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Transkription und Segmentation von Oszillogrammen ... - IPdS in Kiel

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Wir bevorzugen auch bei den erstgenannten Wörtern die kanonische Form mit /r i/ (z.B. /p E r<br />

i ’o: d @/), die als Aussprache möglich ist <strong>und</strong> bei allen Wörtern zu e<strong>in</strong>er richtigen Form führt.<br />

4.3 Wann wird zu /j/?<br />

Bei der Aussprache <strong>von</strong> Wörtern wie speziell, Kalium, asiatisch, Spanier, Australier, Tradition,<br />

Religion, Britannien, Familien, Aktie, Diskussion, Material, . . . kann die Vokalfolge +Vokal<br />

durch /i/+Vokal oder durch /j/+Vokal realisiert werden. Sicher gibt es Wörter, die wie etwa<br />

Stadion, Medium, Razzia, Kaviar, Kolloquium bevorzugt mit /i/+Vokal ausgesprochen werden,<br />

<strong>und</strong> andere Wörter, die wie etwa Italiener, Union, Komödie, familiär eher mit /j/+Vokal realisiert<br />

werden. Aber ganz unmöglich ist /j/+Vokal bei Biennale, Biologie, Insignien, Abbreviation, . . . .<br />

Hier muß e<strong>in</strong> /i/ realisiert werden.<br />

Um wieder Fehler zu vermeiden, wird bei all diesen Wörtern das auch als /i/ transkribiert,<br />

da diese als Aussprache immer möglich ist, wenngleich sie vere<strong>in</strong>zelt als hyperartikuliert<br />

empf<strong>und</strong>en wird. Die Variante mit /j/ würde aber <strong>in</strong> letzteren Beispielen e<strong>in</strong>deutig zur falschen<br />

Aussprache führen.<br />

4.4 Wann wird zu /H/?<br />

Das /H/ steht für den Approximanten /� / <strong>in</strong> z.B. Etui, Biskuit, . . . . Dieser Laut wird aber auch<br />

Wörtern wie Venezuela, twisten, visualisieren, spirituell, l<strong>in</strong>gual, Ritual, Statue, eventuell, . . .<br />

unterstellt. Er kann aber nicht <strong>in</strong> Wörtern wie Dual auftreten. Wir wählen gr<strong>und</strong>sätzlich, wenn<br />

irgend möglich, e<strong>in</strong>e <strong>Transkription</strong> mit /u/, lassen aber das /H/ <strong>in</strong> zw<strong>in</strong>genden Fällen (wie z.B. /<br />

Q e t H ’i: /) zu, obwohl es nicht als Phonem des Deutschen gilt.<br />

4.5 Auslautverhärtung<br />

Die Auslautverhärtung gehört zur Standardaussprache des Deutschen. Sie tritt <strong>in</strong> der kanonischen<br />

Form ganz selbstverständlich <strong>in</strong> Wörtern wie hob / h ’o: p /, Leid / l ’aI t /, Spielzeug<br />

/ S p ’i: l t s OY k / oder fliegt / f l ’i: k t / auf.<br />

Die Endung wie etwa <strong>in</strong> König wird kanonisch mit /C/ transkribiert: / k ’2: n I C / (aber<br />

Könige / k ’2: n I g @ /).<br />

4.6 Sproßkonsonanten oder -vokale<br />

In der phonetischen Realisation vere<strong>in</strong>zelt auftretende Sproßkonsonanten wie etwa <strong>in</strong> sollst<br />

[z ¦ ltst] werden kanonisch nicht transkribiert: /z ’O l s t/. Allerd<strong>in</strong>gs werden die <strong>in</strong> der Orthographie<br />

vorgegeben Konsonanten sehr wohl transkribiert, wie z.B. <strong>in</strong> hältst /h ’E l t s t/, obwohl<br />

aus phonetischer Sicht ke<strong>in</strong> wesentlicher Unterschied auszumachen ist.<br />

Diese Fälle sollten nicht verwechselt werden mit Wörtern wie Arzt / a 6 t s t / <strong>und</strong> jetzt / j ’E t s t<br />

/, denn hier führt bereits alle<strong>in</strong> das <strong>in</strong> der kanonischen Form <strong>und</strong> tatsächlichen Aussprache<br />

zu / t s /.<br />

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