Branchenspiegel - IHK Lüneburg-Wolfsburg

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

24 Schwerpunkt Messe und Marketing Die Seevetaler Gerhard Busch GmbH stellt Spezialmaschinen für Druckereien her und exportiert rund 80 Prozent ins Ausland. Ekkehardt Busch führt das Unternehmen in zweiter Generation. »Unsere Wirtschaft« sprach mit ihm über die Bedeutung von Messebeteiligungen, den Wert von Gemeinschaftsständen – und Kommunikationsschwierigkeiten in China. »Der Verkauf ist das Salz in der Suppe« Unsere Wirtschaft: Herr Busch, Ihr Unternehmen stellt Neuheiten regelmäßig auf Messen rund um den Globus aus. Welchen Stellenwert haben Messebeteiligungen im Vertrieb Ihrer Produkte? Ekkehardt Busch: Sie haben einen sehr hohen Stellenwert. Wobei – das muss man zugeben – Messen mit derWeiterentwicklung der neuen Medien etwas an Wichtigkeit verlieren. Es gibt zwei große Messen, die für uns Pflicht sind: Die DRUPA, die Druck- und Papiermesse in Düsseldorf, und die IPEX, eine internationale Messe für Druck, Verlagswesen und Medien in Birmingham. Beide finden alle vier Jahre statt. Hinzu kommen mittlerweile Hunderte regionale Messen, die aber wesentlich kleiner und unwichtiger sind. UW: Was bieten Messen, das man heute nicht per Internet oder E-Mail erreichen kann? Busch: Ein persönliches Gespräch unter vier Augen können auch die heutigen Telekommunikationsmedien nicht bieten. Sich gegenüber zu sitzen, Themen zu diskutieren, zur Maschine zu gehen und die Funktionsweise zu zeigen – das ist einfach durch nichts zu ersetzen. UW: Zu welchem Zweck präsentieren Sie das Unternehmen auf einer Messe? Busch: DerVerkauf während der Messe ist das Salz in der Suppe. Es ist höchst erfreulich, wenn man nach Hause kommt und im Prinzip bereits weiß, ob sich der Messeauftritt rentiert hat. Entscheidend ist aber das Nachmessegeschäft: Wirverkaufen heute noch Maschinen, die wir auf Messen vorzwei oder auch vor sechs Jahren vorgestellt haben. Ich bevorzuge es eigentlich, meine Händlerstrukturen vorOrt zu haben, die mit ihren Kunden kommen. Zumindest alle zwei Jahre können wiruns so treffen und miteinander reden, das ist unbezahlbar. Jedes Einzelgeschäft ist schön, aber die Multiplikatoren sind viel wichtiger. UW: Welche Prozesse laufen hier im Haus ab, wenn eine Messe geplant wird? Busch: Derzeit planen wir die DRUPA 2012. Das beginnt mit der Planung des Messestands. Was erwartet man von derMesse,wie groß wird der Besucherandrang, wie groß soll der Stand sein? Was wollen wirzeigen? Ganz wichtig: mit der Messeorganisation über die Platzierung sprechen. Vorher erfolgt eine genaue Analyse der Besucherströme in den Hallen. Dann entscheiden wir,wie wir unseren Stand aufbauen, wie wirunsere Produkte präsentieren,wie groß die Besucherflächen werden. Anschließend platzieren wir die Maschinen: die wichtigsten natürlich nach vorn, die wenigerwichtigen oder Spezialmaschinen dahinter. Das Ganze hat für uns mittlerweile schon seine eigene Dynamik. UW: Auch wenn die Messbarkeit von Erfolg schwierig ist – gibt es für Sie einen Punkt, an dem Sie merken: Dieser Aufwand lohnt sich jetzt nicht mehr? Busch: Bei den großen Messen stellt sich diese Frage nicht; da muss man einfach hin. Sonst heißt es in der Branche sofort, die Firma gebe es nicht mehr. Bei den Regionalmessen muss man den Einzelfall betrachten. Es kommt auf das Kostengefüge und die Attraktivität des Marktes an. Wirmachen regelmäßig Analysen: Woher kommen die Besucher, wie viele kommen aus welchem Land? Welche Umsätze haben wir in dem einen oder anderen Land? Wir fertigen immerinterne Messeberichte und Statistiken zu Besuchern und Verkauf. UW: Was empfehlen Sie Unternehmen, die bisher kaum Messeerfahrung haben? Busch: Man muss wissen, wohin man will. Wo liegt mein Kundenkreis? Kommt derzur Messe? Was kann ich präsentieren? Kann ich mir den Auftritt leisten? Diese Fragen sollte man vorher klären. Stellt seine Maschinen oft aus: Ekkehardt Busch. UW: Was halten Sie von Gemeinschaftsständen? Busch: Das kommt auf die zueinander passenden Produkte an und auf die Messe selbst. Der Vorteil ist: Vereinfachung der Standorganisation. Andererseits sind auf einem Gemeinschaftsstand oft ganz verschiedene Branchen vertreten. Es ist die Frage, ob Kunden das Unternehmen dort auch finden. UW: Auf internationalen Messen prallen Kulturen aufeinander. Wie haben Sie sich auf Ihre ersten Messebesuche vorbereitet? Busch: Ein bisschen Einlesen schadet sicher nicht, der Großteil ist jedoch learning by doing. Vor allem in Asien waren unsere ersten Messen sehr gewöhnungsbedürftig. Ich war einmal auf einer Messe in China, auf der Kopien unserer Maschinen verkauft wurden. Die Anbieter sagten nur: „Sei doch stolz, dass wir dich kopiert haben und nicht deinen Konkurrenten. Du machst einfach die besten Maschinen.“Da muss man sich dann schon etwas zurückhalten. UW: Welche Konsequenzen hat die Wirtschaftskrise für das Messegeschäft? Busch: Messen bedeuten hohe Kosten, nicht nurfürdie Aussteller, sondern auch fürdie Besucher. Wirbemerken deshalb eine zunehmende Zurückhaltung. Der Besucherandrang hat sich in den letzten zehn Jahren reduziert – aber die Verkaufserlöse blieben konstant. UW: Was meinen Sie, wie wird sich das Interesse an Messen in Zukunft entwickeln? Busch: Viele Messebetreiberwollen neue Messen aus dem Boden stampfen. Aber die Unternehmen haben nicht das Budget, um überall teilzunehmen. Mittlerweile brechen schon wieder viele regionale Messen weg. Aussteller fehlen – und in der Folge auch Besucher. Die Fragen stellte Christina Kohl. Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010 FOTOS: <strong>IHK</strong>, SXC, KOELNMESSE
Die NBank unterstützt kleine und mittlere Unternehmen, die ihre Produkte und Leistungen im Ausland präsentieren. Messe-Helfer Die Messeförderung Ausland der NBank bietet kleinen und mittleren Unternehmen Unterstützung bei derAusstellung ihrer Erzeugnisse und Demonstration ihrer Leistungen auf Messen und Ausstellungen im Ausland. Gefördert wird die Teilnahme auf einem Gemeinschafts- oder Einzelstand an Messen und Ausstellungen im Ausland, die im AUMA-Katalog (Ausstellungs- und Messeverzeichnis des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der deutschen Wirtschaft) verzeichnet sind. Die Förderung beträgt bei der Beteiligung mit einem Einzelstand 2.000 Euro bei Messen in der Europäischen Union und 4.000 Euro bei sonstigen Messen. Bei derBeteiligung an Gemeinschaftsständen übernimmt die Messeförderung bis zu 50 Prozent derzuwendungs- 10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft Kontaktbörse: Auf Messen neue Kunden finden. fähigen Ausgaben, höchstens jedoch 5.000 Euro bei Messen in der EU und 8.000 Euro bei sonstigen Messen. Beitrittskandidaten werden wie Mitgliedstaaten derEuropäischen Union behandelt. Die Förderung ist für eine Messebeteiligung pro Jahr möglich. Grundsätzlich können Aussteller nur dreimal die Förderung für die Teilnahme an einer bestimmten Messe in Anspruch nehmen. Antragsberechtigt sind Unternehmen der Industrie, des Handwerks, des Handels, des Schwerpunkt Dienstleistungssektors und der Freien Berufe mit Sitz oder Betriebsstätte in Niedersachsen. Gemäß der Förderrichtlinie müssen diese Unternehmen folgende Kriterien erfüllen: • weniger als 250 Beschäftigte, • Jahresumsatz von höchsten 50 Mio. Euro odereine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro und • Unabhängigkeit. Das heißt, dass nicht 25 Prozent oder mehr des Kapitals oder der Stimmanteile im Besitz von einem oder mehreren Unternehmen gemeinsam stehen, die nicht die Definition für KMU erfüllen. Anträge können direkt bei derNBankgestellt werden, die Unterlagen gibt es zum Download in Internet. Für Gemeinschaftsstände stellt der Organisator den Antrag. boc ¸www.nbank.de ¸www.auma.de Ansprechpartner in der <strong>IHK</strong> Ralf Bock bock@lueneburg.ihk.de 04131 – 742-127 25
Seite 1: Märkte Unternehmen Analysen Meinun
Seite 4 und 5: Rubrik 4 Unsere Wirtschaft Das Schw
Seite 6 und 7: 6 Namen und Nachrichten Wirtschaftl
Seite 8 und 9: Namen und Nachrichten ! 8 Zwar lieg
Seite 10 und 11: Namen und Nachrichten 10 Shop-Betre
Seite 12 und 13: Namen und Nachrichten Landkreis Uel
Seite 14 und 15: Namen und Nachrichten 14 Landkreis
Seite 16 und 17: Namen und Nachrichten 16 IHK gratul
Seite 20 und 21: 20 Schwerpunkt Messe und Marketing
Seite 28 und 29: Großes geleistet: IHK-Hauptgeschä
Seite 30 und 31: 30 IHK-Report Ihre Ansprechpartner
Seite 32 und 33: IHK-Report 32 Vorgemerkt 19. Oktobe
Seite 34 und 35: Im Gespräch Wirtschaftsjunioren 34
Seite 36 und 37: Im Gespräch Wirtschaftsjunioren 36
Seite 38 und 39: Service Teilzeitanspruch im Arbeits
Seite 40 und 41: Service Gründe entgegen, wenn es d
Seite 42 und 43: Service Branchenspiegel ¸ Bürosys
Seite 44 und 45: Service Branchenspiegel ¸ Speditio
Seite 46 und 47: Impressum Unsere Wirtschaft Herausg

Branchenspiegel - IHK Lüneburg-Wolfsburg

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?