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Branchenspiegel - IHK Lüneburg-Wolfsburg

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Namen und Nachrichten<br />

!<br />

8<br />

Zwar liegen die unausgeschöpften<br />

Potenziale bei den drei älteren<br />

Kernzielgruppen, der Zuwachs an<br />

Neukunden ist derzeit aber bei<br />

den Familiensegmenten am größten.<br />

Bei allen fünf Zielgruppen sind Potenziale vorhanden.<br />

Sie können aber nur bei einer zielgruppenspezifischen<br />

Profilbildung und Angebotsverbesserungen<br />

gehoben werden. Fehlende<br />

Gastfreundlichkeit und fehlende<br />

Serviceeinstellung, unzureichende Kommunikation<br />

und Information – diese Punkte<br />

wurden zielgruppenunabhängig als niedersächsische<br />

Negativposten benannt. Hiersind<br />

weniger Investition gefragt, als vielmehr die<br />

Änderung unserer Einstellung dem Gast gegenüber.<br />

Fazit:<br />

Mit der Touristischen Entwicklungsstrategie<br />

Niedersachsen 2015 gibt es ein Papier, das<br />

den Ist-Zustand umfangreich darstellt und<br />

einen Beitrag leistet, die Bedeutung derTourismuswirtschaft<br />

gegenüber Politik, Verwaltung,<br />

aber auch der breiten Öffentlichkeit<br />

gegenüberzu verdeutlichen. Das Gutachten<br />

zeigt darüber hinaus eine Reihe von möglichen<br />

Zielgruppen auf und entwickelt Szenarien,wie<br />

sie sich unterbestimmten Rahmenbedingungen<br />

entwickeln können. Damit erhält<br />

die Tourismuswirtschaft Anhaltspunkte,<br />

nicht mehr und nicht weniger. Worauf<br />

der Einzelne setzen will, ob er die Zielgruppenfokussierung<br />

aufgreift, welche Maßnahmen<br />

er für sich aus den Szenarien ableitet:<br />

All dies kann das Papier nicht beantworten<br />

– und will es sicherlich auch nicht. Diese<br />

Konsequenzen bleiben natürlich der unternehmerischen<br />

Entscheidung vorbehalten.<br />

Auch andere Fragen beantwortet das Papier<br />

(noch) nicht: Wie positioniert sich das Land<br />

zu den Ergebnissen? Welche Auswirkungen<br />

hat die Strategie auf die Tourismuspolitik<br />

und Tourismusförderung? Erfolgt diese nur<br />

in den zentralen vier Destinationen, die für<br />

das Papier Pate standen? Und nur, wenn eine<br />

der zentralen Zielgruppen im Fokus<br />

steht? Hier müssen Tourismuswirtschaft,<br />

aber auch Kommunen noch antworten. Ich<br />

glaube, wir stehen am Anfang eines Prozesses<br />

mit vielen spannenden und kontroversen<br />

Diskussionen in den nächsten Monaten.<br />

¸ Lesen Sie zum Thema auch das Interview<br />

mit Niedersachsens Wirtschaftsminister<br />

Jörg Bode auf der folgenden Seite<br />

¸ www.mw.niedersachsen.de<br />

¸ www.tourismuspartner-niedersachsen.de<br />

INTERVIEW Das niedersächsische Wirtschaftsministerium<br />

ist einer derAutoren derTouristischen Entwicklungsstrategie.<br />

Über die Lehren, die das Papier fürWirtschaft,<br />

Kommunen und Politik enthält, sprach Martin Exner<br />

mit dem zuständigen Minister Jörg Bode.<br />

»Die Strategie ‚alles für<br />

alle’ ist von gestern«<br />

Unsere Wirtschaft: Herr Bode, was hat Sie an<br />

den Erkenntnissen zum niedersächsischen<br />

Tourismus am meisten überrascht?<br />

Jörg Bode: Es wurden hier sehr dezidierte<br />

Berechnungen zur wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen<br />

Bedeutung des Tourismus’<br />

in Niedersachsen gemacht. 15 Milliarden<br />

Euro Umsatz in 2009, 340.000 Beschäftigte<br />

landesweit und ein Steueraufkommen<br />

in den Kommunen von 320 Millionen<br />

Euro sind beachtlich. Damit ist der Tourismus<br />

ein bedeutender Wirtschaftszweig und<br />

ein wichtiger Arbeitsplatzgeber für nahezu<br />

alle Regionen des Landes – und das relativ<br />

krisensicher und mit Tendenz nach oben.<br />

Sieht Nachholbedarf<br />

in der Ansprache<br />

jüngerer Zielgruppen:<br />

Niedersachsens<br />

Wirtschaftsminister<br />

Jörg Bode.<br />

UW: Die Gäste aus einigen unserer Hauptzielgruppen<br />

klassifizieren Niedersachsen zusammengefasst<br />

als ‚Rentnerparadies’. Ist da<br />

in den letzten Jahren etwas falsch gelaufen?<br />

Bode: Alt zu werden ist zunächst einmal etwas<br />

unbestritten Schönes, nach dem wir alle<br />

streben. Und wenn wir diese Lebenszeit<br />

mit dem Reisen in ein Paradies verbringen<br />

können, ist das doch umso schöner. Wir alle<br />

kennen die Prognosen zum demografischen<br />

Wandel, und deshalb freue ich mich<br />

über die vielen älteren Gäste in Niedersachsen.<br />

Sie sind durchaus ausgabefreudig und<br />

reisen auch gern mit ihren Enkeln zum Beispiel<br />

auf den Bauernhof. Aber natürlich müs-<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: MW

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