Juli-August - Internationaler Bodensee-Club eV
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<strong>Juli</strong> <strong>August</strong><br />
2012<br />
Kultur<strong>Internationaler</strong><br />
am<br />
<strong>Bodensee</strong><br />
<strong>Bodensee</strong>-<strong>Club</strong> e.V.
Liebe Leserinnen und Leser der „Kultur am <strong>Bodensee</strong>“,<br />
„Die Freiheit des Menschen<br />
liegt nicht darin, dass er tun<br />
kann, was er will, sondern<br />
dass er nicht tun muss, was<br />
er nicht will.“ Jean-Jacques<br />
Rousseau.<br />
Dies ist wohl eines der bekanntesten<br />
Zitate des Genfer<br />
Uhrmachersohns, der<br />
am 28. Juni 1712 geboren wurde. Er soll auch den Satz<br />
gesagt haben, „Retour à la nature“, der aber in keiner<br />
seiner Schriften so gefunden wurde. Interessant ist, dass<br />
Rousseau schon zu seiner Zeit nur durch einige wenige<br />
programmatische Formulierungen bekannt war; eine<br />
Nachforschung hat ergeben, dass sich seine Werke sehr<br />
wenig verkauft hatten. Aber die Auseinandersetzung mit<br />
Rousseaus Leben und Arbeiten ermöglicht uns heute einen<br />
neuen und kritischen Blick auf unsere eigene Zeit.<br />
Das gilt insbesondere für die Beobachtung der Veränderungen<br />
in der globalisierten Welt.<br />
Der Blick auf unsere regionale Kunst- und Kulturwelt ist<br />
insbesondere im Sommer ausserordentlich weit: Die Art<br />
Basel – ich zähle Basel jetzt zu unserem Einzugsgebiet,<br />
schliesslich fliesst der Rhein auch dorthin – zeigt uns,<br />
dass Kunst als Wertanlage offensichtlich eine gesuchte<br />
Alternative in Zeiten finanzieller Unsicherheit ist. Das ist<br />
2<br />
editorial<br />
doch sehr bemerkenswert und zu wünschen wäre, dass<br />
damit auch förderungswürdige Künstler mehr Aufmerksamkeit<br />
finden würden.<br />
Bemerkenswert ist auch der Auftritt der Philharmonie der<br />
Nationen mit ihrem Dirigenten Justus Franz am 4. <strong>August</strong><br />
auf der Insel Mainau. In interkultureller Zusammenarbeit<br />
werden musikalische Werke, die ohne internationale<br />
Sprachkenntnisse zu verstehen sind, erarbeitet. Im Zentrum<br />
steht die gemeinsame Interpretation. Die Idee des<br />
internationalen, grenzüberschreitenden Miteinanders ist<br />
auch ein Grundanliegen des IBC.<br />
Es gibt noch weitere Glanzpunkte, so z.B. auch Anfang<br />
<strong>August</strong> wieder ein „Kunstfestival“ im Kleinen im Konstanzer<br />
Palmenhaus, oder die attraktiven Angebote im Napoleon-<br />
Schlösschen auf dem Arenenberg, oder die Chagall-Ausstellung<br />
in Lindau und nicht zuletzt die mitreißende Pipilotti<br />
Rist Schau im Kunstmuseum St. Gallen, um nur einige zu<br />
nennen. Das verlockende Angebot rund um den See ist<br />
noch viel reicher. Es lohnt sich ein Blick auf die nächsten<br />
Seiten und auf die Termine.<br />
Viele Anregungen in unserer Kunst- und Kulturlandschaft<br />
am <strong>Bodensee</strong> wünscht Ihnen<br />
Josef Bieri, Präsident des IBC.
titelseite<br />
editorial 2<br />
panorama<br />
Wozu Kultur? 4<br />
KUB Sammlungsschaufenster Architekturmodelle Peter Zumthor 6<br />
Kunst im Palmenhaus – ZEITKUNST Kulturtage 2012 10<br />
bildende kunst<br />
Otten Kunstraum 34.699 Tage – Gottfried Honegger 12<br />
Kunstmuseum Thurgau 10.000 Stunden. Über Handwerk, Meisterschaft und<br />
Scheitern in der Kunst 16<br />
Günter Fruhtrunk. Farbe Rhythmus Existenz 19<br />
Zwei Sichtweisen – eine Ausstellung<br />
Burma, Birma, Myanmar – drei Namen ein faszinierendes<br />
Land Mimi Manzecchi/Malerei &<br />
Frauen – Fremde – Gesichter, die vom Leben erzählen<br />
Heide-Ilka Weber/Fotografie 20<br />
Bottighofen – Wo Kunst zuhause ist 24<br />
Happy Birthday Gottfried Prölß 28<br />
Eine Ausstellung bei Maximilian’s 29<br />
literatur<br />
Fritz Mühlenweg – eine literarische Ausstellung 30<br />
„Hermann Hesse – Vom Wert des Alters“ mit Fotografien des Dichters<br />
von Martin Hesse 33<br />
musik<br />
Kammermusiktage Bergkirche Büsingen 20-jähriges Jubiläum 34<br />
Justus Frantz und seine Philharmonie der Nationen kommen auf die Mainau<br />
36<br />
impressum 38<br />
termine 39<br />
Marc Chagall, by Philippe Halsman, © Halsman Archive; Es handelt sich um eine Aufnahme aus dem Jahr 1955.<br />
Zu sehen ist der Chagall jener Jahre, um den es in der aktuellen Ausstellung im Stadtmuseum Lindau geht –<br />
„Chagall – Magie des Lichts“<br />
3
pano<br />
rama<br />
Aufgrund der teils heftig geführten Diskussionen um eine Novellierung des Urheberrechts, das schwerpunktmäßig<br />
auf dem Urheberrechtsgesetz aus dem Jahr 1965 beruht, geben wir hier einen Auszug aus einer medienpolitischen<br />
Grundsatzrede von Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien wieder, die er bei der Eröffnung der<br />
CDU- Media- Night in Berlin gehalten hat. Dies auch als Ermunterung und Hinweis darauf, dass durch gemeinsames<br />
Handeln, durch Einsatz und Engagement überholte Strukturen zu verändern sind.<br />
Wozu Kultur ?<br />
Staatsminister Bernd Neumann: Staat darf Urheber nicht allein lassen<br />
Zum Urheberrecht erklärte Bernd Neumann: „Die größte<br />
kulturpolitische Herausforderung dieser Zeit ist der<br />
4<br />
Kulturstaatsminister Bernd Neumann, Foto: Patrick Pfeiffer<br />
Schutz des geistigen Eigentums auch im Internet.<br />
Denn noch nie waren Inhalte so verletzlich wie heute.
Was manche mit einem verharmlosenden Unterton als<br />
‚Internetpiraterie‘ abtun, betrifft im Kern das Schicksal<br />
von hunderttausenden Kreativen! Die weitverbreitete<br />
Gratis-Mentalität im Internet bedroht letzten Endes auch<br />
unsere kulturelle Vielfalt. Die Verwerter sind aufgerufen,<br />
auf die Nutzer zuzugehen und attraktive Technologien<br />
und Geschäftsmodelle für die digitale Nutzung von Werken<br />
zu entwickeln, die neue Zielgruppen erreichen und<br />
neue Einnahmequellen erschließen. Selbst die innovativsten<br />
Geschäftsmodelle werden jedoch an ihre Grenzen<br />
stoßen, solange illegale Gratis-Angebote nur einen<br />
Mausklick entfernt sind. Daher kann der rechtliche Rahmen<br />
nicht so bleiben, wie er ist. Hier ist es an der zuständigen<br />
Bundesjustizministerin, Leitplanken zu ziehen<br />
und ihren Ankündigungen des ‚Dritten Korbs‘ der Urheberrechtsnovelle<br />
endlich Taten folgen zu lassen. Es darf<br />
nicht der Eindruck entstehen, als würde sich der Staat<br />
gegenüber den Urhebern aus seiner Verantwortung<br />
stehlen, er darf die Urheber nicht allein lassen.<br />
Gott sei Dank hat sich jetzt eine beeindruckende Zahl<br />
von Künstlerinnen und Künstlern zusammengetan, um in<br />
Erklärungen und Protestaktionen für ihr Recht am geistigen<br />
Eigentum zu kämpfen. Sie verdienen unsere volle<br />
Solidarität.“<br />
i<br />
Bernd Neumann ist seit 2005 Staatsminister bei der Bundeskanzlerin und<br />
Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien. Von 1991 bis 1998<br />
war er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Forschung<br />
und Technologie beziehungsweise ab 1994 beim Bundesminister für Bildung,<br />
Wissenschaft, Forschung und Technologie<br />
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5
KUB Sammlungsschaufenster<br />
Peter Zumthor im Atelier<br />
Mit der Präsentation der Architekturmodelle des Pritzker-<br />
Preisträgers Peter Zumthor ermöglicht das Kunsthaus<br />
Bregenz erstmals einen Einblick in einen Teil seiner einer<br />
breiten Öffentlichkeit bisher unbekannten Sammlung. Bereits<br />
vor der Eröffnung des von Zumthor entworfenen<br />
Hauses im Jahr 1997 wurden Ankäufe von Werken internationaler<br />
Künstler getätigt, die an der Schnittstelle von<br />
Kunst und Architektur arbeiten. Wichtige Schenkungen,<br />
etwa von Donald Judd oder Per Kirkeby, anlässlich von<br />
Ausstellungen und Publikationen in Zusammenarbeit mit<br />
6<br />
dem KUB erweiterten dann die Sammlung. In den letzten<br />
drei Jahren schließlich wurden Werke aus den großen<br />
Einzelausstellungen angekauft oder dem Haus von den<br />
Künstlerinnen und Künstlern als Gegenleistung für die<br />
Zusammenarbeit überlassen.<br />
Eines der größten Konvolute der Sammlung bilden über<br />
300 Architekturmodelle von Peter Zumthor. Ein Teil davon<br />
wurde seit der großen, sehr erfolgreichen Einzelausstellung<br />
2007, die über 30.000 Besucher anlockte, vom KUB
Architekturmodelle Peter Zumthor<br />
© Atelier Peter Zumthor & Partner<br />
archiviert. Dazu kamen und kommen ständig weitere Modelle,<br />
die fast wöchentlich vom Graubündner Büro des in<br />
Basel geborenen Architekten auf den Weg nach Bregenz<br />
geschickt werden und ebenfalls als Dauerleihgaben in<br />
die Sammlung eingegliedert werden.<br />
Ihren Platz findet sie nun unmittelbar neben dem Kunsthaus<br />
Bregenz. Dort wurde in den 200 Quadratmeter großen<br />
Räumlichkeiten im ersten Stockwerk des Postgebäudes<br />
eine Art Schaulager eingerichtet, dessen Kon-<br />
zeption und Gestaltung in enger Absprache mit Peter<br />
Zumthor und dem Kurator Thomas Durisch erfolgte. Vorgestellt<br />
werden sowohl realisierte Bauten als auch Projekte,<br />
die Entwurf geblieben sind. Die Präsentation zeigt<br />
in ihrer Vielfalt die überragende Rolle, die das Arbeiten<br />
mit Modellen und Materialien wie Holz, Metall oder Lehm<br />
im Schaffen des Ateliers Peter Zumthor spielt. Er bezeichnet<br />
das neue Schaulager als einen Speicher architektonischer<br />
Energie, die hautnah wirkt und bringt damit<br />
gleichzeitig zum Ausdruck, dass die Arbeit am Computer<br />
7
© Atelier Peter Zumthor & Partner<br />
für ihn nicht zielführend ist, weil die vermeintliche Dreidimensionalität<br />
doch immer zweidimensional bleibe. Je<br />
mehr Computer, desto mehr virtuelle Modelle, sagt er<br />
und erklärt, dass er höchst praktisch, realistisch, haptisch<br />
mit dem Modell arbeitet. Ihn interessieren emotionale<br />
Räume, die er kennt bevor er sie baut, die er durchlaufen<br />
kann und anhand der Materialien die Wirkung des Lichts<br />
sieht, wie die echte Sonne sich bricht, wie Wände reflektieren.<br />
Es widerspricht seiner Philosophie mit der Zeichnung<br />
ans Bauen zu gehen und erst nach Fertigstellung<br />
8<br />
das reale Ergebnis zu sehen. Ich mache nur wenige Dinge<br />
mit dem Bleistift, erklärt er, ich entwerfe am Modell, das<br />
etwas von der Atmosphäre des Fertigen darstellen soll.<br />
Und wenn aus dem Modell keine Realität wird hält er sich<br />
an das Credo seiner Mutter, wonach „nie öppis verlore<br />
isch, sondern alles erhalte bliebt“. Dass dem so ist verdankt<br />
er der Initiative des KUB, das die Räumlichkeiten<br />
für all diese Arbeiten zur Verfügung stellt. Sonst wäre<br />
vieles zerstört, bekennt er; denn er hätte nicht den Platz,<br />
um alles zu archivieren.
Nach der nunmehr laufenden Zumthor-Schau soll im<br />
nächsten Jahr eine Auswahl aus den Dauerleihgaben<br />
zum Themenbereich Architektur und Landschaft zusammengestellt<br />
werden. Außerdem trägt man sich im KUB<br />
mit dem Gedanken, nach einer über 20-jährigen Zusammenarbeit<br />
eine Art „Studienzentrum Peter Zumthor“ zu<br />
etablieren. Unsere Sammlung, so Kurator Rudolf Sagmeister,<br />
ist seit der Einzelausstellung 2007 ständig gewachsen.<br />
Und ein Teil des Erfolgs des KUB beruht<br />
schließlich auf dem programmatischen Konzept, immer<br />
wieder den facettenreichen Verbindungen von Kunst und<br />
Architektur nachzuspüren und sie zu präsentieren.<br />
bis 28.10.2012, täglich 10– 20 Uhr<br />
KUB Sammlungsschaufenster<br />
Seestrasse 5 | A-6900 Bregenz | T +43 5574 48594-0<br />
kub@kunsthaus-bregenz.at | www.kunsthaus-bregenz.at<br />
Monique Würtz<br />
9
Kunst im Palmenhaus – ZEITKUNST Kulturtage 2012<br />
2009 fand unter dem Titel „Kunst im Palmenhaus, Skulptur<br />
und Plastik im Dialog mit exotischer Natur“ zum ersten<br />
Mal im Palmenhaus Konstanz eine Ausstellung von<br />
ZEITKUNST mit renommierten Künstlern aus Baden-<br />
Württem berg und der Schweiz statt.<br />
ZEITKUNST ist ein Unternehmen des Galeristen und<br />
Kunsthistorikers Chris tian Trepulka, der neue Wege beschreitet,<br />
um authentische Kunstwerke dem privaten und<br />
öffentlichen Bereich zugänglich zu machen. ZEITKUNST<br />
setzt sich in ihrem Ausstellungskonzept u.a. zum Ziel,<br />
außergewöhnliche, „exotische“ Ausstellung räumlichkeiten<br />
zu suchen, um so der Kunst neue Räume der Präsentation<br />
zu erschließen, jenseits der farbneutralen weißen,<br />
nüchternen, sterilen Räume des „White Cube“. Dadurch<br />
soll entgegen dem Postulat der konventionellen Kuratoren<br />
vermieden werden, die Ausstellungsarchitektur hinter das<br />
Kunstwerk zu stellen. Es soll bewusst zu einer Interaktion<br />
zwischen Architektur und Kunstwerk kommen. Basierend<br />
auf dieser Philosophie bot sich das Palmenhaus am Hussenstein<br />
als idealer Ausstellungsort an.<br />
An einem solchen Ort konnten Skulptur und Plastik in einen<br />
spannenden Dialog mit dem in seinem Urzustand<br />
belassenen Gebäude mit der exotischen Natur dieses<br />
Or tes eintreten. Hier gingen Natur und Kunst eine beeindruckende<br />
Symbiose ein. Der Gegensatz von Natur als<br />
Kunst im Urzustand, als das was von selbst ist und Kunst<br />
als vom Künstler bearbeitete, nachgebildete Natur, wurde<br />
in diesem Ambiente für den Betrachter besonders anschaulich<br />
erfahrbar.<br />
Der außergewöhnliche Ort – das Palmenhaus ist ein Ereignis<br />
für sich selbst – und die Verlegung der Vernissagen<br />
in die Abendstunden (21.00 Uhr), so wie die Ausgestaltung<br />
des Rahmenprogramms, ließen die Veranstaltungen<br />
für die zahlreichen Besucher zu einem Fest der Sinne<br />
werden.<br />
Was erwartet die Besucher?<br />
Eine Ausstellung von Skulpturen und Plastiken, die einen<br />
Querschnitt zeitgenössischer Bildhauerei präsentieren im<br />
10<br />
Innen- und Außenbereich des Palmenhauses. Auf einem<br />
Rundweg erlebt und entdeckt der Besucher die Kunstwerke<br />
einer großen Anzahl renommierter Künstler aus<br />
dem In- und Ausland in ihrem Kontext mit Natur und Architektur.<br />
Besonderes Highlight: Rundgang bei Dunkelheit<br />
– die Kunstwerke werden stimmungsvoll mit Licht in<br />
Szene gesetzt.<br />
Die Ausstellung wird ergänzt durch ein Rahmenprogramm<br />
musikalischer und literarischer Art. Inmitten dieser einma -<br />
ligen Kulisse aus Kunst, Natur und Architektur finden folgende<br />
Veranstaltungen statt:<br />
Eine Jazz-Matinee mit Familienprogramm: Der weit über<br />
die Region hinaus bekannte Konstanzer Jazzmusiker Patrick<br />
Manzecchi wird mit seiner Band eine Jazz-Matinee<br />
gestalten. Künstler geben Einblick in ihr Schaffen und bieten<br />
die Möglichkeit für Kinder in kleinen Workshops dies<br />
gestalterisch umzusetzen (Holzfiguren schnitzen, Action<br />
Painting etc.). Während die Kinder kreativ arbeiten, können<br />
die Besucher der Musik lauschen, sich bei einem kleinen<br />
Imbiss stärken oder sich portraitieren lassen.<br />
Die Lesung eines bekannten Autors. Winzer aus dem<br />
Piemont begleiten die literarische Reise mit edlen Weinen<br />
aus ihrer Heimat. Eine Veranstaltung in Kooperation mit<br />
dem IBC, Regionalclub Westlicher <strong>Bodensee</strong> e.V.<br />
Und wiederum eine Talk-Runde zum Thema „Kultur heute“<br />
mit der Chefredakteurin Monique Würtz, Magazin „Kultur<br />
am <strong>Bodensee</strong>“.<br />
Im Anschluß an die Diskussionsrunde findet eine Lichtperformance<br />
mit dem Kölner Künstler und DJ Ralf Hölz<br />
und Christian Trepulka statt.<br />
ZEITKUNST KULTURTAGE | 2.– 19. <strong>August</strong> 2012 | Palmenhaus Konstanz<br />
zum Hussenstein 12, D-78462 Konstanz<br />
Veranstalter: ZEITKUNST – Kunstberatung und Kunstverleih<br />
Christian Trepulka M.A., Kaltentalerstr. 8, D-70563 Stuttgart<br />
T +49 711 2209114, M +49 157 74960468, trepulka@arcor.de<br />
weitere Informationen: www.zeitkunst-kulturtage.de<br />
links: Palmenhaus Konstanz, Skulptur von Monika Zimmermann
ild<br />
Kunst<br />
ende<br />
mit der kunst<br />
muss man<br />
im alltag leben<br />
um sie<br />
zu verinnerlichen<br />
Otten Kunstraum 34.699 Tage – Gottfried Honegger<br />
Gottfried Honegger<br />
12<br />
Der Otten Kunstraum in Hohenems/Vorarlberg gewährt<br />
seit Oktober 2008 Einblicke in die private Kunstsammlung<br />
der Familie Otten, die bislang 400 Werke der Konstruk -<br />
tiven und Konkreten Kunst sowie des Minimalismus umfasst.<br />
Die zum Leben erweckte Sammlung wird im Otten<br />
Kunstraum in wechselnden, thematisch aufbereiteten<br />
Ausstellungen präsentiert.<br />
Das Schaffen des 1917 in Zürich geborenen Künstlers<br />
Gottfried Honegger nimmt in der Sammlung gegenstandsloser<br />
Kunst einen wichtigen Stellenwert ein. In der<br />
aktuellen Schau „34.699 Tage – Gottfried Honegger“ sind<br />
Skulpturen und Reliefs aus der jüngsten Schaffensphase<br />
zu sehen. Der Titel nimmt Bezug auf die bislang gelebten<br />
Tage des Schweizer Künstlers, der am 12. Juni 2012,<br />
am Tag der Ausstellungseröffnung im Otten Kunstraum,<br />
dort seinen 95. Geburtstag feierte. Präsentiert wurde dabei<br />
auch das neue Buch des Malers, Grafikers und Plasti -<br />
kers „Gottfried Honegger, 34699 Tage gelebt. Eine auto -<br />
biografische Skizze“ sowie eine vom Otten Kunstraum<br />
herausgegebene Publikation, in der der Künstler seine<br />
Gedanken zu seinem Leben, seinen Wurzeln, aus denen
Gottfried Honegger, Skulptur im Kreisverkehr Hohenems, 2005, Eisen bemalt<br />
13
Gottfried Honegger, Relief Z1577, 2011, Eisen, lackiert, 120x60 cm Gottfried Honegger, Relief Z1583, 2011, Eisen, lackiert, 100x60 cm<br />
er noch heute schöpft und seine kritische Einstellung<br />
zur Gewichtung von Kunst und Kultur, deren Freiheiten<br />
und Verpflichtungen in der Heutezeit darlegt. Gottfried<br />
Honegger setzt sich immer wieder mit ethischen Fragen<br />
auseinander. Er appelliert an jeden Einzelnen, Verantwortung<br />
zu übernehmen, sich einzumischen und die Welt zu<br />
gestalten. Das macht ihn als Künstler unbequem.<br />
Ein Umstand, der die Kuratorin des Otten Kunstraums,<br />
Dr. Ingrid Adamer zu der Feststellung veranlasst, dass<br />
kaum ein Kunstschaffender mit seinen Kommentaren zum<br />
kunstpolitischen Geschehen so sehr die Gemüter des<br />
Schweizer Kulturlebens erhitzt wie Gottfried Honegger.<br />
Der Philosoph unter den Künstlern will Kunst nicht als<br />
private Angelegenheit verstanden wissen, sagt sie, sondern<br />
als geistigen Ausdruck einer Gemeinschaft, die dazu<br />
beiträgt, Schönheit und Erkenntnis zu verbreiten. Elemen -<br />
tare Schönheit, jenseits modischen Mainstreams, gibt<br />
14<br />
Hoffnung, lässt er wissen, weil sie jene, im Grunde wohl<br />
von allen angestrebte, konstruktive andere Seite ist – die<br />
der Intaktheit, Unversehrtheit, Gesundheit, der Freiheit<br />
und Lebendigkeit. Der Fokus verlagert sich von der reinen<br />
Wertschätzung des Objektes als Kunstwerk auf die Werthaftigkeit<br />
des ästhetischen Prozesses und seiner Wirkung.<br />
Parallel zu den Kunstwerken verfasst Gottfried Honegger<br />
seit vielen Jahren Aphorismen. Die geistreichen Sinnsprüche<br />
eröffnen Einblicke in den Gedankenkosmos des<br />
Künstlers und geben Zeugnis von seinem Streben nach<br />
Ganzheitlichkeit, das auch die Gestaltung unserer Umwelt<br />
umfasst.<br />
Gottfried Honeggers Schaffensdrang ist ungebrochen,<br />
noch immer arbeitet er täglich in seinem Atelier in Zürich.<br />
In der Ausstellung im Otten Kunstraum sind Werke zu
Gottfried Honegger, Z231, 2012, Eisen, lackiert, 44,5x15,4x7,7 cm Gottfried Honegger, Z195 Rot, 2008, Eisen, lackiert<br />
sehen, die innerhalb der letzten zwei Jahre entstanden<br />
sind. Sie geben Zeugnis vom unbedingten Gestaltungswillen<br />
und der ständigen Weiterentwicklung des Künstlers,<br />
heißt es im Vorwort der Publikation zum 95. Geburtstag.<br />
Und weiter in einem Beiblatt zur Ausstellung:<br />
Das bildnerische Werk des Künstlers ist geprägt von dem<br />
Bemühen um eine Beschränkung gestalterischer Mittel<br />
unter Beibehaltung möglichst vieler künstlerischer Spielräume.<br />
Seit Ende der 1960er Jahre bricht der Künstler<br />
die Leinwand auf und entwickelt sich weg von der reinen<br />
Malerei hin zum dreidimensionalen Gestalten. Bis zum<br />
heutigen Tag öffnen sich seine Werke immer mehr – Kunst<br />
und Architektur gehen eine Verbindung ein. Die Wand im<br />
Ausstellungsraum fungiert nicht länger nur als reiner Bildträger,<br />
sondern wird Teil der Gestaltung. Fragen nach der<br />
Integration der Künste im Allgemeinen und dem Verhältnis<br />
zwischen Kunst und Architektur im Besonderen werden<br />
thematisiert.<br />
Gottfried Honeggers Lebenswerk umfasst über das künstlerische<br />
Wirken hinaus sein international anerkanntes,<br />
kunstpädagogisches Engagement im Espace de l`Art<br />
Concret in Mouans-Sartoux an der Cote d`Azur. Das<br />
gleichnamige Museum (Raum der konkreten Kunst) wurde<br />
von den Architekten Gigon und Guyer geschaffen. Hier<br />
wurde es für ihn möglich eine Kunst zu zeigen, deren<br />
klare Linien und geometrische Formen für ihn ungekünstelt<br />
und schön sind:<br />
„Die konstruktive Kunst ist natürlich und rein. Sie lässt im<br />
Kopf und im Herz Sterne des Friedens, der Liebe und<br />
der Poesie entstehen.“<br />
bis November 2012; jeden 1. Donnerstag im Monat, 16– 20 Uhr u.n.V.<br />
Otten Kunstraum<br />
Schwefelbadstr. 2, A-6845 Hohenems, T +43 5576 90400<br />
mail@ottenkunstraum.at, www.ottenkunstraum.at<br />
15
Kunstmuseum Thurgau 10.000 Stunden.<br />
Wilfredo Diaz Valdez, Butaca, 1984, Lehnstuhl, Holz (Eiche) und<br />
Jute, 79.5x56,5x45,5 cm, Courtesy the artist und Daros Latin -<br />
america Collection, Zürich<br />
Die thematische Ausstellung im Kunstmuseum Thurgau<br />
setzt sich mit der Bedeutung des Handwerks, der Meister -<br />
schaft und des Scheiterns in der zeitgenössischen Kunst<br />
auseinander. 10.000 Stunden entsprechen etwa fünf Jahren<br />
Ausbildung und beziehen sich auf die Zeit, die wir laut<br />
dem Soziologen Richard Sennett benötigen, um ein Handwerk<br />
richtig zu erlernen. In der Ausstellung werden herausragende<br />
Werke von dreißig Künstlerinnen und Künstlern<br />
aus der Schweiz und dem Ausland präsentiert.<br />
Sennett, der mit seinem 2008 erschienen Buch „The<br />
Craftsman“ für Furore sorgte, stellt damit den Aspekt der<br />
Zeit ins Zentrum und plädiert für mehr Raum, um Erfahrungswerte<br />
sammeln zu können, scheitern zu dürfen und<br />
seine Hände zu üben, ohne zwangsläufig produktiv sein<br />
zu müssen. Sennett fordert dies auch und gerade für die<br />
Kunst, in der, so der Soziologe, „handwerkliches Können<br />
stark an Stellenwert verloren“ hat.<br />
Handwerk und Kunst – eine spannende Beziehung. Für<br />
manchen Künstler ein Reizthema. Für andere ein interes-<br />
16<br />
Grayson Perry, Our Mother, 2009, Eisenguss, Ölfarbe, Schnüre und<br />
Stoff, 84,5x65x65 cm, Edition 5 + 1 AP, Courtesy the artist and<br />
Victoria Miro Gallery, London, © Grayson Perry, Foto: Stephen Whit<br />
santes Beziehungsgeflecht. Kunst, genauer bildende<br />
Kunst, bedeutet schließlich mit der Hand werken, Handwerk<br />
für ein Kunstwerk, Handwerk als Kunstwerk.<br />
Stoff für Diskussionen, für Auseinandersetzung. Ein Stoff,<br />
der Dorothee Messmer, die frühere Kuratorin des Kunstmuseums<br />
Thurgau herausforderte, eine Ausstellung dazu<br />
zu gestalten. Den Ausschlag gab zunächst eine Studentin,<br />
deren Arbeiten sie jurieren sollte. Es handelte sich um<br />
Bilder, die in einer sehr traditionellen Art gemalt waren<br />
und von den anderen Juroren daher heftig kritisiert wurden.<br />
Die junge Frau erklärte dies damit, dass ihr während<br />
ihrer Ausbildung schlicht nicht genügend Zeit bliebe, um<br />
sich mit Malerei, ihren Techniken und Richtungen, intensiv<br />
auseinanderzusetzen. Das war das erste Mal, so Dorothee<br />
Messmer, dass ich darüber nachgedacht habe, mit einer<br />
Ausstellung eine Diskussion über die Beziehung zwischen<br />
Handwerk und Kunst anzustoßen, zumal in den vergangenen<br />
Jahren generell ein zunehmendes Interesse am<br />
Handwerklichen festzustellen ist.
Über Handwerk, Meisterschaft und Scheitern in der Kunst<br />
Michael Rea, A Prosthetic Suit For Stephan Hawking, 2011, Holz<br />
und Mischtechnik, 270x21330,6%x 182 cm<br />
Und noch etwas anderes kam hinzu. Bei ihren Besuchen<br />
in Ateliers und den Gesprächen mit Künstlern war ihr aufgefallen<br />
wie sehr sich die Richtschnur bei deren Tätigkeit<br />
verändert hat. Früher wurde sehr traditionell gearbeitet,<br />
mit klassischen Vorstellungen davon, wie mit einem fertig -<br />
gestellten Werk umzugehen sei. Nur die besten Stücke<br />
wurden in eine Ausstellung oder in den Handel gegeben.<br />
Heute, so erfährt sie es immer wieder, wird in den Ateliers<br />
gezielt für den Handel produziert, die Arbeiten werden präsentiert<br />
und sind damit im System der Vermarktung. Da<br />
hat sich sehr viel verändert, stellt sie fest, so dass es ihr<br />
wichtig erschien, auch über die Zeit, die Zeitlichkeit und<br />
die Auswirkungen auf die bildende Kunst nachzudenken.<br />
Das führte im Museum dazu, dass ein ganzes Jahresprogramm<br />
dem Thema Handwerk gewidmet wurde. Dies<br />
hat auch stark zu tun mit dem Ort selbst, mit der Kartause<br />
Ittingen, in der das Handwerkliche eine lange Tradition<br />
hat, bedingt durch die Kartäuser Mönche, die dort heimisch<br />
waren. Bestimmte Zeiten in ihrem Tagesablauf wa-<br />
Roland Roos, Container, 2009 bis 2012<br />
ren handwerklicher Tätigkeit gewidmet, ohne dabei bewusst<br />
ein bestimmtes Ergebnis anzusteuern. Eine meditative<br />
Haltung, so erklärt es Dorothee Messmer, der Umgang<br />
mit den Händen, etwas tun als Rekreation von der<br />
geistigen Vertiefung. Also eine völlig antagonistische Haltung<br />
gegenüber dem, was wir heute unter Handwerk<br />
verstehen. Da werden Produkte mit einer bewussten<br />
Zweckrichtung hergestellt.<br />
Das Jahresprogramm erzählt von dieser Entwicklung und<br />
der Geschichte der beiden Systeme Handwerk und Kunst<br />
und davon, was die Kuratoren dabei bewegte. Bis ins 19.<br />
Jahrhundert war, so resümiert Dorothee Messmer, das<br />
Handwerk ein nicht diskutierbarer Wert, absolut anerkannt,<br />
was sich dann mit der Industrialisierung verändert hat. In<br />
dem Moment, in dem die Maschine in die Gesellschaft<br />
eingriff und die Abläufe mechanisiert wurden geriet das<br />
traditionelle Handwerk in eine schwierige Position. Und<br />
daraus entwickelte sich das Kunsthandwerk. Es bot die<br />
Möglichkeit, sich vom industriellen Handwerk abzugrenzen.<br />
17
Alex van Gelder und Louise Bourgeois, Armed Forces, 2010, Serie<br />
von 18 Farbfotografien, je 39x30,26 cm, Courtesy the artist und<br />
Hauser & Wirth, Zürich, ©Alex van Gelder und Louise Bourgeois Trust<br />
In der Folge schließlich musste sich dann die Kunst vom<br />
Kunsthandwerk absetzen. Der Künstler, so Dorothee<br />
Messmer, ist nicht eben für seine konservative Haltung<br />
bekannt, er muss innovativ sein, provozieren, mit der Zeitströmung<br />
gehen und sich ihr gleichzeitig widersetzen.<br />
Für das Handwerk bedeutet Tradition einen Wert, für die<br />
Kunst nicht.<br />
18<br />
Und zum Konzept der Ausstellung sagt sie: „Die Idee<br />
kam eigentlich über Begrifflichkeiten, über die Gegenbegriffe,<br />
die zusammengestellt wurden. Dabei haben wir<br />
versucht, das gesamte Feld etwas abzustecken. Die Frage<br />
war, welche Begriffe für die Kunst und das Handwerk<br />
relevant sind. Für die Beziehung von Kunst und Handwerk.<br />
Zwei ganz wichtige heißen Tradition und Subversion.<br />
Das Handwerk ist eher im traditionellen Bereich tätig, die<br />
Kunst nutzt diese Tradition um subversive Inhalte zu generieren<br />
oder zu transportieren. Dann gibt es aber auch<br />
Konstruktion und Dekonstruktion. Was das Handwerk<br />
nicht macht ist dekonstruieren, das macht die Kunst, um<br />
bestimmte Inhalte zu vermitteln.“<br />
Mehr als 10 Jahre war Dorothee Messmer als Kuratorin<br />
und stellvertretende Direktorin des Kunstmuseums Thurgau<br />
in der Kartause Ittingen tätig. Sie ist seit dem 1.<br />
März 2012 Leiterin des Kunstmuseums Olten. Zu ihrer<br />
neuen Aufgabe sagt sie:<br />
„Es ist in Olten eine völlig andere Ausgangslage. Man<br />
manifestiert sich über den Ort selbst. Das ehemalige<br />
Kartäuserkloster ist einzigartig in der Schweizer Museumslandschaft.<br />
Olten ist ein städtisches Museum in einem<br />
ehemaligen Gewerbe- und Wohnhaus. Dort steht<br />
ein Erweiterungsbau an. Das ist mein nächstes, ganz<br />
großes Projekt, diesen Erweiterungsbau zu begleiten<br />
und voranzutreiben. Im Vordergrund steht jetzt Gestaltung.<br />
Ich werde in Olten verstärkt mit Künstlern zusammen<br />
arbeiten, um mit ihnen gute Ausstellungen zu kreieren.<br />
Die Zusammenarbeit ist für mich die Essenz des<br />
Kuratierens.“<br />
ElsiB<br />
Zur Ausstellung ist im Verlag für Moderne Kunst Nürnberg eine Publikation<br />
erschienen, die die Kernfragen des Projekts ins Zentrum stellt mit Textbei-<br />
trägen von Dorothee Messmer und Markus Landert, Direktor des Ittinger<br />
Museums und des Kunstmuseums Thurgau, ausführlichen Werkbeschrei-<br />
bungen und 41 Abbildungen.<br />
Ausstellung bis zum 30.September 2012, täglich 11– 18 Uhr<br />
Kunstmuseum Thurgau – Kartause Ittingen, CH-8532 Warth<br />
www.kunstmuseum.ch
Günter Fruhtrunk. Farbe Rhythmus Existenz<br />
Günter Fruhtrunk, Zwei grosse, zwei kleine Reihen, 1972<br />
Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt bis zum 2. September<br />
Werke des in München geborenen Malers und<br />
Grafikers Günter Fruhtrunk. Friedemann Malsch, Direktor<br />
des Hauses und Kurator der Ausstellung will damit das<br />
Werk des Künstlers 30 Jahre nach dessen Tod wieder in<br />
Erinnerung rufen, nachdem es seit 20 Jahren keine größere<br />
Schau darauf gegeben hat.<br />
Günter Fruhtrunk (1923 bis 1982) war einer der wenigen<br />
deutschen Künstler, die nach 1945 gezielt nicht nur an<br />
die Formsprache der Avantgarden der Klassischen Moderne<br />
anknüpften, sondern auch deren weltanschauliche<br />
Ansätze aufnahmen und in die neuen Verhältnisse zu<br />
übersetzen versuchten.<br />
1963 erlebte Fruhtrunk, der lange Zeit in Paris verbrachte,<br />
den Durchbruch mit seiner Museumsausstellung in Dortmund<br />
und gehörte in den folgenden Jahren zu den meistdiskutierten<br />
Künstlern aus Deutschland. Nach seinem<br />
frühen Tod geriet er zunehmend in Vergessenheit.<br />
Die geometrisch-abstrakte und ungegenständliche Malerei<br />
Fruhtrunks verbunden mit seinem gesellschaftspolitischen<br />
Engagement erweist sich in der Rückschau, den Worten<br />
Malschs zufolge, als eine der nachhaltigsten und inspirierendsten<br />
Positionen der deutschen Nachkriegskunst<br />
und darf somit als Vorbild für die jüngere Künstlergeneration<br />
gelten. Hohe malerische Sensibilität und Qualität paaren<br />
sich im Werk Fruhtrunks mit einer von großer Ernsthaftigkeit<br />
geprägten Auseinandersetzung mit den Anliegen<br />
der Moderne, zur Entwicklung des selbstbestimmten Individuums<br />
beizutragen. Fruhtrunk entwickelte dafür ein<br />
eigenes System der Malerei, deren aufklärerischer Impuls<br />
sich wesentlich über die Aktivierung des Sehvorgangs<br />
artikuliert und diesen mit grundlegenden existenziellen<br />
Fragestellungen verbindet. red.<br />
Kunstmuseum Liechtenstein, Städtle 32, 9490 Vaduz, mail@kunstmuseum.li<br />
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr<br />
19
Zwei Sichtweisen – eine Ausstellung<br />
Mimi Manzecchi, Bagan, 2012<br />
Burma, Birma, Myanmar – drei Namen ein faszinierendes<br />
Es ist die erste Ausstellung, die Mimi Manzecchi und Heide<br />
Ilka Weber zusammen gestalten. Fragt man sie nach<br />
dem Warum, dem verbindenden Element oder dem roten<br />
Faden spürt man schnell, dass eigentlich ein Bauchgefühl<br />
den ersten Anstoß dazu gab. Es war der Austausch von<br />
Entdeckungen und Erlebnissen, die sie von Reisen mitgebracht<br />
hatten, aus jeweils individuellem Blickwinkel und<br />
dennoch im Grundtenor immer wieder Übereinstimmung<br />
findend, die Rezeption fremder Kulturen, Schicksale, Lebensgeschichten.<br />
Beide Teile der Ausstellung verbinden<br />
die Faszination des Fremden, die vielfältigen Facetten<br />
des Andersartigen. Die Wiedergabe wird in spannender<br />
Weise gegenübergestellt, Malerin und Fotografin interpretieren<br />
ihre Eindrücke und Empfindungen mit ihren gestalterischen<br />
Mitteln, die eine mit Pinsel, Kreide und Tu-<br />
20<br />
sche, die andere mit dem Fotoapparat, und dies in traditioneller<br />
Weise vom Dia, also nicht digital und gerade daher<br />
faszinierend authentisch.<br />
Für Mimi Manzecchi war die Idee zu dieser Ausstellung<br />
quasi die Quintessenz aus einer Reise nach Burma im<br />
vergangenen Jahr. Die vielfältigen Erlebnisse, die sie zutiefst<br />
bewegten und aufrüttelten, brauchten ein Ventil, das<br />
sie in ihrer künstlerischen Ausdrucksmöglichkeit fand. Sie<br />
war überwältigt von der Liebenswürdigkeit der Menschen,<br />
der Würde der Mönche, der Pracht der Tempel und Pagoden,<br />
der Wertschätzung der Kultur und der tiefen Religiosität<br />
der Einheimischen, die ihren Buddhismus leben<br />
und den ganzen Tagesablauf über den Glauben einrichten.<br />
Zurückgekehrt erschien es ihr als schlüssiger Weg, all
Mimi Manzecchi, Unterwegs, 2012<br />
Land Mimi Manzecchi/Malerei &<br />
dies malend zu verarbeiten. Daraus entstanden eindrucksvolle<br />
und aussagekräftige Bilder, zart und filigran an asiatische<br />
Traditionen anknüpfend oder mit deutlichem Farbauftrag<br />
Aufmerksamkeit fordernd, Arbeiten, die den Betrachter<br />
an die Hand nehmen und anregen, der anderen<br />
Kultur nachzuspüren, die durch visuelle Aufbereitung<br />
plötzlich viel näher, viel verständlicher wirkt.<br />
Während der Reise entstanden Skizzen, ein gemaltes Tagebuch,<br />
Fotos, alles Ansatzpunkte, um die Erinnerung<br />
wach zu halten. Das Augenmerk lag immer wieder auf<br />
den Tempeln und den Schätzen, die dort bewahrt werden,<br />
der Auseinandersetzung mit der Religionsgeschichte, die<br />
sich allerdings mit Bildern nicht vermitteln lässt. Was bei<br />
der Ausstellung jetzt gezeigt wird ist der Versuch, alle<br />
Eindrücke von diesem Land bildhaft festzuhalten, dem<br />
Betrachter die Harmonie und die trotz größter Armut in<br />
sich ruhende Zufriedenheit der Menschen vor Augen zu<br />
führen. Es sind zum Teil gegenständliche Arbeiten, weil<br />
„man das Thema Burma nicht in die Abstraktion verschieben<br />
kann. Das geht nicht, das wäre respektlos“, so<br />
der Kommentar der Künstlerin.<br />
Es war noch etwas anderes, was Mimi Manzecchi zu<br />
dieser Präsentation bewog. Sie ist gleichsam eine Hommage<br />
an die Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, so<br />
auch der Titel eines Bildes, und soll den Respekt vor<br />
deren Mut zum Ausdruck bringen, dem dort herrschenden<br />
poltischen System die Stirn zu bieten verbunden mit<br />
der Hoffnung, in kleinen Schritten etwas zu bewegen.<br />
21
Heide-Ilka Weber, Alte Frau auf Koh Samui, Thailand<br />
Frauen – Fremde – Gesichter, die vom Leben erzählen<br />
Eine Entwicklung ist in Gang gesetzt, die sich für die Malerin<br />
auch ablesen lässt in den wechselnden Namen von<br />
Burma oder Birma zu Myanmar. Doch trotz der Öffnung,<br />
so sagt sie, hat das Land bisher seine Ursprünglichkeit<br />
bewahrt, es gibt noch die Ruhe der armen Menschen<br />
auf dem Land, den krassen Gegensatz zwischen dem<br />
kargen Alltag und dem Reichtum in der Kunst, die Überschwänglichkeit<br />
im Umgang mit Gold.<br />
Zum ersten Mal, erklärt sie, habe ich in meinen Bildern<br />
Gold verwendet, im Land eingekaufte Goldplättchen. Die<br />
Bandbreite bei den eingesetzten Materialien ist groß, Leinwand<br />
und Öl sind dabei, Tusche, sehr viel schwarzer<br />
Lack, „weil Lackverarbeitung zu Asien gehört“, mixed<br />
media als Rezeptur. Es gibt ungerahmte Arbeiten, weil<br />
„ich das spannend finde und weil ich zeigen möchte,<br />
dass auch mit geringen Mitteln etwas erreicht werden<br />
kann. So, wie die Leute das dort tun“.<br />
22<br />
Das Augenmerk durch die Linse der Fotografin Heide<br />
Ilka Weber verändert die Sichtweise, es ist stärker auf<br />
den Menschen fokussiert, Gestik, Mimik, Habitus und<br />
Habit, starke Gesichter schauen den Betrachter an, die<br />
Lebensrealität der Abgelichteten, Geschichte und Tradition<br />
dahinter lassen sich erahnen. Die Fotos aus den Jahren<br />
1980 bis 2001 sind das Ergebnis von 20 Jahren Reisen<br />
und Begegnungen mit starken Frauen aus aller Welt,<br />
Marktfrauen, Müttern, Arbeiterinnen, Hausfrauen. Als vielreisende<br />
Journalistin sieht sich Heide Ilka Weber nicht als<br />
Künstlerin sondern als Reporterin, die mit wacher Neugier<br />
ihren Sujets nachspürt. Die Fotos erzählen von Unterhaltungen<br />
ohne Worte, ohne gemeinsame Sprache, von Unterhaltungen<br />
und Verstehen durch Gesten und Lächeln.<br />
Sie sprechen von Behutsamkeit, Sensibilität und Respekt;<br />
denn nur so konnten solche Bilder entstehen. Da war<br />
kein Zurechtrücken der „Modelle“ angesagt, sondern<br />
schweigendes Einverständnis, Natürlichkeit und Würde.
Heide-Ilka Weber, Mutter und Kind, Chichicastenango Markt<br />
Heide-Ilka Weber / Fotografie<br />
Auch Heide Ilka Weber möchte mit dieser Ausstellung<br />
mehr tun als nur eindrucksvolle Fotos präsentieren. Sie<br />
will mit journalistischem Anspruch auch Vorurteile abbauen,<br />
darüber informieren, dass Frauen in Entwicklungsländern<br />
nicht per se unglücklich sind. Sie zeigt das Gegenteil,<br />
nämlich Frauen, die Stärke ausstrahlen, die in<br />
sich ruhen. Alte Frauen, die den Respekt, der ihnen entgegengebracht<br />
wird, genießen. Frauen, die in Slums leben<br />
und dennoch edel gekleidet auftreten, in wunderbar reinen<br />
Gewändern, blütenweiß oder in leuchtenden Farben. Es<br />
sind Gegensätze, die Heide Ilka Weber bildlich belegt,<br />
Gegensätze zwischen dem Wissensstand hier und der<br />
Realität dort. Die Aufnahmen zeigen Frauen in ihrer Mitte,<br />
die trotz schwerer Arbeit dem Leben etwas abgewinnen.<br />
Interessante Beispiele hat sie aus Südindien mitgebracht,<br />
wo es zahlreiche ethnische Gruppen gibt. Etwa Stämme<br />
mit matriarchalischen Wurzeln, was den Frauen bis heute<br />
anzusehen ist. Sie haben das Sagen, sie demonstrieren<br />
Stärke, strahlen eine Kraft aus, die sich unvermittelt auf den<br />
Betrachter überträgt. Dann gibt es afrikanische Frauen auf<br />
dem Markt, die selbständig arbeiten und ganz offensichtlich<br />
Spaß dabei haben, Selbstbewusstsein ausstrahlen.<br />
Oder Frauen in Guatemala in ihren farbenprächtigen Gewändern,<br />
deren Stoffe selbst gewoben werden, deren Gesichter<br />
aber von Brutalität und Gewalt erzählen, die diesen<br />
Menschen während der Kolonialzeit oder durch die Stammeskriege<br />
angetan wurde. Wenn ich da früh morgens herumging,<br />
so Heide Ilka Weber, war ich zutiefst berührt, das<br />
geht unter die Haut, weil die Gesichter Bände sprechen.<br />
Ausstellung vom 27.07. bis 12.08.2012<br />
Vernissage 26.07.2012, 19 Uhr, Finissage 12.08.2012, 18 Uhr<br />
Kulturzentrum am Münster, Gewölbekeller<br />
Wessenbergstr. 43, D-78462 Konstanz<br />
Kontakt: www.lebensart-medien.de<br />
Heide-Ilka Weber, hi.weber@gmx.de, T. +49 7531 3613283<br />
23
Bottighofen – Wo Kunst zuhause ist<br />
Die Kunstwiese ist von Bottighofen eigentlich nicht mehr<br />
weg zu denken. Oder besser: Bottighofen ist ohne Kunstwiese<br />
nicht mehr vorstellbar. Sie hat sich neben dem Hafen<br />
zum Markenzeichen entwickelt. Urs Siegfried, der<br />
Gemeindeammann, ist mit dieser Feststellung durchaus<br />
einverstanden.<br />
Beide – Hafen und Wiese – bringen dem Ort etwas ein –<br />
wobei der Hafen zugegebenermaßen den wichtigeren<br />
Budgetposten darstellt. Dennoch – von den etwa 2.000<br />
Übernachtungen im Jahr, also von Gästen, die mit dem<br />
Boot anlanden und im Hafen bleiben, suchen längst ei-<br />
24<br />
nige den Weg zur Kunstwiese. Tendenz steigend, weil sie<br />
bekannter wird. Und viele dieser Besucher runden den<br />
Kunstgenuss gerne kulinarisch ab im Restaurant oder in<br />
der Beiz – je nach Geschmack und Laune. Umwegrentabilität<br />
nennen das die Ökonomen.<br />
Bottighofen ist also ohne Kunstwiese nicht mehr denkbar.<br />
Dennoch wird es Veränderungen geben, da am bisherigen<br />
Platz ein Projekt für Wohnen im Alter geplant ist.<br />
Die Gemeinde will dann jedoch eine andere Wiese für die<br />
Kunst zur Verfügung stellen, gedacht ist sogar an einen<br />
neu zu verlegenden Fußweg dorthin, um sie an den Ort
anzubinden und zu integrieren. Denn, so Urs Siegfried,<br />
wichtig ist eine gewisse Zentralität, um sie vor Vandalismus<br />
zu schützen. Und, genau so entscheidend, die Infrastruktur,<br />
nicht alle kommen zu Fuß sondern mit dem<br />
Auto, das heißt, es braucht genügend Parkraum.<br />
Bis zum 15. Oktober hat die begehbare Freiluft-Galerie<br />
in Bottighofen nun wieder geöffnet. 16 Künstler stellen<br />
dieses Mal dort aus, der Reigen ist international, auch<br />
dies ein besonderes Merkmal. Viele sind bereits Stammgäste,<br />
gehören sozusagen zur Sammlung der Galerie,<br />
22° 10‘ 13.613“S<br />
67° 48‘ 17.197“W<br />
neue Interessenten kommen jedoch immer wieder dazu.<br />
Für die Besucher bietet sich ein facettenreicher Rundgang<br />
an, da unterschiedlichste Objekte ausgestellt sind,<br />
unterschiedlichste „Handschriften“, gefertigt mit unterschiedlichsten<br />
Materialien. Auch in diesem Jahr lohnt<br />
sich der Weg nach Bottighofen, der Ausflug zur Kunstwiese.<br />
Und auch in diesem Jahr wird es den Jazz-Apéro<br />
geben, und zwar am Sonntag, den 9. September 2012,<br />
um 11 Uhr.<br />
DIERK MAASS<br />
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WOMO<br />
27
28<br />
Hoyerberg Schlössle<br />
Kunst und Kulinarik<br />
Genießen Sie sommerliche Köstlichkeiten<br />
auf unserer Fine Dining Terrasse<br />
mit dem Traumblick auf <strong>Bodensee</strong> und Alpen.<br />
Die kreative Küche, begleitet von<br />
korrespondierenden Weinen aus unserer<br />
umfangreichen Karte, gepaart mit Kunst.<br />
Am 28. <strong>Juli</strong> feiern wir den 85. Geburtstag<br />
des bekannten Malers und Grafikers Gottfried Prölß.<br />
Eine Auswahl seiner Werke ist in unseren Räumen<br />
bis Ende September zu besichtigen.<br />
Restaurant Hoyerberg Schlössle<br />
Harald Marschall / Peter Eckmaier GBR.<br />
Küchenchef: Peter Eckmaier<br />
Hoyerbergstrasse 64, D-88131 Lindau / <strong>Bodensee</strong><br />
0049 (0)8382 25295 / info@hoyerbergschloessle.de<br />
Happy<br />
Birthday<br />
Gottfried<br />
Prölß<br />
Es wird ein Geburtstag in traumhafter Umgebung. Auf<br />
dem Hoyerberg mit dem Blick in die Weite der <strong>Bodensee</strong>region,<br />
die den Maler und Grafiker Gottfried Prölß<br />
schon immer angezogen hat, sie war Wunschziel für die<br />
Zeit nach dem Erwerbsberuf. Der Hoyerberg – den Traumblick<br />
hat er gemalt. Zu seinem 85. Geburtstag am 28.<br />
<strong>Juli</strong>, den er – natürlich möchte man sagen – dort feiern<br />
„muss“, wird in den Räumlichkeiten eine Auswahl seiner<br />
Werke ausgestellt. Zum Traumblick passt, wenn der Jubilar<br />
sagt „Die Bilder spiegeln mein Seelenleben wieder“.<br />
Mehrere handeln vom <strong>Bodensee</strong>, von seiner Wahlheimat<br />
Friedrichshafen, andere sind eher abstrakt. Allesamt weisen<br />
sie etwas Besonderes, etwas Singuläres auf: sie sind<br />
auf Transparentpapier gearbeitet, eine Reminiszenz an<br />
seinen Vater, der Architekt war und dieses Material für<br />
seine Pläne nutzte, und sie werden häufig veredelt mit<br />
Blattsilber oder Blattgold. Und damit unverwechselbar …
Im <strong>August</strong> zu Gast Beate Wiedemann, Künstlerin aus<br />
dem Kaiserstuhl. Die gelernte Winzerin und „Meisterin<br />
der Ländlichen Hauswirtschaft“ mit anschließendem<br />
Studium der Malerei, stellt Stillleben aus. Sujets, die für<br />
Christoph und Elke Rieckh | Hussenstraße 9 | D-78462 Konstanz<br />
Telefon 004975318915388 | maximilians@rieckh.com<br />
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mit praller Farbe in Szene gesetzt, eigenwillig in der<br />
Form oder zurückhaltend stilisiert – ein Dialog von Kunst<br />
und feiner Kost.<br />
29
l<br />
Wer nach Zentralasien geht, muss die gewohnten Maßstäbe ablegen. Er sollte das Land betreten wie am ersten<br />
Schöpfungstag, als ob er keine Erfahrungen habe, die Menschen nicht kenne, und nicht einmal die Natur. Das<br />
Umlernen im Denken erfordert nicht nur Anpassungsfähigkeit. Dazu ist die Bereitschaft des Herzens notwendig.<br />
Fritz Mühlenweg<br />
Fritz Mühlenweg – eine literarische Ausstellung<br />
Durch die großzügige Unterstützung der Sparkasse<br />
Reichenau konnte in Allensbach ein ehrgeiziges, mit viel<br />
Spannung erwartetes und wegen seiner Bedeutung für<br />
die Gemeinde und die Region wichtiges Projekt realisiert<br />
und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.<br />
In den oberen Räumen des Bahnhofs wurde im Juni<br />
das MÜHLENWEGMUSEUM Allensbach, eine literarische<br />
Ausstellung für den Schriftsteller und Maler Fritz<br />
Mühlenweg, eröffnet. Ein idealer Platz, denn von diesem<br />
Bahnhof aus startete er ab 1951 als Bestsellerautor zu<br />
Lesereisen durch Deutschland, die Schweiz und Österreich.<br />
Eine äußerst bemerkenswerte Vita wird damit in die Erinnerung<br />
zurückgeholt und nachgezeichnet, mit ihren vielen<br />
Berührungspunkten mit der <strong>Bodensee</strong>region, und auch<br />
mit den Künstlern, die hier lebten. Die Spuren dieses<br />
Mannes führen nach Allensbach genauso wie zu vielen<br />
anderen Plätzen im In- und Ausland. Geboren 1898 in<br />
Konstanz übernahm Fritz Mühlenweg nach einer Lehre<br />
als Drogist in Bielefeld die väterliche Drogerie in der Stadt<br />
30<br />
am See. 1917 wurde er als Soldat in den Ersten Weltkrieg<br />
eingezogen und geriet in französische Kriegsgefangenschaft,<br />
aus der er entkommen konnte. Mitte der 1920er<br />
Jahre zog er nach Berlin, wo er als kaufmännischer Angestellter<br />
bei der neu gegründeten Fluggesellschaft Deutsche<br />
Luft-Hansa arbeitete, deren Geschichte wiederum<br />
Verbindungen zum <strong>Bodensee</strong> aufweist. Eine Tätigkeit,<br />
die ihm die Möglichkeit zu Reisen in die weite Welt eröffnete.<br />
So nahm er ab 1927 als Rechnungsführer an Sven Hedins<br />
letzter Ostasien-Expedition teil und durchquerte bis 1932<br />
drei Mal die Mongolei. Die Begegnungen und Eindrücke<br />
verarbeitete er später in zwei Romanen, zahlreichen Erzählungen,<br />
Gedichten und Bildern. Nach der Rückkehr<br />
von der letzten Expedition nahm Mühlenweg im Herbst<br />
1932 an der Akademie der bildenden Künste in Wien ein<br />
Studium der Malerei auf. Dort lernte er seine Frau, die<br />
österreichische Malerin und Illustratorin Elisabeth Kopriwa<br />
kennen. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor, die<br />
sich später um den Nachlass bemühten.
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1935 ließ sich die Familie in Allensbach nieder. Durch<br />
seine Tätigkeit als Maler ergaben sich Freundschaften<br />
mit am <strong>Bodensee</strong> wirkenden Künstlern. So gründete das<br />
Ehepaar Mühlenweg zusammen mit Sepp Biehler, Alex<br />
Rihm und Werner Rohland die Gruppe 38, die 1938 erstmals<br />
ausstellte. Fritz Mühlenweg hat sich später an den<br />
jährlichen Ausstellungen in Singen beteiligt und an denen<br />
der Sezession Oberschwaben-<strong>Bodensee</strong>. Er selbst blieb<br />
jedoch als Maler wenig erfolgreich.<br />
Im Fokus der Präsentation im neuen Allensbacher Museum<br />
stehen Leben, künstlerische Produktivität und Wirkung<br />
eines Mannes, über den es im Eingang zu den<br />
Räumlichkeiten heißt: Fritz Mühlenweg (1898–1961),<br />
Drogist, Abenteurer, Maler, Schriftsteller und Mittler der<br />
Mongolei.<br />
Besonders hervorgehoben werden die kulturvermittelnden<br />
Leistungen, die er nach der Ostasien-Expedition mit Sven<br />
Hedin entwickelte. Er begann sie in den 30er Jahren des<br />
vorigen Jahrhunderts und war mit seiner Botschaft der<br />
Achtsamkeit und des Respekts seiner Zeit weit voraus.<br />
Zum Thema werden auch die Lebenskonstellationen, die<br />
zu Mühlenwegs Werk gehören: Der Schulabbrecher, der<br />
zum wilden Leser wurde und der seine Bücher ohne Kontakt<br />
zur Literaturszene schrieb. Der körperliche Draufgänger,<br />
dem die Sportvereine für die erste Öffentlichkeit in der<br />
Region sorgten. Der erfolgreiche Kaufmann, der mit der<br />
Geldorientierung brach und aus der Mongolei eine neue<br />
Nachdenklichkeit mitbrachte. Der Familienmensch in Allensbach,<br />
der die schwierige Lebensform freier Künstler<br />
meisterte.<br />
1946 erschien als erstes Buch der Band Tausendjähriger<br />
Bambus mit Übertragungen chinesischer Gedichte. 1950<br />
folgte dann der größte Erfolg, der Roman In geheimer<br />
Mission durch die Wüste Gobi, vom Verlag als Jugendbuch<br />
platziert, in acht Sprachen übersetzt und inzwischen<br />
als All-Age-Klassiker (ein Buch für jedes Alter) verstanden.<br />
In ihm verarbeitete Mühlenweg seine Reisen durch die<br />
Mongolei.<br />
31
Über einen Medienmix aus Hörinstallationen, Textstellen,<br />
historischen Fotos und Dokumenten, mit Filmausschnitten<br />
aus der Gobi-Expedition und mit Originalbildern des Malers<br />
inszeniert das MühlenwegMuseum diese außergewöhnliche<br />
Biografie mit Brüchen und Kontinuitäten vom<br />
Kaufmann, Mongolei- Reisenden zum Künstler und vor<br />
allem Mühlenwegs Leistung einer erzählerischen Kunstvermittlung.<br />
Einzigartige Exponate führen auf seine Spuren: Die Ski,<br />
die der erfahrene Sportler in die Wüste Gobi mitnahm.<br />
Das Notizbuch mit den ersten mongolischen Wörtern.<br />
Der Schreibtisch, an dem er ab 1949 sein Meisterwerk<br />
zu Ende schrieb. Und der schwere Holzkasten mit den<br />
Glas-Dias seiner Mongoleifotos, die er auf seinen Vortragsreisen<br />
mit sich führte.<br />
Das Museum in Allensbach ist Bestandteil des litera -<br />
rischen Radweges am Untersee des Literaturlandes<br />
Baden-Württemberg.<br />
red.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie im Kultur- und Verkehrsbüro<br />
Allensbach im Bahnhof, T. 0049 7533 80135, mma@allensbach.de
„Hermann Hesse – Vom Wert des Alters“<br />
mit Fotografien des Dichters von Martin Hesse<br />
Hermann Hesse starb im hohen Alter von 85 Jahren und<br />
hatte so das Glück, alle Stufen eines erfüllten Lebens erfahren<br />
zu können. Er rühmte immer wieder „den Schatz<br />
an Bildern, die man nach einem langen Leben im Gedächtnis<br />
trägt …“. Mit charakteristischen Lebenszeugnissen<br />
und Schriften sowie zahlreichen Fotos begleitet die<br />
Ausstellung Hesses Lebensabschnitt vom 50. Lebensjahr<br />
bis zu seinem Tod. Die eindrucksvollen Fotografien, die<br />
den Schriftsteller über viele Jahre hinweg zeigen, stammen<br />
fast ausschließlich aus der Kamera von Martin Hesse,<br />
dem jüngsten Sohn des Schriftstellers.<br />
Martin Hesse war Berufsfotograf. Nach seiner Ausbildung,<br />
u.a. am Bauhaus in Dessau, entwickelte er die Architekturfotografie<br />
zu einem seiner Spezialgebiete.<br />
Daneben zeigte er aber auch einen geschulten Blick für<br />
das Charakteristische in zahlreichen Portraitaufnahmen -<br />
die Ausstellung zeigt frühe, beispielhafte Aufnahmen. Gerühmt<br />
als „Poet der Kamera“ hat Martin Hesse ebenso<br />
Einblicke in den Lebens- und Arbeitsalltag seines Vaters<br />
Hermann Hesse festgehalten. Lebensnahe Bilder aus den<br />
Tessiner Jahren zeigen den Dichter und Schriftsteller bei<br />
seiner Arbeit am Schreibtisch, im Atelier oder in der Bibliothek,<br />
beim Malen, im Garten, im Weinberg oder im<br />
Dialog mit seiner Familie, seinen Gästen und Freunden.<br />
Diese vertrauten Momente erlaubten der Kamera des<br />
Sohnes zwanglose und ungestellte Einblicke in das Leben<br />
Hermann Hesses und somit auch das Einfangen seiner<br />
jeweiligen Stimmungen. Die Ausstellung, die anlässlich<br />
des 50. Todestages Hermann Hesses konzipiert wurde,<br />
belegt in Übereinstimmung von Fotos, Briefen, Texten,<br />
Gedichten und Aquarellen die überzeugende und korrespondierende<br />
Einheit von Hesses Leben und Werk.<br />
Text und Infos: Hermann-Hesse-Höri-Musem<br />
Kapellenstr. 8, D-78343 Gaienhofen, T. 0049 7735 440949<br />
info@hermann-hesse-hoeri-museum.de<br />
www.hermann-hesse-hoeri-museum.de<br />
Öffnungszeiten: 15.03.–31.10., Di – So 10–17 Uhr<br />
01.11.–14.03., Fr.u.Sa 14–17 Uhr, So 10–17 Uhr<br />
Eintritt: 5,– EUR / erm. 4,– EUR<br />
33
mus k<br />
Kammermusiktage Bergkirche Büsingen<br />
Kirchberg Stich Büsingen<br />
Was mit einer Idee vor über 20 Jahren begonnen hat, ist<br />
heute aus der kulturellen Landschaft unserer Region nicht<br />
mehr wegzudenken, die Kammermusiktage Bergkirche<br />
Büsingen. Eine kleine Kirche, ausgewählte Musik, exzellente<br />
Interpreten, dies sind die Bausteine für ein Festival,<br />
das mit langem Atem und Kontinuität sich einen festen<br />
Platz im kulturellen Jahresablauf sichern konnte, dieses<br />
Mal am Wochenende 24.–26. <strong>August</strong>.<br />
Wer Kammermusik sozusagen in paradiesähnlichen Verhältnissen<br />
erleben möchte, ist in Büsingen am rechten<br />
Platz. Man kennt sich, und vielen Kammermusik-Liebhabern<br />
ist Büsingen ans Herz gewachsen. Die Empathie<br />
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der Veranstalter und die Ausstrahlung dieses besonderen<br />
Ortes haben bei vielen Besuchern Spuren hinterlassen.<br />
So trifft man sich alljährlich an einem Wochenende des<br />
späten <strong>August</strong>s, um nicht nur die herausragende Musik,<br />
sondern immer wieder etwas ganz Besonderes zu genießen.<br />
Und das bereits zum 20. Male, ein Jubiläum, das in diesem<br />
Genre gewiss etwas nicht eben Gewöhnliches darstellt.<br />
Entgegen aller Schnelllebigkeit unserer Tage hat<br />
sich dieses Festival etabliert als Ruhepol im eventüberfluteten<br />
Veranstaltungsdschungel einer reizüberlasteten<br />
Gesellschaft.
Wer einmal Büsingen erlebt hat, kommt wieder. Man darf<br />
sich dazugehörig fühlen zu einer exklusiven Fangemeinde<br />
20-jähriges Jubiläum<br />
dieses kleinen, aber feinen Festivals. Nicht wenige planen<br />
den persönlichen kulturellen Spätsommer um diese Musiktage<br />
herum.<br />
Und genau dies ist und bleibt den Veranstaltern Aufgabe<br />
und Verpflichtung, musikalische Momente zu präsentieren,<br />
die es lohnenswert machen, alljährlich in dieses über<br />
1.000 Jahre alte romanische Kirchlein zu pilgern. Bereits<br />
das Ambiente und die Einbettung in das idyllische Rheintal<br />
lohnen einen Besuch dieses bemerkenswerten Kulturdenkmals<br />
in der deutsch-schweizerischen Exklave.<br />
Auch musikalisch hat es dieses 20-jährige Jubiläum in<br />
sich. Gerade die beiden Quartette wurden eingeladen,<br />
die die Musiktage von Anfang an begleitet haben, das<br />
Auryn Quartett und das Pellegrini-Quartett, beide mit einem<br />
hervorragenden Ruf weltweit. Die Namen sprechen<br />
eigentlich für sich und trotzdem wird man es, wenn überhaupt,<br />
nur selten erleben, dass diese beiden Quartette<br />
gemeinsam ein Festival bereichern. Auch Christian Poltéra<br />
wurde eingeladen, kein Unbekannter in Büsingen, der<br />
trotz faszinierender Karriere dem liebenswerten Ort treu<br />
geblieben ist.<br />
Pellegrini-Quartett<br />
Die Kammermusiktage bieten am Freitag (24.08.) das Eröffnungskonzert<br />
um 20.00 Uhr, am Samstag (25.08.) das<br />
Konzert um 17.00 Uhr sowie das Nachtkonzert um 22.00<br />
Uhr und am Sonntag (26.08.) die Matinée um 11.00 Uhr<br />
und zum Abschluss das Konzert um 17.00 Uhr.<br />
Verein Musikfreunde<br />
Kartenvorverkauf (ab 30. <strong>Juli</strong>) | Info sowie Programme bei der Geschäftsstelle<br />
des Vereins „Musikfreunde Bergkirche Büsingen e.V.“, Büsingerstraße 1,<br />
D-78262 Gailingen, T. 0049 7734 97191, kammermusiktage@t-online.de,<br />
www.kammermusiktage.de.<br />
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Justus Frantz und seine Philharmonie der Nationen<br />
kommen auf die Mainau<br />
Justus Frantz<br />
Seit bald 20 Jahren leitet der Ausnahmekünstler Justus<br />
Frantz diesen internationalen Klangkörper. Längst steht<br />
das Orchester für höchste Qualität, es hat aber dennoch<br />
seinen Kerngedanken – die Botschaft für den Frieden –<br />
nie vergessen. Die unendliche Freude am gemeinsamen<br />
Musizieren macht hörbar, dass in der Musik Grenzen<br />
überwunden werden können. Das Konzert vom Samstag<br />
4. <strong>August</strong> 2012 um 20.30 auf der Insel Mainau ist deshalb<br />
ein wohlklingendes Manifest für den Frieden.<br />
Justus Frantz – ein Name, den man mit großartigen Orchestern<br />
und absoluter Hingabe zur Musik assoziiert. Seit<br />
mehr als dreißig Jahren ist Professor Justus Frantz ein<br />
international erfolgreicher Pianist und Dirigent. Um die<br />
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klassische Musik hat er sich unzählige Male verdient gemacht:<br />
Immer wieder entdeckt und fördert er junge Musik -<br />
talente.<br />
Seine außergewöhnliche Musiker-Laufbahn begann im<br />
Jahre 1967, als Justus Frantz den internationalen Musikwettbewerb<br />
der ARD gewann. Mit 23 Jahren wurde er<br />
als einer der jüngsten Stipendiaten überhaupt in die Studienstiftung<br />
des Deutschen Volkes aufgenommen. Der<br />
Schritt in die internationale Spitzenklasse der Pianisten<br />
gelang Justus Frantz 1970 mit den Berliner Philharmo -<br />
nikern unter der Leitung von Herbert von Karajan. Fünf<br />
Jahre später feierte er sein USA-Debüt mit den New<br />
Yorker Philharmonikern unter Leonard Bernstein, mit dessen<br />
musikalischen Idealen er sich bis heute verbunden<br />
fühlt. Bernsteins Traum von einem internationalen, jungen<br />
und vor allem professionellen Orchester inspirierte Justus<br />
Frantz 1995 zur Gründung der Philharmonie der Nationen,<br />
deren Chefdirigent er bis heute ist. 1986 initiierte er das<br />
Schleswig-Holstein Musik Festival, dessen Intendant er<br />
neun Jahre lang war und das er zu einem der größten<br />
Musikfestivals der Welt gemacht hat.<br />
Die Philharmonie der Nationen feierte 2010 ihr 15-jähriges<br />
Bestehen. In diesem Jahr jährte sich auch zum 20. Mal<br />
das Ereignis, das Leonard Bernstein, Yehudi Menuhin<br />
und Justus Frantz zur Gründung des Orchesters inspirierte:<br />
die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr Eins<br />
nach dem Fall der Berliner Mauer. Die letzten 15 Jahre<br />
reflektieren eine Zeit des Wandels in Deutschland, Europa<br />
und der Welt. Auslöser waren die Sehnsucht der Menschen<br />
nach Frieden und Freiheit und ihr unbändiger Wille,<br />
sich mit aller Kraft dafür einzusetzen. Die Botschaft von<br />
Frieden und Freiheit trägt das Orchester seit 1995 in die<br />
Welt.
Junge Musiker aus mehr als 40 Nationen und fünf Kontinenten<br />
kommen in der Philharmonie der Nationen zusammen.<br />
Das Geheimnis ihrer friedlichen Koexistenz ist<br />
ihre gemeinsame Sprache – die Musik. Heute gilt das<br />
Orchester als Klangkörper mit Weltniveau, das talentierten<br />
Musikern aus aller Welt eine hervorragende Chance eröffnet,<br />
jenseits von kulturellen und internationalen Grenzen<br />
auf den großen Bühnen weltweit zu konzertieren. Mehr<br />
als 1.000 Konzerte haben die Musiker in den letzten Jahren<br />
auf der ganzen Welt gegeben. Herausragende Konzerte<br />
waren unter anderem 1998 der Auftritt – auf Einladung<br />
des Generalsekretärs Kofi Annan – zum „Tag der<br />
Vereinten Nationen“ im Vollversammlungssaal der UNO<br />
in New York und das Privatkonzert für Papst Johannes<br />
Paul II an seinem Sommersitz Castel Gandolfo, das die<br />
Philharmonie der Nationen unter der Leitung von Justus<br />
Frantz im Sommer 2001 gab. 2011 veranstaltete das Orchester<br />
zum ersten Mal eine Tournee nach China, die<br />
ganz besonders erfolgreich war. Das Konzert in Peking<br />
wurde im Fernsehen übertragen und hat große Teile<br />
Asiens erreicht.<br />
BF/DR<br />
Samstag 4. <strong>August</strong> 20.30 Uhr, Insel Mainau | Vorverkauf: Insel Mainau<br />
GmbH T. 0049 7531 303303, Preise: 44/33/22 Euro.<br />
Die Konzertkarte berechtigt ab 17 Uhr zum freien Inseleintritt. Das Konzert<br />
findet unter einem wettersicheren Sonnendach statt.<br />
Programm:<br />
Ludwig van Beethoven (1770– 1827)<br />
Sinfonie Nr. 5 c-moll Op. 67<br />
I. Allegro con brio<br />
II. Andante con moto<br />
III. Allegro<br />
IV. Allegro<br />
Pause<br />
Peter Tschaikowsky (1840–1893)<br />
Sinfonie Nr. 5 e-molll Op. 64<br />
I. Andante - Allegro con anima<br />
II. Andante cantabile, con alcuna licenza<br />
III. Valse: Allegro moderato<br />
IV. Andante maestoso - Allegro vivace
impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Internationaler</strong> <strong>Bodensee</strong>-<strong>Club</strong> e.V. (IBC)<br />
www.intbodenseeclub.org<br />
Josef Bieri, Präsident<br />
Herausgeberrat<br />
Wolfgang Karl, Ingun GmbH, Vorsitzer<br />
Redaktion<br />
Monique Würtz, Chefredakteurin<br />
Emmishoferstr. 16 | D-78462 Konstanz<br />
monique.wuertz@online.de<br />
Dr. Rolf Eichler, Vizepräsident<br />
Andreas Dettling, Schatzmeister<br />
Vorsitzende der Regionalclubs:<br />
Klara Motter, Vizepräsidentin<br />
Gerhard Hofmann<br />
Dr. Kornelius Otto<br />
Paula Trepulka<br />
Leiter der Fachgruppen:<br />
Christian Trepulka, Bildende Kunst<br />
Dr. Walter Rügert &<br />
Dr. Franz Schwarzbauer, Literatur<br />
Eckart Manke, Musik<br />
Anzeigenreservation:<br />
Corinne Scheck<br />
kulturambodensee@aol.com<br />
T. 0049 7531 917526<br />
Verlag & Vertrieb<br />
art-media-edition Verlag Freiburg<br />
info@art-media-edition-verlag.com<br />
Grafik<br />
mail@iwicki.com<br />
Auflage<br />
8000 Exemplare<br />
© Ein Nachdruck unserer Artikel oder<br />
einzelner Passagen daraus setzt die vorherige<br />
Zustimmung des IBC und des<br />
Autors voraus. Der Herausgeber behält<br />
sich vor, eingesandte Beiträge zu kürzen<br />
und zu re digieren.<br />
Redaktionsschluss der nächsten<br />
Ausgabe: 10. <strong>August</strong> 2012<br />
38<br />
Vereinigung von Künstlern und Kunstfreunden<br />
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
Bildende Künste, Literatur, Musik und Wissenschaft<br />
BEITRITTSERKLÄRUNG<br />
INTERNATIONALER-BODENSEE-CLUB E.V.<br />
Frau Paula Trepulka M.A. / Schriftführerin<br />
Lindauer Str. 32, D-78464 Konstanz<br />
INTERNATIONALER<br />
BODENSEE-CLUB<br />
Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Internationalen <strong>Bodensee</strong>-<strong>Club</strong> e.V.<br />
Name, Vorname ................................................................................<br />
Straße ..............................................................................................<br />
PLZ, Ort ...........................................................................................<br />
Land ................................................................................................<br />
Telefon .............................................................................................<br />
E-Mail ..............................................................................................<br />
Regionalclub:<br />
p Konstanz - Westlicher <strong>Bodensee</strong><br />
p Vorarlberg - Östlicher <strong>Bodensee</strong><br />
p Überlingen - Nördlicher <strong>Bodensee</strong><br />
p Thurgau - St.Gallen / Appenzell Südlicher <strong>Bodensee</strong><br />
Datum ..............................................................................................<br />
Unterschrift ........................................................................................<br />
Beiträge pro Kalenderjahr: Einzelmitglieder 25 Euro / 50 CHF<br />
Ehepaare 30 Euro / 60 CHF<br />
Schüler / Studenten 7 Euro / 15 CHF
juli august<br />
termine<br />
2012<br />
Uttwil (CH)<br />
26.08.– 02.09.2012<br />
5. Uttwiler Meisterkurse<br />
Klavier, Violine, Violoncello, Saxophon, Kammermusik<br />
Kursbeginn und Konzert der Meister<br />
Sonntag, 26.08.2012, 17 Uhr, Kirche Uttwil<br />
Schlusskonzerte der Teilnehmer<br />
Samstag, 01.09.2012, 17 Uhr, Kirche Uttwil<br />
Sonntag, 02.09.2012, 11 Uhr, Kirche Uttwil<br />
www.meisterkurse-uttwil.ch<br />
Rattenscharf: 90 Stunden<br />
Kleinkunst und Musik an nur einem Tag<br />
So 15.07.<br />
Burgfest<br />
von 10.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />
Allensbach (D)<br />
bis 30.9.2012<br />
Mühlenwegmuseum<br />
Im Bahnhof Allensbach, T. 0049 7533 80135<br />
www.muehlenwegmuseum.de<br />
Mo– Fr: 10– 17h, Sa 10– 12.30h<br />
Bregenz (A)<br />
bis 28.10.2012<br />
KUB Sammlungsschaufenster – Architekturmodelle Peter Zumthor<br />
www.kunsthaus-bregenz.at<br />
täglich 10–20h<br />
LiteraTour<br />
Das schwimmende Literaturhaus<br />
Samstag 22. September 2012<br />
14.00h ab Hafen Konstanz<br />
14.10h ab Hafen Kreuzlingen<br />
14.25h ab Hafen Merseburg<br />
Infos: www.intbodenseeclub.org<br />
Büsingen (D)<br />
24.– 26.08.2012<br />
Kammermusiktage Bergkirche Büsingen<br />
Kartenreservierung: „Musikfreunde Bergkirche Büsingen e.V.“, Büsingerstr. 1<br />
D-78262 Gailingen, T. 0049 7734 97191, www.kammermusiktage.de<br />
Gaienhofen (D)<br />
bis 28.10.2012<br />
Hermann Hesse - Vom Wert des Alters – eine Fotoausstellung z. 50. Todestag<br />
www.hermann-hesse-hoeri-museum.de<br />
Hausen ob Verena (D)<br />
22.07.2012, 11h (Ausstellungseröffnung)<br />
"Wilhelm Geyer. Landschaften, Portraits, Interieurs"<br />
Hofgut Hohenkarpfen, D-78595 Hausen ob Verena<br />
www.kunststiftung-hohenkarpfen.de<br />
Mo – So 13.30– 18.30h<br />
Hohenems (A)<br />
bis 11.2012<br />
34.699 Tage Gottfried Honegger<br />
Otten Kunstraum, Schwefelbadstr. 2, A-6845 Hohenems, www.ottenkunstraum.at<br />
jeden 1. Donnerstag im Monat, 16–20h u.n.V.<br />
Insel Mainau (D)<br />
Samstag 4.8.2012, 20.30h<br />
Open air-Konzert Justus Frantz und die Philharmonie der Nationen<br />
Schlossgartenwiese Insel Mainau (wettersicheres Sonnendach), www.mainau.de<br />
Ittingen (CH)<br />
bis 30.9.2012<br />
10.000 Stunden – Über Handwerk, Meisterschaft und Scheitern in der Kunst<br />
Kunstmuseum Thurgau – Kartause Ittingen, CH-8532 Warth<br />
www.kunstmuseum.ch<br />
täglich 11–18h<br />
Lindau (D)<br />
bis 19.8.2012<br />
„Chagall – Magie des Lichts“ – Gouachen, Aquarelle und Ölgemälde<br />
Stadtmuseum Lindau „Haus zum Cavazzen“, Marktplatz 6, www.lindau.de<br />
Mo–So 10–18h<br />
bis 28.7.2012<br />
Werner Branz – Simply Branz<br />
Sybille Mang Gallery, Schneeberggasse 5, www.mangallery.de<br />
bis Mitte September 2012<br />
Gottfried Prölß – Werke auf Transparentpapier<br />
Restaurant Hoyerbergschlössle, Hoyerbergstr. 64<br />
www.hoyerbergschloessle.de<br />
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