Branchenspiegel - IHK Lüneburg-Wolfsburg
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Märkte<br />
Unternehmen<br />
Analysen<br />
Meinungen<br />
Schwierige Aufgabe:<br />
Jörg Bode fordert<br />
größere Investitionen<br />
in den Tourismus S.8<br />
OKTOBER 2010 INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG<br />
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Im Internet Fans<br />
für sich begeistern<br />
ab Seite 20<br />
Einfache Idee:<br />
Das Werkhaus von<br />
Eva Danneberg baut<br />
Möbel zum Stecken S.14
Zugegeben: Die Förderung von Kultur gehört<br />
ebenso wenig zu den Kernaufgaben<br />
eines Unternehmens wie die Förderung<br />
von kulturellerBildung. Die Unterstützung<br />
von Kultur wird in erster Linie – und sicherlich<br />
auch zu Recht – als unternehmerische<br />
Kür gesehen. Kultur ist Sache des<br />
Staates, Erziehung und Bildung (primäre)<br />
Angelegenheit von Schule und Elternhaus.<br />
Aber bereits die Kritik am Bildungsniveau<br />
der Bewerberwirft ja die Frage auf,welche<br />
Forderungen Unternehmer stellen – und<br />
ob sie nicht selbst tätig werden sollten.<br />
Dafür, dass kulturelle Bildung auch ein<br />
Thema für die Wirtschaft ist, gibt es meh-<br />
rere Indizien: So hat der Kulturkreis der<br />
deutschen Wirtschaft einen Arbeitskreis<br />
Kulturelle Bildung eingerichtet. So hat dieser<br />
Kulturkreis zusammen mit der Ruhr-<br />
Universität Bochum das Bronnbacher Stipendium<br />
aufgelegt: ein Programm, das Studierenden<br />
nicht-kultureller Fachrichtungen<br />
zwei Semester lang begleitend zum<br />
Fachstudium die Gelegenheit gibt, sich intensivmit<br />
zeitgenössischerKunst und Kultur<br />
auseinanderzusetzen.<br />
KULTURFÖRDERUNG Was haben Unternehmen<br />
von einer vielfältigen Kulturlandschaft?<br />
Kreative, kommunikationsstarke Mitarbeiter und<br />
einen Standortvorteil, der das Image prägt.<br />
Warum? Unter kultureller Bildung eines<br />
Menschen versteht man den Prozess des<br />
Lernens und des Auseinandersetzens mit<br />
sich, seiner Umwelt und der Gesellschaft<br />
durch das Medium Kunst und Kultur. Es<br />
geht also um Persönlichkeitsbildung. Man<br />
geht davon aus, dass diese Auseinandersetzung<br />
die Kreativität, die Wahrnehmungsfähigkeit<br />
und die Kommunikationsfähigkeit<br />
entwickelt. Alles so genannte soft<br />
skills, die Unternehmen von ihren Mitarbeitern<br />
erwarten. Größere Betriebe haben<br />
die Bedeutung von kultureller Bildung<br />
durchaus erkannt, wie eine Untersuchung<br />
des Kulturkreises Wirtschaft, der Wirtschaftszeitung<br />
Handelsblatt und des Instituts<br />
für Handelsforschung zeigt. Das Thema<br />
in die mittelständische Wirtschaft zu<br />
bringen erweist sich ungleich schwieriger.<br />
Einen Versuch in diese Richtung haben im<br />
September die Initiative KulturKontakte<br />
und die Stiftung Springhornhof unternommen:<br />
mit dem Diskussionsforum ,Kulturelle<br />
Bildung als Standortfaktor: Stiefkind<br />
oderChance des ländlichen Raumes?‘. Bemerkenswert<br />
wardie Aussage eines Unternehmers<br />
im Podium: „Bei Bewerbungen<br />
interessieren mich die Zeugnisse nur zum<br />
Teil. Genauso große Bedeutung messe ich<br />
heute dem bei, was man sonst noch gemacht<br />
hat, zum Beispiel, ob sich jemand<br />
kulturell oder sozial engagiert hat.“<br />
Deutlich wurde in der Veranstaltung aber<br />
auch: Die Verantwortung für Bildung und<br />
Angebote kultureller Bildung liegen beim<br />
Staat. Die Wirtschaft kann bestenfalls ergänzend<br />
und unterstützend tätig werden.<br />
Und sie kann – und sollte – das staatliche<br />
Engagement in diesem Bereich einfordern.<br />
Meinung<br />
Kulturelle Bildung –<br />
(k)ein Thema für die Wirtschaft?<br />
» Die Wirtschaft sollte das<br />
Engagement des Staates<br />
für Angebote der<br />
kulturellen Bildung fordern«<br />
Martin Exner<br />
leitet den Geschäftsbereich Standortpolitik in der <strong>IHK</strong><br />
Dass die Wirtschaft Kultur bereits unterstützt,<br />
belegen zahlreiche Bewerbungen<br />
für den diesjährigen KulturKontakte-Preis<br />
des Landes Niedersachsen. Die Projekte<br />
umfassen nicht nur die finanzielle Förderung<br />
von Konzerten, Festspielen oderAusstellungen.<br />
In vielen Fällen führen UnternehmerJugendliche<br />
und Mitarbeiteran die<br />
Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur<br />
heran.<br />
Angebote der kulturellen Bildung beim Staat<br />
einfordern – das sollten Unternehmer in<br />
Zukunft stärkerals bishertun. Und sie sollten<br />
– durchaus im wohlverstandenen Eigeninteresse<br />
– darauf drängen, dass Angebote<br />
kultureller Bildung in den Kommunen<br />
erhalten bleiben. Die Wirtschaft<br />
braucht in einer wissensbasierten Ökonomie<br />
und in einerWissensgesellschaft kreative<br />
und kommunikationsfähige Mitarbeitermehrdenn<br />
je. Kulturund kulturelle Bildung<br />
sind Standortfaktoren – gerade auch<br />
im ländlichen Raum und im Wettbewerb<br />
der Regionen untereinander.<br />
Am 16. November zeichnet der niedersächsische<br />
Wirtschaftsminister Jörg Bode die<br />
Preisträger des KulturKontakte-Preises<br />
im Schloss Wolfenbüttel aus. Mit dem Preis,<br />
der auf eine Initiative der Bezirksregierung<br />
<strong>Lüneburg</strong>, der Handwerkskammer<br />
Braunschweig-<strong>Lüneburg</strong>-Stade und der<br />
Industrie- und Handelskammern Stade und<br />
<strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong> zurückgeht, werden<br />
Unternehmen geehrt, die Besonderes für den<br />
Dialog zwischen Kultur und Wirtschaft<br />
geleistet haben.<br />
Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr.<br />
Anmeldung: Sylvia Flieger (04131 - 15-1375)<br />
oder Martin Exner (04131 - 742-123)<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 3
Rubrik<br />
4<br />
Unsere<br />
Wirtschaft<br />
Das Schwerpunktthema im November:<br />
Lebensmittelindustrie<br />
Neue Nischen<br />
Mehr Auswahl für die Kunden<br />
öffnet Lebensmittelherstellern größere<br />
Märkte<br />
Naturkost<br />
Deutschland ist Europas größter<br />
Heilpflanzenkonsument – der<br />
Anbau von Kräutern und Beeren<br />
hat enormes Potenzial<br />
Nachwuchsförderung<br />
Die Ernährungsinitiative foodactive<br />
der Süderelbe AG startet ein<br />
Recruiting-Projekt für die Branche<br />
Anzeigenschluss<br />
ist der<br />
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Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 09/2009
FOTOS COVER: SXC,R_K_B_BY_RAINER-STURM/PIXELIO, MW, KOHL/<strong>IHK</strong><br />
FOTOS SEITE 4/5: SXC, PRIVAT (3), NESS, KRAFT<br />
Oktober 2010<br />
Titelthema<br />
20 Messe und Marketing<br />
25 Förderung Kleine und mittlere Unternehmen<br />
erhalten Unterstützung für die Ausstellung<br />
ihrer Produkte und Leistungen im Ausland.<br />
26 Web 2.0 Kommunikation im Internet ist jetzt<br />
interaktiv: Nutzer diskutieren Nachrichten,<br />
empfehlen Produkte, streuen Gerüchte. Das<br />
betrifft auch Betriebe – sie sollten deshalb<br />
selbst ein Wörtchen mitreden.<br />
Namen und Nachrichten<br />
6 Tourismusstrategie Bis 2015 soll das Land<br />
Niedersachsen versteckte Potenziale heben:<br />
vor allem durch stärkere Zielgruppenfokussierung<br />
und mehr Service-Qualität.<br />
11 REACH Die EU-weite Harmonisierung des<br />
Chemikalienrechts geht in die heiße Phase.<br />
Am 1. Dezember laufen erste Fristen ab,<br />
um bestimmte Stoffe registrieren zu lassen.<br />
17 Innovationsbotschafter 2010 Peter Hatecke<br />
ist einer der führenden Hersteller von Freifall-<br />
Rettungsbooten. Ausreichend Eigenkapital und<br />
eine hohe Mitarbeiter-Identifikation ließen sein<br />
Unternehmen gestärkt aus der Krise kommen.<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
28 Bestenehrung 79 Auszubildende erhielten in<br />
Buchholz ihre verdiente Auszeichnung.<br />
Sie haben in den Abschlussprüfungen die<br />
höchsten Leistungen gezeigt.<br />
29 neugierig.10 Zwei Wochen lang bieten<br />
norddeutsche Unternehmen, Hochschulen<br />
und Institutionen auch in diesem Jahr<br />
zahlreiche Veranstaltungen zum Lernen,<br />
Staunen und Mitmachen.<br />
Im Gespräch<br />
34 Wirtschaftsjunioren Junge Unternehmer aus<br />
der Region engagieren sich, um sich in<br />
Gesellschaft und Politik Gehör zu verschaffen.<br />
Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.<br />
Service<br />
38 Recht für Unternehmer<br />
42 Börsen<br />
44 Buchtipps<br />
46 Impressum / Kalender<br />
Beilagenhinweis: Vollbeilage der Schultz KG, Wiesbaden.<br />
Wir bitten freundlich um Beachtung.<br />
Scheint die Sonne, lagern Rüben mehr Zucker ein. Das freut auch Georg Sander.<br />
Wetterfühlige Früchte<br />
Mit den Temperaturen steigt auch die Laune von Georg Sander, dem<br />
Rübenmanager des Uelzener Nordzucker-Werks. Denn ein goldener<br />
Herbst erhöht die Chancen auf eine reiche Kampagne. An das vergangene<br />
Rekordjahr kann die Fabrik aber wohl nicht anknüpfen. Seite 12<br />
Wechselhafte Jahre<br />
Wirksamer Einsatz<br />
Unsere Mediendaten finden Sie im Internet unter www.ihk-lueneburg.de/media<br />
Vor 150 Jahren öffnete<br />
Jürgen Heinrich Meyer<br />
seinen Maurerbetrieb<br />
in Batensen. Zwei Weltkriege<br />
überlebte das<br />
Unternehmen – jetzt ist<br />
die fünfte Generation<br />
am Ruder. Seite 16<br />
1948 bauen Arbeiter eine<br />
Brücke über die Wipperau.<br />
Alexandra Clavier und<br />
Marco Menne vertreten<br />
die zwei Kreise der<br />
Wirtschaftsjunioren im<br />
<strong>IHK</strong>-Bezirk. Im Interview<br />
berichten sie, was<br />
sie und ihre Mitstreiter<br />
erreichen. Seite 34<br />
Rund 80 Mitglieder zählen<br />
die zwei WJ-Kreise derzeit.<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 5
6<br />
Namen und Nachrichten<br />
Wirtschaftliche<br />
Eckdaten<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
(Jahr 2005 = 100)<br />
Auftragseingang (1) Juni Juli (2)<br />
Insgesamt 112,9 110,0<br />
aus dem Inland 105,8 105,8<br />
aus dem Ausland 119,1 113,7<br />
Produktion<br />
Insgesamt ohne Bau 103,7 103,7<br />
Investitionsgüter 102,7 102,0<br />
Verbrauchsgüter 102,2 102,8<br />
Arbeitsmarkt<br />
Aug. 2009 Aug. 2010<br />
Arbeitslose in 1.000 3.472 3.188<br />
offene Stellen in 1.000 300 396<br />
Arbeitslosenquoten<br />
(in Prozent)<br />
Insgesamt 9,3 8,5<br />
alte Bundesländer 8,0 7,4<br />
neue Bundesländer 14,3 12,8<br />
Niedersachsen 9,3 8,5<br />
Arbeitsagenturbezirke<br />
<strong>Lüneburg</strong> 6,9 6,8<br />
Celle 8,2 8,0<br />
Uelzen 10,2 9,6<br />
Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong> 6,9 7,2<br />
Verbraucherpreisindex<br />
für Deutschland<br />
(vormals: Alle privaten Haushalte in Deutschland)<br />
2005 = 100 Juli August<br />
108,4 108,4<br />
Index der Einzelhandelspreise<br />
für den privaten Verbrauch<br />
2005 = 100 Juli August<br />
106,3 106,4<br />
(1) verarbeitendes Gewerbe ohne<br />
Nahrungs- und Genussmittelgewerbe<br />
(2) vorläufig<br />
<strong>IHK</strong>-WEBSITE<br />
Weitere Indizes finden Sie unter<br />
www.ihk-lueneburg.de ¸ Dok.-Nr. 5063<br />
DESTINATION Die Touristische Entwicklungsstrategie<br />
Niedersachsen 2015 zeigt, wie Urlauber die Region einschätzen –<br />
und wie touristische Akteure dieses wenig schmeichelhafte Bild<br />
zum Besseren wenden können. Jetzt kommt es darauf an,<br />
die Erkenntnisse zu nutzen. Martin Exner,<br />
<strong>IHK</strong>-Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik, fasst zusammen.<br />
Unzufrieden im<br />
Rentnerparadies<br />
Jetzt liegt es vor, das neue Fundament fürdie<br />
Weiterentwicklung des niedersächsischen<br />
Tourismus’– die Touristische Entwicklungsstrategie<br />
Niedersachsen 2015, vom Niedersächsischen<br />
Wirtschaftsministerium und der<br />
TourismusMarketing Niedersachsen GmbH<br />
in Auftrag gegeben und auf derBasis von Untersuchungen<br />
des Beratungsunternehmens<br />
Deloitte und von GfK-Zahlen erstellt. Fundament<br />
zum einen, weil es dankenswerterweise<br />
grundlegende Daten zum niedersächsischen<br />
Tourismus und dessen gesamtwirtschaftlicher<br />
Bedeutung zusammengetragen<br />
hat. Weil es die derzeitige Gästestrukturanalysiert.<br />
Weil es die Stärken und Schwächen<br />
dereinzelnen niedersächsischen Destinatio-<br />
Autor: Martin Exner.<br />
nen benennt. Fundament aberauch deshalb,<br />
weil es mögliche Konturen des zukünftigen<br />
Tourismus’ in Niedersachsen aufzeigt. Weil<br />
es mögliche Schwerpunkte benennt und für<br />
diese mögliche Entwicklungen prognostiziert.<br />
Und weil es erste Handlungsempfehlungen<br />
gibt, wie diese Potenziale gehoben<br />
werden können.<br />
Zu Recht hebt das Papier im Analyseteil die<br />
große wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus’<br />
für Niedersachsen hervor. Es berechnet<br />
für 2009 im klassischen Tourismusmarkt einen<br />
touristisch bedingten Gesamtbruttoumsatz<br />
von ca. 12,7 Milliarden Euro, im so genannten<br />
grauen Beherbergungsmarkt von ca.<br />
2,5 Milliarden Euro. Umsätze, von denen<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
ILLUSTRATION: DI PAOLO, FOTOS: <strong>IHK</strong>, TMN, MEV,<br />
LÜNEBURG MARKETING GMBH
nicht nur das Gastgewerbe, sondern mit 43<br />
Prozent (im klassischen Tourismusmarkt)<br />
bzw. 26 Prozent (im grauen Beherbergungsmarkt)<br />
zum Beispiel auch der Einzelhandel<br />
profitiert. Der Beschäftigungseffekt wird mit<br />
rund 340.000 Personen berechnet, das durch<br />
den Tourismus erwirtschaftete Steueraufkommen<br />
bei den Kommunen mit 320 Millionen<br />
Euro. Zum Vergleich: Der Landesbetrieb<br />
für Statistik und Kommunikationstechnologie<br />
Niedersachsen (LSKN)weist für2009 insgesamt<br />
rund 3,7 Millionen Beschäftigte aus;<br />
die Steuereinnahmen der Kommunen beliefen<br />
sich auf rund 5,7 Milliarden Euro.<br />
Wie der niedersächsische Tourismus seine Position<br />
in einem in den kommenden Jahren<br />
erkennbar schwieriger werdenden Umfeld<br />
behaupten und möglicherweise ausbauen<br />
kann,versucht das Papierdurch Handlungsempfehlungen<br />
in einer Reihe von Teilbereichen<br />
aufzuzeigen. Dabei weist es auf Verbesserungsmöglichkeiten<br />
– besser: Verbesserungsnotwendigkeiten<br />
– im Bereich der Organisationsstrukturen<br />
ebenso hin, wie auf<br />
die zwingend gebotene Verbesserung der<br />
Qualität im Tourismus und bei der Angebotsentwicklung.<br />
Die Studie sieht die vier<br />
zentralen niedersächsischen Destinationen<br />
in vielen Fällen in der Sättigungsphase bzw.<br />
bereits auf einem absteigenden Ast. Fazit:<br />
Ein Relaunch, eine Neuausrichtung, erscheint<br />
dringend erforderlich! Ein ‚weiterso’<br />
reicht nicht, wenn man die Marktposition<br />
halten will.<br />
Das Strategiepapier zeichnet denn auch bei<br />
seiner Ist-Analyse ein teilweise wenig<br />
schmeichelhaftes Bild für Niedersachsen.<br />
Folgende Äußerungen aus den fünf Kernsegmenten<br />
/ Zielgruppen des niedersächsischen<br />
Tourismus’ – sie stehen für rund 65 Prozent<br />
aller Reisen – geben exemplarisch die Stimmung<br />
wieder, die so nicht bleiben darf:<br />
» 10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
%<br />
die deutschlandaffinen,<br />
älteren Stammurlauber (14,5 %<br />
„ Niedersachsen war früher einmal topp.<br />
Jetzt wurde einfach zu lange<br />
nichts mehr gemacht. Man hat sich<br />
auf seinen Lorbeeren ausgeruht.“<br />
„ In Niedersachsen<br />
hört man das Gras wachsen!“<br />
„ Altenheim der Republik“<br />
„ In Niedersachsen klappen<br />
abends die Bürgersteige hoch.“<br />
„ Erst einmal müssen sich die<br />
Niedersachsen ändern. Gastfreundlichkeit<br />
muss auch gelebt werden!“<br />
Sicherlich: Dies sind einzelne, provokante<br />
Aussagen, die vielfach nicht in dieser Härte<br />
Namen und Nachrichten<br />
Auf welche Zielgruppe setzen? Städteurlauber, Best Ager oder Naturliebhaber? Potenzial haben alle.<br />
:–(<br />
und schon gar nicht überall zu treffen sind. zu wenig niveauvolle Hotels und Pensionen<br />
Trotzdem: Wenn gleich mehrere Zielgrup- zu wenig qualitativ gute Wellness-Angebote<br />
pen Niedersachsen als Rentnerziel einschät- zu wenig Werbung, Marketing, Information<br />
zen, dann ist dies – trotz demografischer fehlende Shopping-Möglichkeiten<br />
Entwicklung – keine positive Aussage. Der und Events<br />
Gast beschreibt vielmehr eine fundamenta- mangelnde Kinderle<br />
Unzufriedenheit mit unseren touristischen und Familienfreundlichkeit<br />
Angeboten und Produkten, mit der Art und fehlende Schlechtwetteralternativen<br />
Weise, wie wir dem Gast gegenübertreten. verbesserungsfähige Infrastruktur<br />
Dass wir – trotzdem – in den letzten Jahren ein zu beschränkter Zugang zum Strand<br />
in den niedersächsischen Destinationen in<br />
vielen Fällen positive Entwicklungen bei den<br />
die Erhebung einer Kurtaxe<br />
Übernachtungs- und Ankunftszahlen ver- Bei der Heterogenität der fünf Zielgruppen<br />
zeichnen konnten, vermag bei einem Blick und der aufgeführten Mängel stellt sich die<br />
in die Zukunft nicht wirklich zu beruhigen: Frage,wie eine Strategie zukünftig aussehen<br />
Zu leicht könnte man die Ergebnisse der Ist- kann bzw. zu verändern ist. Worauf soll man<br />
Analyse auf die leichte Schulter nehmen. setzen? Mehr auf Komfort und Luxus oder<br />
Wie soll es weitergehen? Die Gutachteremp- auf Spaß und Familie? Mehrauf Gesundheit<br />
fehlen, sich auf fünf Kernzielgruppen zu und Sport oder auf Erholung und Natur?<br />
konzentrieren:<br />
Das Gutachten spielt unterschiedliche<br />
Schwerpunkte durch und untersucht deren<br />
Auswirkungen auf die Kernzielgruppen. Die<br />
Ergebnisse vermögen zum Teil nicht wirklich<br />
der Niedersachsen-Urlauber),<br />
überraschen: Dass eine Fokussierung auf<br />
die erlebnisorientierten Familien (14,3 %), mehr Komfort und Luxus in Form eines ver-<br />
die komfort- und gesundheitsbesserten<br />
Hotelangebots den älteren<br />
orientierten Best Ager (11,8 %),<br />
Deutschland-Stammurlauberehernach Nie-<br />
die vielseitig interessierten<br />
dersachsen zieht als eine Ausrichtung auf<br />
Städteurlauber (6,1 %) und<br />
Spaß und Familie, war ebenso zu erwarten<br />
die Familien-Badeurlauber (6,1 %). wie die Erkenntnis, dass Investitionen in<br />
Komfort und Luxus ehervon Nachteil sind,<br />
Teilweise sind diese Zielgruppen bisherunter- wenn man die Familien-Badeurlauber oder<br />
durchschnittlich in Niedersachsen repräsen- erlebnisorientierte Familien in den Blick<br />
tiert, teilweise sind sie bereits gut repräsen- nimmt.<br />
tiert, könnten aber noch mehrwerden. Hin- Unabhängig davon lassen sich einige Ersichtlich<br />
allerZielgruppen weist Niedersachkenntnisse aus dem Strategiepapier ziehen,<br />
sen nach Ansicht derGutachteraberMängel die Unternehmen bei ihren Planungen be-<br />
auf, die es zu beseitigen gilt:<br />
rücksichtigen sollten:<br />
¸
Namen und Nachrichten<br />
!<br />
8<br />
Zwar liegen die unausgeschöpften<br />
Potenziale bei den drei älteren<br />
Kernzielgruppen, der Zuwachs an<br />
Neukunden ist derzeit aber bei<br />
den Familiensegmenten am größten.<br />
Bei allen fünf Zielgruppen sind Potenziale vorhanden.<br />
Sie können aber nur bei einer zielgruppenspezifischen<br />
Profilbildung und Angebotsverbesserungen<br />
gehoben werden. Fehlende<br />
Gastfreundlichkeit und fehlende<br />
Serviceeinstellung, unzureichende Kommunikation<br />
und Information – diese Punkte<br />
wurden zielgruppenunabhängig als niedersächsische<br />
Negativposten benannt. Hiersind<br />
weniger Investition gefragt, als vielmehr die<br />
Änderung unserer Einstellung dem Gast gegenüber.<br />
Fazit:<br />
Mit der Touristischen Entwicklungsstrategie<br />
Niedersachsen 2015 gibt es ein Papier, das<br />
den Ist-Zustand umfangreich darstellt und<br />
einen Beitrag leistet, die Bedeutung derTourismuswirtschaft<br />
gegenüber Politik, Verwaltung,<br />
aber auch der breiten Öffentlichkeit<br />
gegenüberzu verdeutlichen. Das Gutachten<br />
zeigt darüber hinaus eine Reihe von möglichen<br />
Zielgruppen auf und entwickelt Szenarien,wie<br />
sie sich unterbestimmten Rahmenbedingungen<br />
entwickeln können. Damit erhält<br />
die Tourismuswirtschaft Anhaltspunkte,<br />
nicht mehr und nicht weniger. Worauf<br />
der Einzelne setzen will, ob er die Zielgruppenfokussierung<br />
aufgreift, welche Maßnahmen<br />
er für sich aus den Szenarien ableitet:<br />
All dies kann das Papier nicht beantworten<br />
– und will es sicherlich auch nicht. Diese<br />
Konsequenzen bleiben natürlich der unternehmerischen<br />
Entscheidung vorbehalten.<br />
Auch andere Fragen beantwortet das Papier<br />
(noch) nicht: Wie positioniert sich das Land<br />
zu den Ergebnissen? Welche Auswirkungen<br />
hat die Strategie auf die Tourismuspolitik<br />
und Tourismusförderung? Erfolgt diese nur<br />
in den zentralen vier Destinationen, die für<br />
das Papier Pate standen? Und nur, wenn eine<br />
der zentralen Zielgruppen im Fokus<br />
steht? Hier müssen Tourismuswirtschaft,<br />
aber auch Kommunen noch antworten. Ich<br />
glaube, wir stehen am Anfang eines Prozesses<br />
mit vielen spannenden und kontroversen<br />
Diskussionen in den nächsten Monaten.<br />
¸ Lesen Sie zum Thema auch das Interview<br />
mit Niedersachsens Wirtschaftsminister<br />
Jörg Bode auf der folgenden Seite<br />
¸ www.mw.niedersachsen.de<br />
¸ www.tourismuspartner-niedersachsen.de<br />
INTERVIEW Das niedersächsische Wirtschaftsministerium<br />
ist einer derAutoren derTouristischen Entwicklungsstrategie.<br />
Über die Lehren, die das Papier fürWirtschaft,<br />
Kommunen und Politik enthält, sprach Martin Exner<br />
mit dem zuständigen Minister Jörg Bode.<br />
»Die Strategie ‚alles für<br />
alle’ ist von gestern«<br />
Unsere Wirtschaft: Herr Bode, was hat Sie an<br />
den Erkenntnissen zum niedersächsischen<br />
Tourismus am meisten überrascht?<br />
Jörg Bode: Es wurden hier sehr dezidierte<br />
Berechnungen zur wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen<br />
Bedeutung des Tourismus’<br />
in Niedersachsen gemacht. 15 Milliarden<br />
Euro Umsatz in 2009, 340.000 Beschäftigte<br />
landesweit und ein Steueraufkommen<br />
in den Kommunen von 320 Millionen<br />
Euro sind beachtlich. Damit ist der Tourismus<br />
ein bedeutender Wirtschaftszweig und<br />
ein wichtiger Arbeitsplatzgeber für nahezu<br />
alle Regionen des Landes – und das relativ<br />
krisensicher und mit Tendenz nach oben.<br />
Sieht Nachholbedarf<br />
in der Ansprache<br />
jüngerer Zielgruppen:<br />
Niedersachsens<br />
Wirtschaftsminister<br />
Jörg Bode.<br />
UW: Die Gäste aus einigen unserer Hauptzielgruppen<br />
klassifizieren Niedersachsen zusammengefasst<br />
als ‚Rentnerparadies’. Ist da<br />
in den letzten Jahren etwas falsch gelaufen?<br />
Bode: Alt zu werden ist zunächst einmal etwas<br />
unbestritten Schönes, nach dem wir alle<br />
streben. Und wenn wir diese Lebenszeit<br />
mit dem Reisen in ein Paradies verbringen<br />
können, ist das doch umso schöner. Wir alle<br />
kennen die Prognosen zum demografischen<br />
Wandel, und deshalb freue ich mich<br />
über die vielen älteren Gäste in Niedersachsen.<br />
Sie sind durchaus ausgabefreudig und<br />
reisen auch gern mit ihren Enkeln zum Beispiel<br />
auf den Bauernhof. Aber natürlich müs-<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: MW
sen wir auch verstärkt jüngere Zielgruppen<br />
mit den für sie richtigen Angeboten ansprechen.<br />
Da gibt es durchaus Nachholbedarf.<br />
UW: Was ist die Kernbotschaft, die die Unternehmen<br />
der Tourismuswirtschaft aus<br />
dem Gutachten mitnehmen sollten?<br />
Bode: Im Tourismus wie in jeder Dienstleistungsbranche<br />
heißt die Basis für den Erfolg,<br />
das Ohr ganz nah an den Kundenwünschen<br />
zu haben. Der Dialog mit dem Gast ist<br />
manchmal anstrengend, und Kritik kann<br />
auch mal schmerzhaft sein. Aber nur so gewährleistet<br />
man einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.<br />
Denn Vielfalt allein genügt<br />
längst nicht mehr im Wettbewerb um<br />
die Reisenden. Vor allem muss man sein eigenes<br />
Angebot sehr genau kennen und danach<br />
entscheiden, welche Zielgruppen am<br />
erfolgversprechendsten zu bewerben sind.<br />
‚Alles für alle’anzubieten ist die Strategie von<br />
gestern.<br />
UW: Die Tourismusförderung durch die Kommunen<br />
ist eine freiwillige Leistung. Andererseits<br />
hat das Strategiepapier deutlich die<br />
wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus’ in<br />
strukturschwachen Räumen belegt. Wie sollen<br />
sich die Kommunen vor dem Hintergrund<br />
ihrer leeren Kassen verhalten?<br />
Bode: Die Gestaltung der Finanzierung öffentlicher<br />
Ausgaben im Tourismus wird zur<br />
wichtigsten strategischen Aufgabe – auf Landesebene<br />
ebenso wie für die Kommunen.<br />
Die aktuell durchaus kontrovers geführte<br />
Diskussion um neue Finanzierungsquellen<br />
im Tourismus – Stichwort: Bettensteuer –<br />
zeigt auf jeden Fall eines: Wir brauchen einen<br />
Paradigmenwechsel im Zusammenspiel<br />
zwischen Privatwirtschaft und öffentlicher<br />
Hand. Da helfen sicherlich solche Berechnungen<br />
wie die vorliegenden, die verdeutlichen,<br />
wer alles vor Ort am Tourismus verdient.<br />
Das wird möglicherweise ein schwieriger<br />
Umdenkprozess werden, der auf jeden<br />
Fall auf allen Ebenen geführt werden sollte.<br />
Vielleicht muss man auch einmal über den<br />
Tellerrand schauen, wie andere Länder das<br />
machen – und kommt dann am Ende zu<br />
völlig neuen Ideen.<br />
UW: Werden die Erkenntnisse aus der Tourismusanalyse<br />
in Niedersachsen Konsequenzen<br />
für die Förderpolitik des Landes haben?<br />
Wie sieht die zukünftige Tourismusförderung<br />
vor dem Hintergrund des Strategiepapiers<br />
aus?<br />
Bode: Selbstverständlich werden wir die Ergebnisse<br />
der Studien sehr genau auswerten<br />
und mit den anderen uns vorliegenden Gutachten<br />
– insbesondere den touristischen<br />
Masterplänen – abgleichen. Wir befinden<br />
uns gerade in der Mitte einer laufenden Förderperiode<br />
und die derzeitigen touristischen<br />
Förderrichtlinien lassen in ihrer Formulierung<br />
durchaus einige Stellschrauben zu. Ich<br />
denke da insbesondere an die Themen Familienurlaub,<br />
Gesundheit und Qualität, denen<br />
weiteres Marktwachstum bescheinigt<br />
wird und wo die niedersächsischen Angebote<br />
noch profilierter werden können. Aber<br />
das werden wir in enger Kommunikation<br />
mit den touristischen Leistungsträgern in<br />
Niedersachsen entwickeln.<br />
Namen und Nachrichten<br />
Zur Person<br />
Jörg Bode<br />
geboren am<br />
12. November<br />
1970 in Celle<br />
Seit 1989 ist Jörg Bode Mitglied der FDP; als<br />
Liberaler hat er bereits einige Posten in der<br />
Partei durchlaufen: vom Ratsherr in der<br />
Gemeinde Hambühren über den des Kreistagsabgeordneten<br />
bis zum Vorsitzenden des<br />
Finanzausschusses im Landkreis Celle.<br />
2003 wurde Bode in den Niedersächsischen<br />
Landtag gewählt. Von 2005 bis 2009 war er<br />
parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-<br />
Fraktion, im Februar 2009 folgte er Philipp<br />
Rösler als Fraktionsvorsitzender. Rösler nahm<br />
damals das Amt des Wirtschaftsministers an.<br />
Im Oktober der erneute Wechsel: Rösler wird<br />
Bundesgesundheitsminister, Bode ist seitdem<br />
Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit<br />
und Verkehr und stellvertretender Ministerpräsident<br />
des Landes.<br />
Jörg Bode ist gelernter Bankkaufmann und war<br />
bis zu seiner Wahl in den Niedersächsischen<br />
Landtag 2003 als Firmenkundenbetreuer bei<br />
der Deutschen Bank in Hannover tätig. Er ist<br />
verheiratet und lebt mit seiner Frau und dem<br />
gemeinsamen Sohn in Celle.<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 9
Namen und Nachrichten<br />
10<br />
Shop-Betreiber<br />
beklagen<br />
Missbrauch des<br />
Widerrufsrechts<br />
ONLINEHANDEL Käufer senden über das Internet<br />
georderte Ware häufig wieder zurück.<br />
Eine Umfrage des Deutschen Industrie-<br />
und Handelskammertags<br />
(D<strong>IHK</strong>) und des Gütesiegelanbieters<br />
Trusted Shops unter rund<br />
400 Online-Shop-Betreibern ergab,<br />
dass jeder siebte über<br />
das Internet erworbene Artikel<br />
innerhalb der zweiwöchigen Widerrufsfrist<br />
zurückgesendet wird.<br />
80 Prozent derbefragten Internethändler<br />
klagen über Missbrauch des<br />
Rückgabe- und Widerrufsrechts.<br />
Insbesondere anlassbezogene Produkte wie<br />
Urlaubsartikel oder Tauf- und Abendkleider<br />
machen den Onlinehändlern zu schaffen.<br />
Kunden bestellen und nutzen die Ware<br />
für ihre Zwecke, um sie anschließend in<br />
teils schlechtem Zustand an den Händler<br />
zurückzuschicken. Das führt dazu, dass Internetversender<br />
einige Produkte komplett<br />
aus ihrem Angebot nehmen. Leidtragende<br />
sind neben den geschädigten Händlern die<br />
seriösen Kunden. Sie haben weniger Auswahl<br />
– oder müssen höhere Preise in Kauf<br />
nehmen.<br />
Verboten ist der Praxistest für gekaufte Ware<br />
nicht. Es darf zurückgesendet werden,<br />
wenn die Produkte keine starken Gebrauchsspuren<br />
aufweisen. Bislang können<br />
Händler allerdings einen Wertersatz von<br />
Kunden einfordern, wenn die Ware genutzt<br />
Immer aktuelle<br />
Öffnungszeiten<br />
SOFTWARE Unter dem Namen dynOZ bietet<br />
das Unternehmen SengaServ aus St. Dionys<br />
ein Programm an, mit dem Betreiber von<br />
Webseiten ihre Öffnungs-, Kurs- oder Trainingszeiten<br />
jederzeit selbstständig und<br />
leicht aktualisieren können sollen. Spezielle<br />
Internetkenntnisse sind laut SengaServ<br />
nicht nötig. Das Programm dynOZ muss<br />
einmalig in den bestehenden Internetauftritt<br />
eingebettet und kann dann intuitiv bedient<br />
werden. Es verfügt über Schnittstellen<br />
zu sozialen Netzwerken wie twitter und Facebook<br />
und zu Smartphones wie dem iPho-<br />
worden ist und sich ihr Zustand dadurch<br />
verschlechtert hat. Der Europäische Gerichtshof<br />
aber drängt darauf, die Verbraucherrechte<br />
weiter zu stärken – die Händler<br />
könnten es in Zukunft deutlich schwerer<br />
haben, gegen diese Leih-Kulturvorzugehen.<br />
Der D<strong>IHK</strong> fordert deshalb, das Widerrufsrecht<br />
zu beschränken: Bücher und Hygieneartikel<br />
etwa solle die EU gänzlich ausnehmen.<br />
Außerdem solle sich die Bundesregierung<br />
auf europäischer Ebene für einen<br />
umfassenden Wertersatzanspruch der Onlinehändler<br />
einsetzen. mw<br />
ne.Insbesondere Stammkunden sollen<br />
auf diese Weise<br />
über aktuelle Änderungen,<br />
zum Beispiel der Öffnungszeiten<br />
eines Geschäfts oder den Kurszeiten<br />
eines Fitnessstudios, aber auch zu<br />
Sonderangeboten informiert werden können.<br />
Betreiber kleiner Internetseiten kostet<br />
dieser Service laut SengaServ nichts. red<br />
¸ www.dynoz.de<br />
»Unsere Wirtschaft«<br />
stellt vor:<br />
Online-Shop<br />
des Monats<br />
Name: www.baender24.de<br />
Gegründet: 21. Juli 2008<br />
Von: Christian Felsmann<br />
In: Winsen / Luhe<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 5<br />
Idee: Eher durch Zufall kahmen wir auf<br />
das Produkt ‚Gurtband’. Es gab in<br />
diesem Bereich kaum Anbieter und<br />
daher entschlossen wir uns, einen Online-Shop<br />
zu eröffnen.<br />
Software: PlentyMarkets<br />
Das bekommen die Kunden im Shop: Die<br />
günstigsten Gurtbänder Deutschlands,<br />
ca. 1.000 verschiedene Produkte.<br />
Das ist seit der Gründung passiert: Die<br />
Lagerfläche hat sich verzehnfacht und<br />
wir haben mittlerweile 5 Mitarbeiter.<br />
So viele finden zu uns: Bisher über 6.500<br />
zufriedene Kunden, davon viele Stammkunden.<br />
Ziel: Wir wollen zum größten Anbieter<br />
für Gurtbänder in Deutschland werden<br />
und weitere Arbeitsplätze schaffen.<br />
Verkaufen im Internet bedeutet… den<br />
Markt und die Trends stets beobachten,<br />
denn der Kunde ist König!<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2009<br />
FOTOS: MEV, GHS, JAN FELBER - FOTOLIA, APPLE INC.,
Neues von REACH<br />
CHEMIKALIENRECHT Die bislang umfassendste<br />
Harmonisierung des europäischen<br />
Chemikalienrechts durch die Verordnungen<br />
zu CLP (Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung<br />
von Stoffen und Gemischen) und<br />
REACH (Registrierung, Bewertung, Zulassung<br />
und Beschränkung von Stoffen) betrifft nicht<br />
nur Hersteller und Importeure von chemischen<br />
Stoffen, sondern auch weitere Akteure<br />
der Lieferkette. Kleine und mittlere Unternehmen<br />
sind häufig als Händler oder<br />
nachgeschaltete Anwender an neue Informationspflichten<br />
gebunden.<br />
Am 1. Dezember dieses Jahres laufen bereits<br />
erste Fristen im Rahmen von CLP und<br />
REACH ab. Auskunft darüber gibt auch die<br />
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und<br />
Arbeitsmedizin auf<br />
¸ www.reach-clp-helpdesk.de<br />
Insgesamt 38 Stoffe sind derzeit auf der<br />
REACH-Kandidatenliste. Sie ist inklusive<br />
Hintergrunddokumente auf derWebsite der<br />
Europäischen Chemikalienagentur ECHA<br />
verfügbar. Wer über neue Stoffe auf der Liste<br />
und über Konsultationen im Vorfeld der<br />
Aufnahme informiert werden möchte, soll-<br />
Namen und Nachrichten<br />
te die ECHA-Pressemitteilungen<br />
abonnieren. Dazu<br />
genügt eine E-Mail an<br />
¸info@echa.europa.eu<br />
Verpflichtungen, die die REACH-Verordnung<br />
Herstellern, Importeuren und Händlern<br />
von chemischen Stoffen aufbürdet, lassen<br />
sich nun auch auf Deutsch recherchieren.<br />
Die ECHA hat den REACH-Navigator<br />
jetzt in deutscher Sprache freigeschaltet.<br />
Der Navigator fragt etwa danach, ob ein<br />
Stoff hergestellt oder eingeführt wird, welches<br />
Gewicht der Stoff hat,wofür erverwendet<br />
wird und ob er als gefährlich eingestuft<br />
ist. Auf Basis der jeweiligen Antworten gibt<br />
der Navigator anschließend für jeden Stoff<br />
eine Liste von Pflichten aus. lud<br />
10/2009 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 11
Namen und Nachrichten Landkreis Uelzen<br />
Innere Werte: Rübenmanager<br />
Georg Sander zeigt den süßen Kern<br />
der Frucht. Auf einem Feld in<br />
Natendorf wird gerade gerodet.<br />
UELZEN Wie viele Rüben roden die Bauern?<br />
Wie viel Zucker enthalten die Rüben? Georg Sander errechnet,<br />
was das Uelzener Werk der Nordzucker AG in der Kampagne produziert.<br />
Dazu benötigt er jede Menge Zahlen – und viel Geduld.<br />
Rollen die Rüben auf den Hof des Nordzucker-<br />
Werks, ist eigentlich schon alles klar. Ihre Anzahl,<br />
ihre Größe und ihr Gewicht, äußere<br />
Qualität heißt das unter Fachleuten. Und ihr<br />
Zuckeranteil, die innere Qualität. Alles zusammen<br />
entscheidet, wie viel Zucker das<br />
Werkwährend derlaufenden Kampagne produziert.<br />
Nach dem Dreikönigstag, etwa dann<br />
endet die Ernte, weiß es jeder. Georg Sander<br />
muss es schon jetzt wissen.<br />
Georg Sander ist Rübenmanager des Uelzener<br />
Nordzucker-Werks, aber man könnte ihn<br />
auch Hellseher nennen. Oder besser Forscher.<br />
Denn Sander bemüht nicht die Glaskugel,<br />
um Rübenmenge und Zuckergehalt<br />
der Frucht zu schätzen, sondern die Zahlen,<br />
die ihm Landwirte und Überwachungssysteme<br />
in der Fabrik ständig liefern. Die Wettervorhersage<br />
tut das Übrige. Denn Rüben mögen<br />
kalte Nächte und warme Tage. Ein feuchterBoden<br />
und Sonne treibt die Photosynthese<br />
voran – und von diesem biochemischen<br />
Prozess hängt es ab,wie viel Zuckerdie Pflanzen<br />
einlagern. So schließt sich der Kreis.<br />
12<br />
Süße Aussichten<br />
Rund 2.500 Landwirte aus ganz Norddeutschland<br />
beliefern die Uelzener Fabrik, von<br />
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern<br />
überBrandenburg bis Niedersachsen.<br />
Früher einmal gab es zehn Fabriken in<br />
diesem Gebiet. Doch die geringen Kapazitäten<br />
rentierten sich irgendwann nicht mehr.<br />
Mit der deutschen Einheit und zahlreicher<br />
Fusionen verschwanden viele Produktionsstätten<br />
– und Uelzen wuchs. Etwa 2,13 Millionen<br />
Tonnen Rüben verarbeitet das hiesige<br />
Werk während der laufenden Kampagne zu<br />
Zucker, rechnet Sander. Das reicht, um den<br />
süßen Hunger von zehn Millionen Bundesbürgern<br />
zu stillen.<br />
Im Minutentakt passieren LKW die Waage in<br />
der Hofeinfahrt. Rund um die Uhr fahren sie<br />
ein, rund 880 Fahrzeuge täglich. Sie identifizieren<br />
sich per Barcode: DerZettel mit den<br />
schwarzen Strichen speichert Anbauer und<br />
Herkunft der gelieferten Rüben, wie einen<br />
Parkschein hält der Fahrer ihn in das Lesegerät.<br />
Ein Greifarm entnimmt etwa ein Dutzend<br />
Früchte von der Ladefläche.<br />
»Standort<br />
aktuell«<br />
Uelzen<br />
Landkreis Uelzen<br />
Größe in qkm: 1.454<br />
Einwohner: 94.428<br />
Beschäftigte: 24.476<br />
Unternehmen (<strong>IHK</strong>): 5.427<br />
Ausb.Verhältn. (<strong>IHK</strong>): 938<br />
Hier, in der Probestation, passiert im Kleinen,<br />
was sich anschließend in der Fabrik im Großen<br />
wiederholt. Maschinen waschen die Rüben,<br />
entfernen mitgelieferte Erde, Steine und<br />
das Grün am Kopf. Rund zehn Prozent des<br />
Bruttogewichts fällt auf diese Weise weg.<br />
Dann schneiden rotierende Messer die<br />
Früchte ein; abfallende Schnitzel werden zu<br />
einem zähflüssigen bräunlichen Brei gequirlt.<br />
Jetzt geht es ans Eingemachte: Wie viel Zucker<br />
steckt in der Rübe? Zwischen 14 und 21<br />
Prozent kann dieser Wert schwanken. Gemessen<br />
werden aber auch die Anteile von<br />
den so genannten Nicht-Zuckerstoffen, Salzen<br />
und Stickstoff. In der Probestation zeigt<br />
sich,wie viel Geld die Landwirte für ihre Rüben<br />
bekommen, denn Nordzucker rechnet<br />
die Werte auf die gesamte Liefermenge hoch.<br />
Und hier kommt heraus, ob Georg Sander<br />
mit seiner Prognose richtig liegt.<br />
Der so genannte Ertragserwartungsfaktor ist<br />
es, um den sich alles dreht. Sander legt das<br />
fünfjährige Mittel zugrunde, die durchschnittliche<br />
Rübenmenge und den durch-<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: NESS, KOHL/<strong>IHK</strong>
Die Mischung macht’s: Produktionsmeister Lothar Steinmann kontrolliert den Inhalt der Kristallisatoren.<br />
schnittlichen Zuckergehalt der vergangenen<br />
fünf Jahre. Im Frühjahr werden die Felder<br />
bestellt, ab August Proberodungen gemacht.<br />
Dann kalkuliert der Rübenmanager: Erwartet<br />
er einen geringeren Zuckerertrag gegenüber<br />
dem Mittel, ist der Ertragserwartungsfaktor<br />
zum Beispiel 0,99; erwartet er Zuwächse,<br />
kann der Ertragserwartungsfaktor<br />
bei 1,1 liegen. 1,1 betrug der Wert 2009, einem<br />
Rekordjahr. Die laufende Kampagne<br />
sieht nicht ganz so gut aus. Vor allem die extreme<br />
Witterung, der lange, sehr kalte Winter,<br />
der heiße Sommer und ein fast durchgehend<br />
nasser August ließen Georg Sander<br />
0,99 vorhersagen.<br />
„Die Zahlen müssen belastbar sein“, sagt Sander.<br />
Denn davon hängen die weiteren Schritte<br />
in der Zuckerfabrik ab: Die Anzahl der<br />
Kochvorgänge zum Beispiel und die Auslagerung<br />
des fertigen Zuckers, wenn die Silos<br />
an ihre Grenzen stoßen. 230.000 Tonnen<br />
Zuckerkönnen auf dem Gelände lagern, produziert<br />
wurden in der vorigen Kampagne<br />
aber über 100.000 Tonnen mehr – LKW<br />
transportierten den Überschuss in fremde<br />
Anzeigenschluss: 15. 10.<br />
Lager. So etwas muss geplant werden. Denn<br />
wenn die Produktion einmal läuft, dann läuft<br />
sie. Einfach anhalten kann man die Maschinen<br />
nicht.<br />
Sind die Rüben gewaschen und zu fingerlangen<br />
Sticks geschnitten, werden sie zusammen<br />
mit heißem Wasser in die Extraktionstürme,<br />
riesige Stahlbehälter, gepumpt. Hier<br />
platzen die Zellen,Zuckerwird frei. Die ausgelaugten<br />
Schnitzel werden zu Pellets gepresst<br />
und als Futtermittel verkauft; das Wasser-Zucker-Gemisch,<br />
der so genannte Rohsaft,<br />
geht in die Filtration: Salze und Stickstoff<br />
müssen heraus. Was übrig bleibt, heißt<br />
Dünnsaft. Zu dünn ist das Gemisch, denn am<br />
Ende soll schließlich trockener, rieselfeiner<br />
Zucker stehen und keine Suppe. In sieben<br />
hintereinandergeschalteten Kesseln verdampft<br />
das Wasser – im letzten liegt<br />
die Zuckerkonzentration bereits bei<br />
80 Prozent. Dicksaft heißt das, was<br />
hier herauskommt. Im Unterdruck<br />
und unterZugabe von Kristallen wird<br />
er weiter gekocht, die Zentrifuge schleudert<br />
den übrigen Saft ab. Heraus kommen<br />
Namen und Nachrichten<br />
im Schnitt 0,73 Millimeter große Zuckerkristalle.<br />
Die Schritte lassen sich zwar einzeln erklären,<br />
können aber nicht voneinander getrennt werden.<br />
„Hier hängt alles mit allem zusammen“,<br />
erläutert Lothar Steinmann, Produktionsmeister<br />
im Werk. Die heiße Luft, zu der das<br />
Wasserverdampft, trocknet die Rübenschnitzel,<br />
bevor sie gepresst werden. Auch für die<br />
Kristallisation wird er gebraucht. Das Blatt<br />
derZuckerrübe wird als Kraut Viehfutter beigemischt;<br />
Steine kann das Werk an Bauunternehmen<br />
verkaufen.<br />
180 Tage benötigen die Zuckerrüben um auszureifen.<br />
Mitte Oktober sei die beste Erntezeit,<br />
sagt Georg Sander. Es können aber nicht alle<br />
Landwirte zum gleichen Zeitpunkt roden,<br />
das lassen die Abläufe in der Fabrik – und<br />
letztlich auch der Verkehr auf den Straßen –<br />
nicht zu. Deshalb legen Georg Sanderund seine<br />
Mitarbeiter im Rübenbüro genau fest, wer<br />
wann liefert. Und werwann wie viel bekommt.<br />
Diejenigen, die zu Beginn der Kampagne die<br />
Rüben aus der Erde holen, erhalten einen<br />
Ausgleich für die geringere Rübenmenge und<br />
Zuckerkonzentration. Aufgrund festerQuoten<br />
bekommen alle einen garantierten Mindestpreis<br />
– im Gegensatz zum handelbaren Getreide<br />
ein relativ sicheres Geschäft.<br />
Rund 200.000 Tonnen weniger Rüben gegenüberdervorigen<br />
Kampagne befürchtet Georg<br />
Sander derzeit. Die ersten Rodungen haben<br />
diese Zahlen bestätigt. Sie liegen aber immer<br />
noch im Fünf-Jahres-Schnitt des Rübenertrags.<br />
„Und? Was machen die Rüben?“ Die Kollegen<br />
flachsen Georg Sander an. Vor allem zu Beginn<br />
der Kampagne, wenn sich Sanders<br />
Prognosen so schnell ändern können wie<br />
das Wetter. „Wachsen“ sagt er dann und<br />
lächelt. Ein paar Sonnentage können<br />
viel bewirken. Und die beste Erntezeit<br />
kommt ja erst noch. Christina Kohl<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 13
Namen und Nachrichten<br />
14<br />
Landkreis Uelzen<br />
BAD BODENTEICH Im Werkhaus von Eva und Holger Danneberg räumen<br />
behinderte und gesunde Menschen auf: auf Schreibtischen, in Buchläden – und mit Vorurteilen.<br />
Grüne Ordnungshüter<br />
Eva und Holger Danneberg hatten fast ein<br />
schlechtes Gewissen, einen reinen Computer-<br />
Arbeitsplatz einzurichten. Das Ehepaar aus<br />
Suhlendorf wollte es niemandem so recht zumuten,<br />
täglich acht Stunden am Bildschirm<br />
zu sitzen. Das war vor fast 20 Jahren – und<br />
der Beginn ihrer Werkhaus-Serienproduktion.<br />
Eva und Holger Danneberg<br />
fingen an, Schreibtischablagen,<br />
Stehsammler und<br />
Stifthalter aus MDF-Platten<br />
herzustellen. Sie hatten gerade<br />
ihre erste CNC-Fräsmaschine<br />
gekauft – nun<br />
suchten sie jemanden, der<br />
die Schnittprogramme am<br />
Rechner erstellt.<br />
Mittlerweile arbeitet die<br />
Werkhaus GmbH etwas ver-<br />
»Vor Ort«<br />
Werkhaus GmbH<br />
»Für mich steht<br />
der Mensch<br />
im Vordergrund«<br />
Eva Danneberg (50),<br />
Geschäftsführerin<br />
steckt im Industriegebiet von Bad Bodenteich.<br />
Viel Grün umgibt das sechs Hektargroße<br />
Gelände, auf dem frühereinmal LKWvom<br />
Bundesgrenzschutz repariert wurden. Ein Lageplan<br />
am Parkplatz erleichtert die Orientierung<br />
– bei rund 6.000 Quadratmetern Hallenfläche<br />
ist es gar nicht so einfach, die Gebäude<br />
zu finden, wo man<br />
hinwill.<br />
In den Anfängen der Werkhaus-Geschichte<br />
mussten<br />
Eva und HolgerDanneberg<br />
nur aus ihrer Haustür herausgehen,<br />
um zu arbeiten.<br />
Die ersten Ordnungshilfen<br />
produzierten sie gleich nebenan<br />
in der alten Steinfabrik,<br />
in der sie wohnen. Sie<br />
hatten außerdem eine Ka-<br />
leidoskop-Manufaktur eingerichtet, formten<br />
Bienenwachskerzen, stellten Keramik her.<br />
„Mein Mann ist eherderKreative von uns beiden,<br />
das Kunsthandwerkliche liegt ihm einfach“,<br />
sagt Eva Danneberg. Sie ist gelernte Erzieherin<br />
und heute fürdie Verwaltung im Unternehmen<br />
zuständig.<br />
Nicht nur ihr Arbeitsplatz hat sich im Laufe der<br />
Zeit verändert. Mittlerweile beschäftigt das<br />
Werkhaus rund 120 Mitarbeiter. Die Ordnungshüter,<br />
mit denen die Geschichte 1991<br />
anfing,zählen zu den Klassikern im Produktkatalog.<br />
Sie sind nach wie vor begehrt. „Ich<br />
denke, das hat mehrere Gründe“, sagt Eva<br />
Danneberg. Zunächst sei da die Gestaltung:<br />
Die Ablagen und Boxen sind schlicht, praktisch<br />
und stabil; die meisten gibt es in natur,<br />
goldgelb, dunkelrot und dunkelgrau. Außerdem<br />
schätzen viele Kunden den Recycling-<br />
Auf Kunst sitzen: Der Photohocker<br />
ist einer der Bestseller des<br />
Werkhauses. Er lässt sich auch<br />
mit eigenen Motiven bedrucken.<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: KOHL/<strong>IHK</strong>
Aspekt. Vorwiegend Resthölzer werden wie<br />
eine dicke Pappe zu Faserplatten gepresst.<br />
Das macht das Material widerstandsfähig –<br />
und relativ günstig.<br />
„Die Idee ist einfach pfiffig“, sagt Eva Danneberg.<br />
Die Platten werden nicht geklebt, sondern<br />
ineinandergesteckt. Das schont die Umwelt<br />
und spart Platz: Die Produkte lassen sich<br />
zusammengelegt als Stapel verschicken und<br />
immer wieder neu auf- und abbauen. Zuletzt<br />
nennt Eva Danneberg das Image des Unternehmens,<br />
das das Werkhaus sehr offen kommuniziert.<br />
„Grün und integrativ“ beschreibt<br />
es die Gründerin und Geschäftsführerin.<br />
Die Arbeit mit dem natürlichen Rohstoff Holz,<br />
Greenpeace-Strom aus erneuerbaren Energien<br />
und das neu genutzte Firmendomizil in<br />
der <strong>Lüneburg</strong>er Heide sind ganz nach dem<br />
Geschmack derWerkhaus-Gründer. Und mit<br />
ihrer Kollektion zeigen sie, dass ökologisch<br />
lange nicht langweilig ist – sondern im Gegenteil<br />
geradezu Voraussetzung für funktionales<br />
Design sein kann. Der Photo-Hocker ist einer<br />
der Bestseller des Werkhauses: vier rechtecki-<br />
ge ineinandergesteckte Platten als<br />
Korpus und eine quadratische<br />
obendrauf, gewissermaßen als<br />
Deckel. Kompliziert ist bei diesem<br />
Möbelstücknurdie Auswahl:<br />
Er ist in so vielen Designs zu haben,<br />
dass der Katalog nur einige Varianten<br />
zeigt: von derTelefonzelle über die Ampel bis<br />
zum Blumenmuster.<br />
Dieses Prinzip – einfach, abertrotzdem vielfältig<br />
– zieht sich durch die gesamte Produktpalette.<br />
Auch Boxen fürKosmetiktücher, Papierkörbe<br />
und Mappen sind mit unterschiedlichsten<br />
Drucken zu haben.<br />
Integrativ ist das Werkhaus deshalb,weil hier<br />
körperlich und seelisch behinderte Menschen<br />
mit gesunden zusammenarbeiten. Und zwar<br />
von Beginn an. Einer der ersten Mitarbeiter,<br />
»Ökologisch<br />
muss lange<br />
nicht langweilig<br />
heißen«<br />
der, der für die CNC-Fräsmaschine zeichnete,<br />
ist gehandicapt – und immer noch im Unternehmen.<br />
Rund 20 Prozent der Mitarbeiter<br />
haben körperliche oder seelische Einschränkungen.<br />
„Im Laufe derZeit haben wir immer<br />
mehr Behinderte eingestellt“, sagt Eva Danneberg.<br />
Die Inhabersind von dieserMischung<br />
überzeugt. „FürBehinderte ist es toll, auch mit<br />
Nicht-Behinderten zusammenzuarbeiten“,<br />
berichtet die Pädagogin. Und ihrerErfahrung<br />
nach gehen die Beschäftigten<br />
viel sozialer und umsichtiger<br />
miteinander um.<br />
Eva Danneberg weiß um die Vorbehalte<br />
vieler Unternehmer behinderte<br />
Menschen einzustellen. Sie befürchten<br />
geringere Produktivität und größeren organisatorischen<br />
Aufwand. Danneberg hält<br />
dagegen: „Behinderte schätzen ihre Arbeit<br />
viel mehr als andere.“ Aber sie sagt auch:<br />
„Ohne die Zuschüsse öffentlicher Stellen<br />
rechnet sich die Beschäftigung nicht.“ Letztlich<br />
hinterfragt sie – als Geschäftsfrau und<br />
als Pädagogin –, wer welche Qualitäten hat.<br />
„Für mich steht nicht die Behinderung im<br />
Vordergrund, für mich steht der Mensch im<br />
Vordergrund.“<br />
Namen und Nachrichten<br />
Klassiker: Die Ordnungshilfen zählen zu den ersten Werkhaus-Produkten. Sie sind immer noch begehrt.<br />
Auch wenn er noch kein Produkt im Werkhaus<br />
bestellt hat – fast jeder wird schon einmal<br />
die praktischen Stecksysteme gesehen<br />
haben. Fast 70 Prozent ihrer Produktion fällt<br />
auf Verkaufsdisplays, berichtet Eva Danneberg.<br />
In ihnen präsentieren Händler Bücher,<br />
Spielsachen oder Schreibwarenartikel.<br />
Dabei hat das Werkhaus darin zunächst seine<br />
eigenen Produkte gezeigt. Auf Messen<br />
fehlten ihnen die passenden<br />
Möbel, deswegen<br />
haben sie einfach<br />
selbst welche gebaut.<br />
Mitbewerber wurden<br />
dann plötzlich zu<br />
neuen Kunden. Ihnen<br />
gefielen die<br />
Displays aus Holzfaserplatten<br />
so gut,<br />
dass sie gleich eigene<br />
in Auftrag gaben.<br />
Mittlerweile<br />
ist das Werkhaus<br />
Marktführer für<br />
Kinderbuch-Verkaufsdisplays.<br />
Christina Kohl<br />
Hingucker:<br />
Werkhaus-<br />
Verkaufsdisplays<br />
für<br />
Kinderbücher.<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 15
Namen und Nachrichten<br />
16<br />
<strong>IHK</strong> gratuliert<br />
… folgenden Betrieben<br />
zum Jubiläum und<br />
wünscht ihnen für ihre<br />
weitere Tätigkeit<br />
guten Erfolg:<br />
1960 1960<br />
1985<br />
1985<br />
50 Jahre:<br />
Ingenieurgesellschaft<br />
Heidt & Peters<br />
mit beschränkter Haftung<br />
Celle (1. Oktober)<br />
25 Jahre:<br />
Haus & Grundbesitz<br />
Verwaltungsgesellschaft mbH<br />
<strong>Lüneburg</strong> (16. Oktober)<br />
Johann-Bernd Schulze, Hotel Pferdeschulze<br />
Hitzacker (19. Oktober)<br />
Dipl.-Ing. (FH) W. Suhr GmbH<br />
Soltau (21. Oktober)<br />
Edgar Göring, Finanz- und Lohnbuchhaltung<br />
Buchholz (22. Oktober)<br />
Werner Vollmer, Fuhrunternehmen<br />
Königsmoor (25. Oktober)<br />
Erika Vogel, Schülertransporte<br />
Eschede (28. Oktober)<br />
Peter Quicker<br />
Zerstörungsfreie Materialprüfung<br />
Celle (28. Oktober)<br />
Karsten Stegen<br />
Versicherungsvermittlung<br />
Betzendorf (1. November)<br />
Reifen-Reichel Gabriele Reichel e.K.<br />
Bad Bevensen (1. November)<br />
Elisabeth Fricke, Fußpflege<br />
Meine (1. November)<br />
Hartmut Denzer, Versicherungen<br />
Müden (1. November)<br />
Uwe Dierking, Omnibusbetrieb<br />
Gilten (1. November)<br />
Kastendieckhaus<br />
Steuerberatungsgesellschaft m.b.H.<br />
Walsrode (1. November)<br />
Christiane Pioch, Antiquitäten<br />
Celle (1. November)<br />
Hans-Dieter Kremling, Käfer-Tuning<br />
Nienhagen (1. November)<br />
Mineralöl Freytag GmbH<br />
Soltau (1. November)<br />
Arbeitsjubiläen: Urkunden für Ihre Mitarbeiter können<br />
Sie unter Tel.: 04131 - 742-102 (Bärbel Doneck) bestellen.<br />
www.ihk-lueneburg.de ¸ Dok.-Nr. 8434<br />
Neue Verbindung: Willi Meyer (2. v. r.) und seine Leute bauen 1948 eine Brücke über die Wipperau.<br />
150 Jahre Willi Meyer Bauunternehmen GmbH, Uelzen<br />
Mey(st)erhafte Baukompetenz seit 1860<br />
Einer handschriftlichen Notiz<br />
auf der Titelseite des Lohnbuches<br />
von 1927 ist es zu verdanken,<br />
dass der 1. Oktober 1860<br />
als Gründungsdatum aktenkundig<br />
ist. An diesem Tag öffnet<br />
Maurermeister Jürgen Heinrich<br />
Meyer in Batensen im Landkreis<br />
Uelzen seinen Betrieb.<br />
1900 übergibt der Gründer den Betrieb<br />
seinem Sohn Karl Heinrich<br />
Adolf, der mit Baustoffen handelt,<br />
Reparaturarbeiten, Gebäudebauten<br />
und den Ausbau von Verkehrswegen<br />
übernimmt. Dank des engen<br />
persönlichen Zusammenhalts<br />
zwischen Inhaber und Mitarbeitern<br />
übersteht das Familienunternehmen<br />
den Ersten Weltkrieg und<br />
die Inflation der 20er-Jahre – und<br />
expandiert.<br />
Willi Meyer, Sohn von Karl Meyer<br />
und späterer Namensgeber des<br />
Unternehmens, unterstützt seinen<br />
Jürgen H.<br />
Meyer<br />
1860 - 1903<br />
Karl H. A.<br />
Meyer<br />
1903 - 1945<br />
Willi<br />
Meyer<br />
1945 - 1958<br />
Vater in den Geschäften. Doch er<br />
muss bald an die Front. Erst nach<br />
dem Dienst im Zweiten Weltkrieg<br />
und Gefangenschaft übernimmt er<br />
das Familienunternehmen.<br />
Umso schlimmer wiegt der plötzliche<br />
Tod Willi Meyers 1958: Sein<br />
Sohn Werner ist zu diesem Zeitpunkt<br />
erst 14 Jahre alt. Deshalb<br />
stellt Fritz Becker als neuer Geschäftsführer<br />
und späterer Mitinhaber<br />
die Weichen von MEYER<br />
Bau. Werner Meyer absolviert sein<br />
Studium zum Diplom-Ingenieur<br />
und tritt danach in vierter Generation<br />
in das Unternehmen ein.<br />
Ende der 70er-Jahre bezieht die Firma<br />
ein 23.000 Quadratmeter großes<br />
Gelände am heutigen Standort<br />
in der Uelzener Seebohmstraße.<br />
Becker überträgt Mitte der 90er-<br />
Jahre die Geschäftsführung seinem<br />
Sohn Hans-Jochen, der die Unternehmensgruppe<br />
MEYER gemein-<br />
Fritz<br />
Becker<br />
1959 - 1994<br />
H.-J.<br />
Becker<br />
1994 - 2006<br />
sam mit Werner Meyer bis 2006<br />
führt. Dann ordnen die Familien<br />
Becker und Meyer ihre Gesellschafteranteile<br />
neu: Ab sofort ist Werner<br />
Meyer alleiniger Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Gruppe.<br />
Seit gut zwei Jahren liegt das Unternehmen<br />
nun in den Händen der<br />
fünften Generation: Seit 1. Mai<br />
2008 leiten Per-Carsten Meyer und<br />
Holger Horn die Geschäfte. Der Betrieb<br />
ist mit mehreren Standorten<br />
vornehmlich im norddeutschen<br />
Raum aktiv. „Wir freuen uns auf die<br />
Herausforderung, die erfolgreiche<br />
Geschichte des Unternehmens<br />
fortzuführen“, so Per-Carsten Meyer<br />
und Holger Horn. Sie bauen auf<br />
die langjährige Kompetenz ihrer<br />
rund 200 Mitarbeiter. Und auch<br />
um Nachwuchskräfte kümmern sie<br />
sich: Jährlich lernen zehn Auszubildende<br />
kaufmännische und gewerblich-technische<br />
Berufe. sgt<br />
Werner<br />
Meyer<br />
1973 - 2008<br />
Per-Carsten<br />
Meyer<br />
Seit 2008<br />
Holger<br />
Horn<br />
Seit 2008<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: PRIVAT
Namen und Nachrichten<br />
Innovationsbotschafter 2010<br />
Peter Hatecke<br />
Geschäftsführer<br />
Hatecke GmbH<br />
Die Hatecke GmbH aus dem an der Unterelbe<br />
gelegenen Drochtersen ist ein führender<br />
Hersteller von Freifall-Rettungsbooten. 1903<br />
gründete Wilhelm Hatecke, Urgroßvater von<br />
Peter Hatecke, eine Bootswerft, die sich auf<br />
den Bau und die Reparatur von Holzbooten<br />
konzentrierte. Späterwurden hochwertige Segelyachten<br />
vom Typ Hornet gebaut. Seit Anfang<br />
der Achtzigerjahre konzentriert sich das<br />
Unternehmen auf die Produktion von Rettungsbooten<br />
aus glasfaserverstärktem Kunststoff<br />
(GFK). Damit begann die Expansion.<br />
Hate-cke-Rettungsboote und -Aussetzvorrichtungen<br />
kommen weltweit auf Handels- und<br />
Kreuzfahrtschiffen zum Einsatz. Peter Hatecke<br />
führt das Familienunternehmen in der<br />
vierten Generation – seine drei Söhne stehen<br />
bereits in den Startlöchern. Derzeit werden<br />
rund 150 Personen in der Produktionsfirma<br />
und im After Sales beschäftigt.<br />
Welche Stärken Ihres Unternehmens waren für Sie<br />
in der Krise besonders wertvoll?<br />
Unsere hohe Eigenmittelausstattung,<br />
die uns<br />
unabhängig von Fremdfinanzierungen<br />
machte;<br />
außerdem ein hoherAuftragsbestand,<br />
so dass wir<br />
Stornierungen abfedern<br />
konnten. Wirsind im Übrigen<br />
nicht einseitig von<br />
einzelnen Marktsegmenten abhängig.<br />
War es dabei von Vorteil für Sie, ein Unternehmen<br />
mit einer gewachsenen familiären Struktur<br />
zu führen?<br />
Langjährig gewachsene Familienunternehmen<br />
haben historisch bedingt eine hohe Eigenmittelausstattung.<br />
Auch ist die Identifikation der<br />
Mitarbeiter mit dem Unternehmen sehr hoch.<br />
Was haben Sie aus bisherigen Krisen für Ihr<br />
Unternehmen gelernt?<br />
Wir sind aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen.<br />
Denn in Krisen wirft man nicht notwendigen<br />
personellen oder finanziell belastenden<br />
Ballast über Bord. Der Vertrieb wird<br />
gestärkt. Man ist offener für neue Geschäftsideen.<br />
Gab es Märkte, die Sie überrascht haben oder<br />
die sich gegen den Trend entwickelt haben?<br />
Vermehrte öffentliche Aufträge haben einen<br />
Teil der Stornierungen kompensiert. Öffentliche<br />
Aufträge wirken<br />
stabilisierend bei Konjunkturschwankungen.<br />
Der Satz ‚Die Krise ist auch<br />
eine Chance’ wird in der<br />
letzten Zeit häufig benutzt.<br />
Konnten Sie eine Chance<br />
für sich entdecken?<br />
Ja, durch eine konsequente Personalpolitik<br />
und neue Produkt- bzw. Marktentwicklungen<br />
wurde das Unternehmen in der Krise gestärkt.<br />
Wie lautet Ihr Rezept für den Aufschwung?<br />
Immer offen sein für neue Herausforderungen<br />
und Veränderungen. Und keine Scheu<br />
haben vor personellen Konsequenzen.<br />
Anzeigenschluss:<br />
15 . Oktober<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 17
20<br />
Schwerpunkt Messe und Marketing<br />
Müssen wir da mitmachen? Die Frage, mit<br />
der Martin Schleinhege, PR-Berater und<br />
Gastautorunseres Marketing-Schwerpunkts<br />
seinen Beitrag beginnt, haben ihm schon<br />
viele Unternehmer gestellt. Schleinhege unterstützt<br />
sie dabei, neue Medien, insbesondere<br />
das so genannte Web 2.0, in ihre Marketingstrategie<br />
einzubetten. Die Frage bezieht<br />
sich aber häufig nicht nur auf diesen<br />
virtuellen Bereich, der für viele so unüberschaubar<br />
und abstrakt ist. Sie steht im Prinzip<br />
symbolisch fürdie Vorbehalte, die Händler,<br />
Hersteller und Dienstleister immer noch<br />
SPOT AN<br />
für Ihr Produkt<br />
Sie entwerfen Maschinen um in die Zukunft zu reisen? Oder zum Geld<br />
drucken? Nutzlos – wenn es niemand weiß. Zu werben heißt<br />
Dinge bekannt zu machen. Das ist auf vielen verschiedenen<br />
Wegen möglich. Und muss gar nicht mal teuer sein. Aber interessant.<br />
haben, wenn es darum geht, ihr Produkt zu<br />
vermarkten.<br />
Die Antwort, die Martin Schleinhege seinen<br />
Kunden gibt, hören einige gar nicht so gern:<br />
Für den Verbraucher, den Käufer oder Konsumenten,<br />
ist es unerheblich, ob ein Unternehmen<br />
ihn auf verschiedenen Kommunikationskanälen<br />
anspricht. Macht es das nicht,<br />
machen es andere. Insbesondere durch das<br />
Internet war Informationsbeschaffung noch<br />
nie so einfach wie heute.<br />
Das bedeutet aber auch: Macht man nicht<br />
selbst mit, besetzt die Konkurrenz den Platz:<br />
nicht nur im Internet, sondern auch ganz<br />
konventionell auf Plakaten, in Zeitungsanzeigen,<br />
im Fernsehen oderRadio, auf Messen. SXC,<br />
Letztlich entscheidet der Kunde, wo er sich<br />
aufhält. Was er dort liest oder hört, können<br />
Sie mitentscheiden.<br />
KOELNMESSE,<br />
Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen<br />
einen Einstieg ins Marketing bieten, um Ihr<br />
Unternehmen, Ihre Produkte oder Dienst-<br />
KETTWIG-MVH,<br />
leistungen ins rechte Licht zu rücken. Wir<br />
stellen Ihnen einen Messebauer und eine<br />
KATHRIN<br />
Kommunikationsagenturvor, die sich immer<br />
wieder neu mit den Anforderungen ihrer FOTOS:<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
HMC / ZAPF, APPLE INC. BUSCH
Kunden auseinandersetzen und kreative<br />
Strategien entwickeln (Seite 22). Sie können<br />
– müssen aber selbstverständlich nicht – diverse<br />
Online-Plattformen einschließen. Das<br />
hängt letztlich von IhrerZielgruppe ab. Stellen<br />
Sie sich die verschiedenen Werbekanäle<br />
einfach als Räume innerhalb eines Hauses vor<br />
– und gehen Sie dorthin, wo Sie die Personen<br />
vermuten, die Sie ansprechen möchten.<br />
Ekkehardt Busch reist häufig um die halbe<br />
Welt, um die Menschen zu sprechen, die ihm<br />
wichtig sind. Der Geschäftsführer des Seevetaler<br />
Druckmaschinenherstellers Gerhard<br />
Busch stellt seine Produkte regelmäßig auf<br />
Messen aus. Bei einem Export-Anteil von<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG<br />
rund 80 Prozent heißt das, auch mal nach<br />
China oder Chicago zu kommen, um die regionalen<br />
Vertreter und deren Kunden zu sehen.<br />
Denn ein persönliches Gespräch, eine<br />
gemeinsame Begutachtung der Maschinen,<br />
seien durch kein elektronisches Programm zu<br />
ersetzen, macht Ekkehardt Busch klar. Und<br />
ist die Reise noch so weit – auf einer der<br />
Hauptmessen der Branche nicht vertreten zu<br />
sein, komme dem geschäftlichen Exodus nahe:<br />
„Dann heißt es gleich, die Firma gibt’s<br />
nicht mehr.“ (Seite 24)<br />
Martin Schleinhege hat noch eine weitere Botschaft<br />
für Unternehmer: Werden Sie zum<br />
Freund IhrerKunden (Seite 26). Versetzen Sie<br />
Schwerpunkt<br />
sich in die Lage der Personen, die Ihre Produkte<br />
oderDienstleistungen kaufen odersich<br />
fürsie interessieren. Was erwarten sie? Wo suchen<br />
sie die Ware? Worüber würden sie sich<br />
freuen? Welcher Zusatznutzen hebt Sie von<br />
der Konkurrenz ab? Wenn Sie das Internet<br />
hinzuziehen wollen, können Sie diese persönliche<br />
Ebene zum Beispiel über ein Blog, eine<br />
Art Tagebuch, herstellen. Sie berichten von<br />
Fragen, die Sie gelöst haben, von Sonderangeboten<br />
für Stammkunden,von Ihrem Alltag,<br />
der für viele wahrscheinlich überhaupt<br />
nicht alltäglich ist. Das ist eine Form von<br />
Marketing. Sie kostet nichts außer Zeit. Und<br />
kann ganz viel gewinnen. Christina Kohl<br />
21
22<br />
Schwerpunkt Messe und Marketing<br />
Grüne Welt: Aluminiumkonstruktion und Möbel eines<br />
Messestands können häufig wieder verwendet werden.<br />
Sie arbeiten in Winsen und Seevetal, haben Kunden aus der Nachbarschaft<br />
sowie aus dem gesamten Bundesgebiet. Und sie arbeiten auf einem Niveau,<br />
das sogar preisgekrönt ist. Die Kommunikationsagentur 77ps und der<br />
Messebauer Sommer bieten ihren Kunden mehr als nur Auftragserfüllung.<br />
Sie erforschen, was der Kunde braucht – und machen sich dann an die Arbeit.<br />
Geschmacksfrage:<br />
Die Broschüre zum<br />
Coaching-Projekt<br />
My Life soll<br />
Jugendlichen gefallen.<br />
Die Agentur<br />
um Holger Hansen<br />
(o.) befragte<br />
die Zielgruppe.<br />
Gelernter Tischler: Arne Petersen.<br />
Kreative(s) aus der Provinz<br />
Sie machen Werbung – aber nicht für sich. Vor<br />
allem Dienstleister – und dazu zählen die PRund<br />
Kommunikationsagenturen, die Messebauer<br />
und Veranstaltungsorganisatoren – erweitern<br />
ihren Kundenstamm häufig durch persönliche<br />
Empfehlungen. Klassische Mund-zu-<br />
Mund-Propaganda eben.<br />
Marketing-Fachleute gelten vielen als exzentrisch,<br />
dabei müssen sie eigentlich sehrzurückhaltend<br />
sein. Sie entwickeln zwar Ideen,<br />
verwirklichen sie, auf Papier, aus Holz oderdigital<br />
auf dem Bildschirm, stehen selbst jedoch<br />
im Hintergrund. „Der Kunde bestimmt wo es<br />
langgeht“, sagt Holger Hansen, Kreativdirektor<br />
der Agentur 77ps aus Winsen / Luhe. Der<br />
Unternehmer peile die Höhe des Umsatzes an<br />
oder das Level der Kundenzufriedenheit. Die<br />
Agentur erarbeitet Mittel und Wege, um die<br />
Ziele des Kunden zu erreichen.<br />
Holger Hansen ist studierter Kulturwissenschaftler<br />
und war lange in der Hamburger<br />
Agenturszene tätig. In 25 Jahren Berufserfahrung<br />
habe er alle Kundengruppen schon einmal<br />
gehabt, sagt er,von der lokal tätigen Non-<br />
Profit-Organisation bis zum weltweit agierenden<br />
Großkonzern. Und besonders im Mittelstand<br />
spürt er immerwieder Schwellenängste.<br />
„Wenn Firmeninhaber sich gerade im Bereich<br />
Marketing- und Strategieberatung externe Unterstützung<br />
suchen, haben sie oftmals die Befürchtung,<br />
dass ihnen das als Schwäche ausgelegt<br />
werden könnte“, erläutert Hansen: „Es<br />
handelt sich schließlich um einen Kernbereich<br />
der Unternehmensführung.“<br />
Wichtig sei es deshalb, ein Vertrauensverhältnis<br />
aufzubauen. DerKunde müsse wissen,was<br />
er an derAgentur hat und wofür sie steht, sagt<br />
HolgerHansen. Dieses Vertrauen verdiene sich<br />
die Agentur durch ihre täglich Arbeit – wenn<br />
ihre Vorschläge und Lösungsansätze den Kunden<br />
überzeugen.<br />
„Gecoacht“: Wie tätowiert steht der Schriftzug<br />
auf der übergroßen Handinnenfläche, die ein<br />
bärtiger junger Mann mit schwarzer Sonnenbrille<br />
in die Kamera hält. Das Foto ist im Zentrum<br />
des Broschürentitels zum Coaching-Projekt<br />
‚My Life’, mit dem der Landkreis Harburg<br />
Jugendliche auf ihrerSuche nach Ausbildungsund<br />
Praktikumsstellen unterstützen will. Der<br />
Cover-Entwurf mit derFotocollage kommt von<br />
77ps. „Solche Aufträge sind nicht ganz einfach<br />
umzusetzen“, sagt Holger Hansen: „Wir wollen<br />
ja in erster Linie Jugendliche ansprechen<br />
und sie für My Life interessieren. Andererseits<br />
möchten wir auch Unternehmer ins Boot holen,<br />
die das Projekt unterstützen und Ausbildungsplätze<br />
anbieten. Und nicht zuletzt müs-<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: PRIVAT, SXC
sen Landkreis und Politik als Auftraggeber<br />
zustimmen.“<br />
In diesem Spannungsfeld verlässt sich 77ps<br />
nicht nur auf die eigene Kreativität. Die Agenturbetreibt<br />
Marktforschung: Mitarbeiterhaben<br />
Jugendliche auf derStraße angesprochen,welche<br />
Fotos und Entwürfe sie gut finden. „Das<br />
ist nicht unbedingt immer das, was uns gefällt“,<br />
sagt der Kreativ-Chef: „Aber darum geht<br />
es auch nicht.“<br />
Was bei Holger Hansen die Ad-hoc-Marktforschung<br />
ist, ist bei Arne Petersen die Zuverlässigkeit,<br />
den fertigen Messestand am letzten<br />
Aufbautag bereits mittags zu übergeben. Der<br />
Geschäftsführer des Seevetaler Messebauers<br />
Sommer verschafft dem Kunden auf diese<br />
Weise Zeit für eine ausführliche Einweisung,<br />
letzte Anpassungen und die Ausstattung mit<br />
Prospekten, Produkten, Knabbereien. Diesen<br />
Service honorieren die Kunden – und er hebt<br />
Sommer gegenüber der Konkurrenz hervor.<br />
Messebau: Vor60 Jahren bedeutete das, mit Tapetenkleister<br />
loszuziehen und Wände zu verschönern.<br />
So fing jedenfalls der Betrieb von<br />
UnternehmensgründerRichard Sommeran,in<br />
den Klaus Petersen, derVaterdes heutigen Geschäftsführers,<br />
einstieg. Heute plant Sohn Ar-<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Preisgekrönt: Ein Stand von Messebau Sommer.<br />
ne Petersen mit seinem 15-köpfigen Team<br />
Messeauftritte von Unternehmen in ganz<br />
Europa. Sie erarbeiten Ideen, zeichnen Entwürfe,<br />
beschaffen oder bauen die Möbel, lagern,<br />
transportieren und montieren – bis der<br />
fertige Messestand am gewünschten Ort steht.<br />
Ein halbes Jahr kann dieser Prozess dauern.<br />
Derzeit ist wieder Messe-Hochsaison.Wie läuft<br />
das Geschäft in einem Jahr, in dem viele Unternehmen<br />
noch unter den Folgen heftiger<br />
Auftragseinbrüche leiden? „In schlechten Zeiten<br />
nicht zu werben,wäre ganz falsch“, sagt Arne<br />
Petersen. Gerade dann sei es wichtig, sich<br />
zu präsentieren und innovative Produkte vorzustellen.<br />
„Sonst macht es die Konkurrenz.“<br />
Der Trend gehe hin zur Fachmesse, berichtet<br />
Schwerpunkt<br />
Petersen: kurz und intensiv. Es zählt ein passgenauer,<br />
durchdachterAuftritt, um das Experten-Publikum<br />
zu erreichen. Und das kann<br />
auch an unbekannteren Veranstaltungsorten<br />
zu finden sein. „Jede Branchenmesse hat mittlerweile<br />
ihre regionalen Ableger“, sagt Arne<br />
Petersen: „Und kleinere Orte sind meist auch<br />
günstiger.“Insbesondere fürMittelständler, die<br />
das erste Mal an einer Messe teilnehmen wollen,<br />
bieten sie einen guten Einstieg. Denn die<br />
Messe als Treffpunkt für potenzielle Kunden<br />
und Geschäftspartner hat nach Petersens Ansicht<br />
noch lange nicht ausgedient.<br />
Ihre Kunden sind zwardie beste Werbung – das<br />
hält Holger Hansen und Arne Petersen aber<br />
nicht davon ab, sich selbst um Aufmerksamkeit<br />
zu bemühen. 77ps nahm an einem Wettbewerb<br />
einerTageszeitung teil, die die kreativsten<br />
Köpfe im Norden suchte – und wurde<br />
Zweiter. Arne Petersen und sein Team gewannen<br />
2009 den reddot-Designpreis, sozusagen<br />
den Oskar der Designbranche. Mit der außergewöhnlichen<br />
Umsetzung eines IGEPA-Messestands<br />
haben sich die Seevetaler gegen rund<br />
6.000 Einsendungen aus der ganzen Welt<br />
durchgesetzt. Da sage noch einer, der Provinz<br />
fehlten die Ideen. Christina Kohl<br />
23
24<br />
Schwerpunkt Messe und Marketing<br />
Die Seevetaler Gerhard Busch GmbH stellt Spezialmaschinen<br />
für Druckereien her und exportiert rund 80 Prozent ins Ausland.<br />
Ekkehardt Busch führt das Unternehmen in zweiter Generation.<br />
»Unsere Wirtschaft« sprach mit ihm über die Bedeutung<br />
von Messebeteiligungen, den Wert von Gemeinschaftsständen –<br />
und Kommunikationsschwierigkeiten in China.<br />
»Der Verkauf ist das<br />
Salz in der Suppe«<br />
Unsere Wirtschaft: Herr Busch, Ihr Unternehmen<br />
stellt Neuheiten regelmäßig auf Messen rund<br />
um den Globus aus. Welchen Stellenwert haben<br />
Messebeteiligungen im Vertrieb Ihrer Produkte?<br />
Ekkehardt Busch: Sie haben einen sehr hohen<br />
Stellenwert. Wobei – das muss man zugeben<br />
– Messen mit derWeiterentwicklung der neuen<br />
Medien etwas an Wichtigkeit verlieren. Es<br />
gibt zwei große Messen, die für uns Pflicht<br />
sind: Die DRUPA, die Druck- und Papiermesse<br />
in Düsseldorf, und die IPEX, eine internationale<br />
Messe für Druck, Verlagswesen und<br />
Medien in Birmingham. Beide finden alle vier<br />
Jahre statt. Hinzu kommen mittlerweile Hunderte<br />
regionale Messen, die aber wesentlich<br />
kleiner und unwichtiger sind.<br />
UW: Was bieten Messen, das man heute nicht<br />
per Internet oder E-Mail erreichen kann?<br />
Busch: Ein persönliches Gespräch unter vier<br />
Augen können auch die heutigen Telekommunikationsmedien<br />
nicht bieten. Sich gegenüber<br />
zu sitzen, Themen zu diskutieren, zur Maschine<br />
zu gehen und die Funktionsweise zu zeigen<br />
– das ist einfach durch nichts zu ersetzen.<br />
UW: Zu welchem Zweck präsentieren Sie das<br />
Unternehmen auf einer Messe?<br />
Busch: DerVerkauf während der Messe ist das<br />
Salz in der Suppe. Es ist höchst erfreulich,<br />
wenn man nach Hause kommt und im Prinzip<br />
bereits weiß, ob sich der Messeauftritt rentiert<br />
hat. Entscheidend ist aber das Nachmessegeschäft:<br />
Wirverkaufen heute noch Maschinen,<br />
die wir auf Messen vorzwei oder auch vor<br />
sechs Jahren vorgestellt haben. Ich bevorzuge<br />
es eigentlich, meine Händlerstrukturen vorOrt<br />
zu haben, die mit ihren Kunden kommen. Zumindest<br />
alle zwei Jahre können wiruns so treffen<br />
und miteinander reden, das ist unbezahlbar.<br />
Jedes Einzelgeschäft ist schön, aber die<br />
Multiplikatoren sind viel wichtiger.<br />
UW: Welche Prozesse laufen hier im Haus ab,<br />
wenn eine Messe geplant wird?<br />
Busch: Derzeit planen wir die DRUPA 2012.<br />
Das beginnt mit der Planung des Messestands.<br />
Was erwartet man von derMesse,wie groß wird<br />
der Besucherandrang, wie groß soll der Stand<br />
sein? Was wollen wirzeigen? Ganz wichtig: mit<br />
der Messeorganisation über die Platzierung<br />
sprechen. Vorher erfolgt eine genaue Analyse<br />
der Besucherströme in den Hallen. Dann entscheiden<br />
wir,wie wir unseren Stand aufbauen,<br />
wie wirunsere Produkte präsentieren,wie groß<br />
die Besucherflächen werden. Anschließend<br />
platzieren wir die Maschinen: die wichtigsten<br />
natürlich nach vorn, die wenigerwichtigen oder<br />
Spezialmaschinen dahinter. Das Ganze hat für<br />
uns mittlerweile schon seine eigene Dynamik.<br />
UW: Auch wenn die Messbarkeit von Erfolg<br />
schwierig ist – gibt es für Sie einen Punkt, an<br />
dem Sie merken: Dieser Aufwand lohnt sich<br />
jetzt nicht mehr?<br />
Busch: Bei den großen Messen stellt sich diese<br />
Frage nicht; da muss man einfach hin. Sonst<br />
heißt es in der Branche sofort, die Firma gebe<br />
es nicht mehr. Bei den Regionalmessen muss<br />
man den Einzelfall betrachten. Es kommt auf<br />
das Kostengefüge und die Attraktivität des<br />
Marktes an. Wirmachen regelmäßig Analysen:<br />
Woher kommen die Besucher, wie viele kommen<br />
aus welchem Land? Welche Umsätze haben<br />
wir in dem einen oder anderen Land? Wir<br />
fertigen immerinterne Messeberichte und Statistiken<br />
zu Besuchern und Verkauf.<br />
UW: Was empfehlen Sie Unternehmen, die<br />
bisher kaum Messeerfahrung haben?<br />
Busch: Man muss wissen, wohin man will. Wo<br />
liegt mein Kundenkreis? Kommt derzur Messe?<br />
Was kann ich präsentieren? Kann ich mir<br />
den Auftritt leisten? Diese Fragen sollte man<br />
vorher klären.<br />
Stellt seine Maschinen oft aus: Ekkehardt Busch.<br />
UW: Was halten Sie von Gemeinschaftsständen?<br />
Busch: Das kommt auf die zueinander passenden<br />
Produkte an und auf die Messe selbst. Der<br />
Vorteil ist: Vereinfachung der Standorganisation.<br />
Andererseits sind auf einem Gemeinschaftsstand<br />
oft ganz verschiedene Branchen<br />
vertreten. Es ist die Frage, ob Kunden das Unternehmen<br />
dort auch finden.<br />
UW: Auf internationalen Messen prallen Kulturen<br />
aufeinander. Wie haben Sie sich auf Ihre<br />
ersten Messebesuche vorbereitet?<br />
Busch: Ein bisschen Einlesen schadet sicher<br />
nicht, der Großteil ist jedoch learning by doing.<br />
Vor allem in Asien waren unsere ersten Messen<br />
sehr gewöhnungsbedürftig. Ich war einmal auf<br />
einer Messe in China, auf der Kopien unserer<br />
Maschinen verkauft wurden. Die Anbieter sagten<br />
nur: „Sei doch stolz, dass wir dich kopiert<br />
haben und nicht deinen Konkurrenten. Du<br />
machst einfach die besten Maschinen.“Da muss<br />
man sich dann schon etwas zurückhalten.<br />
UW: Welche Konsequenzen hat die Wirtschaftskrise<br />
für das Messegeschäft?<br />
Busch: Messen bedeuten hohe Kosten, nicht<br />
nurfürdie Aussteller, sondern auch fürdie Besucher.<br />
Wirbemerken deshalb eine zunehmende<br />
Zurückhaltung. Der Besucherandrang hat<br />
sich in den letzten zehn Jahren reduziert –<br />
aber die Verkaufserlöse blieben konstant.<br />
UW: Was meinen Sie, wie wird sich das Interesse<br />
an Messen in Zukunft entwickeln?<br />
Busch: Viele Messebetreiberwollen neue Messen<br />
aus dem Boden stampfen. Aber die Unternehmen<br />
haben nicht das Budget, um überall<br />
teilzunehmen. Mittlerweile brechen schon<br />
wieder viele regionale Messen weg. Aussteller<br />
fehlen – und in der Folge auch Besucher.<br />
Die Fragen stellte Christina Kohl.<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: <strong>IHK</strong>, SXC, KOELNMESSE
Die NBank unterstützt kleine und<br />
mittlere Unternehmen,<br />
die ihre Produkte und Leistungen<br />
im Ausland präsentieren.<br />
Messe-Helfer<br />
Die Messeförderung Ausland der NBank bietet<br />
kleinen und mittleren Unternehmen Unterstützung<br />
bei derAusstellung ihrer Erzeugnisse<br />
und Demonstration ihrer Leistungen<br />
auf Messen und Ausstellungen im Ausland.<br />
Gefördert wird die Teilnahme auf einem Gemeinschafts-<br />
oder Einzelstand an Messen<br />
und Ausstellungen im Ausland, die im<br />
AUMA-Katalog (Ausstellungs- und Messeverzeichnis<br />
des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses<br />
der deutschen Wirtschaft) verzeichnet<br />
sind.<br />
Die Förderung beträgt bei der Beteiligung mit<br />
einem Einzelstand 2.000 Euro bei Messen in<br />
der Europäischen Union und 4.000 Euro bei<br />
sonstigen Messen. Bei derBeteiligung an Gemeinschaftsständen<br />
übernimmt die Messeförderung<br />
bis zu 50 Prozent derzuwendungs-<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Kontaktbörse: Auf Messen neue Kunden finden.<br />
fähigen Ausgaben, höchstens jedoch 5.000<br />
Euro bei Messen in der EU und 8.000 Euro<br />
bei sonstigen Messen. Beitrittskandidaten<br />
werden wie Mitgliedstaaten derEuropäischen<br />
Union behandelt. Die Förderung ist für eine<br />
Messebeteiligung pro Jahr möglich. Grundsätzlich<br />
können Aussteller nur dreimal die<br />
Förderung für die Teilnahme an einer bestimmten<br />
Messe in Anspruch nehmen.<br />
Antragsberechtigt sind Unternehmen der Industrie,<br />
des Handwerks, des Handels, des<br />
Schwerpunkt<br />
Dienstleistungssektors und der Freien Berufe<br />
mit Sitz oder Betriebsstätte in Niedersachsen.<br />
Gemäß der Förderrichtlinie müssen diese<br />
Unternehmen folgende Kriterien erfüllen:<br />
• weniger als 250 Beschäftigte,<br />
• Jahresumsatz von höchsten 50 Mio. Euro<br />
odereine Jahresbilanzsumme von höchstens<br />
43 Mio. Euro und<br />
• Unabhängigkeit. Das heißt, dass nicht 25<br />
Prozent oder mehr des Kapitals oder der<br />
Stimmanteile im Besitz von einem oder<br />
mehreren Unternehmen gemeinsam stehen,<br />
die nicht die Definition für KMU erfüllen.<br />
Anträge können direkt bei derNBankgestellt<br />
werden, die Unterlagen gibt es zum Download<br />
in Internet. Für Gemeinschaftsstände<br />
stellt der Organisator den Antrag. boc<br />
¸www.nbank.de<br />
¸www.auma.de<br />
Ansprechpartner<br />
in der <strong>IHK</strong><br />
Ralf Bock<br />
bock@lueneburg.ihk.de<br />
04131 – 742-127<br />
25
26<br />
Schwerpunkt Messe und Marketing<br />
Die meisten haben mittlerweile schon vom Web 2.0 gehört.<br />
Jetzt steht der zweite Schritt an: Soziale Netzwerke für das<br />
Unternehmen nutzen. Aber nicht für versteckte Werbebotschaften –<br />
sondern als interessante, sympathische Kommunikationsplattform.<br />
Ihre Fans werden es Ihnen danken.<br />
Zum Freund<br />
der Kunden werden<br />
„Müssen wir da mitmachen? Was bringt das<br />
denn überhaupt?“ Dies sind zwei der drängendsten<br />
Fragen, die Unternehmen heute zu<br />
Social Media stellen. Das ist verständlich, denn<br />
die meisten Firmen stehen dem Thema unsicher<br />
bis ablehnend gegenüber. Dabei bietet<br />
das Web 2.0 neben wenigen Risiken sehr große<br />
Chancen.<br />
Sicher, Social Media sind nicht für jedes Unternehmen<br />
sinnvoll – aber für viele. Denn das<br />
Web 2.0 ist kein kurzfristigerHype, sondern eine<br />
neue Entwicklungsstufe des Internets. Statt<br />
Informationen von Sendern zu Empfängern zu<br />
schicken (wie im Web 1.0), findet nun eine Demokratisierung<br />
derInhalte im Netz statt: Menschen<br />
tauschen sich aus, jeder ist Sender und<br />
Empfänger. Man diskutiert sein Hobby, bekommt<br />
Empfehlungen von Gleichgesinnten.<br />
Es entstehen Gruppen mit ähnlichen Interessen.<br />
Jeder stellt selbst seine Nachrichten zusammen,<br />
die er lesen will. Das Internet ist also<br />
kein Massenmedium mehr; es ist ein massenhaft<br />
genutztes Individualmedium.<br />
Global und lokal: Im Internet<br />
erreichen Sie Menschen auf<br />
der ganzen Welt – und Ihren<br />
Nachbarn um die Ecke.<br />
Erinnern wir uns: Lokal tätige Unternehmen,<br />
Hotels und Restaurants waren auch beim Web<br />
1.0 zunächst skeptisch. Werseinen Kunden etwas<br />
zu sagen hatte, machte das über sein<br />
Schaufenster oder hing die Speisekarte vor die<br />
Tür. Eine eigene Website im Internet? Das<br />
konnten sich viele Geschäftsleute<br />
nicht vorstellen.<br />
Heute präsentieren sich lokal<br />
verwurzelte Dienstleister<br />
wie Banken, Hotels und<br />
Gaststätten wie selbstverständlich<br />
im Netz. Und sie stellen fest: Ihre<br />
Kunden informieren sich online und kommen<br />
dann in den Betrieb. Sie kaufen, buchen oder<br />
erteilen Aufträge – sofern die Unternehmen im<br />
Internet zu finden sind. Der Mitbewerber ist<br />
nämlich nur einen Mausklick entfernt.<br />
Warum sollen sich Betriebe nun auch noch in<br />
Social Media wie Blogs, Twitter, Xing, Facebook<br />
oder anderen Netzwerken engagieren?<br />
Ganz einfach: Fischer fischen dort, wo Fische<br />
sind. Und 96 Prozent der jüngeren Menschen<br />
»Das Internet ist kein<br />
Massenmedium mehr, sondern<br />
ein massenhaft genutztes<br />
Individualmedium«<br />
Berät in Sachen Web 2.0: Martin Schleinhege.<br />
bewegen sich in Social Media. Zunehmend<br />
sogarauch Ältere: Eine kürzlich veröffentliche<br />
US-Studie besagt, dass mehr als die Hälfte aller<br />
Internet-Besucher im Alter zwischen 50<br />
und 64 Social Media nutzen. Von den über<br />
65-Jährigen sind es immerhin 26 Prozent,Ten-<br />
denz: steigend. Über Facebook<br />
erreichen Sie über 500<br />
Millionen Menschen, das<br />
sollen mehrals die Hälfte allerInternet-Nutzersein.<br />
Und<br />
die 140 größten deutschen<br />
Blogs zählen rund 140 Millionen Nutzer.<br />
Ein großer Teil Ihrer Kunden dürfte also im Internet<br />
anzutreffen sein. Zudem ist es ziemlich<br />
sicher, dass Kunden im Netz bereits über Sie<br />
reden. Wie Nachbarn früher am Gartenzaun<br />
– nur, dass solch einem schriftlichen Gespräch<br />
heute mehrere hundert oder einige tausend<br />
Menschen zuhören. Die Gerüchteküche<br />
konnte man früher vielleicht ignorieren, heute<br />
können sich Meinungen und Erfahrungen<br />
rasend schnell verbreiten – und eine fatale<br />
Wirkung erzielen. So kann es in einem Forum<br />
heißen: „Du gehst noch zu der Werkstatt an<br />
der Ecke? Die sind teuer und haben den Fehler<br />
in der Elektrik übersehen.“ In solchen Fällen<br />
ist eine ehrliche Aufarbeitung gefragt. Wer<br />
Gerichte bemüht, gießt Öl ins Feuer. Denn<br />
sympathisch wirkt das nicht.<br />
Zu was sind Social Media nun gut? Können sie<br />
Umsatz steigern? Nein, auf direktem Wege gelingt<br />
das im Moment noch niemandem. Das<br />
ist auch nicht die Aufgabe von Social Media.<br />
Die Netzwerke entstanden aus dem gleichberechtigten<br />
Austausch von Menschen zu einem<br />
bestimmten Thema, zum Beispiel zu Motorrädern.<br />
Man fachsimpelte und beriet sich untereinander.<br />
Wenn Sie Ihrer Zielgruppe nun interessante<br />
Tipps geben,wird man Sie für kompetent<br />
und vertrauenswürdig halten. Danach<br />
wird man Ihren Empfehlungen glauben. Oder<br />
Sie werden empfohlen. Die Forschungsgruppe<br />
Nielsen hat herausgefunden, dass nur<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: PRIVAT, KATHRIN KETTWIG-MVH, SXC
14 Prozent derMenschen klassischerWerbung<br />
vertrauen,Tipps von Freunden aber87Prozent.<br />
Wenn Sie nun über Facebook und den Nachrichtendienst<br />
Twitter Leute für sich interessieren,<br />
kommen diese auf Ihre Homepage. Und<br />
weil sie Ihnen vertrauen, kaufen die Fans oder<br />
Follower bei Ihnen. Werden Sie deshalb zum<br />
Freund Ihrer Kunden.<br />
Unternehmen fragen oft: Wie soll man das mit<br />
den Social Media überhaupt anfangen? Dabei<br />
lautet die wichtigste Frage eigentlich: Was<br />
wollen Sie mit Social Media<br />
Beispiel einen Ölwechsel oh-<br />
erreichen? Das Unterneh- »Den Umsatz zu steigern ne Berechnung der Lohnmen<br />
oder ein bestimmtes ist nicht die<br />
kosten. Vielleicht laden Sie<br />
Produkt bekannt machen, Aufgabe von Social Media« zu einem attraktiven Motor-<br />
Kunden gewinnen und beradtreffen<br />
ein? Ihre direkten<br />
raten, Reputation aufbauen, neue Mitarbeiter Freunde geben diese Inhalte weiter an ihre<br />
anziehen? Nach Ihrem Ziel richtet sich die Fans – in dieser Empfehlungskultur liegt die<br />
Strategie. Die Möglichkeiten auf dem Weg da- ungeheure Kraft von Facebook,Twitter & Co.<br />
hin sind vielschichtig.<br />
Social Media sind international, aber auch lo-<br />
Sinnvoll ist es in jedem Fall, verschiedene kal. Das zeigt ein anderes Beispiel: Der Kauf-<br />
Schritte im Netz zu kombinieren,zum Beispiel mann im Nachbarort ist das,was man ein Ori-<br />
eine Internet- und Facebook-Seite sowie einen ginal nennt. Absolut kundenorientiert, poli-<br />
Twitter-Account. Danach gehen Sie in die Fotisch engagiert, ein Selfmademan. Er öffnet<br />
ren IhrerZielgruppe, zum Beispiel der Motor- seinen Laden sogar sonntags. Gerne würde<br />
radfahrer, und diskutieren dort mit. Nach und ich seinen Kurznachrichten auf Twitterfolgen,<br />
nach werden Leute auf Sie aufmerksam, und wenn er das Medium nutzte. Aus seinem All-<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Fankultur: Freunde im Netz machen Sie bekannt.<br />
Sie vernetzen sich mit IhrerZielgruppe. Geben<br />
Sie ihnen Informationen zu Motorrädern, Ersatzteilen,<br />
Hinweise auf andere interessante<br />
Informationsquellen und Veranstaltungen.<br />
Oder Sie machen besondere Angebote, zum<br />
Schwerpunkt<br />
tag hat er bestimmt eine Menge spannender<br />
Kleinigkeiten zu erzählen. Und erkönnte Son-<br />
Vorher Papenburg,<br />
derangebote twittern: „Erdbeeren ab 16 Uhr<br />
später Kassel: Eine<br />
für die Hälfte.“ Ich wette, Heide-Kutschfahrt dass er im Nu passt eine<br />
ansehnliche Gruppe hätte, der schweizer die diese Gruppe Nachrichten<br />
liest. Wie ein Tagebuch. gut ins Programm.<br />
Einer Versuchung sollten Sie allerdings nicht erliegen:<br />
Social Media als zusätzlichen Kanal<br />
für Ihre Werbung nutzen. Die Netzwerke fordern<br />
einen absolut ehrlichen Umgang untereinander.<br />
Wir trickst, hat früher oder später<br />
verloren – meist früher.<br />
Natürlich gilt auch beim Thema Web 2.0: Probieren<br />
geht über studieren. Wer die Scheu ablegt<br />
und sich bei Facebook, Twitter oder in<br />
Fachblogs anmeldet und liest, hat die erste<br />
Hürde schon überwunden. Am besten, Sie<br />
agieren wie auf einer Party: Wenn Sie eintreffen,<br />
hören Sie ja meist auch erstmal zu und beteiligen<br />
sich im Laufe der Zeit am Gespräch.<br />
Gäste, die schon in derHaustürunüberhörbar<br />
von ihrerYacht tönen und in den Saal rufen<br />
„Ich bin kompetent und will Marktführerwerden“mögen<br />
selbst davon überzeugt<br />
sein. Eines werden sie nicht:<br />
Sympathieführer – und Freund ihrer<br />
Kunden.<br />
27
Großes geleistet: <strong>IHK</strong>-Hauptgeschäftsführer<br />
Michael Zeinert (ganz links)<br />
und Präsident Eberhard Manzke<br />
(ganz rechts) zeichnen zwölf<br />
Auszubildende mit Bestnoten in der<br />
Abschlussprüfung aus dem Landkreis<br />
<strong>Lüneburg</strong> aus. Auch acht Betriebe<br />
wurden für ihren Anteil<br />
an den Leistungen geehrt.<br />
28<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
<strong>IHK</strong>-BESTENEHRUNG 2010 Bildung endet nicht mit der Abschlussprüfung: Die drei besten Auszubildenden<br />
ihres Jahrgangs wurden mit Weiterbildungsgutscheinen belohnt. <strong>IHK</strong>-Präsident Eberhard Manzke zeichnete<br />
insgesamt 79 junge Frauen und Männer für ihre herausragenden Leistungen aus.<br />
Vorbilder für ihre Generation<br />
Die 79 besten Auszubildenden des Abschlussjahrgangs<br />
2010 haben Mitte September in<br />
Buchholz ihre verdiente Auszeichnung erhalten.<br />
<strong>IHK</strong>-Präsident Eberhard Manzke<br />
gratulierte: „Sie sind Vorbilder für Ihre Generation.“Auch<br />
die 50 besten Ausbildungsbetriebe<br />
aus der Region wurden mit Urkunden<br />
geehrt.<br />
Manzke unterstrich die wachsende Bedeutung<br />
von Weiterbildung, Begeisterung und<br />
Motivation für den Erfolg in der Ausbildung<br />
und im Berufsleben. Launig zitierte er<br />
Mark Twain: „Je mehr Vergnügen Du an<br />
DeinerArbeit hast, umso besserwird sie bezahlt.“<br />
Es lohne sich, so der <strong>IHK</strong>-Präsident,<br />
mit Leidenschaft und Überzeugung für seine<br />
beruflichen Ziele zu arbeiten.<br />
Mehr Vergnügen, mehr Gehalt:<br />
Eberhard Manzke spornte zu<br />
Engagement im Berufsleben an.<br />
Drei Auszubildende erhielten für ihre Spitzenplatzierung<br />
in der Gesamtwertung Weiterbildungsgutscheine<br />
im Wert von je 500<br />
Euro:<br />
• Jan Müller(BakerHughes INTEQ GmbH,<br />
Celle; 100 Punkte)<br />
• Hinnerk Tietje (Baker Hughes INTEQ<br />
GmbH, Celle; 100 Punkte)<br />
• Jonas Freudenthal (Sieb & Meyer AG,<br />
<strong>Lüneburg</strong>; 99 Punkte)<br />
4.630 Auszubildende legten in diesem Jahr<br />
ihre Abschlussprüfungen vor den Prüfungsausschüssen<br />
unserer <strong>IHK</strong> ab. Die drei besten<br />
je Ausbildungsberuf werden ausgezeichnet;<br />
in diesem Jahr waren das 54 Männer<br />
und 25 Frauen. Die meisten Berufsbesten<br />
brachte <strong>Wolfsburg</strong> hervor (24). red<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: MALKE, GABI MOISA/FOTOLIA
NEUGIERIG.10 Die Veranstaltungsreihe vom 2. bis 16. November, initiiert von<br />
den Industrie- und Handelskammern Stade und <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>,<br />
steht in diesem Jahr unter dem Titel ,Zukunft ist das Ziel, Neugier der Motor‘.<br />
Neugier treibt an<br />
27Veranstaltungen in Niedersachsen,Bremen,<br />
Hamburg und Schleswig-Holstein sind Teil<br />
von neugierig.10; erdacht, organisiert und abgestimmt<br />
von 28 externen Partnern und zusammengeführt<br />
von den Industrie- und Handelskammern<br />
Stade und <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />
In zwei Wochen können Sie erfahren, was in<br />
Offene Türen<br />
In der Langen Nacht der Industrie am 11. November<br />
in Hamburg öffnen 20 Unternehmen ihre<br />
Werkstore. Auch Forschungseinrichtungen in der<br />
Region laden ein: Am 4. November erklären Wissenschaftler<br />
des Instituts für Ökologie und Umweltchemie<br />
an der Leuphana Universität in <strong>Lüneburg</strong><br />
Wärmespeicher zum<br />
Einsatz in Häusern und Elektroautos.<br />
Hochwasser ohne<br />
Ende – Sind wir wirklich<br />
machtlos?: Dieser Frage<br />
gehen vier Experten am 12. November in der<br />
Ostfalia Hochschule in Suderburg nach. Am 9. und<br />
10. November können Interessierte den Fahrsimulator<br />
in der Leuphana Universität testen. Er<br />
soll helfen, die eigenen Kompetenzen in Gefahrensituationen<br />
kennenzulernen.<br />
Kinder<br />
Wie spannend der Umgang mit Naturwissenschaft<br />
und Technik sein kann, zeigen am 11. November<br />
in Stade die Experimente nach dem Konzept der<br />
Stiftung Haus der kleinen Forscher.<br />
Technologieperspektiven<br />
Bionik, aus Neugier für die Natur entstanden,<br />
schafft neue Ansätze für technische Lösungen. Am<br />
15. November informieren Wissenschaftler in Lübeck<br />
über die Potenziale der Bionik zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz. Am gleichen Tag wird im<br />
Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte<br />
Materialforschung in Bremen erläutert,<br />
wie sensorische Materialien menschliche Fähigkeiten<br />
übernehmen können. Am 4. und 10. November<br />
geht es um den Alleskönner Bambus.<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
einer langen Nacht hinter HamburgerWerkstoren<br />
geschieht. Wie sich Neugier auf Naturwissenschaft<br />
aus den Kleinsten herauskitzeln<br />
lässt und warum das Leben eine Achterbahn<br />
ist. Alle Partner haben sich zum Ziel gesetzt,<br />
Neugier in Norddeutschland erlebbar zu machen.<br />
Hier lesen Sie einen Programmauszug.<br />
Den Besten gehört die Zukunft<br />
Jedes Unternehmen kann auf Weltklasse-Niveau<br />
arbeiten: der ganzheitliche Optimierungsansatz<br />
heißt Operations Excellence. Am 3. November<br />
stellen ihn Professor Heinrich Schleich und sein<br />
Team an der Leuphana Universität in <strong>Lüneburg</strong> vor.<br />
Warum promovierte Mitarbeiter auch für kleinere<br />
Unternehmen ein Gewinn<br />
sind, erfahren Sie am<br />
11. November in Osnabrück.<br />
Neugier als Motor<br />
Was ist Neugier und wie kann man sie als Motor<br />
nutzen? Dazu finden Workshops am 3. November<br />
in Hannover, am 5. November in <strong>Lüneburg</strong> und<br />
am 8. November in Lengerich statt. Und wenn<br />
Neugier der Motor ist, dann sind Patente das Getriebe.<br />
Am 11. November erläutern Patentexperten<br />
in <strong>Lüneburg</strong> Chancen und Voraussetzungen<br />
des Patentschutzes – damit Neugier auch wirklich<br />
in die Zukunft führt.<br />
Es geht auch anders<br />
Selbst ohne viel Geld lassen sich Bürger und Unternehmen<br />
für Zukunftsthemen sensibilisieren:<br />
zum Beispiel mit der etwas anderen Achterbahnfahrt<br />
des Lebens am 4. November in Langen.<br />
Der Landkreis Osterholz erscheint aus einem ganz<br />
neuen Blickwinkel: Das Benefizkonzert ,Weites<br />
Land‘ spiegelt den Charakter der Osterholzer<br />
Landschaft wider. Die Künstler Helma und Martina<br />
Schröder präsentieren ein multimediales Erlebnis<br />
aus Film, Licht und Musik am 13. November in<br />
Osterholz.<br />
¸www.neugierig10.de<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
Innovation<br />
aktuell<br />
Batterie der<br />
Zukunft<br />
Wissenschaftler der Technischen<br />
Universität Chemnitz haben eine Möglichkeit gefunden,<br />
ultrakompakte Materialien zu produzieren,<br />
die sehr viel Energie auf kleinstem Raum<br />
speichern können. Der Prozess dahinter funktioniert<br />
wie von selbst: Die Materialschichten sind<br />
so entworfen, dass sie sich automatisch zu Mini-<br />
Speichereinheiten zusammenrollen. Das könnte<br />
ein Schritt auf dem Weg zur Batterie der Zukunft<br />
sein: kleiner als ein Staubkorn. ¸Dok.-Nr. 29682<br />
Lärmbelastung richtig<br />
vorausgesagt<br />
Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt<br />
(PTB) messen am Modell, wie der Schall<br />
sich ausbreitet, wenn LKW einen Supermarkt beliefern.<br />
Auf Grundlage dieser akustischen Messungen<br />
sollen Schwächen der Prognosen behoben werden<br />
– eine wichtige Entscheidungshilfe im Genehmigungsverfahren<br />
für die Märkte. ¸Dok.-Nr. 29707<br />
www.ihk-lueneburg.de<br />
(Dok.-Nr. 256)<br />
Den Newsletter finden Sie unter<br />
www.ihk-lueneburg.de/newsletter<br />
Neue Trends und Chancen<br />
der Nanotechnologie<br />
Wie wird Nanotechnologie die Zukunft verändern?<br />
Welche neuen Anwendungen zeichnen<br />
sich ab? Wo wird Nanotechnologie als Studiengang<br />
angeboten? Antworten auf Fragen dieser<br />
Art gibt ‚nanotechnologie aktuell’ in seiner neuesten<br />
Ausgabe. Zahlreiche Fachbeiträge zu Forschung,<br />
Karriere und Kompetenz zeigen neue<br />
Entwicklungen, Potenziale und Chancen für den<br />
Nachwuchs. ¸Dok.-Nr. 29710 (pdf)<br />
Clevere Ampel: Neueste<br />
Fahrerassistenz soll<br />
Kreuzungen sicherer machen<br />
Ein Schritt in Richtung vernetzter Verkehr der Zukunft<br />
ist die erste intelligente Kreuzung an der<br />
Kreuzung Breslauer Straße / Wohltbergstraße in<br />
<strong>Wolfsburg</strong>. Die Technik erkennt Fußgänger und<br />
Fahrzeuge und misst, wie schnell und wohin sie<br />
unterwegs sind. Per W-LAN gehen die Daten an<br />
einen Server; dieser informiert wiederum speziell<br />
ausgerüstete Testfahrzeuge. ¸Dok.-Nr. 29619<br />
29
30<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
Ihre Ansprechpartner –<br />
die <strong>IHK</strong>-Experten<br />
service@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Standortpolitik<br />
Tourismus<br />
Christina Schrödter | chs<br />
Tel. 04131 742 – 141<br />
E-Mail: schroedter@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Starthilfe/Unternehmensförderung<br />
Bereichsleitung<br />
Sönke Feldhusen | fel<br />
Tel. 04131 742 – 117<br />
E-Mail: feldhusen@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Starthilfe/Unternehmensförderung<br />
Finanzierungsberatung<br />
Sven Heitmann | hei<br />
Tel. 04131 742 – 125<br />
E-Mail: heitmann@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Starthilfe/Unternehmensförderung<br />
Dienstleistungswirtschaft<br />
Jacqueline Huwald | jh<br />
Tel. 04131 742 – 119<br />
E-Mail: huwald@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Aus- und Weiterbildung<br />
Bereichsleitung<br />
Volker Linde | lin<br />
Tel. 04131 742 – 151<br />
E-Mail: linde@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Innovation/Umwelt<br />
Umweltschutz/Energieversorgung<br />
Gerd Ludwig | lud<br />
Tel. 04131 742 – 138<br />
E-Mail: ludwig@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Innovation/Umwelt<br />
Innovationsförderung<br />
Michael Petz | mip<br />
Tel. 04131 742 – 183<br />
E-Mail: petz@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Recht und Fair Play<br />
Allgemeine Rechtsfragen<br />
Andreas Kinski | kin<br />
Tel. 04131 742 – 121<br />
E-Mail: kinski@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Geschäftsstelle Celle<br />
Leitung<br />
Uwe-Peter Becker | bec<br />
Tel. 05141 9196 – 12<br />
E-Mail: becker@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Geschäftsstelle <strong>Wolfsburg</strong><br />
Leitung<br />
Simone Heuwinkel | heu<br />
Tel. 05361 2954 – 12<br />
E-Mail: heuwinkel@lueneburg.ihk.de<br />
Der Herbst eines jeden Jahres ist eine spannende<br />
Zeit für Unternehmen: Es ist Jahresabschlusszeit.<br />
Das bedeutet viel Arbeit und<br />
vielleicht auch einige Unsicherheit. Aber<br />
diese Zeit bietet auch eine besondere Chance:<br />
Es ist Ihre Planungszeit.<br />
Das nächste Jahr ist noch einige Monate entfernt,<br />
das laufende Jahr zur Hälfte abgeschlossen.<br />
Es ist Zeit innezuhalten und zu<br />
prüfen, ob die Einschätzungen richtig waren,<br />
ob die Zahlen stimmen. Bis Jahresende<br />
kann noch das eine oder andere passieren<br />
– insbesondere,wenn Sie ein starkes Jahresendgeschäft<br />
erwarten oder die Saison gerade<br />
vorbei ist. Doch im Großen und Ganzen<br />
ist das Schicksal für das laufende Jahr besiegelt.<br />
Das gilt jedoch nicht für 2011. Planen Sie das<br />
Jahr deshalb jetzt. Denn:<br />
Es ist noch alles möglich<br />
Es stehen Ihnen alle Möglichkeiten der Planung<br />
offen. Die aktuell bestätigten Vorjahreswerte<br />
und die laufenden Auswertungen<br />
dieses Jahres mit den erkennbaren Trends<br />
liefern die notwendige Grundlage.<br />
Noch hat der Plan ein perfektes Timing<br />
Sie haben den notwendigen Vorlauf, um in<br />
Ruhe Umsätze oder Kosten einzuschätzen.<br />
Die alten Zahlen helfen als Erfahrungswerte.<br />
Es bleibt genug Zeit für Anfragen an den<br />
Steuerberater oder die Buchhaltung bzw. zur<br />
Abstimmung mit Partnern im Unternehmen.<br />
Referentin: Sabine Neumann-Heinen<br />
JAHRESABSCHLUSS Im Herbst zeigt sich,<br />
wie das Unternehmen im laufenden Jahr gewirtschaftet hat.<br />
Und Sie können die Weichen stellen für die Zukunft.<br />
Die Unternehmensberaterin Sabine Neumann-Heinen erläutert,<br />
warum das gerade jetzt so wichtig ist.<br />
Erntezeit ist Planungszeit<br />
Rechtzeitige Informationen helfen<br />
Benötigen Sie weitere Finanzmittel für die<br />
Zukunft? Planen Sie, Förderungen zu beantragen?<br />
Dann bereiten Sie das jetzt vor.<br />
Die Banken freuen sich darüber, früh Ihre<br />
Erwartungen für das nächste Jahr zu erfahren<br />
und sich auf mögliche Unterstützung<br />
einstellen zu können. Denn die Prüfung der<br />
Unterlagen benötigt Zeit.<br />
Aber was genau ist zu planen? Reicht nicht<br />
eine Prognose von Umsatz und ungefähren<br />
Kosten? Schließlich lässt sich das nächste<br />
Jahr gar nicht so genau vorhersehen. Und<br />
falsch soll ja auch nicht geplant werden. Als<br />
Entscheidungshilfe können folgende Fragen<br />
dienen:<br />
Checkliste: Die wichtigsten<br />
Unterlagen für die Hausbank<br />
Einer der Partner, der Ihre Planung für das nächste<br />
Jahr dringend benötigt, ist die Hausbank. Die Qualität,<br />
vor allem die Aussagekraft der Planung kann<br />
über die finanzielle Unterstützung entscheiden.<br />
Diese Unterlagen sollten Sie deshalb unbedingt zum<br />
Bankgespräch mitbringen:<br />
•Jahresabschluss<br />
•unterjährige betriebswirtschaftliche<br />
Auswertungen (BWA)<br />
•Umsatz- und Kostenplanung<br />
•Auflistung der Vermögensteile, Schulden<br />
oder bereits geleisteten Sicherheiten<br />
•Absatzplanung<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: <strong>IHK</strong>, PRIVAT, SXC (3)
• Welche Planungen bringen finanzielle<br />
Konsequenzen mit sich?<br />
• Benötigen Partner Informationen, z. B.<br />
über Absatzplanung oder Geschäftsausweitung?<br />
• Sollten sich Lieferanten auf veränderte<br />
Lieferzahlen einstellen oder neue Zahlungsbedingungen<br />
kalkulieren?<br />
• Verlangt die Umsatzplanung zusätzliche<br />
Investitionen?<br />
• Stellen Sie neue Produkte her, die eine andere<br />
Ausstattung oderzusätzliche Finanzmittel<br />
notwendig machen?<br />
• Verkleinert sich das Geschäft? Soll<br />
Anlagevermögen veräußert werden?<br />
• Erwarten Sie zusätzliche Erträge aus dem<br />
Verkauf von Betriebsmitteln? Sollen sie<br />
reinvestiert werden?<br />
• Benötigen Sie Unterstützung Ihrer Bank<br />
bei diesen Veränderungen?<br />
Rechtzeitig zu planen kann dabei helfen,<br />
Kosten zu sparen. Die regelmäßige Übermittlung<br />
der Ist- und Planzahlen erhöht die<br />
Bonität, sprich: Ihre Kreditwürdigkeit. Sie<br />
kann auch die Höhe der Darlehenszinsen<br />
beeinflussen. Also: Säen Sie jetzt, damit Sie<br />
auch im nächsten Jahr wieder ernten können.<br />
zum Thema<br />
»Das Bankgespräch<br />
nach dem Jahresabschluss«<br />
Informationsveranstaltung am 28. Oktober von<br />
17 bis 19 Uhr in der <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong><br />
Referentin: Sabine Neumann-Heinen<br />
Anmeldung:<br />
Mattes Lodwig, 04131 – 742-190<br />
lodwig@lueneburg.ihk.de<br />
<strong>IHK</strong>-WEBSITE<br />
www.ihk-lueneburg.de ¸Dok.-Nr. v1512810<br />
Der elektronischen Vergabe (eVergabe)von öffentlichen<br />
Aufträgen gehört die Zukunft. Zum<br />
1. Januar trat die letzte Stufe der Umstellung<br />
auf die elektronische Angebotsabgabe bei Ausschreibungen<br />
des Bundes (www.evergabe-online.de)<br />
in Kraft. Das Land Niedersachsen<br />
bringt im Herbst eine neue Landesvergabeplattform<br />
an den Start, die ebenfalls das Thema<br />
eVergabe vorantreiben soll.<br />
Unternehmen, die sich regelmäßig an öffentlichen<br />
Ausschreibungen über Liefer- oder<br />
Dienstleistungsaufträge beteiligen, haben es<br />
bereits seit September 2009 wesentlich leichter:<br />
mit der Präqualifizierung. Präqualifizierte<br />
Unternehmen müssen bei Vergabeverfahren<br />
nicht mehralle Eignungsnachweise gesondert<br />
einreichen, sondern ersetzen sie durch<br />
ein PQ-Zertifikat (als digital signiertes PDF<br />
oder als Schriftstück). Am 17. November informiert<br />
die <strong>IHK</strong> in der Burg Seevetal über<br />
Präqualifikation und eVergabe-Verfahren.<br />
Jährlich führt die öffentliche Hand bundesweit<br />
über zwei Millionen Vergabeverfahren allein<br />
für Lieferungen und Dienstleistungen durch.<br />
Dabei reicht der Bedarf von Büroverbrauchsmaterial<br />
bis zum Hochleistungsrechner – mit<br />
einem Wert von insgesamt rund 260 Milliarden<br />
Euro.<br />
Bislang mussten Firmen, die auf eine Ausschreibung<br />
ein Angebot abgeben wollen, ein<br />
kompliziertes Verfahren durchlaufen. Das haben<br />
die deutschen Industrie- und Handels-<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
ÖFFENTLICHES AUFTRAGSWESEN Eine elektronische Datenbank<br />
listet Unternehmen, die sich regelmäßig um<br />
öffentliche Liefer- oder Dienstleistungsaufträge bewerben.<br />
Sie müssen keine gesonderten Eignungsnachweise<br />
mehr einreichen. Unsere <strong>IHK</strong> informiert am 17. November.<br />
Angebote online abgeben<br />
kammern und die von ihnen getragenen Auftragsberatungsstellen<br />
mit dem Präqualifizierungsverfahren<br />
für den VOL-Bereich wesentlich<br />
vereinfacht. Der Begriff Präqualifizierung<br />
meint die vorgelagerte, auftragsunabhängige<br />
Prüfung und Zertifizierung unternehmensbezogener<br />
Nachweise nach der Vergabe- und<br />
Vertragsordnung für Leistungen (VOL/A).<br />
Unternehmer legen einmal jährlich betriebsspezifische<br />
Einzelnachweise einer PQ-Stelle<br />
vor – und erhalten nach positiver Prüfung ein<br />
Zertifikat als Urkunde mit Zertifikatscode.<br />
Die regionalen PQ-Stellen stellen alle präqualifizierten<br />
Unternehmen in die bundesweite<br />
Präqualifizierungsdatenbank für den Lieferund<br />
Dienstleistungsbereich (www.pq-vol.de)<br />
ein; öffentliche Auftraggeber können die hinterlegten<br />
Nachweise und Dokumente über<br />
den Zertifikatscode einsehen. Sie können die<br />
Datenbank zur Markterkundung nutzen.<br />
Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern<br />
und Auftragsberatungsstellen in<br />
Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Niedersachsen und Schleswig-Holstein<br />
haben sich zusammengeschlossen und bieten<br />
die Präqualifikation über eine gemeinsame<br />
Service-Stelle in Schwerin an. fel<br />
¸www.abst-mv.de/pq-nord<br />
Anmeldung:<br />
<strong>IHK</strong>-WEBSITE<br />
www.ihk-lueneburg.de ¸ Dok.-Nr. v1511711<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 31
<strong>IHK</strong>-Report<br />
32<br />
Vorgemerkt<br />
19. Oktober, 9.30 Uhr: <strong>Lüneburg</strong><br />
Ländersprechtag<br />
Brasilien<br />
Die wirtschaftliche Situation in Brasilien ist besser<br />
denn je – für deutsche Unternehmen bieten sich Geschäftsmöglichkeiten<br />
wie nie zuvor.<br />
Die neuntgrößte Volkswirtschaft der Welt hat das<br />
Krisenjahr 2009 mit einer knappen Nullrunde abgeschlossen.<br />
Die Prognosen für 2010 versprechen<br />
schon wieder ein BIP-Wachstum von rund sechs Prozent.<br />
Als Lieferant steht Deutschland in Brasilien an<br />
vierter, als Abnehmer für brasilianische Produkte an<br />
fünfter Stelle. Nachgefragt werden vor allem Maschinen,<br />
Kfz, Elektrotechnik, Chemikalien und Arzneimittel.<br />
Der Sprechtag findet statt in Kooperation mit der Allianz<br />
der deutschen Kammern im Mercosur. Die Allianz<br />
ist Anlaufpunkt für deutsche Unternehmen, die<br />
in Brasilien geschäftlich tätig werden möchten. Der<br />
Projektkoordinator erläutert unter anderem die allgemeine<br />
wirtschaftliche Situation, Wege des Markteinstiegs<br />
sowie Investitionsmöglichkeiten. Individuelle<br />
Gespräche mit dem Referenten sind möglich.<br />
Teilnahmeentgelt (inkl. Informationsmappe und Imbiss):<br />
80 Euro / Person<br />
Anmeldung: Ralf Bock<br />
04131 – 742-127, bock@lueneburg.ihk.de<br />
<strong>IHK</strong>-WEBSITE<br />
www.ihk-lueneburg.de ¸Dok.-Nr. v15136292<br />
28. Oktober: <strong>IHK</strong> Emden<br />
N<strong>IHK</strong>-Forum<br />
International 2010:<br />
Erfolgreiche Geschäfte<br />
zwischen Norwegen<br />
und Niedersachsen<br />
Im Rahmen des N<strong>IHK</strong>-Forums International laden<br />
die niedersächsischen <strong>IHK</strong>s zum Norwegentag am<br />
28. Oktober nach Emden ein.<br />
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat zwar um Norwegen<br />
keinen Bogen gemacht, aber das skandinavische<br />
Königreich ist deutlich weniger stark von<br />
deren Auswirkungen betroffen als die meisten anderen<br />
europäischen Länder. Das nordeuropäische<br />
Land präsentiert sich weiterhin als stabiler Auslandsmarkt<br />
für die deutsche Wirtschaft. Gleichzeitig<br />
ist Deutschland für Norwegen der zweitwichtigste<br />
Auslandsmarkt. Deshalb möchten viele norwegische<br />
Unternehmer ihre Geschäftskontakte<br />
nach Deutschland ausbauen. Besonders gute<br />
Chancen für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
bieten sich deutschen Unternehmern in der Öl- und<br />
Gasindustrie, den alternativen Energien und der<br />
maritimen Wirtschaft.<br />
Teilnahmeentgelt: 95 Euro / Person<br />
Anmeldung: www.norwegentag.de<br />
BERUFSORIENTIERUNG Mehr als 1.200 Schüler informierten sich auf<br />
einer Ausbildungs- und Studiumsmesse in Bienenbüttel. Sie hatten<br />
verbindliche Termine mit den Ausstellern vereinbart – das machte Eindruck.<br />
Erfolgreiche Premiere der<br />
‚nordjob <strong>Lüneburg</strong>er Heide’<br />
2.405 Gesprächstermine: Das ist die erfreuliche<br />
Bilanz der ersten Ausbildungs- und Studiumsfachmesse<br />
‚nordjob <strong>Lüneburg</strong>erHeide’<br />
in der Ilmenauhalle in Bienenbüttel. Unternehmen,<br />
Hochschulen, Berufsfachschulen<br />
und Beratungsinstitutionen informierten die<br />
angehenden Schulabsolventen aus dem nordöstlichen<br />
Niedersachsen über ihre Angebote.<br />
Das pädagogische Messekonzept der‚nordjob<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Heide’ zeichnen drei Merkmale<br />
aus. Erstens: Viele Wochen vor Messebeginn<br />
informieren die Veranstalterdie Schülerinnen<br />
und Schüler im Unterricht über die beteiligten<br />
Arbeitgeber und Bildungsinstitutionen.<br />
Zweitens: Die Schülerinnen und Schüler erhalten<br />
bei diesen Besuchen Fragebögen, in<br />
die sie ihre gewünschten Beratungen bei den<br />
Personal- und Ausbildungsverantwortlichen<br />
der Unternehmen und Studienberatern der<br />
Hochschulen eintragen. Drittens: Es werden<br />
passende,zeitlich verbindliche Gesprächstermine<br />
zwischen Besuchern und Ausstellern<br />
organisiert.<br />
Die Schülerinnen und Schüler werden dazu<br />
motiviert, sich gut auf ihre Termine vorzube-<br />
Getagt<br />
18. August: Industrieausschuss, Uelzen<br />
Neue Ideen zum<br />
Baustellenmanagement<br />
Staus infolge von Baustellen bereiten nicht nur Pendlern und Urlaubern<br />
Ärger. Für Unternehmer sind sie ein echter Kostenfaktor. Die Mitglieder<br />
des Industrieausschusses diskutierten auf ihrer von <strong>IHK</strong>-Vizeprä- Ausschussvorsitzender: Volker Meyer (r.).<br />
sident Volker Meyer geleiteten Sitzung in Uelzen, wie Autobahnbaustellen<br />
möglichst zügig abgewickelt werden können. Die Geschäftsführer Holger Horn und Per-Carsten Meyer<br />
der gastgebenden Willi Meyer Bauunternehmen GmbH stellten die Geschäftsfelder des Unternehmens, einige Projekte<br />
im Hoch-, Tief-, und Straßenbau sowie innovative Asphalttechnologien vor. lud<br />
14. September: Dienstleistungsausschuss, Winsen / Luhe<br />
reiten – sie sind schließlich auch Training für<br />
spätere Bewerbungsgespräche.<br />
Das Engagement hat sich offenbar gelohnt:<br />
Das Fazit der Schüler und Lehrer der 27 allgemeinbildenden<br />
Schulen der Region und<br />
der 39 Aussteller war einhellig positiv. Zahlreiche<br />
Ausstellerlobten die gute Vorbereitung<br />
der Schüler auf die individuellen Beratungstermine.<br />
2011 soll die ‚nordjob <strong>Lüneburg</strong>er<br />
Heide’ am 28. und 29. Juni stattfinden, wieder<br />
in der Bienenbütteler Ilmenauhalle.<br />
Veranstalter der Messe ist die IfT Institut für<br />
Talententwicklung GmbH; unsere <strong>IHK</strong> ist<br />
Veranstaltungspartner. red<br />
¸www.erfolg-im-beruf.de<br />
Am 15. Oktober um 15 Uhr laden wir Sie zu einer<br />
Informationsveranstaltung zur Fachmesse ‚nordjob<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Heide’ in die <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong> ein.<br />
Unternehmen haben die Möglichkeit, das Messekonzept<br />
des Instituts für Talententwicklung näher<br />
kennenzulernen.<br />
Kontakt: Karin Zimmermann<br />
zimmermann@lueneburg.ihk.de, 04131 – 742-132<br />
Zukunftsmärkte Windenergie und Web 2.0<br />
Mit Bernd Meyer, Geschäftsführer der WinEnergie GmbH in Winsen / Luhe, haben die Mitglieder des <strong>IHK</strong>-Dienstleistungsausschusses<br />
in ihrer Herbstsitzung eine Windenergieanlage in Tangendorf besichtigt. Bernd Meyer erklärte,<br />
wie aus Sicht seiner Branche die Energieversorgung ausschließlich aus regenerativen Energieträgern aussehen<br />
könnte. Für den Vertrag, den die Bundesregierung im September mit den großen Energieversorgungsunternehmen<br />
geschlossen hat, fand er kritische Worte. Jens-Peter Clarfeld, Vorsitzender des Ausschusses und Gastgeber der<br />
Sitzung, stellte seinen Betrieb United Synergy GmbH vor. Die Unternehmer diskutierten Chancen und Herausforderungen<br />
des Web 2.0 für die mittelständische Wirtschaft und sahen großen Informationsbedarf. fel<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: LUDWIG/<strong>IHK</strong>, D<strong>IHK</strong>/BILDSCHÖN, SXC
Neues aus Berlin<br />
und Brüssel<br />
Aus für Befreiung von Zollmeldepflicht<br />
bis 1.000 Euro<br />
Brüssel. Es droht neuer Bürokratieärger: Mit der<br />
Änderung des Zollrechts soll die Befreiung von<br />
der Meldepflicht für Sendungen unter 1.000 Euro<br />
gestrichen werden. Nach Berechnungen des<br />
D<strong>IHK</strong> müssten Unternehmen dadurch künftig<br />
fast 9 Mio. Zollanmeldungen pro Jahr mehr abgeben.<br />
Bei durchschnittlichen Kosten von rund<br />
11 Euro pro Anmeldung macht das rund 100<br />
Mio. Euro jährlich zusätzlich. Besonders betroffen<br />
wären Unternehmen mit hohem Kleinsendungsanteil<br />
wie z. B. Onlineshops. Darauf hat<br />
der D<strong>IHK</strong> das Bundesfinanzministerium und<br />
das Bundeskanzleramt aufmerksam gemacht.<br />
Beide bestätigen die Problematik, sehen aber<br />
keine Möglichkeit einzugreifen. Jetzt will der<br />
D<strong>IHK</strong>zusammen mit den <strong>IHK</strong>s die Europaabgeordneten<br />
überzeugen, sich für die Beibehaltung<br />
der alten Regelung einzusetzen. sw<br />
D<strong>IHK</strong> und ‚impulse’ küren<br />
Deutschlands spannendste<br />
Innovationen<br />
Berlin. Vom Langzeit-Energiespeicher über elektronisches<br />
Verkehrsmonitoring bis hin zur EDVgesteuerten<br />
Kundenterminplanung – den Unternehmen<br />
gehen die Ideen nicht aus. Das zeigt<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
der Wettbewerbs ‚Potenzial Innovation’ von<br />
D<strong>IHK</strong> und dem Wirtschaftsmagazin ‚impulse’.<br />
Im März hatten sie Betriebe dazu aufgerufen,<br />
neue Produkte,Verfahren oderDienstleistungen<br />
einzureichen. Mehr als 80 Unternehmen<br />
aus ganz Deutschland haben sich beworben,<br />
die zehn spannendsten Innovationen wurden<br />
jetzt gekürt. Mehrüberdie Gewinnerprojekte<br />
lesen Sie auf www.dihk.de. ah<br />
Wirtschaft bietet Regierung<br />
Zusammenarbeit bei<br />
Fachkräftesicherung an<br />
Berlin. Die Krise ist noch nicht ganz ausgestanden,<br />
da wird für viele Firmen der Fachkräftemangel<br />
zum ernsten Problem. Mehr als<br />
zwei Drittel der Firmen haben generell oder<br />
teilweise Schwierigkeiten, passende Fachkräfte<br />
für offene Stellen zu finden. Und die<br />
Entwicklung wird sich schon bald verschärfen.<br />
„Eine zentrale Herausforderung für<br />
Wirtschaft und Politik“, machte D<strong>IHK</strong>-Präsident<br />
Hans Heinrich Driftmann in einem<br />
Pressegespräch mit Bundesarbeitsministerin<br />
von der Leyen und Bundesinnenminister<br />
de Maizière und beim Fachkräftegipfel<br />
von Bundeswirtschaftsminister Brüderle<br />
deutlich. Er mahnte, „die Weichen rasch in<br />
Richtung Arbeitskräftesicherung zu stel-<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
Innovation<br />
aktuell<br />
len“. Der D<strong>IHK</strong>-Präsident verwies auf die<br />
Aktivitäten von Betrieben und <strong>IHK</strong>s in Sachen<br />
Information, Beratung,Aus- und Weiterbildung,<br />
aber auch auf den hohen Stellenwert<br />
der Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf, der Nutzung der Potenziale älterer<br />
Arbeitnehmer sowie der Zuwanderung.<br />
Driftmann bot der Bundesregierung an,<br />
beim Thema Fachkräftesicherung an einem<br />
Strang zu ziehen. sh<br />
Keine EU-Rohstoffsteuer<br />
durch die Hintertür<br />
Brüssel. Die jüngsten Pläne der Europäischen<br />
Kommission, eine neue europaweite Steuer<br />
auf den Verbrauch von Rohstoffen einzuführen,<br />
kritisiert der D<strong>IHK</strong> scharf. Eine EU-Rohstoffsteuer<br />
würde Unternehmen, Kunden<br />
und Wettbewerbsfähigkeit belasten. Die<br />
Steuer birgt erhebliche finanzielle Risiken:<br />
vor allem für die Unternehmen, die auf Rohstoffe<br />
angewiesen sind. Denn sie entzieht<br />
sich der Kontrolle der Mitgliedstaaten. Die<br />
Unternehmen achten angesichts der knappen<br />
Rohstoffe und steigender Preise bereits<br />
heute darauf, diese effizient zu nutzen. sl<br />
33
Im Gespräch Wirtschaftsjunioren<br />
34<br />
Das Ehrbare<br />
Unternehmertum ist<br />
nach wie vor aktuell«<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010
Mit zwei Wirtschaftsjunioren-Kreisen<br />
verfügt unsere Region über kräftige Stimmen der<br />
jungen Unternehmer und Führungskräfte.<br />
Gemeinsam wollen sie global denken und lokal handeln:<br />
Die Junioren knüpfen ein internationales Netzwerk und<br />
engagieren sich vor Ort – für ein positives Unternehmerbild<br />
in der Öffentlichkeit, für Corporate Social Responsibility<br />
und für qualifizierten Unternehmer-Nachwuchs.<br />
Die Bundeskonferenz der Wirtschaftsjunioren<br />
Deutschland hat die neuen Wirtschaftsjuniorenkreise<br />
aus dem <strong>IHK</strong>-<br />
Bezirk <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong><br />
im September anerkannt –<br />
damit agieren die Wirtschaftsjunioren<br />
<strong>Lüneburg</strong>er<br />
Heide fürdie Landkreise Celle,<br />
Soltau-Fallingbostel, Uelzen,<br />
Harburg, Lüchow-Dannenberg<br />
und <strong>Lüneburg</strong> sowie die Wirtschaftsjunioren<br />
Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong> für den<br />
Landkreis Gifhorn und die Stadt <strong>Wolfsburg</strong><br />
nun eigenständig im Rahmen der bundesweiten<br />
WJ-Gemeinschaft.<br />
Die Wirtschaftsjunioren in derRegion blicken<br />
auf eine mehr als 40-jährige Geschichte zurück:<br />
1966 gründete sich<br />
der erste Kreis junger<br />
Unternehmer<br />
und Führungskräfte<br />
im Bezirk der Industrie-<br />
und Handelskammer<strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />
Zurzeit sind rund 80<br />
Mitglieder in den beiden<br />
Juniorenkreisen<br />
aktiv. Gemeinsam haben<br />
sie sich zum<br />
Kurzer Draht: Wer aktiv die<br />
Entwicklung der Region<br />
vorantreiben möchte, ist bei<br />
den Kreisen der Wirtschaftsjunioren<br />
richtig.<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Ziel gesetzt, die Interessen derWirtschaft in<br />
der Gesellschaft zu vertreten. In Veranstaltungen<br />
und Gesprächen erörtern<br />
sie aktuelle Fragestellungen<br />
und beteiligen sich so an<br />
der Entwicklung der Region.<br />
Die Wirtschaftsjunioren arbeiten<br />
mit anderen der 210<br />
Kreise im Bundesgebiet und<br />
international im Junior-<br />
Chamber-International-Netz zusammen.<br />
Bereits im Juli 2010 beschlossen die jungen<br />
Unternehmerin derRegion (Altersgrenze: 40<br />
Jahre) sich neu aufzustellen. Statt einem sollen<br />
nun zwei Kreise den Stimmen der jungen<br />
Wirtschaft durch mehrRegionalität besseres<br />
Gehör verschaffen. Alexandra Clavier,<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Kommunikationsberaterin<br />
und Sprecherin der<br />
Wirtschaftsjunioren <strong>Lüneburg</strong>er<br />
Heide, und Marco Menne,<br />
Bereichsleiter der Sparkasse<br />
Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong> und VorstandsmitgliedderWirtschaftsjunioren<br />
Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong>,<br />
berichten überihrEngagement<br />
in den Juniorenkreisen, ihre<br />
Ziele und ihre bisherigen<br />
Highlights in der WJ-Welt.<br />
Michael Wilkens, Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsjunioren<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Heide, traf<br />
die beiden Unternehmer<br />
zum Gespräch.<br />
Neu im Netz<br />
Termine<br />
Datum Projekt<br />
Im Gespräch<br />
Die Wirtschaftsjunioren<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Heide haben ihre Homepage<br />
komplett überarbeitet:<br />
¸ www.lueneburger-heide.wjd.de<br />
Interessenten erhalten hier aktuelle<br />
Informationen über<br />
Mitgliedschaft und Termine der Junioren.<br />
14. Oktober Stammtisch in Adendorf<br />
mit dem Social-Media-Experten<br />
Martin Schleinhege<br />
22. bis 24. Oktober Herbstseminar zum Thema<br />
Querdenken. Workshop im<br />
Seminarhotel Wildland bei Wietze<br />
3. November Stammtisch in Celle mit Oberbürgermeister<br />
Dirk-Ulrich Mende<br />
17. November Politischer Kaminabend im<br />
Museumsdorf Hösseringen mit<br />
Ursula Caberta, Leiterin der<br />
Arbeitsgruppe Scientology<br />
in der Hamburger Innenbehörde<br />
von 1992 bis 2010<br />
23. November Betriebsbesuch<br />
bei Rheinmetall in Unterlüß<br />
Kontakt<br />
¸ Wirtschaftsjunioren<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Heide<br />
Michael Wilkens<br />
wilkens@lueneburg.ihk.de<br />
Tel. 04131 – 742-137<br />
¸ Wirtschaftsjunioren<br />
Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong><br />
Simone Heuwinkel<br />
heuwinkel@lueneburg.ihk.de<br />
Tel. 05361 – 2954-12<br />
35<br />
FOTOS: <strong>IHK</strong>, VIRGINIE CASTOR/FOTOLIA
Im Gespräch Wirtschaftsjunioren<br />
36<br />
Alexandra Clavier<br />
Inhaberin<br />
Kommunikationsagentur Alexandra Clavier<br />
Vorstandsvorsitzende<br />
Wirtschaftsjunioren <strong>Lüneburg</strong>er Heide<br />
Frau Clavier, Herr Menne, welche Vorteile versprechen<br />
Sie sich von der regionalen Neugliederung<br />
der Juniorenkreise im Bezirk der <strong>IHK</strong><br />
<strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>?<br />
Alexandra Clavier: Ich bin davon überzeugt,<br />
dass wir mit der Teilung des Juniorenkreises<br />
engere Beziehungen zwischen den Junioren<br />
ermöglichen, denn die Fahrzeiten im <strong>IHK</strong>-<br />
Bezirk sind leider eine große Hürde. Die Anreise<br />
zu den Veranstaltungen ist sehr zeitaufwendig.<br />
Viele potenzielle Mitglieder hat sie<br />
von der Teilnahme abgehalten.<br />
Marco Menne: Die Teilung schafft eine homogenere<br />
Region mit Gemeinsamkeiten und<br />
Wir-Gefühl. Dies war zwischen <strong>Lüneburg</strong><br />
und <strong>Wolfsburg</strong> nicht immer möglich. Zwar<br />
war die Zusammenarbeit immer hervorragend,<br />
aber die räumliche Distanz und der damit<br />
einhergehende Zeitaufwand sind bei der<br />
Freizeitgestaltung, die Juniorenarbeit ja nun<br />
einmal ist, entscheidende Kriterien. Jetzt können<br />
wir mit konkretem Bezug zur Region unsere<br />
Wirkung vor Ort entfalten.<br />
Was bietet die Mitgliedschaft bei den<br />
Wirtschaftsjunioren jungen<br />
Unternehmerinnen und Unternehmern?<br />
Clavier: Die Junioren sind ein sehr professionelles<br />
Netzwerk aus Gleichgesinnten. Zu<br />
den wichtigen Alleinstellungsmerkmalen<br />
gehört sicherlich auch, dass sich hier<br />
Unternehmer und Freiberufler branchenübergreifend<br />
mit denselben Themen<br />
befassen und austauschen.<br />
Menne: Hauptgedanke der Juniorenarbeit ist<br />
die Bildung fester Netzwerke. Die Wirtschaftsjunioren<br />
sind lokal, regional, bundesweit<br />
und sogar weltweit organisiert und bieten<br />
daher jedem Mitglied die Plattform, auf<br />
der er sein Netzwerk ausbauen oder pflegen<br />
möchte. Gemeinsam Verantwortung für die<br />
Region zu übernehmen steht dabei im Vordergrund<br />
und prägt die Kreisarbeit.<br />
Welche lokalen Mitwirkungschancen<br />
haben interessierte Jungunternehmer?<br />
Clavier: Nur aktive Mitarbeit hält den Juniorenkreis<br />
lebendig. Jedes Mitglied hat große<br />
Einflussmöglichkeiten und kann Themen<br />
mitbestimmen und Neues auf die Tagesordnung<br />
setzen. Aktuell stehen für den Kreis Lü-<br />
neburger Heide mit den drei Arbeitskreisen<br />
Veranstaltungsorganisation, Transfer Wirtschaft<br />
– Schule sowie Marketing und PR<br />
drei feste Arbeitskreise für die Mitarbeit<br />
offen. Aus dem Veranstaltungskalender der<br />
Wirtschaftsjunioren ergeben sich darüber<br />
hinaus aber diverse Anknüpfungspunkte für<br />
die Verwirklichung persönlicher Interessen.<br />
Die Veranstaltungen reichen schließlich von<br />
Betriebsbesichtigungen überStammtische bis<br />
hin zu Festveranstaltungen und Sportevents<br />
wie dem alljährlichen Segeltörn. Sie decken<br />
also eine große Bandbreite ab, da ist für jeden<br />
etwas dabei. Die Junioren bringen sich<br />
nach verfügbarerZeit und Interessenlage unterschiedlich<br />
ein. Bei allen Veranstaltungen<br />
achten wir besonders darauf, dass die Vereinbarkeit<br />
von Juniorenengagement und der eigenen<br />
Familie gegeben ist. Schließlich haben<br />
wir alle beruflich viel um die Ohren und<br />
möchten nicht auch noch in unserer Freizeit<br />
die Familie ausschließen.<br />
Mit welchen Themen oder Projekten<br />
beschäftigen sich die Junioren aktuell?<br />
Clavier:Aus meinerSicht fehlt es in deröffentlichen<br />
Wahrnehmung zusehends an Vorbildern<br />
für Ehrbares Unternehmertum, da die<br />
Medien allzu oft die schwarzen Schafe in den<br />
Mittelpunkt derBerichterstattung stellen. Wir<br />
möchten deshalb an einem positiven Bild der<br />
Unternehmer in der Öffentlichkeit arbeiten,<br />
denn insbesondere überunsere regional stark<br />
verwurzelten Mittelständler gibt es viel Positives<br />
zu berichten.<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: PRIVAT, SXC
Menne: Im Raum Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong> bemühen<br />
wir uns derzeit um ein soziales Projekt<br />
und planen einen Aktionstag. In unseren<br />
Stammtischen greifen wir stark das Themenfeld<br />
unternehmerischer Werte und Corporate<br />
Social Responsibility auf. Das Ehrbare Unternehmertum<br />
hat nach unserer Auffassung<br />
nicht an Aktualität verloren.<br />
Wie können Jungunternehmer<br />
Junioren-Mitglied werden?<br />
Clavier: Alle Junioren stehen Interessierten<br />
gern mit Rat und Tat zur Seite. Da wir durch<br />
unsere feste Altersgrenze von 40 Jahren kontinuierlich<br />
neue Mitglieder für unsere Arbeit<br />
begeistern müssen, integrieren wir unsere<br />
neuen Gäste möglichst schnell in den Kreis.<br />
Für unseren Kreis <strong>Lüneburg</strong>er Heide kann<br />
ich auch auf unsere neue Homepage und unseren<br />
Xing-Auftritt verweisen. Hier finden<br />
sich bereits viele Infos, die wir gerne in persönlichen<br />
Gesprächen vertiefen. Alles, was<br />
wirvon unseren Mitgliedern erwarten, ist aktive<br />
Teilnahme an der Kreisarbeit. Denn das<br />
ehrenamtliche Engagement der Mitglieder<br />
darf nicht dazu verleiten, als passives Mitglied<br />
von Seminaren oder Betriebsbesuchen<br />
ohne Gegenleistung profitieren zu wollen.<br />
Menne: Bei den Junioren existiert kein Anspruch<br />
auf Mitgliedschaft. DerVorstand entscheidet<br />
über die Aufnahme als Gastmitglied<br />
und später über die Aufnahme als ordentliches<br />
Mitglied. DerVorstand macht seine Entscheidung<br />
insbesondere vom Engagement<br />
des potenziellen Neumitglieds abhängig.<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Marco Menne<br />
Bereichsleiter Firmenkunden<br />
Sparkasse Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong><br />
Vorstandsmitglied<br />
Wirtschaftsjunioren Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong><br />
Und mit 40? Was passiert mit dem<br />
aufgebauten Netzwerk, wenn Junioren<br />
die Altersgrenze erreichen?<br />
Clavier: Mit Überschreiten der Altergrenze<br />
wird ein ordentliches Mitglied in unserem<br />
Kreis zum Fördermitglied und kann weiterhin<br />
an allen Veranstaltungen teilnehmen.<br />
Eine aktive Einflussnahme ist allerdings nicht<br />
mehr direkt möglich. Es ist wichtig, das<br />
Netzwerk jung zu halten, weil Interessen,<br />
Meinungen und Anliegen mit zunehmendem<br />
Altersunterschied naturgemäß immer größer<br />
werden. Mit derAltersgrenze schaffen wir es,<br />
das Engagement auf diesen Zeitraum zu<br />
fokussieren. So weiß jedes Mitglied, dass<br />
es seine Ziele in diesem Zeitraum umsetzen<br />
muss und anschließend als passives Fördermitglied<br />
keinen direkten Einfluss mehr<br />
nehmen kann und soll.<br />
Menne: Allen Junioren ist aber bewusst, dass<br />
das Netzwerk auch über die Altersgrenze hinaus<br />
Gültigkeit haben kann – wenn man es<br />
denn möchte. Wie bei so vielen Dingen hängt<br />
es davon ab, wie fest jeder Einzelne seine<br />
Netzwerke und Freundschaften in der aktiven<br />
Zeit knüpfen kann.<br />
Clavier: Wir diskutieren aktuell über die Etablierung<br />
eines Förderkreises für unsere Wirtschaftsjunioren,<br />
um damit die Verbundenheit<br />
unsererFördermitgliedermit den Wirtschaftsjunioren<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Heide nach außen dokumentieren<br />
zu können. Hier stehen wir allerdings<br />
noch am Anfang.<br />
Welche Highlights haben Sie bereits<br />
während Ihrer Juniorenarbeit erlebt?<br />
Clavier: Ich habe mehrfach an dem einwöchigen<br />
Know-how-Transfer mit Abgeordneten<br />
des Deutschen Bundestags teilgenommen<br />
und muss sagen, dass ich ohne die Wirtschaftsjunioren<br />
vergleichbare Einblicke in das<br />
politische System unseres Landes nie hätte<br />
bekommen können. Noch heute profitiere<br />
ich von diesen direkten Kontakten.<br />
Menne: Im Rahmen meiner Juniorenarbeit<br />
empfinde ich eigentlich jede Begegnung als<br />
Bereicherung. Ein absolutes Highlight war<br />
aber sicher der Know-how-Transfer mit Mitgliedern<br />
des Niedersächsischen Landtags. Eine<br />
derartige Gelegenheit bietet sich in keinem<br />
anderen Netzwerk.<br />
Im Gespräch<br />
37
Service<br />
Teilzeitanspruch im Arbeitsverhältnis<br />
Jeder darf weniger arbeiten –<br />
es gibt aber Unterschiede zwischen dem generellen<br />
Anspruch und dem speziellen für Beschäftigte in Elternzeit<br />
Voraussetzungen im Einzelnen<br />
Beschäftigte haben generell nur<br />
einen Anspruch auf Teilzeitarbeit<br />
in einem Arbeitsverhältnis, das<br />
länger als sechs Monate besteht.<br />
Maßgebend ist derZeitpunkt der<br />
Antragstellung und nicht derBeginn<br />
der gewünschten Teilzeitarbeit.<br />
Sowohl fürAnsprüche nach<br />
dem TzBfG als auch nach dem<br />
BEEG gilt, dass dieserAnspruch<br />
nur besteht, wenn der Arbeitgeberohne<br />
Auszubildende mehrals<br />
15 Arbeitnehmerbeschäftigt. Es<br />
wird eine Pro-Kopf-Zählung vorgenommen,<br />
das heißt: Jeder Mitarbeiter<br />
zählt, unabhängig von<br />
der Stundenanzahl, die er tätig<br />
ist. Beschäftigte im Rahmen ei-<br />
38<br />
nes sog. Gemeinschaftsbetriebs<br />
werden aber nicht zusammengezählt.<br />
DerAnspruch des Beschäftigten<br />
nach dem TzBfG, also außerhalb<br />
der Elternzeit, kann nur<br />
einmal alle zwei Jahre geltend gemacht<br />
werden, nachdem derArbeitgeber<br />
einer Verringerung zugestimmt<br />
oder sie berechtigt abgelehnt<br />
hat. DerTeilzeitanspruch<br />
im Zusammenhang mit der Elternzeit<br />
kann während der Gesamtdauer<br />
der Elternzeit zweimal<br />
geltend gemacht werden, ist<br />
jedoch – im Gegensatz zum generellen<br />
Teilzeitanspruch – nur<br />
zwischen 15 und 30 Wochenstunden<br />
und fürmindestens zwei<br />
Monate möglich.<br />
Der Antrag<br />
Hinsichtlich des Inhalts gilt für<br />
beide Anträge, dass der Beschäftigte<br />
die Verringerung und den<br />
Umfang der Verringerung eindeutig<br />
verlangt. Eine Verteilung<br />
der Verringerung ist nicht zwingend<br />
erforderlich. Der Antrag<br />
muss so formuliert sein, dass der<br />
Arbeitgeberdiesen mit ‚ja’annehmen<br />
kann. Begehrt der Beschäftigte<br />
nur eine Verringerung der<br />
Arbeitszeit, überlässt erdamit deren<br />
Verteilung dem Arbeitgeber<br />
im Rahmen seines Direktionsrechts.<br />
Wenn der Beschäftigte<br />
auch eine Verteilung geltend<br />
macht, kann er, muss aber nicht<br />
angeben, ob die gewünschte Ver-<br />
teilung Bedingung für sein Verringerungsbegehren<br />
ist. Der Beschäftigte<br />
ist auch befugt, eine<br />
bestimmte Verteilung nur hilfsweise<br />
geltend zu machen. Wenn<br />
er jedoch auf jeden Fall eine bestimmte<br />
Verteilung wünscht,<br />
muss er dies spätestens im Erörterungsgespräch<br />
mit dem Arbeitgeber<br />
geltend machen.<br />
Während derAntrag derTeilzeitarbeit<br />
außerhalb der Elternzeit<br />
von dem Beschäftigten auch<br />
mündlich gestellt werden kann,<br />
ist der Antrag während der Elternzeit<br />
nur schriftlich möglich.<br />
Generell empfiehlt sich jedoch,<br />
immereinen schriftlichen Antrag<br />
zu stellen. Außerhalb der Eltern-<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: IMAGETEAM-FOTOLIA,
Im deutschen Arbeitsrecht<br />
gilt der Grundsatz, dass<br />
jeder Beschäftigte einen<br />
Anspruch hat, in Teilzeit zu<br />
arbeiten. Dieser Grundsatz<br />
gilt nicht nur für Vollzeitbeschäftigte,<br />
sondern auch<br />
für Teilzeitbeschäftigte.<br />
Die Voraussetzungen für<br />
den Teilzeitanspruch hat<br />
der Gesetzgeber für Beschäftigte<br />
im Teilzeit- und<br />
Befristungsgesetz (TzBfG)<br />
geregelt. Zusätzlich ist im<br />
Bundeselterngeld- und<br />
Elternzeitgesetz (BEEG) der<br />
Teilzeitanspruch für Beschäftigte<br />
während der<br />
Elternzeit geregelt. Unterschiede<br />
und Gemeinsamkeiten<br />
zwischen den nebeneinander<br />
stehenden<br />
Ansprüchen verdeutlicht<br />
die Übersicht:<br />
zeit muss der Beschäftigte den<br />
Antrag drei Monate, im Rahmen<br />
derElternzeit sieben Wochen vor<br />
dem gewünschten Beginn der<br />
Teilzeitarbeit stellen.<br />
Vom Arbeitgeber zu beachten<br />
Der Gesetzgeber geht davon aus,<br />
dass Teilzeitarbeit, sowohl was<br />
die Verkürzung als auch was die<br />
Verteilung derArbeitszeit betrifft,<br />
primäreinvernehmlich zwischen<br />
Arbeitgeber und Beschäftigten<br />
vereinbart werden soll. Wird ein<br />
Teilzeitanspruch außerhalb der<br />
Elternzeit geltend gemacht, muss<br />
derArbeitgeberbeachten, dass er<br />
auf jeden Fall eine Erörterung,<br />
also ein Gespräch mit dem Beschäftigten<br />
zum Zweck der Einigung<br />
führt. Eine schriftliche Ablehnung,<br />
die einen Monat vor<br />
dem gewünschten Beginn der<br />
Verringerung durch den Arbeitgeber<br />
zu erfolgen hat, sollte dem<br />
Gesetz entsprechend erst nach<br />
der Erörterung erfolgen. Unterlässt<br />
der Arbeitgeber die Erörterung<br />
mit dem Beschäftigten und<br />
Verfügung zu beantragen. Versäumt<br />
allerdings derArbeitgeber<br />
im Falle des Antrags außerhalb<br />
der Elternzeit die einmonatige<br />
Ablehnungsfrist, gilt die Zustimmung<br />
zum Teilzeitbegehren als<br />
erteilt. Hier ist also besondere<br />
Vorsicht geboten. Wird die Frist<br />
im Rahmen des Antrags während<br />
der Elternzeit durch den Arbeitgeber<br />
versäumt, bleibt dem Beschäftigten<br />
auch in diesem Fall<br />
nur die Klagemöglichkeit oder<br />
derAntrag auf Erlass einerEinstweiligen<br />
Verfügung.<br />
Ablehnungsgründe<br />
Einigen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
nicht, hängt die<br />
Durchsetzung des Anspruchs davon<br />
ab, ob der Arbeitgeber dem<br />
Anspruch betriebliche Gründe<br />
entgegensetzen kann. Außerhalb<br />
der Elternzeit genügt, dass der<br />
Arbeitgeber rational nachvollziehbare<br />
Gründe hat. Die Gründe<br />
müssen jedoch hinreichend<br />
gewichtig sein. Der Arbeitgeber<br />
kann deshalb die Ablehnung<br />
Service<br />
genereller Teilzeitanspruch Teilzeitanspruch während der<br />
nach dem TzBfG Elternzeit nach dem BEEG<br />
Anspruchsvoraussetzungen<br />
Wartefrist Bestand des Arbeitsverhältnisses Bestand des Arbeitsverhältnisses<br />
länger als sechs Monate länger als sechs Monate<br />
Beschäftigtenzahl Es müssen mehr als 15 Es müssen mehr als 15<br />
Arbeitnehmer beschäftigt sein Arbeitnehmer beschäftigt sein<br />
Häufigkeit Geltendmachung nur einmal Zweimal Verringerung der<br />
der Geltendmachung<br />
Vom Beschäftigten<br />
zu beachten<br />
alle zwei Jahre Arbeitszeit möglich<br />
Antrag Keine Grenzen, unbefristet Nur zwischen 15 und 30<br />
Wochenstunden möglich und<br />
mindestens für zwei Monate<br />
Antragform Antrag auch mündlich möglich Antrag schriftlich erforderlich<br />
Frist<br />
Vom Arbeitgeber zu beachten<br />
Drei Monate vor Beginn Sieben Wochen vor Beginn<br />
Gespräch mit Beschäftigtem Eine Erörterung mit dem Gespräch gewünscht, aber<br />
Beschäftigten ist zwingend<br />
erforderlich<br />
nicht zwingend<br />
Ablehnungsrecht, Frist Ein Monat vor gewünschtem<br />
Beginn der Verringerung<br />
Vier Wochen nach Antrag<br />
Form der Ablehnung Schriftlich, Begründung<br />
nicht erforderlich<br />
Schriftlich mit Begründung<br />
Folgen der Ablehnung Klagemöglichkeit oder Antrag Klagemöglichkeit oder Antrag<br />
auf Einstweilige Verfügung auf Einstweilige Verfügung<br />
des Beschäftigten des Beschäftigten<br />
Folgen der Fristversäumung Zustimmung gilt als erteilt Klagemöglichkeit oderAntrag<br />
auf Einstweilige Verfügung<br />
des Beschäftigten<br />
lehnt dessen Begehren innerhalb<br />
der Einmonatsfrist ab,wird zwar<br />
nicht der Teilzeitanspruch des<br />
Beschäftigten fingiert, aber der<br />
Arbeitgeber kann dem Beschäftigten<br />
keine Einwendungen<br />
mehr entgegenhalten, die im<br />
Rahmen der Erörterung hätten<br />
ausgeräumt werden können.<br />
Beim Teilzeitbegehren während<br />
der Elternzeit soll zwar nur eine<br />
Erörterung zwischen Beschäftigtem<br />
und Arbeitgeberdem Gesetz<br />
nach stattfinden. Es empfiehlt<br />
sich jedoch auch hier, immer das<br />
Gespräch mit dem Beschäftigten<br />
zu suchen und zu führen. Eine<br />
Einigung soll innerhalb von vier<br />
Wochen erreicht werden. DerArbeitgeber<br />
muss einen förmlichen<br />
Antrag des Beschäftigten innerhalb<br />
von vierWochen mit schriftlicher<br />
Begründung ablehnen.<br />
Lehnt der Arbeitgeber den Antrag<br />
auf Teilzeit ab, hat der Beschäftigte<br />
in beiden Fällen die<br />
Möglichkeit, Klage vor dem zuständigen<br />
Arbeitsgericht einzureichen<br />
oder eine Einstweilige<br />
nicht allein mit seiner abweichenden<br />
unternehmerischen<br />
Vorstellung von der‚richtigen’Arbeitszeitverteilung<br />
begründen.<br />
Hinreichend gewichtig sind die<br />
Gründe immer dann, wenn die<br />
Verringerung derArbeitszeit, die<br />
Organisation, den Arbeitsablauf<br />
oder die Sicherheit im Betrieb<br />
wesentlich beeinträchtigt oder<br />
unverhältnismäßige Kosten verursacht.<br />
Diese Aufzählung im<br />
Gesetz ist jedoch nicht abschließend.<br />
Das Bundesarbeitsgericht<br />
prüft in einem Dreistufenmodell:<br />
- Hat der Arbeitgeber<br />
überhaupt ein bestimmtes<br />
Organisationskonzept?<br />
- Inwiefern steht dieses Konzept<br />
dem Verlangen des<br />
Arbeitnehmers entgegen?<br />
- Inwiefern sind entgegenstehen-<br />
de Gründe gewichtig, inwiefern<br />
findet eine wesentliche<br />
Beeinträchtigung statt?<br />
Beispielsweise stehen dem Teilzeitanspruch<br />
keine betrieblichen<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 39
Service<br />
Gründe entgegen, wenn es dem<br />
Arbeitgeber möglich und zumutbar<br />
ist, für die ausfallende Arbeitszeit<br />
eine Ersatzkraft anzustellen.<br />
Dazu muss derArbeitgeber<br />
bei der Agentur für Arbeit<br />
nach einem geeigneten Bewerber<br />
suchen und die Stelle innerund<br />
/ oder außerbetrieblich ausschreiben.<br />
Ein betrieblicher<br />
Grund besteht auch dann nicht,<br />
wenn derArbeitgeber die ausfallende<br />
Arbeitszeit durch die Einstellung<br />
einer Teilzeitkraft ausgleichen<br />
kann. Ein Organisationskonzept<br />
kann beispielsweise<br />
in einem Produktionsbetrieb mit<br />
Mehrschichtarbeitszeit darin bestehen,<br />
jede Schicht mit zwei Betriebselektrikern<br />
zu besetzen.<br />
Anerkannt ist auch ein sog. servicefreundlichesOrganisationskonzept<br />
dergestalt, dass der Arbeitgeber<br />
so weit wie möglich sicherstellen<br />
will, dass seine Kunden<br />
jeweils nur einen Verkäufer<br />
als Ansprechpartner haben. Beschäftigt<br />
jedoch der Arbeitgeber<br />
in ähnlichen odervergleichbaren<br />
Bereichen bereits eine Teilzeitkraft,<br />
ist eine berechtigte Ablehnung<br />
des Teilzeitwunsches fast<br />
ausgeschlossen.<br />
Das Teilzeitbegehren des Beschäftigten<br />
im Rahmen der Elternzeit<br />
kann nur berechtigt aufgrund<br />
dringender betrieblicher<br />
Gründe abgelehnt werden. An<br />
das objektive Gewicht der Ablehnungsgründe<br />
sind erhebliche<br />
Anforderungen zu stellen, die der<br />
Begriff ‚dringend’ verdeutlicht.<br />
Die entgegenstehenden betrieblichen<br />
Interessen müssen zwingende<br />
Hindernisse für die beantragte<br />
Verkürzung derArbeitszeit<br />
sein. Die bloße Behauptung, es<br />
bestehe keine Beschäftigungsmöglichkeit,<br />
genügt zur schlüssigen<br />
Darlegung der Zustimmungsverweigerung<br />
nicht. Die<br />
zugrunde liegenden Tatsachen<br />
sind zu bezeichnen: zum Beispiel<br />
die Schließung des Betriebs / der<br />
Abteilung,Auflösung derArbeitsgruppe,<br />
die Verlagerung der Arbeiten<br />
auf Dritte und ähnliche<br />
Umstände. Wie im Kündigungs-<br />
40<br />
recht ist zu konkretisieren, aufgrund<br />
welcher Umstände kein<br />
betrieblicher Beschäftigungsbedarf<br />
besteht. Hat derArbeitgeber<br />
für die Dauer der Elternzeit eine<br />
Vollzeitkraft als Vertretung befristet<br />
eingestellt, die nicht bereit<br />
ist, ihre Arbeitszeit zu verringern<br />
und sind keine anderen Beschäftigungsmöglichkeitenvorhanden,<br />
insbesondere weil auch andere<br />
vergleichbare Mitarbeiterzu<br />
keiner Verringerung ihrer Arbeitszeit<br />
bereit sind, kann sich<br />
derArbeitgeberauf dringende betriebliche<br />
Gründe berufen, die<br />
dem Anspruch auf Verringerung<br />
der Arbeitszeit entgegenstehen.<br />
Anders ist die Ausgangslage,<br />
wenn der Arbeitgeber für die<br />
Dauer der Elternzeit eine Vollzeitkraft<br />
trotz rechtzeitig angekündigter<br />
Elternzeit unbefristet<br />
eingestellt hat. Zwar begründet<br />
das BEEG für den Beschäftigten<br />
im Gegensatz zum TzBfG keinen<br />
Anspruch auf eine bestimmte<br />
Verteilung derArbeitszeit, so dass<br />
es hinsichtlich der Bestimmung<br />
derLage dergewünschten verringerten<br />
Arbeitszeit beim Weisungsrecht<br />
des Arbeitgebers<br />
bleibt. Die Ausübung dieses Weisungsrechts<br />
hat sich jedoch nach<br />
billigem Ermessen zu richten. Ist<br />
der Beschäftigte wegen seiner familiären<br />
Einbindung auf eine bestimmte<br />
Lage seiner Arbeitszeit<br />
angewiesen, gebührt seinen Interessen<br />
regelmäßig derVorrang.<br />
Letztendlich ist es fürden Arbeitgeber<br />
praktisch kaum möglich,<br />
die gewünschte Verteilung durch<br />
dringende betriebliche Gründe<br />
abzuwehren.<br />
Stefan<br />
Schlöffel<br />
Fachanwalt<br />
für<br />
Arbeitsrecht<br />
Rechtsanwälte<br />
Haas & Partner<br />
Düsseldorf<br />
Bagatellkündigungen<br />
Der Fall Emmely<br />
und seine Folgen<br />
Der Fall erregte bundesweites<br />
Aufsehen und ist bekannt<br />
geworden durch das kontroverse<br />
Medienecho: Eine bei der<br />
Supermarktkette Kaisers Tengelmann<br />
langjährig beschäftigte Mitarbeiterin<br />
– genannt Emmely –<br />
wird fristlos gekündigt. Ihr wird<br />
vorgeworfen, sie habe ihr nicht<br />
gehörende Flaschenpfandbons<br />
im Wert von 1,30 Euro nicht<br />
eingelöst. Es folgt ein zweijähriger<br />
Arbeitsrechtsstreit durch<br />
drei Instanzen.<br />
Ausgangsfrage für das Bundesarbeitsgericht,<br />
das den Fall als<br />
letzte Instanz zu entscheiden<br />
hatte, war, ob für die Kündigung<br />
ein wichtiger Grund im Sinne<br />
des § 626 II BGB vorliegt. Ob ein<br />
wichtiger Grund vorliegt, muss<br />
nach dem Gesetz unter Berücksichtigung<br />
aller Umstände des<br />
Einzelfalles und unterAbwägung<br />
derInteressen beiderVertragsteile<br />
beurteilt werden.<br />
Maßgebend war für das Bundesarbeitsgericht,<br />
dass sich die Kassiererin<br />
durch ihre langjährige,<br />
ohne rechtlich relevante Störungen<br />
verlaufende Beschäftigung<br />
ein hohes Maß an Vertrauen erworben<br />
habe. Dieses Vertrauen<br />
könne durch den in vielerlei Hin-<br />
Henning Precht<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
Anwaltskanzlei Precht & Bleyer<br />
<strong>Lüneburg</strong><br />
sicht atypischen und einmaligen<br />
Sachverhalt nicht vollständig<br />
zerstört worden sein. Während<br />
ein vorsätzlicherVerstoß des Arbeitnehmers<br />
gegen seine Vertragspflichten<br />
auch dann eine<br />
fristlose Kündigung rechtfertigen<br />
kann, wenn der damit verbundene<br />
Schaden auf Seiten des Arbeitgebers<br />
gering ist, ist nicht jede<br />
Tat des Arbeitnehmers, die gegen<br />
die Vermögensinteressen des<br />
Arbeitgebers gerichtet ist, ohne<br />
Weiteres ein Grund fürdie sofortige<br />
Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses.<br />
Ist der Vertrauensverlust nicht<br />
irreparabel, so überwiegt nach<br />
Auffassung des Bundesarbeitsgerichts<br />
das Bestandsschutzinteresse<br />
der Mitarbeiterin<br />
gegenüber den Interessen des<br />
Arbeitgebers an der sofortigen<br />
Beendigung des Arbeitsverhältnisses.<br />
Arbeitgebersind nunmehr<br />
aufgefordert, sich an dieser<br />
Rechtsprechung zu orientieren<br />
und sich die Frage zu stellen, ob<br />
die sofortige Auflösung des<br />
Arbeitsverhältnisses eine angemessene<br />
Reaktion auf die eingetretene<br />
Vertragsstörung ist.<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTOS: PRIVAT, OBJECTSFORALL-FOTOLIA,
Schadensersatzanspruch wegen Baumangel<br />
Auftraggeber darf Umsatzsteuer verlangen,<br />
muss Mangel aber auch beseitigen<br />
Der u. a. für das Baurecht zuständige<br />
VII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs<br />
hat neue Grundsätze<br />
aufgestellt, nach denen ein Schadensersatzanspruch<br />
wegen eines<br />
Baumangels zu berechnen ist. Im<br />
konkreten Fall errichtete der Beklagte<br />
im Auftrag der Kläger ein<br />
Einfamilienhaus.<br />
Es waren Mängel vorhanden, die<br />
der Beklagte trotz Aufforderung<br />
mit Fristsetzung nicht beseitigte.<br />
Für die Beseitigung der Mängel<br />
sind Aufwendungen in Höhe von<br />
9.405 Euro netto erforderlich. Die<br />
Parteien haben darübergestritten,<br />
ob der Kläger als Schadensersatz,<br />
überden erfrei verfügen kann und<br />
den er nicht zur Mängelbeseitigung<br />
verwenden muss, auch die<br />
Umsatzsteuer auf diesen Betrag<br />
verlangen kann,wenn erdie Mängel<br />
noch nicht beseitigt hat.<br />
Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU<br />
Polnische Leiharbeiter brauchen auch<br />
künftig eine Genehmigung<br />
Polnische Leiharbeitnehmer brauchen<br />
für eine Beschäftigung in<br />
Deutschland in der Regel eine Genehmigung<br />
der Bundesagentur für<br />
Arbeit. Die entsprechende gesetzliche<br />
Regelung in § 284 des SGB III<br />
verstößt nicht gegen die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
des Europarechts.<br />
Das hat jetzt das Landessozialgericht<br />
Nordrhein-Westfalen in einem<br />
Eilbeschluss entschieden (vgl. Az.<br />
LSG NRW L 1 AL 158/10 B ER).<br />
Geklagt hatte eine Firma aus<br />
Polen, die in Deutschland polnische<br />
Arbeitnehmer verleihen<br />
wollte. Die Bundesagentur für<br />
Arbeit hatte ihr die erforderliche<br />
Erlaubnis nur unter der Auflage<br />
erteilt, in den Personalakten für<br />
DerBundesgerichtshof hat in Abkehrvon<br />
seinerbisherigen Rechtsprechung<br />
entschieden, dass die<br />
Umsatzsteuer auf voraussichtlicheMängelbeseitigungsaufwendungen<br />
als Schadensersatz nicht<br />
verlangt werden kann, solange<br />
der Mangel nicht tatsächlich beseitigt<br />
worden ist. Diese Entscheidung<br />
ist im Lichte der gesetzlichen<br />
Regelung des § 249 Abs. 2<br />
Satz 2 BGB ergangen, die zwar<br />
auf Schadensersatzansprüche<br />
im Werksvertragsrecht<br />
eigentlich<br />
nicht anwendbar ist,<br />
jedoch nach Auffas-<br />
ihre polnischen Arbeitskräfte eine<br />
Arbeitsgenehmigung derBundesagenturnachzuweisen,solange<br />
die Freizügigkeit polnischer<br />
Arbeitnehmer europarechtlich<br />
eingeschränkt sei. Anderenfalls<br />
sei eine Verletzung derVorschriften<br />
über die Ausländerbeschäftigung<br />
zu befürchten.<br />
Die polnische Leiharbeitsfirma<br />
hatte versucht, diese Auflage im<br />
Wege des Eilrechtsschutzes außer<br />
Kraft zu setzen. Sie berief<br />
sich auf die europarechtliche<br />
Dienstleistungsfreiheit. Dieses<br />
Argument ließen die Sozialrichternicht<br />
gelten. Deutschland habe<br />
in rechtmäßigerWeise von der<br />
Möglichkeit Gebrauch gemacht,<br />
Rechtsanwälte Petersen Dressler Rühl, <strong>Lüneburg</strong><br />
sung des Bundesgerichtshofs eine<br />
gesetzliche Wertung für vergleichbare<br />
Fälle enthält.<br />
Will der Auftraggeber den BruttobetragvoreinerMängelbeseitigung,<br />
so ist er im Werksvertragsrecht<br />
ausreichend dadurch geschützt,<br />
dass er einen durch die<br />
Umsatzsteuer umfassenden Vorschussanspruch<br />
gemäß § 637<br />
Abs. 3 BGB geltend machen<br />
kann, den er dann allerdings zur<br />
konkreten Mängelbeseitigung<br />
verwenden muss und über<br />
den er auch nach der Mängelbeseitigung<br />
gegenüber<br />
dem Unternehmer abrechnen<br />
muss<br />
(vgl. BGH-Urteil<br />
vom 22.<br />
Juli 2010,<br />
Az. VII ZR<br />
176/09). mc<br />
die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
für polnische Arbeitnehmer<br />
erst ab 1. Mai 2011 in Kraft treten<br />
zu lassen. Zumindest im Verfahren<br />
des einstweiligen Rechtsschutzes<br />
sei die von der Bundesregierung<br />
genannte drohende<br />
schwerwiegende Störung des Arbeitsmarktes<br />
bzw. eine entsprechende<br />
Gefahrdurch unkontrollierte<br />
Freizügigkeit plausibel. Auf<br />
die europarechtliche Dienstleistungsfreiheit<br />
könne sich die<br />
Leiharbeitsfirma nicht berufen,<br />
weil dieses Grundrecht im Bereich<br />
der Arbeitnehmerüberlassung<br />
durch die Einschränkungen<br />
der Freizügigkeit der Arbeitnehmer<br />
überlagert wird. rdr<br />
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die <strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<br />
<strong>Wolfsburg</strong> die Angebote und Gesuche<br />
in »Unserer Wirtschaft«.<br />
Die Chiffre-Veröffentlichung in<br />
»UnsererWirtschaft« und im Internet<br />
ist unentgeltlich. Eingehende<br />
Zuschriften werden unter<br />
Wahrung derAnonymität der Inserenten<br />
weitergeleitet.<br />
¸ www.ihk-lueneburg.de<br />
¸Dok.-Nr. 20328<br />
ANGEBOTE<br />
LG-A-10-1020 – 81qm großes Küchenstudio<br />
in einem wunderschönen<br />
modernen Wohnhaus<br />
mit ca. 300 qm Gesamt-Wohnund<br />
Nutzfläche auf 4.500 qm<br />
Grund abzugeben; Pferdehaltung<br />
möglich.<br />
LG-A-10-1030 – Mein Vertriebsunternehmen<br />
im Bereich der<br />
elektronischen Automatisierungstechnik<br />
soll aus Altersgründen<br />
abgegeben werden. Geschäftsgrundlage<br />
der Firma ist<br />
der exklusive Vertrieb von elektronischen<br />
Geräten im norddeutschen<br />
Raum (PLZ 1, 2, 3) an Industrieunternehmen.<br />
Die Übernahme<br />
derFirma eignet sich sehr<br />
gut als Start in eine eigene Existenz,<br />
da vom ersten Tag der Über-<br />
Ihre Ansprechpartnerin:<br />
Alexandra Cáceres Moya<br />
Tel.: 04131 – 742 -118, -218 (Fax)<br />
caceres@lueneburg.ihk.de<br />
nahme an bereits ein Einkommen<br />
vorhanden ist. Ein Umzug<br />
des Unternehmens wäre leicht<br />
möglich, sollte aber im Städteviereck<br />
Hamburg, Bremen, Hannover,<br />
Braunschweig liegen. Als<br />
Übernahmezeitpunkt ist der<br />
1.1.2011 vorgesehen.<br />
LG-A-10-1031 – 1964 gegründetes<br />
Teehaus im Fachwerkstil in der<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Heide in treue Hände<br />
abzugeben. 80 Innen- und Außenplätze,<br />
ein Kaminraum, Parkplatz<br />
sowie fünf Privaträume vorhanden.<br />
Vor acht Jahren renoviert.<br />
Ausbaufähig.<br />
LG-A-10-1032 – Seit über achtzehn<br />
Jahren im Bereich Import<br />
von Seidenblumen im mittleren<br />
und hochwertigen Bereich tätiges<br />
Importunternehmen im Landkreis<br />
<strong>Lüneburg</strong> zu verkaufen. Floristische<br />
sowie dekorative Artikel<br />
runden die Kollektion ab. Der<br />
Firmenname genießt sehr guten<br />
Ruf, mit einem hohen Bekanntheitsgrad<br />
in der Branche. Unsere<br />
Produkte vertreiben wir über unseren<br />
Außendienst sowie über<br />
zwei Fachmessen im Jahr. Der<br />
Umsatz ist stabil bis steigend. Ein<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Nachfolger könnte idealerweise<br />
aus der Branche kommen, der<br />
über einen Zukauf seinen Umsatz<br />
steigern möchte, und über<br />
Synergieeffekte 10-15 Prozent<br />
Umsatzrendite erzielen kann.<br />
Die Übergabe sollte von unserer<br />
Geschäftsführung ein bis zwei<br />
Jahre begleitet werden.<br />
Recyclingbörse<br />
NACHFRAGEN<br />
STD-N-2510-2 – Suche Wasserfässer,<br />
1000 Liter, Kunststoff, gebraucht,<br />
Menge: nach Absprache,<br />
Häufigkeit: regelmäßig, Anfallstelle:<br />
Niedersachsen<br />
STD-N-2511-3 – Suche Gitterboxen,<br />
gebraucht, Menge: nach Absprache,<br />
Häufigkeit: regelmäßig,<br />
Anfallstelle: Niedersachsen<br />
Unter www.ihk-recyclingboerse.de<br />
können die in derDatenbankvorhandenen<br />
Inserate angesehen sowie<br />
neue Angebote und Gesuche<br />
selbst eingegeben werden.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Gerd Ludwig<br />
Tel.: 04131 – 742 -138, -180 (Fax)<br />
ludwig@lueneburg.ihk.de<br />
Service<br />
<strong>Branchenspiegel</strong><br />
¸ Laminat<br />
¸ Personalvermittlung<br />
¸ Private Krankenversicherung<br />
¸ Softwareentwickler<br />
ANZEIGENANNAHME<br />
info@wels-verlag.de<br />
040 - 29 80 03 - 0<br />
43
Service<br />
<strong>Branchenspiegel</strong><br />
¸ Spedition<br />
¸ Steuerberaterin in <strong>Lüneburg</strong><br />
¸ Tagungen<br />
¸ Training<br />
ANZEIGENANNAHME<br />
info@wels-verlag.de<br />
040 - 29 80 03 - 0<br />
44<br />
Wirkungsvolle<br />
Produkt-PR<br />
Einblicke in die Welt der Fachpresse<br />
D. Homburg, N. Crocoll<br />
ISBN 978-3-869-80014-1; 29,80 Euro<br />
BusinessVillage, 37083 Göttingen<br />
Ziel wirksamer Pressearbeit ist<br />
es, Produkte bekannt zu machen<br />
und ein positives Firmenimage<br />
in der Öffentlichkeit aufzubauen.<br />
Um das zu erreichen, ist weit<br />
mehr gefragt als einfache Pressetexte<br />
zu schreiben und nach<br />
Schema F zu verbreiten. Das<br />
Buch zeigt,wie Fachredaktionen<br />
und -redakteure arbeiten. Denn<br />
der Dreh- und Angelpunkt erfolgreicher<br />
Pressearbeit ist und<br />
bleibt der Redakteur – und dem<br />
gilt es zuzuarbeiten. Von derThe-<br />
Umsatzsteuer in<br />
der Praxis<br />
Die wichtigsten Fragen und Fälle<br />
R. Weimann<br />
ISBN 978-3-448-10143-0<br />
58 Euro (inkl. CD-ROM)<br />
Haufe-Lexware, 79111 Freiburg<br />
Ob Mehrwertsteuerpaket<br />
2010, Änderungen bei den<br />
Neuregelungen<br />
der Dienstleistungen<br />
und Vorsteuervergütung<br />
oder die neuen<br />
Erklärungspflichten<br />
bei der Umsatzsteuervoranmeldung:Unternehmer,<br />
Steuerberater und<br />
Praktiker müssen<br />
sich auch in diesem<br />
Jahr auf viele Änderungen<br />
einstellen. Damit sie<br />
Steuern sparen und unnötigen<br />
Steuer- und Verwaltungsaufwand<br />
vermeiden können,<br />
greift die komplett überarbeitete<br />
Auflage von ‚Umsatzsteuer<br />
in der Praxis’ relevante<br />
Schwerpunkte aus dem Tagesgeschäft<br />
des Umsatzsteuer-<br />
menauswahl, dem Verfassen lesenswerter<br />
Artikel und Berichte<br />
bis hin zum geschickten Timing<br />
der Aussendung erfährt der Leser,<br />
wie erfolgreiche Produkt-PR<br />
funktioniert.<br />
Lernen, den Redaktionen<br />
zielgenau zuzuarbeiten<br />
rechts auf. Anhand von<br />
Checklisten, Fallbeispielen,<br />
Musterschreiben und Praxistipps<br />
wird gezeigt, worauf es<br />
ankommt. Ein besonderes<br />
Praxisproblem stellt sich zum<br />
Beispiel bei den Dienstleistungsgeschäften.<br />
Hier gelten<br />
aufgrund einer europaweiten<br />
Neuregelung ab<br />
dem laufenden Jahr<br />
2010 andere Spielregeln<br />
als bislang.<br />
Das Buch führt<br />
die Leser sicher<br />
durch den Regelungsdschungel.<br />
Es vergleicht die<br />
Neuregelungen<br />
mit den bisherigenVorschriften<br />
und<br />
weist explizit auf<br />
Änderungen hin. Auf der beiliegenden<br />
CD-ROM finden<br />
die Leser nicht nurArbeitshilfen<br />
und Rechtsvorschriften,<br />
sondern auch amtliche Umsatzsteuerformulare.<br />
Mit expliziten Hinweisen<br />
auf Änderungen<br />
Auf der Suche nach<br />
Erfolgsrezepten<br />
Persönlichkeiten –<br />
Konzepte – Erfolge<br />
T. Jäkel, J.-G. Ploner<br />
ISBN 978-3-87515-048-3; 32 Euro<br />
Matthaes Verlag, 70176 Stuttgart<br />
Was macht den Unterschied aus<br />
zwischen den Gastronomen, die<br />
sich durchsetzen, und denen, die<br />
auf derStrecke bleiben? Was machen<br />
Top-Unternehmer anders<br />
als die anderen?<br />
Die Autoren haben zehn herausragendeUnternehmerpersönlichkeiten<br />
befragt, um dem Geheimnis<br />
ihres Erfolgs auf die<br />
Spurzu kommen. Die Antworten<br />
sind zum Teil erstaunlich, zum<br />
Teil komplex, manchmal aber<br />
auch überraschend einfach. Als<br />
Essenz aus diesen Gesprächen<br />
haben die Autoren sieben Erfolgsfaktoren<br />
abgeleitet, die dabei<br />
helfen, das eigene Unternehmen<br />
auf den Weg des Erfolgs zu<br />
führen. Diese Faktoren sind<br />
zwar an sich nicht neu, werden<br />
aber in neuem Licht präsentiert<br />
und mit vielen Zitaten und Praxisbeispielen<br />
gespickt. So erleichtert<br />
das Fachbuch den Blick<br />
auf das Wesentliche – und macht<br />
dabei auch noch Spaß.<br />
Erfolgsrezepte für<br />
Gastronomen und die,<br />
die es noch werden wollen<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010
Die Gesellschaft<br />
bürgerlichen Rechts<br />
M. Ruhkamp, J. Gerlach<br />
ISBN 978-3-448-08028-5<br />
89 Euro (inkl. CD-ROM)<br />
Haufe-Lexware, 79111 Freiburg<br />
Die Leser finden in diesem Buch<br />
eine detaillierte Darstellung der<br />
Gesellschaftsform GbR: Von der<br />
Gründung der Gesellschaft über<br />
die Rechte und Pflichten derGesellschafterbis<br />
zurUmwandlung,<br />
Auflösung und Liquidation – inklusive<br />
des Sonderfalls der Unterbeteiligung.<br />
Neu in der 6. Auflage<br />
ist die aktuelle Entwicklung<br />
der Rechtsprechung, insbesondere<br />
zur Haftung neu eintretender<br />
Gesellschafter, zur Nachschusspflicht<br />
bei Publikumsgesellschaften<br />
und zum Zwangsvollstreckungsrecht.<br />
Eingearbeitet sind die Änderungen<br />
durch das Gesetz zurEinführung<br />
des elektronischen Rechtsverkehrs<br />
und der elektronischen<br />
Akte im Grundbuchverfahren.<br />
Das Handbuch wurde um einen<br />
steuerrechtlichen Teil erweitert.<br />
Umfangreiche Arbeitshilfen unterstützen<br />
den Praktiker. Die beigefügte<br />
CD-Rom enthält alle<br />
Klausel- und Vertragsmuster zur<br />
Weiterbearbeitung am PC, eine<br />
umfangreiche Entscheidungssammlung<br />
zum GbR-Recht, die<br />
wichtigsten BMF-Schreiben und<br />
sämtliche zitierten Gesetze im<br />
Volltext.<br />
GbR-Begleitung –<br />
von der Gründung<br />
bis zur Auflösung<br />
Der perfekte<br />
Businessplan für<br />
die Gastronomie<br />
G. Dawidowsky<br />
ISBN 978-3-87515-046-9; 32 Euro<br />
Matthaes Verlag, 70176 Stuttgart<br />
Für eine erfolgreiche Unternehmensgründung<br />
in der Gastronomie<br />
ist mehr nötig als eine gute<br />
Geschäftsidee. Zum einen muss<br />
ein Businessplan mögliche Geldgeber<br />
und andere Partner überzeugen.<br />
Zum anderen hilft er<br />
auch dabei, das eigene Vorhaben<br />
systematisch und strukturiert<br />
vorzubereiten und selbstkritisch<br />
zu prüfen.<br />
Der Autor erklärt in dem Buch<br />
wichtige inhaltliche Punkte, wie<br />
die Darstellung der Unternehmerpersönlichkeit<br />
und des Unternehmens<br />
selbst, der Zielgruppe<br />
und des optimalen Marketingkonzeptes<br />
sowie der internen<br />
und finanziellen Organisation<br />
anhand anschaulicher Beispiele,<br />
Rechnungen und Tabellen. Darüber<br />
hinaus verrät er praktische<br />
Tipps und Tricks fürdas Bankgespräch<br />
und für eine gelungene<br />
Präsentation des Businessplans.<br />
Abgerundet wird das Buch durch<br />
wichtige Informationen zu notwendigen<br />
Genehmigungen, Versicherungen<br />
und möglichen Gesellschaftsformen.<br />
Praktischer Leitfaden für<br />
Gastro-Gründer<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Bauabwicklung nach<br />
BGB und VOB<br />
T. Steiger, N. Schill, W. Schneiderhan<br />
ISBN 978-3-448-08101-5<br />
79 Euro (inkl. CD-ROM)<br />
Haufe-Lexware, 79111 Freiburg<br />
Wer baut oder saniert, bewegt<br />
sich unweigerlich in einem sensiblen<br />
rechtlichen Bereich, der<br />
eine genaue Kenntnis geltender<br />
Gesetze und Verordnungen erfordert.<br />
Eine Fülle an Vorschriften,<br />
wie die Bauordnungen der<br />
Länder, die VOB, das BGB und<br />
teilweise jüngst novellierte Verordnungen<br />
und Gesetze machen<br />
es den Verantwortlichen<br />
schwer.<br />
Das Handbuch enthält alle<br />
wichtigen Formulare, nützliche<br />
Checklisten und Planungshilfen<br />
als Musterund Kopiervorlagen<br />
zur individuellen Verwendung.<br />
Es hält sich streng an den<br />
Bauablauf: Schritt für Schritt<br />
wird der Leser vom Vertragsabschluss<br />
über die Baustelleneinrichtung<br />
zur Ausführung, Abnahme,<br />
Abrechnung und Zahlung<br />
bis hin zurGewährleistung<br />
geführt. Den Inhalt ergänzen<br />
Musterverträge und Musterschreiben<br />
von derAuftragserteilung<br />
bis zur Einrede derVerjährung.<br />
Mit Musterverträgen<br />
und Musterschreiben<br />
Service<br />
<strong>Branchenspiegel</strong><br />
¸ Webdesign<br />
¸ Werbeagentur<br />
¸ Werbeagentur<br />
¸ Werbeartikel<br />
ANZEIGENANNAHME<br />
info@wels-verlag.de<br />
040 - 29 80 03 - 0<br />
45
Impressum<br />
Unsere<br />
Wirtschaft<br />
Herausgeber:<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
<strong>Lüneburg</strong>–<strong>Wolfsburg</strong><br />
Am Sande 1, 21335 <strong>Lüneburg</strong><br />
Telefon: 04131 - 742-0, -180 (Fax)<br />
E-Mail: redaktion@lueneburg.ihk.de<br />
Internet: www.ihk-lueneburg.de<br />
<strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle Celle<br />
Südwall 26, 29221 Celle<br />
Telefon: 05141 - 9196-0, -54 (Fax)<br />
E-Mail: service-ce@lueneburg.ihk.de<br />
<strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle <strong>Wolfsburg</strong><br />
Am Mühlengraben 22-24,<br />
38440 <strong>Wolfsburg</strong><br />
Telefon: 05361 - 2954-0, -54 (Fax)<br />
E-Mail: service-wob@lueneburg.ihk.de<br />
Verantwortlich:<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Michael Zeinert<br />
Chefredaktion:<br />
Markus Mews, Christina Kohl<br />
Redaktionsassistenz: Daniela Sukau<br />
Art Direction: Peter Haase †<br />
Art Work: Michael von Hartz<br />
E-Mail: michael@von-hartz.de<br />
Verlag:<br />
Verlag Francis von Wels<br />
Inhaber Heiner Schütze e.K.<br />
Marschnerstieg 2, 22081 Hamburg<br />
Postfach 76 12 20, 22062 Hamburg<br />
Telefon: 040 / 29 80 03 - 0<br />
Fax: 040 / 29 80 03 - 90<br />
E-Mail: info@wels-verlag.de<br />
Internet: www.wels-verlag.de<br />
Anzeigenleitung: Heiner Schütze<br />
Telefon: 040 / 29 80 03 - 21<br />
Verlagsvertretung:<br />
Janette Lührs, Telefon: 041 87 / 900 823<br />
Fax: 041 87 / 900 851<br />
E-Mail: luehrs21244@aol.com<br />
Inke Hirsch, Telefon: 040 / 533 209 77<br />
Fax: 040 / 401 359 92<br />
E-Mail: inke.hirsch@freenet.de<br />
Anzeigenschluss: ca. 12. des Vormonats<br />
GültigerAnzeigentarif: Mediadaten 1.1.2010<br />
Druckvorstufe:<br />
Michael von Hartz, Repro-Technik<br />
Druck: Neef + Stumme premium<br />
printing GmbH & Co. KG, Wittingen<br />
Unsere Wirtschaft ist das offizielle<br />
Organ der <strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />
Der Bezug Unserer Wirtschaft erfolgt<br />
im Rahmen der grundsätzlichen<br />
Beitragspflicht als Mitglied der <strong>IHK</strong>.<br />
Erscheinungsweise: 11 Ausgaben<br />
(Doppelausgabe Juli/August)<br />
43. Jahrgang, Verbreitete<br />
Auflage im 2. Quartal 2010:<br />
26.612 Exemplare<br />
Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete<br />
Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Auffassung der <strong>IHK</strong> wieder.<br />
46<br />
Kunst im Foyer<br />
Blau und andere Farben<br />
Unter dem Titel »Blau und andere Farben«<br />
sind im Oktober Arbeiten von Ruth Laschinski<br />
aus Adendorf im Foyer der <strong>IHK</strong> zu sehen.<br />
Die Künstlerin zeigt Aquarelle und Mischtechniken von<br />
Landschaften, Blumen und ungegenständlichen Motiven.<br />
Die Schichtung der Farben gibt den Bildern Tiefe<br />
und Lebendigkeit und schafft<br />
einen besonderen atmosphärischen Zauber.<br />
Bis 28. Oktober ist die Ausstellung<br />
montags bis donnerstags von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr,<br />
freitags bis 16.00 Uhr, zu sehen. sgt<br />
Veranstaltungen<br />
Ort Datum Veranstaltung<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 6.-8.10. IZB – Internationale Zuliefererbörse www.izb-online.com<br />
Hitzacker 8.10.10. Gallusmarkt m. Laternen- u. verkaufsoffenem Sonntag www.luechow-dannenberg.de<br />
Winsen (Luhe) 8.-11.10. Oktoberfest mit verkaufsoffenem Sonntag www.winsen.de<br />
Amelinghausen 9.+10.10. Traditioneller Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag www.amelinghausen.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong>-Fallersleben 10.10. Verkaufsoffener Kartoffel-Sonntag www.fallersleben.de<br />
Brietlingen 10.10. 19. Kartoffelfest www.lueneburg.de<br />
Bad Bevensen 10.10. Festumzug Heidekartoffelfest mit verkaufsoffenem Sonntag www.bad-bevensen-tourismus.de<br />
Schneverdingen 15.-17.10. Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag www.schneverdingen.de<br />
Artlenburg 16.+17.10. Herbstmarkt www.flecken-artlenburg.de<br />
Bad Bevensen 17.10. Antik- und Trödelmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag www.bad-bevensen-tourismus.de<br />
Soltau 17.10. 2. Soltauer Hochzeitsmesse www.soltau.de<br />
Wennerstorf 17.10. Wennerstorfer Apfelmarkt www.museumsbauernhof.de<br />
Tostedt 22.-24.10. Mensch! Tostedt – Messe 2010 www.messe-tostedt.de<br />
Soltau 22.-24.10. Bauernmarkt www.soltau.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 22.-31.10. 1. <strong>Lüneburg</strong>er Krimifestival www.krimifestival-lg.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 23.+24.10. Kreativ- und Hobby-Messe www.wolfsburg-marketing.de<br />
Bad Bevensen 24.10. Verkaufsoffener Sonntag www.bad-bevensen-tourismus.de<br />
Uelzen 29.-31.10. Martini-Markt mit verkaufsoffenem Sonntag www.uelzen.de<br />
Gifhorn 31.10. Verkaufsoffener Sonntag www.suedheide-gifhorn.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 31.10. Verkaufsoffener Sonntag www.wolfsburg-marketing.de<br />
Maschen 31.10. Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag www.maschen.net<br />
Winsen (Luhe) 31.10. Verkaufsoffener Sonntag www.winsen.de<br />
Bad Bevensen 31.10. Verkaufsoffener Sonntag www.bad-bevensen-tourismus.de<br />
Uelzen 5.-7.11. Kunst- und Handwerkermarkt www.uelzen.de<br />
Winsen (Luhe) 6.11. Winsener Gänsemarsch www.winsen.de<br />
Wahrenholz 6.+7.11. Herbstmarkt www.wesendorf.de<br />
Dannenberg (Elbe) 7.11. Traditioneller Kartoffelsonntag www.luechow-dannenberg.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong>-Heinenkamp 7.11. Verkaufsoffener Sonntag www.wolfsburg-marketing.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 7.11. Verkaufsoffener Sonntag www.lueneburg.de<br />
Celle 7.11. Verkaufsoffener Sonntag mit Laternenfest www.region-celle.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 11.11. Martinimarkt www.lueneburg.de<br />
Celle 19.+20.11. Best of 10 Years KulturquerbeetCelle www.kultur-querbeet.de<br />
Wahrenholz 20.11. Lichterfest www.wesendorf.de<br />
Winsen (Luhe) 20.+21.11. Kunsthandwerker-Ausstellung im Marstall www.marstall-winsen.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 22.11.-23.12. Wintertraum www.wolfsburg-marketing.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 24.11.-23.12. Weihnachtsmarkt www.weihnachtsstadt-lueneburg.de<br />
Gifhorn 24.11.-26.12. Weihnachtsmarkt www.stadt-gifhorn.de<br />
Celle 25.11.-27.12. Weihnachtsmarkt www.region-celle.de<br />
Salzhausen 26.+27.11. Traditioneller Weihnachtsmarkt www.salzhausen.de<br />
Rosengarten-Ehestorf 27.-28.11. Weihnachtsmarkt der Kunsthandwerker www.kiekeberg-museum.de<br />
Uelzen 26.11.-23.12. Uelzener Weihnachtszauber www.uelzen.de<br />
Gifhorn 27.+28.11. Schlossmarkt zum Advent www.suedheide-gifhorn.de<br />
Ihre Veranstaltungshinweise für »Unsere Wirtschaft« bitte per Mail an redaktion@lueneburg.ihk.de<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />
FOTO: PRIVAT
Wirtschaftstermine<br />
Ort Datum Projekt Kontakte<br />
www.ihk-lueneburg.de ¸ Dok.-Nr. ...<br />
Professorengespräch Termine auf Anfrage ¸ Dok.-Nr. 14621<br />
Innovationsaudit Termine auf Anfrage ¸ Dok.-Nr. 22294<br />
Berlin 12.+13.10. dena-Energieeffizienzkongress 2010 www.dena-kongress.de<br />
Verden 14.10. PR-Beratung für innovative Unternehmen (04131) 742-142, ¸ Dok. 21401<br />
<strong>Lüneburg</strong> 19.10. Ländersprechtag 'Brasilien' (04131) 742-127, bock@lueneburg.ihk.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 26.10. <strong>IHK</strong>-Sprechtag Werbung für Existenzgründer (04131) 742-146, karacsonyi@lueneburg.ihk.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 30.10. 2. Gründungstag Gifhorn / <strong>Wolfsburg</strong> (05361) 2954-11, ¸ Dok.-Nr. V15121468<br />
<strong>Lüneburg</strong> 2.11. <strong>IHK</strong>-Steuerberatersprechtag für Existenzgründer (04131) 742-146, karacsonyi@lueneburg.ihk.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 2.11. <strong>IHK</strong>-Beratungssprechtag für Existenzgründer (04131) 742-146, karacsonyi@lueneburg.ihk.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 2.11. Runder Tisch für Innovationsförderung (04131) 742-142, ¸ Dok.-Nr. 14623<br />
Lüchow 2.11. NBank-Sprechtag (04131) 742-125, ¸ Dok. V15135348<br />
<strong>Lüneburg</strong> 3.11. Spezialberatung zu gewerblichen Schutzrechten (04131) 742-142, ¸ Dok. 6338<br />
Buchholz/N. 4.11. NBank-Sprechtag (04131) 742-125, ¸ Dok. V15135348<br />
<strong>Lüneburg</strong> 10.11. <strong>IHK</strong>-Sprechtag Online-Marketing (04131) 742-139, ¸ Dok. V15121940<br />
<strong>Lüneburg</strong> 11.11. <strong>IHK</strong>-Sprechtag 'Soziale Absicherung für Existenzgründer' (04131) 742-146, ¸ Dok.-Nr. 28122<br />
<strong>Lüneburg</strong> 16.11. Gründungskompass <strong>Lüneburg</strong> (04131) 742-146, ¸ Dok.-Nr. 29630<br />
<strong>Lüneburg</strong> 18.11. NBank-Sprechtag (04131) 742-125, ¸ Dok. V15135348<br />
<strong>Lüneburg</strong> 30.11. <strong>IHK</strong>-Sprechtag Werbung für Existenzgründer (04131) 742-146, karacsonyi@lueneburg.ihk.de<br />
<strong>IHK</strong>-Seminare und Lehrgänge<br />
Ort Datum Projekt Seminarpreise (für Mitglieder)<br />
Ansprechpartnerin: Christina Möller, (04131) 742-163; Fax: (04131) 742-263 www.ihk-lueneburg.de/weiterbildung<br />
<strong>Lüneburg</strong> 1.11. Persönlichkeitstraining für Auszubildende –<br />
Erfolgsrezepte für die gute Zusammenarbeit und moderne Umgangsformen 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 2./3.11. Mehr erreichen miteinander – konstruktiver Umgang im Team 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 4.11. Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) 260 EUR (240 EUR)<br />
Celle 4.11. Mehr Aufmerksamkeit für die Umsatzsteuer 260 EUR (240 EUR)<br />
Celle 4.11. Sich selbst verstehen, um dann andere besser einschätzen zu können –<br />
Modul 4 der Seminarreihe ‚Mach mit’ 165 EUR (155 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 5.11. Grundlagen des Steuerrechts, Modul 3 der <strong>IHK</strong>-Fachkraft Rechnungswesen 390 EUR (360 EUR)<br />
Celle 8.11. Hygieneschulung über die neue EU-Verordnung zur Lebensmittelhygiene 165 EUR (155 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 9.11. Maßgeschneiderte Controlling-Systeme für den Mittelstand 70 EUR (40 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 10.11. So entwickeln Sie erfolgreiche Kooperationen 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 11.11. Erfolgreiche Preisverhandlung in der Praxis – Aufbau 260 EUR (240 EUR)<br />
Celle 11.11. Die Abmahnung und verhaltensbedingte Kündigung 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 12./13.11. Argumentations- und Verhandlungstechniken – Modul 5 des <strong>IHK</strong>-Führungstrainings 395 EUR (375 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 16.11. Moderationstechniken – Planungs- und Entscheidungsprozesse unterstützen 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 17.11. Exportrisiken erkennen – Auslandsforderungen und Zahlungen absichern 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 18.11. Ertragsorientierte Preispolitik in der Gastronomie 129 EUR<br />
<strong>Lüneburg</strong> 19.11. Projektmanagement im Unternehmen, Zertifikatslehrgang 448 EUR (416 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 23.11. Lieferantenerklärungen – EUR.1 – Ursprungserklärungen 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 23.11. Im Brennpunkt: Ihre Arbeitgeber-Pflichten<br />
zum neuen Datenschutz und zur Internetnutzung 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 24.11. Personalkorrespondenz – Praktische Hilfestellung<br />
für eine rechtssichere und erfolgreiche Gestaltung 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 24.11. Veranstaltungen und kleine Events professionell organisieren 260 EUR (240 EUR)<br />
Celle 25.11. Telefonzentrale und Besucherempfang: Die Visitenkarte des Unternehmens 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 25.11. Mängelhaftung (Gewährleistung), Garantie, Produkthaftung 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 26.11. Geprüfte/-r Fachwirt/-in für Versicherung und Finanzen 3360 EUR (3.080 EUR)<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 29.11. Ausbildung der Ausbilder – berufsbegleitend 540 EUR (495 EUR)<br />
Celle 30.11. Soziale Kompetenz – Der Schlüssel zum Erfolg im Berufsalltag –<br />
Modul 5 der Seminarreihe ‚Mach mit’ 165 EUR (155 EUR)<br />
Wir weisen darauf hin, dass verschiedene Lehrgänge, die auf <strong>IHK</strong>-Prüfungen vorbereiten, auch von anderen<br />
Veranstaltern angeboten werden. Anschriften können bei der <strong>IHK</strong> erfragt werden.<br />
Messen und Ausstellungen<br />
Ort Datum Messe<br />
Frankfurt/Main 4.-6.11. viscom frankfurt – Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation & Digital Signage World<br />
Hannover 16.-19.11. BioEnergy Decentral – Weltweiter Treffpunkt für dezentrale Energieversorgung<br />
Nürnberg 23.-25.11. SPS/IPC/DRIVES – Elektrische Automatisierung – Systeme und Komponenten<br />
Essen 27.11.-5.12. Essen Motor Show – Automobile / Motorsport / Tuning / Classics<br />
Düsseldorf 30.11.-2.12. Valve World Expo – Internationale Fachmesse für Industrie-Armaturen<br />
10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
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www.wels-verlag.de<br />
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