Marktplatz Hofsteig, Heft 1/2010
Marktplatz Hofsteig, Heft 1/2010
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en. Das Pilotprojekt kam beim Land Vorarlberg gut an,<br />
und die ursprünglich geplanten 100 räder wurden auf<br />
eine Stückzahl von 500 aufgestockt. „Das ist jetzt also<br />
ein Forschungsprojekt. Gemeinsam mit dem radhandel<br />
haben wir versucht, diese räder möglichst breit im Land<br />
zu streuen – vom Montafon bis in den Bregenzerwald.<br />
Damit wollen wir jetzt herausfinden, wieviele PKW-Wege<br />
sich tatsächlich durch ein elektrisch unterstütztes Fahrrad<br />
ersetzen lassen. Es könnten Strecken bis zu 15 Kilometer<br />
mit dem rad statt mit dem Auto gefahren werden.“<br />
Letztes Jahr konnte man sich um ein Landrad bewerben.<br />
Die Nachfrage war auf Anhieb groß. Der Preis für<br />
ein elektrisch unterstütztes rad der „Edition Landrad“<br />
war durch die große Bestellmenge sehr attraktiv. Diesen<br />
Sommer wird die Auswertung der Landräder abgeschlossen<br />
sein. Das Ergebnis, das sich mittlerweile<br />
abzeichnet, sei sehr positiv, so Strele.<br />
Besonders groß war die Nachfrage nach Landrädern übrigens<br />
in Wolfurt. „In Wolfurt sind 45 Stück verkauft worden“,<br />
freut sich Martin Strele „das sind, pro Kopf gesehen,<br />
am meisten verkaufte Landräder in Vorarlberg, und<br />
die sind einfach spürbar. Überall wo man hingeht, bei<br />
jeder Veranstaltung, steht irgendwo ein Landrad. Diese<br />
räder haben ja alle eine Nummer vorne auf der Gabel<br />
drauf. Viele kennt man schon und man sieht gleich: Ahh!<br />
Der 275er steht auch wieder da. Die <strong>Hofsteig</strong>-Gemeinden<br />
gelten ja überhaupt als sehr fahrrad-fleißig. zum<br />
Beispiel der Bürgermeister von Wolfurt – den sieht man,<br />
sobald schönes Wetter ist, auf dem rad. Der fährt einfach<br />
rad. Und zwar nicht als Pr-Gag. Sondern er fährt<br />
rad, weil er rad fährt. Und das schon vor der Landrad-<br />
Aktion. Und jetzt fährt er entweder im Elektroauto herum<br />
oder eben auf dem Landrad. Das gefällt mir, weil es<br />
einfach authentisch ist. So sieht man viele hier.“<br />
Für Wolfurt hat der Geschäftsführer von Kairos eine Vision:<br />
„Dass einfach noch mehr Leute mit dem rad fahren.<br />
Und zwar nicht aus einem zwang heraus, sondern weil<br />
sie merken, dass es hier im Unterland einfach geschickter,<br />
schneller und lässiger ist. Dann kann man auch ein<br />
bisschen Druck machen auf die radfahr-Infrastruktur.<br />
Die ist in Wolfurt nämlich ausbaufähig. Wir haben hier<br />
zum Beispiel ein paar Prestige-Bauten, die zwar super<br />
sind, wie etwa die radwegbrücke, aber hier in rickenbach<br />
beispielsweise muss man auf der Hauptstraße fahren.<br />
Das ist mit dem „Kiki“ extrem gefährlich, aber es<br />
gibt keine andere Möglichkeit. Wenn du hier durch willst,<br />
musst du auf der Hauptstraße fahren. Auch auf der oberen<br />
Straße, die eine Hauptroute für den radverkehr sein<br />
sollte, dürfen Autos immer noch 50km/h fahren. Das<br />
ist einfach zu viel – gerade wenn man mit dem „Kiki“<br />
fährt. Da sollte man in der Infrastruktur noch reagieren<br />
und alles radfahrfreundlicher machen. Dabei geht es<br />
eben nicht darum, Hindernisse für Autofahrer einzubauen,<br />
sondern da, wo radfahrer fahren, die Attraktivität<br />
entsprechend zu steigern. Es kann nicht sein, dass man<br />
überall nur der zweitbeste ist. Es gibt Hauptrouten für<br />
Autos, da sollen die Autos freie Fahrt und Vorrang haben.<br />
Aber auf den Hauptrouten für Fahrräder, müssen<br />
das auch die Fahrräder haben. Das wird meiner Meinung<br />
nach in Wolfurt noch zu wenig beachtet.“