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Branchenspiegel - IHK Lüneburg-Wolfsburg

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sen wir auch verstärkt jüngere Zielgruppen<br />

mit den für sie richtigen Angeboten ansprechen.<br />

Da gibt es durchaus Nachholbedarf.<br />

UW: Was ist die Kernbotschaft, die die Unternehmen<br />

der Tourismuswirtschaft aus<br />

dem Gutachten mitnehmen sollten?<br />

Bode: Im Tourismus wie in jeder Dienstleistungsbranche<br />

heißt die Basis für den Erfolg,<br />

das Ohr ganz nah an den Kundenwünschen<br />

zu haben. Der Dialog mit dem Gast ist<br />

manchmal anstrengend, und Kritik kann<br />

auch mal schmerzhaft sein. Aber nur so gewährleistet<br />

man einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.<br />

Denn Vielfalt allein genügt<br />

längst nicht mehr im Wettbewerb um<br />

die Reisenden. Vor allem muss man sein eigenes<br />

Angebot sehr genau kennen und danach<br />

entscheiden, welche Zielgruppen am<br />

erfolgversprechendsten zu bewerben sind.<br />

‚Alles für alle’anzubieten ist die Strategie von<br />

gestern.<br />

UW: Die Tourismusförderung durch die Kommunen<br />

ist eine freiwillige Leistung. Andererseits<br />

hat das Strategiepapier deutlich die<br />

wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus’ in<br />

strukturschwachen Räumen belegt. Wie sollen<br />

sich die Kommunen vor dem Hintergrund<br />

ihrer leeren Kassen verhalten?<br />

Bode: Die Gestaltung der Finanzierung öffentlicher<br />

Ausgaben im Tourismus wird zur<br />

wichtigsten strategischen Aufgabe – auf Landesebene<br />

ebenso wie für die Kommunen.<br />

Die aktuell durchaus kontrovers geführte<br />

Diskussion um neue Finanzierungsquellen<br />

im Tourismus – Stichwort: Bettensteuer –<br />

zeigt auf jeden Fall eines: Wir brauchen einen<br />

Paradigmenwechsel im Zusammenspiel<br />

zwischen Privatwirtschaft und öffentlicher<br />

Hand. Da helfen sicherlich solche Berechnungen<br />

wie die vorliegenden, die verdeutlichen,<br />

wer alles vor Ort am Tourismus verdient.<br />

Das wird möglicherweise ein schwieriger<br />

Umdenkprozess werden, der auf jeden<br />

Fall auf allen Ebenen geführt werden sollte.<br />

Vielleicht muss man auch einmal über den<br />

Tellerrand schauen, wie andere Länder das<br />

machen – und kommt dann am Ende zu<br />

völlig neuen Ideen.<br />

UW: Werden die Erkenntnisse aus der Tourismusanalyse<br />

in Niedersachsen Konsequenzen<br />

für die Förderpolitik des Landes haben?<br />

Wie sieht die zukünftige Tourismusförderung<br />

vor dem Hintergrund des Strategiepapiers<br />

aus?<br />

Bode: Selbstverständlich werden wir die Ergebnisse<br />

der Studien sehr genau auswerten<br />

und mit den anderen uns vorliegenden Gutachten<br />

– insbesondere den touristischen<br />

Masterplänen – abgleichen. Wir befinden<br />

uns gerade in der Mitte einer laufenden Förderperiode<br />

und die derzeitigen touristischen<br />

Förderrichtlinien lassen in ihrer Formulierung<br />

durchaus einige Stellschrauben zu. Ich<br />

denke da insbesondere an die Themen Familienurlaub,<br />

Gesundheit und Qualität, denen<br />

weiteres Marktwachstum bescheinigt<br />

wird und wo die niedersächsischen Angebote<br />

noch profilierter werden können. Aber<br />

das werden wir in enger Kommunikation<br />

mit den touristischen Leistungsträgern in<br />

Niedersachsen entwickeln.<br />

Namen und Nachrichten<br />

Zur Person<br />

Jörg Bode<br />

geboren am<br />

12. November<br />

1970 in Celle<br />

Seit 1989 ist Jörg Bode Mitglied der FDP; als<br />

Liberaler hat er bereits einige Posten in der<br />

Partei durchlaufen: vom Ratsherr in der<br />

Gemeinde Hambühren über den des Kreistagsabgeordneten<br />

bis zum Vorsitzenden des<br />

Finanzausschusses im Landkreis Celle.<br />

2003 wurde Bode in den Niedersächsischen<br />

Landtag gewählt. Von 2005 bis 2009 war er<br />

parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-<br />

Fraktion, im Februar 2009 folgte er Philipp<br />

Rösler als Fraktionsvorsitzender. Rösler nahm<br />

damals das Amt des Wirtschaftsministers an.<br />

Im Oktober der erneute Wechsel: Rösler wird<br />

Bundesgesundheitsminister, Bode ist seitdem<br />

Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit<br />

und Verkehr und stellvertretender Ministerpräsident<br />

des Landes.<br />

Jörg Bode ist gelernter Bankkaufmann und war<br />

bis zu seiner Wahl in den Niedersächsischen<br />

Landtag 2003 als Firmenkundenbetreuer bei<br />

der Deutschen Bank in Hannover tätig. Er ist<br />

verheiratet und lebt mit seiner Frau und dem<br />

gemeinsamen Sohn in Celle.<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 9

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