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Transkription und Segmentation von Oszillogrammen ... - IPdS in Kiel

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Aussage darüber treffen zu können, ob diese beiden Silben tatsächlich den gleichen phonetischen<br />

Status haben. Wenn die Silbe betont ist, muß sogar /E 6/ gesetzt werden. So wird scherzte<br />

zu / S ’E 6 t s t @ /.<br />

4.12 Affrikaten im Deutschen<br />

Wörter wie Pfad, Pferd, Verpflegung, . . . werden immer mit / p f / transkribiert, damit die<br />

Buchstabenkomb<strong>in</strong>ation pf selbst bei tatsächlicher Aussprache ohne Verschluß phonologisch<br />

unterschieden werden kann <strong>von</strong> Wörtern, die mit f beg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> niemals mit / p f / realisiert<br />

werden.<br />

4.13 Das orthographische <br />

wird immer mit / k v / transkribiert. E<strong>in</strong>e Realiserung mit Vokal gilt als hyperartikuliert<br />

<strong>und</strong> kommt <strong>in</strong> der natürlichen Sprache nicht vor. Als Beispiel betrachte man Wörter wie<br />

Qualität.<br />

5 Unser modifiziertes deutsches SAMPA Zeichen<strong>in</strong>ventar<br />

Aus der Sicht der Sprachsynthesegruppe am IPSK wurde es 2005 notwendig, e<strong>in</strong>erseits aus<br />

re<strong>in</strong> technischen <strong>und</strong> andererseits aus phonologisch-phonetischen Gründen e<strong>in</strong> paar kle<strong>in</strong>ere<br />

Änderungen am ursprünglichen SAMPA fürs Deutsche vorzunehmen. Beispielsweise wird aus<br />

Gründen e<strong>in</strong>er problemlosen Verarbeitung <strong>in</strong> UNIX-Programmen der Glottalverschluß nicht als<br />

” ?“ sondern als Q“ notiert. Um e<strong>in</strong>e bessere Lesbarkeit bei Mehrzeichen-Symbolen (wie z.B.<br />

”<br />

“e:, oder aU) zu gewährleisten, wird zwischen allen SAMPA-Symbolen e<strong>in</strong> Space e<strong>in</strong>gefügt.<br />

Dies stellt gleichzeitig sicher, daß Affrikaten oder Diphthonge mit vokalisiertem ke<strong>in</strong>e<br />

eigenen Symbole mehr besitzen, obwohl dies im ursprünglichen SAMPA der Fall war.<br />

Wichtiger ist aber das neue Regelsystem zu Haupt- <strong>und</strong> Nebenbetonungen <strong>und</strong> die Erweiterung<br />

der Vokalklassen: neben den ungespannten kurzen <strong>und</strong> gespannten langen Vokalen ist die<br />

Klasse der gespannten kurzen Vokale h<strong>in</strong>zugekommen. Außerdem kann jeder Vokal noch hauptbetont<br />

werden, denn jedes Wort (auch E<strong>in</strong>silbler) hat genau e<strong>in</strong>e Hauptbetonung. So entstehen<br />

sechs Vokalklassen, die deutlich unterschiedlich häufig besetzt s<strong>in</strong>d (Wir zählen an dieser Stelle<br />

mögliche Nebenbetonungen nicht mit, da nicht alle Vokale nebenbetont auftreten).<br />

5.1 Was ist mit dem Glottalverschluß?<br />

Glottalverschlüsse s<strong>in</strong>d an vokalischen Wortanfängen obligatorisch. Sie s<strong>in</strong>d aber auch an Morphemanfängen<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Worts möglich <strong>und</strong> üblich. Zu den Problemfällen zählt das Aufe<strong>in</strong>andertreffen<br />

<strong>von</strong> zwei Vokalen (Hiat) wie <strong>in</strong> Reaktion / r e a k t s i ’o: n /, wo ke<strong>in</strong> Glottalverschluß<br />

vorkommt, <strong>und</strong> reaktionär /r “e Q a k t i o n ’E: r/ wo allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>er auftritt (weitere<br />

Beispiele: real / r e Q ’a: l /.<br />

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