkte<br />

können unternehmensspezifisch<br />

modifiziert werden (Customization). Es<br />

gibt eigentlich nichts zu verlieren (außer<br />

dem eigenen Arbeitseinsatz), und die<br />

potenziellen Vorteile sind beträchtlich.<br />

Letztendlich heißt es also: aufpassen<br />

und abwägen! Insbesondere die folgenden<br />

kritischen Themen müssen berücksichtigt<br />

und geklärt werden, wenn der<br />

Open-Source-Einsatz Erfolg zeigen soll:<br />

1. Es gibt keine garantierten Produktlebenszyklen,<br />

nicht einmal für Linux &<br />

Co. Doch während dies bei Linux dank<br />

der riesigen Entwickler-Community und<br />

der hohen Marktdurchdringung kein<br />

größeres Problem sein dürfte, könnten<br />

weniger bekannte, wenn auch durchaus<br />

nützliche Produkte jederzeit aufgegeben<br />

werden. Deshalb sollten alle Produkte<br />

auf Basis ihrer derzeitigen Funktionalität<br />

und Einsetzbarkeit evaluiert werden und<br />

nicht in der Hoffnung erworben werden,<br />

dass zukünftige Releases die gewünschten<br />

Funktionen abdecken werden.<br />

2. Bei den Lizenzbedingungen herrscht<br />

im Open-Source-Markt eine große Vielfalt<br />

an unterschiedlichen Bestimmungen.<br />

Meist werden dem Nutzer zwar<br />

großzügige Freiheiten zugestanden, doch<br />

manche Verträge sind doch ziemlich<br />

restriktiv. Ein klares Verständnis der<br />

jeweiligen Bestimmungen im Vorfeld<br />

der Implementierung ist deshalb eine<br />

Selbstverständlichkeit. Ein Beispiel: der<br />

so genannte „viral effect“ der GNU<br />

Public License (GPL), welcher verhindert,<br />

dass Modifikationen in proprietäre<br />

Software überführt werden können.<br />

Solange solche Software nur intern genutzt<br />

wird, hat das allerdings keine zwingende<br />

Offenlegung zur Folge.<br />

3. Auch Urheberrechtsverletzungen können<br />

zum Problem werden, denn im Ge-<br />

1/07 � 16<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

gensatz zu kommerziellen Produkten, bei denen die Herkunft von Quellcode<br />

überprüft wird, gibt es bei Open-Source-Initiativen solche Review-Prozesse nicht.<br />

Allerdings dürften in der Praxis solche Eigentumsrechtsverletzungen nur sehr selten<br />

vorkommen. Da der Quellcode von kommerziellen Produkten nicht offen gelegt<br />

wird und somit kein Vergleich stattfinden kann, ist eine Überprüfung sowieso extrem<br />

schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Wer dennoch Bedenken hat, kann sich gegen<br />

Schadensersatzansprüche (sowohl bei kommerziellen als auch bei OS-Produkten)<br />

versichern.<br />

4. Schon seit es Open Source gibt, gibt es auch unterschiedliche Auffassungen, was<br />

das Thema Sicherheitslücken angeht. Die eine Seite ist der Meinung, dass durch die<br />

Offenlegung des Codes auch Angreifer es leicht haben, einen Angriff zu starten. Die<br />

andere Seite hält dagegen, dass Bugs viel leichter und schneller gefunden und<br />

behoben werden können, eben weil so viele Leute sich den Produktcode anschauen.<br />

Anders ausgedrückt: Ein verdecktes System ist vielleicht schwerer anzugreifen, es ist<br />

aber auch schwieriger, seine Robustheit bzw. Anfälligkeit klar einzuschätzen. In der<br />

Praxis weisen sowohl kommerzielle als auch Open-Source-Produkte Sicherheitslücken<br />

auf, die erst entdeckt werden, wenn es Probleme gibt. Die Robustheit des<br />

Produktes ist nur der erste Schritt und muss ergänzt werden durch eine profunde<br />

Schutzstrategie. Dies impliziert u.a. umfassende Sicherheitsmaßnahmen und schnelle<br />

Patch-Zyklen.<br />

Open-Source-Reifegrad<br />

Abbildung: Reifegrad von Open-Source-Lösungen (Nov 2005)<br />

Quelle: Experton Group AG (PM) ��<br />

��<br />


Open Source bei Heise<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Hannover - Unter www.heiseopen.de erhalten professionelle <strong>IT</strong>-Anwender<br />

aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte und Service-Leistungen rund<br />

um den Einsatz von Open Source Software. Der zunehmende Einsatz von<br />

Open Source gehört zu den wichtigsten aktuellen Trends in der Informationstechnik.<br />

Mit heise open reagiert der Heise Zeitschriften Verlag auf das gestiegene Interesse an<br />

freier Software und gibt umfangreiche Hilfestellungen für den unternehmensweiten<br />

Einsatz. Das Angebot richtet sich speziell an Anwender, die sich professionell mit<br />

Open Source Software (OSS) beschäftigen, sowie an Administratoren und <strong>IT</strong>-<br />

Entscheider, die die Software bereits einsetzen oder über einen Einsatz nachdenken.<br />

Die Leser werden umfassend über Entwicklungen auf dem Open Source-Markt<br />

informiert und finden konkrete Fallbeispiele mit Kosten-Nutzen-Analysen für den<br />

Unternehmenseinsatz.<br />

Die Präsentation von Unternehmen im Open Source-Markt sowie die Darstellung<br />

von Open-Source-Projekten und -Produkten gehören ebenfalls zum Informationsangebot.<br />

Hintergrundberichte thematisieren die technische Entwicklung und dokumentieren<br />

aktuelle Probleme rund um Open Source. Ein Diskussionsforum lädt die<br />

Besucher zum Erfahrungsaustausch ein.<br />

„Die technische und journalistische Kompetenz des Heise Zeitschriften-Verlages<br />

bildet dabei die Grundlage für eine kompakte Darstellung und die Einschätzung der<br />

businessrelevanten Aspekte“, so Dr. Oliver Diedrich, Chefredakteur von heise open.<br />

„Die Informationen sollen den Leser in die Lage versetzen, kompetente Entscheidungen<br />

zum Einsatz von OSS in seinem Unternehmen zu fällen.“ (PM) �<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

Open Source Jahrbuch<br />

2007<br />

Rechtzeitig zum Beginn der<br />

Computermesse CeB<strong>IT</strong> dieses<br />

Jahr in Hannover veröffentlichte<br />

die Arbeitsgruppe Open Source Jahrbuch,<br />

die bei Prof. Dr. Bernd Lutterbeck<br />

am Fachgebiet Informatik und Gesellschaft<br />

der Technischen Universität<br />

<strong>Berlin</strong> angesiedelt ist, die vierte Ausgabe<br />

des Standardwerks zu Open Source,<br />

Open Access und verwandten Themen.<br />

Es verschafft mit Beiträgen aus Wirtschaft<br />

und Recht einen umfassenden<br />

Überblick über die Entwicklung von<br />

freier Software und freiem Zugang zu<br />

Inhalten.<br />

Das Open Source Jahrbuch 2007 vereint<br />

auf fast 600 Seiten Beiträge von<br />

über 50 Autoren. Darunter sind bekannte<br />

Namen wie Professor Hal Varian von<br />

der University of California at Berkeley,<br />

der zu den weltweit bedeutendsten<br />

Wirtschaftsintellektuellen gezählt wird,<br />

der Computer-Wissenschaftler Bruce<br />

Perens, einer der bekanntesten Vertreter<br />

der Open-Source-Bewegung, oder<br />

Prof. Dr. Thomas Dreier von der Universität<br />

Karlsruhe, renommierter Fachmann<br />

für Informationsrecht und Urheberrecht.<br />

Die Bandbreite der Themen<br />

reicht dabei von grundlegenden �<br />

1/07 � 17


� und ökonomischen Betrachtungen<br />

des Open Source Prinzips bis hin zu<br />

Migrationsberichten, wie dem des Auswärtigen<br />

Amts. Auch technische Neuerungen<br />

und Anwendungen, Open Access<br />

sowie Open Source in der Bildung werden<br />

behandelt. Außerdem gibt es Beiträge<br />

zu rechtlichen und gesellschaftspolitischen<br />

Themen. Dabei kommen<br />

auch kontroverse Standpunkte zur Sprache,<br />

etwa zur Vereinbarkeit von Open<br />

Access und DRM (Digital Rights Management).<br />

Auch weniger prominente<br />

Themen, wie Open-Source-Software in<br />

der Kunst oder in der Medizin, sind im<br />

Jahrbuch vertreten.<br />

Das Open Source Jahrbuch ist unter<br />

www.opensourcejahrbuch.de sowie im<br />

Buchhandel erhältlich. Das Buch kostet<br />

24,80 Euro. Bei Bestellung über die<br />

Webseite des Jahrbuchs ist der Versand<br />

in Deutschland kostenlos.<br />

Lutterbeck, Bernd / Bärwolff, Matthias<br />

/ Gehring, Robert A. (Hrsg.), Open<br />

Source Jahrbuch 2007, Zwischen freier<br />

Software und Gesellschaftsmodell,<br />

ISBN-13: 9783865411914 �<br />

Open Source-Leitfaden<br />

Version 1.3 ist<br />

erschienen<br />

Kulmbach - Numberland, ein<br />

Ingenieurbüro mit den Arbeitsgebieten<br />

Open Source Software<br />

(OSS), Prozessoptimierung,<br />

Wissensmanagement, Innovationsmanagement<br />

und Strategiemanagement<br />

stellt den kostenfreien Open Source-<br />

Leitfaden für Unternehmen in der Version<br />

1.3 vor.<br />

Was ist neu?<br />

Folgende Inhalte wurden neu aufgenommen:<br />

• zusätzliche Praxisberichte<br />

• Knoppixvarianten für bestimmte<br />

Einsatzgebiete<br />

1/07 � 18<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

• alphabetische Softwareübersicht<br />

incl. der für den Betrieb der Software<br />

erforderlichen Plattform<br />

• Open Source-Messen<br />

Inhalt des Leitfadens<br />

Praxisberichte<br />

Der Leitfaden enthält auf inzwischen<br />

280 Seiten zahlreiche für Anwender verständliche<br />

Artikel von vielen bekannten<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleistern.<br />

Verweise<br />

Darüber hinaus wird auf ca. 70 bekannte<br />

Websites rund um Open Source verwiesen,<br />

untergliedert in folgende Bereiche:<br />

• Studien und Leitfäden<br />

• Initiativen und Verbände<br />

• öffentliche Open Source Projekte<br />

• Softwareübersichten<br />

• Dienstleister<br />

• Nachrichtenseiten<br />

• Messen<br />

Softwareprofile<br />

Ausserdem sind die Profile von über<br />

180 verbreiteten OSS-Produkte enthalten,<br />

untergliedert in folgende Bereiche:<br />

• Plattformen<br />

• Software für den Arbeitsplatz<br />

• Software für den Server<br />

Der Leitfaden ist kostenfrei im PDF-<br />

Format unter der Adresse http://<br />

www.opensource4ebussiness.com verfügbar.<br />

Hintergrund<br />

So gut wie jedes Unternehmen hat bereits<br />

Open Source Produkte im Haus,<br />

vielleicht sogar ohne sich dieser Tatsache<br />

im Einzelfall bewusst zu sein. Über<br />

die Leistungsfähigkeit und Anwendungsbandbreite<br />

von Open Source-Produkten<br />

haben aber die wenigsten eine konkrete<br />

Vorstellung. Ziel dieses Leitfadens<br />

ist es deswegen, zu demonstrieren, dass<br />

für praktisch alle Aufgaben im Unternehmen<br />

nützliche Open Source-Werkzeuge<br />

vorhanden sind.<br />

Beim Einsatz von OSS geht es nicht<br />

zwangsläufig darum, vorhandene Software<br />

abzulösen und durch Open Source<br />

Software zu ersetzen, auch wenn das<br />

natürlich in vielen Fällen möglich ist; ein<br />

individueller Mix aus proprietärer und<br />

freier Software entspricht dagegen oft<br />

am meisten den Bedürfnissen eines<br />

Unternehmens. Erste Überlegungen<br />

dazu können mit Hilfe dieses Leitfadens<br />

angestellt werden. Auch Wartung und<br />

Service für OSS wird in der Zwischenzeit<br />

von einer Vielzahl von Dienstleistern<br />

angeboten, die zum Teil ihr<br />

Geschäftsmodell direkt darauf ausgerichtet<br />

haben. OSS ist in den letzten<br />

Jahren auch in dieser Hinsicht salonfähig<br />

geworden.<br />

Über Numberland<br />

Numberland - Dr. Wolfgang Grond, ist<br />

ein Ingenieurbüro mit den Arbeitsgebieten<br />

Open Source Software, Prozessoptimierung,<br />

Wissensmanagement,<br />

Innovationsmanagement, Strategiemanagement<br />

und Technologiescouting.<br />

Numberland hat seinen Sitz in Kulmbach/Oberfranken<br />

und wurde 1996 gegründet.<br />

Numberland unterstützt Unternehmen<br />

dabei Strategie, Innovation<br />

und vorhandenes Wissen aufeinander<br />

abzustimmen, Geschäftsprozesse zu<br />

optimieren und Synergien zu erschließen.<br />

Als Werkzeuge kommen Open<br />

Source-Produkte zum Einsatz. (PR) �


LiMux Projekt: Linux<br />

löst Windows ab<br />

München - Seit dem 20.9.2006<br />

löst der linuxbasierte Arbeitsplatz<br />

auf den PCs der Stadtverwaltung<br />

stufenweise die bestehenden<br />

Microsoft Windows Betriebssysteme<br />

ab. Nach der stadtweiten Test- und<br />

Pilotphase gab das Linux Team der<br />

Hauptabteilung Informationstechnologie<br />

des Direktoriums den Startschuss<br />

für die erste offizielle Version<br />

des künftigen Arbeitsplatzsystems, das<br />

in Zukunft in der Verwaltung zum Einsatz<br />

kommen wird.<br />

Oberbürgermeister Christian Ude, der<br />

zusammen mit Bürgermeisterin<br />

Christine Strobl und ausgewählten Anwenderinnen<br />

und Anwendern in den<br />

vergangenen Monaten an der Pilotphase<br />

des Basisclients teilnahm, zieht ein positives<br />

Zwischenfazit: „Nach notwendigen<br />

Konzept- und Entwicklungsphasen<br />

beginnt jetzt der Effektiveinsatz mit einer<br />

Version, die sich im Piloteinsatz<br />

nicht zuletzt bei mir bewährt hat. Der<br />

Basisclient ist für München ein Schritt<br />

zu mehr Unabhängigkeit von einzelnen<br />

Herstellern und freie Software zeigt sich<br />

hier als ein probates Mittel dafür. Für<br />

den normalen Anwender ändert sich<br />

dabei wenig.“<br />

Neben den bisherigen Pilotanwenderinnen<br />

und -anwendern wie dem Oberbürgermeister<br />

wechseln zunächst Kernbereiche<br />

des Direktoriums bis Jahresende<br />

auf den Basisclient, bevor dann<br />

schrittweise die weiteren Bereiche folgen.<br />

Technisch basiert der Basisclient vollständig<br />

auf freier Software (Open<br />

Source), vor allem auf der freien Linux<br />

Distribution Debian GNU/Linux 3.1,<br />

der grafischen Benutzeroberfläche KDE<br />

3.5 und der Office-Suite OpenOffice.org<br />

2. Im Hintergrund stellen das freie<br />

Softwareverteilungs werkzeug FAI (Fully<br />

Automatic Installation) und das freie<br />

GOsa die einfache webbasierte<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Verwaltbarkeit einer großen Anzahl von Client-Installationen sicher. Die Entwicklung<br />

des Basisclients ist mit dieser Version allerdings noch nicht abgeschlossen,<br />

sondern er wird anhand eigens für seinen Betrieb definierter Service- und Supportprozesse<br />

auch in den kommenden Jahren weiterentwickelt und auf die wechselnden<br />

Anforderungen an den <strong>IT</strong>-Betrieb einer Großstadt wie München ausgerichtet.<br />

Über das Projekt LiMux<br />

Foto: moonrun<br />

Die Landeshauptstadt München hat sich 2003 dazu entschlossen, auf ihren ca. 14.000<br />

Arbeitsplatzrechnern zukünftig freie Software einzusetzen, da die Unterstützung für<br />

das aktuell verwendete Betriebssystem der Firma Microsoft eingestellt wurde. Bis<br />

zum Sommer 2004 wurden in einem Feinkonzept die technische Umsetzung und die<br />

organisatorischen Voraussetzungen betrachtet, bevor der Stadtrat grünes Licht für<br />

die konkreten Konzepte geben konnte. Mitte 2005 wurde die Entwicklung des<br />

Basisclients zusammen mit dem Gewinner einer europaweiten Ausschreibung, der<br />

Bietergemeinschaft Softcon AG und Gonicus GmbH, begonnen und seit Frühjahr<br />

2006 befand sich der Basisclient im Test- und Pilotbetrieb in einzelnen Bereichen der<br />

Stadtverwaltung. Weitere Informationen zu LiMux finden Sie im Internet unter<br />

www.muenchen.de/limux. Für Fragen steht Ihnen das Projekt per E-Mail an<br />

limux@muenchen.de zur Verfügung. (PM) �<br />

Linux Solutions Group (LiSoG) realisiert mit der<br />

Stadt Schwäbisch Hall Open Source-basierten<br />

Thin Client<br />

Stuttgart - Mit der Beschreibung einer freien Thin Client-Lösung hat die LiSoG<br />

2006 erstmals detailliert dargestellt, wie ein Thin Client auf Open Source-<br />

Software basieren und erfolgreich im Geschäftsumfeld eingesetzt werden<br />

kann. Die LiSoG sieht großes Zukunftspotential in der Verwendung der altbekannten<br />

Architektur des Server-based-Computing und stellt nach erfolgreicher<br />

Implementierung bei der Stadt Schwäbisch Hall Machbarkeit und Handlungsbedarf<br />

des linuxbasierten Open Source-Thin Clients dar.<br />

„Wir möchten mit der Veröffentlichung aufzeigen, welche Kern-Komponenten für<br />

einen komplett auf Open Source-Software basierenden Thin Client bereits vorhanden<br />

sind und was noch zu tun ist. Vorrangig stehen dabei technische Probleme wie<br />

USB over IP oder USB/SIM Authentisierung im Vordergrund“, so Nico Gulden,<br />

technischer Projektleiter der LiSoG. �<br />

1/07 � 19


� Die Idee für das Projekt hatte Horst<br />

Bräuner von der Stadt Schwäbisch Hall<br />

im Mai 2005. Mit Unterstützung von der<br />

Millenux GmbH aus Korntal-<br />

Münchingen wurde der Thin Client realisiert.<br />

„Der Desktop-PC hat heute nicht<br />

mehr den Stellenwert wie vor 5 Jahren.<br />

Heute werden Büro-Anwendungen<br />

bereits über Web 2.0 und die AJAX-<br />

Technologie angeboten. Mit dem Projekt<br />

wollten wir Thin Client-Hardware<br />

mit Open Source-Software verbinden<br />

und so Skaleneffekte wie Hardwarekosten,<br />

Lizenzgebühren und Wartungsaufwand<br />

nutzen“, sagt Bräuner. Im zweiten<br />

Schritt sieht die Stadt Schwäbisch<br />

Hall Möglichkeiten für den Einsatz in<br />

Bibliotheken, Tourismus, Stadtmarketing<br />

und im Bereich der Telearbeit<br />

(Home-Office-Arbeitsplätze).<br />

Um die Entwicklung des Open Sourcebasierten<br />

Thin Clients, der bei der Stadt<br />

Schwäbisch Hall als Protoyp bereits seit<br />

Ende 2005 erfolgreich im Einsatz ist,<br />

voranzutreiben, ist die LiSoG auf der<br />

Suche nach interessierten <strong>IT</strong>-Anbietern,<br />

die alle Leistungen aus einer Hand anbieten<br />

und die beschriebene Lösung in<br />

ihr Dienstleistungsportfolio integrieren<br />

können.<br />

Mit der Veröffentlichung des Papiers<br />

und dem zukünftigen Einsatz des Thin<br />

Clients in den Kindergärten von Schwäbisch<br />

Hall hat die LiSoG ihr erstes Szenario<br />

erfolgreich abgeschlossen. Das<br />

Thin Client-Papier kann bei der Geschäftsstelle<br />

der LiSoG in Stuttgart angefordert<br />

(Linux Solutions Group e.V. -<br />

LiSoG, Breitscheidstraße 4, D-70174<br />

Stuttgart, Tel: +49 (0) 711 / 90 715 390,<br />

Fax: +49 (0) 711 / 90 715 350, E-Mail:<br />

info@lisog.org) bzw. unter http://<br />

www.lisog.org heruntergeladen werden.<br />

(PM) �<br />

1/07 � 20<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Neue Version der Sicherheits-CD BOSS<br />

Bonn - Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)<br />

präsentiert die neue Version 2.0 der Prüfsoftware für Netzwerksicherheit<br />

BOSS (BSI OSS Security Suite). Diese Open Source Software, die auf dem<br />

bewährten freien Sicherheits-Scanner Nessus aufbaut, ermöglicht die zentrale Durchführung<br />

von Sicherheitsüberprüfungen innerhalb eines Computer-Netzwerks. Eine<br />

zentrale, vereinfachte Steuerung und Auswertung unterstützt das organisationsweite<br />

Sicherheitsauditing. Angriffe auf die <strong>IT</strong>-Sicherheit eines Netzwerkes können somit<br />

frühzeitig entdeckt werden. BOSS V 2.0 zeichnet sich insbesondere durch erweiterte<br />

und schnellere Sicherheitsüberprüfungen sowie eine vereinfachte grafische Bedienoberfläche<br />

aus.<br />

Netzwerke zentral prüfen<br />

Neben Netzwerk-Sicherheitsaudits ermöglicht BOSS V 2.0 jetzt auch die zentrale<br />

Verteilung und Konfiguration der Sicherheitssoftware auf den Linux-Clients im<br />

Netzwerk. Zur Installation auf den Clients kann der Security Local Auditing Daemon<br />

(SLAD) dafür über die BOSS-Oberfläche in der jeweils aktuellen Version aus dem<br />

Internet nachgeladen werden. Die Ziel-Systeme können von innen durch lokale<br />

Sicherheits-Tools und über das Netzwerk mit Hilfe von Nessus auf Schwachstellen<br />

oder bereits erfolgte Angriffe geprüft werden.<br />

Zudem können Angriffsversuche im Netzwerk an zentraler Stelle erfasst werden. Die<br />

Verfügbarkeit der Systeme wird mit BOSS V 2.0 geprüft und Probleme der<br />

Rechneradministration und Konfiguration können so frühzeitig festgestellt werden.<br />

Umfangreiche Sicherheitsmodule<br />

Für Nessus sind derzeit ca. 10 000 Sicherheits-Plug-ins zur Prüfung verschiedenster<br />

Sicherheitslücken von Betriebssystemen, Anwendungen und Netzwerk-Produkten<br />

verfügbar. Weitere über SLAD gesteuerte Sicherheitsmodule wie TIGER, John-The-<br />

Ripper, Tripwire, LSOF, ClamAV Antivirus, Chkrootkit und die integrierten Meldungen<br />

von Snort-2, Syslog-NG, Hardware-Log und SNMP-Trap machen BOSS V<br />

2.0 zu einem hervorragenden, zentralen Sicherheitswerkzeug im lokalen Netzwerk.<br />

BOSS auf der Live-CD<br />

BOSS gebootet von der Live-CD ermöglicht<br />

es, ohne die Installation von<br />

Software Sicherheits-Audits innerhalb<br />

von Netzwerken durchzuführen. Auf<br />

der CD wurde zusätzliche freie<br />

Sicherheitssoftware wie nmapfe,<br />

Ethereal, netcat, ngrep und ntop zur<br />

sofortigen Nutzung integriert. Ebenso<br />

sind die Installationspakete und Quelltexte<br />

von BOSS für den professionellen<br />

Einsatz in Netzwerksystemen enthalten.<br />

Die BOSS-CD Version 2.0 sowie die Quelltexte stehen auch im Internet zum<br />

Download zur Verfügung.<br />

Kontakt: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, Tel.: 01888 9582-0,<br />

Internet: www.bsi.bund.de, E.Mail: bsi@bsi.bund.de (PM) �


Ermächtigungsübertragungen<br />

auf dem Gebiet<br />

des elektronischen<br />

Rechtsverkehrs und<br />

der elektronischen<br />

Aktenführung<br />

Der Senat hat am 19. Dezember<br />

2006 auf Vorlage von<br />

Justizsenatorin Gisela von der<br />

Aue die Verordnung zur Übertragung<br />

von Ermächtigungen auf dem Gebiet<br />

des elektronischen Rechtsverkehrs und<br />

der elektronischen Aktenführung<br />

(ERVV) erlassen.<br />

Mit der Verordnung werden die dem<br />

Senat vom Bundesgesetzgeber in verschiedenenGerichtsverfahrensordnungen<br />

und im Gesetz über Ordnungswidrigkeiten<br />

eingeräumten Befugnisse<br />

zur Regelung des elektronischen Rechtsverkehrs<br />

und der elektronischen Aktenführung<br />

auf die Senatsverwaltung für<br />

Justiz und auf die anderen Senatsverwaltungen<br />

übertragen, die für Gerichte<br />

oder auf ministerieller Ebene fachlich<br />

für Ordnungswidrigkeitenverfahren<br />

zuständig sind.<br />

Damit können die betreffenden Senatsverwaltungen<br />

die für die Einführung<br />

eines elektronischen Rechtsverkehrs<br />

und/oder einer elektronischen Aktenführung<br />

in Gerichten und Justizbehörden<br />

sowie in Verfahren nach dem<br />

Gesetz über Ordnungswidrigkeiten benötigten<br />

Rechtsverordnungen kurzfristig<br />

erlassen.<br />

Die Senatsjustizverwaltung beabsichtigt,<br />

noch in diesem Jahr von den ihr übertragenen<br />

Verordnungsermächtigungen des<br />

Handelsgesetzbuches Gebrauch zu machen:<br />

Mit Beginn des Jahres 2007 soll<br />

bei dem <strong>Berlin</strong>er Registergericht, dem<br />

Amtsgericht Charlottenburg, in Handels-,<br />

Partnerschafts- und Genossenschaftsregisterverfahren<br />

der elektronische<br />

Rechtsverkehr eingeführt und<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

gleichzeitig die Aktenführung in den<br />

genannten Registern auf ein elektronischesDokumenten-Management-System<br />

(DMS) umgestellt werden.<br />

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

hat hinsichtlich der in ihre<br />

Zuständigkeit fallenden Ordnungswidrigkeitenverfahren<br />

ein ähnliches<br />

Vorhaben auf Grundlage der im Gesetz<br />

über Ordnungswidrigkeiten enthaltenen<br />

Verordnungsermächtigungen angekündigt.<br />

(LPD) �<br />

Automatisiertes<br />

Mahnverfahren<br />

Seit dem 20. Februar 2007 ist in<br />

<strong>Berlin</strong> eine neue Form der automatisierten<br />

Antragstellung im<br />

Mahnverfahren möglich: Der<br />

Mahnbescheidsantrag im Barcode-Verfahren<br />

per Internet. Das neue Verfahren<br />

soll Privatpersonen, Selbständigen und<br />

kleineren bis mittleren Unternehmen<br />

eine Möglichkeit eröffnen, mit Unterstützung<br />

des Internets ohne weitere technischen<br />

Hilfsmittel und<br />

ohne amtlichen Vordruck<br />

mit dem Mahnverfahren<br />

einfach,<br />

kostengünstig und<br />

schnell zu einem vollstreckbaren<br />

Titel zu<br />

kommen. Neben dem<br />

Wegfall des amtlichen<br />

Vordrucks hat das Barcode-Verfahren<br />

den<br />

weiteren Vorteil, dass es<br />

zusätzlichen Raum für<br />

mehr Antragsinformation<br />

(mehrere Hauptforderungen,<br />

mehrere<br />

Zinsforderungen) gegenüber<br />

dem Papierformular<br />

bietet.<br />

Zur Einleitung des<br />

Mahnverfahrens wird<br />

das Internetportal<br />

www.onlinemahnantrag.deaufgeru-<br />

fen. Der Online-Mahnantrag führt den<br />

Antragsteller dann Schritt für Schritt<br />

durch das Antragsformular. Hilfefunktionen<br />

und Plausibilitätsprüfungen<br />

unterstützen ihn dabei. Unnötige Fehler,<br />

die sonst regelmäßig zu einer Beanstandung<br />

und so zur längeren<br />

Verfahrensdauer führen, werden so vermieden.<br />

Zum Schluss wird dann der<br />

Antrag auf Blanko-Papier ausgedruckt.<br />

Der Antrag besteht aus einem Deckblatt,<br />

einer oder mehreren Antragsseiten,<br />

auf denen die Antragsdaten in Klarschrift<br />

wiedergegeben werden und einer<br />

oder mehreren Barcodeseiten, auf denen<br />

die Antragsdaten in maschinell lesbarer<br />

Form ausgedruckt werden. Das<br />

Deckblatt ist vom Antragsteller oder<br />

seinem Prozessbevollmächtigten zu unterschreiben<br />

und anschließend dem<br />

Amtsgericht Wedding - Zentrales Mahngericht<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg - zuzuleiten.<br />

Das Mahngericht erfasst den Barcode-<br />

Antrag mit Hilfe eines Scanningsystems<br />

und kann so schnell und automatisiert<br />

den Antrag bearbeiten. Sowohl der Antragsteller<br />

als auch das Mahngericht profitieren<br />

somit vom neuen Barcode-Verfahren.<br />

(LPD) �<br />

1/07 � 21


High-speed Sprach- und<br />

Datenautobahn für<br />

<strong>Berlin</strong>: schneller,<br />

besser, günstiger<br />

Das Hochgeschwindigkeitsnetz<br />

der Hauptstadt steht vor einem<br />

Generationswechsel. Das <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong>) modernisiert das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz<br />

(BeLa), über welches die gesamte<br />

Tele- und Datenkommunikation der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung läuft. Die seit 2004<br />

durchgeführten Planungen tragen erste<br />

sichtbare Früchte: der notwendige Ausbau<br />

des Hochsicherheitsrechenzentrums<br />

ist abgeschlossen, jetzt wird die neue,<br />

konvergente Netztechnik aufgebaut und<br />

eine Test- und Pilotphase begonnen. Nach<br />

einer europaweiten Ausschreibung und<br />

dem Abschluss eines Rahmenvertrages<br />

zur Lieferung, Inbetriebnahme und Instandhaltung<br />

der nötigen Netzkomponenten<br />

mit der Firma T-Systems<br />

setzt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> nun die technischen<br />

Maßnahmen um. Konrad<br />

Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />

ist sich sicher: „Bereits im kommenden<br />

Jahr werden die vorhandenen Anschlüsse<br />

und Serviceleistungen sukzessive in<br />

das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz Next Generation,<br />

kurz BeLa-NG, umgeschaltet. Dann<br />

werden alle Sprach- und Datendienste<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung auf einem Multi<br />

Service Network (MSN) vereint durch<br />

die Stadt rasen.“<br />

Die neue Technik ermöglicht eine hohe<br />

Verfügbarkeit zu reduzierten Betriebskosten.<br />

Nicht nur der aktuelle Kostenund<br />

Spardruck trieb die Entwicklung von<br />

BeLa-NG voran: Auch die Anforderungen<br />

der Verwaltung an modernste Dienstleistungen<br />

wurden bei der Planung berücksichtigt.<br />

Denn neue technische Entwicklungen<br />

ermöglichen es in Zukunft,<br />

Kosteneffizienz mit den gesteigerten<br />

Servicewünschen des Kunden und Bürgers,<br />

wie z. B. ein flächendeckendes<br />

eGovernment-Angebot, zu vereinen. Die<br />

rasche Entwicklung im Internet und hier<br />

insbesondere im Sprachbereich fordern<br />

1/07 � 22<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Sprach- und Datenkonvergenz und intelligente Lösungen wie sogenannte Call-<br />

Center-Systeme.<br />

Die Bedeutung von BeLa für <strong>Berlin</strong><br />

BeLa ist das Versorgungsnetz des öffentlichen Lebens der Hauptstadt. Durch seine<br />

Adern fließen alle für die Verwaltung wichtigen Daten und Informationen. Konrad<br />

Kandziora: „Ohne unser Landesnetz würde in <strong>Berlin</strong> der größte Teil des öffentlichen<br />

Lebens zum Stillstand kommen: Kein Antrag für Hartz VI oder Wohngeld könnte<br />

bearbeitet, kein PKW zugelassen und kein Personalausweis ausgestellt werden. Den<br />

Bürgerinnen und Bürgern könnten keine Auskünfte erteilt werden, die Mitarbeiter<br />

der verschiedenen Behörden und Verwaltungen könnten weder per Telefon noch via<br />

Internet miteinander kommunizieren. Eine absolute Schreckensvorstellung! Nicht<br />

zuletzt, weil auch die Polizei bei ihrer Arbeit, wie z.B. der Verbrechensbekämpfung,<br />

auf das Landesnetz baut.“ Dank maximaler Verfügbarkeit des Netzes (99,9%) und<br />

höchstem Sicherheitsstandard bleibt <strong>Berlin</strong> dieses Szenario auch in Zukunft erspart.<br />

Vom Feuermelder…<br />

Die Geschichte des <strong>Berlin</strong>er Landesnetzes<br />

beginnt Ende des 19. Jahrhunderts.<br />

Damals baute die <strong>Berlin</strong>er Feuerwehr<br />

ihr Feuermeldesystem auf, dessen<br />

Trassen das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz heute<br />

auf gut 1.800 Kilometern nutzt. 1993<br />

wurde zufällig entdeckt, dass die <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltungsstandorte seit ca. 1860<br />

mit der nächsten Feuerwache über<br />

Notrufleitungen verbunden sind und das<br />

mit eigenen Röhren. Dies eröffnete un-<br />

Foto: schaltwerk.de<br />

geahnte Möglichkeiten. Die vorhandenen<br />

Kabelkanäle unter der Erde waren größtenteils PVC-Rohre, zum Teil aber<br />

noch aus gemauerten oder verlegten Formsteinen. Dazu kamen Leitungen in ebenfalls<br />

eigens verlegten Schächten für den Betrieb der Ampelanlagen.<br />

Konrad Kandziora: „Fast über Nacht erschloss sich uns ein stadtweiter Verbund von<br />

Leitungswegen. Innerhalb nur eines Jahres baute der damalige Landesbetrieb für<br />

Informationstechnik (L<strong>IT</strong>) einen über 33 Kilometer langen Kabelring und ca. 70<br />

Kilometer Anschlussstrecke zu Rathäusern und Universitäten – zunächst für den<br />

Datentransfer im Innenstadtbereich – auf.“ Heute ermöglichen 856 km Lichtwellenleiter-Kabel<br />

die Vernetzung von 485 Standorten - von der Verwaltung bis zur<br />

Wissenschaft. Dieses Lichtwellenleiter-Netz (LWL-Netz) ist die Grundlage für das<br />

landeseigene Telefonnetz (ISDN-Transitnetz) und das <strong>Berlin</strong>er Datennetz, das sogenannte<br />

Metropolitan Area Network (MAN).<br />

Das Metropolitan Area Network<br />

Der Kern des heutigen städtischen Datennetzes wird unter Nutzung des LWL-<br />

Netzes mit Gigabit Ethernet-Technologie betrieben. So kann neben einer hohen<br />

verfügbaren Bandbreite eine durchgängige Technologie vom MAN bis zu lokalen<br />

Netzwerken (LAN) bereitgestellt werden. Letzteres ermöglicht Flexibilität, einfache<br />

Wartung und schnelle Reaktion auf Kundenwünsche. Die Grundstruktur des Datennetzes<br />

besteht aus einem Kernnetz mit sechs Standorten im Westring. An das<br />

Kernnetz sind die übrigen Hauptstandorte sternförmig gekoppelt und so störungsfrei<br />

und ausfallsicher miteinander verbunden. �


� Weitsichtige Vorbereitungen<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Technik des Datennetzes ist bereits zukunftsweisend, da sie die Klassifizierung<br />

und Priorisierung von Datenströmen ermöglicht. Dies sind Voraussetzungen für z.<br />

B. Quality of Service (QoS) und Internettelefonie (Voice over Internetprotokoll, kurz<br />

VoIP). Künftig können virtuelle private Netze (VPN) auf der Basis des Multi<br />

Protocol Label Switching (MPLS) eingerichtet und Datenströme in unterschiedlichen<br />

Netzen füreinander „unsichtbar“ gemacht werden. Schon heute stehen<br />

Übertragungsbandbreiten bis 8 Gigabit pro Sekunde im Kernbereich zur Verfügung.<br />

Auch das landeseigene Telefonnetz ist seit einigen Jahren auf die Zukunft ausgerichtet.<br />

Der Aufbau eines zentralen Auskunfts- und Vermittlungsdienstes für das BeLa-<br />

ISDN der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung unter dem Namen „<strong>Berlin</strong>-Telefon“ wurde 1999 in<br />

die Wege geleitet. Damals wurde ein einheitlicher 90er- Nummernkreis für die<br />

Verwaltung eingerichtet und mit dem Aufbau eines eigenen ISDN-Telefonnetzes<br />

begonnen. Beamte und Angestellte der Verwaltung telefonieren innerhalb des<br />

Rufnummernkreises kostenlos. Die gesamte Telekommunikation des <strong>Berlin</strong>er Senats<br />

ist in dem Netz gebündelt. Ende 2003 bis Mai 2004 wurden außerdem die<br />

meisten Telekommunikationsanlagen (TK-Anlagen) erneuert. Konrad Kandziora:<br />

„Dies war eine Grundvoraussetzung für BeLa-ISDN und eine erhebliche Leistung:<br />

Immerhin sind 800 TK-Anlagen mit rund 130.000 Nebenstellen der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung und Universitäten angeschlossen.“<br />

…zum Multi Service Network<br />

Das MSN ist ein konvergentes<br />

Übertragungsnetz, das das heutige Datennetz<br />

MAN ebenso wie das ISDN-<br />

Transitnetz ersetzen wird. Sprach- und<br />

Datendienste werden dann auf einem<br />

gemeinsamen Netz, dem BeLa-MSN,<br />

vereint.<br />

BeLa-NG ist nicht nur BeLa-MSN<br />

Mit der Modernisierung von BeLa ist auch ein Generationswechsel bei der eingesetzten<br />

zentralen Technik für die Telekommunikation verbunden. So regeln neue,<br />

zentrale und IP-basierte Komponenten den Verkehr zwischen den dezentralen<br />

Telefonanlagen und dem öffentlichen Telefonnetz. Diese Komponenten werden<br />

unter dem Begriff „BeLa-PBX“ (PBX steht für Private Branch Exchange) zusammengefasst.<br />

Sie sind für die Anwendung von VoIP ausgerüstet und können somit am<br />

BeLa-MSN betrieben werden. Neben ihrer Hauptfunktion, der Vermittlung und<br />

Kopplung zwischen dezentralen herkömmlichen und IP-Kommunikationsanlagen,<br />

ermöglichen diese neuen Komponenten, dass auch virtuelle TK-Anlagen für netzweite<br />

IP-Telefonie zentral betrieben werden können. Der Teilnehmer braucht dann<br />

nur noch ein IP-basiertes TK-Endgerät an sein LAN anschließen. Gleichzeitig<br />

können damit Kommunikationsteilnehmer mit dezentralen Telefonapparaten (IP-<br />

Phones) über das IP-Netz miteinander in abgeschirmten Benutzergruppen kommunizieren.<br />

Schritt für Schritt zum Generationswechsel<br />

Foto: Archiv<br />

Das Hochsicherheitsrechenzentrum ist bereits um 150 Quadratmeter erweitert. In<br />

den nächsten Monaten beginnt der Aufbau der neuen Technik für BeLa-NG. Folgen<br />

werden die Kopplung des BeLa MSN mit dem MAN sowie die Kopplung des ISDN-<br />

Netzes mit BeLa-PBX. Anschließend<br />

wird sukzessive die Umschaltung der<br />

vorhandenen Dienste und Anschlüsse<br />

auf das BeLa-MSN vorgenommen. Voraussichtlich<br />

ab September dieses Jahres<br />

steht das Netz für neue VoIP-Anschlüsse<br />

zur Verfügung. Bereits in der ersten<br />

Jahreshälfte 2008 soll der gesamte Generationswechsel<br />

dann vollzogen sein.<br />

„Dann ist die Bahn frei auf der highspeed<br />

Sprach- und Datenautobahn der<br />

nächsten Generation“, freut sich Konrad<br />

Kandziora. (EB) �<br />

Bezirkliche<br />

Wirtschaftsförderung -<br />

Dienstleister für<br />

Unternehmen vor Ort<br />

Steigerung der Effizienz und<br />

Effektivität durch integrierte IuK-<br />

Lösung<br />

Zu den Aufgaben der Wirtschaftsförderung<br />

in den <strong>Berlin</strong>er Bezirken<br />

gehören: die Bestandspflege/-sicherung<br />

ansässiger Unternehmen,<br />

die Unterstützung von Existenzgründungen,<br />

die Begleitung der Ansiedlung<br />

von Unternehmen, die Durchführung<br />

von Maßnahmen zur Standortentwicklung<br />

und Standortmarketing sowie<br />

die Übernahme von interkommunalen<br />

Verwaltungsaufgaben. Hierbei handelt<br />

es sich um ein sehr breites Tätigkeitsfeld,<br />

das in der notwendigen Breite und<br />

Tiefe aufgrund der beschränkten Ressourcen<br />

kaum bearbeitet werden kann.<br />

Angesichts der engen finanziellen Ausstattung<br />

<strong>Berlin</strong>s wird es immer schwieriger,<br />

die Wirtschaftsförderung mit den<br />

notwendigen Mitteln auszustatten. Leistungen<br />

werden zurückgenommen, offene<br />

Stellen nicht besetzt oder durch Umorganisation<br />

werden die Aufgaben neu<br />

zusammengesetzt.<br />

In einer solchen Situation wird es darauf<br />

ankommen, die vorhandenen Ressourcen<br />

der bezirklichen Wirtschafts- �<br />

1/07 � 23


1/07 � 24<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

� förderung zu bündeln sowie Maßnahmen und Instrumente zur Steigerung der<br />

Effektivität und Effizienz der Wirtschaftsförderung einzuführen. Da die Arbeitsfelder<br />

der Wirtschaftsförderung durch intensive Informations- und Kommunikationsarbeit<br />

gekennzeichnet ist, bietet es sich an, diese Bereiche durch eine integrierte IuK<br />

Lösung zu unterstützen. Diese integrierte IuK-Lösung soll zugleich einen Einstieg in<br />

das E-Government ermöglichen.<br />

Die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft <strong>Berlin</strong> hat sich gemeinsam mit dem<br />

Institut für Innovation, Kommunikation und Organisation dieser Aufgabe gestellt.<br />

In Zusammenarbeit mit Wirtschaftsförderern in neun <strong>Berlin</strong>er Bezirken wurden in<br />

einem partizipativen Prozess Maßnahmen und Instrumente zur Steigerung der<br />

Effektivität und Effizienz entwickelt. Dieser Prozess war von wesentlicher Bedeutung,<br />

um so die Interessen und Vorstellungen der bezirklichen Wirtschaftsförderung<br />

bei der Konzeptentwicklung zu berücksichtigen. Die Betroffenen wurden im Prozess<br />

zu Beteiligten. Die Konzeptentwicklung umfasste einerseits die Entwicklung und<br />

Umsetzung von Methoden und Instrumenten der Wirtschaftsförderung, andererseits<br />

wurden die IuK-Werkzeuge zur effizienten Arbeit mit entwickelt und implementiert.<br />

Startseite des Wirtschaftsportals Bezirk Steglitz-Zehlendorf<br />

Startseite des Wirtschaftsportals Bezirk Mitte<br />

Bestandspflege und Früherkennung<br />

- Die Arbeit der Wirtschaftsförderung<br />

strategisch ausrichten<br />

Zur Schwerpunktaufgabe der bezirklichen<br />

Wirtschaftsförderung gehört<br />

die Bestandspflege/-sicherung. Unter<br />

der Bestandspflege/-sicherung lassen<br />

sich indirekte Maßnahmen und direkte<br />

Maßnahmen subsumieren. Während die<br />

indirekten Maßnahmen die Aktivitäten<br />

innerhalb der Kommune bezeichnen,<br />

richten sich die direkten Maßnahmen<br />

unmittelbar an die Unternehmen. Im<br />

Fokus stehen insbesondere die kleinen<br />

und mittleren Unternehmen (KMU). Im<br />

Rahmen der Zusammenarbeit mit den<br />

Bezirken wurden umfassende Maßnahmen<br />

der Bestandspflege entwickelt und<br />

teilweise bereits realisiert.<br />

Maßnahmen zur Bestandspflege sind<br />

umso wirksamer, je früher sie eingeleitet<br />

und umgesetzt werden: Chancen wie<br />

Risiken müssen frühzeitig erkannt werden.<br />

Es müssen deshalb stärker präventiv<br />

wirkende Maßnahmen entwickelt und<br />

eingesetzt werden. Dies setzt jedoch voraus,<br />

dass den Akteuren bekannt ist, in<br />

welche Richtung und mit welcher Intensität<br />

sich bestimmte wirtschaftsrelevante<br />

Faktoren entwickeln und welche Auswirkungen<br />

das auf die in der Region<br />

ansässigen Unternehmen haben kann.<br />

Ein regionales Früherkennungssystem<br />

kann diese Aufgabe übernehmen<br />

(Handlungsfelder der Bestandspflege<br />

siehe nächste Seite):<br />

Ein entsprechendes Konzept wurde<br />

entwickelt. Damit verbunden sind Methoden<br />

zur strategischen Ausrichtung<br />

der Wirtschaftsförderung sowie des<br />

Controllings bzw. der formativen<br />

Evaluierung. Auch hierzu wurde eine<br />

Konzeption und Vorgehensweise entwickelt.<br />

Integrierte Informations- und<br />

Kommunikationslösung<br />

Bestandspflege sowie die regionale Früherkennung<br />

setzen eine intensive Informations-<br />

und Kommunikations- �


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Indirekte Maßnahmen<br />

• Standortmarketing / Infrastruktur<br />

• Wirtschaftsfreundliche Verwaltung<br />

• Netzwerke aufbauen und pflegen<br />

• Profilbildung und Imagepflege für die Wirtschaftsförderung<br />

Direkte Maßnahmen<br />

• Kontakte zu Unternehmen / Betriebsbesuche<br />

• Beratung von Unternehmen / Problemlösungen<br />

• Finanzielle Förderung / Finanzierung<br />

• Qualifizierungsmaßnahmen<br />

Handlungsfelder der Bestandspflege<br />

� arbeit voraus. Diese Kommunikationsprozesse sind zeit- und damit personalintensiv.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass moderne Instrumente der Informations- und<br />

Kommunikationstechnik (integrierte IuK-Lösung) für die Wirtschaftsförderung<br />

bereitstehen. In der Zusammenarbeit mit den kommunalen Wirtschaftsfördereinrichtungen<br />

<strong>Berlin</strong>er Bezirke wurde eine solche integrierte IuK-Lösung entwickelt.<br />

Damit die IuK-Lösung auch von den Beschäftigten der Wirtschaftsförderung<br />

angenommen und genutzt wird, wurde auch hier bewusst ein partizipativer<br />

Entwicklungsprozess gewählt, d.h. die Mitarbeiter/-innen haben die Struktur und<br />

Funktion der IuK-Lösung mitgestaltet.<br />

Zu der integrierten IuK-Lösung gehören drei Module<br />

• Internetportal zur Kommunikation der Wirtschaftsförderung mit den Unternehmen<br />

in der Region und darüber hinaus<br />

• Services der Wirtschaftsförderung als webbasierte Lösung (zur Zeit realisiert:<br />

Unternehmensrecherche, Immobilienangebote, Kooperationsbörse, Fragen<br />

an die WiFö)<br />

• Workflow als webbasierte Lösungen (Fragen an die Wirtschaftsförderung<br />

verwalten, Registrierung von Unternehmen, Überwachung der Änderungen,<br />

Wiedervorlagen, Unternehmensdatenbank, Kontaktverwaltung, Veranstaltungen<br />

organisieren, Information über Fördermaßnahmen, Informationen<br />

über Weiterbildung, usw.)<br />

Ansicht des Workflowmanagers<br />

Durch diese integrierte IuK-Lösung wird<br />

die Effizienz der Arbeit der Wirtschaftsförderung<br />

wesentlich erhöht. Da über<br />

dieses System auch Leistungen angeboten<br />

werden können, die bisher nicht<br />

möglich waren, erhöht sich damit<br />

zwangsläufig auch die Effektivität der<br />

Arbeit der Wirtschaftsförderung.<br />

Um von den verschiedenen Systemplattformen<br />

der einzelnen Bezirke unabhängig<br />

zu sein, wurde eine vollständig<br />

webbasierte Lösung entwickelt. Das<br />

bedeutet, dass die Mitarbeiter/-innen<br />

der Wirtschaftsförderung lediglich einen<br />

Zugang zum Internet haben müssen,<br />

um mit dem System arbeiten zu<br />

können. Damit sind sie auch mobil und<br />

können bei Bedarf über einen Laptop<br />

Beratungen auch außerhalb ihres Büros<br />

flexibel und abgestützt auf ihre Datenbasis<br />

durchführen.<br />

Auf dem Webserver liegen alle Daten<br />

und Programme der webbasierten Anwendungen.<br />

Die Internetseiten für das<br />

Wirtschaftsportal sind unter berlin.de<br />

gehostet. Damit fügt sich die Systemlösung<br />

in den gesamten Internetauftritt<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> ein. Durch die Zusammenarbeit<br />

der beteiligten Bezirke<br />

konnte erreicht werden, dass die kommunale<br />

Wirtschaftsförderung nach<br />

außen in einheitlicher Form und mit<br />

vergleichbaren Strukturen präsentiert<br />

wird, aber hinsichtlich der Inhalte, der<br />

Methoden und Vorgehensweisen der<br />

Wirtschaftsförderung sehr individuell<br />

agieren kann. Gerade für eine Metropolregion<br />

ist es von großer Bedeutung, dass<br />

sie sich nach außen einheitlich präsentieren<br />

kann, aber dennoch spezifische<br />

Ausprägungen möglich sind und gewünscht<br />

werden. Es wäre schön, wenn<br />

sich die verbleibenden Bezirke auch der<br />

Lösung anschließen würden.<br />

Mit dieser integrierten IuK-Lösung verfügen<br />

die beteiligten Bezirke über eine<br />

Softwareunterstützung, die es bisher<br />

bundesweit in keiner anderen Region in<br />

vergleichbarer Form gibt.<br />

In zahlreichen Regionen und unterschiedlichen<br />

Projekten wird �<br />

1/07 � 25


1/07 � 26<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

� darüber nachgedacht, wie Prozesse und Interaktionen zwischen den kommunalen<br />

Verwaltungen und den Wirtschaftsbetrieben durch Methoden des E-Governments<br />

verbessert werden können. Im Systementwurf wurden diese zukünftigen Entwicklungen<br />

bereits berücksichtigt, so sind einzelne Elemente bereits realisiert, weitere<br />

Prozesse können zukünftig integriert werden.<br />

Struktur der integrierten IuK-Lösung<br />

1000 Unternehmen haben sich bereits nach acht Wochen registriert<br />

Die Internetportale der Wirtschaftsförderer stellen durch ihre übersichtliche Struktur<br />

eine breite Kommunikationsplattform für alle <strong>Berlin</strong>er Unternehmen und externe<br />

Interessenten bereit. Unternehmen und Investoren erhalten alle wichtigen Informationen<br />

zu wirtschaftsnahen Terminen, Projekten und Akteuren sowie zum jeweiligen<br />

bezirklichen Wirtschaftsstandort aus erster Hand. Die Wirtschaftsförderer informieren<br />

über ihre Serviceleistungen wie z.B. die Beratung für Existenzgründer.<br />

Unternehmenssuche<br />

Die „Business Center“ der bezirklichen Portale bündeln die Suche nach Unternehmensprofilen,<br />

den Aufbau neuer Geschäftskontakte über die Kooperationsbörse<br />

und die Suche nach Immobilienangeboten vor Ort. Hierbei ist es wichtig, dass die<br />

Suche und Angebote jeweils für den betrachteten Bezirk gelten, aber die Suche auch<br />

über die beteiligten Bezirke insgesamt ausgedehnt werden kann. Sollten sich die<br />

ausstehenden Bezirke dem System noch anschließen, wäre nicht nur eine jeweils<br />

bezirksspezifische sondern zugleich eine berlinweite Suche möglich. Damit dient das<br />

System den Bezirken und zugleich dem Wirtschaftsstandort <strong>Berlin</strong> insgesamt.<br />

Die Services wurden zur Jahreswende<br />

2006 / 2007 online geschaltet. Die große<br />

Zahl der Seitenzugriffe zeigt, dass das<br />

Portal mit den Services angenommen<br />

worden ist. Damit ist neben dem Auftritt<br />

der Senatsverwaltung für Wirtschaft<br />

in sehr kurzer Zeit eine zweite wichtige<br />

Informationsbasis für die Wirtschaft in<br />

<strong>Berlin</strong> und für externe Interessenten<br />

entstanden. Neben die landesweite Information<br />

ist die differenzierte Information<br />

über die Bezirke getreten.<br />

1000 Unternehmen haben das Angebot<br />

der Wirtschaftsförderung der Bezirksämter<br />

innerhalb von acht Wochen bereits<br />

wahrgenommen und ihr Profil kostenlos<br />

in der Unternehmensdatenbank der<br />

Portale veröffentlicht. Damit stehen diese<br />

Daten auch der Wirtschaftsförderung<br />

zur Ansprache und Betreuung der Unternehmen<br />

zur Verfügung. Darüber hinaus<br />

haben die Bezirke insgesamt bereits<br />

fast 10.000 Unternehmen in der internen<br />

Datenbank erfasst, die für die Bezirke<br />

von Relevanz sind.<br />

Dieses Projekt ist in seiner vielschichtigen<br />

Ausprägung ein gutes Beispiel erfolgreicher<br />

Arbeit im Wissens- und Technologietransfer.<br />

Die FHTW <strong>Berlin</strong> bringt<br />

ihre theoretischen und methodischen<br />

Möglichkeiten einer Konzepterstellung<br />

ein und arbeitet dabei eng mit den Praktikern<br />

in einem partizipativen Prozess<br />

zusammen. Gleichzeitig ist sie aber auch<br />

in der Lage, die theoretische Konzeption<br />

praktisch umzusetzen und die Praktiker<br />

in der Nutzung und Anwendung<br />

weiter zu unterstützen. So konnten in<br />

der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft<br />

und Praxis nachhaltige Lösungen<br />

erarbeitet werden.<br />

Die FHTW <strong>Berlin</strong> wünscht sich, dass<br />

die Zusammenarbeit mit den kommunalen<br />

Wirtschaftsförderungsstellen nach<br />

diesem Projekt nicht endet. Die<br />

Wirtschaftsförderung spricht vorrangig<br />

die kleinen und mittleren Unternehmen<br />

an. Das ist auch für die FHTW <strong>Berlin</strong><br />

beim Wissens- und Technologietransfer<br />

eine wichtige Zielgruppe. Was liegt näher,<br />

diese Zielgruppe zukünftig auf der<br />

Basis der entwickelten Instrumente und


Maßnahmen gemeinsam anzusprechen<br />

und zu unterstützen?<br />

PROF. DR.- ING. PETER KAYSER<br />

FHTW <strong>Berlin</strong> / Institut IKO<br />

pkayser@fhtw-berlin.de<br />

peter.kayser@institut-iko.de<br />

FAYE PREUSSE, M.A.<br />

FHTW <strong>Berlin</strong><br />

preusse@fhtw-berlin.de<br />

Projekt: Höhere Effektivität und Effizienz<br />

der Bestandspflege und Früherkennung<br />

durch integrierte IuK–Lösung für<br />

die bezirkliche Wirtschaftsförderung.<br />

Beteiligte Bezirke: Friedrichshain–<br />

Kreuzberg, Marzahn–Hellersdorf, Mitte,<br />

Neukölln, Pankow Reinickendorf,<br />

Steglitz–Zehlendorf, Tempelhof–<br />

Schöneberg, Treptow-Köpenick.<br />

Das Projekt wird im Rahmen des Programms<br />

„Wirtschaftsdienliche Maßnahmen“<br />

mit Mitteln der EU gefördert.<br />

Kofinanzierung erfolgt durch die beteiligten<br />

Bezirke und die FHTW <strong>Berlin</strong>.<br />

Die bezirksübergreifende Koordinierung<br />

liegt beim Bezirk Mitte. �<br />

Fragen ?<br />

Rufen Sie an:<br />

INFOLINE<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

90 12 (912) 60 80<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

AUREG<br />

Dokumentenmanagement als<br />

wesentlicher Träger des<br />

elektronischen Rechtsverkehrs im<br />

Handelsregister<br />

Von der Idee bis zum Betrieb in<br />

14 Monaten. Geht das? Ist das<br />

schaffbar? Andreas W. Schneider,<br />

Verbundmanager des Entwicklungsverbundes<br />

AUREG berichtet über die<br />

Entwicklung von AUREG 2.0 und die<br />

termingerechte Realisierung des elektronischen<br />

Rechtsverkehrs für die Handelsregister<br />

in <strong>Berlin</strong>, Brandenburg, Bremen<br />

und Schleswig-Holstein.<br />

Die Anforderung von höchster Stelle<br />

war klar formuliert: „Ab dem 1.1.2007<br />

sind Anmeldungen zum Handelsregister<br />

und die Einreichung von Unterlagen<br />

elektronisch zu ermöglichen. Neu eingereichte<br />

Unterlagen müssen in einem<br />

elektronischen Register geführt werden.<br />

Jeder kann ab dem 1.1.2007 einen Antrag<br />

an das Handelsregister auf einen<br />

Registerauszug auch in elektronischer<br />

Form stellen.“<br />

So sagt es die EU-Richtlinie SLIM IV,<br />

deren Umsetzung für alle Mitgliedsländer<br />

der europäischen Gemeinschaft bindend<br />

zu realisieren war. In Deutschland ist<br />

das Führen der Handelsregister Angelegenheit<br />

der Bundesländer und wird dort<br />

von den Justizverwaltungen organisiert.<br />

Der Entwicklungsverbund AUREG<br />

AUREG steht für die „AUtomatisierung<br />

der REGisterverfahren“ und ist ein<br />

Zusammenschluss der Länder <strong>Berlin</strong>,<br />

Brandenburg, Bremen und Schleswig-<br />

Holstein.<br />

Vier Länder also verständigen sich auf<br />

gemeinsame Fachanforderungen, entwickeln<br />

gemeinsame Systemarchitekturen<br />

und beauftragen gemeinsam<br />

Entwicklungspartner mit der Umsetzung<br />

ihrer Anforderungen. Das geschieht mit<br />

dem Ziel, Kompetenzen zu bündeln,<br />

Effizienz zu verbessern und Kosten zu<br />

sparen. Damit dieses Zusammenspiel<br />

auch reibungslos funktioniert, ist viel<br />

Koordinationsarbeit zu leisten, die vom<br />

Verbundmanagement AUREG im Auftrag<br />

der Länder übernommen wird.<br />

Der Lösungsweg von AUREG<br />

Im Sommer 2005 stand der Verbund<br />

vor der Frage, wie die EU-Richtlinie in<br />

ein tragfähiges und funktionierendes<br />

System umgesetzt werden sollte. Eines<br />

war hierbei von vornherein klar: Im<br />

Interesse der Wirtschaftlichkeit sowie<br />

der Weiterverwendbarkeit in anderen<br />

Projekten sollte eine Lösung entwickelt<br />

werden, die konsequent auf den Einsatz<br />

von Standardwerkzeugen setzt und individuelle<br />

Programmierung nur dort<br />

zuläßt, wo dies aus fachlicher Sicht unbedingt<br />

erforderlich ist.<br />

Ausgehend von diesem Grundsatz „Wir<br />

verwenden Standards, wo dies sinnvoll<br />

und möglich ist“ begab sich der Verbund<br />

auf die Suche ... und er wurde bald<br />

fündig:<br />

• Elektronische Annahme von<br />

Dokumenten mit hoher<br />

Sicherheitsanforderung und Verbindlichkeit<br />

... das „elektronische<br />

Gerichts- und Verwaltungspostfach“<br />

(EGVP), entwickelt<br />

auf Basis der etablierten Standards<br />

für den elektronischen<br />

Rechtsverkehr, war eine gesetzte<br />

Größe bei der Entwicklung der<br />

Systemstrukturen.<br />

• Verwaltung der Dokumente und<br />

Bereitstellung von Basisfunktionen<br />

wie z.B. Adressverwaltungen<br />

... ein Dokumentenmanagementsystemsollte<br />

diese Funktionen doch gut<br />

bereit stellen können.<br />

• Ergänzung der komplexen Fachlogik<br />

... die Weiterentwicklung<br />

des bestehenden Fachverfahrens<br />

AUREG erfolgt mit der Maßgabe,<br />

die Funktionen des<br />

Dokumentenmanagement bestmöglich<br />

zu integrieren. �<br />

1/07 � 27


� Dokumentenmanagement VISKompakt<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Entscheidung für VISKompakt hat der Länderverbund auf der Grundlage<br />

strategischer Überlegungen getroffen. In zweien der vier Länder war das Dokumentenmanagementsystem<br />

der PDV bereits durch entsprechende Landesentscheidungen<br />

etabliert. In Brandenburg und <strong>Berlin</strong> war eine landesweit verbindliche Entscheidung<br />

für den Einsatz eines DMS noch nicht getroffen worden. Vor diesem Hintergrund<br />

war es naheliegend, die strategische Entscheidung Bremens und Schleswig-Holsteins<br />

zu stützen und damit von den bereits bestehenden Einsatzerfahrungen zu profitieren.<br />

Darüber hinaus standen natürlich die funktionalen Anforderungen einer komplexen<br />

Verfahrensintegration im Vordergrund. Eine umfassende Voruntersuchung erwies,<br />

dass die Integration zwischen dem vorhandenen Fachverfahren und VISKompakt<br />

einerseits sowie die Verbindung zwischen dem elektronischen Gerichtspostfach und<br />

VISKompakt andererseits möglich und mit vertretbarem Aufwand realisierbar ist.<br />

Die vier Länder entschieden daher im Oktober 2005, die Realisierung des integrierten<br />

Informationssystems AUREG 2.0 wie folgt anzugehen:<br />

• Nutzung und Einbindung des „Elektronischen Gerichts- und Verwaltungspostfaches“<br />

EGVP mit dem Partner BOS Bremen Online Services in Bremen<br />

• Aufbau und Integration des Dokumentenmanagementsystems VISKompakt<br />

durch die PDV-Systeme in Erfurt<br />

• Weiterenwicklung der Fachlogik<br />

von AUREG durch den bewährten<br />

Softwarepartner BGS-AG in<br />

Mainz<br />

• Entwicklung des gemeinsamen<br />

Registerportals<br />

„www.handelsregister.de“ durch<br />

alle Bundesländer und damit<br />

Schaffung eines zentralen<br />

Informationsportals für die gesamte<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

VISKompakt als zentraler Informationsknotenpunkt<br />

Dem Dokumentenmanagementsystem<br />

kommt bei dieser Systemstruktur eine<br />

besondere Rolle zu:<br />

• Eingehende Nachrichten werden<br />

vom EGVP aufgenommen und<br />

von dort aus mit Hilfe eines automatischen<br />

Adapters nach<br />

VISKompakt übernommen, der<br />

neben den Dokumenten auch<br />

wesentlichen Metadaten überträgt<br />

und damit die Notwendigkeit<br />

manueller Eingriffe und Ergänzungen<br />

auf ein Minimum reduziert.<br />

• So bereitgestellte Dokumente<br />

werden dem Anwender im Gericht<br />

übersichtlich und klar strukturiert<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Das Fachverfahren „liest“ Metadaten<br />

und Dokumente unter<br />

Nutzung der VIS-API aus und<br />

stellt diese in einem „Assistenten“<br />

(AUREG-Import-Modul)<br />

zur Verfügung, der den Anwendern<br />

die Übertragung von<br />

Daten in das Fachverfahren erleichtert.<br />

• Gleichzeitig stellt VISKompakt<br />

nach entsprechender Freigabe<br />

Dokumente für die Beauskunftung<br />

im Registerportal zur<br />

Verfügung. Jedermann kann dort<br />

nun neben den im Fachverfahren<br />

erstellten Registerauszügen auch<br />

Aktenstücke aus der �<br />

1/07 � 28 4/06 � 28


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Lösungen maßgeschneidert.<br />

Unsere eGovernment-Dienstleistungen<br />

Formularservice<br />

Dokumenten-Management-System (DMS)<br />

Work@Home<br />

Virtuelle Poststelle (VPS)<br />

Output-Management-System (OMS)<br />

Mobile Bürgerdienste (MoBüd)<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

www.itdz.verwalt-berlin.de · www.itdz-berlin.de · vertrieb@itdz-berlin.de<br />

1/07 � 29


1/07 � 30<br />

� öffentlichen Registerakte einsehen.<br />

Dokumente aus<br />

VISKompakt sind damit weltweit<br />

von jedem Internet-PC aus<br />

abrufbar.<br />

Entwicklung mit Sieben-Meilen-Stiefeln<br />

Die Entwicklung des Gesamtsystems<br />

war für alle Beteiligten eine Herausforderung.<br />

Nachdem die Fachgruppe der<br />

vier Länder im Februar 2006 ihre umfassenden<br />

Fachanforderungen auf mehr<br />

als 1.300 Seiten dokumentiert hatte, brüteten<br />

die Realisierungspartner in Mainz,<br />

Erfurt und Bremen über den<br />

Realisierungskonzepten:<br />

Lösungsvarianten wurden erörtert. Technische<br />

Rahmenbedingungen wurden<br />

geprüft. Präzisierungen zu den Fachanforderungen<br />

wurden erfragt. Schnittstellen<br />

wurden vereinbart. Arbeitsmethoden<br />

wurden abgestimmt. Leistungen wurden<br />

kalkuliert. Zeitpläne wurden erstellt.<br />

Im Mai stand ein abgestimmtes tragfähiges<br />

Konzept zur Realisierung von<br />

AUREG 2.0, bei dem PDV-Systeme<br />

Zum Autor<br />

Andreas W. Schneider<br />

Verbundmanager des Entwicklungsverbundes<br />

AUREG und damit verantwortlich<br />

für die Koordination der<br />

Entwicklung und Einführung von<br />

AUREG 2.0<br />

eMail: AWS@aws-consulting.de<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

und die BGS AG eine tragende Rolle<br />

übernahmen. Unter der Steuerung des<br />

Verbundmanagements AUREG übernahmen<br />

die Partner Erstellung und Abstimmung<br />

des Gesamtverfahrens<br />

AUREG 2.0.<br />

Der Spätsommer wurde genutzt, um die<br />

Betriebspartner für das System zu suchen.<br />

Hierbei traf jeder Verbundpartner<br />

eine landesindividuelle Vergabeentscheidung.<br />

Für das Fachverfahren<br />

wurde als Betriebspartner die Dataport<br />

gewählt. Die elektronische Akte<br />

(VISKompakt) und die virtuelle Poststelle<br />

(Elektronisches Gerichts- und<br />

Verwaltungspostfach) sowie den damit<br />

verbundenen Client-Support vergab das<br />

<strong>Berlin</strong>er Teilprojekt an den bewährten<br />

Betriebspartner <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>), der gerade damit<br />

begann, seinen neuen DMS-Dienst<br />

aufzubauen. In der „heißen“ Projektphase<br />

zum Jahreswechsel sollte sich zeigen,<br />

dass diese Vorgehensweise ideal<br />

war.<br />

Im Oktober 2006 hieß es dann: Testen,<br />

Testen, Testen! Ein Team von Justizmitarbeitenden<br />

testete vor Ort und in<br />

engem Kontakt mit den Anwendungsentwicklern<br />

erstellte Programmteile sowie<br />

die Interaktion zwischen den Systemelementen.<br />

Diese frühzeitige und konstruktive<br />

Qualitätssicherung war ein<br />

wesentlicher Erfolgsfaktor für eine<br />

schnelle und zielführende Entwicklung<br />

von AUREG 2.0. Fehlentwicklungen<br />

konnten so frühzeitig erkannt und zielstrebig<br />

korrigiert werden.<br />

Im November 2006 lieferten die<br />

Realisierungspartner eine erste Version<br />

des Gesamtsystems aus, auf deren Basis<br />

die Schulung von mehr als 250 Mitarbeitenden<br />

in den vier Ländern angegangen<br />

werden konnte. Im Dezember 2006 erfolgte<br />

die Auslieferung der Version, auf<br />

deren Basis die Migration der Altdaten<br />

in das neue Gesamtsystem erfolgen<br />

konnte.<br />

Die umfassenden Migrationsarbeiten, bei<br />

denen zu allen vorhandenen Registereinträgen<br />

gleich auch die entsprechen-<br />

den digitalen Akten angelegt wurden,<br />

erfolgen im Verbund nach einem zwischen<br />

den Ländern abgestimmten<br />

Migrationsplan. Am 2.1.2007 nahmen<br />

Schleswig-Holstein und <strong>Berlin</strong> den Betrieb<br />

des neuen Gesamtsystems auf.<br />

Bremen und Brandenburg folgten kurz<br />

danach.<br />

Fazit: Eine rasante Entwicklung, die<br />

nur mit engagierten Partnern möglich<br />

ist<br />

Damit hat der Entwicklungsverbund<br />

AUREG die Anforderungen der EU-<br />

Richtlinie termingerecht und im vollen<br />

Umfang erfüllt. Die Entwicklung des<br />

neuen Gesamtsystems mit seiner anspruchsvollen<br />

Systemarchitektur konnte<br />

in nur 14 Monaten realisiert werden.<br />

Möglich wurde diese Entwicklung nur<br />

durch das besondere Engagement, das<br />

sowohl die beteiligten Mitarbeitenden<br />

in der Justiz als auch die Realisierungspartner<br />

des Entwicklungsverbundes in<br />

dieses Projekt eingebracht haben. Hinzu<br />

kamen die Betriebspartner der Länder,<br />

die parallel zum Entwicklungsprozess<br />

entsprechende Infrastrukturen<br />

realisierten und bei der Systemmigration<br />

eng mit den Softwarehäusern zusammenarbeiteten.<br />

Als Betriebspartner überzeugte<br />

das <strong>IT</strong>DZ mit der Bereitstellung<br />

der neuen Dienste EGVP und der elektronischen<br />

Akte, dem damit verbundenen,<br />

in der Aufbau- und Einführungsphase<br />

sehr intensiven Client-Support<br />

sowie der umfangreichen Kompetenz<br />

der beteiligten Mitarbeiter.<br />

Ein Blick in die Zukunft<br />

Der Entwicklungsprozess von AUREG<br />

ist mit der pünktlichen Eröffnung des<br />

elektronischen Rechtsverkehrs am<br />

2.1.2007 keineswegs abgeschlossen.<br />

Neue Funktionen sollen den Anwendungskomfort<br />

weiter verbessern.<br />

Hierbei fließen vor allen Dingen die<br />

konkreten Arbeitserfahrungen aus der<br />

Einführungsphase ein.<br />

Die Anwender wünschen sich zum Beispiel<br />

bessere Such- und Sortier- �


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

� funktionen sowie eine übersichtlichere Aufbereitung der für sie relevanten<br />

Informationen.<br />

Der EGVP-VIS-Adapter wird weiter entwickelt, um noch mehr Informationen<br />

sicher und ohne manuelle Eingriffe automatisch in das Dokumentenmanagementsystem<br />

zu transferieren.<br />

Darüber hinaus erwartet der Entwicklungsverbund neue Herausforderungen, die<br />

sich aus den aktuellen Gesetzgebungsprozessen rund um das Gesellschaftsrecht<br />

sowie aus der konsequenten Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie ergeben<br />

werden.<br />

AUREG bleibt also in Bewegung ... und wird bewährte Partner auch weiterhin<br />

fordern.<br />

ANDREAS W. SCHNEIDER<br />

AWS-Consulting �<br />

Pilotbetrieb AUREG 2.0 termingerecht gestartet<br />

Pünktlich zum 2.1.2007 hat das Amtsgericht Charlottenburg den Pilotbetrieb des<br />

elektronischen Handelsregisters mit dem Verfahren AUREG 2.0 aufgenommen. Um<br />

die Anforderungen des Gesetzes betreffend elektronische Handelsregister und<br />

Genossenschaftsregister sowie das<br />

Unternehmensregister (EHUG) erfolgreich<br />

umsetzen zu können, wurden durch<br />

das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> umfangreiche<br />

Migrationsarbeiten durchgeführt.<br />

Im Auftrag der Serviceeinheit <strong>IT</strong>OG im<br />

Kammergericht <strong>Berlin</strong> stellt das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> die Dienste „Dokumentenmanagement“<br />

und „Elektronisches Gerichts-<br />

und Verwaltungspostfach“<br />

(EGVP) zur Verfügung und betreibt die<br />

Foto: suncelll<br />

Client-Umgebung. „Somit ist es jetzt<br />

möglich, vom Posteingang über die<br />

Aktenbearbeitung bis zur Herausgabe von Registerinformationen den gesamten<br />

Geschäftsprozess mit qualifizierten Signaturverfahren elektronisch abzuwickeln“,<br />

freut sich Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

Voraussetzung für die erfolgreiche Inbetriebnahme war die kooperative und enge<br />

Zusammenarbeit der Projektpartner, die sich aus unterschiedlichen Organisationen<br />

aus mehreren Bundesländern zusammensetzten. Das Verbundmanagement für den<br />

Entwicklungsverbund AUREG wurde von der Firma AWS-Consulting durchgeführt.<br />

(EB) �<br />

Bundesamt für<br />

Migration und<br />

Flüchtlinge baut<br />

serviceorientierte<br />

Architektur (SOA) auf<br />

Am 1.1.2005 trat in Deutschland<br />

das Zuwanderungsgesetz und in<br />

seiner Folge die Integrationskursverordnung<br />

in Kraft, womit erstmalig<br />

Integrationsmaßnahmen für<br />

Migranten auf eine gesetzliche Grundlage<br />

gestellt wurden. Als Kernelement der<br />

Maßnahmen sind Integrationskurse vorgesehen,<br />

die sich aus einem Sprachkurs<br />

(600 Std.) und einem Orientierungskurs<br />

(30 Std.), der Grundkenntnisse zur<br />

Rechtsordnung, zur Geschichte und zur<br />

Kultur in Deutschland vermitteln soll,<br />

zusammensetzen.<br />

Zugleich erhielt das Bundesamt den gesetzlichen<br />

Auftrag, ein bundesweites<br />

Integrationsprogramm zu entwickeln<br />

und der Bundesregierung auf dem Gebiet<br />

der Integrationsförderung fachlich<br />

zuzuarbeiten. Die Umgestaltung zu einem<br />

Kompetenzzentrum für Integration<br />

und zu einer zentralen Steuerungsstelle<br />

in Zuwanderungs- und Migrationsfragen<br />

erforderte neue, <strong>IT</strong>-gestützte<br />

Verfahrensprozesse.<br />

„Die besondere Herausforderung für<br />

die Informationstechnik des Bundesamtes<br />

bestand und besteht immer noch<br />

darin, ein Verfahren zu realisieren, in<br />

das die große Anzahl externer Behörden<br />

und Kursträger mit ihren heterogenen<br />

<strong>IT</strong>-Systemen eingebunden werden<br />

kann“, erläutert Klaus-Peter Tiedtke,<br />

Chief Information Officer (CIO) des<br />

Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.<br />

„Hierfür benötigte das Bundesamt<br />

ein flexibles, plattformunabhängiges<br />

System, das gleichzeitig das komplette<br />

Verfahren 1:1 abbilden kann. Das Bundesamt<br />

entschied sich deshalb für den<br />

Aufbau einer serviceorientierten Architektur<br />

(SOA) mit Oracle, da darin ein<br />

aussichtsreiches Produkt mit hohem �<br />

1/07 � 31


� Potenzial zur Unterstützung der<br />

Aufgabenstellung des Bundesamtes gesehen<br />

wird.“<br />

Neue Aufgaben erfordern serviceorientierte<br />

Architektur<br />

Das Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge wurde neben zahlreichen<br />

anderen neuen Aufgaben mit der Organisation,<br />

Durchführung und Evaluierung<br />

der Integrationskurse beauftragt. In dieser<br />

Funktion arbeitet das Bundesamt<br />

mit Ausländerbehörden, Integrationskursträgern<br />

und dem Bundesverwaltungsamt<br />

zusammen. Um die<br />

Aufgaben, die sich aus dem neuen Zuwanderungsgesetz<br />

ergaben, fristgerecht<br />

umsetzen zu können, entwickelte das<br />

Bundesamt zunächst ein papier- bzw.<br />

formularbasiertes Verfahren für die Steuerung<br />

der Integrationskurse. Dabei beginnt<br />

der Verfahrensprozess bei der Prüfung<br />

der Voraussetzungen für die Erteilung<br />

einer Berechtigung bzw. Verpflichtung<br />

einer Zuwanderin/eines Zuwanderers<br />

zur Teilnahme an einem<br />

Integrationskurs. Dies erfolgt - je nach<br />

Teilnehmertyp - durch die Ausländerbehörden,<br />

das Bundesverwaltungsamt<br />

oder das Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge. Mit der ausgegebenen Bestätigung<br />

zur Teilnahme an einem<br />

Integrationskurs meldet sich der Teilnehmer<br />

bei einem der vom Bundesamt<br />

zugelassenen Kursträger (ca. 1750 Stand:<br />

Juni 2006) an. Die Kommunikation mit<br />

den Kursträgern ist umfangreich und<br />

reicht von Anmeldeverfahren über Abrechnungen<br />

bis hin zu statistischen Meldungen.<br />

Doppelarbeiten und Fehlerquellen<br />

vermeiden<br />

„Bei diesem formulargestützten<br />

Verfahrensprozess werden fast alle Informationen<br />

papierbasiert erfasst und<br />

ausgetauscht. Wir wollten diesen sehr<br />

zeitaufwändigen und kostenintensiven<br />

Prozess derart optimieren, dass die Daten<br />

der Ausländerbehörden, des Bundesverwaltungsamtes<br />

und der Kursträger<br />

online zum Bundesamt für Migration<br />

und Flüchtlinge geschickt werden kön-<br />

1/07 � 32<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

nen. Damit entfällt der doppelte Erfassungsaufwand, und Fehler bei der Datenerfassung<br />

können vermieden werden. Ferner soll dadurch die Datenqualität insgesamt<br />

gesteigert und die Datenaktualität verbessert werden“ erläutert Erwin Schindler,<br />

Section Leader Integration Courses, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.<br />

Die besondere Herausforderung bestand darin, dass die Systemlandschaften bei<br />

Ausländerbehörden und Kursträgern völlig heterogen sind. Eine starre <strong>IT</strong>-Lösung<br />

war deshalb nicht geeignet. Vielmehr benötigte das Bundesamt eine flexible <strong>IT</strong>-<br />

Architektur, mit der zunächst die Ausländerbehörden eingebunden werden konnten<br />

und in einem weiteren Schritt auch die Kursträger in den Verfahrensprozess<br />

integriert werden können.<br />

Mit dem neuen, als „InGe-Online“ bezeichneten Verfahren, einer Weiterentwicklung<br />

des Systems Integrationsgeschäftsdatei (InGe), können die externen Partner des<br />

Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, d.h. Ausländerbehörden und Kursträger,<br />

zukünftig die gemäß Integrationskursverordnung zu übermittelnden Daten<br />

automatisiert übertragen.<br />

„In einem ersten Schritt haben wir die Möglichkeit des elektronischen Datenaustausches<br />

mit den Ausländerbehörden realisiert,“ so Tiedtke. „Als nächstes wollen wir<br />

dies auch mit den Kursträgern erreichen. Allerdings ist bei diesen der Datenumfang<br />

wesentlich größer, und wir treffen hier auf eine noch heterogenere <strong>IT</strong>-Landschaft als<br />

bei den Ausländerbehörden.“<br />

Über 600 Ausländerbehörden melden derzeit Ausländer, denen eine Berechtigung<br />

bzw. eine Verpflichtung zur Teilnahme an einem Integrationskurs erteilt wurde, an<br />

das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Die Ausländerbehörden füllen bislang<br />

entsprechende Vordrucke aus, die anschließend im Bundesamt von Sachbearbeitern<br />

in das System per Forms-Masken eingegeben werden.<br />

Dieser zeitaufwändige Verwaltungsakt wird nun über eine Online-Schnittstelle<br />

optimiert. Schritt für Schritt werden immer mehr Ausländerbehörden ihre Daten<br />

online (synchron und asynchron) über einen Webservice an das Bundesamt für<br />

Migration und Flüchtlinge übermitteln. Die bestehende Business-Logik, die zum Teil<br />

aus Forms-Libraries und Datenbank-Packages besteht, wurde zu diesem Zweck<br />

vereinheitlicht und für den Einsatz des BPEL-Adapters optimiert. �


� Zunächst bestand die Idee, diese<br />

Komponente nur auf XML und selbstentwickelten<br />

Programmen basierend zu<br />

realisieren. Die flexibleren Integrationsmöglichkeiten<br />

und die mächtigere<br />

Entwicklungsplattform führten zu der<br />

Entscheidung, den Oracle BPEL Process<br />

Manager einzusetzen. Verwendung finden<br />

hier u.a. der Datenbank-Adapter<br />

mit Stored Procedures und einige XPath-<br />

Funktionen wie etwa die Verzeichnisdienst-Anbindung<br />

(LDAP) und die<br />

Validierung der Authentifikation über<br />

LDAP.<br />

Warum Oracle?<br />

Das Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge hatte bereits in der Vergangenheit<br />

gute Erfahrungen mit Oracle-<br />

Produkten gesammelt und vertraut neben<br />

der Datenbank bereits auf eine Reihe<br />

weiterer Oracle-Produkte. Dafür gibt<br />

es zwei Hauptgründe. Tiedtke: „Erstens<br />

funktioniert das Zusammenspiel der unterschiedlichen<br />

Oracle-Produkte reibungslos,<br />

und zweitens können wir unsere<br />

<strong>IT</strong>-Systeme auf der Grundlage von<br />

Oracle-Produkten mit überschaubarem<br />

Personalaufwand betreiben - und auch<br />

der Service von Oracle hat immer bestens<br />

funktioniert.“ Voraussetzung war auch,<br />

dass die bestehenden Anwendungen im<br />

Bundesamt nahtlos als Web-Anwendungen<br />

zu integrieren waren. Hierzu ergab<br />

eine Marktsichtung, dass die von Oracle<br />

angebotene komplette Infrastruktur für<br />

den Middlewarebereich am besten geeignet<br />

war, die Systeme der Ausländerbehörden<br />

und Kursträger zu integrieren.<br />

Für die Steuerung der Integrationskurse<br />

setzt das Bundesamt deshalb für die<br />

Datenhaltung die Oracle Datenbank, für<br />

das Middle Tier den Oracle-Application<br />

Server und für die Web-Prozesse den<br />

Oracle BPEL Process Manager ein.<br />

Entscheidung für Oracle<br />

„Wir haben für die technische Unterstützung<br />

der Durchführung der<br />

Integrationskurse Produkte von Oracle<br />

eingesetzt. Dabei wurde auch berück-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

sichtigt, dass das Produkt Oracle BPEL<br />

Process Manager das notwendige Potential<br />

zur Unterstützung der im Aufbau<br />

befindlichen serviceorientierten Architektur<br />

hat und somit in der weiteren<br />

Strategie des Bundesamtes wesentliche<br />

Bedeutung zukommen könnte“, so<br />

Tiedtke. Die sichere Öffnung der<br />

Informationstechnik nach außen sowie<br />

die Möglichkeit, alle damit verbundenen<br />

Geschäftsprozesse an einer zentralen<br />

Stelle koordinieren zu können, ist eine<br />

wesentliche Voraussetzung, um auch<br />

künftig eine effiziente Aufgabenerfüllung<br />

sicherstellen zu können“, so Tiedtke<br />

weiter. „Der Einsatz des Oracle BPEL<br />

Process Manager schafft hierfür die notwendigen<br />

Voraussetzungen.“<br />

Implementierungsprozess<br />

Im Juli 2005 fanden erste Gespräche mit<br />

Oracle statt, um das formulargestützte<br />

Verfahren für die Steuerung der<br />

Integrationskurse zu digitalisieren. „Wir<br />

hatten bereits intern eine Lösung für das<br />

Online-Verfahren konzipiert. In den<br />

Gesprächen mit den Experten von<br />

Oracle kristallisierte sich dabei schnell<br />

heraus, dass der Oracle BPEL Process<br />

Manager gut für den Aufbau der von uns<br />

geplanten serviceorientierten Architektur<br />

geeignet ist“, so Kausik Munsi, Chief<br />

Programmer, Bundesamt für Migration<br />

und Flüchtlinge.<br />

Produktiv in nur sechs Monaten<br />

Nach einer kurzen Evaluierungsphase<br />

fiel die Entscheidung für den Oracle<br />

BPEL Process Manager. Bis August folgte<br />

die Entwicklung eines Prototyps, im<br />

Dezember war die Implementierung<br />

abgeschlossen, und schon im Januar 2006<br />

ging das neue System produktiv. „Unsere<br />

ersten Erfahrungen sind sehr positiv.<br />

Insbesondere die Performance des mit<br />

BPEL entwickelten Geschäftsprozesses<br />

ist optimal“, so Munsi. „Wir sind<br />

insgesamt sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit<br />

mit Oracle. Insbesondere<br />

das Coaching unserer eigenen Mitarbeiter<br />

durch die Experten von Oracle<br />

Consulting verlief ausgezeichnet, so dass<br />

wir den Rollout und die weitere Pflege<br />

mit unseren internen Mitarbeitern durchführen<br />

können. Und falls es Probleme<br />

geben sollte, sind wir dank der Serviceverträge<br />

mit Oracle sicher, schnell eine<br />

Lösung finden zu können.“<br />

Tipps des Bundesamtes für Migration<br />

und Flüchtlinge<br />

• Wenn Sie einen Geschäftsprozess<br />

einsetzen, der sich sehr<br />

schnell ändern kann, ist der<br />

Oracle BPEL Process Manager<br />

ein sehr gutes Werkzeug, um Änderungen<br />

von einer zentralen<br />

Stelle aus schnell und effizient zu<br />

koordinieren und umzusetzen.<br />

• Mit einer serviceorientierten Architektur<br />

verschaffen Sie sich<br />

höchste Flexibilität, um Ihre<br />

Geschäftsprozesse jederzeit an<br />

Ihre Anforderungen anpassen zu<br />

können.<br />

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

ist neben der Durchführung von Asylverfahren<br />

auch für Aufgaben in den Bereichen der<br />

Integrationsförderung, der Migrationsforschung,<br />

des Flüchtlingsschutzes und der freiwilligen<br />

Rückkehrförderung zuständig. 2.000 Mitarbeiter<br />

sorgen für die Erfüllung der vielfältigen<br />

Aufgaben dieser dienstleistungsorientierten<br />

Kompetenzbehörde. (PM) �<br />

Einheitliche Signatur-<br />

Software für das Land<br />

Hessen<br />

<strong>Berlin</strong> - In der hessischen Landesverwaltung<br />

bricht ab sofort eine<br />

neue Ära an: Jedem Mitarbeiter<br />

wird eine multifunktionale Chipkarte zur<br />

Verfügung gestellt. Das System unterstützt<br />

neben Zugangskontroll-, Zeiterfassungs-<br />

und Bezahlsystemen nun auch<br />

die rechtsverbindliche elektronische Signatur.<br />

Mit der Multifunktionskarte der<br />

Hessen-PKI (Public Key Infrastructure)<br />

setzt die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung<br />

(HZD) im Bereich der<br />

Sicherheitsinfrastruktur für �<br />

1/07 � 33


� E-Government einen entscheidenden<br />

Akzent.<br />

Effizienzsteigerung und Kompatibilität<br />

gefragt<br />

Ziel der Ausschreibung war die Beschaffung<br />

einer Signatursoftware, die es in<br />

Kombination mit der Multifunktionskarte<br />

ermöglicht, elektronisch erzeugte<br />

Dokumente, die bisher einer handschriftlichen<br />

Unterschrift bedurften, “qualifiziert“<br />

elektronisch zu signieren. Dadurch<br />

wird gewährleistet, dass die Dokumente<br />

ohne Zerstörung der Signatur nachträglich<br />

nicht verfälscht werden können.<br />

Dokumenten-Workflows können so effizienter<br />

gestaltet werden. Bei der Auswahl<br />

der Software zum Signieren von<br />

Dokumenten spielte neben der Praxistauglichkeit<br />

auch die Kompatibilität der<br />

Signaturlösung mit Zertifikaten der Verwaltungs-PKI<br />

und Windows-Terminal-<br />

Server sowie die Unterstützung sämtlicher<br />

Zertifikate der eingesetzten<br />

NetKey-Signaturkarte 3.0 mit 2.048 Bit<br />

Schlüssellänge aus dem Hause T-<br />

TeleSec/T-Systems eine entscheidende<br />

Rolle. Die Signatursoftware digiSeal<br />

office von secrypt erfüllte alle diese<br />

Anforderungen.<br />

Pilotprojekt „Hessen PKI“ erfolgreich<br />

abgeschlossen<br />

Bereits im Jahre 2003 hatte die HZD<br />

einen Pilotversuch im Bereich der Chipkarten-basierten<br />

Sicherheitsinfratruktur<br />

für E-Government gestartet. Nach dem<br />

erfolgreichen Abschluss dieser Testphase<br />

mit 120 Teilnehmern wird die Hessen-<br />

PKI, die in Zusammenarbeit mit den<br />

Firmen Kobil, Microsoft und T-Systems<br />

aufgebaut wurde, nun unter der Verwaltungs-PKI<br />

des Bundes in den Wirkbetrieb<br />

gehen. Damit steht für die<br />

hessische Landesregierung nun die multi-funktionale<br />

Chipkarte für den<br />

flächendeckenden Einsatz zur Verfügung.<br />

Die Hessen-PKI ist mit dieser<br />

Lösung sowohl im E-Government als<br />

auch bei Chipkartenprojekten bundesweit<br />

Vorreiter. Das Land Hessen ist<br />

bereits seit März 2004 als erstes Bundesland<br />

Mitglied im Signaturbündnis des<br />

1/07 � 34<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Foto: pmphoto<br />

Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das Bündnis wurde im<br />

April 2003 auf Initiative der Bundesregierung zur Förderung der elektronischen<br />

Signatur gegründet.<br />

Gesetzeskonforme und fälschungssichere Datenübermittlung gewährleistet<br />

Mit dem Erlass des Signaturgesetzes und des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG)<br />

können Verwaltungsverfahren schon seit Januar 2003 umfassend elektronisch abgebildet<br />

werden. Für Bürger und Verwaltungen ist damit die Möglichkeit zur sicheren<br />

elektronischen Kommunikation gegeben. “Die nun in Hessen flächendeckend zum<br />

Einsatz kommende Signatursoftware „digiSeal office“ gewährleistet die Einhaltung<br />

dieser Gesetzesvorgaben und ermöglicht Effizienz- und Sicherheitsgewinne aufgrund<br />

durchgängiger medienbruchfreier elektronischer Geschäftsprozesse“, so Tatami<br />

Michalek, Geschäftsführer Marketing der secrypt GmbH. “Die konstruktive Zusammenarbeit<br />

mit der HZD und insbesondere das zielgerichtete Vorgehen der Stabsstelle<br />

Hessen-PKI hat die optimale Anpassung unserer Lösung an die Anforderungen<br />

vor Ort nachhaltig unterstützt“, so Michalek weiter. Weitere Infos unter<br />

www.secrypt.de. (PR) �<br />

Online-Meldewesen mit Governikus und MESO:<br />

Herausforderung bewältigt<br />

Drei Wochen nach dem Start des elektronischen Meldewesens Anfang 2007<br />

konnte festgestellt werden, dass die Premiere außerordentlich erfolgreich<br />

verlaufen war. Allein die 2.000 Kommunen, die die Meldebehördensoftware<br />

MESO des Herstellers HSH Soft- und Hardware Vertriebs GmbH einsetzten,<br />

haben in den ersten zwei Wochen des Jahres mehr als 350.000 OSCI-Nachrichten<br />

an andere Meldebehörden übermittelt.<br />

Die Einführung der elektronischen Datenübermittlung im Meldewesen gilt mit<br />

Recht als eine der größten Herausforderungen des E-Governments, geht es �


� doch darum, mehr als 5.000 deutsche<br />

Meldebehörden miteinander zu vernetzen,<br />

um Meldungen untereinander<br />

ausschließlich auf elektronischem Weg<br />

nach dem Standard OSCI auszutauschen.<br />

Mit Hochdruck arbeiteten zahlreiche<br />

Unternehmen im vergangenen<br />

Jahr gemeinsam an der Realisierung.<br />

Die meisten Kommunen nutzen zur<br />

Abwicklung des Nachrichtentransports<br />

die Sicherheitsmiddleware Governikus<br />

von bremen online services GmbH &<br />

Co. KG. Dabei hat sich gezeigt, dass<br />

Governikus auch unter schwerster Last<br />

einwandfrei arbeitet. Zum Teil gingen<br />

bei den Intermediären mehr als 300<br />

Meldungen gleichzeitig ein, die problemlos<br />

abgearbeitet werden konnten. Auch<br />

das Deutsche Verwaltungsdiensteverzeichnis<br />

(DVDV), in dem die technischen<br />

Parameter der Online-Dienste der<br />

Verwaltungen hinterlegt werden, arbeitete<br />

weitgehend störungsfrei.<br />

Für die Meldebehörden ergibt sich neben<br />

dem Versand und Empfang von<br />

digitalen Nachrichten eine neue Qualität<br />

der Arbeit auch durch die Möglichkeit<br />

der automatisierten Übernahme<br />

elektronisch eingegangener Mitteilungen<br />

in die Meldewesen-Fachverfahren. Die<br />

Meldebehördensoftware MESO stellt<br />

diese Funktionalität von Anfang an bereit.<br />

Nach dem Erreichen des ersten<br />

Etappenziels im E-Government des<br />

Meldewesens wird MESO nun weitere<br />

Prozesse automatisiert nutzbar machen.<br />

(PM) �<br />

Das elektronische<br />

Behördenpostfach auf<br />

Basis der VPS<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bietet das elektronische<br />

Behördenpostfach<br />

(eBPF) als Anwendung für die<br />

sichere Kommunikation innerhalb der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung aber auch zu anderen<br />

Verwaltungen, Wirtschaft und Bürgern<br />

auf Basis des EGVP (www.egvp.de) an.<br />

Hierfür wird die im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> aufge-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

baute und im Land <strong>Berlin</strong> uneingeschränkt nutzbare Infrastruktur der virtuellen<br />

Poststelle (VPS) verwendet. Der signaturgesetzkonforme Austausch von Nachrichten<br />

und Dateien zwischen den beteiligten Kommunikationspartnern wird möglich.<br />

Aufgaben des elektronischen Behördenpostfaches:<br />

• Empfang, Versand, Beantwortung und Weiterleitung von OSCI-<br />

Nachrichten<br />

• Erstellung und Prüfung von Signaturen (durch die Middleware<br />

Governikus) im Rahmen von OSCI-Nachrichten<br />

• Ver- und Entschlüsselung von OSCI-Nachrichten<br />

Der Absender der Nachricht kann dabei den Grad der Signatur (qualifiziert, fortgeschritten,<br />

ohne) individuell festlegen. Um die Nachweisbarkeit der Kommunikation zu gewährleisten,<br />

wird der komplette Sende- und Empfangsvorgang mit einem Zeitstempel<br />

versehen, protokolliert und dokumentiert. Die Kommunikation ist vertraulich und spamfrei.<br />

Das Produkt eBPF ist damit die sichere Alternative zu üblichen E-Mail-Programmen.<br />

Während normale E-Mails einfachen Postkarten gleichen, entspricht eine mit dem eBPF<br />

erstellte und verschickte Nachricht einem Einschreiben mit Rückschein. Somit können<br />

besonders schützenswerte Informationen (z. B. personenbezogene Daten) ausgetauscht<br />

werden.<br />

ALEXANDER SPOHN<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> �<br />

Mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erfolgreich<br />

Knapp ein Jahr nach Verabschiedung seiner mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien<br />

zieht das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) eine<br />

erfreuliche Bilanz: Von den im vergangenen Jahr auf Ausschreibungen<br />

erteilten Zuschlägen gingen rund 75 Prozent an den Mittelstand.<br />

Die mittelstandsfreundliche Vergabe des <strong>IT</strong>-Dienstleisters des Landes <strong>Berlin</strong> zeichnet<br />

sich neben der Einführung eines Lieferantenverzeichnisses, der Förderung von<br />

Bietergemeinschaften, Losaufteilung und der fristgerechten Rechnungsabwicklung<br />

durch eine verstärkte Informations- und Aufklärungspolitik aus.<br />

„Wir möchten für unsere Partner aus dem Mittelstand die Teilnahme an unseren<br />

Ausschreibungen so unkompliziert wie möglich gestalten. Wir geben daher interessierten<br />

Unternehmen nicht nur ein ausführliches Merkblatt zur Hand, sondern klären<br />

zukünftig alljährlich auf einer Informationsveranstaltung direkt bei uns im Haus auf“,<br />

so Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

Das Unternehmen setzt weiterhin auf Vertrauen zu seinen künftigen Partnern und<br />

Lieferanten. Die Bewerber können behördliche Nachweise durch Eigenerklärungen<br />

ersetzen. Entsprechende Formulare bietet das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> - ebenso wie das<br />

Merkblatt - als Download im Internet an.<br />

Zusätzliche Informationen und Nachrichten vom <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

finden Sie im Internet: http://www.itdz-berlin.de (EB) �<br />

1/07 � 35


Windows Vista<br />

Eigentlich sollte Microsoft<br />

Windows Vista ja schon Mitte<br />

des letzten Jahres veröffentlicht<br />

werden, tatsächlich gab es immer wieder<br />

kleinere Verzögerungen. Ende Januar<br />

2007 war es nun soweit. Das laut Microsoft<br />

sicherste, stabilste und komfortabelste<br />

Windows, das es je gab, wurde veröffentlicht.<br />

Mehr oder weniger unbemerkt wird<br />

zum gleichen Zeitpunkt ein neu konzipiertes<br />

Office 2007 auf den Weg gebracht<br />

und bereits seit einiger Zeit können<br />

Windows-XP-Nutzer sich den Internet<br />

Explorer 7, mit seinen neuen Sicherheitsmerkmalen,<br />

über das Software Update<br />

herunterladen. Dieser ist ebenfalls standardmäßig<br />

in Windows Vista integriert.<br />

Hardwareanforderungen<br />

Viel wurde im Vorfeld über den<br />

Hardwarehunger von Vista berichtet.<br />

Hier die Fakten, wie Microsoft die Anforderungen<br />

sieht. Es sind zwei Anforderungsprofile<br />

veröffentlicht worden.<br />

Windows Vista Capable und Windows<br />

Vista Ready. Ersteres steht für die<br />

Mindestanforderungen, die für die minimale<br />

Funktionalität von Windows Vista<br />

benötigt wird. Hierfür ist ein Computer<br />

mit mindestens 800 MHz CPU-Takt,<br />

512 MB Ram, eine Directx9-kompatible<br />

Grafikkarte und eine Festplatte mit<br />

mindestens 15 GB freiem Speicher angesetzt.<br />

Mindestanforderung steht in<br />

diesem Fall auch für minimale<br />

Funktionalität. Die im Vorfeld angepriesene<br />

Aero-Oberfläche ist mit dieser<br />

Konfiguration nicht möglich.<br />

Windows Vista Ready steht für die<br />

Mindestanforderung von Vista mit Aero.<br />

Hierfür ist entscheidend eine Directx9-<br />

Grafikkarte mit WDDM (Windows Display<br />

Driver Model) kompatiblem Treiber<br />

und mindestens 128 MB VideoRAM.<br />

Als CPU-Takt setzt Microsoft in diesem<br />

Segment einen 1 GHz Prozessor voraus<br />

und 1 GB Arbeitsspeicher. Des Weiteren<br />

ein DVD-Laufwerk, Audio- Einund<br />

Ausgabefunktionalität und einen<br />

Internetzugang.<br />

1/07 � 36<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Wenn man diese Anforderungen betrachtet,<br />

fällt auf, dass CPU-Geschwindigkeit<br />

in der heutigen Welt keine Rolle<br />

mehr zu spielen scheint. Arbeitsspeicher<br />

und Grafikprozessoren rutschen an dessen<br />

Stelle. Man sollte aber auf keinen<br />

Fall davon ausgehen, dass ein Intel<br />

Pentium III mit 1 GHz und 512 MB<br />

Speicher, auch nur ansatzweise benutzerfreundlich<br />

ist.<br />

Das Problem liegt in den Generationen<br />

der Technik, die zwischen solch einem<br />

System und einem modernen Intel Core<br />

2 Duo-System, mit einer schnellerer<br />

Arbeitsspeicheranbindung und schnelleren<br />

Bussystemen, für den systeminternen<br />

Datentransport, steckt.<br />

Eine Testinstallation auf einem Pentium3<br />

mit 700 MHz, 348MB Arbeitsspeicher<br />

und einer ATI Rage 128 zeigt ganz deutlich<br />

die Grenzen von Vista. Die Installation<br />

war ohne Probleme möglich, aber<br />

in keiner Weise nutzbar. Der Systemstart<br />

benötigte fast 5 Minuten, bevor<br />

man den Desktop erreicht hat und jede<br />

kleinste Mausbewegung hat eine Rechenpause<br />

zur Folge. Ein Windows XP auf<br />

derselben Hardware würde zwar auch<br />

keine Preise gewinnen, aber noch wesentlich<br />

freundlicher laufen als Vista.<br />

Die Angaben von Microsoft sind also<br />

mit Vorsicht zu genießen und nicht ohne<br />

weiteres auf bestehende Hardware anzuwenden.<br />

Hardware im Land <strong>Berlin</strong> seit 2003<br />

Seit 2003 hat das <strong>IT</strong>DZ eine Vielzahl an<br />

Systemen, aus den Rahmenverträgen,<br />

an unsere Kunden in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

ausgeliefert. Es waren Geräte<br />

der Firma Fujitsu Siemens Computer,<br />

der Serien Esprimo, Scenic und Celsius<br />

und der Firma Esotronic. Die FSC-Geräte<br />

sind angefangen beim Scenic W600<br />

bis zum Celsius W340 Windows Vista<br />

Capable, mit einem Pentium 4 Prozessoren,<br />

mit min. 512 MB Arbeitsspeicher,<br />

einer 40 GB Festplatte und einem Chipsatz,<br />

mit integriertem DirectX9 kompatiblen<br />

Grafikprozessor. Grundsätzlich<br />

scheinen die in Frage zu kommenden<br />

Esotronic-Geräte ebenfalls „Windows<br />

Vista Capable“ zu sein.<br />

Windows Vista Editionen - ein Überblick<br />

Vista wurde von Microsoft in fünf Editionen<br />

unterteilt. Angefangen beim<br />

Heimanwender mit „Home Basic“ und<br />

„Home Premium“, die sich dahingehend<br />

unterscheiden, dass in der Premium<br />

Edition volle Multimediaunterstützung<br />

gewährleistet sein wird,<br />

beispielsweise durch die Integration von<br />

Microsoft Media Center und ein weiterer<br />

großer Punkt ist, dass die „Home<br />

Basic“ Edition keine Aerooberfläche<br />

mitbringt, dass heißt alle neuen<br />

Darstellungsfeatures von Windows Vista<br />

sind nicht enthalten in dieser Edition.<br />

„Microsoft Vista Business“ und<br />

„Enterprise“ sind Unternehmenseditionen.<br />

Die Unterschiede zwischen<br />

diesen beiden Varianten, liegt daran<br />

darin, dass die „Enterprise“ Edition nicht<br />

frei verfügbar ist. Die Business Edition<br />

erfüllt alle grundlegenden Funktionalitäten<br />

eines im Unternehmen eingesetzten<br />

Betriebssystems. Hauptaugenmerk<br />

wird hier auf die Sicherheit und<br />

leichtere Administrierbarkeit gelegt,<br />

Schutz vor Malware und anderer schädlicher<br />

Software sei hier erwähnt. Zusätzliche<br />

Funktionalitäten, wie zum Beispiel<br />

Spielebundles, wie sie unter Windows<br />

XP professionell noch integriert waren,<br />

wurden aus diesen Varianten entfernt.<br />

Die Enterprise Edition enthält zu den<br />

grundsätzlichen Funktionen auch noch<br />

weitergehende Sicherheitsfunktionen,<br />

genannt sei hier der so genannte<br />

„BitLocker“. Mit Hilfe eines �


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

� TPM (TrustedPlattformModul) im Rechner lässt sich die Systempartition von<br />

Windows Vista verschlüsseln, sodass ein unautorisierter Zugriff auf die Festplatte,<br />

durch Ausbau der Platte nicht mehr möglich ist. Da heutzutage nicht alle Systeme mit<br />

einem TPM ausgestattet sind, funktioniert die Verschlüsselung auch per USB-Stick<br />

als Keyholder. Außerdem ist die Enterprise Edition in mehreren Sprachen verfügbar.<br />

Die letzte Edition von Vista wird Ultimate genannt. Kurz gesagt, in dieser Variante<br />

ist alles enthalten, was in den Heimanwender- wie auch in den Unternehmens-<br />

Varianten enthalten ist. Allen Windows Vista ist gemein, dass sie jeweils in 32-bit als<br />

auch in 64-bit-Varianten ausgeliefert werden und das sogar gleichzeitig. Was soviel<br />

heißt wie, beim Kauf von Windows Vista erhält man beide Varianten, hat aber<br />

natürlich nur die Berechtigung eine zu installieren. Dies trifft jedoch nicht auf die<br />

„Systembuildervarianten“ zu, diese müssen entweder als 32-bit oder als 64-bit<br />

erworben werden, was aber auch nur für Privatanwender von Interesse sein dürfte.<br />

Erfahrungen mit Vista<br />

Die Installation von Micrsoft Vista Ultimate auf einem FSC w340 ging leicht und<br />

schnell von der Hand, in der Finalen Version wird über den Lizenzschlüssel<br />

entschieden, welche Variante installiert wird, dass heißt, dass im Prinzip eine<br />

Ultimate-Version auf dem Datenträger vorhanden ist und nur die per Lizenz<br />

zugelassene Systembestandteile installiert werden.<br />

Hallo neue Vista Welt. Nach der Installation fällt die dunkle Startzeile auf. Im<br />

Vergleich zu Windows XP, wo alles etwas verspielter aussah mit den Farben grün und<br />

blau. Unter Windows Vista versucht man einen edleren Eindruck zu erzeugen, mit<br />

eher dunkleren glänzenden Strukturen, aber verspielt ist Vista im Bezug auf Icons<br />

immer noch und hier noch stärker als Windows XP. Zu einer besseren Übersicht<br />

lassen sich die Icons in Ihrer Größe frei skalieren.<br />

Die neue Aerooberfläche, mit den gläsern wirkenden Fensterrahmen, dem Flip3d<br />

und anderen Features, wirkt dynamischer und aufpolierter. Das neue Windows ist<br />

aber auch ohne diese Features ganz normal zu benutzen. Gerade Rechner mit<br />

weniger Grafikleistung haben meist keine<br />

andere Wahl und können die<br />

Aerooberfläche nicht nutzen, meist ist<br />

das System auch schneller in seiner Performance<br />

mit abgeschaltetem Aero.<br />

Microsoft liefert mit Vista ein Tool, das<br />

zur Systemanalyse dient und es ermöglicht,<br />

den Computer und seine Hardware<br />

einzuschätzen. Die Werte einzelner<br />

Systemkomponenten sind dann entscheidend<br />

für einen Leitungsindex, der<br />

sich am schlechtesten Wert orientiert.<br />

Hiernach entscheidet auch Vista nach<br />

der Installation, welche Benutzeroberfläche<br />

verwendet wird. Die Computer<br />

aus den Rahmenverträgen, sind<br />

alle „Windows Vista Capable“, die<br />

neueren FSC w340 haben jedoch schon<br />

weiterentwickelte onboard Grafikchip,<br />

der eine Aktivierung von Aero ermöglicht.<br />

Sie wurden mit Werten über 2<br />

eingestuft. Die älteren FSC w600 haben<br />

noch ältere onboard-Grafikchips, dadurch<br />

wurde hier nur der Wert 1,0 erreicht (je<br />

größer desto mehr Aero-freundlich). Das<br />

bedeutet, Vista läuft in einem Basic Modus,<br />

der sich von der Optik her nicht so<br />

sehr unterscheidet, jedoch die Features<br />

der Aerooberfläche nicht beinhaltet.<br />

Mit zusätzlichen Grafikkarten neuerer<br />

Generationen, also DirectX 9 fähig und<br />

mit speziellen WDDM-Treibern, können<br />

auch die w600-Computer ohne Probleme<br />

„Windows Vista Ready“ gemacht<br />

werden. Die Wahl der Treiber ist derzeit<br />

noch ein ganz entscheidender Faktor,<br />

bei der Entscheidung zu Vista. Gerade<br />

Grafikkartentreiber und Chipsatztreiber<br />

sind oftmals noch nicht für Vista entwickelt<br />

und Vista greift daher in die allgemeine<br />

Treiberkiste, wodurch das System<br />

teilweise doch erheblich ausgebremst<br />

wird. Ein Blick in die Vergangenheit<br />

zur Einführung von Windows<br />

XP zeigt, das es damals auch schwierig<br />

war und es ein wenig Zeit brauchte, bis<br />

alle auf Windows XP eingefahren waren.<br />

So ähnlich ist es mit Vista auch, dies<br />

erklärt auch die Zeit zwischen Abschluss<br />

der Entwicklung und der Veröffentlichung.<br />

In dieser Zeit hatten die Softwarehersteller<br />

Zeit ihre Produkte „Vista ready“<br />

zu machen. �<br />

1/07 � 37


1/07 � 38<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

� Ein installiertes System benötigt mehr als 8 GB (je nach Installation) an<br />

Speicherplatz auf der Festplatte, wobei der benötigte Platz schnell ansteigen kann<br />

ohne dass ein zusätzliches Programm installiert wird, durch Systemsicherungspunkte<br />

und andere Wiederherstellungsprogramme.<br />

Das gestartete System reserviert ca. 70% von 512 MB Gesamtarbeitsspeicher. Dies<br />

kann man auf ein Feature zurückführen: „Superfetch“, heißt dieses Tool zur<br />

Speicherverwaltung. Es beobachtet das Verhalten des Users und organisiert so die<br />

Windowsstartprozedur, was so viel heißt wie, Programme werden vorgeladen, damit<br />

sie beim Starten gleich reagieren. In der Praxis scheint dies auch tatsächlich gut zu<br />

funktionieren, wodurch Vista auf den ersten Blick einen recht flüssigen Eindruck<br />

macht. Nach der Installation von einigen Office Versionen (97 und XP) wird jedoch<br />

schnell klar, um mit Vista ordentlich arbeiten zu können, wird man die Systeme wohl<br />

auf min. 1GB+ Arbeitsspeicher aufrüsten müssen. Nach der Installation von Office<br />

verhält sich das System zwar immer noch so wie vorher, wenn man jedoch größere<br />

Textdokumente oder ähnliches bearbeiten will oder gleichzeitig viele verschiedene,<br />

dann kommt man sehr schnell an die Grenze der Benutzerfreundlichkeit des<br />

Systems.<br />

„VolumenActivision2.0“<br />

Eine weitere Neuerung neben der auf dem Lizenzschlüssel basierenden Installation,<br />

ist die Aktivierung von Vista. Diese Neuerungen sind in der <strong>IT</strong>-Landschaft sehr<br />

umstritten. Aber fangen wir am Anfang an. Volumenlizenzen sind im heutigen<br />

professionellen <strong>IT</strong>-Umfeld in größeren Unternehmen gang und gäbe. Leider sind<br />

diese Volumenlizenzschlüssel sehr begehrt auf illegalen Tauschbörsen oder dergleichen,<br />

da sie meist keiner Aktivierung bedürfen. Hier ist auch der erste Ansatzpunkt<br />

für Microsoft, denn jeder Lizenzschlüssel muss ab Windows Vista aktiviert<br />

werden.<br />

Im Heimbereich bleibt eigentlich alles wie gehabt, jede Vista-Installation muss<br />

aktiviert werden und bei Änderungen an der Hardwarekonfiguration wird ebenfalls<br />

eine neue Aktivierung verlangt, so wie das ebenfalls unter Windows XP de Fall ist.<br />

Wie schon beschrieben, müssen Volumenlizenzen ebenfalls aktiviert werden, dies<br />

kann auf mehreren Wegen passieren. „Volumen Activation 2.0“ nennt sich das neue<br />

Verfahren, was Microsoft mit Vista auf<br />

den Markt bringt. Als generelle Aussage<br />

lässt sich festhalten, dass zentralisierte<br />

Aktivierung im Mittelpunkt steht, angedacht<br />

ist außerdem dies auch als<br />

Aktivierungsplattform für andere<br />

Softwarehersteller freizugeben.<br />

Aufgeteilt ist das neue System in zwei<br />

Aktivierungsarten. Der Key Management<br />

Service ist ein System bei dem sich<br />

Clients an einem Server oder Rechner<br />

mit dem Key Management Service aktivieren,<br />

dieser aktiviert sich vorher mittels<br />

speziellem KMSkey bei Microsoft.<br />

Die Clients müssen sich dann alle sechs<br />

Monate an diesem Server zu Reaktivierung<br />

melden.<br />

Der Multiple Aktivation Key, kurz MAK,<br />

dient zur Aktivierung von Microsoft<br />

Produkten mittels zentralem MAK-<br />

Proxy. Dies kann ein Server oder Rechner<br />

mit Windows Vista oder in Zukunft<br />

auch Windows Server Longhorn sein.<br />

Im Volumlizenzvertrag wird eine bestimmt<br />

Anzahl an Aktivierungen eingekauft<br />

und es werden alle Aktivierungen<br />

mitgezählt. Auf dem Proxy wird ein<br />

Programm namens Volume Activation<br />

Management Tool (VAMT) laufen: dieses<br />

befindet sich derzeit noch in der<br />

Entwicklung. Dieses Tool leitet die<br />

Aktivierungen an Microsoft weiter. Isolierte<br />

Laborumgebungen werden durch<br />

einen lokalen VAMT Host aktiviert, diese<br />

Aktivierungen werden dann an den<br />

zentralen Proxy via XML weitergeleitet.<br />

Über die neuen Aktivierungsmethoden<br />

kann man sich streiten oder nicht. Fakt<br />

ist, dass Microsoft versucht seine Entwicklung<br />

vor Missbrauch zu schützen.<br />

Ob Microsoft sich im privaten oder professionellen<br />

Bereich mit den neuen<br />

Aktivierungsfunktionen Freunde macht,<br />

wird sich in der Praxis zeigen.<br />

Sicherheit<br />

Sicherheitstechnisch hat Microsoft einiges<br />

getan, um Windows Vista auf die<br />

richtige Bahn zu lenken. „User Account<br />

Control“, vom Prinzip her, dürfte es<br />

vielen Nutzern von Linux, MacOS oder<br />

anderen Unix-basierenden �


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

� Betriebssystemen bekannt sein. Ein Nutzer unter Windows Vista arbeitet nicht<br />

mehr automatisch mit vollen Administrationsrechten. „Ich muss alles machen<br />

können, ich brauche Adminrechte“ -Mentalität ist damit nicht mehr nötig unter<br />

Windows. Bei der Installation von Programmen oder das Ausführen von systemkritischen<br />

Programmen wird zudem eine administrative Authentifizierung verlangt.<br />

Dies soll verhindern, dass sich Programme mit Rechten der Benutzer, ob normaler<br />

Nutzer oder Administrator, automatisch installieren oder ausführen. Erst durch die<br />

Freigabe lassen sich Programme installieren oder ausführen. Dieselbe Authentifizierung<br />

wird auch bei Änderungen im Windows-Systemordner und im Programmordner verlangt.<br />

Ohne entsprechende Freigabe lassen sich keine Veränderungen vornehmen. Oder<br />

Änderungen werden umgeleitet und dem Programm vorgegaukelt es habe in die<br />

jeweiligen Ordner geschrieben oder die Registry verändert.<br />

Internet Explorer 7 und Office 2007<br />

Auch der Internet Explorer hat einen Sicherheitsschub bekommen. Die Internet<br />

Explorer-6-Version war doch recht anfällig, mit dem IE7 wurde nun ein umfassenderes<br />

Sicherheitskonzept implementiert, was sich nicht nur auf den IE7 beschränkt<br />

sondern auch im Vista integrierten Outlook Express Anwendung findet. Überprüfung<br />

von Internetadressen mit so genannten „Whitelisten“ auf Mircosoft-Servern,<br />

Echtzeitüberprüfung von Internetseiten durch Partnerfirmen von Microsoft, erkennen<br />

von nicht SSL-gesicherten Datenabfragen, um nur einige Merkmale zu nennen.<br />

Neben den veränderten Sicherheitsaspekten im IE7 wurde dessen Oberfläche<br />

radikal verändert. Die gewohnte Menüleiste wurde entfernt und macht Platz für eine<br />

sogenannte Tableiste, in der neue Browserfenster als Reiter zu sehen sind und zwischen<br />

denen man recht schnell hin und her springen kann. Diese Funktionalität, des<br />

„Tabbedbrowsing“, findet man heute schon in Browsern wie Mozillas Firefox wieder.<br />

Eine ähnliche Veränderung macht auch Office 2007 durch. Die Menüstruktur von<br />

Word, Excel und PowerPoint wurde intuitiver gestaltet. Unter der Hauptmenuzeile,<br />

werden je nach Menüpunkt, entsprechende graphische Funktionsbuttons angezeigt<br />

(Bild siehe unten).<br />

Anwender, die sich über die Jahre an die einzelnen Programme bis zur Version Office<br />

2003 gewöhnt haben, werden es im ersten Augenblick schwer haben, sich auf die<br />

neue Umgebung einzulassen. Diese Struktur stellt jedoch eine Erleichterung dar,<br />

bestimmte Funktionen der jeweiligen Programme schneller zu finden.<br />

Wenn man alle neuen Features von Vista aufzeigen will, würde das mit Sicherheit den<br />

Rahmen sprengen, daher seien hier nur ein paar weitere Dinge erwähnt, wie zum<br />

Beispiel die indexbasierende Suche, erweiterter Jugendschutz, Windows Collaboration,<br />

Windows Calender und viele mehr.<br />

Zusammenfassung<br />

Trotz der Veröffentlichung und der Möglichkeit über die Lizenzverträge des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> Windows Vista zu beziehen ist es noch nicht angedacht Vista in naher Zukunft<br />

produktiv einzusetzen. Im Privaten Bereich<br />

kann man sicherlich schon auf<br />

Vista umsteigen, gerade die neuen<br />

Sicherheitsmerkmale sind ein wichtiger<br />

Punkte für Privatanwender, die für Vista<br />

sprechen.<br />

Windows Vista wurde von vielen heiß<br />

erwartet, jedoch sollte man sich bewusst<br />

sein, dass der Schritt, der von Microsoft<br />

gemacht wurde recht groß ist. Zum Beispiel<br />

laufen nicht alle Anwendungen reibungslos<br />

oder lassen sich gar nicht erst<br />

installieren. Bis Softwarefirmen die<br />

Kompatibilität ihrer Produkte zu Vista<br />

hergestellt haben, wird sicher noch eine<br />

kleine Weile vergehen. Sicher ist auch,<br />

dass Microsoft jetzt nach der Veröffentlichung,<br />

weiter an seinem neuen System<br />

arbeiten wird, um es noch weiter zu<br />

verfeinern. Viele Ansätze machen<br />

zumindest Hoffnung auf ein sicheres<br />

Arbeiten, Surfen oder Spielen mit<br />

Windows Vista.<br />

SASCHA TIETZE<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> �<br />

UfAB IV veröffentlicht<br />

Die Unterlage für die Ausschreibung<br />

und Bewertung von <strong>IT</strong>-<br />

Leistungen (UfAB) ist in einer<br />

Neufassung (UfAB IV Version 1.0) erschienen.<br />

Die UfAB berücksichtigt das<br />

neue Vergaberecht 2006 und unterstützt<br />

die öffentlichen Einkäufer bei der <strong>IT</strong>-<br />

Beschaffung. Ob Software, Hardware<br />

oder sonstige Leistungen - Angebote im<br />

<strong>IT</strong>-Bereich können mit Hilfe dieser Unterlage<br />

objektiv, transparent und nachvollziehbar<br />

beurteilt werden.<br />

Die UfAB IV beinhaltet gegenüber ihrer<br />

Vorgängerversion UfAB III Version 2.0<br />

eine Reihe von Anpassungen, die überwiegend<br />

wegen des neuen Vergaberechts<br />

2006 erforderlich wurden. Zusätzlich<br />

stellt die KBSt als Muster eine Excel-<br />

Tabelle zum Download bereit, die die<br />

Bewertung von Angeboten nach den<br />

Richtwertmethoden der UfAB unterstützt.<br />

�<br />

1/07 � 39


1/07 � 40<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

� Bereits 1982 wurde die ursprüngliche Fassung der UfAB verfasst, mit dem Ziel,<br />

die Ausschreibung von <strong>IT</strong>-Leistungen durch die Bundesverwaltung zu vereinheitlichen.<br />

Damals wie heute empfahl der IMKA (Interministerieller Ausschuss zur<br />

Koordinierung der Datenverarbeitung in der Bundesverwaltung) die Unterlage als<br />

geeignetes Hilfsmittel. Die vorige Fassung erschien im Januar 2005 als UfAB III<br />

Version 2.0. Über die Bundesverwaltung hinaus hat sich dieses Dokument als<br />

Hilfsmittel etabliert und wird auch in den Beschaffungsstellen der Länder und der<br />

Kommunen genutzt.<br />

Download im Internet:<br />

http://www.kbst.bund.de/cln_006/nn_836802/SharedDocs/Anlagen-kbst/ufab/<br />

ufab__iv__version__1__0,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/<br />

ufab_iv_version_1_0.pdf (PM) �<br />

Was ist Spam?<br />

Als Spam werden üblicherweise E-Mails bezeichnet, die massenhaft und<br />

unverlangt versandt werden. Meist haben sie werbenden Inhalt. Teilweise<br />

werden Spams auch genutzt, um sensible Daten abzufragen (Phishing).<br />

Spam wird für Nutzer immer mehr zum Ärgernis, da das Sichten und Löschen von<br />

Spammails täglich einige Zeit in Anspruch nimmt.<br />

Woher kommt der Begriff Spam?<br />

Der Ursprung des Begriffs ist umstritten. Am wahrscheinlichsten ist wohl der<br />

folgende Erklärungsversuch: Spam ist eigentlich der Name für ein in Nordamerika<br />

sehr populäres Dosenfleisch. Dieses wurde in einem Sketch der englischen Komikertruppe<br />

„Monty Python“ aufgegriffen. Darin kommt ein Restaurant vor, indem es nur<br />

Speisen mit Spam gibt, welches die Gäste aber nicht wollen. Im Laufe des Sketches<br />

kommt das Wort Spam so häufig vor, dass die eigentliche Kommunikation untergeht.<br />

Daran anknüpfend wurde das Wort im Usenet (Diskussionsforen) für Beiträge<br />

genutzt, die immer wieder in verschiedenen Gruppen wiederholt wurden. So<br />

symbolisiert es Dinge, die unerwünscht in großen Mengen auftauchen.<br />

Foto: Martina Berg<br />

Was unternimmt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

gegen die Spamflut?<br />

Technisch betrachtet sind Spams von<br />

erwünschten Mails nicht zu unterscheiden.<br />

Beides sind reguläre E-Mails. Trotzdem<br />

kann mit Spamfiltern versucht werden<br />

Spams zu erkennen und die Auslieferung<br />

zu verhindern. Dazu werden im<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zentral für alle Kunden<br />

zwei Verfahren angewendet.<br />

1. Schritt des Filterns:<br />

Viele Mailserver im Internet werden<br />

hauptsächlich für den Versand von<br />

Spams verwendet. Immer, wenn eine E-<br />

Mail von einem solchen Server kommt,<br />

wird diese abgewiesen und dem Empfänger<br />

nicht zugestellt. Dazu fragt das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> regelmäßig acht Listen ab,<br />

die solche Server enthalten (Blacklists).<br />

Einige Spamversender versuchen das zu<br />

umgehen, indem sie einfach einen frei<br />

erfundenen oder gar keinen Absenderserver<br />

angeben. Das wird bei regulären<br />

Mails nicht gemacht wird. Daher werden<br />

auch solche Mails abgewiesen.<br />

2. Schritt des Filterns:<br />

Im zweiten Schritt werden die Betreffzeilen<br />

und Inhalte der Mail ausgewertet.<br />

Finden sich dort Begriffe, die für Spams<br />

üblich sind, beispielsweise „Viagra“ in<br />

verschiedenen Schreibweisen, werden<br />

auch diese Mails als Spam eingeschätzt.<br />

Dieses Verfahren ist allerdings fehleranfällig,<br />

da verdächtige Begriffe auch in<br />

regulären E-Mails auftauchen können.<br />

Daher werden solche E-Mails nicht abgewiesen,<br />

sondern nur –als Warnung für<br />

den Empfänger- als Spam markiert und<br />

trotzdem zugestellt. Die Markierung erkennen<br />

Sie an der der Zeichenfolge<br />

„[SPAM]“ in der Betreffzeile.<br />

Darüber hinaus wäre es rechtlich problematisch<br />

solche Mails dem Empfänger<br />

nicht zuzustellen, da das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

als Provider verpflichtet ist, angenommene<br />

E-Mails auch an den Empfänger<br />

weiterzuleiten. Dabei ist es gleichgültig,<br />

ob es sich um eine reguläre Mail oder<br />

Spam handelt. �


� Warum kommen trotzdem Spams<br />

unerkannt im Postfach an?<br />

Aus Sicht des Nutzers wäre es natürlich<br />

wünschenswert, wenn alle Spams erkannt<br />

und verworfen würden, während<br />

alle regulären E-Mails ankommen. Leider<br />

ist kein System in der Lage die eingehenden<br />

Mails so genau und korrekt zu prüfen.<br />

Beispielsweise dauert es oft eine gewisse<br />

Zeit, bis verdächtige spamversendende<br />

Mailserver auf den einschlägigen<br />

Blacklists auftauchen. Bis dahin werden<br />

die Spams von diesen Servern auch nicht<br />

abgewiesen. Ein Teil der Spammails<br />

kommt auch von gänzlich unverdächtigen<br />

Servern und läßt sich anhand der<br />

Betreffzeile nicht erkennen.<br />

Darüber hinaus dürfen die Filter nicht<br />

zu restriktiv sein. So sehr eingehende<br />

Spammails auch stören, ist es doch<br />

weitaus problematischer, wenn wichtige<br />

Mails nicht ankommen, weil sie an einem<br />

Spamfilter abgewiesen werden.<br />

Seit einiger Zeit gibt es sogar eine neue<br />

Qualität von Spammails. Diese bestehen<br />

nicht aus Text, sondern aus einem<br />

großen Bild, welches den Text enthält.<br />

In der Folge können Filtersysteme den<br />

Text nicht mehr lesen und auswerten.<br />

Bisher gibt es kein funktionierendes<br />

Filtersystem dagegen.<br />

Wie viele Spams kommen über die<br />

zentralen Mailserver des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong>?<br />

Insgesamt gelangen täglich fast 300.000<br />

Mails an die Mailserver des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

Das umfasst sowohl eingehende, als auch<br />

ausgehende Mails. Die folgenden Zahlen<br />

stammen exemplarisch aus der Statistik<br />

eines typischen Tages im Dezember<br />

2006 und betrachten nur die eingehenden<br />

Mails, da Spammails immer eingehende<br />

Mails sind.<br />

Insgesamt gingen an diesem Tag 298.820<br />

Mails am zentralen Mailserver ein. Davon<br />

wurden bereits 211.210 an der ersten<br />

Filterstufe abgewiesen. Das entspricht<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

81 Prozent. An der zweiten Stufe wurden<br />

weitere 7.315 als Spams erkannt und<br />

markiert (weitere 3 Prozent). Insgesamt<br />

waren also 16 Prozent der eingehenden<br />

Mails keine Spammails, die den Empfängern<br />

zugestellt werden konnten (Angaben<br />

Stand Dezember 2006).<br />

Was kann die dezentrale <strong>IT</strong>-Stelle<br />

gegen Spam tun?<br />

Moderne E-Mail-Clients wie Microsoft<br />

Outlook, Mozilla Thunderbird oder<br />

Eudora verfügen heute über Spamfilter.<br />

Dabei handelt es sich um lernende Systeme.<br />

Wenn Sie eine Mail als Spam markieren,<br />

werden gleichlautende oder sehr<br />

ähnliche Mails auch zukünftig als Spam<br />

erkannt werden. Sprechen Sie zu lokalen<br />

Spamfiltern am besten Ihre lokale <strong>IT</strong>-<br />

Stelle an.<br />

Es bietet sich vor allem an, die Mails<br />

auszusortieren, die vom Spamfilter des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bereits markiert sind. So<br />

ersparen Sie sich das aufwändige Sichten<br />

und Löschen.<br />

Was kann ich gegen Spam tun?<br />

Zunächst sollten Sie vorsichtig mit dem<br />

Streuen Ihrer E-Mail-Adresse umgehen.<br />

Das ist nicht immer leicht. Insbesondere,<br />

wenn die E-Mail auf im WWW verfügbaren<br />

Websites erscheint.<br />

Öffnen Sie niemals Mails, wenn Sie der<br />

Meinung sind, es handele sich um Spam.<br />

Oftmals werden beim Öffnen Elemente<br />

wie kleine Bilder nachgeladen. Die Server,<br />

auf denen dieses Element liegt, registrieren<br />

dann, dass die Anfrage von<br />

Ihnen kommt. Dadurch erkennt der<br />

Versender, dass ihre E-Mail-Adresse<br />

tatsächlich existiert und dass der Empfänger<br />

die E-Mail auch öffnet. Damit<br />

machen Sie sich zu einem potentiellen<br />

Interessenten und werden zukünftig<br />

vermutlich vermehrt von Spamversendern<br />

belästigt werden.<br />

Auch Links in den Spammails sollten Sie<br />

niemals anklicken. Insbesondere solche,<br />

die Ihnen vorgaukeln, Sie könnten auf<br />

der Website den Versand der Mails ab-<br />

stellen. Solche Links dienen nur der<br />

Verifikation Ihrer E-Mail-Adresse.<br />

Adresshändler können mit verifizierten<br />

E-Mail-Adressen ein gutes Geschäft<br />

machen.<br />

Weiterführende Informationen<br />

1. Einen guten Überblick über<br />

Spammails gibt Wikipedia: http://<br />

de.wikipedia.org/wiki/Spam<br />

2. Bei Viruslist finden Sie eine genaue<br />

Beschreibung der Arbeitsweise von<br />

Spammern. Ein gewisses Verständnis<br />

dafür hilft Ihnen sich zu schützen: http:/<br />

/www.viruslist.com/de/spam/info<br />

3. Bei der Kanzlei Joerg Heidrich finden<br />

Sie auch eine rechtliche Betrachtung des<br />

Themas: http://www.recht-iminternet.de/themen/spam/index.htm<br />

RÜDIGER SNIEHOTTA<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> �<br />

Neue Technologien<br />

schaffen neue Jobs<br />

<strong>Berlin</strong> - Eine Studie des BundesverbandsInformationswirtschaft,<br />

Telekommunikation<br />

und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM) hat sechs<br />

bislang wenig beachtete Technologien<br />

identifiziert, die in den kommenden Jahren<br />

kräftiges Wachstum und zahlreiche<br />

neue Arbeitsplätze in der deutschen<br />

Hightech-Industrie schaffen können:<br />

Eingebettete Systeme, Biometrie,<br />

Internetfernsehen und mobiles TV, <strong>IT</strong><br />

Utility Services, Service-orientierte Software-Architekturen<br />

sowie Digitales<br />

Rechtemanagement. Nach B<strong>IT</strong>KOM-<br />

Schätzung wird sich das weltweite Marktvolumen<br />

dieser Zukunftsfelder bis zum<br />

Jahr 2010 auf rund 360 Milliarden Euro<br />

mehr als verdoppeln. „Die deutsche<br />

Hightech-Industrie muss sich auf diese<br />

Technologien von morgen konzentrieren<br />

und hier eine Spitzenposition auf<br />

den Weltmärkten erreichen“, sagte<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Willi Berchtold bei<br />

der Präsentation der Studie. �<br />

1/07 � 41


1/07 � 42<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

� Die Untersuchung mit dem Titel „Zukunft digitale Wirtschaft“ wurde von der<br />

Strategieberatung Roland Berger und B<strong>IT</strong>KOM erstellt.<br />

Die Studie hat mit Hilfe eines Scoring-Modells insgesamt mehr als 300 Technologien<br />

untersucht und daraus in einem ersten Schritt 27 Bereiche mit besonders hohem<br />

Zukunftspotenzial ermittelt. Darunter finden sich Top-Themen wie Breitband,<br />

Verkehrstelematik und sogenannte RFID-Chips. Sechs bislang noch zu wenig<br />

beachtete Technologien werden in der Studie vertieft analysiert. B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />

Berchtold nannte sie die technologischen „Hidden Champions“ des Hightech-<br />

Sektors:<br />

1. Eingebettete Systeme: Dabei handelt es sich um Hard- oder Software-Komponenten,<br />

die in elektronische Geräte integriert werden. Wichtige Einsatzbereiche sind die<br />

Unterhaltungselektronik, die Medizintechnik oder der Maschinen- und Anlagenbau.<br />

Der weltweite Markt für eingebettete Systeme wird von 138 Milliarden Euro im Jahr<br />

2005 auf rund 194 Milliarden Euro im Jahr 2010 steigen.<br />

Foto: Archiv<br />

2. Biometrie: Automatisierte Verfahren zur Erkennung von Menschen erhöhen die<br />

Sicherheit in öffentlichen Räumen. Entscheidend für eine erfolgreiche Biometrie-<br />

Industrie sind öffentliche Projekte wie der elektronische Personalausweis.<br />

3. Fernsehen der Zukunft: Internetfernsehen und Mobiles TV werden in wenigen<br />

Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft sein. Allein in Deutschland<br />

könnten in den kommenden drei Jahren bis zu 3000 IPTV-Sender entstehen.<br />

Gefragt ist die Politik beim mobilen Fernsehen. „Die Technologie ist vorhanden,<br />

Anbieter und Interessenten stehen in den Startlöchern“, sagte Berchtold. Aber seit<br />

über einem Jahr verzögert sich die Vergabe der erforderlichen Frequenzen.<br />

4. <strong>IT</strong> Utility Services: Sie ermöglichen Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen<br />

den flexiblen Zugriff auf Rechenleistung, Programme oder Speicherplatz, ohne dafür<br />

eigene <strong>IT</strong>-Kapazitäten aufbauen zu müssen. Der Umsatz wird von 23,5 Milliarden<br />

Euro weltweit 2005 auf 106 Milliarden Euro im Jahr 2010 zulegen.<br />

5. Service-orientierte Software-Architekturen (SOA): Diese im gewerblichen Umfeld<br />

relevante Software-Technologie wird bis 2010 weltweit ein Marktvolumen von rund<br />

38 Milliarden Euro erreichen. Im Jahr<br />

2005 waren es erst 2 Milliarden Euro.<br />

Die Wachstumsraten sind dreistellig,<br />

Unternehmen aus Deutschland sind<br />

heute bereits ausgezeichnet positioniert.<br />

6. Digitales Rechtemanagement: Es<br />

schützt die Urheberrechte an digitalen<br />

medialen Inhalten und ermöglicht ihre<br />

individuelle Verwertung und Abrechnung.<br />

Dieser Markt wird weltweit von<br />

rund 500 Millionen Euro 2005 auf 2<br />

Milliarden Euro im Jahr 2010 wachsen.<br />

(PM) �<br />

Vernetzte<br />

Kommunikations- und<br />

Wissensstandorte:<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bildet<br />

das technische<br />

Rückgrat der <strong>Berlin</strong>er<br />

Bibliotheken<br />

Längst geht es nicht mehr nur um<br />

Bücher. Die Bibliothek ist ein<br />

Fundus an Medien jeglicher Art:<br />

Von Büchern über Zeitschriften und<br />

Zeitungen bis hin zu Videos, CDs und<br />

DVDs findet der Nutzer in einer Bibliothek<br />

Wissensquellen aller Mediengattungen,<br />

Internetanschluss inklusive.<br />

In <strong>Berlin</strong> sind 89 öffentliche Bibliotheken,<br />

neun Fahrbibliotheken und fünf<br />

Schulbibliotheken unter einem Dach,<br />

dem VÖBB, vereint. VÖBB ist die Abkürzung<br />

für den Verbund öffentlicher<br />

Bibliotheken <strong>Berlin</strong>s und wurde 1998<br />

gegründet.<br />

Zum Verbund gehört zusätzlich zu den<br />

Stadtbibliotheken der zwölf Bezirke seit<br />

2001 die Zentral- und Landesbibliothek<br />

<strong>Berlin</strong> (ZLB) mit den Häusern Amerika<br />

Gedenkbibliothek und <strong>Berlin</strong>er<br />

Stadtbiblithek sowie dem Zentrum für<br />

<strong>Berlin</strong>studien. Die Idee dahinter: Die<br />

Bereitstellung eines einheitlichen und<br />

einfachen Informationsservices für die<br />

Bürger. Mit einem Ausweis zum �


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

� Normalpreis von zehn Euro pro Jahr (Schüler und Empfänger von ALG I/II<br />

kostenlos, Auszubildende und Personen mit anderen Ermäßigungstatbeständen fünf<br />

Euro) kann man über 100 Bibliotheken im ganzen Stadtgebiet nutzen. Deren<br />

Bestände lassen sich mit einem einheitlichen Online-Katalog (OPAC) durchsuchen,<br />

den man bequem auch übers Internet nutzen kann (www.voebb.de).<br />

Verbund öffentlicher Bibliotheken <strong>Berlin</strong>s: www.voebb.de<br />

Ein Ausweis für alle Bibliotheken<br />

Früher hatten alle Stadtbezirksbibliotheken unterschiedliche Verbuchungssysteme<br />

und jede ihren eigenen Zettelkatalog. Der Leser bekam überall einen extra Ausweis,<br />

im schlimmsten Fall hatte er bis zu 13 Stück in seinem Portemonnaie. Mit der<br />

Gründung des Verbunds wurden die verschiedenen elektronischen Kataloge sowie<br />

die teilweise noch vorhandenen Zettelkataloge in einem elektronischen Katalog<br />

zusammengeführt. Aus dem Bestand kann überall entliehen und zurückgegeben<br />

werden. Über das zentrale System ist abrufbar, wo die einzelnen Bücher stehen, ob<br />

sie verliehen sind und an wen.<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) speichert alle Daten zentral im<br />

eigenen Data-Center. Es unterhält sogenannte Produktionsserver für das Intranet<br />

und www-Server für die Internetseite des VÖBB. Die Bibliotheken greifen zentral<br />

auf die Benutzerkonten und die Datenbank mit den Medien zu. Bei einer Ausleihe<br />

werden Nutzer und Medium kurzfristig gekoppelt. Die Kopplung wird bei Rückgabe<br />

der Medien sofort gelöscht. Bei Überziehung der Leihfrist oder Inanspruchnahme<br />

von kostenpflichtigen Dienstleistungen ordnet die Software den Nutzern automatisch<br />

die entsprechenden Gebühren zu. Sie sind überall bezahlbar und werden am<br />

Jahresende zwischen den Bezirken und der Zentral- und Landesbiliothek abgerechnet.<br />

Seit November 2006 wird der Onlinekatalog barrierefrei und mit neuem Layout<br />

angeboten. Dann ist die Benutzeroberfläche im Internet und auf den Rechnern in den<br />

Stadtteilbibliotheken gleich. Über ein elektronisches Voice Response-System kann<br />

der Bürger per Telefon Medien verlängern. „Das ist besonders wichtig für diejenigen,<br />

die noch keinen Internet-Zugang haben“, erläutert Karen Schmohl, Leiterin des<br />

VÖBB-Servicezentrums.<br />

Fahrbibliothek bringt höchste Mobilität<br />

Derzeit gibt es neun Fahrbibliotheken<br />

im Verbund. Diese sind über UMTS mit<br />

dem zentralen Rechner und Online-<br />

Katalog verbunden. Jeder Bus verfügt<br />

über zwei Notebooks mit UMTS-Karte,<br />

über die der Mitarbeiter direkt vor Ort<br />

die auszuleihenden und zurückgegebenen<br />

Bücher auf dem entsprechenden<br />

Benutzerkonto verbuchen kann. Die<br />

Fahrbibliotheken sind fünf Tage in der<br />

Woche vor allem in Randgebieten<br />

unterwegs. Häufig halten sie auf Schulhöfen:<br />

„Die Grundschüler werden so<br />

direkt in der Schule mit „Lesestoff“<br />

versorgt und müssen nicht extra die<br />

Bibliothek aufsuchen“, betont Schmohl.<br />

Herzstück <strong>Berlin</strong>er Landesnetz<br />

Bereits seit November 2005 kann sich<br />

der Nutzer per SMS oder E-Mail über<br />

ein abholbereites Medium informieren<br />

lassen. Dieser Service ist dank der Anbindung<br />

des VÖBB an das <strong>Berlin</strong>er<br />

Landesnetz (BeLa) des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

möglich. BeLa ist das Versorgungsnetz<br />

des öffentlichen Lebens der Hauptstadt.<br />

Durch seine Lichtwellenleiter fließen alle<br />

für die Verwaltung wichtigen Daten und<br />

Informationen. Konrad Kandziora, Vorstand<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>: „Ohne unser<br />

Landesnetz würde in <strong>Berlin</strong> der größte<br />

Teil des öffentlichen Lebens zum Stillstand<br />

kommen.“<br />

Multimedia versus Papier<br />

Die ZLB hält für ihre Besucher eine e-<br />

LernBar bereit. Sie lädt zum multimedialen<br />

Lernen ein. Mit moderner<br />

Informationstechnik und neuen Medien<br />

möchte die ZLB mit dem Angebot<br />

ungleich verteilten Bildungschancen<br />

entgegenwirken. Außerdem gibt es spezielle<br />

Rechner und Projekte für<br />

Sehbehinderte. Elektronische Medien<br />

ersetzen zunehmend die Papiermedien.<br />

Die Nutzer leihen mehr und mehr DVDs<br />

und Software aus. Dennoch stehen Reiseführer,<br />

Belletristik, Gesetzesbücher<br />

und Fachliteratur aller Art weiterhin hoch<br />

im Kurs. �<br />

1/07 � 43


� Höchste Ausfallsicherheit<br />

Für die elektronische Vernetzung und<br />

den sicheren und reibungslosen Datentransfer<br />

zwischen den Bibliotheken des<br />

Verbundes sorgt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Der<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister stellte sich der komplexen<br />

Aufgabe und erarbeitete mit den<br />

Projektleitern des VÖBB ein Konzept<br />

für Server sowie Datenhaltung und<br />

-transfer. Wichtig ist dabei die Schnelligkeit<br />

des Datentransfers. Die Verbuchung<br />

der gescannten Barcodes und der<br />

Datentransfer erfolgt in Sekundenschnelle.<br />

Mit 330 Gigabite pro Sekunde<br />

„rasen“ die Informationen durch das<br />

Lichtwellenleiternetz des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

Da muss das Netz reibungslos funktionieren.<br />

Sollte es dennoch einmal zur<br />

Unterbrechung einer Verbindung kommen,<br />

bietet der VÖBB den angebundenen<br />

Bibliotheken von 7.30 bis 20 Uhr eine<br />

Hotline, die technische Störungen der Bibliotheken<br />

entgegennimmt. Kann der<br />

VÖBB die Störung nicht selbst beheben,<br />

wird das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> eingeschaltet. In der<br />

Zwischenzeit laufen die Buchungen in<br />

den Bibliotheken über einen „Not-PC“.<br />

Dieser arbeitet offline. Wenn das System<br />

wieder funktionstüchtig ist, werden die<br />

Daten in das System eingespeist.<br />

Ausblick<br />

Zukünftig sollen Bibliotheken noch bequemer<br />

von zu Hause aus genutzt werden<br />

können. Der VÖBB plant die Einführung<br />

eines e-Cash-Verfahrens. Der<br />

Nutzer kann dann seine Gebühren über<br />

das Internet bezahlen und spart sich<br />

damit den Gang zur Bibliothek. Außerdem<br />

prüft der VÖBB die Möglichkeiten,<br />

die RFID-Technologie zu nutzen.<br />

Der Barcode soll vom RFID-Chip abgelöst<br />

werden. RFID ermöglicht u. a. die<br />

Rückgabe der Medien auch außerhalb<br />

der Öffnungszeiten sowie die Zahlung<br />

der Gebühren an Automaten. Im nächsten<br />

Jahr feiert der VÖBB sein zehnjähriges<br />

Bestehen. Seit seiner Gründung<br />

ist viel passiert, besonders der Ausbau<br />

der Informations- und Kommunikationstechnik<br />

innerhalb des Verbundes.<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat dafür die<br />

Grundlagen geschaffen und sorgt täg-<br />

1/07 � 44<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

lich für den reibungslosen Betrieb aller<br />

Bibliotheken im Verbund. (EB) �<br />

Informatikjahr mit<br />

herausragender Bilanz<br />

beendet<br />

Schavan: „Wir haben<br />

Begeisterung geweckt und<br />

Karrierechancen aufgezeigt“<br />

Mehr als 400 Ehrengäste haben Ende<br />

Dezember 2006 in <strong>Berlin</strong> den Abschluss<br />

des Informatikjahrs gefeiert. Bei der festlichen<br />

Veranstaltung zog Bundesforschungsministerin<br />

Dr. Annette<br />

Schavan eine positive Bilanz des<br />

inzwischen siebten Wissenschaftsjahres:<br />

„Mit mehr als 450 Partnern in bundesweiten<br />

1.500 Veranstaltungen von<br />

Rostock bis München und von Dresden<br />

bis Karlsruhe ist es uns im Informatikjahr<br />

gelungen, viele Menschen in unserem<br />

Lande, insbesondere die jungen<br />

Menschen, zu erreichen. Wir haben Begeisterung<br />

für die Informatik geweckt<br />

und zu kritischen Auseinandersetzungen<br />

mit dem Fach angeregt. Das ist viel,<br />

aber wir wollen noch mehr.“ Junge Leute<br />

sollten nach den Worten der Ministerin<br />

ihre Gestaltungschancen und ihre<br />

Karrieremöglichkeiten in der Informations-<br />

und Kommunikationstechnik entdecken<br />

und nutzen. „Mit dem heutigen<br />

<strong>IT</strong>-Gipfel in Potsdam hat Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel hier ein wichtiges<br />

Signal gesetzt“ ergänzte Schavan.<br />

Festredner Prof. Dr. Wolfgang Wahlster,<br />

Wissenschaftlicher Leiter des Deutschen<br />

Forschungszentrums für Künstliche<br />

Intelligenz in Saarbrücken, betonte,<br />

es sei wichtig, Top-Talente für die <strong>IT</strong>-<br />

Branche zu gewinnen. „Informatik muss<br />

attraktiv sein. Attraktivität bedeutet für<br />

junge Leute auch, an der Spitze der<br />

Bewegung mitmachen zu dürfen. Dort,<br />

wo Deutschland Nr. 1 bei <strong>IT</strong> ist, wie in<br />

der Sprachtechnologie, in der Mobilkommunikation<br />

und in den <strong>IT</strong>-Anwendungsbereichen<br />

Automobil, Medi-<br />

zin und Logistik, da sind wir auch für<br />

junge Menschen aus dem In- und Ausland<br />

interessant.“<br />

Zu den Partnern im Informatikjahr zählten<br />

von der Fraunhofer-Gesellschaft,<br />

der Max-Planck-Gesellschaft, über<br />

Microsoft, SAP, Deutsche Telekom und<br />

Siemens unter anderem auch der<br />

RoboCup, die Semperoper Dresden, die<br />

Formel 1 auf dem Nürburgring sowie<br />

zahlreiche Universitäten, Museen, Unternehmen<br />

und Verbände, Verlage und<br />

Medien.<br />

Die Neugier für Informatik haben zahlreiche<br />

Veranstaltungen und Beiträge<br />

geweckt. Darunter sind die Informatiktage<br />

„Zukunft entwickeln“ der Gesellschaft<br />

für Informatik und der Fraunhofer-<br />

IuK-Gruppe, die Reise des Ausstellungsschiffs<br />

„MS Sport und Informatik“ durch<br />

34 deutsche Städte, der RoboCup, das<br />

größte Robotik-Ereignis der Welt, die<br />

Ausstellung KunstComputerWerke des<br />

ZKM Karlsruhe, viele große Partneraktionen<br />

mit dem Label des Jahres „dank<br />

Informatik“ sowie 40 Wettbewerbe, von<br />

denen mehr als die Hälfte für Schülerinnen<br />

und Schüler waren.<br />

Die gesamte Auflage aller über das<br />

Informatikjahr erschienen Artikel in den<br />

Printmedien liegt bei 93 Millionen. Das<br />

Informatikjahr wurde ausgerichtet vom<br />

Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung, der Initiative Wissenschaft<br />

im Dialog und der Gesellschaft für Informatik.<br />

Das Wissenschaftsjahr 2007 wird sich<br />

den Geisteswissenschaften widmen. Das<br />

Jahr der Geisteswissenschaften wird offiziell<br />

am 25. Januar in <strong>Berlin</strong> eröffnet.<br />

(PR) �


Informationstechnologie<br />

soll Unternehmen vor<br />

allem beim Sparen<br />

helfen<br />

Jeden fünften Euro investieren deutsche<br />

Unternehmen in Informationstechnologie<br />

(<strong>IT</strong>). Für die Entscheider<br />

ist die moderne Technik dabei in<br />

erster Linie ein Instrument, um Kosten<br />

zu sparen und weniger um Wachstum zu<br />

ermöglichen. So versprechen sich 56,3<br />

Prozent der <strong>IT</strong>-Manager von ihren <strong>IT</strong>-<br />

Investitionen Einsparmöglichkeiten.<br />

82,2 Prozent zielen darauf, Abläufe mit<br />

Hilfe der Technik effizienter und produktiver<br />

zu gestalten. Zu diesen Ergebnissen<br />

kommt die Studie „<strong>IT</strong>-Budget<br />

2006“ der InformationWeek, die zusammen<br />

mit Steria Mummert Consulting<br />

ausgewertet wurde.<br />

Mit mehr <strong>IT</strong> wollen die Unternehmen<br />

vor allem das reibungslose Zusammenspiel<br />

der Abteilungen verbessern. Drei<br />

Viertel der Befragten bezwecken mit<br />

dem Einsatz neuer Technologien, ihre<br />

Geschäftsprozesse zu optimieren, knapp<br />

ein Drittel verspricht sich Synergien<br />

zwischen den Abteilungen. Sparziele stehen<br />

klar im Vordergrund: Nur eine Minderheit<br />

der Unternehmen denkt beim<br />

Einsatz neuer Soft- und Hardware in<br />

erster Linie an Wachstum und Innovationen.<br />

Lediglich 24,9 Prozent der interviewten<br />

<strong>IT</strong>-Manager führen Ertragssteigerungen<br />

als Investitionsgrund an.<br />

Knapp jeder fünfte Befragte zielt bewusst<br />

auf höhere Umsätze.<br />

Unabhängig von den Zielen, die Unternehmen<br />

mit der Anschaffung neuer<br />

Hard- und Software verfolgen: <strong>IT</strong> hat<br />

einen hohen Stellenwert für die<br />

Entscheider. Im Durchschnitt geben die<br />

Firmen in diesem Jahr 20,7 Prozent ihres<br />

Investitionsvolumens für <strong>IT</strong>-Projekte<br />

aus. Insbesondere kleinere und mittelständische<br />

Unternehmen arbeiten ihren<br />

Nachholbedarf aus den vergangenen<br />

Jahren auf und wollen somit ihre<br />

Wettbewerbsfähigkeit steigern. Klein-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

betriebe mit bis zu 19 Mitarbeitern wenden<br />

fast ein Drittel (32 Prozent) der<br />

geplanten Ausgaben für neue Hard- und<br />

Software auf. Mittelständische Unternehmen<br />

mit 20 bis 99 Mitarbeitern investieren<br />

knapp ein Viertel ihrer Gesamtbudgets<br />

in <strong>IT</strong>. Vor allem bei Dienstleistern<br />

(31,2 Prozent) sowie Banken und<br />

Versicherern (26,9 Prozent) ist der Anteil<br />

der <strong>IT</strong>-Ausgaben im Vergleich zu<br />

anderen Branchen überdurchschnittlich<br />

hoch.<br />

Der hohe Stellenwert von <strong>IT</strong>-Investitionen<br />

in den Unternehmen wirkt sich auch<br />

auf die Personalpolitik aus. Durchschnittlich<br />

7,3 Prozent der <strong>IT</strong>-Investitionen<br />

sind für Neueinstellungen reserviert.<br />

Dies bestätigt den Trend, dass<br />

Unternehmen verstärkt in die Leistungs-<br />

Foto: Bernd Kröger<br />

fähigkeit ihrer <strong>IT</strong>-Abteilungen investieren<br />

beziehungsweise sie mit zusätzlichen<br />

Mitarbeitern weiter ausbauen. In fast drei von vier der befragten Unternehmen<br />

gibt es ein eigenes <strong>IT</strong>-Ressort. 2005 war das nur bei zwei Dritteln der Fall. Die Rolle<br />

der hauseigenen <strong>IT</strong>-Abteilung wird dabei von der überwiegenden Mehrheit der<br />

deutschen Unternehmen als interner Dienstleister (88,7 Prozent) definiert, der auf<br />

Zuruf und je nach Bedarf die Belange der Fachabteilungen umsetzt und Geschäftsprozesse<br />

optimiert.<br />

Die Studie „<strong>IT</strong>-Budget 2006“ untersucht die konkreten Investitions- und Anschaffungsabsichten<br />

von Unternehmen in Deutschland. Im Zeitraum zwischen<br />

Dezember 2005 und Februar 2006 wurden durch eine Online-Befragung 563 <strong>IT</strong>-<br />

Manager und <strong>IT</strong>-Verantwortliche aus deutschen Unternehmen interviewt. Die<br />

detaillierten Ergebnisse sind auf über 100 Seiten dargestellt und liefern nicht nur<br />

wichtige Hinweise auf Absatzchancen und die Ansprache potenzieller Kunden,<br />

sondern geben auch Indizien für ein Stimmungsbild in der Wirtschaft. (PM) �<br />

Startschuss für leichtere Weiterverwendung von<br />

Informationen öffentlicher Stellen<br />

Am 19.12.2006 ist das Gesetz über die Weiterverwendung von Informationen<br />

öffentlicher Stellen (Informationsweiterverwendungsgesetz, IWG) in Kraft<br />

getreten (BGBl. I, S. 2913). Das Gesetz setzt die europäische Richtlinie<br />

2003/98/EG über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen<br />

Sektors 1:1 in deutsches Recht um. Öffentliche Stellen sind die größten Informationsproduzenten<br />

in Europa, ihre Informationsbestände bergen ein bedeutendes<br />

Wirtschaftspotential. Der wirtschaftliche Wert dieser Informationen in der Europäischen<br />

Union wird auf 68 Milliarden Euro geschätzt. Das IWG wird dazu beitragen,<br />

dieses Potential besser nutzbar zu machen. Das IWG regelt nicht den Zugang zu<br />

Informationen im Sinne der Informationsfreiheit, sondern baut vielmehr auf den<br />

bestehenden Regelungen (z. B. Informationsfreiheits- und Umweltinformationsgesetze<br />

des Bundes und der Länder) auf. (PR) �<br />

1/07 � 45


Projekt Info-Portal OG<br />

Einheitliches Informationsportal<br />

für die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

im Land <strong>Berlin</strong><br />

Ausgangssituation<br />

Im Gegensatz zum Internet-Aufritt<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> existiert innerhalb<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung derzeit<br />

noch kein einheitlich organisiertes und<br />

aufgebautes Intranet.<br />

Dies gilt auch für den Bereich der <strong>Berlin</strong>er<br />

Justiz. Hier sind in den letzten Jahren<br />

in einzelnen Standorten webbasierte<br />

Individuallösungen auf der Grundlage<br />

unterschiedlicher Werkzeuge entstanden.<br />

In den meisten Standorten gibt es<br />

allerdings kein übergreifend organisiertes,<br />

einheitliches Informationsangebot.<br />

Aus diesen Gründen wurde von der<br />

Senatsverwaltung für Justiz in Abstimmung<br />

mit den entsprechenden Fachressorts<br />

im Mai 2006 das Gesamtvorhaben<br />

„Bereitstellung eines einheitlichen<br />

Info-Portals/Intranets für den<br />

Geschäftsbereich der Senatsverwaltung<br />

für Justiz“ gestartet und die<br />

Serviceeinheit <strong>IT</strong>OG (<strong>IT</strong> in der ordentlichen<br />

Gerichtsbarkeit) mit der Umsetzung<br />

eines Pilotprojekts (Projekt „Info-<br />

Portal OG“) im Bereich der ordentlichen<br />

Gerichtsbarkeit beauftragt. Nach<br />

erfolgreicher Umsetzung ist die Ausweitung<br />

auf die anderen Bereiche der <strong>Berlin</strong>er<br />

Justiz (Strafverfolgung, Justizvollzug,<br />

Fachgerichtsbarkeit) vorgesehen.<br />

Die <strong>IT</strong>OG hat daraufhin das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> beauftragt, Konzeption und Aufbau<br />

des Portals mit entsprechenden Projekt-Dienstleistungen<br />

zu unterstützen.<br />

Zielsetzung<br />

Primäre Zielsetzung ist die Bereitstellung<br />

umfassender Informationen im Sinne<br />

eines übergreifenden Intranets zur<br />

Unterstützung der Aufgabenerledigung<br />

in den Gerichtsstandorten der ordentlichen<br />

Gerichtsbarkeit. Dabei sollen im<br />

1/07 � 46<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Sinne eines Pilotvorhabens grundlegenden Vorgehensweisen und Rahmenbedingungen<br />

für die spätere Ausweitung auf andere Justiz-Bereiche geschaffen<br />

werden.<br />

Zu den Standorten gehören neben dem Kammergericht und dem Landgericht alle 12<br />

Amtsgerichte der Stadt. Die Senatsverwaltung für Justiz ist im Rahmen ihrer<br />

übergreifenden Rolle ebenfalls von Beginn an beteiligt.<br />

Natürlich steht neben einfacher Pflegbarkeit, bestmöglicher Aktualität und kosteneffizientem<br />

Informationsangebot insbesondere die Akzeptanz der Anwender/innen<br />

im Fokus des Projektauftrages.<br />

Rahmenbedingungen und Positionierung<br />

Bereits zu Beginn des Projektes war den Beteiligten klar, dass sich eine entsprechende<br />

Maßnahme nur unter Berücksichtigung von bestehenden rechtlichen Regelungen<br />

und landesweiten Entwicklungen sowie durch die Nutzung bewährter Systeme und<br />

Prozesse zügig und effizient umsetzen lässt. Insofern gliedert sich das „Info-Portal<br />

OG“ als sogenanntes Fach-Portal des Geschäftsbereiches der Senatsverwaltung für<br />

Justiz bereits jetzt in die geplante Intranet-Struktur des Landes <strong>Berlin</strong> ein (s. Abb.)<br />

Abb. „Einbindung des Info-Portals als Fachportal in das geplante Landesintranet“<br />

Dabei wird das Informationsportal konsequent auf Basis des bestehenden und für<br />

das Internet-Angebot des Landes <strong>Berlin</strong> bereits genutzten Content-Management-<br />

Systems (CMS) Imperia und der damit verbundenen infrastrukturellen Rahmenbedingungen<br />

realisiert. Somit können durch bereits vorhandene Festlegungen im<br />

Internet-Umfeld (u. a. Style Guide) Anforderungen an ein einheitliches Layout und<br />

Design sowie an ein barrierefreies Angebot sichergestellt werden.<br />

Vorgehen und bisherige Ergebnisse<br />

Das Projekt bindet sich in einen durch die Senatsverwaltung für Justiz gesteuerten<br />

Organisationsprozess zum Aufbau der redaktionellen Strukturen ein und entwickelt<br />

hierbei insbesondere die infrastrukturellen Voraussetzungen für Aufbau und Pflege<br />

eines entsprechenden einheitlichen Informations-Portals.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Ausgangssituation und der bisher nur allgemein<br />

vorliegenden Anforderungen der beteiligten Standorte wurde für dieses �


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

� Pilotprojekt eine Voruntersuchung vorgeschaltet, in der die Anforderungen<br />

aufgenommen, die Ist-Situation ermittelt und entsprechende Maßnahmen abgeleitet<br />

wurden.<br />

Konkret wurde durch eine aus Vertretern verschiedener Standorte der ordentlichen<br />

Gerichtsbarkeit bestehenden Arbeitsgruppe<br />

• ein erster Themenkatalog für das Info-Portal entwickelt,<br />

• hiervon ein Grundmodell für die sog. Haupt- und Subkategorisierung entwickelt,<br />

welches für die <strong>Berlin</strong>er Justiz und alle Standorte einheitlich sein soll,<br />

sowie<br />

• ein auf dem Style Guide basierendes Layout erarbeitet.<br />

Diese Ergebnisse wurden nach intensiver Diskussion in der Arbeitsgruppe Ende<br />

September / Anfang Oktober 2006 von den Projektgremien auf der Basis einer<br />

Entscheidungsvorlage mit entsprechendem Umsetzungskonzept als Grundlage für<br />

die weitere Projektarbeit abgenommen. Dieses Umsetzungskonzept enthielt neben<br />

fachlichen und infrastrukturellen Festlegungen auch erweiterte funktionale Anforderungen<br />

an das Portal, die entsprechend umzusetzen waren. So kann z.B. über eine<br />

Auswahl-Box zur Standortwahl direkt von einer inhaltlichen Subkategorie eines<br />

Standortes auf die gleiche inhaltliche Ebene eines anderen Standortes gewechselt<br />

werden (sog. „kontextsensitive Navigation“).<br />

Im Oktober 2006 wurde begonnen, das Info-Portal auf Basis des CMS Imperia zu<br />

entwickeln. Dabei wurde zunächst ein Prototyp erstellt, der bereits alle Anforderungen<br />

an das Layout und die Funktionalität aus der Voruntersuchung enthält. Ferner<br />

wurde in die entsprechenden inhaltlichen Kategorien bereits ein umfassendes<br />

Angebot an beispielhaften Informationen eingestellt.<br />

Der Prototyp wurde Ende Januar/Anfang Februar 2007 von den Projektgremien für<br />

eine sich anschließende Testphase freigegeben.<br />

Abb. „Prototyp Info-Portal OG“<br />

Aktueller Stand / weitere Schritte<br />

Im Rahmen dieser Testphase, für den<br />

Zeitraum 6.2. - 16.3.2007 geplant und<br />

von Vertretern aller Standorte und allen<br />

Anwendergruppen (Richter, Rechtspfleger,<br />

Verwaltung, Service-Einheiten)<br />

sowie Redakteuren durchgeführt, sollten<br />

hauptsächlich Funktionalität und<br />

Bedienbarkeit untersucht sowie beispielhafte<br />

redaktionelle Prozesse durchgeführt<br />

werden. Diese Testphase, in der<br />

das Portal nur den insgesamt 43 Testpersonen<br />

zur Verfügung steht, wird<br />

durch die Arbeitsgruppe des Projektes,<br />

die Chefredaktion des Kammergerichts<br />

und durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> inhaltlich<br />

bzw. technisch begleitet.<br />

Den Redakteuren wurden auf der<br />

Grundlage der in den Standorten weitestgehend<br />

eingesetzten Server-Based-<br />

Computing - Infrastruktur entsprechende<br />

Werkzeuge für ihre Redaktionsarbeit<br />

zur Verfügung gestellt. Allen Testpersonen<br />

wurde ein Beurteilungsbogen an<br />

die Hand gegeben, der eine strukturierte<br />

Bewertung und spätere Auswertung der<br />

Testphase ermöglicht.<br />

Nach einer entsprechender Auswertung<br />

und sich daraus möglicherweise ergebenden<br />

Anpassungsarbeiten wird sich<br />

noch eine Pilotphase anschließen, in der<br />

bereits allen Mitarbeitenden der <strong>Berlin</strong>er<br />

Justiz (bzw. den Nutzern des <strong>Berlin</strong>er<br />

Landes-Intranets) die Möglichkeit<br />

der Portal-Nutzung gegeben werden soll.<br />

Dies bedingt somit zu diesem Zeitpunkt<br />

einen aktuellen und weitestgehend vollständigen<br />

Informationsgehalt.<br />

Dementsprechend sind vor einer entsprechenden<br />

Freigabe des Piloten die<br />

Inhalte der bestehenden Intranet-Angebote<br />

(hier: Senatsverwaltung für Justiz,<br />

Kammergericht und Landgericht) zu<br />

überführen und entsprechende redaktionelle<br />

Prozesse und Festlegungen im<br />

Rahmen der parallel zum Projekt stattfindenden<br />

Redaktionskonferenzen und<br />

weiterer organisatorischer Maßnahmen<br />

in den Standorten abschließend festzulegen.<br />

�<br />

1/07 � 47


� Weiterer Aufbau und laufende<br />

Pflege des Portals gehen dann in die<br />

alleinige Verantwortung des Geschäftsbereiches<br />

der Senatsverwaltung für Justiz<br />

bzw. der jeweiligen Standorte über.<br />

Nach der Pilotphase, in der weitere Erfahrungen<br />

aufgrund der breiten Nutzung<br />

gesammelt werden sollen, soll das<br />

Portal in den laufenden Betrieb übergehen.<br />

Die bisher erfolgreiche Arbeit der<br />

Arbeitsgruppe sowie die positive Resonanz<br />

in den Projektgremien zeigt, dass<br />

das beschriebene Vorgehen zum Aufbau<br />

eines Informations-/ Intranetportals<br />

auch beispielhaft für andere Bereiche<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung sein kann.<br />

RALF DUBBERT<br />

Projektmanager im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und<br />

Projektleiter des Projektes „Info-Portal<br />

OG“<br />

Tel.: 9012 6665<br />

E-Mail: ralf.dubbert@itdz-berlin.de �<br />

IBM und Yahoo! stellen<br />

kostenlose<br />

Suchsoftware für<br />

Unternehmen vor<br />

Neue Lösung unterstützt<br />

Unternehmen bei der Suche, dem<br />

Zugriff und der Nutzung von<br />

„Informationen On Demand“<br />

Stuttgart - IBM und Yahoo! Inc.<br />

stellten Mitte Dezember 2006 eine<br />

neue Suchsoftware für Unternehmen<br />

vor, die durch die Integration von<br />

Yahoo!-Technologie zusätzlich eine<br />

Internet-Suchfunktionalität umfasst.<br />

Damit können Abteilungen und Unternehmen<br />

verschiedenster Größen die im<br />

Unternehmen und im Internet gespeicherten<br />

Informationen schnell und einfach<br />

finden, darauf zugreifen und diese<br />

optimal nutzen. IBM OmniFind Yahoo!<br />

1/07 � 48<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Edition unterstützt bis zu 500.000 Dokumente pro Server sowie über 200 Dateiformate<br />

und Dokumente in mehr als 20 Sprachen. Die Suchsoftware ist kostenlos<br />

erhältlich und kann unter http://omnifind.ibm.yahoo.com heruntergeladen werden.<br />

Das Suchprogramm IBM OmniFind Yahoo! Edition bietet eine kostenlose Einstiegslösung<br />

für Unternehmen und wurde entwickelt, um die finanziellen und<br />

technischen Hürden für die Intranet- und Websuche zu überwinden. Im Gegensatz<br />

zu anderen Unternehmens-Suchlösungen, bei denen die Anschaffung und Implementierung<br />

oft sehr teuer ist, kann das neue Angebot von IBM mit Websuchdiensten<br />

„powered by Yahoo!“ kostenlos heruntergeladen werden. Die neue Software ist nach<br />

Angaben der Unternehmen sehr einfach zu installieren und benutzerfreundlich und<br />

erfordert keine spezielle Hardware.<br />

„Mit dieser Lösung erfüllen IBM und Yahoo! zusammen das Versprechen, das<br />

Auffinden, die Nutzung und den Austausch von Informationen zu vereinfachen und<br />

die Informationssuche insgesamt für jeden einzelnen Benutzer angenehmer zu<br />

gestalten“, so Eckart Walther, Vice President für das Produktmanagement bei<br />

Yahoo! Search. „Mit diesem wertvollen Tool können Unternehmen die Produktivität<br />

ihrer Mitarbeiter steigern, da benötigte Informationen schneller gefunden werden.<br />

Auch Kunden und Partner können die gewünschten Informationen schnell im Web<br />

finden, wodurch sich die Supportkosten der Unternehmen reduzieren lassen.“<br />

Diese Ankündigung ist Teil der unternehmensweiten „Information On Demand“-<br />

Strategie von IBM, die sich zum Ziel setzt, Kunden aller Größenordnungen dabei zu<br />

unterstützen, die strategische Ressource „Information“ voll zu nutzen. Indem IBM<br />

und Yahoo! die Implementierung und Verwendung einer Unternehmens- und<br />

Websuche wesentlich vereinfachen, erleichtern sie den Firmen den Zugriff auf<br />

Informationen. So gewinnen Unternehmen neue und bessere geschäftliche Einblicke<br />

und Übersicht und können neue Wege im Einsatz von Informationen gehen - völlig<br />

unabhängig davon, wo diese Informationen vorliegen.<br />

„Unternehmen aller Größen stehen vor dem Problem, dass sie über eine Unmenge<br />

an Informationen verfügen, die an den verschiedensten Orten und in den verschiedensten<br />

Formaten gespeichert sind. Es ist so gut wie unmöglich, das Ausmaß dieser<br />

Informationsflut zu erfassen“, erklärt Ambuj Goyal, der bei der IBM Software Group<br />

als General Manager für die Sparte Information Management Solutions zuständig ist.<br />

„IBM und Yahoo! machen es Unternehmen jetzt möglich, alle verfügbaren Informationen<br />

gezielt zu nutzen und zu analysieren. So können sie Kundenanfragen und<br />

Probleme besser lösen, Trends frühzeitig erkennen, Geschäftsmöglichkeiten frühzeitig<br />

ausmachen und ihre Flexibilität insgesamt weiter steigern.“<br />

Leistungsumfang der IBM OmniFind Yahoo! Edition<br />

IBM OmniFind Yahoo! Edition unterstützt bis zu 500.000 Dokumente pro Server<br />

sowie über 200 Dateiformate und Dokumente in mehr als 20 Sprachen. Dabei bietet<br />

die Software eine einzigartige Verbindung von Einfachheit, Offenheit und<br />

Funktionalität. Die Installation der Lösung erfordert nur drei Klicks - vom Download<br />

bis zur fertigen Suchlösung und zum Zugriff auf die Informationen dauert es nur<br />

wenige Minuten. Die IBM OmniFind Yahoo! Edition verwendet darüber hinaus die<br />

Open-Source-Indexbibliothek Lucene und ermöglicht so eine plattformübergreifende<br />

Volltextindizierung.<br />

Die IBM OmniFind Yahoo! Edition bietet zudem Funktionen wie eine automatische<br />

Rechtschreibkorrektur, Unterstützung von Synonymen, Shortcuts und Platzhaltern,<br />

Berichte zu Suchanfragen und eine anpassbare Benutzeroberfläche. Außerdem �


� ist diese Lösung vollständig mit<br />

Yahoo! Search integriert, so dass Suchanfragen<br />

mit nur einem Klick an die<br />

Yahoo!-Suchdienste für die Web-, Bild-,<br />

Video-, Audio-, Verzeichnis- und Nachrichtensuche<br />

sowie die lokale Suche auf<br />

dem Desktop weitergegeben werden<br />

können. „Mit OmniFind Yahoo! Edition<br />

haben wir einen Meilenstein in Bezug<br />

auf einfache Benutzbarkeit bei enormer<br />

Leistungsfähigkeit geschaffen. Dieses<br />

Produkt hat alles was nötig ist, um Suchtechnologie<br />

einem breitesten Kreis von<br />

Nutzern zugänglich zu machen“, so<br />

Thomas Hampp, einer der führenden<br />

Experten für Suchtechnologie im deutschen<br />

Entwicklungszentrum der IBM<br />

Deutschland.<br />

Die heute vorgestellte, neue Software<br />

ergänzt die bestehenden Such- und<br />

Content-Discovery-Lösungen des IBM<br />

OmniFind-Produktportfolios. Sie bietet<br />

einen kostenlosen Einstieg für Kunden,<br />

die zunächst eine einfache Suchlösung<br />

benötigen, sich aber die Möglichkeit<br />

offen halten möchten, bei steigenden<br />

Anforderungen erweiterte Funktionen<br />

einzubeziehen. Dazu gehören die<br />

sichere Suche, die Unternehmensanalyse,<br />

ein hochwertiges Reporting, der Support<br />

für E-Commerce-Kunden sowie<br />

Features, mit denen der intelligente Zugriff<br />

auf unstrukturierte Informationen<br />

als Dienst für das gesamte Unternehmen<br />

zur Verfügung gestellt werden kann.<br />

Wolfgang Jung, für den Vertrieb der<br />

OmniFind Produktfamilie bei IBM<br />

Deutschland verantwortlich, ergänzt:<br />

„Die OmniFind Yahoo! Edition ist völlig<br />

neu und bisher einmalig, da hier<br />

Leistungen und Funktionen in einer<br />

Suchlösung vereint werden, die bisher<br />

nicht kostenfrei erhältlich waren. Dies<br />

wird zusätzlich ergänzt durch einen professionellen,<br />

weltweiten Support durch<br />

IBM.“<br />

IBM OmniFind Yahoo! Edition ist kostenlos<br />

erhältlich und kann unter der<br />

folgenden Adresse heruntergeladen werden:<br />

http://omnifind.ibm.yahoo.com.<br />

IBM bietet zu diesem Produkt einen<br />

weltweiten Telefonsupport als kostenpflichtiges<br />

Zusatzoption an. (PR) �<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Neuer Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter<br />

Seit Anfang des Jahres präsentiert sich der Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter<br />

in einem neuen Gewand. Unter der Internetadresse http://www.berlin.de/<br />

buergeramt bieten die Bürgerämter umfassende und aktuelle Informationen<br />

über ihr Leistungsangebot, Anschriften, Öffnungszeiten, Wegbeschreibungen, For-<br />

mulare sowie viele nützliche Tipps und Hinweise für Bürgerinnen und Bürger an.<br />

Darüber hinaus gibt es in dem Angebot Informationen zu den Öffnungszeiten der<br />

Bürgerämter an Samstagen, den Möglichkeiten einer Terminvereinbarung zur Erledigung<br />

des Anliegens sowie zum Mobilen Dienstleistungsangebot in den Bezirken<br />

Spandau, Pankow und Lichtenberg (LPD). �<br />

Mit einem Klick zu den <strong>Berlin</strong>er Museen<br />

Projekt Zukunft beauftragte <strong>Berlin</strong>er x:hibit GmbH mit Umsetzung und<br />

Betrieb des <strong>Berlin</strong>er Museumsportals<br />

<strong>Berlin</strong> - Die <strong>Berlin</strong>er x:hibit GmbH erhielt den Zuschlag bei der Ausschreibung<br />

für ein übergreifendes Internetportal zur <strong>Berlin</strong>er Museumslandschaft. Im<br />

neuen Museumsportal wird im Überblick das reichhaltige Angebot der rund<br />

170 <strong>Berlin</strong>er Museen und Sammlungen dargestellt. Die <strong>Berlin</strong>er Landesinitiative<br />

Projekt Zukunft beauftragte x:hibit mit der Erstellung und dem Betrieb für mindestens<br />

fünf Jahre. Das Museumsportal wurde im Rahmen der Kulturwirtschaftsinitiative<br />

von Projekt Zukunft ausgeschrieben.<br />

Das neue Internetangebot informiert über aktuelle Ausstellungen und bietet eine<br />

museumsübergreifende themenbezogene Recherche. Vorgesehen sind besondere<br />

Angebote für Kinder, Weiterbildungsprogramme für Erwachsene und fachspezifische<br />

Informationen. Der Servicebereich vermittelt Führungen und informiert über spezielle<br />

Dienstleistungen einzelner Museen wie Raumvermietung, Onlineshops �<br />

1/07 � 49


� oder mobile Infodienste. Die Besucher<br />

sollen über das Portal auch auf die<br />

kleinen und weniger bekannten Museen<br />

aufmerksam werden. Neben den Museen<br />

sollen sich die <strong>Berlin</strong>er Galerien auf<br />

dem Portal darstellen. Geplant ist außerdem<br />

die Erweiterung auf Gedenkstätten<br />

und Bibliotheken und eine Kooperation<br />

mit Brandenburg.<br />

Die Konzeption des Portals basiert auf<br />

einer umfangreichen Befragung der <strong>Berlin</strong>er<br />

Museen und einer Bestandserhebung<br />

des vorhandenen Onlineangebots.Im<br />

Rahmen einer Best-<br />

Practice-Analyse wurden daneben 67<br />

Internetportale in Hinblick auf ihre<br />

Übertragbarkeit auf das <strong>Berlin</strong>er Portal<br />

untersucht und ausgewertet.<br />

Die Ergebnisse der Bestandserhebung<br />

und weitere Informationen zum<br />

Museumsportal sind auf den Internetseiten<br />

von Projekt Zukunft unter<br />

www.projektzukunft.berlin.de bereitgestellt.<br />

(PM) �<br />

bundesrat.de erhält<br />

BIENE Award<br />

<strong>Berlin</strong> - Der mit dem Government<br />

Site Builder realisierte Internetauftritt<br />

des Bundesrates erhielt<br />

am 8.12.2006 eine Auszeichnung für<br />

barrierefreies Webdesign. Der BIENE<br />

Award in Silber wurde in der Kategorie<br />

„Komplexe Informations- und<br />

Kommunikationsangebote“ an den Bundesrat<br />

vergeben. Der BIENE Award<br />

wird seit 2003 jährlich durch die Aktion<br />

Mensch und die Stiftung Digitale Chancen<br />

an die besten barrierefreien Angebote<br />

im Internet verliehen. Bundesrat.de<br />

war im Juli 2006 auf Basis des<br />

Government Site Builders (GSB), der<br />

Content Management-Lösung der<br />

Bundesverwaltung, live gegangen.<br />

Die technische Realisierung mit dem<br />

GSB erfolgte durch die Materna GmbH,<br />

Design und HTML/ CSS-Programmierung<br />

erfolgte durch die Webagentur<br />

1/07 � 50<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Aperto AG. Begleitet wurde die Umsetzung<br />

durch die Bundesstelle für<br />

Informationstechnik (B<strong>IT</strong>), die auch die<br />

Redakteure des Bundesrates hinsichtlich<br />

der Einhaltung der Barrierefreiheit<br />

schulte.<br />

Der Auftritt ist mit Schriftvergrößerung<br />

oder auch nur mit Tastatur nutzbar. Die<br />

Umsetzung erfolgte ohne unsichtbare<br />

Tabellen und in fluidem und flexiblen<br />

Design, das mit der Schriftgröße wächst<br />

und sich der Fenstergröße des Browsers<br />

anpasst. So ist garantiert, dass der Webauftritt<br />

auch für die neue große Zielgruppe<br />

der älteren Surfer so zugänglich<br />

wie möglich ist und flexibel je nach<br />

Endgerät und dessen individueller Einstellung<br />

perfekt funktioniert.<br />

„Der Award unterstreicht die exzellente<br />

Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten,<br />

die bei der Gestaltung und Umsetzung<br />

des barrierefreien Internet-Auftritts<br />

involviert waren.“, so Dr. Rolf<br />

Vonhoff - Projektleiter für den Bundesrat<br />

bei MATERNA. Der Bundesrat ist<br />

der erste Mandant, der die aktuelle Version<br />

3.0 des GSB produktiv in der zentralen<br />

Hostingumgebung der B<strong>IT</strong> eingesetzt<br />

hat.<br />

„Die Auszeichnung bestätigt unsere<br />

umfangreichen Weiterentwicklungen der<br />

aktuellen GSB-Version hinsichtlich der<br />

Barrierefreiheit.“ freut sich Michael<br />

Kalkan, zuständiger Projektleiter der B<strong>IT</strong><br />

für den Bundesrat. „Templates und<br />

Editor des GSB geben Behörden die<br />

optimale Grundlage, ihren Webauftritt<br />

barrierefrei zu gestalten.“ Mit dem Anfang<br />

nächsten Jahres erscheinenden<br />

Servicepack 1 des GSB 3.0 werden diese<br />

Bemühungen noch verstärkt. Der GSB<br />

wird dann um einen „B<strong>IT</strong>V-Assistenten“<br />

ergänzt, der die redaktionelle Arbeit<br />

noch weiter unterstützt. Abkürzungen,<br />

Zitate und Sprachwechsel können<br />

dann automatisiert ausgezeichnet werden.<br />

Weiterhin warnt der Assistent den<br />

Redakteur, sollten Aspekte der B<strong>IT</strong>V<br />

wie beispielsweise Tabellenauszeichnungen<br />

oder die Überschriftenhierarchie<br />

nicht korrekt eingehalten<br />

werden. (PM) �<br />

Steuererklärung mit<br />

Hilfe von ELSTER<br />

Die Senatsverwaltung für Finanzen<br />

wirbt in diesem Jahr verstärkt<br />

dafür, die Steuererklärung<br />

mit Hilfe von ELSTER zuhause<br />

am Computer zu erledigen. „Es ist einfach,<br />

es spart Zeit, es ist zuverlässig und<br />

sicher“, so Finanzsenator Thilo Sarrazin<br />

heute bei einer Pressekonferenz in der<br />

Info-Zentrale des Finanzamts Schöneberg.<br />

„Wer einen Computer und einen<br />

Internetanschluss hat, der hat keinen<br />

Grund mehr, zu Formularen in Papierform<br />

zu greifen. Mit ELSTER haben<br />

alle Beteiligten weniger Papierkram, und<br />

der Bescheid kommt auch schneller.“<br />

16,6 % der <strong>Berlin</strong>er Einkommensteuererklärungen<br />

wurden schon im letzten<br />

Jahr per ELSTER eingereicht: Ziel der<br />

Finanzverwaltung ist es, dass es in 2007<br />

noch deutlich mehr werden. Finanzsenator<br />

Sarrazin: „Über die Hälfte der<br />

Privathaushalte hat heute einen<br />

Internetzugang. Es gibt also noch viele<br />

Menschen, die ELSTER nutzen könnten,<br />

aber es bislang noch nicht getan<br />

haben. Und die wollen wir überzeugen.“<br />

Grund für die verstärkte Werbung für<br />

ELSTER ist auch, dass durch dieses<br />

moderne E-Government-Verfahren<br />

Arbeitsabläufe in den Finanzämtern effizienter<br />

und moderner organisiert werden<br />

können. „ELSTER spart in den<br />

Finanzämtern Zeit und hilft auch, Fehler<br />

zu vermeiden“, so Finanzsenator<br />

Sarrazin: „Es müssen weniger Daten<br />

manuell eingegeben werden, es wird<br />

weniger Papier bewegt und archiviert.<br />

Den Zeitvorteil geben wir gern dadurch<br />

an den Bürger weiter, dass elektronisch<br />

eingereichte Erklärungen in der Regel in<br />

vier Wochen bearbeitet werden.“<br />

Grundlage für die Steuererklärung per<br />

PC ist weiterhin - neben kommerziellen<br />

Programmen mit ELSTER-Funktion –<br />

das kostenlose Steuererklärungsprogramm<br />

ElsterFormular, dessen aktuelle<br />

Version 2006/2007 unter<br />

www.elsterformular.de heruntergeladen<br />

werden kann. (LPD) �


Hilfestellung beim<br />

Umgang mit<br />

Passwörtern<br />

<strong>Berlin</strong> - 15 bis 20 Passwörter oder<br />

Zahlencodes muss sich ein Nutzer<br />

von <strong>IT</strong>K-Produkten und<br />

-Dienstleistungen beruflich oder privat<br />

durchschnittlich merken, schätzt der<br />

Branchenverband B<strong>IT</strong>KOM nach einer<br />

Umfrage unter 400 <strong>IT</strong>-Sicherheitsexperten.<br />

Einige Nutzer haben schon<br />

heute mehr als 60 Kennwörter. Dabei<br />

nimmt die Zahl der Geräte, Dateien,<br />

EC-Karten, Webseiten, die durch Passwörter<br />

vor fremden Zugriff geschützt<br />

werden müssen, weiter zu. „Der sorgfältige<br />

Umgang mit Passwörtern bekommt<br />

aus Sicht der <strong>IT</strong>-Sicherheit eine immer<br />

größere Bedeutung, viele Sicherheitslücken<br />

in Unternehmen sind insbesondere<br />

auf unvorsichtige Mitarbeiter zurückzuführen“,<br />

sagt Lutz Neugebauer,<br />

Bereichsleiter Sicherheit beim B<strong>IT</strong>KOM.<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM gibt Tipps, was bei der<br />

privaten und beruflichen Nutzung zu<br />

beachten ist und wie technische Hilfen<br />

die Umsetzung der Tipps erleichtern:<br />

1. Benutzen Sie nicht mehrfach das<br />

gleiche Passwort!<br />

Das ist zwar bequem, aber wenn dieses<br />

aufgedeckt wird, sind sämtliche dadurch<br />

abgesicherten Zugänge ohne Schutz.<br />

2. Ändern Sie Ihre Passwörter regelmäßig!<br />

Wenn Sie Ihr Passwort nicht selbst wählen<br />

können, sondern zugewiesen bekommen,<br />

ändern Sie es umgehend ab. Generell<br />

sollten Sie Ihre wichtigsten Passwörter<br />

alle vier Wochen ändern. Stellen Sie<br />

am besten Ihren Computer so ein, dass<br />

er Sie an den Wechsel erinnert.<br />

3. Wählen Sie starke Passwörter!<br />

Ein Passwort wird nach heutiger Bewertung<br />

dann als stark eingestuft, wenn es<br />

mindestens 8 Zeichen lang ist und<br />

möglichst aus einer zufälligen Reihenfolge<br />

von Groß- und Kleinbuchstaben,<br />

Zahlen und Sonderzeichen besteht.<br />

Grundsätzlich gilt: Je länger das Pass-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

wort ist, desto schwerer ist es zu knacken.<br />

4. Verwenden Sie keine Passwörter<br />

mit persönlichem Bezug!<br />

Namen von Ehegatte, Kindern und<br />

Haustieren, Geburtstage, KFZ-Kennzeichen<br />

usw. lassen sich leicht erraten.<br />

5. Schreiben Sie keine Passwörter<br />

auf!<br />

Der beste Schutz eines Passworts besteht<br />

darin, es sich nur zu merken.<br />

Foto: devon<br />

6. Vermeiden Sie im Regelfall eine<br />

automatische Speicherung von Passwörtern!<br />

In den meisten Internet-Browser-Programmen<br />

besteht die Möglichkeit, Passwörter<br />

für bestimmte Webseiten speichern<br />

zu lassen. Diese Passwörter werden<br />

jedoch im Regelfall unverschlüsselt<br />

im Computer gespeichert. Daher sollten<br />

Sie diese Möglichkeit niemals auf Computern<br />

nutzen, die für Dritte frei zugänglich<br />

sind!<br />

7. Sollte die Anzahl der zu merkenden<br />

Passwörter zu groß werden, benutzen<br />

Sie sichere Hilfsmittel!<br />

Ohne technische Hilfen lassen sich die<br />

obigen Hinweise für die sichere Passwort-Generierung<br />

und -Verwaltung<br />

kaum umsetzen. Doch so genannte<br />

„Passwortsafes“ können Sie unterstützen.<br />

Die Programme werden entweder<br />

auf einem verschlüsselten Bereich der<br />

Festplatte gespeichert oder mit externen<br />

Speichermedien wie USB-Sticks<br />

oder Smartcards mit Ihrem Rechner<br />

verbunden. Sie erstellen erstens starke<br />

Passwörter nach den oben genannten<br />

Kriterien. Zweitens weisen sie bei Bedarf<br />

ein neues Passwort einer speziellen<br />

Web-Seite zu und nutzen beim Abruf<br />

dieser Web-Seite auch automatisch das<br />

richtige Passwort. Der Nutzer muss dabei<br />

das Passwort selbst gar nicht im Klartext<br />

kennen. Drittens werden alle Passwörter<br />

verschlüsselt gespeichert. Der Nutzer<br />

muss sich auf diese Weise nur noch<br />

ein möglichst sicheres Master-Passwort<br />

merken. Sollte er allerdings dieses vergessen<br />

oder offenbaren, können die anderen<br />

nicht mehr genutzt werden.<br />

8. Benutzen Sie Ihre Köpermerkmale<br />

(Biometrie) als Passwort!<br />

Viele neue Endgeräte haben mittlerweile<br />

integrierte Biometrie-Scanner und können<br />

so auf herkömmliche Passwörter<br />

verzichten. Mittlerweile haben sich unter<br />

anderem USB-Sticks etabliert, die<br />

die oben genannten Passwortsafes z.B.<br />

mit dem Fingerabdruck des Nutzers<br />

absichern können. Hier durch entfällt<br />

das sonst notwendige Master-Passwort.<br />

(PM) �<br />

BSI veröffentlicht<br />

Sicherheitsanalyse<br />

zur Windows<br />

Communication<br />

Foundation<br />

Bonn - Das Bundesamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik<br />

(BSI) hat eine Sicherheitsanalyse<br />

der Kommunikationsplattform für<br />

Microsoft Windows Systeme „Windows<br />

Communication Foundation (WCF)“<br />

durchgeführt und Ende 2006 veröffentlicht.<br />

Es wurde eine praxisorientierte<br />

Beispielanwendung zur sicheren Nutzung<br />

der �<br />

1/07 � 51


� WCF-Sicherheitsfunktionen erarbeitet<br />

und zusätzlich erforderliche<br />

Sicherheitsmaßnahmen abgeleitet. Zusammen<br />

mit den WCF-Sicherheitsfunktionen<br />

ermöglichen die ergänzenden<br />

Handlungsempfehlungen des BSI<br />

den sicheren interoperablen Einsatz verteilter<br />

Systeme auf der neuen Microsoft-<br />

Anwendungsplattform „.NET 3.0“.<br />

Die Windows Communication<br />

Foundation (WCF), auch bekannt unter<br />

dem früheren Codenamen Indigo, ist<br />

eine dienstorientierte Kommunikationsplattform<br />

für verteilte Anwendungen.<br />

Sie wurde als Kernbestandteil der neuen<br />

Microsoft-Anwendungsplattform<br />

„.NET 3.0“ Ende 2006 fertig gestellt<br />

und führt unterschiedliche Kommunikationstechnologien<br />

standardisiert mit<br />

einer einheitlichen Programmierschnittstelle<br />

zusammen. Die WCF wurde<br />

ursprünglich für Microsoft Windows<br />

Vista entwickelt, ist aber auch für<br />

Windows XP und Windows Server 2003<br />

verfügbar.<br />

Sicherheit für verteilte Anwendungen<br />

Das zuverlässige und sichere Zusammenspiel<br />

der verteilten service-orientierten<br />

Anwendungen erfordert entsprechende<br />

Sicherheitsvorkehrungen, zum<br />

Beispiel bei der Verteilung von Lösungen<br />

auf Servern oder den Berechtigungskonzepten.<br />

Ausgehend von einer<br />

Bedrohungsmodellierung über die konkrete<br />

Implementierung einer Beispielanwendung<br />

bis hin zu spezifischen Fragen<br />

der Verteilung von Anwendungskomponenten<br />

auf Zielsystemen untersuchte<br />

das BSI die WCF-Sicherheitsfunktionen.<br />

In Zusammenarbeit mit der<br />

newtelligence AG (www.newtelligence.com),<br />

Korschenbroich, entwickelte das BSI<br />

Handlungsempfehlungen und eine beispielhafte<br />

praxisorientierte WCF-Anwendung<br />

zur sicheren Nutzung der<br />

WCF-Sicherheitsfunktionen sowie zur<br />

Umsetzung zusätzlich notwendiger Maßnahmen.<br />

BSI im Dialog mit Microsoft<br />

Entscheidend für die Qualität der erzielten<br />

Ergebnisse war die intensive Dis-<br />

1/07 � 52<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

kussion des BSI mit den WCF-Entwicklern<br />

bei Microsoft in Redmond, USA.<br />

Die Grundlage für die Zusammenarbeit<br />

bildete das „Technology Adoption Program“<br />

für WCF, dem das BSI 2005<br />

beigetreten ist. Dadurch erhielt das BSI<br />

bereits in der Entwicklungsphase detaillierten<br />

Einblick in die WCF. Im Dialog<br />

mit den WCF-Entwicklern konnte ein<br />

wichtiger Beitrag zur Erhöhung der <strong>IT</strong>-<br />

Sicherheit von verteilten Anwendungen<br />

auf der .NET-Plattform erreicht werden.<br />

Interessenten können per E-Mail-Anfrage<br />

an os-security@bsi.bund.de die<br />

Handlungsempfehlungen des BSI zum<br />

sicheren Einsatz der Windows<br />

Communication Foundation (WCF)<br />

beziehen. Die Empfehlungen umfassen<br />

neben den Hinweisen zu WCF-spezifischen<br />

Architekturen, zur sicheren Installation,<br />

Authentisierung und zur Anbindung<br />

von Datenbanken oder der<br />

Fehlerbehandlung in verteilten Systemen<br />

auch auch den Quellcode der beispielhaften<br />

WCF-Anwendung. (PR) �<br />

<strong>IT</strong>-Profimagazin iX über<br />

Webmaster-Tools<br />

Sitemaps: hilfreiches<br />

Werkzeug für<br />

Webmaster<br />

Hannover - Mit den kostenlosen Google-<br />

Sitemaps können Webmaster ihr komplettes<br />

Internetangebot beim Suchmaschinenriesen<br />

anmelden. Google garantiert<br />

zwar kein besseres Ranking, bietet<br />

aber mit diesem Werkzeug wertvolle<br />

Hilfestellung zur Optimierung der eigenen<br />

Website, schreibt das <strong>IT</strong>-Profimagazin<br />

iX in der Ausgabe 2/07.<br />

Um die Kommunikation zwischen<br />

Googles Suchrobotern und dem eigenen<br />

Webserver zu beschleunigen, können<br />

Webmaster sämtliche URLs des eigenen<br />

Webauftritts in den Sitemaps auflisten.<br />

Außerdem können sie hier ergän-<br />

zende Angaben zu Aktualisierungsfrequenzen<br />

und letzten Änderungsdaten<br />

der einzelnen Seiten verzeichnen.<br />

Eine Garantie für die sofortige Aufnahme<br />

neuer und geänderter Seiten in den<br />

Index der Suchmaschine gibt es zwar<br />

nicht. Dennoch erhöhen Webmaster auf<br />

diese Weise die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

alle Seiten erfasst werden und der<br />

Google-Suchroboter die Aktualisierungen<br />

zeitnah zur Kenntnis nimmt.<br />

Darüber hinaus bieten Sitemaps hilfreiche<br />

Diagnose und Statistikfunktionen.<br />

So wird beispielsweise angezeigt, ob die<br />

Website schon in den Google-Index<br />

aufgenommen wurde und wann der letzte<br />

Zugriff durch den Google-Robot erfolgte.<br />

Ein Analysetool untersucht die<br />

Datei auf Syntaxfehler und fehlgeschlagene<br />

Verknüpfungen.<br />

Die Anfragestatistik gibt Aufschluss über<br />

die Suchbegriffe, die Google-Nutzer eingegeben<br />

haben und in deren Ergebnisseiten<br />

die eigene Website auftauchte.<br />

Zusätzlich erfährt man, über welche<br />

Suchanfragen die Nutzer am häufigsten<br />

auf die eigene Website gelangt sind.<br />

Anhand dieser Daten kann man die<br />

Nachfrage der Nutzer überprüfen und<br />

das eigene Angebot anpassen.<br />

Seit im November 2006 Yahoo und<br />

MSN das Sitemap-Protokoll von Google<br />

übernommen haben, können Webmaster<br />

nun ein einheitliches Protokoll nutzen,<br />

um ihre Inhalte den drei Großen im<br />

Suchmaschinenmarkt zugänglich zu<br />

machen. (PM) �<br />

eTeamwork<br />

Webbasierte Gruppenarbeit<br />

Weitere Einzelheiten:<br />

Vertrieb<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Hr. Wacek - Vertriebsleiter (k)<br />

Tel. 9012 (912) 6167<br />

eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de


Integrierte Lösungen<br />

für die öffentliche<br />

Verwaltung<br />

Unterschleißheim - Microsoft<br />

zeigte auf der CeB<strong>IT</strong> 2007 integrierte<br />

Lösungen für die öffentliche<br />

Verwaltung und das Gesundheitswesen.<br />

Im Bereich „Öffentlicher Dienst“<br />

präsentierte das Unternehmen drei<br />

Schwerpunkte rund um den modernen<br />

Verwaltungsarbeitsplatz und dessen Einsatz<br />

in der öffentlichen Verwaltung:<br />

Neben dem modernen Bundeswehrarbeitsplatz<br />

bildete das Gemeinschaftsprojekt<br />

„UnsereVerwaltung“ von neun<br />

Microsoft-Partnern einen weiteren Inhalt<br />

des Messeauftritts. Zudem zeigt<br />

Microsoft wegweisende Praxislösungen<br />

für das Dokumentenmanagement und<br />

die Archivierung. Darüber hinaus präsentierte<br />

das Unternehmen mit der Version<br />

3.0 die nächste Generation des E-<br />

Government Starter Kit, einer Integrationsplattform<br />

für E-Government-<br />

Dienste zwischen Behörden, Unternehmen<br />

und Bürgern.<br />

Mit dem modernen Verwaltungsarbeitsplatz<br />

bietet Microsoft eine<br />

Lösungsplattform, die es ermöglicht, aus<br />

der gewohnten Microsoft Office-Umgebung<br />

heraus direkt auf Informationen<br />

und Vorgangsdaten in bestehenden<br />

Fachverfahren zuzugreifen und diese zu<br />

bearbeiten. Existierende, historisch gewachsene<br />

Verfahrensabläufe werden so<br />

optimiert, die Anzahl von Bearbeitungsschritten<br />

reduziert, neu einzuführende<br />

Prozesse schnell und einfach erlernt.<br />

Dadurch werden Wirtschaftlichkeit und<br />

Effizienz bei der täglichen Aufgabenerfüllung<br />

in den öffentlichen Verwaltungen<br />

erhöht.<br />

Der moderne Verwaltungsarbeitsplatz<br />

deckt nach Firmenangaben Funktionsbereiche<br />

wie Dokumentenmanagement<br />

und Archivierung sowie Wissensmanagement<br />

ab. Zudem ermögliche er<br />

eine optimale Zusammenarbeit zwischen<br />

Teams, Referaten und Verwaltungen.<br />

Durch die direkte Integration von OSCI-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Foto Microsoft Corporation - Im Bereich „Öffentlicher Dienst“ präsentierte das<br />

Unternehmen drei Schwerpunkte rund um den modernen Verwaltungsarbeitsplatz<br />

und dessen Einsatz in der öffentlichen Verwaltung: Neben dem modernen<br />

Bundeswehrarbeitsplatz bildete das Gemeinschaftsprojekt „UnsereVerwaltung“ von<br />

neun Microsoft-Partnern einen weiteren Inhalt des Messeauftritts.<br />

Komponenten in Microsoft Office werde eine rechtssichere Kommunikation gewährleistet.<br />

Praxisbeispiele für die Integration von Fachanwendungen<br />

Mit dem Gemeinschaftsprojekt „UnsereVerwaltung“ fügen verschiedene Microsoft-<br />

Partner ihre Fachanwendungen für die öffentliche Verwaltung zu einer Gesamtlösung<br />

zusammen. Unternehmen wie EKOM21, Fritz & Macziol, Healy Hudson,<br />

Infoma, <strong>IT</strong>A Systemhaus, PC-Ware und Provox haben gemeinsam eine CD mit 13<br />

konkreten Einsatzszenarien für Gemeinden entwickelt, die das Zusammenspiel der<br />

einzelnen Fachanwendungen unter Interoperabilitätsgesichtspunkten erlebbar machen:<br />

Die Anwendungsbeispiele sollen demonstrieren, wie in einer integrierten<br />

Verwaltung bewährte Praxislösungen aus verschiedenen Fachbereichen einer Behörde<br />

medienbruchfrei zusammenarbeiten. Die einzelnen zu integrierenden Anwendungen<br />

sind beispielsweise eine Business Intelligence-Lösung inklusive Entscheider-<br />

Cockpit, medienbruchfreie Auskunfts- und Antragsstellung, interkommunale Zusammenarbeit,<br />

Ordnungswidrigkeiten, E-Vergabe oder Finanzwesen (DOPPIK,<br />

Veranlagung von Steuern und Abgaben, Vollstreckung). Weitere Anwendungen<br />

betreffen spezifische Themen wie Liegenschafts- und Gebäudemanagement, inklusive<br />

Instandhaltung, GEO Data Warehouse sowie die Optimierung der Infrastruktur.<br />

Diese Referenzen veranschaulichen auch den praxisnahen Einsatz des „Modernen<br />

Verwaltungsarbeitsplatzes“ im kommunalen Umfeld. Die CD enthält Videos,<br />

Klickfolgen und Detailbeschreibungen. Unterstützt wird das Projekt von IBM, Intel<br />

und Microsoft.<br />

E-Government Starter Kit Version 3.0<br />

Das E-Government Starter Kit Version 3.0 wurde speziell für kommunale Dienste,<br />

die sich an Bürger, Unternehmen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit einer<br />

integrierten Verwaltung wenden, weiterentwickelt. Es folgt einem �<br />

1/07 � 53


� integrativen Ansatz und ist somit<br />

die Lösungsplattform für alle Organisationen<br />

der öffentlichen Hand, die<br />

bereichsübergreifende elektronische<br />

Dienstleistungen realisieren wollen. Bestehende<br />

Fachanwendungen können<br />

damit webfähig gemacht und deren<br />

Dienste in das Internet oder Intranet<br />

eingebunden werden. (PR) �<br />

Vergabe-Dialog ohne<br />

Gesetzbuch in der<br />

Hand<br />

Manche Unternehmen trauen<br />

sich an öffentliche Ausschreibungen<br />

erst gar nicht heran.<br />

Andere sehen für Ihre Angebote keine<br />

Chance, von der öffentlichen Hand berücksichtigt<br />

zu werden. Nur ein kleiner<br />

Teil der Wirtschaft beteiligt sich<br />

überhaupt an der öffentlichen Auftragsvergabe.<br />

Dem <strong>Berlin</strong>er Unternehmer<br />

Olaf Feller ist das nicht egal. Mit dem<br />

Vergabe-Dialog bringt er Beschaffer und<br />

Anbieter an einen Tisch – mit überraschenden<br />

Ergebnissen. Thomas Keup<br />

berichtet:<br />

Anfang März d. J., im Konferenzzentrum<br />

der Pixelpark AG in der „Oberbaum<br />

City“ an der Spree: Der <strong>Berlin</strong>er E-<br />

Government-Spezialist CSNet begrüßt<br />

zum zweiten Mal Vertreter von <strong>Berlin</strong>er<br />

und Brandenburger Vergabestellen,<br />

Universitäten und hauptstädtischen<br />

Dienststellen verschiedener Bundesbehörden.<br />

Am – sprichwörtlich – runden<br />

Tisch sitzen außerdem Geschäftsführer<br />

mittelständischer Unternehmen,<br />

Vergabeberater und <strong>IT</strong>-Consulter. Ziel<br />

des Vergabe-Dialogs ist der direkte Austausch<br />

zwischen Ausschreibern und Bietern<br />

– ohne Gesetzbuch in der Hand.<br />

Eine spannende Plattform, wie sich herausstellt.<br />

„Themen, die allen unter den Nägeln<br />

brennen.“<br />

Olaf Feller, Initiator des Vergabe-Dialogs<br />

und Geschäftsführer der <strong>Berlin</strong>er<br />

1/07 � 54<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

CSNet GmbH, fasst die Intention der regelmäßigen Veranstaltung zusammen:<br />

„Beim Vergabe-Dialog geht es nicht um aktuelle Ausschreibungen, das ist gemeinsamer<br />

Konsenz. Aber: Es geht um aktuelle Vergabe-Themen, Themen, die allen<br />

unter den Nägeln brennen.“ So geht es für die gut 20 Teilnehmer an diesem Freitag<br />

um Herausforderungen, die alle nur zu gut kennen; Optimierung der internen<br />

Abläufe bei Vergabe bzw. Beschaffung oder die Auswirkungen geänderter Vorschriften<br />

auf Prozesse und Strukturen in den Vergabestellen.<br />

„Bieter, traut Euch zu fragen! Fragen kostet nichts.“<br />

Michael Proch, Leiter der Vergabestelle der Universität Konstanz und Mitinitiator<br />

des Vergabe-Dialogs geht einen Schritt weiter. Seine Botschaft: „Bieter, traut Euch<br />

zu fragen! Fragen kostet nichts.“ Auch für seine Kollegen in den öffentlichen<br />

Einrichtungen hat er eine klare Botschaft: „Ausschreiber, Ihr dürft auch antworten!“<br />

Der erfahrene Verwaltungsfachmann berät seit Langem Kollegen in Sachen Beschaffung.<br />

Eine seiner Kernthesen lautet: „eine Ausschreibung besteht aus Angebot und<br />

Nachfrage. Nur wenn sich beide Partner miteinander verständigen, kommt unterm<br />

Strich etwas Vernünftiges heraus“.<br />

Lange haben Olaf Feller und sein Team überlegt, was Ausschreiber und Anbieter im<br />

Detail interessiert. Aus seiner eigenen Erfahrung in der Ausschreibungsberatung<br />

kommt er zu einem ganz eigenen Ergebnis: „Vergabe-Effizienz ist eines der<br />

Themen.“ Und so stellt er in diesem Treffen drei zentrale Fragen in den Raum:<br />

Welche Wünsche und Erwartungen haben Beschaffer und Bieter in der Angebotsphase?<br />

Was können Ausschreiber und Anbieter besser machen, damit die Ausschreibung<br />

rund läuft? Und wie können Vergabestellen und Lieferanten sicher und sinnvoll<br />

miteinander kommunizieren?<br />

Beim gemeinsamen Mittagessen ist das Eis gebrochen.<br />

Während am Morgen nicht nur die anwesenden Ausschreiber Hemmungen haben,<br />

bei den Impuls-Vorträgen der Referenten nachzufragen, ist das Eis beim �<br />

Ausschreibungen und über Vergabeverfahren der öffentlichen Auftraggeber im Land<br />

<strong>Berlin</strong>: http://www.vergabeplattform.berlin.de/main.html


� gemeinsamen Mittagessen gebrochen.<br />

In kleinen Runden sitzen Unternehmer,<br />

Berater und Ausschreiber zusammen,<br />

diskutieren angeregt Themen, wie die<br />

Vermeidung von Stolpersteinen im<br />

Vergabeverfahren oder die rechtssichere<br />

Ausschreibung und Bewertung gemäß<br />

UfAB. Die Möglichkeit, sich direkt mit<br />

der „anderen Seite“ austauschen zu können,<br />

wird als wohltuende Bereicherung<br />

zum normalen Arbeitsalltag gesehen.<br />

Organisator Mario Rosenthal rechnet<br />

mit gut 20 Minuten beim anschließenden<br />

Networking, doch seine Gäste machen<br />

ihm einen kräftigen Strich durch<br />

die Zeitplanung. Mehr als 1 ½-Stunden<br />

diskutieren Behördenvertreter und Ausschreibungsberater,<br />

Unternehmer und<br />

<strong>IT</strong>-Fachleute am Nachmittag miteinander,<br />

was sie schon immer mal persönlich<br />

besprechen wollten. Längst ist<br />

die anfängliche Hemmung einem offenen<br />

Dialog gewichen, sind aus Vertretern<br />

unterschiedlicher Interessen Gesprächspartner<br />

geworden. Schließlich<br />

geht es darum, Ausschreibungen erfolgreich<br />

umzusetzen. Und das erreicht man<br />

am Besten in einer Atmosphäre des Vertrauens.<br />

Über den Veranstalter CSNet GmbH,<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Central Services Network ist hochspezialisierter<br />

Dienstleister für moderne<br />

<strong>IT</strong>-Infrastrukturen und elektronische<br />

Ausschreibungen in der Verwaltung. Der<br />

bundesweite Spezialist mit Niederlassungen<br />

in Hamburg, dem Rhein-Main-<br />

Gebiet und München bietet mit „Tender<br />

42 Public“ das erste UfAB-konforme<br />

E-Vergabe-System mit eigenem<br />

Bietertool an. Weitere Informationen<br />

im Web unter www.vergabe-dialog.de .<br />

(PM) �<br />

Interop <strong>Berlin</strong> 2007<br />

Poing - Vom 6. bis zum 8. November<br />

2007 wird die Interop <strong>Berlin</strong><br />

2007, eine Veranstaltung von<br />

CMP Technology und CMP-WEKA,<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

auf dem <strong>Berlin</strong>er Messegelände stattfinden<br />

und damit ihre Rolle als eine der<br />

weltweit führenden B2B-Technologie-<br />

Messen weiter ausbauen. Die Interop<br />

<strong>Berlin</strong> ist nach Angaben des Veranstalters<br />

„eine hervorragende Plattform für<br />

den Austausch von Informationen, Wissen<br />

und Ideen“. In Workshops, Vorträgen<br />

und Diskussionsrunden bietet dieser<br />

Kongress Besuchern die Möglichkeit,<br />

mit <strong>IT</strong>-Herstellern, Anwendern,<br />

Resellern und Systemhäusern in Kontakt<br />

zu treten.<br />

Das Programm umfasst die Bereiche<br />

Infrastructure & Services, IP<br />

Communications, Wireless & Mobility,<br />

Data Center & Server Systems, <strong>IT</strong><br />

Security und Physical Security und verfolgt<br />

damit den Anspruch, alle Themen<br />

abzudecken, die heute den Geschäftserfolg<br />

eines Unternehmens entscheidend<br />

beeinflussen.<br />

Seit mehr als zwei Jahrzehnten besuchen<br />

Entscheider und <strong>IT</strong>-Spezialisten<br />

die Interop, um sich über die jüngsten<br />

Innovationen in der Informationstechnologie<br />

zu informieren und mehr<br />

über die bestmögliche Integration dieser<br />

Lösungen und deren Nutzen im<br />

täglichen Geschäft zu erfahren. Das<br />

Programm der diesjährigen dreitägigen<br />

Veranstaltung in <strong>Berlin</strong> wird ein umfangreiches<br />

Vortragsprogramm zu den<br />

aktuellen Themengruppen umfassen.<br />

Zahlreiche Workshops sowie die Möglichkeit<br />

zu One-to-One Meetings runden<br />

das Programm der Veranstaltung<br />

ab. Hochrangige Sprecher werden die<br />

neusten technologischen Entwicklungen<br />

beleuchten. Die Besucher dieses<br />

richtungweisenden Kongresses erfahren,<br />

wie sie ihre <strong>IT</strong>-Investitionen optimieren,<br />

technologische Herausforderungen<br />

heute und in Zukunft bewältigen<br />

und aus den verschiedenen <strong>IT</strong>- und<br />

Infrastruktur-Lösungen den größtmöglichen<br />

Nutzen erzielen können.<br />

Die Interop zieht weltweit jährlich<br />

200.000 Teilnehmer an; für das Jahr<br />

2007 rechnen CMP Technology und<br />

CMP-WEKA in <strong>Berlin</strong> mit etwa 10.000<br />

Besuchern. Die Interop <strong>Berlin</strong> ist Teil<br />

einer weltweiten Veranstaltungsreihe. Zu<br />

den Veranstaltungsorten zählen Las<br />

Vegas, New York und Tokio. Weitere<br />

Informationen zur Interop 2007 in <strong>Berlin</strong><br />

finden Sie auf der Website<br />

www.interop.eu. Interessierte Unternehmen<br />

können sich für die Ausstellung<br />

und die Workshops noch bis zum<br />

31.05.2007 auf der Website<br />

www.interop.eu anmelden.<br />

Die Interop ist eine seit 22 Jahren eingeführte,<br />

weltweit durchgeführte<br />

Veranstaltungsreihe von CMP Technology.<br />

Die Events bringen <strong>IT</strong>-Anbieter<br />

und Entscheidungsträger aus Unternehmen<br />

zusammen, um gemeinsam <strong>IT</strong>-Strategien<br />

zu entwickeln, die Effizienz im<br />

Anwenderunternehmen nachhaltig zu<br />

steigern und Wettbewerbsvorteile zu<br />

schaffen. Die Adaption neuer<br />

Technologien und ihre Auswirkungen<br />

auf Geschäftsprozessanwendungen sowie<br />

der Einsatz konvergenter Netze und<br />

ihr Nutzen für den Anwender sind zwei<br />

Kernthemen auf der Interop 2007. Dank<br />

der umfassenden und lösungsorientierten<br />

Workshops und Vorträge, der Life-Demonstrationen<br />

sowie der Tests und Techniken<br />

des InteropNet- und InteropLabs-<br />

Programms ist die Veranstaltungsreihe<br />

Interop ein Forum für die bedeutendsten<br />

Innovationen und Lösungen, die die<br />

<strong>IT</strong>-Industrie zu bieten hat. Weitere Details<br />

zu diesen Veranstaltungen finden<br />

Sie auf der Website www.interop.com.<br />

(OTS) �<br />

PC-WARE startet die<br />

zehnte Performance<br />

Tour durch 19 deutsche<br />

Städte<br />

Bereits zum zehnten Mal veranstaltet<br />

der <strong>IT</strong>-Dienstleister PC-WARE<br />

die Informations-Veranstaltung<br />

speziell für Einkäufer und Beschaffer<br />

aus dem Öffentlichen Dienst.<br />

Unter dem Motto „Softwareprodukte<br />

für eine effiziente Verwaltung - �<br />

1/07 � 55


� optimale Beschaffung und intelligenter<br />

Einsatz“ haben die Teilnehmer<br />

Gelegenheit, sich aus erster Hand<br />

und kostenfrei in Fachvorträgen und im<br />

Dialog mit <strong>IT</strong>-Experten von führenden<br />

Partnerunternehmen und PC-WARE<br />

über neueste <strong>IT</strong>-Lösungen speziell für<br />

den öffentlichen Dienst zu informieren.<br />

Die in diesem Jahr teilnehmenden<br />

Partnerunternehmen sind Adobe,<br />

Appsense, CA, Citrix, Microsoft,<br />

Utimaco und VMWare.<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />

vertreten durch den Vorstand Herrn<br />

Konrad Kandziora, ist Schirmherr der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verstaltung am 7. Juni 2007 im<br />

Hotel Spreebogen <strong>Berlin</strong>.<br />

Frau Maren Siegel, Leiterin Einkauf im<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, referiert im Rahmen der<br />

Verantaltungsreihe zum Thema<br />

„Mittelstandsfreundliche Vergabe im<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>“.<br />

Vom 27. März bis 19. Juni 2007 ist das<br />

Unternehmen in folgenden Städten:<br />

Mannheim, Stuttgart, München, Wiesbaden,<br />

Mainz, Saarbrücken, Kiel,<br />

Hamburg, Bremen, Nürnberg, Erfurt,<br />

Dresden, Hannover, Magdeburg, <strong>Berlin</strong>,<br />

Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Rostock.<br />

Weitere Informationen und die Möglichkeit<br />

zur Anmeldung sind auf der<br />

Homepage unter www.pc-ware.de/<br />

termine zu finden. (PM) �<br />

LinuxTag 2007 Ende<br />

Mai in <strong>Berlin</strong><br />

Bonn, <strong>Berlin</strong> - Der LinuxTag, die<br />

wichtigste Europäische Konferenz<br />

für Linux und Open Source<br />

findet in diesem Jahr vom 30. Mai bis<br />

zum 2. Juni 2007 auf dem Messegelände<br />

am Funkturm in <strong>Berlin</strong> statt. Dies sieht<br />

eine Vereinbarung zwischen Messe<br />

<strong>Berlin</strong> und dem LinuxTag e. V. vor. Die<br />

wesentlichen Rahmenbedingungen wie<br />

die viertägige Konferenz, Ausstellung<br />

von Unternehmen und kostenlose Prä-<br />

1/07 � 56<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

senz von Freien Projekten und vieler<br />

Sonderveranstaltungen werden dabei<br />

beibehalten. Nähere Informationen zur<br />

Veranstaltungen sind unter http://<br />

www.linuxtag.org/ zu finden. (PM) �<br />

SYSTEMS 2007<br />

München - Die SYSTEMS, führende<br />

Business-to-Business-<br />

Messe für <strong>IT</strong>, Media und<br />

Communications wird in diesem Jahr<br />

erstmals an vier statt wie bisher an fünf<br />

Tagen ihre Pforten öffnen. Sie beginnt<br />

damit nicht wie bislang angekündigt am<br />

Montag, sondern am Dienstag, dem 23.<br />

Oktober 2007, und endet am Freitag,<br />

dem 26. Oktober 2007. Durch eine neue<br />

Themenstruktur wird sich die SYSTEMS<br />

auf fünf Hallen am Eingangsbereich<br />

West der Neuen Messe München konzentrieren.<br />

Die SYSTEMS konnte in den letzten<br />

beiden Jahren jeweils ein leichtes Wachstum<br />

der Ausstellerzahl verzeichnen<br />

(2006: 1.262). Dabei haben die Aussteller<br />

ihre Messeauftritte zunehmend auf<br />

das Profil der SYSTEMS als Arbeitszimmer<br />

der <strong>IT</strong>K-Branche angepasst. Die<br />

bisherige Hallenstruktur basierte auf den<br />

Jahren, in denen die durchschnittliche<br />

Standfläche pro Aussteller deutlich größer<br />

war als heute. Klaus Dittrich, Geschäftsführer<br />

der Messe München, will<br />

mit der Konzentration der SYSTEMS<br />

auf fünf Hallen die Attraktivität der<br />

Messe weiter erhöhen: „Die SYSTEMS<br />

erfährt eine zunehmende Akzeptanz bei<br />

den großen Marken der <strong>IT</strong>K-Branche.<br />

So hat beispielsweise SAP angekündigt,<br />

die Standfläche 2007 deutlich zu vergrößern.<br />

Der Ausstellerzuwachs der<br />

SYSTEMS findet in erster Linie durch<br />

kleine und mittelgroße innovative Aussteller<br />

statt, die das Business-to-Business-Profil<br />

der SYSTEMS schätzen. In<br />

ihrem und im Sinne der Fachbesucher<br />

haben wir in Übereinstimmung mit dem<br />

Aussteller-Fachbeirat, wie zum Abschluss<br />

der SYSTEMS 2006 bereits angekündigt,<br />

wegweisende Entscheidungen<br />

getroffen. Die Standflächen, wie sie<br />

noch vor Jahren gebucht wurden, werden<br />

aktuell nicht benötigt, so dass die SYS-<br />

TEMS statt in sechs nun in fünf Hallen<br />

und mit einer komprimierten Hallenstruktur<br />

stattfinden wird. Die Laufzeitverkürzung<br />

um einen Tag trägt zudem den<br />

budgetären Interessen der Aussteller Rechnung.<br />

So öffnet die SYSTEMS 2007 erst<br />

am Dienstag, dem 23. Oktober. Diese<br />

Änderungen tragen dazu bei, das Profil der<br />

Messe als der führenden Business-to-Business-Messe,<br />

als dem „Arbeitszimmer der<br />

<strong>IT</strong>K-Branche“ zu schärfen.“<br />

Für die Kernzielgruppe der SYSTEMS-<br />

Besucher, die kaufmännischen und technischen<br />

Entscheider, ist der Montag als<br />

Besuchstag ungünstig. So öffnet die<br />

SYSTEMS künftig von Dienstag bis Freitag<br />

ihre Tore. Dies trägt den Terminkalendern<br />

des Fachpublikums Rechnung<br />

und erleichtert auch kleinen und mittelgroßen<br />

Unternehmen die Entscheidung,<br />

auf der SYSTEMS auszustellen. Klaus<br />

Dittrich: „Hinzu kommt, dass die Messe<br />

München bereits sehr gute Erfahrungen<br />

mit der Vier-Tage-Laufzeit gemacht hat.<br />

Beispielsweise finden die Weltleitmessen<br />

electronica und Productronica mit einem<br />

außerordentlich hohen Auslandsanteil<br />

ebenfalls von Dienstag bis Freitag<br />

statt. Wir versprechen uns von der Konzentration<br />

der SYSTEMS auf vier Tage<br />

nochmals eine deutliche Stärkung unseres<br />

Ausstellerwachstums und damit eine<br />

höhere Attraktivität für Besucher.“<br />

Die SYSTEMS will die Besucherzahl im<br />

kommenden Jahr um wenigstens zehn<br />

Prozent erhöhen. Um dieses ambitionierte<br />

Ziel zu erreichen, entwickelt die<br />

Messe weitere innovative Ausstellungsund<br />

Kongressangebote und verstärkt ihre<br />

Marketingmaßnahmen. Auch will man<br />

sich die positive Konjunkturentwicklung<br />

der <strong>IT</strong>K-Branche zunutze machen.<br />

Insbesondere für <strong>IT</strong>-Entscheider und technische<br />

Experten wird die SYSTEMS 2007<br />

attraktive Informationen bieten. Die SYS-<br />

TEMS 2007 realisiert damit die bereits im<br />

Oktober angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen<br />

im Einklang mit der<br />

<strong>IT</strong>K-Industrie und auf der Basis der<br />

Besucherbefragung durch ein unabhängiges<br />

Marktforschungsinstitut. (PM) �


Das große Buch<br />

Windows Vista<br />

Business<br />

Fundiertes Praxiswissen für den<br />

direkten Vista-Einsatz<br />

Düsseldorf - Verbesserter<br />

Bedienkomfort, reibungslose<br />

Netzwerkintegration, neue<br />

Kommunikationstools und mehr Sicherheit<br />

beim Datenaustausch: In diesem<br />

großen Buch zur Windows Vista Business-Edition<br />

erfahren engagierte User<br />

alles Wichtige, um sofort von den zahlreichen<br />

Neuerungen des Vista-Betriebssystems<br />

zu profitieren.<br />

Neben dem reibungslosen Upgrade bestehender<br />

XP-Rechner beziehungsweise<br />

der kompletten Neuinstallation von<br />

Vista spielt für Business-User die Systemsicherheit<br />

eine große Rolle. Die nach<br />

Angaben des Verlages praxisgeprüften<br />

Tipps und Tricks der Windows-Experten<br />

helfen nicht nur bei Startproblemen<br />

weiter. Schutzstrategien für die Verwaltung<br />

von Benutzerkonten und Programmzugriffsrechten<br />

im Netzwerk fehlen<br />

ebenso wenig wie Hintergrundinformationen<br />

zum Trusting Platform<br />

Module (TPM), der Microsoft Managementkonsole,<br />

der neuen Firewall und<br />

dem Windows Defender.<br />

Von der Dateisuche über die neue<br />

Benutzeroberfläche bis hin zum Internet<br />

Explorer 7: Der richtige Umgang mit<br />

allen Vista Business-Funktionen wird in<br />

übersichtlich strukturierten Kapitel detailliert<br />

erklärt. Zusätzliche Themenschwerpunkte<br />

wie das neue Mobilitätscenter<br />

von Vista für die Arbeit mit<br />

Notebook, PDA & Co. oder die<br />

Windows-Teamarbeit für die direkte<br />

Kommunikation unter Kollegen runden<br />

das große Nachschlagewerk ab.<br />

Das große Buch Windows Vista Business<br />

(Gebundene Ausgabe), von Wolfram<br />

Gieseke, Roland Kloss-Pierro, Philip<br />

Kiefer, Roland Kloss-Pierro, 683 Sei-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

ten, Preis EUR 39,95, Bestell-Nr 442579,<br />

ISBN 9783815825792. (PR) �<br />

Neuer Leitfaden: Einkauf<br />

energieeffizienter Bürogeräte<br />

leicht gemacht<br />

Schritt für Schritt<br />

Stromkosten senken<br />

<strong>Berlin</strong> - Kosten senken im Büro<br />

fängt bei der Beschaffung<br />

energieeffizienter Bürogeräte an,<br />

denn der Stromverbrauch bestimmt die<br />

Betriebskosten dieser Geräte. Eine intelligente<br />

Beschaffung berücksichtigt die<br />

beträchtlichen Verbrauchsunterschiede<br />

der elektronischen Helfer und senkt die<br />

Betriebskosten damit nachhaltig. Mit<br />

Hilfe des neuen Leitfadens „Energieeffiziente<br />

Bürogeräte professionell beschaffen“<br />

der Initiative EnergieEffizienz<br />

kann jedes Unternehmen jetzt schnell<br />

und einfach Büros mit den wirtschaftlichsten<br />

Geräten ausstatten.<br />

Der Leitfaden begleitet den professionellen<br />

Einkäufer vom Beschaffungsvorlauf<br />

über die Bedarfsanalyse bis hin zur<br />

Zuschlagserteilung. Jeder Schritt wird<br />

an einem konkreten Beispiel erläutert.<br />

Mustervorlagen geben konkrete<br />

Formulierungsempfehlungen für die<br />

Ausschreibung. Übersichtliche Merkblätter<br />

stellen die wichtigsten Energieeffizienzkriterien<br />

heraus und liefern<br />

kompakte Informationen zu den wichtigsten<br />

Bürogerätekategorien, wie Computer,<br />

Monitore, Kopierer, Drucker,<br />

Multifunktionsgeräte, Scanner und Faxgeräte.<br />

So macht es der Leitfaden dem<br />

Anwender leicht, energieeffiziente Bürogeräte<br />

im Einklang mit dem Vergaberecht<br />

zu beschaffen. Hinweise zur Strom<br />

sparenden Nutzung der Geräte vervollständigen<br />

die Loseblattsammlung, die<br />

bei Bedarf aktualisiert und ergänzt werden<br />

kann.<br />

Stephan Kohler, Geschäftsführer der<br />

Deutschen Energie-Agentur GmbH<br />

(dena): „Mit der EU-Richtlinie über<br />

Energieeffizienz und Energiedienstleistungen<br />

kommt insbesondere<br />

auf die öffentliche Beschaffung die Anforderung<br />

zu, Energieeffizienz und minimale<br />

Lebenszykluskosten als<br />

Bewertungskriterien zu berücksichtigen.<br />

Der neue Leitfaden der Initiative<br />

EnergieEffizienz bietet hierfür eine<br />

praxisorientierte Hilfestellung. Aber<br />

auch private Unternehmen können die<br />

Empfehlungen zur Senkung ihrer Stromkosten<br />

nutzen.“<br />

Der Beschaffungsleitfaden ist ein Angebot<br />

der dena-Kampagne „Effiziente<br />

Stromnutzung im Dienstleistungssektor“,<br />

die im Rahmen der bundesweiten<br />

Initiative EnergieEffizienz von der<br />

dena und den Unternehmen E.ON Energie<br />

AG, EnBW AG, RWE Energy AG<br />

sowie Vattenfall Europe AG getragen<br />

und durch das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />

gefördert wird.<br />

Zu Bestellen ist der Leitfaden unter<br />

www.office-topten.de für eine Schutzgebühr<br />

von 28 Euro. Einrichtungen der<br />

öffentlichen Hand können bis zu drei<br />

Exemplare kostenfrei beziehen. (OTS)<br />

�<br />

Sonderheft zu Web-2.0-<br />

Technologien<br />

Neues iX-Special: „Web<br />

2.0“<br />

Hannover - Der Hype um Web 2.0 löst<br />

auch bei Webentwicklern Begeisterung<br />

aus. Welche technischen Möglichkeiten<br />

sich hinter diesem Begriff verbergen,<br />

zeigt das iX-Special „Web 2.0“. Das<br />

Sonderheft inklusive einer CD-ROM<br />

mit Java-Script-Frameworks ist seit dem<br />

24. November mit einer Auflage von<br />

35.000 Exemplaren zum Preis von 14,90<br />

Euro im Handel.<br />

Bei Web 2.0 dreht sich alles um Interaktivität.<br />

Die gibt es zwar im Prinzip �<br />

1/07 � 57


� seit 1994 - seit der Einführung der<br />

Formulare für HTML -, aber das Aufkommen<br />

der Blogs, die Formulare selbstverständlich<br />

voraussetzen, hat das Web<br />

gleichsam auf eine neue Stufe gehoben.<br />

Abgesehen von der Interaktivität kennzeichnen<br />

vor allem neue Anwendungen<br />

und Diensteschnittstellen, die das Web<br />

dynamischer gestalten, die Version 2.0.<br />

So erregt unter dem Namen Ajax seit<br />

2005 eine Idee Aufsehen, die nicht wie<br />

DHTML und Flash die Darstellung von<br />

Webseiten beleben soll, sondern bei der<br />

Kommunikation zwischen Browser und<br />

Webserver ansetzt.<br />

Diensteschnittstellen, wie sie beispielsweise<br />

der Fotodienst Flickr anbietet,<br />

erlauben es Webentwicklern, Inhalte von<br />

fremden Websites in ihre eigenen zu<br />

integrieren. Das kann, wie bei Google,<br />

bedeuten, Textanzeigen automatisch ins<br />

eigene Webdokument einzubinden oder<br />

über die Flickr-API Fotos von dort ins<br />

hauseigene Web zu holen. Mit sogenanntem<br />

Mashup, der Einbindung weltweit<br />

verteilter Dienste, kann man seine<br />

eigenen Websites durch Geodaten, Bilder<br />

und sogar Textverarbeitung sowie Terminkalender<br />

aufwerten.<br />

All diese Themen behandelt das iX-<br />

Sonderheft. Besondere Berücksichtigung<br />

finden die aktuellen Entwicklungen bei<br />

Programmiersprachen von PHP über<br />

Javascript bis Ruby. Außerdem geht die<br />

1/07 � 58<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

iX-Redaktion auf webspezifische<br />

Programmierumgebungen ein. Eine große<br />

Übersicht zu Ajax-Frameworks, deren<br />

Quelltexte auf der beiliegenden CD-<br />

ROM zusammengefasst sind, und ein<br />

Tutorial zu Java Server Faces runden<br />

das 130 Seiten starke Heft ab. Das iX-<br />

Special richtet sich an Web-Entwickler,<br />

-Administratoren und -Designer.<br />

Das iX-Special ist im Bahnhofsbuchhandel<br />

und im ausgewählten Fachhandel<br />

erhältlich. (PM) �<br />

Telepolis-Buch: Das Potenzial<br />

neuer Internet-Formate<br />

Weblogs, Podcasting<br />

und Videojournalismus<br />

Hannover - Internettagebücher und frei<br />

im Netz verfügbare Audio- und Videobeiträge:<br />

Das sind die neuen<br />

Kommunikationsformen des Internet.<br />

Das Buch „Weblogs, Podcasting und<br />

Videojournalismus“ aus der Telepolis-<br />

Reihe untersucht abseits vom Kulturpessimismus<br />

die demokratischen und<br />

ökonomischen Potenziale der neuen<br />

Internetformate.<br />

Schon mehrfach haben Internettagebücher,<br />

so genannte Weblogs, klassische<br />

Vertreter der Massenmedien bloßgestellt<br />

und ihnen schlecht oder falsch<br />

recherchierte Geschichten nachgewiesen.<br />

In Deutschland ist bildblog.de wohl<br />

einer der bekanntesten Vertreter. Beim<br />

Podcasting stellen Internetnutzer ihre<br />

eigenen Radiosendungen und selbst erstellte<br />

Audio-Beiträge aller Art frei verfügbar<br />

ins Netz. Videojournalismus erweitert<br />

das Konzept um bewegte Bilder,<br />

die man dank digitaler Videokameras<br />

einfach und schnell anfertigen und online<br />

stellen kann.<br />

Ideen für das Buch „Weblogs, Podcasting<br />

und Videojournalismus“ lieferte die<br />

Konferenz „Open Innovation - Auf der<br />

Suche nach neuen Leitbildern“, die die<br />

Heinrich-Böll-Stiftung mit der TU und<br />

HU <strong>Berlin</strong> 2004 in <strong>Berlin</strong> veranstaltete.<br />

Sowohl private Anwender als auch Akteure<br />

aus der Wirtschaft stellen im neuen<br />

Telepolis-Band ihren Umgang mit den<br />

aktuellen Miedientechnologien dar. Die<br />

praxisorientierte Perspektive wird durch<br />

wissenschaftliche Beiträge aus der interdisziplinären<br />

Forschung erweitert.<br />

Autoren<br />

Vanessa Diemand, Jahrgang 1977, studierte<br />

Soziologie und Kunstgeschichte<br />

in Heidelberg. Seit 2004 wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am Institut für Medien<br />

und Wirtschaft des ZKM | Zentrum<br />

für Kunst und Medientechnologie<br />

Karlsruhe.<br />

Michael Mangold, Jahrgang 1962, studierte<br />

Soziologie in Heidelberg und<br />

Mannheim. Seit 2001 Lehrauftrag an der<br />

Universität Karlsruhe, Institut für Soziologie,<br />

Medien- und Kulturwissenschaft.<br />

Professor Peter Weibel, Jahrgang 1944,<br />

studierte Literatur, Film, Mathematik,<br />

Medizin und Philosophie in Wien und<br />

Paris. Er arbeitet als Künstler, Ausstellungskurator,<br />

Kunst- und Medientheoretiker.<br />

Bibliografische Angaben<br />

Vanessa Diemand / Michael Mangold /<br />

Peter Weibel (Hrsg.) Weblogs,<br />

Podcasting und Videojournalismus<br />

(Telepolis), Neue Medien zwischen demokratischen<br />

und ökonomischen Potenzialen,<br />

Heise, November 2006, 234<br />

Seiten, Broschur, ISBN 978-3-936931-<br />

41-9, 18,00 Euro. (PM) �


In eigener Sache<br />

Wie kommt die <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Re<br />

daktion eigentlich an die Informationen,<br />

fragen sich<br />

vielleicht unsere Leserinnen und Leser.<br />

Überwiegend stammen die Meldungen<br />

aus drei Hauptquellen: von Autoren und<br />

von den Agenturen Presseportal.de sowie<br />

pressrelations.de.<br />

Presseportal.de ist Deutschlands umfassendste<br />

Datenbank für Presseinformationen.<br />

Texte, hochauflösende<br />

Bilder und Grafiken sowie sendefertige<br />

Audiobeiträge. Hinter Presseportal.de<br />

steht die dpa-Tochter news aktuell, die<br />

die Presseinformationen im Auftrag von<br />

Parteien, Verbänden, Unternehmen und<br />

staatlichen Stellen für Journalisten zugänglich<br />

macht. Die Dienste, die unter<br />

Presseportal.de bereit gestellt werden,<br />

heißen ots (Originaltextservice), obs<br />

(Originalbildservice), ogs (Originalgrafikservice)<br />

und ors (Originalradioservice).<br />

Ein ähnliches Prinzip verfolgen<br />

auch pressrelations.de und PresseBox.de.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Beiträge stammen also entweder<br />

direkt von Autoren, die mit ihrem<br />

Namen zeichnen, sogenannte Namensbeiträge<br />

oder aber von den erwähnten<br />

Agenturen und somit von Unternehmen<br />

und Organisationen. Die Redaktion<br />

filtert aus den Hunderten von Meldungen,<br />

die jeden Tag veröffentlicht<br />

werden, die für die öffentliche Verwaltung<br />

relevanten heraus. Ergänzt werden<br />

die Berichte noch um entsprechende<br />

Pressemitteilungen, die von den Firmen<br />

und Institutionen direkt versandt werden.<br />

Die Beiträge sind entsprechend<br />

gekennzeichnet:<br />

• EB = Eigenbericht<br />

• OTS = Originaltextservice<br />

• PM = Pressemitteilung<br />

• PB = Pressebox<br />

• PR = pressrelations<br />

• LPD = Landespressedienst<br />

<strong>Berlin</strong> (EB) �<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Überprüfungen von <strong>IT</strong>-Servicevereinbarungen<br />

Der Senat hat im Februar 2007 auf Vorlage des Senators für Inneres und<br />

Sport, Dr. Ehrhart Körting, einen Bericht an das Abgeordnetenhaus zur<br />

Überprüfung von <strong>IT</strong>-Servicevereinbarungen beschlossen.<br />

Das Abgeordnetenhaus hat den Senat anlässlich der Verabschiedung des Haushaltes<br />

2006/2007 aufgefordert, alle abgeschlossenen <strong>IT</strong>-Servicevereinbarungen – sowohl<br />

mit dem zentralen Dienstleister <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> als auch mit<br />

anderen Dienstleistern – unter dem Aspekt der Kosten-Leistungs-Effizienz zu<br />

überprüfen.<br />

Das Gesamtvolumen der überprüften 459 Servicevereinbarungen beträgt ca. 54 Mio.<br />

Euro im Jahr. Bei 98 % dieser Vereinbarungen bestehen keine Zweifel an der<br />

Wirtschaftlichkeit. Für 2 % wird eine Landesvereinbarung mit einem bedarfsgerechten<br />

Produkt- und Leistungskatalog sowie einer einheitlichen Preisgestaltung mit dem<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung ausgehandelt. (LPD) �<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

Leserbrief<br />

Mit großem Interesse lese ich jedes Mal Ihre interessante Publikation.<br />

Besonders imponierend sind die Fachartikel, die trotz des hohen Niveaus<br />

immer sehr verständlich aufbereitet wurden.<br />

In der letzten Ausgabe veröffentlichten Sie einen Beitrag von Frau Yvonne<br />

Burkhardt zu Cluster-Systemen. Auch dieser Artikel ist sehr verständlich und<br />

strukturiert. Allerdings würde ich den allgemeinen Teil gern ergänzen.<br />

Alle von Frau Burkhardt betrachteten Systeme gehen von einer Wiederherstellung<br />

nach einem aufgetretenen Fehler aus und sind im Design auf<br />

schnelle Wiederinbetriebnahmezeiten ausgerichtet. Ich denke, an dieser<br />

Stelle sollte man (Ihren geschätzten Lesern) nicht verheimlichen, dass es<br />

durchaus Lösungen gibt, die nicht auf Fehler reagieren - sondern im Fehlerfall<br />

kontinuierlich weiterarbeiten (paralleles Computing).<br />

Im Windows-Umfeld existieren unabhängig von der auszuführenden Applikation<br />

weltweit zwei Lösungen, wobei EverRun von Marathon T echnologies<br />

die Einzige mit eingebauter Desastertoleranz ist. Diese Lösung ist ca. 100fach<br />

höher verfügbar als ein Cluster bei etwa gleichen Anschaffungskosten<br />

sowie 50-60% geringeren Betriebskosten.<br />

DIVENTUS<br />

Reiner Rohde<br />

Geschäftsführer<br />

1/07 � 59


CeB<strong>IT</strong> 2007 <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-Spezial<br />

1/07 � 60<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Zentrale Behördeneinwahl und effektive Verbrechensbekämpfung: Das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zeigte wegweisende Lösungen am Stand E32/Halle 9<br />

Nachdem die Bundeskanzlerin Angela Merkel das Projekt "ServiceLine 115"<br />

im Dezember des vergangenen Jahres verkündet hat, ist die Idee einer<br />

einheitlichen Behördennummer in aller Munde. Auf <strong>Berlin</strong>er Landesebene<br />

ist diese Idee schon seit Jahren gereift und die Rufnummer 900 als einheitliche<br />

Behördeneinwahl eingerichtet. "Wir begrüßen die Initiative von Frau Merkel, ist es<br />

doch eine Fortsetzung unseres <strong>Berlin</strong>-Telefons auf Bundesebene", freut sich Konrad<br />

Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>). Er gilt<br />

als geistiger Vater des <strong>Berlin</strong>-Telefons, einer besonderen Call-Center-Lösung für<br />

die Bürgerinnen und Bürger des Landes <strong>Berlin</strong>.<br />

<strong>Berlin</strong>-Telefon: Der Grundgedanke des<br />

<strong>Berlin</strong>-Telefons liegt in der Verknüpfung<br />

von der reinen Vermittlungsdienstleistung<br />

mit weiterführenden Auskunftsund<br />

Beratungsfunktionen an zentraler<br />

Stelle. Ziel ist es dabei, eine optimierte<br />

telefonische Erreichbarkeit der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung für die Bürgerinnen und<br />

Bürger anzubieten. Um dies gewährleisten<br />

zu können, hat das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ein<br />

Call-Center als so genanntes Front Of-<br />

Foto: call center operator © Jeno Szaz<br />

fice eingerichtet. Alle Anrufe der allgemeinen<br />

Servicenummern (derzeit rund 25.000 pro Tag) landen hier. Neben der<br />

schnelleren Bearbeitung werden mehr und mehr Anrufe bzw. Auskunftsersuche<br />

bereits hier abschließend beantwortet. Der Call-Center-Agent kann bezogen auf die<br />

Bezirksverwaltungen des Landes und einbezogener Fachverwaltungen einfache<br />

Informationen wie beispielsweise Öffnungszeiten, Adressen, Ansprechpartner direkt<br />

an den Bürger geben. Speziell für diese Fragen wurde die zentrale Servicenummer<br />

900 eingerichtet.<br />

Weitergehende Fragen oder komplexere Sachverhalte werden dann im zweiten<br />

Schritt an die Mitarbeiter im Back Office in den jeweiligen Fachverwaltungen<br />

weitergeleitet. Vom Call-Center-Agenten wird hierfür der gewünschte Ansprechpartner<br />

aus dem elektronischen Telefonbuch der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung gesucht, die<br />

Telefonnummer auf dem Monitor angezeigt und der Anrufer per Mausklick sofort<br />

verbunden. Jeder Anrufer erhält somit schnellstmöglich und mit einem Anruf die<br />

gewünschten Informationen.<br />

Neben dem hohen Serviceangebot für die Bürgerinnen und Bürgern des Landes<br />

<strong>Berlin</strong>, ist mit der Zentralisierung ein erhebliches Rationalisierungspotenzial bei den<br />

angeschlossenen Verwaltungen verbunden. Denn die Sachbearbeiter werden von<br />

allgemeinen Auskunftstätigkeiten entlastet und können sich ihrer eigentlichen Aufgabe,<br />

der individuellen Beratung, widmen. Dieser Call-Center-Dienst wurde im<br />

Public Sector Parc live präsentiert.<br />

POLIKS: Bereits seit März 2005 ist es dank POLIKS, dem "Polizeilichen Landessystem<br />

zur Information, Kommunikation und Sachbearbeitung", in <strong>Berlin</strong> möglich,<br />

die polizeiliche Vorgangsbearbeitung inkl. aller relevanten Dokumente bis zum<br />

Ermittlungsergebnis elektronisch zusammenzufassen<br />

und zu bearbeiten. Tatumstände,<br />

Personalien und Zeugenaussagen<br />

können so bereits vor Ort mit einem<br />

Notebook aufgenommen und später in<br />

der Dienststelle in das Zentralsystem<br />

überspielt werden. Ermittler und Staatsanwaltschaft<br />

können sofort auf den gleichen<br />

Informationsstand zugreifen. Selbst<br />

bei einem Systemausfall könnten die<br />

Dienststellen in POLIKS weiter arbeiten<br />

und zum Beispiel Anzeigen aufnehmen.<br />

POLIKS bietet den Polizei-Mitarbeitern<br />

somit ein umfassendes Vorgangsbearbeitungs-<br />

und Recherchesystem, das<br />

die Bearbeitung von der Anzeige bis zur<br />

Abgabe an die Staatsanwaltschaft ermöglicht.<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> realisierte<br />

den Aufbau und sorgt für den Betrieb<br />

der für POLIKS notwendigen Infrastruktur.<br />

Dazu gehören Server, eine zentrale<br />

Netztechnik sowie Sicherheitskomponenten,<br />

Datenspeicherungs- und<br />

Datensicherungsmedien, die alle im<br />

hochsicheren Data-Center des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> untergebracht sind.<br />

SIDok am Stand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) präsentierte gemeinsam<br />

mit der PDV-Systeme GmbH, das elektronisch<br />

gestützte Senatsinformationsund<br />

Dokumentationssystem SIDok im<br />

Rahmen der CeB<strong>IT</strong> 2007.<br />

Foto: data entry © Cory Docken<br />

Hierfür wurde am 19. und 20. März<br />

2007 am Stand des <strong>IT</strong>-Dienstleisters der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung ein Prototyp des<br />

Verfahrens gezeigt. Das Fachverfahren<br />

SIDok umfasst die Vorbereitung, Durchführung<br />

und Nachbereitung der Staatssekretärskonferenz,<br />


� der Senatssitzungen und der Sitzungen<br />

des Rates der Bürgermeister sowie<br />

die damit verbundene Kommunikation<br />

zwischen den einzelnen Senatsverwaltungen<br />

und der Senatskanzlei. Das bei<br />

SIDok integrierte Dokumentenmanagementsystem<br />

(DMS) VISkompakt Suite<br />

4 der PDV-Systeme GmbH ist laut<br />

Prüfbericht derzeit die beste Lösung für<br />

die Öffentliche Verwaltung. Das Projekt<br />

SIDok und der Dienst DMS sind<br />

Teil der Realisierungsstrategie zur Umsetzung<br />

der eGovernment-Diensteplattform<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> für das Land<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

Wirtschaftssenator Wolf und<br />

Justizsenatorin von der Aue<br />

überzeugten sich von den<br />

Leistungen des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Die Idee einer einheitlichen Behördeneinwahl<br />

war auch Thema auf der CeB<strong>IT</strong><br />

2007. Wirtschaftssenator und Bürgermeister<br />

Harald Wolf ließ sich am Stand<br />

des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) die <strong>Berlin</strong>er Call-Center-<br />

Lösung "<strong>Berlin</strong>-Telefon" mit der einheitlichen<br />

Einwahlnummer 900 demonstrieren<br />

und die Möglichkeiten der<br />

Verknüpfung mit einer bundesweiten<br />

Servicenummer 115 erläutern.<br />

Der große Vorteil dieser Verknüpfung<br />

liegt klar auf der Hand: 115 kann beim<br />

<strong>Berlin</strong> Telefon von einer bestehenden<br />

und erprobten, technischen Infrastruktur<br />

profitieren. Diese sorgt im Land<br />

<strong>Berlin</strong> für den Einsatz der neuen Generation<br />

der Sprachtelefonie mit Voice over<br />

IP.<br />

Seitdem das Registerwesen ausschließlich<br />

elektronisch geschehen muss, schreitet<br />

die Weiterentwicklung des elektronischen<br />

Rechtsverkehrs stetig voran. Um<br />

diese Entwicklung weiter zu unterstützen,<br />

präsentierten die Justizministerin<br />

Brigitte Zypries und die <strong>Berlin</strong>er<br />

Justizsenatorin Gisela von der Aue auf<br />

der CeB<strong>IT</strong> ein 10-Punkte-Programm zur<br />

Förderung des elektronischen Rechtsverkehrs.<br />

Im Anschluss überzeugte sich<br />

von der Aue von der Sicherheit und<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Foto: Wirtschaftssenator und Bürgermeister von <strong>Berlin</strong> Harald Wolf (l.) mit <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong>-Vorstand Konrad Kandziora (r.). Senator Wolf ließ sich am Stand des <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> die Call-Center-Lösung "<strong>Berlin</strong> Telefon" vorführen.<br />

Foto: <strong>Berlin</strong>s Justizsenatorin Gisela von der Aue (r.) im Gespräch mit <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-<br />

Vorstand Konrad Kandziora (l.). Im Mittelpunkt stand unter anderem das EGVP<br />

(Elektronische Gerichts- und Verwaltungspostfach).<br />

Benutzerfreundlichkeit der <strong>Berlin</strong>er Lösung EGVP (Elektronisches Gerichts- und<br />

Verwaltungspostfach) am Stand des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong>.<br />

"Die CeB<strong>IT</strong> ist für uns eine sehr gute Gelegenheit unsere Kompetenz und Produkte<br />

an höchster Stelle zu präsentieren. Das Interesse an einem direkten Austausch ist<br />

erfreulicherweise auf beiden Seiten hoch und hat sicherlich positive �<br />

1/07 � 61


� Auswirkungen auf die weitere Zusammenarbeit",<br />

freute sich Dipl.-Ing.<br />

Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und PROSOZ Herten<br />

werden strategische Partner<br />

Bereits 2006 setzten PROSOZ Herten<br />

und das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> den ersten Meilenstein<br />

für eine erfolgreiche Partnerschaft.<br />

Ausgangspunkt war die bisher größte<br />

Installation eines Sozialhilfeverfahrens<br />

in Deutschland. Im September 2006<br />

entschied sich die Senatsverwaltung<br />

<strong>Berlin</strong> im Rahmen eines europaweiten<br />

Ausschreibungsverfahrens für OPEN/<br />

PROSOZ, das SGB XII-Fachverfahren<br />

des Software- und Beratungshauses aus<br />

Herten.<br />

Die diesjährige CeB<strong>IT</strong> diente den beiden<br />

Unternehmen als Plattform, ihre Zusammenarbeit<br />

zu vertiefen und auszubauen.<br />

Über das „Großprojekt <strong>Berlin</strong>“<br />

hinaus beabsichtigen PROSOZ Herten<br />

und der <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung weitere Serviceleistungen<br />

gemeinsam zur Verfügung zu stellen.<br />

Vom Hosting der Fachverfahren über<br />

die Bereitstellung der Infrastruktur bis<br />

hin zur fachlichen Betreuung z.B. im<br />

Bereich Support können Kunden von<br />

PROSOZ Herten mit kompetenter Unterstützung<br />

rechnen.<br />

„Wir möchten neben der technologischen<br />

Schiene auch verstärkt in die fachliche<br />

Betreuung der Kunden einsteigen.<br />

PROSOZ Herten als führender Anbieter<br />

von Fachverfahren ist für uns ein idealer<br />

Partner, mit dem wir schon jetzt im<br />

Rahmen der <strong>IT</strong>-Unterstützung für das<br />

Land <strong>Berlin</strong> erfolgreich zusammenarbeiten“,<br />

freut sich Konrad Kandziora,<br />

Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, über die<br />

strategische Partnerschaft. Dr. Christoph<br />

Wesselmann bekräftigt: „Qualifizierte<br />

Partnerschaften wie mit dem <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> sind uns sehr wichtig. So können<br />

wir unseren Kunden Serviceleistungen<br />

in direkter, örtlicher Nähe anbieten, die<br />

über ein reines Produkthosting weit hinausgehen.“<br />

1/07 � 62<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Über PROSOZ Herten: PROSOZ Herten unterstützt als Marktführer Kommunen<br />

mit innovativen und praxisgerechten Softwarelösungen sowie einer breiten Palette<br />

von Beratungs- und Qualifizierungsangeboten in den Bereichen Soziales, Jugend,<br />

Bauen und Ordnung.<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> tritt erv-d Vertrag bei<br />

Als Aussteller der CeB<strong>IT</strong> hatte das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />

einen Vertrag über die Nutzung von erv-d (elektronischer Rechtsverkehr Deutschland)<br />

unterschrieben. Damit garantiert der Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

nicht nur der Justiz des Landes <strong>Berlin</strong> die lizenzkostenfreie und uneingeschränkte<br />

Nutzung dieses modernen Justizkommunikationssystems. Bereits heute wird das<br />

EGVP (Elektronische Gerichts- und Verwaltungspostfach) vom Landesamt für<br />

Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />

und von den Amtsgerichten Charlottenburg (Registergericht) und Wedding (Mahngericht)<br />

genutzt.<br />

Der Vertrag wurde schon von den Justizverwaltungen zahlreicher Bundesländer<br />

unterschrieben und genutzt. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übernimmt die Vertragsverpflichtung<br />

für das Land <strong>Berlin</strong>, da die Nutzung des Systems nicht nur für die Justizverwaltung,<br />

sondern für alle Senatsverwaltungen vorgesehen ist.<br />

erv-d ermöglicht die rechtsverbindliche Kommunikation in der deutschen Justiz. Es<br />

verbindet Client und Serverkomponenten der Firmen AM-SoFT und bremen online<br />

services GmbH & Co KG und kommt in zahlreichen Bundesgerichten und Gerichten<br />

der Länder zum Einsatz. �<br />

Vertragsunterzeichnung über die Nutzung von erv-d auf der CeB<strong>IT</strong> 2007:<br />

Geschäftsführer bremen online services, Dr. Stephan Klein (l.), und<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-Vorstand Konrad Kandziora (r.)<br />

Foto: Andreas Klein Photographie


�<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> präsentierte<br />

sich erstmals auf der CeB<strong>IT</strong><br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) zeigte erstmalig eine Auswahl<br />

seiner Lösungen für eine moderne,<br />

effektive und bürgernahe Verwaltung<br />

auf der CeB<strong>IT</strong> in Hannover vom 15. bis<br />

21. März 2007.<br />

Gemeinsam mit dem Landesamt für<br />

Bürger- und Ordnungsangelegenheiten<br />

(LABO), der Polizei und Vertretern von<br />

<strong>Berlin</strong>er Bezirken präsentierte das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> seine Produkte "POLIKS", das<br />

"elektronische Behördenpostfach" und<br />

das "Mobile Bürgeramt" an Stand E32<br />

in Halle 9. Zudem wurde die innovative<br />

Call Center-Lösung "<strong>Berlin</strong>-Telefon"<br />

vorgestellt. "Wir freuen uns gemeinsam<br />

mit Kunden und Partnern unser Serviceportfolio<br />

einem internationalen Fachpublikum<br />

gezeigt zu haben", so Konrad<br />

Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

In seinem Vortrag am Freitag, den 16.<br />

März 2007 im Forum Public Parc Sector<br />

berichtete Konrad Kandziora über die<br />

Modernisierung des <strong>Berlin</strong>er Landesnetzes.<br />

Das Herzstück der Kommunikation<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung wird<br />

aktuell für umfangreiche eGovernmentund<br />

VoIP- Services zur schnellen und<br />

gleichzeitig günstigen "High-speed<br />

Sprach- und Datenautobahn" ausgebaut<br />

(EB). �<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Mit der CeB<strong>IT</strong> 2007 sehr<br />

zufrieden<br />

Sehr zufrieden waren nach sieben Messe-Tagen<br />

die Aussteller der CeB<strong>IT</strong><br />

2007 in Hannover. Das ergab eine<br />

Umfrage des Bundesverbandes Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation<br />

und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM). „Die Aufbruchstimmung<br />

in der Branche war auf<br />

der Messe überall zu spüren“, sagte<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied Harald<br />

Stöber. „Unternehmen wie Privatkunden<br />

investieren derzeit viel in digitale Anwendungen<br />

und Lösungen.“ Zu Beginn<br />

der CeB<strong>IT</strong> hat der B<strong>IT</strong>KOM seine<br />

Wachstumsprognose für die Branche<br />

nach oben geschraubt: Der Verband<br />

erwartet für 2007 ein Plus von 2,0 Prozent.<br />

Die Umsätze mit Informationstechnik<br />

(<strong>IT</strong>), Telekommunikation<br />

(TK) und digitaler Unterhaltungselektronik<br />

sollen auf 149,1 Milliarden<br />

Euro steigen. Wachstumstreiber ist der<br />

<strong>IT</strong>-Sektor mit 3,5 Prozent Plus.<br />

„Neben der guten Konjunktur hat die<br />

Branche selbst mit zahlreichen Innovationen<br />

zum Aufschwung auf der CeB<strong>IT</strong><br />

beigetragen“, erklärte Stöber. Die Messeleitung<br />

habe die Innovationen der Branche<br />

aufgegriffen und genau die richtigen<br />

Schwerpunkte gesetzt. Erstmals seit Jahren<br />

konnte die <strong>IT</strong>K-Schau wieder mehr<br />

Gäste registrieren. Fast jeder vierte der<br />

rund 480.000 Besucher kam aus dem<br />

Ausland. „Die CeB<strong>IT</strong> ist als internationale<br />

Leitmesse bestätigt worden“, so<br />

Stöber. Das sei unter anderem auf dem<br />

Deutsch-Russischen <strong>IT</strong>-Gipfel zu spüren<br />

gewesen. Das Treffen mit fast 500<br />

Teilnehmern war von Bundeswirtschaftsminister<br />

Michael Glos und<br />

dem stellvertretenden russischen Premierminister<br />

Sergey Naryshkin eröffnet<br />

worden. Die CeB<strong>IT</strong> habe sich wieder<br />

einmal auch als ausgezeichnetes Forum<br />

für die besten Köpfe aus Industrie und<br />

Politik erwiesen, sagte B<strong>IT</strong>KOM-<br />

Präsidiumsmitglied Stöber.<br />

Rund ein Drittel mehr Besucher kamen<br />

dieses Jahr zum Mittelstandsforum des<br />

B<strong>IT</strong>KOM in Halle 5. „Breitband, mobile<br />

Kommunikation und <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />

sind Top-Themen im Mittelstand“, erklärte<br />

Stöber. Weitere Schwerpunkte der<br />

CeB<strong>IT</strong> 2007 waren Telematik und Navigation<br />

sowie Systeme für digitale Bürgerdienste.<br />

Viele Fachbesucher interessieren<br />

sich für die Funkerkennungs-Technologie<br />

RFID – das entsprechende Forum des<br />

B<strong>IT</strong>KOM zählte rund 3.000 Gäste.<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM erwartet, dass die Deutsche<br />

Messe AG weiter die großen Trends<br />

aus allen Bereichen der Branche zeigt.<br />

„Auch 2008 sollte die ganze Bandbreite<br />

an Innovationen zu sehen sein“, sagte<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied Stöber in<br />

Hannover. Die Veranstalter hatten im<br />

Januar ein neues Konzept für die CeB<strong>IT</strong><br />

2008 angekündigt. Durch die Verkürzung<br />

auf sechs Messetage von Dienstag bis<br />

Sonntag sinken die Kosten für Aussteller.<br />

Ein wichtiges Thema auf den Ständen und<br />

in Tagungen bleibt auch 2008 die Konvergenz,<br />

also das Zusammenwachsen von<br />

Technologien und Märkten. Davon geht<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied Stöber aus:<br />

„In Zukunft werden praktisch alle <strong>IT</strong>-<br />

Geräte über das Internet miteinander verbunden<br />

sein – zum Vorteil der Unternehmen<br />

und Privatanwender.“ Nachholbedarf<br />

besteht noch im Public Sector: Die<br />

Europäische Kommission sieht Deutschland<br />

beim E Government nur auf Platz 13<br />

der 15 EU-Kernländer. Die CeB<strong>IT</strong> 2008<br />

wird das Thema wieder zu einem Schwerpunkt<br />

machen.<br />

Die CeB<strong>IT</strong> 2007 zählte rund 106.000<br />

ausländische Besucher aus über 100<br />

Ländern. Besonders hervorzuheben ist<br />

die stärkere Präsenz von Besuchern aus<br />

Asien und Nordamerika. Die 6.153 Aussteller<br />

aus 77 Ländern äußerten sich positiv<br />

bis sehr positiv über die gestiegene Zahl<br />

und die Qualität ihrer Gesprächspartner.<br />

Ernst Raue, Vorstand der Deutschen<br />

Messe, Hannover: "Mit der CeB<strong>IT</strong> 2007<br />

haben wir die Trendwende erfolgreich<br />

gemeistert. Das neue Konzept für 2008<br />

baut darauf auf. Die CeB<strong>IT</strong> hat ihre<br />

Rolle als Wirtschaftsmotor und Ideengeber<br />

der Branche bekräftigt."(PM) �<br />

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

1/07 � 64<br />

Wenn Wenn sich sich sich Ihre Ihre Anschrift Anschrift ändert,<br />

ändert,<br />

wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />

schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />

Telefon 90 12 (912) 6080<br />

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2007<br />

. 1 / 2007 Raum für Versandetikett<br />

Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />

möchten Sie nicht einmal selber zur<br />

„Feder“ greifen?<br />

Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />

Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />

direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />

freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />

und Artikel aus Ihren<br />

Reihen.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im<br />

Juli. Der Redaktionsschluss ist am<br />

11. Mai 2007.<br />

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Redaktion: Redaktion:<br />

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2.75O<br />

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<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, Senatsverwaltung Senatsverwaltung für für Inneres Inneres und und Sport, Sport, <strong>Berlin</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong><br />

Prof. Prof. Dr. Dr. Ing. Ing. Peter Peter Kayser, Kayser, FHTW FHTW FHTW <strong>Berlin</strong> <strong>Berlin</strong> / / Institut Institut IKO, IKO, <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong><br />

Faye Faye Preusse, Preusse, M.A., M.A., FHTW FHTW <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong><br />

Andreas Andreas W. W. W. Schneider, Schneider, AWS-Consulting, AWS-Consulting, <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr.2/2OO7 Nr.2/2OO7 erscheint voraussichtlich im im Juli Juli 2OO7<br />

Jeder Zweite arbeitet am Computer<br />

<strong>Berlin</strong> - In der EU hat jetzt zum ersten Mal der Anteil der Beschäftigten, die im<br />

Job einen PC benutzen, die Marke von 50 Prozent geknackt. Die Quote legte<br />

zwischen 2005 und 2006 um zwei Punkte zu - von 49 Prozent auf 51 Prozent.<br />

In Deutschland haben im vergangenen Jahr 56 Prozent aller Beschäftigten beruflich<br />

am Computer gearbeitet. Das ist Platz 7 im Vergleich aller 25 EU-Nationen, wie der<br />

Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien<br />

(B<strong>IT</strong>KOM) in <strong>Berlin</strong> mitteilte. (PM) �

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