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Ideale Gas-Dampf-Gemische. Feuchte Luft

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

<strong>Ideale</strong> <strong>Gas</strong>-<strong>Dampf</strong>-<strong>Gemische</strong>. <strong>Feuchte</strong> <strong>Luft</strong><br />

• <strong>Gas</strong>-<strong>Dampf</strong>-<strong>Gemische</strong> sind ideale <strong>Gemische</strong> mit der Besonderheit, dass im betrachteten<br />

Temperaturbereich eine Komponente des <strong>Gemische</strong>s kondensieren kann.<br />

• <strong>Feuchte</strong> <strong>Luft</strong> ist ein Gemisch aus trockener <strong>Luft</strong> und Wasser<br />

• Liegt das Wasser dampfförmig vor, ist es ebenso unsichtbar wie die trockene <strong>Luft</strong>.<br />

• Wenn Wasserdampf kondensiert, erscheint das flüssige Kondensat als Nebel, oder, wenn<br />

die Temperatur unterhalb der Temperatur des Tripelpunks von Wasser ist, in fester Form als<br />

Eisnebel.<br />

• Ist kein Kondensat vorhanden, spricht man von ungesättigter feuchter <strong>Luft</strong> (ideales<br />

<strong>Gas</strong>gemisch)<br />

• Gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> besteht aus zwei Phasen (<strong>Gas</strong>phase und Kondensat)<br />

/2/<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Sättigungspartialdruck des Wasserdampfes und der Taupunkt<br />

• Bei ungesättigter feuchter <strong>Luft</strong> herrscht ein ideales <strong>Gas</strong>gemisch aus trockener <strong>Luft</strong> und<br />

Wasserdampf vor, das bei der Temperatur T das Volumen V einnimmt.<br />

• Die Masse m W des im Gemisch enthaltenen Wassers ergibt sich nach dem Gesetz von<br />

Dalton zu<br />

mit dem Partialdruck des Wasserdampfes p W und seiner <strong>Gas</strong>konstante R W .<br />

• Es gibt für jede Temperatur eine maximale Wassermenge, die neben der trockenen <strong>Luft</strong> in<br />

Form von Wasserdampf existieren kann. Ist mehr Wasser vorhanden, als neben der<br />

trockenen <strong>Luft</strong> als Wasserdampf existieren kann, so kann das überschüssige Wasser nur in<br />

einer anderen Phase (flüssig als Wasser oder fest in Form von Eis) vorliegen.<br />

• Dem Maximalwert der dampfförmig existierenden Wassermenge (Wassermasse) entspricht<br />

nach obiger Gleichung ein Maximalwert des Wasserdampfpartialdrucks p W . Diesen<br />

bezeichnet man als den Sättigungspartialdruck p Ws des Wasserdampfes in der feuchten <strong>Luft</strong>.<br />

• Im Allgemeinen ist der Sättigungspartialdruck einer <strong>Dampf</strong>phase in<br />

einem <strong>Gas</strong>gemisch Funktion von Temperatur und Druck. Die Druckabhängigkeit<br />

ist jedoch sehr gering, wodurch der Sättigungspartialdruck<br />

des Wasserdampfes dem <strong>Dampf</strong>druck des reinen Kondensats<br />

bei der Temperatur der feuchten <strong>Luft</strong> gleichgesetzt werden kann.<br />

p<br />

Ws<br />

=<br />

p<br />

s<br />

W<br />

(T)<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Sättigungspartialdruck des Wasserdampfes und der Taupunkt<br />

• Die begrenzte Aufnahmefähigkeit von <strong>Luft</strong> für<br />

Wasserdampf kann im nebenstehenden<br />

Diagramm veranschaulicht werden.<br />

• Die durch den Zustand (p W , T) verlaufende<br />

Isotherme entspricht der Zustandsänderung<br />

beim isothermen Zufügen von Wasserdampf.<br />

Sie endet auf der <strong>Dampf</strong>druckkurve des<br />

Wassers bei p s W (T). Hier ist die feuchte <strong>Luft</strong><br />

gesättigt und der Partialdruck p W hat seinen<br />

Höchstwert erreicht.<br />

Weitere <strong>Dampf</strong>zufuhr hätte Kondensation des<br />

überschüssigen Wassers zur Folge.<br />

• Bei isobarer Abkühlung der ungesättigten feuchten <strong>Luft</strong> bleiben die Masse m W und der<br />

Partialdruck p W konstant (horizontale Linie im Diagramm). Bei der Temperatur T T wird<br />

p W =p s W ; die feuchte <strong>Luft</strong> ist gesättigt. Weitere Abkühlung hätte Kondensation des<br />

überschüssigen Wassers zur Folge. Der Zustand, bei dem die Kondensation einsetzt, wird<br />

Taupunkt der feuchten <strong>Luft</strong> bezeichnet, die Temperatur Taupunktstemperatur T T genannt.<br />

• Zu jedem Zustand ungesättigter feuchter <strong>Luft</strong> gehört eine bestimmte Taupunktstemperatur,<br />

für die folgende Bedingung gilt:<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Sättigungspartialdruck des Wasserdampfes und der Taupunkt<br />

• Der Tripelpunkt von Wasser hat eine Celsius-Temperatur von ϑ tr = 0.01 °C.<br />

Kondensiert Wasser bei höherer Temperatur, so liegt das Kondensat in flüssiger Form vor.<br />

Bei niedrigerer Temperatur liegt das Kondensat in Form von Eis vor.<br />

(In diesem Bereich bedeutet p s W (ϑ) den Sublimationsdruck des Wassers.<br />

• Man unterscheidet daher 4 Zustandsbereiche:<br />

1. Ungesättigte feuchte <strong>Luft</strong> mit einem Wasserdampf-Partialdruck<br />

Sie enthält Wasser in Form von überhitztem Wasserdampf und für<br />

gerade noch kein Kondensat.<br />

2. Gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> mit flüssigem Kondensat (ϑ > 0.01 °C).<br />

p ≤ s (ϑ)<br />

W<br />

pW p = s (ϑ)<br />

W<br />

pW p = s (ϑ)<br />

W<br />

pW Sie enthält in der <strong>Gas</strong>phase gesättigten Wasserdampf mit und als<br />

Kondensatphase Wasser in Form von Nebel (oder flüssigem Niederschlag)<br />

3. Gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> mit festem Kondensat (ϑ < 0.01 °C).<br />

Sie enthält in der <strong>Gas</strong>phase gesättigten Wasserdampf mit p = s (ϑ)<br />

W<br />

pW<br />

und als<br />

Kondensatphase Wasser in Form von Eis (oder Eisnebel).<br />

4. Gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> bei der Tripelpunktstemperatur von Wasser.<br />

Das Kondensat ist ein Gemenge aus Wasser (oder Wassernebel) und Eis (oder Eisnebel)<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Sättigungspartialdruck des Wasserdampfes und der Taupunkt<br />

• Den Zusammenhang zwischen Sättigungspartialdruck und Temperatur liefert für die<br />

<strong>Dampf</strong>druckkurve die Gleichung von Antoine<br />

und für die Sublimationsdruckkurve die Beziehung<br />

mit dem Tripelpunktsdruck p tr = 0.611657 kPa.<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Absolute und relative <strong>Feuchte</strong><br />

• Der intensive Zustand ungesättigter feuchter <strong>Luft</strong> wird durch drei unabhängige<br />

Zustandsgrößen festgelegt: durch ihre Temperatur T, ihren Druck p und eine Variable, die<br />

den Wasserdampfgehalt dieses idealen <strong>Gas</strong>gemisches beschreibt.<br />

Dafür könnte man den Stoffmengenanteil des Wasserdampfes, seinen Partialdruck oder die<br />

Taupunktstemperatur verwenden.<br />

• Es ist üblich, den Wasserdampfgehalt durch die absolute <strong>Feuchte</strong> zu kennzeichnen<br />

Dieser Quotient wird auch als Massenkonzentration oder Partialdichte des Wasserdampfes<br />

bezeichnet.<br />

• Mit dem Gesetz von Dalton erhält man den einfachen Zusammenhang zwischen absoluter<br />

<strong>Feuchte</strong> und Partialdruck des Wasserdampfes<br />

• Bei gegebener Temperatur sind p W und die absolute <strong>Feuchte</strong> am größten, wenn die <strong>Feuchte</strong><br />

<strong>Luft</strong> gesättigt ist. Mit p W = p s W (T) ergibt sich für den Maximalwert der absoluten <strong>Feuchte</strong> /2/<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Absolute und relative <strong>Feuchte</strong><br />

• Das Verhältnis der absoluten <strong>Feuchte</strong> zu ihrem Maximalwert wird als relative <strong>Feuchte</strong><br />

bezeichnet<br />

• Aufgrund der thermischen Zustandsgleichung ist dieses Größe auch als Verhältnis der<br />

Partialdrücke darstellbar<br />

• Kühlt man ungesättigte feuchte <strong>Luft</strong> isobar ab, so bleiben p W und ρ W konstant, bis der<br />

Taupunkt erreicht ist. In diesem Zustand ist die feuchte <strong>Luft</strong> gerade gesättigt, und es gilt<br />

p W = p s W (T T ) mit T T als Taupunktstemperatur. Die relative <strong>Feuchte</strong> kann daher auch als<br />

Verhältnis des <strong>Dampf</strong>drucks von Wasser bei der Taupunktstemperatur zum <strong>Dampf</strong>druck bei<br />

<strong>Luft</strong>temperatur gedeutet werden<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Absolute und relative <strong>Feuchte</strong><br />

• Sättigungspartialdruck p s W des Wasserdampfes, absolute <strong>Feuchte</strong> ρ Ws und<br />

Wasserdampfbeladung X s gesättigter <strong>Luft</strong> (für p = 1 bar)<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Wasserbeladung<br />

• Der Partialdruck des Wasserdampfes, die absolute und die relative <strong>Feuchte</strong> kennzeichnen<br />

den Wassergehalt nur dann, wenn die feuchte <strong>Luft</strong> ungesättigt ist.<br />

Zur generellen Beschreibung des Wasseranteils verwendet man die Wasserbeladung<br />

Sie ist die Masse des Wassers (in gasförmiger, flüssiger oder fester Form) auf die Masse<br />

der trockenen <strong>Luft</strong> bezogen.<br />

• Dieses Massenverhältnis kann Werte zwischen X = 0 für trockene <strong>Luft</strong> und X → ∞ für reines<br />

Wasser annehmen.<br />

• Den Zusammenhang zwischen der Wasserbeladung der ungesättigten feuchten <strong>Luft</strong> (auch<br />

Wasserdampfbeladung genannt) und dem Partialdruck des Wasserdampfes erhält man aus<br />

zu<br />

und<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Wasserbeladung<br />

• Das Verhältnis der <strong>Gas</strong>konstanten von trockener <strong>Luft</strong> R L = 0.28705 kJ/kg K und jener von<br />

Wasserdampf R W = 0.46152 kJ/kg K hat den Wert R L /R W = 0.62197 also etwa 0.622.<br />

Zusammen mit der relativen <strong>Feuchte</strong> ϕ erhält man<br />

bzw. die Umkehrfunktion<br />

• Die größte Wasserdampfbeladung X s ergibt sich für gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> mit ϕ =1<br />

zu<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Wasserbeladung<br />

• Diese Größe, der Sättigungswert der Wasserbeladung, hängt von der Temperatur und vom<br />

Gesamtdruck ab. Da p s W (T) mit steigender Temperatur größer wird, nimmt auch X s mit<br />

steigender Temperatur zu. Mit steigendem Druck der feuchten <strong>Luft</strong> nimmt dagegen der<br />

Sättigungswert der Wasserdampfbeladung ab. <strong>Feuchte</strong> <strong>Luft</strong> kann also, bezogen auf die<br />

Masse m L umso mehr Wasser dampfförmig aufnehmen, je höher ihre Temperatur und je<br />

niedriger ihr Druck ist.<br />

• Ist X > X s , tritt eine<br />

Kondensatphase auf.<br />

Nur die Wassermasse<br />

X s m L ist gasförmig,<br />

der Rest, (X - X s ) m L ,<br />

ist Kondensat.<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

spezifisches Volumen feuchter <strong>Luft</strong><br />

• Als Bezugsgröße für die spezifischen Zustände feuchter <strong>Luft</strong> verwendet man die Masse der<br />

trockenen <strong>Luft</strong> m L .<br />

Das spezifische Volumen der feuchten <strong>Luft</strong> wird daher definiert durch<br />

X ≤<br />

X s<br />

• Ist die feuchte <strong>Luft</strong> ungesättigt ( ), so erhält man aus dem Gesetz von Dalton für ihr<br />

spezifisches Volumen<br />

• Ersetzt manϕ, ergibt sich daraus<br />

Diese Gleichung kann auch auf gesättigte feuchte <strong>Luft</strong>, die Wasser oder Eis enthält,<br />

angewendet werden, da das spezifische Volumen von Wasser oder Eis gegenüber dem<br />

spezifischen Volumen der gerade gesättigten feuchten <strong>Luft</strong> v ∗ ( T , p, X<br />

s<br />

) vernachlässigbar<br />

ist.<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

spezifische Enthalpie feuchter <strong>Luft</strong><br />

• Die Enthalpie H der feuchten <strong>Luft</strong> setzt sich additiv aus den Enthalpien von trockener <strong>Luft</strong><br />

und Wasser zusammen<br />

mit der spezifischen Enthalpie der trockenen <strong>Luft</strong> h L und der spezifischen Enthalpie des<br />

Wassers h W .<br />

• Bezieht man die Enthalpie H auf die Masse der trockenen <strong>Luft</strong> m L , erhält man<br />

• Bei der Berechnung von h* können die Nullpunkte von h L und h W willkürlich festgelegt<br />

werden. Die spezifische Enthalpie der trockenen <strong>Luft</strong> h L wird bei der Tripelpunktstemperatur<br />

T tr = 273.16 K gleich null gesetzt. Bei der gleichen Temperatur wird die Enthalpie von<br />

flüssigem Wasser h W null gesetzt. vernachlässigbar ist.<br />

• Zur Vereinfachung werden die spezifischen Wärmekapazitäten von trockener <strong>Luft</strong> und<br />

Wasserdampf temperaturunabhängig angenommen<br />

und<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

spezifische Enthalpie feuchter <strong>Luft</strong><br />

• Für die spezifische Enthalpie von trockener <strong>Luft</strong> erhält man<br />

• Die spezifische Enthalpie des dampfförmigen Wasser bei der angegebenen Nullpunktswahl<br />

ergibt sich zu<br />

mit der spezifischen Verdampfungsenthalpie des Wassers bei der Tripelpunkttemperatur<br />

Δh v (T tr ) = 2500.9 kJ/kg.<br />

• Die spezifische Enthalpie des flüssigen Wassers ergibt sich zu<br />

mit der spezifischen Wärmekapazität von flüssigem Wasser c W = 4.191 kJ/kgK.<br />

• Die spezifische Enthalpie des Wassers in Form von Eis ergibt sich zu<br />

mit der Schmelzenthalpie des Eises bei Tripelpunktstemperatur Δh e (T tr ) = 333.4 kJ/kg und<br />

der spezifischen Wärmekapazität des Eises c E = 2.07 kJ/kgK.<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

spezifische Enthalpie feuchter <strong>Luft</strong><br />

• Damit ergeben sich für feuchte <strong>Luft</strong>:<br />

a) Ungesättigte feuchte <strong>Luft</strong>: , es liegt ein ideales <strong>Gas</strong>gemisch vor<br />

X ≤<br />

X s<br />

Erreicht die Wasserbeladung ihren Sättigungswert X s , gilt<br />

b) Gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> mit flüssigem Wasser als Kondensatphase: X > X s , T > T tr<br />

c) Gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> mit Eis als Kondensatphase: X > X s , T < T tr<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

spezifische Enthalpie feuchter <strong>Luft</strong><br />

• Bei technischen Anwendungen kann man t tr = 0.01 °C gegenüber der Celsius-Temperatur t<br />

vernachlässigen und T - T tr = t setzen. Damit folgt:<br />

a) Ungesättigte feuchte <strong>Luft</strong>:<br />

b) Gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> mit flüssigem Wasser als Kondensatphase:<br />

c) Gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> mit Eis als Kondensatphase:<br />

mit<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Das Enthalpie, Wasserbeladungs-Diagramm (h,X-Diagramm)<br />

• Zur Veranschaulichung von Zustandsänderungen feuchter <strong>Luft</strong> wurde von R. Mollier ein<br />

Diagramm mit der spezifischen Enthalpie als Ordinate und der Wasserbeladung als<br />

Abszisse vorgeschlagen. Es gilt für einen Druck (meist den atmosphärischen <strong>Luft</strong>druck) und<br />

enthält Isothermen und Linien konstanter relativer <strong>Luft</strong>feuchtigkeit.<br />

• In einem h,X-Diagramm erscheinen alle Isothermen als gerade Linien, da h linear von X<br />

abhängt. Da für die Enthalpie gesättigter feuchter <strong>Luft</strong> andere Gleichungen als für die<br />

Enthalpie ungesättigter feuchter <strong>Luft</strong> gelten, besteht<br />

jede Isotherme aus zwei Geradenstücken, die an<br />

der Sättigungslinie ϕ = 1 mit einem Knick<br />

aneinanderstoßen.<br />

• Dem Diagramm sind die zuvor angegebenen<br />

Gleichungen für die spezifische Energie zu Grunde<br />

gelegt. Die Isenthalpen werden so gelegt, dass die<br />

Isotherme t = 0 °C im Gebiet ungesättigter feuchter<br />

<strong>Luft</strong> horizontal verläuft.<br />

• Für die Isothermen der ungesättigten feuchten <strong>Luft</strong><br />

gilt<br />

bis X = X s (T,p).<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Das Enthalpie, Wasserbeladungs-Diagramm (h,X-Diagramm)<br />

* *<br />

• Die Koordinaten X s und h<br />

s<br />

= hs<br />

( t, X<br />

s<br />

) bestimmen den Knickpunkt der Isothermen auf der<br />

Sättigungslienie ϕ = 1.<br />

• Für X > X s , im sogenannten Nebelgebiet, gilt die Geradengleichung der Nebelisothermen<br />

für Temperaturen t > 0 °C.<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Das Enthalpie, Wasserbeladungs-Diagramm (h,X-Diagramm)<br />

* *<br />

• Die Koordinaten X s und h<br />

s<br />

= hs<br />

( t, X<br />

s<br />

) bestimmen den Knickpunkt der Isothermen auf der<br />

Sättigungslienie ϕ = 1.<br />

• Für X > X s , im sogenannten Nebelgebiet, gilt die Geradengleichung der Nebelisothermen<br />

für Temperaturen t > 0 °C.<br />

• Ist t < 0 °C, so enthält die gesättigte feuchte <strong>Luft</strong><br />

Eisnebel und es gilt<br />

• Für t = 0 °C gibt es zwei Nebelisothermen.<br />

Das von ihnen eingeschlossene keilförmige<br />

Gebiet ist das Dreiphasen-Gebiet mit Wasser<br />

und Eis als den beiden Kondensatphasen.<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

Das Enthalpie, Wasserbeladungs-Diagramm (h,X-Diagramm)<br />

• In das Gebiet der ungesättigten feuchten <strong>Luft</strong> kann man Linien konstanter relativer <strong>Feuchte</strong><br />

ϕ einzeichnen.<br />

s<br />

pW<br />

( t)<br />

X ( ϕ,t)<br />

= 0.<br />

622<br />

( p / ϕ)<br />

− p<br />

s<br />

W<br />

( t)<br />

/2/<br />

h * ( ϕ, t)<br />

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X ( ϕ, t)


h*,X-Diagramm für feuchte <strong>Luft</strong>, Gesamtdruck p = 1 bar<br />

Das Enthalpie, Wasserbeladungs-Diagramm (h,X-Diagramm)<br />

• Zur<br />

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2007 rev. 4 21<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

spezifische Entropie feuchter <strong>Luft</strong><br />

• Die Entropie feuchter <strong>Luft</strong> setzt sich additiv aus den Entropien der trockenen <strong>Luft</strong> und des<br />

Wassers und der Mischungsentropie zusammen<br />

• Die spezifische Entropie der feuchten <strong>Luft</strong> wird auf die Masse der trockenen <strong>Luft</strong> m L<br />

bezogen<br />

• Zur Berechnung der spezifischen Entropie der <strong>Luft</strong> s L und jener des Wasserdampfes s W<br />

werden wieder konstante spezifische Wärmekapazitäten c 0 pL bzw. c0 pW angenommen.<br />

• Der Nullpunkt der spezifischen Entropie der <strong>Luft</strong> s L wird beim Druck und der Temperatur des<br />

Tripelpunktes von Wasser (T tr =273.16 K, p tr = 0.611657 kPa) festgelegt. Die spezifische<br />

Entropie des Wassers s W wird für flüssiges Wasser bei T = T tr und p = p tr null gesetzt.<br />

• Spezifische Entropie der trockenen <strong>Luft</strong><br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

spezifische Entropie feuchter <strong>Luft</strong><br />

• Spezifische Entropie für Wasserdampf<br />

• Spezifische Entropie für flüssiges Wasser<br />

• Spezifische Entropie für Eis<br />

• Mischungsentropie<br />

bzw. bezogen auf die Masse trockener <strong>Luft</strong><br />

• Mit den Stoffmengenanteilen<br />

/2/<br />

2007 rev. 4 23<br />

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<strong>Gemische</strong> und chemische Reaktionen<br />

spezifische Entropie feuchter <strong>Luft</strong><br />

• erhält man für die spezifische Mischungsentropie<br />

mit R L /R W = 0.622<br />

• Spezifische Entropie ungesättigter feuchter <strong>Luft</strong> ( X ≤ )<br />

X s<br />

• Ihr Sättigungswert ergibt sich durch Einsetzen von X = X s<br />

• Spezifische Entropie für gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> mit flüssigem Kondensat (X > X s ; T > T tr )<br />

• Spezifische Entropie für gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> mit Eis als Kondensat (X > X s ; T < T tr )<br />

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2007 rev. 4 24<br />

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Literatur<br />

/1/ Herwig, H.; Kautz, C.H.: Technische Thermodynamik, Pearson Studium Verl. 2007<br />

/2/ Baehr, H.D.; Kabelac, S.: Thermodynamik, Grundlagen und technische Anwendungen<br />

13. Aufl., Springer Verl. 2006<br />

/3/ Schneider, W.; Haas, S.: Repetitorium Thermodynamik, 2. Aufl. Oldenburg Verl. 2004<br />

2007 rev. 4 25<br />

ao Univ.-Prof. Dr. Karl Ponweiser, VU, TD WI-MB

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