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Branchenspiegel - IHK Lüneburg-Wolfsburg

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26<br />

Schwerpunkt Messe und Marketing<br />

Die meisten haben mittlerweile schon vom Web 2.0 gehört.<br />

Jetzt steht der zweite Schritt an: Soziale Netzwerke für das<br />

Unternehmen nutzen. Aber nicht für versteckte Werbebotschaften –<br />

sondern als interessante, sympathische Kommunikationsplattform.<br />

Ihre Fans werden es Ihnen danken.<br />

Zum Freund<br />

der Kunden werden<br />

„Müssen wir da mitmachen? Was bringt das<br />

denn überhaupt?“ Dies sind zwei der drängendsten<br />

Fragen, die Unternehmen heute zu<br />

Social Media stellen. Das ist verständlich, denn<br />

die meisten Firmen stehen dem Thema unsicher<br />

bis ablehnend gegenüber. Dabei bietet<br />

das Web 2.0 neben wenigen Risiken sehr große<br />

Chancen.<br />

Sicher, Social Media sind nicht für jedes Unternehmen<br />

sinnvoll – aber für viele. Denn das<br />

Web 2.0 ist kein kurzfristigerHype, sondern eine<br />

neue Entwicklungsstufe des Internets. Statt<br />

Informationen von Sendern zu Empfängern zu<br />

schicken (wie im Web 1.0), findet nun eine Demokratisierung<br />

derInhalte im Netz statt: Menschen<br />

tauschen sich aus, jeder ist Sender und<br />

Empfänger. Man diskutiert sein Hobby, bekommt<br />

Empfehlungen von Gleichgesinnten.<br />

Es entstehen Gruppen mit ähnlichen Interessen.<br />

Jeder stellt selbst seine Nachrichten zusammen,<br />

die er lesen will. Das Internet ist also<br />

kein Massenmedium mehr; es ist ein massenhaft<br />

genutztes Individualmedium.<br />

Global und lokal: Im Internet<br />

erreichen Sie Menschen auf<br />

der ganzen Welt – und Ihren<br />

Nachbarn um die Ecke.<br />

Erinnern wir uns: Lokal tätige Unternehmen,<br />

Hotels und Restaurants waren auch beim Web<br />

1.0 zunächst skeptisch. Werseinen Kunden etwas<br />

zu sagen hatte, machte das über sein<br />

Schaufenster oder hing die Speisekarte vor die<br />

Tür. Eine eigene Website im Internet? Das<br />

konnten sich viele Geschäftsleute<br />

nicht vorstellen.<br />

Heute präsentieren sich lokal<br />

verwurzelte Dienstleister<br />

wie Banken, Hotels und<br />

Gaststätten wie selbstverständlich<br />

im Netz. Und sie stellen fest: Ihre<br />

Kunden informieren sich online und kommen<br />

dann in den Betrieb. Sie kaufen, buchen oder<br />

erteilen Aufträge – sofern die Unternehmen im<br />

Internet zu finden sind. Der Mitbewerber ist<br />

nämlich nur einen Mausklick entfernt.<br />

Warum sollen sich Betriebe nun auch noch in<br />

Social Media wie Blogs, Twitter, Xing, Facebook<br />

oder anderen Netzwerken engagieren?<br />

Ganz einfach: Fischer fischen dort, wo Fische<br />

sind. Und 96 Prozent der jüngeren Menschen<br />

»Das Internet ist kein<br />

Massenmedium mehr, sondern<br />

ein massenhaft genutztes<br />

Individualmedium«<br />

Berät in Sachen Web 2.0: Martin Schleinhege.<br />

bewegen sich in Social Media. Zunehmend<br />

sogarauch Ältere: Eine kürzlich veröffentliche<br />

US-Studie besagt, dass mehr als die Hälfte aller<br />

Internet-Besucher im Alter zwischen 50<br />

und 64 Social Media nutzen. Von den über<br />

65-Jährigen sind es immerhin 26 Prozent,Ten-<br />

denz: steigend. Über Facebook<br />

erreichen Sie über 500<br />

Millionen Menschen, das<br />

sollen mehrals die Hälfte allerInternet-Nutzersein.<br />

Und<br />

die 140 größten deutschen<br />

Blogs zählen rund 140 Millionen Nutzer.<br />

Ein großer Teil Ihrer Kunden dürfte also im Internet<br />

anzutreffen sein. Zudem ist es ziemlich<br />

sicher, dass Kunden im Netz bereits über Sie<br />

reden. Wie Nachbarn früher am Gartenzaun<br />

– nur, dass solch einem schriftlichen Gespräch<br />

heute mehrere hundert oder einige tausend<br />

Menschen zuhören. Die Gerüchteküche<br />

konnte man früher vielleicht ignorieren, heute<br />

können sich Meinungen und Erfahrungen<br />

rasend schnell verbreiten – und eine fatale<br />

Wirkung erzielen. So kann es in einem Forum<br />

heißen: „Du gehst noch zu der Werkstatt an<br />

der Ecke? Die sind teuer und haben den Fehler<br />

in der Elektrik übersehen.“ In solchen Fällen<br />

ist eine ehrliche Aufarbeitung gefragt. Wer<br />

Gerichte bemüht, gießt Öl ins Feuer. Denn<br />

sympathisch wirkt das nicht.<br />

Zu was sind Social Media nun gut? Können sie<br />

Umsatz steigern? Nein, auf direktem Wege gelingt<br />

das im Moment noch niemandem. Das<br />

ist auch nicht die Aufgabe von Social Media.<br />

Die Netzwerke entstanden aus dem gleichberechtigten<br />

Austausch von Menschen zu einem<br />

bestimmten Thema, zum Beispiel zu Motorrädern.<br />

Man fachsimpelte und beriet sich untereinander.<br />

Wenn Sie Ihrer Zielgruppe nun interessante<br />

Tipps geben,wird man Sie für kompetent<br />

und vertrauenswürdig halten. Danach<br />

wird man Ihren Empfehlungen glauben. Oder<br />

Sie werden empfohlen. Die Forschungsgruppe<br />

Nielsen hat herausgefunden, dass nur<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: PRIVAT, KATHRIN KETTWIG-MVH, SXC

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