Alles über Boxenselbstbau - Intertechnik

Alles über Boxenselbstbau - Intertechnik Alles über Boxenselbstbau - Intertechnik

intertechnik.de
von intertechnik.de Mehr von diesem Publisher
05.11.2012 Aufrufe

dung mit Bitumen-Dämmplatten. Um Gehäusematerialien reproduzierbar miteinander vergleichen zu können, verwenden wir ein Testgehäuse, das fünfseitig aus Sandwichwänden besteht. Ein Innen- und ein Außengehäuse aus 19er-Spanplatten mit 25 Millimeter Quarzsand als Zwischenlage sorgen bei dieser Konstruktion für eine enorm gute Schalldämmung. Die sechste Seite ist demontierbar; hier lassen sich beliebige Testwände einbauen. Im Innern des Gehäuses befinden sich zwei Kammern, deren Trennwand mit einem 18-Zentimeter-Tieftöner bestückt ist. Dieser beschallt die Testwand von innen – was draußen ankommt, ist durch die Materialprobe hindurch gedrungen, denn die Sandwich-Wände sind praktisch schallundurchlässig. Ein Messmikrofon nimmt diesen Schall im Abstand von 20 Zentimetern zur Oberfläche der Materialprobe auf. Außerdem ist in Plattenmitte ein Beschleunigungssensor montiert, der die Schwingungen der Testwand direkt misst. Die akustische Messung wird über das MLSSA- System ausgewertet, die Schwingungsmessung führt das DAA- Spro-Messsystem mit Sinussignalen durch. Acht Materialproben standen für diese Messreihe zur Verfügung: MDF in 16, 19 und 28 mm Stärke, 19er-Spanplatte, 19er- Tischlerplatte, 18er-Birkenmultiplex, 20 mm Betonspanplatte und 20 mm Schiefer. Die Vibrationsmessungen erfassen den Bereich von 100 Hz bis 12 kHz, die Schalldruckmessungen reichen von 100 Hz bis 10 kHz und sind jeweils über eine halbe Oktave integriert dargestellt, um die Übersichtlichkeit zu verbessern. Die Messung der 19er-MDF- Platte ist zum Vergleich jeweils gepunktet unterlegt. Dämm-Index Die MLSSA-Software bietet eine Funktion, die es erlaubt, einen Index der Schalldämmung zu erstellen: Das Programm errechnet den durchschnittlichen Schalldruckpegel in einem vorgegebenen Frequenzbereich. So ergeben sich Werte, die es erlauben, die Werkstoffe miteinander zu vergleichen. Als Maßstab diente das meistverwendete Gehäusematerial, die 19er-MDF-Platte. Die Pegeldifferenzen zu diesem Vergleichsnormal wurden in Prozentwerte umgerechnet. Daraus ergibt sich folgende Hitliste: 250% 200% 150% 100% 50% 0% Schiefer 20 mm Betonsppl. 20 mm MDF 28 mm MDF 19 mm MDF 16 mm Spanplatte 19 mm Birkenm. 18 mm Tischlerpl. 19 mm Fazit Viel hilft viel – das gilt wie so oft auch beim Gehäusebau. Massereiche Werkstoffe, insbesondere Schiefer, aber auch die Betonspanplatte liefern die mit Abstand besten Ergebnisse. Dass 28er- MDF besser abschneidet als 19er, verwundert ebenfalls nicht. Erstaunen löst das hervorragende Abschneiden von 16 mm MDF aus – kaum schlechter als 19 Millimeter. Die Spanplatte kann da nicht mithalten, leistet sich aber keinen groben Ausrutscher und ist im Preis-Leistungs-Verhältnis durchaus konkurrenzfähig. Dass Birkenmultiplex schwächer als Spanplatte abschneidet, überrascht. Dass die Tischlerplatte keine Chance hat , war dagegen vorhersehbar. ■

Boxenselbstbau I Bausätze Boxen für Kenner Wer Lautsprecher selber baut, kann eine Menge lernen und persönliche Vorstellungen verwirklichen. Mit den richtigen Bausätzen lohnt sich die Sache auch klanglich. Test: Wolfram Eifert Fotos: Julian Bauer,Tilman Schreiber E ine Faustregel besagt, dass die Gehäuse bei hochwertigen HiFi-Boxen die Hälfte der Herstellungskosten verschlingen. Die Globalisierung mag für sinkendende Preise sorgen, an der prozentualen Verteilung der Kosten ändert sie wenig. Wer seine Boxen selber baut, hat deshalb nach wie vor gute Chancen, etwas zu sparen. Er 10 stereoplay / Boxenselbstbau muss nur die richtigen Bauteile erwischen und darf seine Arbeitszeit selbstredend nicht rechnen. Dafür gibt es einen beträchtlichen Lerneffekt und die Aussicht auf ausgefallene technische Lösungen, die bei Fertigboxen eher selten sind. Hobbyisten mit dem nötigen Grundlagenwissen in Sachen Chassis, Frequenzweichen und Messtechnik (mehr dazu auf Seite 18) konstruieren ihre Boxen selber, Anfänger aber sollten auf erprobte Bauvorschläge zurückgreifen. Bei Komplettbausätzen kann wenig schiefgehen Drei solcher Komplettbausätze zwischen 350 und knapp 1000 Euro pro Paar ohne Gehäuse hat stereoplay unter die Lupe genommen; alle sind auf ihre Art besonders reizvoll. Zum Lieferumfang zählen Chassis, Weichenbauteile, Anschlussterminal und die wichtigsten Kleinteile. Dazu gibt es detaillierte Gehäusebaupläne auf der Basis rechteckiger Plattenzuschnitte, die jeder Baumarkt herstellen kann. www.stereoplay.de

dung mit Bitumen-Dämmplatten.<br />

Um Gehäusematerialien reproduzierbar<br />

miteinander vergleichen<br />

zu können, verwenden wir<br />

ein Testgehäuse, das fünfseitig<br />

aus Sandwichwänden besteht.<br />

Ein Innen- und ein Außengehäuse<br />

aus 19er-Spanplatten mit<br />

25 Millimeter Quarzsand als<br />

Zwischenlage sorgen bei dieser<br />

Konstruktion für eine enorm<br />

gute Schalldämmung.<br />

Die sechste Seite ist demontierbar;<br />

hier lassen sich beliebige<br />

Testwände einbauen. Im Innern<br />

des Gehäuses befinden sich zwei<br />

Kammern, deren Trennwand mit<br />

einem 18-Zentimeter-Tieftöner<br />

bestückt ist. Dieser beschallt die<br />

Testwand von innen – was draußen<br />

ankommt, ist durch die Materialprobe<br />

hindurch gedrungen,<br />

denn die Sandwich-Wände sind<br />

praktisch schallundurchlässig.<br />

Ein Messmikrofon nimmt<br />

diesen Schall im Abstand von 20<br />

Zentimetern zur Oberfläche der<br />

Materialprobe auf. Außerdem ist<br />

in Plattenmitte ein Beschleunigungssensor<br />

montiert, der die<br />

Schwingungen der Testwand<br />

direkt misst. Die akustische<br />

Messung wird <strong>über</strong> das MLSSA-<br />

System ausgewertet, die Schwingungsmessung<br />

führt das DAA-<br />

Spro-Messsystem mit Sinussignalen<br />

durch.<br />

Acht Materialproben standen<br />

für diese Messreihe zur Verfügung:<br />

MDF in 16, 19 und 28 mm<br />

Stärke, 19er-Spanplatte, 19er-<br />

Tischlerplatte, 18er-Birkenmultiplex,<br />

20 mm Betonspanplatte<br />

und 20 mm Schiefer. Die Vibrationsmessungen<br />

erfassen den Bereich<br />

von 100 Hz bis 12 kHz, die<br />

Schalldruckmessungen reichen<br />

von 100 Hz bis 10 kHz und sind<br />

jeweils <strong>über</strong> eine halbe Oktave<br />

integriert dargestellt, um die<br />

Übersichtlichkeit zu verbessern.<br />

Die Messung der 19er-MDF-<br />

Platte ist zum Vergleich jeweils<br />

gepunktet unterlegt.<br />

Dämm-Index<br />

Die MLSSA-Software bietet eine<br />

Funktion, die es erlaubt, einen<br />

Index der Schalldämmung zu erstellen:<br />

Das Programm errechnet<br />

den durchschnittlichen Schalldruckpegel<br />

in einem vorgegebenen<br />

Frequenzbereich. So ergeben<br />

sich Werte, die es erlauben, die<br />

Werkstoffe miteinander zu vergleichen.<br />

Als Maßstab diente das<br />

meistverwendete Gehäusematerial,<br />

die 19er-MDF-Platte. Die<br />

Pegeldifferenzen zu diesem Vergleichsnormal<br />

wurden in Prozentwerte<br />

umgerechnet. Daraus<br />

ergibt sich folgende Hitliste:<br />

250%<br />

200%<br />

150%<br />

100%<br />

50%<br />

0%<br />

Schiefer 20 mm<br />

Betonsppl. 20 mm<br />

MDF 28 mm<br />

MDF 19 mm<br />

MDF 16 mm<br />

Spanplatte 19 mm<br />

Birkenm. 18 mm<br />

Tischlerpl. 19 mm<br />

Fazit<br />

Viel hilft viel – das gilt wie so<br />

oft auch beim Gehäusebau.<br />

Massereiche Werkstoffe,<br />

insbesondere Schiefer, aber<br />

auch die Betonspanplatte<br />

liefern die mit Abstand besten<br />

Ergebnisse. Dass 28er-<br />

MDF besser abschneidet<br />

als 19er, verwundert ebenfalls<br />

nicht. Erstaunen löst<br />

das hervorragende Abschneiden<br />

von 16 mm MDF<br />

aus – kaum schlechter als<br />

19 Millimeter. Die Spanplatte<br />

kann da nicht mithalten,<br />

leistet sich aber keinen groben<br />

Ausrutscher und ist im<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

durchaus konkurrenzfähig.<br />

Dass Birkenmultiplex<br />

schwächer als Spanplatte<br />

abschneidet, <strong>über</strong>rascht.<br />

Dass die Tischlerplatte<br />

keine Chance hat , war<br />

dagegen vorhersehbar. ■

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!