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Branchenspiegel - IHK Lüneburg-Wolfsburg

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Märkte<br />

Unternehmen<br />

Analysen<br />

Meinungen<br />

Schwierige Aufgabe:<br />

Jörg Bode fordert<br />

größere Investitionen<br />

in den Tourismus S.8<br />

OKTOBER 2010 INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG<br />

www.ihk-lueneburg.de<br />

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Mit Broschüren treffsicher<br />

die Zielgruppe erreichen<br />

Im Internet Fans<br />

für sich begeistern<br />

ab Seite 20<br />

Einfache Idee:<br />

Das Werkhaus von<br />

Eva Danneberg baut<br />

Möbel zum Stecken S.14


Zugegeben: Die Förderung von Kultur gehört<br />

ebenso wenig zu den Kernaufgaben<br />

eines Unternehmens wie die Förderung<br />

von kulturellerBildung. Die Unterstützung<br />

von Kultur wird in erster Linie – und sicherlich<br />

auch zu Recht – als unternehmerische<br />

Kür gesehen. Kultur ist Sache des<br />

Staates, Erziehung und Bildung (primäre)<br />

Angelegenheit von Schule und Elternhaus.<br />

Aber bereits die Kritik am Bildungsniveau<br />

der Bewerberwirft ja die Frage auf,welche<br />

Forderungen Unternehmer stellen – und<br />

ob sie nicht selbst tätig werden sollten.<br />

Dafür, dass kulturelle Bildung auch ein<br />

Thema für die Wirtschaft ist, gibt es meh-<br />

rere Indizien: So hat der Kulturkreis der<br />

deutschen Wirtschaft einen Arbeitskreis<br />

Kulturelle Bildung eingerichtet. So hat dieser<br />

Kulturkreis zusammen mit der Ruhr-<br />

Universität Bochum das Bronnbacher Stipendium<br />

aufgelegt: ein Programm, das Studierenden<br />

nicht-kultureller Fachrichtungen<br />

zwei Semester lang begleitend zum<br />

Fachstudium die Gelegenheit gibt, sich intensivmit<br />

zeitgenössischerKunst und Kultur<br />

auseinanderzusetzen.<br />

KULTURFÖRDERUNG Was haben Unternehmen<br />

von einer vielfältigen Kulturlandschaft?<br />

Kreative, kommunikationsstarke Mitarbeiter und<br />

einen Standortvorteil, der das Image prägt.<br />

Warum? Unter kultureller Bildung eines<br />

Menschen versteht man den Prozess des<br />

Lernens und des Auseinandersetzens mit<br />

sich, seiner Umwelt und der Gesellschaft<br />

durch das Medium Kunst und Kultur. Es<br />

geht also um Persönlichkeitsbildung. Man<br />

geht davon aus, dass diese Auseinandersetzung<br />

die Kreativität, die Wahrnehmungsfähigkeit<br />

und die Kommunikationsfähigkeit<br />

entwickelt. Alles so genannte soft<br />

skills, die Unternehmen von ihren Mitarbeitern<br />

erwarten. Größere Betriebe haben<br />

die Bedeutung von kultureller Bildung<br />

durchaus erkannt, wie eine Untersuchung<br />

des Kulturkreises Wirtschaft, der Wirtschaftszeitung<br />

Handelsblatt und des Instituts<br />

für Handelsforschung zeigt. Das Thema<br />

in die mittelständische Wirtschaft zu<br />

bringen erweist sich ungleich schwieriger.<br />

Einen Versuch in diese Richtung haben im<br />

September die Initiative KulturKontakte<br />

und die Stiftung Springhornhof unternommen:<br />

mit dem Diskussionsforum ,Kulturelle<br />

Bildung als Standortfaktor: Stiefkind<br />

oderChance des ländlichen Raumes?‘. Bemerkenswert<br />

wardie Aussage eines Unternehmers<br />

im Podium: „Bei Bewerbungen<br />

interessieren mich die Zeugnisse nur zum<br />

Teil. Genauso große Bedeutung messe ich<br />

heute dem bei, was man sonst noch gemacht<br />

hat, zum Beispiel, ob sich jemand<br />

kulturell oder sozial engagiert hat.“<br />

Deutlich wurde in der Veranstaltung aber<br />

auch: Die Verantwortung für Bildung und<br />

Angebote kultureller Bildung liegen beim<br />

Staat. Die Wirtschaft kann bestenfalls ergänzend<br />

und unterstützend tätig werden.<br />

Und sie kann – und sollte – das staatliche<br />

Engagement in diesem Bereich einfordern.<br />

Meinung<br />

Kulturelle Bildung –<br />

(k)ein Thema für die Wirtschaft?<br />

» Die Wirtschaft sollte das<br />

Engagement des Staates<br />

für Angebote der<br />

kulturellen Bildung fordern«<br />

Martin Exner<br />

leitet den Geschäftsbereich Standortpolitik in der <strong>IHK</strong><br />

Dass die Wirtschaft Kultur bereits unterstützt,<br />

belegen zahlreiche Bewerbungen<br />

für den diesjährigen KulturKontakte-Preis<br />

des Landes Niedersachsen. Die Projekte<br />

umfassen nicht nur die finanzielle Förderung<br />

von Konzerten, Festspielen oderAusstellungen.<br />

In vielen Fällen führen UnternehmerJugendliche<br />

und Mitarbeiteran die<br />

Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur<br />

heran.<br />

Angebote der kulturellen Bildung beim Staat<br />

einfordern – das sollten Unternehmer in<br />

Zukunft stärkerals bishertun. Und sie sollten<br />

– durchaus im wohlverstandenen Eigeninteresse<br />

– darauf drängen, dass Angebote<br />

kultureller Bildung in den Kommunen<br />

erhalten bleiben. Die Wirtschaft<br />

braucht in einer wissensbasierten Ökonomie<br />

und in einerWissensgesellschaft kreative<br />

und kommunikationsfähige Mitarbeitermehrdenn<br />

je. Kulturund kulturelle Bildung<br />

sind Standortfaktoren – gerade auch<br />

im ländlichen Raum und im Wettbewerb<br />

der Regionen untereinander.<br />

Am 16. November zeichnet der niedersächsische<br />

Wirtschaftsminister Jörg Bode die<br />

Preisträger des KulturKontakte-Preises<br />

im Schloss Wolfenbüttel aus. Mit dem Preis,<br />

der auf eine Initiative der Bezirksregierung<br />

<strong>Lüneburg</strong>, der Handwerkskammer<br />

Braunschweig-<strong>Lüneburg</strong>-Stade und der<br />

Industrie- und Handelskammern Stade und<br />

<strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong> zurückgeht, werden<br />

Unternehmen geehrt, die Besonderes für den<br />

Dialog zwischen Kultur und Wirtschaft<br />

geleistet haben.<br />

Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr.<br />

Anmeldung: Sylvia Flieger (04131 - 15-1375)<br />

oder Martin Exner (04131 - 742-123)<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 3


Rubrik<br />

4<br />

Unsere<br />

Wirtschaft<br />

Das Schwerpunktthema im November:<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Neue Nischen<br />

Mehr Auswahl für die Kunden<br />

öffnet Lebensmittelherstellern größere<br />

Märkte<br />

Naturkost<br />

Deutschland ist Europas größter<br />

Heilpflanzenkonsument – der<br />

Anbau von Kräutern und Beeren<br />

hat enormes Potenzial<br />

Nachwuchsförderung<br />

Die Ernährungsinitiative foodactive<br />

der Süderelbe AG startet ein<br />

Recruiting-Projekt für die Branche<br />

Anzeigenschluss<br />

ist der<br />

15. Oktober 2010<br />

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Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 09/2009


FOTOS COVER: SXC,R_K_B_BY_RAINER-STURM/PIXELIO, MW, KOHL/<strong>IHK</strong><br />

FOTOS SEITE 4/5: SXC, PRIVAT (3), NESS, KRAFT<br />

Oktober 2010<br />

Titelthema<br />

20 Messe und Marketing<br />

25 Förderung Kleine und mittlere Unternehmen<br />

erhalten Unterstützung für die Ausstellung<br />

ihrer Produkte und Leistungen im Ausland.<br />

26 Web 2.0 Kommunikation im Internet ist jetzt<br />

interaktiv: Nutzer diskutieren Nachrichten,<br />

empfehlen Produkte, streuen Gerüchte. Das<br />

betrifft auch Betriebe – sie sollten deshalb<br />

selbst ein Wörtchen mitreden.<br />

Namen und Nachrichten<br />

6 Tourismusstrategie Bis 2015 soll das Land<br />

Niedersachsen versteckte Potenziale heben:<br />

vor allem durch stärkere Zielgruppenfokussierung<br />

und mehr Service-Qualität.<br />

11 REACH Die EU-weite Harmonisierung des<br />

Chemikalienrechts geht in die heiße Phase.<br />

Am 1. Dezember laufen erste Fristen ab,<br />

um bestimmte Stoffe registrieren zu lassen.<br />

17 Innovationsbotschafter 2010 Peter Hatecke<br />

ist einer der führenden Hersteller von Freifall-<br />

Rettungsbooten. Ausreichend Eigenkapital und<br />

eine hohe Mitarbeiter-Identifikation ließen sein<br />

Unternehmen gestärkt aus der Krise kommen.<br />

<strong>IHK</strong>-Report<br />

28 Bestenehrung 79 Auszubildende erhielten in<br />

Buchholz ihre verdiente Auszeichnung.<br />

Sie haben in den Abschlussprüfungen die<br />

höchsten Leistungen gezeigt.<br />

29 neugierig.10 Zwei Wochen lang bieten<br />

norddeutsche Unternehmen, Hochschulen<br />

und Institutionen auch in diesem Jahr<br />

zahlreiche Veranstaltungen zum Lernen,<br />

Staunen und Mitmachen.<br />

Im Gespräch<br />

34 Wirtschaftsjunioren Junge Unternehmer aus<br />

der Region engagieren sich, um sich in<br />

Gesellschaft und Politik Gehör zu verschaffen.<br />

Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.<br />

Service<br />

38 Recht für Unternehmer<br />

42 Börsen<br />

44 Buchtipps<br />

46 Impressum / Kalender<br />

Beilagenhinweis: Vollbeilage der Schultz KG, Wiesbaden.<br />

Wir bitten freundlich um Beachtung.<br />

Scheint die Sonne, lagern Rüben mehr Zucker ein. Das freut auch Georg Sander.<br />

Wetterfühlige Früchte<br />

Mit den Temperaturen steigt auch die Laune von Georg Sander, dem<br />

Rübenmanager des Uelzener Nordzucker-Werks. Denn ein goldener<br />

Herbst erhöht die Chancen auf eine reiche Kampagne. An das vergangene<br />

Rekordjahr kann die Fabrik aber wohl nicht anknüpfen. Seite 12<br />

Wechselhafte Jahre<br />

Wirksamer Einsatz<br />

Unsere Mediendaten finden Sie im Internet unter www.ihk-lueneburg.de/media<br />

Vor 150 Jahren öffnete<br />

Jürgen Heinrich Meyer<br />

seinen Maurerbetrieb<br />

in Batensen. Zwei Weltkriege<br />

überlebte das<br />

Unternehmen – jetzt ist<br />

die fünfte Generation<br />

am Ruder. Seite 16<br />

1948 bauen Arbeiter eine<br />

Brücke über die Wipperau.<br />

Alexandra Clavier und<br />

Marco Menne vertreten<br />

die zwei Kreise der<br />

Wirtschaftsjunioren im<br />

<strong>IHK</strong>-Bezirk. Im Interview<br />

berichten sie, was<br />

sie und ihre Mitstreiter<br />

erreichen. Seite 34<br />

Rund 80 Mitglieder zählen<br />

die zwei WJ-Kreise derzeit.<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 5


6<br />

Namen und Nachrichten<br />

Wirtschaftliche<br />

Eckdaten<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

(Jahr 2005 = 100)<br />

Auftragseingang (1) Juni Juli (2)<br />

Insgesamt 112,9 110,0<br />

aus dem Inland 105,8 105,8<br />

aus dem Ausland 119,1 113,7<br />

Produktion<br />

Insgesamt ohne Bau 103,7 103,7<br />

Investitionsgüter 102,7 102,0<br />

Verbrauchsgüter 102,2 102,8<br />

Arbeitsmarkt<br />

Aug. 2009 Aug. 2010<br />

Arbeitslose in 1.000 3.472 3.188<br />

offene Stellen in 1.000 300 396<br />

Arbeitslosenquoten<br />

(in Prozent)<br />

Insgesamt 9,3 8,5<br />

alte Bundesländer 8,0 7,4<br />

neue Bundesländer 14,3 12,8<br />

Niedersachsen 9,3 8,5<br />

Arbeitsagenturbezirke<br />

<strong>Lüneburg</strong> 6,9 6,8<br />

Celle 8,2 8,0<br />

Uelzen 10,2 9,6<br />

Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong> 6,9 7,2<br />

Verbraucherpreisindex<br />

für Deutschland<br />

(vormals: Alle privaten Haushalte in Deutschland)<br />

2005 = 100 Juli August<br />

108,4 108,4<br />

Index der Einzelhandelspreise<br />

für den privaten Verbrauch<br />

2005 = 100 Juli August<br />

106,3 106,4<br />

(1) verarbeitendes Gewerbe ohne<br />

Nahrungs- und Genussmittelgewerbe<br />

(2) vorläufig<br />

<strong>IHK</strong>-WEBSITE<br />

Weitere Indizes finden Sie unter<br />

www.ihk-lueneburg.de ¸ Dok.-Nr. 5063<br />

DESTINATION Die Touristische Entwicklungsstrategie<br />

Niedersachsen 2015 zeigt, wie Urlauber die Region einschätzen –<br />

und wie touristische Akteure dieses wenig schmeichelhafte Bild<br />

zum Besseren wenden können. Jetzt kommt es darauf an,<br />

die Erkenntnisse zu nutzen. Martin Exner,<br />

<strong>IHK</strong>-Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik, fasst zusammen.<br />

Unzufrieden im<br />

Rentnerparadies<br />

Jetzt liegt es vor, das neue Fundament fürdie<br />

Weiterentwicklung des niedersächsischen<br />

Tourismus’– die Touristische Entwicklungsstrategie<br />

Niedersachsen 2015, vom Niedersächsischen<br />

Wirtschaftsministerium und der<br />

TourismusMarketing Niedersachsen GmbH<br />

in Auftrag gegeben und auf derBasis von Untersuchungen<br />

des Beratungsunternehmens<br />

Deloitte und von GfK-Zahlen erstellt. Fundament<br />

zum einen, weil es dankenswerterweise<br />

grundlegende Daten zum niedersächsischen<br />

Tourismus und dessen gesamtwirtschaftlicher<br />

Bedeutung zusammengetragen<br />

hat. Weil es die derzeitige Gästestrukturanalysiert.<br />

Weil es die Stärken und Schwächen<br />

dereinzelnen niedersächsischen Destinatio-<br />

Autor: Martin Exner.<br />

nen benennt. Fundament aberauch deshalb,<br />

weil es mögliche Konturen des zukünftigen<br />

Tourismus’ in Niedersachsen aufzeigt. Weil<br />

es mögliche Schwerpunkte benennt und für<br />

diese mögliche Entwicklungen prognostiziert.<br />

Und weil es erste Handlungsempfehlungen<br />

gibt, wie diese Potenziale gehoben<br />

werden können.<br />

Zu Recht hebt das Papier im Analyseteil die<br />

große wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus’<br />

für Niedersachsen hervor. Es berechnet<br />

für 2009 im klassischen Tourismusmarkt einen<br />

touristisch bedingten Gesamtbruttoumsatz<br />

von ca. 12,7 Milliarden Euro, im so genannten<br />

grauen Beherbergungsmarkt von ca.<br />

2,5 Milliarden Euro. Umsätze, von denen<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

ILLUSTRATION: DI PAOLO, FOTOS: <strong>IHK</strong>, TMN, MEV,<br />

LÜNEBURG MARKETING GMBH


nicht nur das Gastgewerbe, sondern mit 43<br />

Prozent (im klassischen Tourismusmarkt)<br />

bzw. 26 Prozent (im grauen Beherbergungsmarkt)<br />

zum Beispiel auch der Einzelhandel<br />

profitiert. Der Beschäftigungseffekt wird mit<br />

rund 340.000 Personen berechnet, das durch<br />

den Tourismus erwirtschaftete Steueraufkommen<br />

bei den Kommunen mit 320 Millionen<br />

Euro. Zum Vergleich: Der Landesbetrieb<br />

für Statistik und Kommunikationstechnologie<br />

Niedersachsen (LSKN)weist für2009 insgesamt<br />

rund 3,7 Millionen Beschäftigte aus;<br />

die Steuereinnahmen der Kommunen beliefen<br />

sich auf rund 5,7 Milliarden Euro.<br />

Wie der niedersächsische Tourismus seine Position<br />

in einem in den kommenden Jahren<br />

erkennbar schwieriger werdenden Umfeld<br />

behaupten und möglicherweise ausbauen<br />

kann,versucht das Papierdurch Handlungsempfehlungen<br />

in einer Reihe von Teilbereichen<br />

aufzuzeigen. Dabei weist es auf Verbesserungsmöglichkeiten<br />

– besser: Verbesserungsnotwendigkeiten<br />

– im Bereich der Organisationsstrukturen<br />

ebenso hin, wie auf<br />

die zwingend gebotene Verbesserung der<br />

Qualität im Tourismus und bei der Angebotsentwicklung.<br />

Die Studie sieht die vier<br />

zentralen niedersächsischen Destinationen<br />

in vielen Fällen in der Sättigungsphase bzw.<br />

bereits auf einem absteigenden Ast. Fazit:<br />

Ein Relaunch, eine Neuausrichtung, erscheint<br />

dringend erforderlich! Ein ‚weiterso’<br />

reicht nicht, wenn man die Marktposition<br />

halten will.<br />

Das Strategiepapier zeichnet denn auch bei<br />

seiner Ist-Analyse ein teilweise wenig<br />

schmeichelhaftes Bild für Niedersachsen.<br />

Folgende Äußerungen aus den fünf Kernsegmenten<br />

/ Zielgruppen des niedersächsischen<br />

Tourismus’ – sie stehen für rund 65 Prozent<br />

aller Reisen – geben exemplarisch die Stimmung<br />

wieder, die so nicht bleiben darf:<br />

» 10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />

%<br />

die deutschlandaffinen,<br />

älteren Stammurlauber (14,5 %<br />

„ Niedersachsen war früher einmal topp.<br />

Jetzt wurde einfach zu lange<br />

nichts mehr gemacht. Man hat sich<br />

auf seinen Lorbeeren ausgeruht.“<br />

„ In Niedersachsen<br />

hört man das Gras wachsen!“<br />

„ Altenheim der Republik“<br />

„ In Niedersachsen klappen<br />

abends die Bürgersteige hoch.“<br />

„ Erst einmal müssen sich die<br />

Niedersachsen ändern. Gastfreundlichkeit<br />

muss auch gelebt werden!“<br />

Sicherlich: Dies sind einzelne, provokante<br />

Aussagen, die vielfach nicht in dieser Härte<br />

Namen und Nachrichten<br />

Auf welche Zielgruppe setzen? Städteurlauber, Best Ager oder Naturliebhaber? Potenzial haben alle.<br />

:–(<br />

und schon gar nicht überall zu treffen sind. zu wenig niveauvolle Hotels und Pensionen<br />

Trotzdem: Wenn gleich mehrere Zielgrup- zu wenig qualitativ gute Wellness-Angebote<br />

pen Niedersachsen als Rentnerziel einschät- zu wenig Werbung, Marketing, Information<br />

zen, dann ist dies – trotz demografischer fehlende Shopping-Möglichkeiten<br />

Entwicklung – keine positive Aussage. Der und Events<br />

Gast beschreibt vielmehr eine fundamenta- mangelnde Kinderle<br />

Unzufriedenheit mit unseren touristischen und Familienfreundlichkeit<br />

Angeboten und Produkten, mit der Art und fehlende Schlechtwetteralternativen<br />

Weise, wie wir dem Gast gegenübertreten. verbesserungsfähige Infrastruktur<br />

Dass wir – trotzdem – in den letzten Jahren ein zu beschränkter Zugang zum Strand<br />

in den niedersächsischen Destinationen in<br />

vielen Fällen positive Entwicklungen bei den<br />

die Erhebung einer Kurtaxe<br />

Übernachtungs- und Ankunftszahlen ver- Bei der Heterogenität der fünf Zielgruppen<br />

zeichnen konnten, vermag bei einem Blick und der aufgeführten Mängel stellt sich die<br />

in die Zukunft nicht wirklich zu beruhigen: Frage,wie eine Strategie zukünftig aussehen<br />

Zu leicht könnte man die Ergebnisse der Ist- kann bzw. zu verändern ist. Worauf soll man<br />

Analyse auf die leichte Schulter nehmen. setzen? Mehr auf Komfort und Luxus oder<br />

Wie soll es weitergehen? Die Gutachteremp- auf Spaß und Familie? Mehrauf Gesundheit<br />

fehlen, sich auf fünf Kernzielgruppen zu und Sport oder auf Erholung und Natur?<br />

konzentrieren:<br />

Das Gutachten spielt unterschiedliche<br />

Schwerpunkte durch und untersucht deren<br />

Auswirkungen auf die Kernzielgruppen. Die<br />

Ergebnisse vermögen zum Teil nicht wirklich<br />

der Niedersachsen-Urlauber),<br />

überraschen: Dass eine Fokussierung auf<br />

die erlebnisorientierten Familien (14,3 %), mehr Komfort und Luxus in Form eines ver-<br />

die komfort- und gesundheitsbesserten<br />

Hotelangebots den älteren<br />

orientierten Best Ager (11,8 %),<br />

Deutschland-Stammurlauberehernach Nie-<br />

die vielseitig interessierten<br />

dersachsen zieht als eine Ausrichtung auf<br />

Städteurlauber (6,1 %) und<br />

Spaß und Familie, war ebenso zu erwarten<br />

die Familien-Badeurlauber (6,1 %). wie die Erkenntnis, dass Investitionen in<br />

Komfort und Luxus ehervon Nachteil sind,<br />

Teilweise sind diese Zielgruppen bisherunter- wenn man die Familien-Badeurlauber oder<br />

durchschnittlich in Niedersachsen repräsen- erlebnisorientierte Familien in den Blick<br />

tiert, teilweise sind sie bereits gut repräsen- nimmt.<br />

tiert, könnten aber noch mehrwerden. Hin- Unabhängig davon lassen sich einige Ersichtlich<br />

allerZielgruppen weist Niedersachkenntnisse aus dem Strategiepapier ziehen,<br />

sen nach Ansicht derGutachteraberMängel die Unternehmen bei ihren Planungen be-<br />

auf, die es zu beseitigen gilt:<br />

rücksichtigen sollten:<br />

¸


Namen und Nachrichten<br />

!<br />

8<br />

Zwar liegen die unausgeschöpften<br />

Potenziale bei den drei älteren<br />

Kernzielgruppen, der Zuwachs an<br />

Neukunden ist derzeit aber bei<br />

den Familiensegmenten am größten.<br />

Bei allen fünf Zielgruppen sind Potenziale vorhanden.<br />

Sie können aber nur bei einer zielgruppenspezifischen<br />

Profilbildung und Angebotsverbesserungen<br />

gehoben werden. Fehlende<br />

Gastfreundlichkeit und fehlende<br />

Serviceeinstellung, unzureichende Kommunikation<br />

und Information – diese Punkte<br />

wurden zielgruppenunabhängig als niedersächsische<br />

Negativposten benannt. Hiersind<br />

weniger Investition gefragt, als vielmehr die<br />

Änderung unserer Einstellung dem Gast gegenüber.<br />

Fazit:<br />

Mit der Touristischen Entwicklungsstrategie<br />

Niedersachsen 2015 gibt es ein Papier, das<br />

den Ist-Zustand umfangreich darstellt und<br />

einen Beitrag leistet, die Bedeutung derTourismuswirtschaft<br />

gegenüber Politik, Verwaltung,<br />

aber auch der breiten Öffentlichkeit<br />

gegenüberzu verdeutlichen. Das Gutachten<br />

zeigt darüber hinaus eine Reihe von möglichen<br />

Zielgruppen auf und entwickelt Szenarien,wie<br />

sie sich unterbestimmten Rahmenbedingungen<br />

entwickeln können. Damit erhält<br />

die Tourismuswirtschaft Anhaltspunkte,<br />

nicht mehr und nicht weniger. Worauf<br />

der Einzelne setzen will, ob er die Zielgruppenfokussierung<br />

aufgreift, welche Maßnahmen<br />

er für sich aus den Szenarien ableitet:<br />

All dies kann das Papier nicht beantworten<br />

– und will es sicherlich auch nicht. Diese<br />

Konsequenzen bleiben natürlich der unternehmerischen<br />

Entscheidung vorbehalten.<br />

Auch andere Fragen beantwortet das Papier<br />

(noch) nicht: Wie positioniert sich das Land<br />

zu den Ergebnissen? Welche Auswirkungen<br />

hat die Strategie auf die Tourismuspolitik<br />

und Tourismusförderung? Erfolgt diese nur<br />

in den zentralen vier Destinationen, die für<br />

das Papier Pate standen? Und nur, wenn eine<br />

der zentralen Zielgruppen im Fokus<br />

steht? Hier müssen Tourismuswirtschaft,<br />

aber auch Kommunen noch antworten. Ich<br />

glaube, wir stehen am Anfang eines Prozesses<br />

mit vielen spannenden und kontroversen<br />

Diskussionen in den nächsten Monaten.<br />

¸ Lesen Sie zum Thema auch das Interview<br />

mit Niedersachsens Wirtschaftsminister<br />

Jörg Bode auf der folgenden Seite<br />

¸ www.mw.niedersachsen.de<br />

¸ www.tourismuspartner-niedersachsen.de<br />

INTERVIEW Das niedersächsische Wirtschaftsministerium<br />

ist einer derAutoren derTouristischen Entwicklungsstrategie.<br />

Über die Lehren, die das Papier fürWirtschaft,<br />

Kommunen und Politik enthält, sprach Martin Exner<br />

mit dem zuständigen Minister Jörg Bode.<br />

»Die Strategie ‚alles für<br />

alle’ ist von gestern«<br />

Unsere Wirtschaft: Herr Bode, was hat Sie an<br />

den Erkenntnissen zum niedersächsischen<br />

Tourismus am meisten überrascht?<br />

Jörg Bode: Es wurden hier sehr dezidierte<br />

Berechnungen zur wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen<br />

Bedeutung des Tourismus’<br />

in Niedersachsen gemacht. 15 Milliarden<br />

Euro Umsatz in 2009, 340.000 Beschäftigte<br />

landesweit und ein Steueraufkommen<br />

in den Kommunen von 320 Millionen<br />

Euro sind beachtlich. Damit ist der Tourismus<br />

ein bedeutender Wirtschaftszweig und<br />

ein wichtiger Arbeitsplatzgeber für nahezu<br />

alle Regionen des Landes – und das relativ<br />

krisensicher und mit Tendenz nach oben.<br />

Sieht Nachholbedarf<br />

in der Ansprache<br />

jüngerer Zielgruppen:<br />

Niedersachsens<br />

Wirtschaftsminister<br />

Jörg Bode.<br />

UW: Die Gäste aus einigen unserer Hauptzielgruppen<br />

klassifizieren Niedersachsen zusammengefasst<br />

als ‚Rentnerparadies’. Ist da<br />

in den letzten Jahren etwas falsch gelaufen?<br />

Bode: Alt zu werden ist zunächst einmal etwas<br />

unbestritten Schönes, nach dem wir alle<br />

streben. Und wenn wir diese Lebenszeit<br />

mit dem Reisen in ein Paradies verbringen<br />

können, ist das doch umso schöner. Wir alle<br />

kennen die Prognosen zum demografischen<br />

Wandel, und deshalb freue ich mich<br />

über die vielen älteren Gäste in Niedersachsen.<br />

Sie sind durchaus ausgabefreudig und<br />

reisen auch gern mit ihren Enkeln zum Beispiel<br />

auf den Bauernhof. Aber natürlich müs-<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: MW


sen wir auch verstärkt jüngere Zielgruppen<br />

mit den für sie richtigen Angeboten ansprechen.<br />

Da gibt es durchaus Nachholbedarf.<br />

UW: Was ist die Kernbotschaft, die die Unternehmen<br />

der Tourismuswirtschaft aus<br />

dem Gutachten mitnehmen sollten?<br />

Bode: Im Tourismus wie in jeder Dienstleistungsbranche<br />

heißt die Basis für den Erfolg,<br />

das Ohr ganz nah an den Kundenwünschen<br />

zu haben. Der Dialog mit dem Gast ist<br />

manchmal anstrengend, und Kritik kann<br />

auch mal schmerzhaft sein. Aber nur so gewährleistet<br />

man einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.<br />

Denn Vielfalt allein genügt<br />

längst nicht mehr im Wettbewerb um<br />

die Reisenden. Vor allem muss man sein eigenes<br />

Angebot sehr genau kennen und danach<br />

entscheiden, welche Zielgruppen am<br />

erfolgversprechendsten zu bewerben sind.<br />

‚Alles für alle’anzubieten ist die Strategie von<br />

gestern.<br />

UW: Die Tourismusförderung durch die Kommunen<br />

ist eine freiwillige Leistung. Andererseits<br />

hat das Strategiepapier deutlich die<br />

wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus’ in<br />

strukturschwachen Räumen belegt. Wie sollen<br />

sich die Kommunen vor dem Hintergrund<br />

ihrer leeren Kassen verhalten?<br />

Bode: Die Gestaltung der Finanzierung öffentlicher<br />

Ausgaben im Tourismus wird zur<br />

wichtigsten strategischen Aufgabe – auf Landesebene<br />

ebenso wie für die Kommunen.<br />

Die aktuell durchaus kontrovers geführte<br />

Diskussion um neue Finanzierungsquellen<br />

im Tourismus – Stichwort: Bettensteuer –<br />

zeigt auf jeden Fall eines: Wir brauchen einen<br />

Paradigmenwechsel im Zusammenspiel<br />

zwischen Privatwirtschaft und öffentlicher<br />

Hand. Da helfen sicherlich solche Berechnungen<br />

wie die vorliegenden, die verdeutlichen,<br />

wer alles vor Ort am Tourismus verdient.<br />

Das wird möglicherweise ein schwieriger<br />

Umdenkprozess werden, der auf jeden<br />

Fall auf allen Ebenen geführt werden sollte.<br />

Vielleicht muss man auch einmal über den<br />

Tellerrand schauen, wie andere Länder das<br />

machen – und kommt dann am Ende zu<br />

völlig neuen Ideen.<br />

UW: Werden die Erkenntnisse aus der Tourismusanalyse<br />

in Niedersachsen Konsequenzen<br />

für die Förderpolitik des Landes haben?<br />

Wie sieht die zukünftige Tourismusförderung<br />

vor dem Hintergrund des Strategiepapiers<br />

aus?<br />

Bode: Selbstverständlich werden wir die Ergebnisse<br />

der Studien sehr genau auswerten<br />

und mit den anderen uns vorliegenden Gutachten<br />

– insbesondere den touristischen<br />

Masterplänen – abgleichen. Wir befinden<br />

uns gerade in der Mitte einer laufenden Förderperiode<br />

und die derzeitigen touristischen<br />

Förderrichtlinien lassen in ihrer Formulierung<br />

durchaus einige Stellschrauben zu. Ich<br />

denke da insbesondere an die Themen Familienurlaub,<br />

Gesundheit und Qualität, denen<br />

weiteres Marktwachstum bescheinigt<br />

wird und wo die niedersächsischen Angebote<br />

noch profilierter werden können. Aber<br />

das werden wir in enger Kommunikation<br />

mit den touristischen Leistungsträgern in<br />

Niedersachsen entwickeln.<br />

Namen und Nachrichten<br />

Zur Person<br />

Jörg Bode<br />

geboren am<br />

12. November<br />

1970 in Celle<br />

Seit 1989 ist Jörg Bode Mitglied der FDP; als<br />

Liberaler hat er bereits einige Posten in der<br />

Partei durchlaufen: vom Ratsherr in der<br />

Gemeinde Hambühren über den des Kreistagsabgeordneten<br />

bis zum Vorsitzenden des<br />

Finanzausschusses im Landkreis Celle.<br />

2003 wurde Bode in den Niedersächsischen<br />

Landtag gewählt. Von 2005 bis 2009 war er<br />

parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-<br />

Fraktion, im Februar 2009 folgte er Philipp<br />

Rösler als Fraktionsvorsitzender. Rösler nahm<br />

damals das Amt des Wirtschaftsministers an.<br />

Im Oktober der erneute Wechsel: Rösler wird<br />

Bundesgesundheitsminister, Bode ist seitdem<br />

Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit<br />

und Verkehr und stellvertretender Ministerpräsident<br />

des Landes.<br />

Jörg Bode ist gelernter Bankkaufmann und war<br />

bis zu seiner Wahl in den Niedersächsischen<br />

Landtag 2003 als Firmenkundenbetreuer bei<br />

der Deutschen Bank in Hannover tätig. Er ist<br />

verheiratet und lebt mit seiner Frau und dem<br />

gemeinsamen Sohn in Celle.<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 9


Namen und Nachrichten<br />

10<br />

Shop-Betreiber<br />

beklagen<br />

Missbrauch des<br />

Widerrufsrechts<br />

ONLINEHANDEL Käufer senden über das Internet<br />

georderte Ware häufig wieder zurück.<br />

Eine Umfrage des Deutschen Industrie-<br />

und Handelskammertags<br />

(D<strong>IHK</strong>) und des Gütesiegelanbieters<br />

Trusted Shops unter rund<br />

400 Online-Shop-Betreibern ergab,<br />

dass jeder siebte über<br />

das Internet erworbene Artikel<br />

innerhalb der zweiwöchigen Widerrufsfrist<br />

zurückgesendet wird.<br />

80 Prozent derbefragten Internethändler<br />

klagen über Missbrauch des<br />

Rückgabe- und Widerrufsrechts.<br />

Insbesondere anlassbezogene Produkte wie<br />

Urlaubsartikel oder Tauf- und Abendkleider<br />

machen den Onlinehändlern zu schaffen.<br />

Kunden bestellen und nutzen die Ware<br />

für ihre Zwecke, um sie anschließend in<br />

teils schlechtem Zustand an den Händler<br />

zurückzuschicken. Das führt dazu, dass Internetversender<br />

einige Produkte komplett<br />

aus ihrem Angebot nehmen. Leidtragende<br />

sind neben den geschädigten Händlern die<br />

seriösen Kunden. Sie haben weniger Auswahl<br />

– oder müssen höhere Preise in Kauf<br />

nehmen.<br />

Verboten ist der Praxistest für gekaufte Ware<br />

nicht. Es darf zurückgesendet werden,<br />

wenn die Produkte keine starken Gebrauchsspuren<br />

aufweisen. Bislang können<br />

Händler allerdings einen Wertersatz von<br />

Kunden einfordern, wenn die Ware genutzt<br />

Immer aktuelle<br />

Öffnungszeiten<br />

SOFTWARE Unter dem Namen dynOZ bietet<br />

das Unternehmen SengaServ aus St. Dionys<br />

ein Programm an, mit dem Betreiber von<br />

Webseiten ihre Öffnungs-, Kurs- oder Trainingszeiten<br />

jederzeit selbstständig und<br />

leicht aktualisieren können sollen. Spezielle<br />

Internetkenntnisse sind laut SengaServ<br />

nicht nötig. Das Programm dynOZ muss<br />

einmalig in den bestehenden Internetauftritt<br />

eingebettet und kann dann intuitiv bedient<br />

werden. Es verfügt über Schnittstellen<br />

zu sozialen Netzwerken wie twitter und Facebook<br />

und zu Smartphones wie dem iPho-<br />

worden ist und sich ihr Zustand dadurch<br />

verschlechtert hat. Der Europäische Gerichtshof<br />

aber drängt darauf, die Verbraucherrechte<br />

weiter zu stärken – die Händler<br />

könnten es in Zukunft deutlich schwerer<br />

haben, gegen diese Leih-Kulturvorzugehen.<br />

Der D<strong>IHK</strong> fordert deshalb, das Widerrufsrecht<br />

zu beschränken: Bücher und Hygieneartikel<br />

etwa solle die EU gänzlich ausnehmen.<br />

Außerdem solle sich die Bundesregierung<br />

auf europäischer Ebene für einen<br />

umfassenden Wertersatzanspruch der Onlinehändler<br />

einsetzen. mw<br />

ne.Insbesondere Stammkunden sollen<br />

auf diese Weise<br />

über aktuelle Änderungen,<br />

zum Beispiel der Öffnungszeiten<br />

eines Geschäfts oder den Kurszeiten<br />

eines Fitnessstudios, aber auch zu<br />

Sonderangeboten informiert werden können.<br />

Betreiber kleiner Internetseiten kostet<br />

dieser Service laut SengaServ nichts. red<br />

¸ www.dynoz.de<br />

»Unsere Wirtschaft«<br />

stellt vor:<br />

Online-Shop<br />

des Monats<br />

Name: www.baender24.de<br />

Gegründet: 21. Juli 2008<br />

Von: Christian Felsmann<br />

In: Winsen / Luhe<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 5<br />

Idee: Eher durch Zufall kahmen wir auf<br />

das Produkt ‚Gurtband’. Es gab in<br />

diesem Bereich kaum Anbieter und<br />

daher entschlossen wir uns, einen Online-Shop<br />

zu eröffnen.<br />

Software: PlentyMarkets<br />

Das bekommen die Kunden im Shop: Die<br />

günstigsten Gurtbänder Deutschlands,<br />

ca. 1.000 verschiedene Produkte.<br />

Das ist seit der Gründung passiert: Die<br />

Lagerfläche hat sich verzehnfacht und<br />

wir haben mittlerweile 5 Mitarbeiter.<br />

So viele finden zu uns: Bisher über 6.500<br />

zufriedene Kunden, davon viele Stammkunden.<br />

Ziel: Wir wollen zum größten Anbieter<br />

für Gurtbänder in Deutschland werden<br />

und weitere Arbeitsplätze schaffen.<br />

Verkaufen im Internet bedeutet… den<br />

Markt und die Trends stets beobachten,<br />

denn der Kunde ist König!<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2009<br />

FOTOS: MEV, GHS, JAN FELBER - FOTOLIA, APPLE INC.,


Neues von REACH<br />

CHEMIKALIENRECHT Die bislang umfassendste<br />

Harmonisierung des europäischen<br />

Chemikalienrechts durch die Verordnungen<br />

zu CLP (Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung<br />

von Stoffen und Gemischen) und<br />

REACH (Registrierung, Bewertung, Zulassung<br />

und Beschränkung von Stoffen) betrifft nicht<br />

nur Hersteller und Importeure von chemischen<br />

Stoffen, sondern auch weitere Akteure<br />

der Lieferkette. Kleine und mittlere Unternehmen<br />

sind häufig als Händler oder<br />

nachgeschaltete Anwender an neue Informationspflichten<br />

gebunden.<br />

Am 1. Dezember dieses Jahres laufen bereits<br />

erste Fristen im Rahmen von CLP und<br />

REACH ab. Auskunft darüber gibt auch die<br />

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und<br />

Arbeitsmedizin auf<br />

¸ www.reach-clp-helpdesk.de<br />

Insgesamt 38 Stoffe sind derzeit auf der<br />

REACH-Kandidatenliste. Sie ist inklusive<br />

Hintergrunddokumente auf derWebsite der<br />

Europäischen Chemikalienagentur ECHA<br />

verfügbar. Wer über neue Stoffe auf der Liste<br />

und über Konsultationen im Vorfeld der<br />

Aufnahme informiert werden möchte, soll-<br />

Namen und Nachrichten<br />

te die ECHA-Pressemitteilungen<br />

abonnieren. Dazu<br />

genügt eine E-Mail an<br />

¸info@echa.europa.eu<br />

Verpflichtungen, die die REACH-Verordnung<br />

Herstellern, Importeuren und Händlern<br />

von chemischen Stoffen aufbürdet, lassen<br />

sich nun auch auf Deutsch recherchieren.<br />

Die ECHA hat den REACH-Navigator<br />

jetzt in deutscher Sprache freigeschaltet.<br />

Der Navigator fragt etwa danach, ob ein<br />

Stoff hergestellt oder eingeführt wird, welches<br />

Gewicht der Stoff hat,wofür erverwendet<br />

wird und ob er als gefährlich eingestuft<br />

ist. Auf Basis der jeweiligen Antworten gibt<br />

der Navigator anschließend für jeden Stoff<br />

eine Liste von Pflichten aus. lud<br />

10/2009 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 11


Namen und Nachrichten Landkreis Uelzen<br />

Innere Werte: Rübenmanager<br />

Georg Sander zeigt den süßen Kern<br />

der Frucht. Auf einem Feld in<br />

Natendorf wird gerade gerodet.<br />

UELZEN Wie viele Rüben roden die Bauern?<br />

Wie viel Zucker enthalten die Rüben? Georg Sander errechnet,<br />

was das Uelzener Werk der Nordzucker AG in der Kampagne produziert.<br />

Dazu benötigt er jede Menge Zahlen – und viel Geduld.<br />

Rollen die Rüben auf den Hof des Nordzucker-<br />

Werks, ist eigentlich schon alles klar. Ihre Anzahl,<br />

ihre Größe und ihr Gewicht, äußere<br />

Qualität heißt das unter Fachleuten. Und ihr<br />

Zuckeranteil, die innere Qualität. Alles zusammen<br />

entscheidet, wie viel Zucker das<br />

Werkwährend derlaufenden Kampagne produziert.<br />

Nach dem Dreikönigstag, etwa dann<br />

endet die Ernte, weiß es jeder. Georg Sander<br />

muss es schon jetzt wissen.<br />

Georg Sander ist Rübenmanager des Uelzener<br />

Nordzucker-Werks, aber man könnte ihn<br />

auch Hellseher nennen. Oder besser Forscher.<br />

Denn Sander bemüht nicht die Glaskugel,<br />

um Rübenmenge und Zuckergehalt<br />

der Frucht zu schätzen, sondern die Zahlen,<br />

die ihm Landwirte und Überwachungssysteme<br />

in der Fabrik ständig liefern. Die Wettervorhersage<br />

tut das Übrige. Denn Rüben mögen<br />

kalte Nächte und warme Tage. Ein feuchterBoden<br />

und Sonne treibt die Photosynthese<br />

voran – und von diesem biochemischen<br />

Prozess hängt es ab,wie viel Zuckerdie Pflanzen<br />

einlagern. So schließt sich der Kreis.<br />

12<br />

Süße Aussichten<br />

Rund 2.500 Landwirte aus ganz Norddeutschland<br />

beliefern die Uelzener Fabrik, von<br />

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern<br />

überBrandenburg bis Niedersachsen.<br />

Früher einmal gab es zehn Fabriken in<br />

diesem Gebiet. Doch die geringen Kapazitäten<br />

rentierten sich irgendwann nicht mehr.<br />

Mit der deutschen Einheit und zahlreicher<br />

Fusionen verschwanden viele Produktionsstätten<br />

– und Uelzen wuchs. Etwa 2,13 Millionen<br />

Tonnen Rüben verarbeitet das hiesige<br />

Werk während der laufenden Kampagne zu<br />

Zucker, rechnet Sander. Das reicht, um den<br />

süßen Hunger von zehn Millionen Bundesbürgern<br />

zu stillen.<br />

Im Minutentakt passieren LKW die Waage in<br />

der Hofeinfahrt. Rund um die Uhr fahren sie<br />

ein, rund 880 Fahrzeuge täglich. Sie identifizieren<br />

sich per Barcode: DerZettel mit den<br />

schwarzen Strichen speichert Anbauer und<br />

Herkunft der gelieferten Rüben, wie einen<br />

Parkschein hält der Fahrer ihn in das Lesegerät.<br />

Ein Greifarm entnimmt etwa ein Dutzend<br />

Früchte von der Ladefläche.<br />

»Standort<br />

aktuell«<br />

Uelzen<br />

Landkreis Uelzen<br />

Größe in qkm: 1.454<br />

Einwohner: 94.428<br />

Beschäftigte: 24.476<br />

Unternehmen (<strong>IHK</strong>): 5.427<br />

Ausb.Verhältn. (<strong>IHK</strong>): 938<br />

Hier, in der Probestation, passiert im Kleinen,<br />

was sich anschließend in der Fabrik im Großen<br />

wiederholt. Maschinen waschen die Rüben,<br />

entfernen mitgelieferte Erde, Steine und<br />

das Grün am Kopf. Rund zehn Prozent des<br />

Bruttogewichts fällt auf diese Weise weg.<br />

Dann schneiden rotierende Messer die<br />

Früchte ein; abfallende Schnitzel werden zu<br />

einem zähflüssigen bräunlichen Brei gequirlt.<br />

Jetzt geht es ans Eingemachte: Wie viel Zucker<br />

steckt in der Rübe? Zwischen 14 und 21<br />

Prozent kann dieser Wert schwanken. Gemessen<br />

werden aber auch die Anteile von<br />

den so genannten Nicht-Zuckerstoffen, Salzen<br />

und Stickstoff. In der Probestation zeigt<br />

sich,wie viel Geld die Landwirte für ihre Rüben<br />

bekommen, denn Nordzucker rechnet<br />

die Werte auf die gesamte Liefermenge hoch.<br />

Und hier kommt heraus, ob Georg Sander<br />

mit seiner Prognose richtig liegt.<br />

Der so genannte Ertragserwartungsfaktor ist<br />

es, um den sich alles dreht. Sander legt das<br />

fünfjährige Mittel zugrunde, die durchschnittliche<br />

Rübenmenge und den durch-<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: NESS, KOHL/<strong>IHK</strong>


Die Mischung macht’s: Produktionsmeister Lothar Steinmann kontrolliert den Inhalt der Kristallisatoren.<br />

schnittlichen Zuckergehalt der vergangenen<br />

fünf Jahre. Im Frühjahr werden die Felder<br />

bestellt, ab August Proberodungen gemacht.<br />

Dann kalkuliert der Rübenmanager: Erwartet<br />

er einen geringeren Zuckerertrag gegenüber<br />

dem Mittel, ist der Ertragserwartungsfaktor<br />

zum Beispiel 0,99; erwartet er Zuwächse,<br />

kann der Ertragserwartungsfaktor<br />

bei 1,1 liegen. 1,1 betrug der Wert 2009, einem<br />

Rekordjahr. Die laufende Kampagne<br />

sieht nicht ganz so gut aus. Vor allem die extreme<br />

Witterung, der lange, sehr kalte Winter,<br />

der heiße Sommer und ein fast durchgehend<br />

nasser August ließen Georg Sander<br />

0,99 vorhersagen.<br />

„Die Zahlen müssen belastbar sein“, sagt Sander.<br />

Denn davon hängen die weiteren Schritte<br />

in der Zuckerfabrik ab: Die Anzahl der<br />

Kochvorgänge zum Beispiel und die Auslagerung<br />

des fertigen Zuckers, wenn die Silos<br />

an ihre Grenzen stoßen. 230.000 Tonnen<br />

Zuckerkönnen auf dem Gelände lagern, produziert<br />

wurden in der vorigen Kampagne<br />

aber über 100.000 Tonnen mehr – LKW<br />

transportierten den Überschuss in fremde<br />

Anzeigenschluss: 15. 10.<br />

Lager. So etwas muss geplant werden. Denn<br />

wenn die Produktion einmal läuft, dann läuft<br />

sie. Einfach anhalten kann man die Maschinen<br />

nicht.<br />

Sind die Rüben gewaschen und zu fingerlangen<br />

Sticks geschnitten, werden sie zusammen<br />

mit heißem Wasser in die Extraktionstürme,<br />

riesige Stahlbehälter, gepumpt. Hier<br />

platzen die Zellen,Zuckerwird frei. Die ausgelaugten<br />

Schnitzel werden zu Pellets gepresst<br />

und als Futtermittel verkauft; das Wasser-Zucker-Gemisch,<br />

der so genannte Rohsaft,<br />

geht in die Filtration: Salze und Stickstoff<br />

müssen heraus. Was übrig bleibt, heißt<br />

Dünnsaft. Zu dünn ist das Gemisch, denn am<br />

Ende soll schließlich trockener, rieselfeiner<br />

Zucker stehen und keine Suppe. In sieben<br />

hintereinandergeschalteten Kesseln verdampft<br />

das Wasser – im letzten liegt<br />

die Zuckerkonzentration bereits bei<br />

80 Prozent. Dicksaft heißt das, was<br />

hier herauskommt. Im Unterdruck<br />

und unterZugabe von Kristallen wird<br />

er weiter gekocht, die Zentrifuge schleudert<br />

den übrigen Saft ab. Heraus kommen<br />

Namen und Nachrichten<br />

im Schnitt 0,73 Millimeter große Zuckerkristalle.<br />

Die Schritte lassen sich zwar einzeln erklären,<br />

können aber nicht voneinander getrennt werden.<br />

„Hier hängt alles mit allem zusammen“,<br />

erläutert Lothar Steinmann, Produktionsmeister<br />

im Werk. Die heiße Luft, zu der das<br />

Wasserverdampft, trocknet die Rübenschnitzel,<br />

bevor sie gepresst werden. Auch für die<br />

Kristallisation wird er gebraucht. Das Blatt<br />

derZuckerrübe wird als Kraut Viehfutter beigemischt;<br />

Steine kann das Werk an Bauunternehmen<br />

verkaufen.<br />

180 Tage benötigen die Zuckerrüben um auszureifen.<br />

Mitte Oktober sei die beste Erntezeit,<br />

sagt Georg Sander. Es können aber nicht alle<br />

Landwirte zum gleichen Zeitpunkt roden,<br />

das lassen die Abläufe in der Fabrik – und<br />

letztlich auch der Verkehr auf den Straßen –<br />

nicht zu. Deshalb legen Georg Sanderund seine<br />

Mitarbeiter im Rübenbüro genau fest, wer<br />

wann liefert. Und werwann wie viel bekommt.<br />

Diejenigen, die zu Beginn der Kampagne die<br />

Rüben aus der Erde holen, erhalten einen<br />

Ausgleich für die geringere Rübenmenge und<br />

Zuckerkonzentration. Aufgrund festerQuoten<br />

bekommen alle einen garantierten Mindestpreis<br />

– im Gegensatz zum handelbaren Getreide<br />

ein relativ sicheres Geschäft.<br />

Rund 200.000 Tonnen weniger Rüben gegenüberdervorigen<br />

Kampagne befürchtet Georg<br />

Sander derzeit. Die ersten Rodungen haben<br />

diese Zahlen bestätigt. Sie liegen aber immer<br />

noch im Fünf-Jahres-Schnitt des Rübenertrags.<br />

„Und? Was machen die Rüben?“ Die Kollegen<br />

flachsen Georg Sander an. Vor allem zu Beginn<br />

der Kampagne, wenn sich Sanders<br />

Prognosen so schnell ändern können wie<br />

das Wetter. „Wachsen“ sagt er dann und<br />

lächelt. Ein paar Sonnentage können<br />

viel bewirken. Und die beste Erntezeit<br />

kommt ja erst noch. Christina Kohl<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 13


Namen und Nachrichten<br />

14<br />

Landkreis Uelzen<br />

BAD BODENTEICH Im Werkhaus von Eva und Holger Danneberg räumen<br />

behinderte und gesunde Menschen auf: auf Schreibtischen, in Buchläden – und mit Vorurteilen.<br />

Grüne Ordnungshüter<br />

Eva und Holger Danneberg hatten fast ein<br />

schlechtes Gewissen, einen reinen Computer-<br />

Arbeitsplatz einzurichten. Das Ehepaar aus<br />

Suhlendorf wollte es niemandem so recht zumuten,<br />

täglich acht Stunden am Bildschirm<br />

zu sitzen. Das war vor fast 20 Jahren – und<br />

der Beginn ihrer Werkhaus-Serienproduktion.<br />

Eva und Holger Danneberg<br />

fingen an, Schreibtischablagen,<br />

Stehsammler und<br />

Stifthalter aus MDF-Platten<br />

herzustellen. Sie hatten gerade<br />

ihre erste CNC-Fräsmaschine<br />

gekauft – nun<br />

suchten sie jemanden, der<br />

die Schnittprogramme am<br />

Rechner erstellt.<br />

Mittlerweile arbeitet die<br />

Werkhaus GmbH etwas ver-<br />

»Vor Ort«<br />

Werkhaus GmbH<br />

»Für mich steht<br />

der Mensch<br />

im Vordergrund«<br />

Eva Danneberg (50),<br />

Geschäftsführerin<br />

steckt im Industriegebiet von Bad Bodenteich.<br />

Viel Grün umgibt das sechs Hektargroße<br />

Gelände, auf dem frühereinmal LKWvom<br />

Bundesgrenzschutz repariert wurden. Ein Lageplan<br />

am Parkplatz erleichtert die Orientierung<br />

– bei rund 6.000 Quadratmetern Hallenfläche<br />

ist es gar nicht so einfach, die Gebäude<br />

zu finden, wo man<br />

hinwill.<br />

In den Anfängen der Werkhaus-Geschichte<br />

mussten<br />

Eva und HolgerDanneberg<br />

nur aus ihrer Haustür herausgehen,<br />

um zu arbeiten.<br />

Die ersten Ordnungshilfen<br />

produzierten sie gleich nebenan<br />

in der alten Steinfabrik,<br />

in der sie wohnen. Sie<br />

hatten außerdem eine Ka-<br />

leidoskop-Manufaktur eingerichtet, formten<br />

Bienenwachskerzen, stellten Keramik her.<br />

„Mein Mann ist eherderKreative von uns beiden,<br />

das Kunsthandwerkliche liegt ihm einfach“,<br />

sagt Eva Danneberg. Sie ist gelernte Erzieherin<br />

und heute fürdie Verwaltung im Unternehmen<br />

zuständig.<br />

Nicht nur ihr Arbeitsplatz hat sich im Laufe der<br />

Zeit verändert. Mittlerweile beschäftigt das<br />

Werkhaus rund 120 Mitarbeiter. Die Ordnungshüter,<br />

mit denen die Geschichte 1991<br />

anfing,zählen zu den Klassikern im Produktkatalog.<br />

Sie sind nach wie vor begehrt. „Ich<br />

denke, das hat mehrere Gründe“, sagt Eva<br />

Danneberg. Zunächst sei da die Gestaltung:<br />

Die Ablagen und Boxen sind schlicht, praktisch<br />

und stabil; die meisten gibt es in natur,<br />

goldgelb, dunkelrot und dunkelgrau. Außerdem<br />

schätzen viele Kunden den Recycling-<br />

Auf Kunst sitzen: Der Photohocker<br />

ist einer der Bestseller des<br />

Werkhauses. Er lässt sich auch<br />

mit eigenen Motiven bedrucken.<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: KOHL/<strong>IHK</strong>


Aspekt. Vorwiegend Resthölzer werden wie<br />

eine dicke Pappe zu Faserplatten gepresst.<br />

Das macht das Material widerstandsfähig –<br />

und relativ günstig.<br />

„Die Idee ist einfach pfiffig“, sagt Eva Danneberg.<br />

Die Platten werden nicht geklebt, sondern<br />

ineinandergesteckt. Das schont die Umwelt<br />

und spart Platz: Die Produkte lassen sich<br />

zusammengelegt als Stapel verschicken und<br />

immer wieder neu auf- und abbauen. Zuletzt<br />

nennt Eva Danneberg das Image des Unternehmens,<br />

das das Werkhaus sehr offen kommuniziert.<br />

„Grün und integrativ“ beschreibt<br />

es die Gründerin und Geschäftsführerin.<br />

Die Arbeit mit dem natürlichen Rohstoff Holz,<br />

Greenpeace-Strom aus erneuerbaren Energien<br />

und das neu genutzte Firmendomizil in<br />

der <strong>Lüneburg</strong>er Heide sind ganz nach dem<br />

Geschmack derWerkhaus-Gründer. Und mit<br />

ihrer Kollektion zeigen sie, dass ökologisch<br />

lange nicht langweilig ist – sondern im Gegenteil<br />

geradezu Voraussetzung für funktionales<br />

Design sein kann. Der Photo-Hocker ist einer<br />

der Bestseller des Werkhauses: vier rechtecki-<br />

ge ineinandergesteckte Platten als<br />

Korpus und eine quadratische<br />

obendrauf, gewissermaßen als<br />

Deckel. Kompliziert ist bei diesem<br />

Möbelstücknurdie Auswahl:<br />

Er ist in so vielen Designs zu haben,<br />

dass der Katalog nur einige Varianten<br />

zeigt: von derTelefonzelle über die Ampel bis<br />

zum Blumenmuster.<br />

Dieses Prinzip – einfach, abertrotzdem vielfältig<br />

– zieht sich durch die gesamte Produktpalette.<br />

Auch Boxen fürKosmetiktücher, Papierkörbe<br />

und Mappen sind mit unterschiedlichsten<br />

Drucken zu haben.<br />

Integrativ ist das Werkhaus deshalb,weil hier<br />

körperlich und seelisch behinderte Menschen<br />

mit gesunden zusammenarbeiten. Und zwar<br />

von Beginn an. Einer der ersten Mitarbeiter,<br />

»Ökologisch<br />

muss lange<br />

nicht langweilig<br />

heißen«<br />

der, der für die CNC-Fräsmaschine zeichnete,<br />

ist gehandicapt – und immer noch im Unternehmen.<br />

Rund 20 Prozent der Mitarbeiter<br />

haben körperliche oder seelische Einschränkungen.<br />

„Im Laufe derZeit haben wir immer<br />

mehr Behinderte eingestellt“, sagt Eva Danneberg.<br />

Die Inhabersind von dieserMischung<br />

überzeugt. „FürBehinderte ist es toll, auch mit<br />

Nicht-Behinderten zusammenzuarbeiten“,<br />

berichtet die Pädagogin. Und ihrerErfahrung<br />

nach gehen die Beschäftigten<br />

viel sozialer und umsichtiger<br />

miteinander um.<br />

Eva Danneberg weiß um die Vorbehalte<br />

vieler Unternehmer behinderte<br />

Menschen einzustellen. Sie befürchten<br />

geringere Produktivität und größeren organisatorischen<br />

Aufwand. Danneberg hält<br />

dagegen: „Behinderte schätzen ihre Arbeit<br />

viel mehr als andere.“ Aber sie sagt auch:<br />

„Ohne die Zuschüsse öffentlicher Stellen<br />

rechnet sich die Beschäftigung nicht.“ Letztlich<br />

hinterfragt sie – als Geschäftsfrau und<br />

als Pädagogin –, wer welche Qualitäten hat.<br />

„Für mich steht nicht die Behinderung im<br />

Vordergrund, für mich steht der Mensch im<br />

Vordergrund.“<br />

Namen und Nachrichten<br />

Klassiker: Die Ordnungshilfen zählen zu den ersten Werkhaus-Produkten. Sie sind immer noch begehrt.<br />

Auch wenn er noch kein Produkt im Werkhaus<br />

bestellt hat – fast jeder wird schon einmal<br />

die praktischen Stecksysteme gesehen<br />

haben. Fast 70 Prozent ihrer Produktion fällt<br />

auf Verkaufsdisplays, berichtet Eva Danneberg.<br />

In ihnen präsentieren Händler Bücher,<br />

Spielsachen oder Schreibwarenartikel.<br />

Dabei hat das Werkhaus darin zunächst seine<br />

eigenen Produkte gezeigt. Auf Messen<br />

fehlten ihnen die passenden<br />

Möbel, deswegen<br />

haben sie einfach<br />

selbst welche gebaut.<br />

Mitbewerber wurden<br />

dann plötzlich zu<br />

neuen Kunden. Ihnen<br />

gefielen die<br />

Displays aus Holzfaserplatten<br />

so gut,<br />

dass sie gleich eigene<br />

in Auftrag gaben.<br />

Mittlerweile<br />

ist das Werkhaus<br />

Marktführer für<br />

Kinderbuch-Verkaufsdisplays.<br />

Christina Kohl<br />

Hingucker:<br />

Werkhaus-<br />

Verkaufsdisplays<br />

für<br />

Kinderbücher.<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 15


Namen und Nachrichten<br />

16<br />

<strong>IHK</strong> gratuliert<br />

… folgenden Betrieben<br />

zum Jubiläum und<br />

wünscht ihnen für ihre<br />

weitere Tätigkeit<br />

guten Erfolg:<br />

1960 1960<br />

1985<br />

1985<br />

50 Jahre:<br />

Ingenieurgesellschaft<br />

Heidt & Peters<br />

mit beschränkter Haftung<br />

Celle (1. Oktober)<br />

25 Jahre:<br />

Haus & Grundbesitz<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

<strong>Lüneburg</strong> (16. Oktober)<br />

Johann-Bernd Schulze, Hotel Pferdeschulze<br />

Hitzacker (19. Oktober)<br />

Dipl.-Ing. (FH) W. Suhr GmbH<br />

Soltau (21. Oktober)<br />

Edgar Göring, Finanz- und Lohnbuchhaltung<br />

Buchholz (22. Oktober)<br />

Werner Vollmer, Fuhrunternehmen<br />

Königsmoor (25. Oktober)<br />

Erika Vogel, Schülertransporte<br />

Eschede (28. Oktober)<br />

Peter Quicker<br />

Zerstörungsfreie Materialprüfung<br />

Celle (28. Oktober)<br />

Karsten Stegen<br />

Versicherungsvermittlung<br />

Betzendorf (1. November)<br />

Reifen-Reichel Gabriele Reichel e.K.<br />

Bad Bevensen (1. November)<br />

Elisabeth Fricke, Fußpflege<br />

Meine (1. November)<br />

Hartmut Denzer, Versicherungen<br />

Müden (1. November)<br />

Uwe Dierking, Omnibusbetrieb<br />

Gilten (1. November)<br />

Kastendieckhaus<br />

Steuerberatungsgesellschaft m.b.H.<br />

Walsrode (1. November)<br />

Christiane Pioch, Antiquitäten<br />

Celle (1. November)<br />

Hans-Dieter Kremling, Käfer-Tuning<br />

Nienhagen (1. November)<br />

Mineralöl Freytag GmbH<br />

Soltau (1. November)<br />

Arbeitsjubiläen: Urkunden für Ihre Mitarbeiter können<br />

Sie unter Tel.: 04131 - 742-102 (Bärbel Doneck) bestellen.<br />

www.ihk-lueneburg.de ¸ Dok.-Nr. 8434<br />

Neue Verbindung: Willi Meyer (2. v. r.) und seine Leute bauen 1948 eine Brücke über die Wipperau.<br />

150 Jahre Willi Meyer Bauunternehmen GmbH, Uelzen<br />

Mey(st)erhafte Baukompetenz seit 1860<br />

Einer handschriftlichen Notiz<br />

auf der Titelseite des Lohnbuches<br />

von 1927 ist es zu verdanken,<br />

dass der 1. Oktober 1860<br />

als Gründungsdatum aktenkundig<br />

ist. An diesem Tag öffnet<br />

Maurermeister Jürgen Heinrich<br />

Meyer in Batensen im Landkreis<br />

Uelzen seinen Betrieb.<br />

1900 übergibt der Gründer den Betrieb<br />

seinem Sohn Karl Heinrich<br />

Adolf, der mit Baustoffen handelt,<br />

Reparaturarbeiten, Gebäudebauten<br />

und den Ausbau von Verkehrswegen<br />

übernimmt. Dank des engen<br />

persönlichen Zusammenhalts<br />

zwischen Inhaber und Mitarbeitern<br />

übersteht das Familienunternehmen<br />

den Ersten Weltkrieg und<br />

die Inflation der 20er-Jahre – und<br />

expandiert.<br />

Willi Meyer, Sohn von Karl Meyer<br />

und späterer Namensgeber des<br />

Unternehmens, unterstützt seinen<br />

Jürgen H.<br />

Meyer<br />

1860 - 1903<br />

Karl H. A.<br />

Meyer<br />

1903 - 1945<br />

Willi<br />

Meyer<br />

1945 - 1958<br />

Vater in den Geschäften. Doch er<br />

muss bald an die Front. Erst nach<br />

dem Dienst im Zweiten Weltkrieg<br />

und Gefangenschaft übernimmt er<br />

das Familienunternehmen.<br />

Umso schlimmer wiegt der plötzliche<br />

Tod Willi Meyers 1958: Sein<br />

Sohn Werner ist zu diesem Zeitpunkt<br />

erst 14 Jahre alt. Deshalb<br />

stellt Fritz Becker als neuer Geschäftsführer<br />

und späterer Mitinhaber<br />

die Weichen von MEYER<br />

Bau. Werner Meyer absolviert sein<br />

Studium zum Diplom-Ingenieur<br />

und tritt danach in vierter Generation<br />

in das Unternehmen ein.<br />

Ende der 70er-Jahre bezieht die Firma<br />

ein 23.000 Quadratmeter großes<br />

Gelände am heutigen Standort<br />

in der Uelzener Seebohmstraße.<br />

Becker überträgt Mitte der 90er-<br />

Jahre die Geschäftsführung seinem<br />

Sohn Hans-Jochen, der die Unternehmensgruppe<br />

MEYER gemein-<br />

Fritz<br />

Becker<br />

1959 - 1994<br />

H.-J.<br />

Becker<br />

1994 - 2006<br />

sam mit Werner Meyer bis 2006<br />

führt. Dann ordnen die Familien<br />

Becker und Meyer ihre Gesellschafteranteile<br />

neu: Ab sofort ist Werner<br />

Meyer alleiniger Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Gruppe.<br />

Seit gut zwei Jahren liegt das Unternehmen<br />

nun in den Händen der<br />

fünften Generation: Seit 1. Mai<br />

2008 leiten Per-Carsten Meyer und<br />

Holger Horn die Geschäfte. Der Betrieb<br />

ist mit mehreren Standorten<br />

vornehmlich im norddeutschen<br />

Raum aktiv. „Wir freuen uns auf die<br />

Herausforderung, die erfolgreiche<br />

Geschichte des Unternehmens<br />

fortzuführen“, so Per-Carsten Meyer<br />

und Holger Horn. Sie bauen auf<br />

die langjährige Kompetenz ihrer<br />

rund 200 Mitarbeiter. Und auch<br />

um Nachwuchskräfte kümmern sie<br />

sich: Jährlich lernen zehn Auszubildende<br />

kaufmännische und gewerblich-technische<br />

Berufe. sgt<br />

Werner<br />

Meyer<br />

1973 - 2008<br />

Per-Carsten<br />

Meyer<br />

Seit 2008<br />

Holger<br />

Horn<br />

Seit 2008<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: PRIVAT


Namen und Nachrichten<br />

Innovationsbotschafter 2010<br />

Peter Hatecke<br />

Geschäftsführer<br />

Hatecke GmbH<br />

Die Hatecke GmbH aus dem an der Unterelbe<br />

gelegenen Drochtersen ist ein führender<br />

Hersteller von Freifall-Rettungsbooten. 1903<br />

gründete Wilhelm Hatecke, Urgroßvater von<br />

Peter Hatecke, eine Bootswerft, die sich auf<br />

den Bau und die Reparatur von Holzbooten<br />

konzentrierte. Späterwurden hochwertige Segelyachten<br />

vom Typ Hornet gebaut. Seit Anfang<br />

der Achtzigerjahre konzentriert sich das<br />

Unternehmen auf die Produktion von Rettungsbooten<br />

aus glasfaserverstärktem Kunststoff<br />

(GFK). Damit begann die Expansion.<br />

Hate-cke-Rettungsboote und -Aussetzvorrichtungen<br />

kommen weltweit auf Handels- und<br />

Kreuzfahrtschiffen zum Einsatz. Peter Hatecke<br />

führt das Familienunternehmen in der<br />

vierten Generation – seine drei Söhne stehen<br />

bereits in den Startlöchern. Derzeit werden<br />

rund 150 Personen in der Produktionsfirma<br />

und im After Sales beschäftigt.<br />

Welche Stärken Ihres Unternehmens waren für Sie<br />

in der Krise besonders wertvoll?<br />

Unsere hohe Eigenmittelausstattung,<br />

die uns<br />

unabhängig von Fremdfinanzierungen<br />

machte;<br />

außerdem ein hoherAuftragsbestand,<br />

so dass wir<br />

Stornierungen abfedern<br />

konnten. Wirsind im Übrigen<br />

nicht einseitig von<br />

einzelnen Marktsegmenten abhängig.<br />

War es dabei von Vorteil für Sie, ein Unternehmen<br />

mit einer gewachsenen familiären Struktur<br />

zu führen?<br />

Langjährig gewachsene Familienunternehmen<br />

haben historisch bedingt eine hohe Eigenmittelausstattung.<br />

Auch ist die Identifikation der<br />

Mitarbeiter mit dem Unternehmen sehr hoch.<br />

Was haben Sie aus bisherigen Krisen für Ihr<br />

Unternehmen gelernt?<br />

Wir sind aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen.<br />

Denn in Krisen wirft man nicht notwendigen<br />

personellen oder finanziell belastenden<br />

Ballast über Bord. Der Vertrieb wird<br />

gestärkt. Man ist offener für neue Geschäftsideen.<br />

Gab es Märkte, die Sie überrascht haben oder<br />

die sich gegen den Trend entwickelt haben?<br />

Vermehrte öffentliche Aufträge haben einen<br />

Teil der Stornierungen kompensiert. Öffentliche<br />

Aufträge wirken<br />

stabilisierend bei Konjunkturschwankungen.<br />

Der Satz ‚Die Krise ist auch<br />

eine Chance’ wird in der<br />

letzten Zeit häufig benutzt.<br />

Konnten Sie eine Chance<br />

für sich entdecken?<br />

Ja, durch eine konsequente Personalpolitik<br />

und neue Produkt- bzw. Marktentwicklungen<br />

wurde das Unternehmen in der Krise gestärkt.<br />

Wie lautet Ihr Rezept für den Aufschwung?<br />

Immer offen sein für neue Herausforderungen<br />

und Veränderungen. Und keine Scheu<br />

haben vor personellen Konsequenzen.<br />

Anzeigenschluss:<br />

15 . Oktober<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 17


20<br />

Schwerpunkt Messe und Marketing<br />

Müssen wir da mitmachen? Die Frage, mit<br />

der Martin Schleinhege, PR-Berater und<br />

Gastautorunseres Marketing-Schwerpunkts<br />

seinen Beitrag beginnt, haben ihm schon<br />

viele Unternehmer gestellt. Schleinhege unterstützt<br />

sie dabei, neue Medien, insbesondere<br />

das so genannte Web 2.0, in ihre Marketingstrategie<br />

einzubetten. Die Frage bezieht<br />

sich aber häufig nicht nur auf diesen<br />

virtuellen Bereich, der für viele so unüberschaubar<br />

und abstrakt ist. Sie steht im Prinzip<br />

symbolisch fürdie Vorbehalte, die Händler,<br />

Hersteller und Dienstleister immer noch<br />

SPOT AN<br />

für Ihr Produkt<br />

Sie entwerfen Maschinen um in die Zukunft zu reisen? Oder zum Geld<br />

drucken? Nutzlos – wenn es niemand weiß. Zu werben heißt<br />

Dinge bekannt zu machen. Das ist auf vielen verschiedenen<br />

Wegen möglich. Und muss gar nicht mal teuer sein. Aber interessant.<br />

haben, wenn es darum geht, ihr Produkt zu<br />

vermarkten.<br />

Die Antwort, die Martin Schleinhege seinen<br />

Kunden gibt, hören einige gar nicht so gern:<br />

Für den Verbraucher, den Käufer oder Konsumenten,<br />

ist es unerheblich, ob ein Unternehmen<br />

ihn auf verschiedenen Kommunikationskanälen<br />

anspricht. Macht es das nicht,<br />

machen es andere. Insbesondere durch das<br />

Internet war Informationsbeschaffung noch<br />

nie so einfach wie heute.<br />

Das bedeutet aber auch: Macht man nicht<br />

selbst mit, besetzt die Konkurrenz den Platz:<br />

nicht nur im Internet, sondern auch ganz<br />

konventionell auf Plakaten, in Zeitungsanzeigen,<br />

im Fernsehen oderRadio, auf Messen. SXC,<br />

Letztlich entscheidet der Kunde, wo er sich<br />

aufhält. Was er dort liest oder hört, können<br />

Sie mitentscheiden.<br />

KOELNMESSE,<br />

Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen<br />

einen Einstieg ins Marketing bieten, um Ihr<br />

Unternehmen, Ihre Produkte oder Dienst-<br />

KETTWIG-MVH,<br />

leistungen ins rechte Licht zu rücken. Wir<br />

stellen Ihnen einen Messebauer und eine<br />

KATHRIN<br />

Kommunikationsagenturvor, die sich immer<br />

wieder neu mit den Anforderungen ihrer FOTOS:<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

HMC / ZAPF, APPLE INC. BUSCH


Kunden auseinandersetzen und kreative<br />

Strategien entwickeln (Seite 22). Sie können<br />

– müssen aber selbstverständlich nicht – diverse<br />

Online-Plattformen einschließen. Das<br />

hängt letztlich von IhrerZielgruppe ab. Stellen<br />

Sie sich die verschiedenen Werbekanäle<br />

einfach als Räume innerhalb eines Hauses vor<br />

– und gehen Sie dorthin, wo Sie die Personen<br />

vermuten, die Sie ansprechen möchten.<br />

Ekkehardt Busch reist häufig um die halbe<br />

Welt, um die Menschen zu sprechen, die ihm<br />

wichtig sind. Der Geschäftsführer des Seevetaler<br />

Druckmaschinenherstellers Gerhard<br />

Busch stellt seine Produkte regelmäßig auf<br />

Messen aus. Bei einem Export-Anteil von<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG<br />

rund 80 Prozent heißt das, auch mal nach<br />

China oder Chicago zu kommen, um die regionalen<br />

Vertreter und deren Kunden zu sehen.<br />

Denn ein persönliches Gespräch, eine<br />

gemeinsame Begutachtung der Maschinen,<br />

seien durch kein elektronisches Programm zu<br />

ersetzen, macht Ekkehardt Busch klar. Und<br />

ist die Reise noch so weit – auf einer der<br />

Hauptmessen der Branche nicht vertreten zu<br />

sein, komme dem geschäftlichen Exodus nahe:<br />

„Dann heißt es gleich, die Firma gibt’s<br />

nicht mehr.“ (Seite 24)<br />

Martin Schleinhege hat noch eine weitere Botschaft<br />

für Unternehmer: Werden Sie zum<br />

Freund IhrerKunden (Seite 26). Versetzen Sie<br />

Schwerpunkt<br />

sich in die Lage der Personen, die Ihre Produkte<br />

oderDienstleistungen kaufen odersich<br />

fürsie interessieren. Was erwarten sie? Wo suchen<br />

sie die Ware? Worüber würden sie sich<br />

freuen? Welcher Zusatznutzen hebt Sie von<br />

der Konkurrenz ab? Wenn Sie das Internet<br />

hinzuziehen wollen, können Sie diese persönliche<br />

Ebene zum Beispiel über ein Blog, eine<br />

Art Tagebuch, herstellen. Sie berichten von<br />

Fragen, die Sie gelöst haben, von Sonderangeboten<br />

für Stammkunden,von Ihrem Alltag,<br />

der für viele wahrscheinlich überhaupt<br />

nicht alltäglich ist. Das ist eine Form von<br />

Marketing. Sie kostet nichts außer Zeit. Und<br />

kann ganz viel gewinnen. Christina Kohl<br />

21


22<br />

Schwerpunkt Messe und Marketing<br />

Grüne Welt: Aluminiumkonstruktion und Möbel eines<br />

Messestands können häufig wieder verwendet werden.<br />

Sie arbeiten in Winsen und Seevetal, haben Kunden aus der Nachbarschaft<br />

sowie aus dem gesamten Bundesgebiet. Und sie arbeiten auf einem Niveau,<br />

das sogar preisgekrönt ist. Die Kommunikationsagentur 77ps und der<br />

Messebauer Sommer bieten ihren Kunden mehr als nur Auftragserfüllung.<br />

Sie erforschen, was der Kunde braucht – und machen sich dann an die Arbeit.<br />

Geschmacksfrage:<br />

Die Broschüre zum<br />

Coaching-Projekt<br />

My Life soll<br />

Jugendlichen gefallen.<br />

Die Agentur<br />

um Holger Hansen<br />

(o.) befragte<br />

die Zielgruppe.<br />

Gelernter Tischler: Arne Petersen.<br />

Kreative(s) aus der Provinz<br />

Sie machen Werbung – aber nicht für sich. Vor<br />

allem Dienstleister – und dazu zählen die PRund<br />

Kommunikationsagenturen, die Messebauer<br />

und Veranstaltungsorganisatoren – erweitern<br />

ihren Kundenstamm häufig durch persönliche<br />

Empfehlungen. Klassische Mund-zu-<br />

Mund-Propaganda eben.<br />

Marketing-Fachleute gelten vielen als exzentrisch,<br />

dabei müssen sie eigentlich sehrzurückhaltend<br />

sein. Sie entwickeln zwar Ideen,<br />

verwirklichen sie, auf Papier, aus Holz oderdigital<br />

auf dem Bildschirm, stehen selbst jedoch<br />

im Hintergrund. „Der Kunde bestimmt wo es<br />

langgeht“, sagt Holger Hansen, Kreativdirektor<br />

der Agentur 77ps aus Winsen / Luhe. Der<br />

Unternehmer peile die Höhe des Umsatzes an<br />

oder das Level der Kundenzufriedenheit. Die<br />

Agentur erarbeitet Mittel und Wege, um die<br />

Ziele des Kunden zu erreichen.<br />

Holger Hansen ist studierter Kulturwissenschaftler<br />

und war lange in der Hamburger<br />

Agenturszene tätig. In 25 Jahren Berufserfahrung<br />

habe er alle Kundengruppen schon einmal<br />

gehabt, sagt er,von der lokal tätigen Non-<br />

Profit-Organisation bis zum weltweit agierenden<br />

Großkonzern. Und besonders im Mittelstand<br />

spürt er immerwieder Schwellenängste.<br />

„Wenn Firmeninhaber sich gerade im Bereich<br />

Marketing- und Strategieberatung externe Unterstützung<br />

suchen, haben sie oftmals die Befürchtung,<br />

dass ihnen das als Schwäche ausgelegt<br />

werden könnte“, erläutert Hansen: „Es<br />

handelt sich schließlich um einen Kernbereich<br />

der Unternehmensführung.“<br />

Wichtig sei es deshalb, ein Vertrauensverhältnis<br />

aufzubauen. DerKunde müsse wissen,was<br />

er an derAgentur hat und wofür sie steht, sagt<br />

HolgerHansen. Dieses Vertrauen verdiene sich<br />

die Agentur durch ihre täglich Arbeit – wenn<br />

ihre Vorschläge und Lösungsansätze den Kunden<br />

überzeugen.<br />

„Gecoacht“: Wie tätowiert steht der Schriftzug<br />

auf der übergroßen Handinnenfläche, die ein<br />

bärtiger junger Mann mit schwarzer Sonnenbrille<br />

in die Kamera hält. Das Foto ist im Zentrum<br />

des Broschürentitels zum Coaching-Projekt<br />

‚My Life’, mit dem der Landkreis Harburg<br />

Jugendliche auf ihrerSuche nach Ausbildungsund<br />

Praktikumsstellen unterstützen will. Der<br />

Cover-Entwurf mit derFotocollage kommt von<br />

77ps. „Solche Aufträge sind nicht ganz einfach<br />

umzusetzen“, sagt Holger Hansen: „Wir wollen<br />

ja in erster Linie Jugendliche ansprechen<br />

und sie für My Life interessieren. Andererseits<br />

möchten wir auch Unternehmer ins Boot holen,<br />

die das Projekt unterstützen und Ausbildungsplätze<br />

anbieten. Und nicht zuletzt müs-<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: PRIVAT, SXC


sen Landkreis und Politik als Auftraggeber<br />

zustimmen.“<br />

In diesem Spannungsfeld verlässt sich 77ps<br />

nicht nur auf die eigene Kreativität. Die Agenturbetreibt<br />

Marktforschung: Mitarbeiterhaben<br />

Jugendliche auf derStraße angesprochen,welche<br />

Fotos und Entwürfe sie gut finden. „Das<br />

ist nicht unbedingt immer das, was uns gefällt“,<br />

sagt der Kreativ-Chef: „Aber darum geht<br />

es auch nicht.“<br />

Was bei Holger Hansen die Ad-hoc-Marktforschung<br />

ist, ist bei Arne Petersen die Zuverlässigkeit,<br />

den fertigen Messestand am letzten<br />

Aufbautag bereits mittags zu übergeben. Der<br />

Geschäftsführer des Seevetaler Messebauers<br />

Sommer verschafft dem Kunden auf diese<br />

Weise Zeit für eine ausführliche Einweisung,<br />

letzte Anpassungen und die Ausstattung mit<br />

Prospekten, Produkten, Knabbereien. Diesen<br />

Service honorieren die Kunden – und er hebt<br />

Sommer gegenüber der Konkurrenz hervor.<br />

Messebau: Vor60 Jahren bedeutete das, mit Tapetenkleister<br />

loszuziehen und Wände zu verschönern.<br />

So fing jedenfalls der Betrieb von<br />

UnternehmensgründerRichard Sommeran,in<br />

den Klaus Petersen, derVaterdes heutigen Geschäftsführers,<br />

einstieg. Heute plant Sohn Ar-<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />

Preisgekrönt: Ein Stand von Messebau Sommer.<br />

ne Petersen mit seinem 15-köpfigen Team<br />

Messeauftritte von Unternehmen in ganz<br />

Europa. Sie erarbeiten Ideen, zeichnen Entwürfe,<br />

beschaffen oder bauen die Möbel, lagern,<br />

transportieren und montieren – bis der<br />

fertige Messestand am gewünschten Ort steht.<br />

Ein halbes Jahr kann dieser Prozess dauern.<br />

Derzeit ist wieder Messe-Hochsaison.Wie läuft<br />

das Geschäft in einem Jahr, in dem viele Unternehmen<br />

noch unter den Folgen heftiger<br />

Auftragseinbrüche leiden? „In schlechten Zeiten<br />

nicht zu werben,wäre ganz falsch“, sagt Arne<br />

Petersen. Gerade dann sei es wichtig, sich<br />

zu präsentieren und innovative Produkte vorzustellen.<br />

„Sonst macht es die Konkurrenz.“<br />

Der Trend gehe hin zur Fachmesse, berichtet<br />

Schwerpunkt<br />

Petersen: kurz und intensiv. Es zählt ein passgenauer,<br />

durchdachterAuftritt, um das Experten-Publikum<br />

zu erreichen. Und das kann<br />

auch an unbekannteren Veranstaltungsorten<br />

zu finden sein. „Jede Branchenmesse hat mittlerweile<br />

ihre regionalen Ableger“, sagt Arne<br />

Petersen: „Und kleinere Orte sind meist auch<br />

günstiger.“Insbesondere fürMittelständler, die<br />

das erste Mal an einer Messe teilnehmen wollen,<br />

bieten sie einen guten Einstieg. Denn die<br />

Messe als Treffpunkt für potenzielle Kunden<br />

und Geschäftspartner hat nach Petersens Ansicht<br />

noch lange nicht ausgedient.<br />

Ihre Kunden sind zwardie beste Werbung – das<br />

hält Holger Hansen und Arne Petersen aber<br />

nicht davon ab, sich selbst um Aufmerksamkeit<br />

zu bemühen. 77ps nahm an einem Wettbewerb<br />

einerTageszeitung teil, die die kreativsten<br />

Köpfe im Norden suchte – und wurde<br />

Zweiter. Arne Petersen und sein Team gewannen<br />

2009 den reddot-Designpreis, sozusagen<br />

den Oskar der Designbranche. Mit der außergewöhnlichen<br />

Umsetzung eines IGEPA-Messestands<br />

haben sich die Seevetaler gegen rund<br />

6.000 Einsendungen aus der ganzen Welt<br />

durchgesetzt. Da sage noch einer, der Provinz<br />

fehlten die Ideen. Christina Kohl<br />

23


24<br />

Schwerpunkt Messe und Marketing<br />

Die Seevetaler Gerhard Busch GmbH stellt Spezialmaschinen<br />

für Druckereien her und exportiert rund 80 Prozent ins Ausland.<br />

Ekkehardt Busch führt das Unternehmen in zweiter Generation.<br />

»Unsere Wirtschaft« sprach mit ihm über die Bedeutung<br />

von Messebeteiligungen, den Wert von Gemeinschaftsständen –<br />

und Kommunikationsschwierigkeiten in China.<br />

»Der Verkauf ist das<br />

Salz in der Suppe«<br />

Unsere Wirtschaft: Herr Busch, Ihr Unternehmen<br />

stellt Neuheiten regelmäßig auf Messen rund<br />

um den Globus aus. Welchen Stellenwert haben<br />

Messebeteiligungen im Vertrieb Ihrer Produkte?<br />

Ekkehardt Busch: Sie haben einen sehr hohen<br />

Stellenwert. Wobei – das muss man zugeben<br />

– Messen mit derWeiterentwicklung der neuen<br />

Medien etwas an Wichtigkeit verlieren. Es<br />

gibt zwei große Messen, die für uns Pflicht<br />

sind: Die DRUPA, die Druck- und Papiermesse<br />

in Düsseldorf, und die IPEX, eine internationale<br />

Messe für Druck, Verlagswesen und<br />

Medien in Birmingham. Beide finden alle vier<br />

Jahre statt. Hinzu kommen mittlerweile Hunderte<br />

regionale Messen, die aber wesentlich<br />

kleiner und unwichtiger sind.<br />

UW: Was bieten Messen, das man heute nicht<br />

per Internet oder E-Mail erreichen kann?<br />

Busch: Ein persönliches Gespräch unter vier<br />

Augen können auch die heutigen Telekommunikationsmedien<br />

nicht bieten. Sich gegenüber<br />

zu sitzen, Themen zu diskutieren, zur Maschine<br />

zu gehen und die Funktionsweise zu zeigen<br />

– das ist einfach durch nichts zu ersetzen.<br />

UW: Zu welchem Zweck präsentieren Sie das<br />

Unternehmen auf einer Messe?<br />

Busch: DerVerkauf während der Messe ist das<br />

Salz in der Suppe. Es ist höchst erfreulich,<br />

wenn man nach Hause kommt und im Prinzip<br />

bereits weiß, ob sich der Messeauftritt rentiert<br />

hat. Entscheidend ist aber das Nachmessegeschäft:<br />

Wirverkaufen heute noch Maschinen,<br />

die wir auf Messen vorzwei oder auch vor<br />

sechs Jahren vorgestellt haben. Ich bevorzuge<br />

es eigentlich, meine Händlerstrukturen vorOrt<br />

zu haben, die mit ihren Kunden kommen. Zumindest<br />

alle zwei Jahre können wiruns so treffen<br />

und miteinander reden, das ist unbezahlbar.<br />

Jedes Einzelgeschäft ist schön, aber die<br />

Multiplikatoren sind viel wichtiger.<br />

UW: Welche Prozesse laufen hier im Haus ab,<br />

wenn eine Messe geplant wird?<br />

Busch: Derzeit planen wir die DRUPA 2012.<br />

Das beginnt mit der Planung des Messestands.<br />

Was erwartet man von derMesse,wie groß wird<br />

der Besucherandrang, wie groß soll der Stand<br />

sein? Was wollen wirzeigen? Ganz wichtig: mit<br />

der Messeorganisation über die Platzierung<br />

sprechen. Vorher erfolgt eine genaue Analyse<br />

der Besucherströme in den Hallen. Dann entscheiden<br />

wir,wie wir unseren Stand aufbauen,<br />

wie wirunsere Produkte präsentieren,wie groß<br />

die Besucherflächen werden. Anschließend<br />

platzieren wir die Maschinen: die wichtigsten<br />

natürlich nach vorn, die wenigerwichtigen oder<br />

Spezialmaschinen dahinter. Das Ganze hat für<br />

uns mittlerweile schon seine eigene Dynamik.<br />

UW: Auch wenn die Messbarkeit von Erfolg<br />

schwierig ist – gibt es für Sie einen Punkt, an<br />

dem Sie merken: Dieser Aufwand lohnt sich<br />

jetzt nicht mehr?<br />

Busch: Bei den großen Messen stellt sich diese<br />

Frage nicht; da muss man einfach hin. Sonst<br />

heißt es in der Branche sofort, die Firma gebe<br />

es nicht mehr. Bei den Regionalmessen muss<br />

man den Einzelfall betrachten. Es kommt auf<br />

das Kostengefüge und die Attraktivität des<br />

Marktes an. Wirmachen regelmäßig Analysen:<br />

Woher kommen die Besucher, wie viele kommen<br />

aus welchem Land? Welche Umsätze haben<br />

wir in dem einen oder anderen Land? Wir<br />

fertigen immerinterne Messeberichte und Statistiken<br />

zu Besuchern und Verkauf.<br />

UW: Was empfehlen Sie Unternehmen, die<br />

bisher kaum Messeerfahrung haben?<br />

Busch: Man muss wissen, wohin man will. Wo<br />

liegt mein Kundenkreis? Kommt derzur Messe?<br />

Was kann ich präsentieren? Kann ich mir<br />

den Auftritt leisten? Diese Fragen sollte man<br />

vorher klären.<br />

Stellt seine Maschinen oft aus: Ekkehardt Busch.<br />

UW: Was halten Sie von Gemeinschaftsständen?<br />

Busch: Das kommt auf die zueinander passenden<br />

Produkte an und auf die Messe selbst. Der<br />

Vorteil ist: Vereinfachung der Standorganisation.<br />

Andererseits sind auf einem Gemeinschaftsstand<br />

oft ganz verschiedene Branchen<br />

vertreten. Es ist die Frage, ob Kunden das Unternehmen<br />

dort auch finden.<br />

UW: Auf internationalen Messen prallen Kulturen<br />

aufeinander. Wie haben Sie sich auf Ihre<br />

ersten Messebesuche vorbereitet?<br />

Busch: Ein bisschen Einlesen schadet sicher<br />

nicht, der Großteil ist jedoch learning by doing.<br />

Vor allem in Asien waren unsere ersten Messen<br />

sehr gewöhnungsbedürftig. Ich war einmal auf<br />

einer Messe in China, auf der Kopien unserer<br />

Maschinen verkauft wurden. Die Anbieter sagten<br />

nur: „Sei doch stolz, dass wir dich kopiert<br />

haben und nicht deinen Konkurrenten. Du<br />

machst einfach die besten Maschinen.“Da muss<br />

man sich dann schon etwas zurückhalten.<br />

UW: Welche Konsequenzen hat die Wirtschaftskrise<br />

für das Messegeschäft?<br />

Busch: Messen bedeuten hohe Kosten, nicht<br />

nurfürdie Aussteller, sondern auch fürdie Besucher.<br />

Wirbemerken deshalb eine zunehmende<br />

Zurückhaltung. Der Besucherandrang hat<br />

sich in den letzten zehn Jahren reduziert –<br />

aber die Verkaufserlöse blieben konstant.<br />

UW: Was meinen Sie, wie wird sich das Interesse<br />

an Messen in Zukunft entwickeln?<br />

Busch: Viele Messebetreiberwollen neue Messen<br />

aus dem Boden stampfen. Aber die Unternehmen<br />

haben nicht das Budget, um überall<br />

teilzunehmen. Mittlerweile brechen schon<br />

wieder viele regionale Messen weg. Aussteller<br />

fehlen – und in der Folge auch Besucher.<br />

Die Fragen stellte Christina Kohl.<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: <strong>IHK</strong>, SXC, KOELNMESSE


Die NBank unterstützt kleine und<br />

mittlere Unternehmen,<br />

die ihre Produkte und Leistungen<br />

im Ausland präsentieren.<br />

Messe-Helfer<br />

Die Messeförderung Ausland der NBank bietet<br />

kleinen und mittleren Unternehmen Unterstützung<br />

bei derAusstellung ihrer Erzeugnisse<br />

und Demonstration ihrer Leistungen<br />

auf Messen und Ausstellungen im Ausland.<br />

Gefördert wird die Teilnahme auf einem Gemeinschafts-<br />

oder Einzelstand an Messen<br />

und Ausstellungen im Ausland, die im<br />

AUMA-Katalog (Ausstellungs- und Messeverzeichnis<br />

des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses<br />

der deutschen Wirtschaft) verzeichnet<br />

sind.<br />

Die Förderung beträgt bei der Beteiligung mit<br />

einem Einzelstand 2.000 Euro bei Messen in<br />

der Europäischen Union und 4.000 Euro bei<br />

sonstigen Messen. Bei derBeteiligung an Gemeinschaftsständen<br />

übernimmt die Messeförderung<br />

bis zu 50 Prozent derzuwendungs-<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />

Kontaktbörse: Auf Messen neue Kunden finden.<br />

fähigen Ausgaben, höchstens jedoch 5.000<br />

Euro bei Messen in der EU und 8.000 Euro<br />

bei sonstigen Messen. Beitrittskandidaten<br />

werden wie Mitgliedstaaten derEuropäischen<br />

Union behandelt. Die Förderung ist für eine<br />

Messebeteiligung pro Jahr möglich. Grundsätzlich<br />

können Aussteller nur dreimal die<br />

Förderung für die Teilnahme an einer bestimmten<br />

Messe in Anspruch nehmen.<br />

Antragsberechtigt sind Unternehmen der Industrie,<br />

des Handwerks, des Handels, des<br />

Schwerpunkt<br />

Dienstleistungssektors und der Freien Berufe<br />

mit Sitz oder Betriebsstätte in Niedersachsen.<br />

Gemäß der Förderrichtlinie müssen diese<br />

Unternehmen folgende Kriterien erfüllen:<br />

• weniger als 250 Beschäftigte,<br />

• Jahresumsatz von höchsten 50 Mio. Euro<br />

odereine Jahresbilanzsumme von höchstens<br />

43 Mio. Euro und<br />

• Unabhängigkeit. Das heißt, dass nicht 25<br />

Prozent oder mehr des Kapitals oder der<br />

Stimmanteile im Besitz von einem oder<br />

mehreren Unternehmen gemeinsam stehen,<br />

die nicht die Definition für KMU erfüllen.<br />

Anträge können direkt bei derNBankgestellt<br />

werden, die Unterlagen gibt es zum Download<br />

in Internet. Für Gemeinschaftsstände<br />

stellt der Organisator den Antrag. boc<br />

¸www.nbank.de<br />

¸www.auma.de<br />

Ansprechpartner<br />

in der <strong>IHK</strong><br />

Ralf Bock<br />

bock@lueneburg.ihk.de<br />

04131 – 742-127<br />

25


26<br />

Schwerpunkt Messe und Marketing<br />

Die meisten haben mittlerweile schon vom Web 2.0 gehört.<br />

Jetzt steht der zweite Schritt an: Soziale Netzwerke für das<br />

Unternehmen nutzen. Aber nicht für versteckte Werbebotschaften –<br />

sondern als interessante, sympathische Kommunikationsplattform.<br />

Ihre Fans werden es Ihnen danken.<br />

Zum Freund<br />

der Kunden werden<br />

„Müssen wir da mitmachen? Was bringt das<br />

denn überhaupt?“ Dies sind zwei der drängendsten<br />

Fragen, die Unternehmen heute zu<br />

Social Media stellen. Das ist verständlich, denn<br />

die meisten Firmen stehen dem Thema unsicher<br />

bis ablehnend gegenüber. Dabei bietet<br />

das Web 2.0 neben wenigen Risiken sehr große<br />

Chancen.<br />

Sicher, Social Media sind nicht für jedes Unternehmen<br />

sinnvoll – aber für viele. Denn das<br />

Web 2.0 ist kein kurzfristigerHype, sondern eine<br />

neue Entwicklungsstufe des Internets. Statt<br />

Informationen von Sendern zu Empfängern zu<br />

schicken (wie im Web 1.0), findet nun eine Demokratisierung<br />

derInhalte im Netz statt: Menschen<br />

tauschen sich aus, jeder ist Sender und<br />

Empfänger. Man diskutiert sein Hobby, bekommt<br />

Empfehlungen von Gleichgesinnten.<br />

Es entstehen Gruppen mit ähnlichen Interessen.<br />

Jeder stellt selbst seine Nachrichten zusammen,<br />

die er lesen will. Das Internet ist also<br />

kein Massenmedium mehr; es ist ein massenhaft<br />

genutztes Individualmedium.<br />

Global und lokal: Im Internet<br />

erreichen Sie Menschen auf<br />

der ganzen Welt – und Ihren<br />

Nachbarn um die Ecke.<br />

Erinnern wir uns: Lokal tätige Unternehmen,<br />

Hotels und Restaurants waren auch beim Web<br />

1.0 zunächst skeptisch. Werseinen Kunden etwas<br />

zu sagen hatte, machte das über sein<br />

Schaufenster oder hing die Speisekarte vor die<br />

Tür. Eine eigene Website im Internet? Das<br />

konnten sich viele Geschäftsleute<br />

nicht vorstellen.<br />

Heute präsentieren sich lokal<br />

verwurzelte Dienstleister<br />

wie Banken, Hotels und<br />

Gaststätten wie selbstverständlich<br />

im Netz. Und sie stellen fest: Ihre<br />

Kunden informieren sich online und kommen<br />

dann in den Betrieb. Sie kaufen, buchen oder<br />

erteilen Aufträge – sofern die Unternehmen im<br />

Internet zu finden sind. Der Mitbewerber ist<br />

nämlich nur einen Mausklick entfernt.<br />

Warum sollen sich Betriebe nun auch noch in<br />

Social Media wie Blogs, Twitter, Xing, Facebook<br />

oder anderen Netzwerken engagieren?<br />

Ganz einfach: Fischer fischen dort, wo Fische<br />

sind. Und 96 Prozent der jüngeren Menschen<br />

»Das Internet ist kein<br />

Massenmedium mehr, sondern<br />

ein massenhaft genutztes<br />

Individualmedium«<br />

Berät in Sachen Web 2.0: Martin Schleinhege.<br />

bewegen sich in Social Media. Zunehmend<br />

sogarauch Ältere: Eine kürzlich veröffentliche<br />

US-Studie besagt, dass mehr als die Hälfte aller<br />

Internet-Besucher im Alter zwischen 50<br />

und 64 Social Media nutzen. Von den über<br />

65-Jährigen sind es immerhin 26 Prozent,Ten-<br />

denz: steigend. Über Facebook<br />

erreichen Sie über 500<br />

Millionen Menschen, das<br />

sollen mehrals die Hälfte allerInternet-Nutzersein.<br />

Und<br />

die 140 größten deutschen<br />

Blogs zählen rund 140 Millionen Nutzer.<br />

Ein großer Teil Ihrer Kunden dürfte also im Internet<br />

anzutreffen sein. Zudem ist es ziemlich<br />

sicher, dass Kunden im Netz bereits über Sie<br />

reden. Wie Nachbarn früher am Gartenzaun<br />

– nur, dass solch einem schriftlichen Gespräch<br />

heute mehrere hundert oder einige tausend<br />

Menschen zuhören. Die Gerüchteküche<br />

konnte man früher vielleicht ignorieren, heute<br />

können sich Meinungen und Erfahrungen<br />

rasend schnell verbreiten – und eine fatale<br />

Wirkung erzielen. So kann es in einem Forum<br />

heißen: „Du gehst noch zu der Werkstatt an<br />

der Ecke? Die sind teuer und haben den Fehler<br />

in der Elektrik übersehen.“ In solchen Fällen<br />

ist eine ehrliche Aufarbeitung gefragt. Wer<br />

Gerichte bemüht, gießt Öl ins Feuer. Denn<br />

sympathisch wirkt das nicht.<br />

Zu was sind Social Media nun gut? Können sie<br />

Umsatz steigern? Nein, auf direktem Wege gelingt<br />

das im Moment noch niemandem. Das<br />

ist auch nicht die Aufgabe von Social Media.<br />

Die Netzwerke entstanden aus dem gleichberechtigten<br />

Austausch von Menschen zu einem<br />

bestimmten Thema, zum Beispiel zu Motorrädern.<br />

Man fachsimpelte und beriet sich untereinander.<br />

Wenn Sie Ihrer Zielgruppe nun interessante<br />

Tipps geben,wird man Sie für kompetent<br />

und vertrauenswürdig halten. Danach<br />

wird man Ihren Empfehlungen glauben. Oder<br />

Sie werden empfohlen. Die Forschungsgruppe<br />

Nielsen hat herausgefunden, dass nur<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: PRIVAT, KATHRIN KETTWIG-MVH, SXC


14 Prozent derMenschen klassischerWerbung<br />

vertrauen,Tipps von Freunden aber87Prozent.<br />

Wenn Sie nun über Facebook und den Nachrichtendienst<br />

Twitter Leute für sich interessieren,<br />

kommen diese auf Ihre Homepage. Und<br />

weil sie Ihnen vertrauen, kaufen die Fans oder<br />

Follower bei Ihnen. Werden Sie deshalb zum<br />

Freund Ihrer Kunden.<br />

Unternehmen fragen oft: Wie soll man das mit<br />

den Social Media überhaupt anfangen? Dabei<br />

lautet die wichtigste Frage eigentlich: Was<br />

wollen Sie mit Social Media<br />

Beispiel einen Ölwechsel oh-<br />

erreichen? Das Unterneh- »Den Umsatz zu steigern ne Berechnung der Lohnmen<br />

oder ein bestimmtes ist nicht die<br />

kosten. Vielleicht laden Sie<br />

Produkt bekannt machen, Aufgabe von Social Media« zu einem attraktiven Motor-<br />

Kunden gewinnen und beradtreffen<br />

ein? Ihre direkten<br />

raten, Reputation aufbauen, neue Mitarbeiter Freunde geben diese Inhalte weiter an ihre<br />

anziehen? Nach Ihrem Ziel richtet sich die Fans – in dieser Empfehlungskultur liegt die<br />

Strategie. Die Möglichkeiten auf dem Weg da- ungeheure Kraft von Facebook,Twitter & Co.<br />

hin sind vielschichtig.<br />

Social Media sind international, aber auch lo-<br />

Sinnvoll ist es in jedem Fall, verschiedene kal. Das zeigt ein anderes Beispiel: Der Kauf-<br />

Schritte im Netz zu kombinieren,zum Beispiel mann im Nachbarort ist das,was man ein Ori-<br />

eine Internet- und Facebook-Seite sowie einen ginal nennt. Absolut kundenorientiert, poli-<br />

Twitter-Account. Danach gehen Sie in die Fotisch engagiert, ein Selfmademan. Er öffnet<br />

ren IhrerZielgruppe, zum Beispiel der Motor- seinen Laden sogar sonntags. Gerne würde<br />

radfahrer, und diskutieren dort mit. Nach und ich seinen Kurznachrichten auf Twitterfolgen,<br />

nach werden Leute auf Sie aufmerksam, und wenn er das Medium nutzte. Aus seinem All-<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />

Fankultur: Freunde im Netz machen Sie bekannt.<br />

Sie vernetzen sich mit IhrerZielgruppe. Geben<br />

Sie ihnen Informationen zu Motorrädern, Ersatzteilen,<br />

Hinweise auf andere interessante<br />

Informationsquellen und Veranstaltungen.<br />

Oder Sie machen besondere Angebote, zum<br />

Schwerpunkt<br />

tag hat er bestimmt eine Menge spannender<br />

Kleinigkeiten zu erzählen. Und erkönnte Son-<br />

Vorher Papenburg,<br />

derangebote twittern: „Erdbeeren ab 16 Uhr<br />

später Kassel: Eine<br />

für die Hälfte.“ Ich wette, Heide-Kutschfahrt dass er im Nu passt eine<br />

ansehnliche Gruppe hätte, der schweizer die diese Gruppe Nachrichten<br />

liest. Wie ein Tagebuch. gut ins Programm.<br />

Einer Versuchung sollten Sie allerdings nicht erliegen:<br />

Social Media als zusätzlichen Kanal<br />

für Ihre Werbung nutzen. Die Netzwerke fordern<br />

einen absolut ehrlichen Umgang untereinander.<br />

Wir trickst, hat früher oder später<br />

verloren – meist früher.<br />

Natürlich gilt auch beim Thema Web 2.0: Probieren<br />

geht über studieren. Wer die Scheu ablegt<br />

und sich bei Facebook, Twitter oder in<br />

Fachblogs anmeldet und liest, hat die erste<br />

Hürde schon überwunden. Am besten, Sie<br />

agieren wie auf einer Party: Wenn Sie eintreffen,<br />

hören Sie ja meist auch erstmal zu und beteiligen<br />

sich im Laufe der Zeit am Gespräch.<br />

Gäste, die schon in derHaustürunüberhörbar<br />

von ihrerYacht tönen und in den Saal rufen<br />

„Ich bin kompetent und will Marktführerwerden“mögen<br />

selbst davon überzeugt<br />

sein. Eines werden sie nicht:<br />

Sympathieführer – und Freund ihrer<br />

Kunden.<br />

27


Großes geleistet: <strong>IHK</strong>-Hauptgeschäftsführer<br />

Michael Zeinert (ganz links)<br />

und Präsident Eberhard Manzke<br />

(ganz rechts) zeichnen zwölf<br />

Auszubildende mit Bestnoten in der<br />

Abschlussprüfung aus dem Landkreis<br />

<strong>Lüneburg</strong> aus. Auch acht Betriebe<br />

wurden für ihren Anteil<br />

an den Leistungen geehrt.<br />

28<br />

<strong>IHK</strong>-Report<br />

<strong>IHK</strong>-BESTENEHRUNG 2010 Bildung endet nicht mit der Abschlussprüfung: Die drei besten Auszubildenden<br />

ihres Jahrgangs wurden mit Weiterbildungsgutscheinen belohnt. <strong>IHK</strong>-Präsident Eberhard Manzke zeichnete<br />

insgesamt 79 junge Frauen und Männer für ihre herausragenden Leistungen aus.<br />

Vorbilder für ihre Generation<br />

Die 79 besten Auszubildenden des Abschlussjahrgangs<br />

2010 haben Mitte September in<br />

Buchholz ihre verdiente Auszeichnung erhalten.<br />

<strong>IHK</strong>-Präsident Eberhard Manzke<br />

gratulierte: „Sie sind Vorbilder für Ihre Generation.“Auch<br />

die 50 besten Ausbildungsbetriebe<br />

aus der Region wurden mit Urkunden<br />

geehrt.<br />

Manzke unterstrich die wachsende Bedeutung<br />

von Weiterbildung, Begeisterung und<br />

Motivation für den Erfolg in der Ausbildung<br />

und im Berufsleben. Launig zitierte er<br />

Mark Twain: „Je mehr Vergnügen Du an<br />

DeinerArbeit hast, umso besserwird sie bezahlt.“<br />

Es lohne sich, so der <strong>IHK</strong>-Präsident,<br />

mit Leidenschaft und Überzeugung für seine<br />

beruflichen Ziele zu arbeiten.<br />

Mehr Vergnügen, mehr Gehalt:<br />

Eberhard Manzke spornte zu<br />

Engagement im Berufsleben an.<br />

Drei Auszubildende erhielten für ihre Spitzenplatzierung<br />

in der Gesamtwertung Weiterbildungsgutscheine<br />

im Wert von je 500<br />

Euro:<br />

• Jan Müller(BakerHughes INTEQ GmbH,<br />

Celle; 100 Punkte)<br />

• Hinnerk Tietje (Baker Hughes INTEQ<br />

GmbH, Celle; 100 Punkte)<br />

• Jonas Freudenthal (Sieb & Meyer AG,<br />

<strong>Lüneburg</strong>; 99 Punkte)<br />

4.630 Auszubildende legten in diesem Jahr<br />

ihre Abschlussprüfungen vor den Prüfungsausschüssen<br />

unserer <strong>IHK</strong> ab. Die drei besten<br />

je Ausbildungsberuf werden ausgezeichnet;<br />

in diesem Jahr waren das 54 Männer<br />

und 25 Frauen. Die meisten Berufsbesten<br />

brachte <strong>Wolfsburg</strong> hervor (24). red<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: MALKE, GABI MOISA/FOTOLIA


NEUGIERIG.10 Die Veranstaltungsreihe vom 2. bis 16. November, initiiert von<br />

den Industrie- und Handelskammern Stade und <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>,<br />

steht in diesem Jahr unter dem Titel ,Zukunft ist das Ziel, Neugier der Motor‘.<br />

Neugier treibt an<br />

27Veranstaltungen in Niedersachsen,Bremen,<br />

Hamburg und Schleswig-Holstein sind Teil<br />

von neugierig.10; erdacht, organisiert und abgestimmt<br />

von 28 externen Partnern und zusammengeführt<br />

von den Industrie- und Handelskammern<br />

Stade und <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />

In zwei Wochen können Sie erfahren, was in<br />

Offene Türen<br />

In der Langen Nacht der Industrie am 11. November<br />

in Hamburg öffnen 20 Unternehmen ihre<br />

Werkstore. Auch Forschungseinrichtungen in der<br />

Region laden ein: Am 4. November erklären Wissenschaftler<br />

des Instituts für Ökologie und Umweltchemie<br />

an der Leuphana Universität in <strong>Lüneburg</strong><br />

Wärmespeicher zum<br />

Einsatz in Häusern und Elektroautos.<br />

Hochwasser ohne<br />

Ende – Sind wir wirklich<br />

machtlos?: Dieser Frage<br />

gehen vier Experten am 12. November in der<br />

Ostfalia Hochschule in Suderburg nach. Am 9. und<br />

10. November können Interessierte den Fahrsimulator<br />

in der Leuphana Universität testen. Er<br />

soll helfen, die eigenen Kompetenzen in Gefahrensituationen<br />

kennenzulernen.<br />

Kinder<br />

Wie spannend der Umgang mit Naturwissenschaft<br />

und Technik sein kann, zeigen am 11. November<br />

in Stade die Experimente nach dem Konzept der<br />

Stiftung Haus der kleinen Forscher.<br />

Technologieperspektiven<br />

Bionik, aus Neugier für die Natur entstanden,<br />

schafft neue Ansätze für technische Lösungen. Am<br />

15. November informieren Wissenschaftler in Lübeck<br />

über die Potenziale der Bionik zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz. Am gleichen Tag wird im<br />

Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte<br />

Materialforschung in Bremen erläutert,<br />

wie sensorische Materialien menschliche Fähigkeiten<br />

übernehmen können. Am 4. und 10. November<br />

geht es um den Alleskönner Bambus.<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />

einer langen Nacht hinter HamburgerWerkstoren<br />

geschieht. Wie sich Neugier auf Naturwissenschaft<br />

aus den Kleinsten herauskitzeln<br />

lässt und warum das Leben eine Achterbahn<br />

ist. Alle Partner haben sich zum Ziel gesetzt,<br />

Neugier in Norddeutschland erlebbar zu machen.<br />

Hier lesen Sie einen Programmauszug.<br />

Den Besten gehört die Zukunft<br />

Jedes Unternehmen kann auf Weltklasse-Niveau<br />

arbeiten: der ganzheitliche Optimierungsansatz<br />

heißt Operations Excellence. Am 3. November<br />

stellen ihn Professor Heinrich Schleich und sein<br />

Team an der Leuphana Universität in <strong>Lüneburg</strong> vor.<br />

Warum promovierte Mitarbeiter auch für kleinere<br />

Unternehmen ein Gewinn<br />

sind, erfahren Sie am<br />

11. November in Osnabrück.<br />

Neugier als Motor<br />

Was ist Neugier und wie kann man sie als Motor<br />

nutzen? Dazu finden Workshops am 3. November<br />

in Hannover, am 5. November in <strong>Lüneburg</strong> und<br />

am 8. November in Lengerich statt. Und wenn<br />

Neugier der Motor ist, dann sind Patente das Getriebe.<br />

Am 11. November erläutern Patentexperten<br />

in <strong>Lüneburg</strong> Chancen und Voraussetzungen<br />

des Patentschutzes – damit Neugier auch wirklich<br />

in die Zukunft führt.<br />

Es geht auch anders<br />

Selbst ohne viel Geld lassen sich Bürger und Unternehmen<br />

für Zukunftsthemen sensibilisieren:<br />

zum Beispiel mit der etwas anderen Achterbahnfahrt<br />

des Lebens am 4. November in Langen.<br />

Der Landkreis Osterholz erscheint aus einem ganz<br />

neuen Blickwinkel: Das Benefizkonzert ,Weites<br />

Land‘ spiegelt den Charakter der Osterholzer<br />

Landschaft wider. Die Künstler Helma und Martina<br />

Schröder präsentieren ein multimediales Erlebnis<br />

aus Film, Licht und Musik am 13. November in<br />

Osterholz.<br />

¸www.neugierig10.de<br />

<strong>IHK</strong>-Report<br />

Innovation<br />

aktuell<br />

Batterie der<br />

Zukunft<br />

Wissenschaftler der Technischen<br />

Universität Chemnitz haben eine Möglichkeit gefunden,<br />

ultrakompakte Materialien zu produzieren,<br />

die sehr viel Energie auf kleinstem Raum<br />

speichern können. Der Prozess dahinter funktioniert<br />

wie von selbst: Die Materialschichten sind<br />

so entworfen, dass sie sich automatisch zu Mini-<br />

Speichereinheiten zusammenrollen. Das könnte<br />

ein Schritt auf dem Weg zur Batterie der Zukunft<br />

sein: kleiner als ein Staubkorn. ¸Dok.-Nr. 29682<br />

Lärmbelastung richtig<br />

vorausgesagt<br />

Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt<br />

(PTB) messen am Modell, wie der Schall<br />

sich ausbreitet, wenn LKW einen Supermarkt beliefern.<br />

Auf Grundlage dieser akustischen Messungen<br />

sollen Schwächen der Prognosen behoben werden<br />

– eine wichtige Entscheidungshilfe im Genehmigungsverfahren<br />

für die Märkte. ¸Dok.-Nr. 29707<br />

www.ihk-lueneburg.de<br />

(Dok.-Nr. 256)<br />

Den Newsletter finden Sie unter<br />

www.ihk-lueneburg.de/newsletter<br />

Neue Trends und Chancen<br />

der Nanotechnologie<br />

Wie wird Nanotechnologie die Zukunft verändern?<br />

Welche neuen Anwendungen zeichnen<br />

sich ab? Wo wird Nanotechnologie als Studiengang<br />

angeboten? Antworten auf Fragen dieser<br />

Art gibt ‚nanotechnologie aktuell’ in seiner neuesten<br />

Ausgabe. Zahlreiche Fachbeiträge zu Forschung,<br />

Karriere und Kompetenz zeigen neue<br />

Entwicklungen, Potenziale und Chancen für den<br />

Nachwuchs. ¸Dok.-Nr. 29710 (pdf)<br />

Clevere Ampel: Neueste<br />

Fahrerassistenz soll<br />

Kreuzungen sicherer machen<br />

Ein Schritt in Richtung vernetzter Verkehr der Zukunft<br />

ist die erste intelligente Kreuzung an der<br />

Kreuzung Breslauer Straße / Wohltbergstraße in<br />

<strong>Wolfsburg</strong>. Die Technik erkennt Fußgänger und<br />

Fahrzeuge und misst, wie schnell und wohin sie<br />

unterwegs sind. Per W-LAN gehen die Daten an<br />

einen Server; dieser informiert wiederum speziell<br />

ausgerüstete Testfahrzeuge. ¸Dok.-Nr. 29619<br />

29


30<br />

<strong>IHK</strong>-Report<br />

Ihre Ansprechpartner –<br />

die <strong>IHK</strong>-Experten<br />

service@lueneburg.ihk.de<br />

¸ Standortpolitik<br />

Tourismus<br />

Christina Schrödter | chs<br />

Tel. 04131 742 – 141<br />

E-Mail: schroedter@lueneburg.ihk.de<br />

¸ Starthilfe/Unternehmensförderung<br />

Bereichsleitung<br />

Sönke Feldhusen | fel<br />

Tel. 04131 742 – 117<br />

E-Mail: feldhusen@lueneburg.ihk.de<br />

¸ Starthilfe/Unternehmensförderung<br />

Finanzierungsberatung<br />

Sven Heitmann | hei<br />

Tel. 04131 742 – 125<br />

E-Mail: heitmann@lueneburg.ihk.de<br />

¸ Starthilfe/Unternehmensförderung<br />

Dienstleistungswirtschaft<br />

Jacqueline Huwald | jh<br />

Tel. 04131 742 – 119<br />

E-Mail: huwald@lueneburg.ihk.de<br />

¸ Aus- und Weiterbildung<br />

Bereichsleitung<br />

Volker Linde | lin<br />

Tel. 04131 742 – 151<br />

E-Mail: linde@lueneburg.ihk.de<br />

¸ Innovation/Umwelt<br />

Umweltschutz/Energieversorgung<br />

Gerd Ludwig | lud<br />

Tel. 04131 742 – 138<br />

E-Mail: ludwig@lueneburg.ihk.de<br />

¸ Innovation/Umwelt<br />

Innovationsförderung<br />

Michael Petz | mip<br />

Tel. 04131 742 – 183<br />

E-Mail: petz@lueneburg.ihk.de<br />

¸ Recht und Fair Play<br />

Allgemeine Rechtsfragen<br />

Andreas Kinski | kin<br />

Tel. 04131 742 – 121<br />

E-Mail: kinski@lueneburg.ihk.de<br />

¸ Geschäftsstelle Celle<br />

Leitung<br />

Uwe-Peter Becker | bec<br />

Tel. 05141 9196 – 12<br />

E-Mail: becker@lueneburg.ihk.de<br />

¸ Geschäftsstelle <strong>Wolfsburg</strong><br />

Leitung<br />

Simone Heuwinkel | heu<br />

Tel. 05361 2954 – 12<br />

E-Mail: heuwinkel@lueneburg.ihk.de<br />

Der Herbst eines jeden Jahres ist eine spannende<br />

Zeit für Unternehmen: Es ist Jahresabschlusszeit.<br />

Das bedeutet viel Arbeit und<br />

vielleicht auch einige Unsicherheit. Aber<br />

diese Zeit bietet auch eine besondere Chance:<br />

Es ist Ihre Planungszeit.<br />

Das nächste Jahr ist noch einige Monate entfernt,<br />

das laufende Jahr zur Hälfte abgeschlossen.<br />

Es ist Zeit innezuhalten und zu<br />

prüfen, ob die Einschätzungen richtig waren,<br />

ob die Zahlen stimmen. Bis Jahresende<br />

kann noch das eine oder andere passieren<br />

– insbesondere,wenn Sie ein starkes Jahresendgeschäft<br />

erwarten oder die Saison gerade<br />

vorbei ist. Doch im Großen und Ganzen<br />

ist das Schicksal für das laufende Jahr besiegelt.<br />

Das gilt jedoch nicht für 2011. Planen Sie das<br />

Jahr deshalb jetzt. Denn:<br />

Es ist noch alles möglich<br />

Es stehen Ihnen alle Möglichkeiten der Planung<br />

offen. Die aktuell bestätigten Vorjahreswerte<br />

und die laufenden Auswertungen<br />

dieses Jahres mit den erkennbaren Trends<br />

liefern die notwendige Grundlage.<br />

Noch hat der Plan ein perfektes Timing<br />

Sie haben den notwendigen Vorlauf, um in<br />

Ruhe Umsätze oder Kosten einzuschätzen.<br />

Die alten Zahlen helfen als Erfahrungswerte.<br />

Es bleibt genug Zeit für Anfragen an den<br />

Steuerberater oder die Buchhaltung bzw. zur<br />

Abstimmung mit Partnern im Unternehmen.<br />

Referentin: Sabine Neumann-Heinen<br />

JAHRESABSCHLUSS Im Herbst zeigt sich,<br />

wie das Unternehmen im laufenden Jahr gewirtschaftet hat.<br />

Und Sie können die Weichen stellen für die Zukunft.<br />

Die Unternehmensberaterin Sabine Neumann-Heinen erläutert,<br />

warum das gerade jetzt so wichtig ist.<br />

Erntezeit ist Planungszeit<br />

Rechtzeitige Informationen helfen<br />

Benötigen Sie weitere Finanzmittel für die<br />

Zukunft? Planen Sie, Förderungen zu beantragen?<br />

Dann bereiten Sie das jetzt vor.<br />

Die Banken freuen sich darüber, früh Ihre<br />

Erwartungen für das nächste Jahr zu erfahren<br />

und sich auf mögliche Unterstützung<br />

einstellen zu können. Denn die Prüfung der<br />

Unterlagen benötigt Zeit.<br />

Aber was genau ist zu planen? Reicht nicht<br />

eine Prognose von Umsatz und ungefähren<br />

Kosten? Schließlich lässt sich das nächste<br />

Jahr gar nicht so genau vorhersehen. Und<br />

falsch soll ja auch nicht geplant werden. Als<br />

Entscheidungshilfe können folgende Fragen<br />

dienen:<br />

Checkliste: Die wichtigsten<br />

Unterlagen für die Hausbank<br />

Einer der Partner, der Ihre Planung für das nächste<br />

Jahr dringend benötigt, ist die Hausbank. Die Qualität,<br />

vor allem die Aussagekraft der Planung kann<br />

über die finanzielle Unterstützung entscheiden.<br />

Diese Unterlagen sollten Sie deshalb unbedingt zum<br />

Bankgespräch mitbringen:<br />

•Jahresabschluss<br />

•unterjährige betriebswirtschaftliche<br />

Auswertungen (BWA)<br />

•Umsatz- und Kostenplanung<br />

•Auflistung der Vermögensteile, Schulden<br />

oder bereits geleisteten Sicherheiten<br />

•Absatzplanung<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: <strong>IHK</strong>, PRIVAT, SXC (3)


• Welche Planungen bringen finanzielle<br />

Konsequenzen mit sich?<br />

• Benötigen Partner Informationen, z. B.<br />

über Absatzplanung oder Geschäftsausweitung?<br />

• Sollten sich Lieferanten auf veränderte<br />

Lieferzahlen einstellen oder neue Zahlungsbedingungen<br />

kalkulieren?<br />

• Verlangt die Umsatzplanung zusätzliche<br />

Investitionen?<br />

• Stellen Sie neue Produkte her, die eine andere<br />

Ausstattung oderzusätzliche Finanzmittel<br />

notwendig machen?<br />

• Verkleinert sich das Geschäft? Soll<br />

Anlagevermögen veräußert werden?<br />

• Erwarten Sie zusätzliche Erträge aus dem<br />

Verkauf von Betriebsmitteln? Sollen sie<br />

reinvestiert werden?<br />

• Benötigen Sie Unterstützung Ihrer Bank<br />

bei diesen Veränderungen?<br />

Rechtzeitig zu planen kann dabei helfen,<br />

Kosten zu sparen. Die regelmäßige Übermittlung<br />

der Ist- und Planzahlen erhöht die<br />

Bonität, sprich: Ihre Kreditwürdigkeit. Sie<br />

kann auch die Höhe der Darlehenszinsen<br />

beeinflussen. Also: Säen Sie jetzt, damit Sie<br />

auch im nächsten Jahr wieder ernten können.<br />

zum Thema<br />

»Das Bankgespräch<br />

nach dem Jahresabschluss«<br />

Informationsveranstaltung am 28. Oktober von<br />

17 bis 19 Uhr in der <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong><br />

Referentin: Sabine Neumann-Heinen<br />

Anmeldung:<br />

Mattes Lodwig, 04131 – 742-190<br />

lodwig@lueneburg.ihk.de<br />

<strong>IHK</strong>-WEBSITE<br />

www.ihk-lueneburg.de ¸Dok.-Nr. v1512810<br />

Der elektronischen Vergabe (eVergabe)von öffentlichen<br />

Aufträgen gehört die Zukunft. Zum<br />

1. Januar trat die letzte Stufe der Umstellung<br />

auf die elektronische Angebotsabgabe bei Ausschreibungen<br />

des Bundes (www.evergabe-online.de)<br />

in Kraft. Das Land Niedersachsen<br />

bringt im Herbst eine neue Landesvergabeplattform<br />

an den Start, die ebenfalls das Thema<br />

eVergabe vorantreiben soll.<br />

Unternehmen, die sich regelmäßig an öffentlichen<br />

Ausschreibungen über Liefer- oder<br />

Dienstleistungsaufträge beteiligen, haben es<br />

bereits seit September 2009 wesentlich leichter:<br />

mit der Präqualifizierung. Präqualifizierte<br />

Unternehmen müssen bei Vergabeverfahren<br />

nicht mehralle Eignungsnachweise gesondert<br />

einreichen, sondern ersetzen sie durch<br />

ein PQ-Zertifikat (als digital signiertes PDF<br />

oder als Schriftstück). Am 17. November informiert<br />

die <strong>IHK</strong> in der Burg Seevetal über<br />

Präqualifikation und eVergabe-Verfahren.<br />

Jährlich führt die öffentliche Hand bundesweit<br />

über zwei Millionen Vergabeverfahren allein<br />

für Lieferungen und Dienstleistungen durch.<br />

Dabei reicht der Bedarf von Büroverbrauchsmaterial<br />

bis zum Hochleistungsrechner – mit<br />

einem Wert von insgesamt rund 260 Milliarden<br />

Euro.<br />

Bislang mussten Firmen, die auf eine Ausschreibung<br />

ein Angebot abgeben wollen, ein<br />

kompliziertes Verfahren durchlaufen. Das haben<br />

die deutschen Industrie- und Handels-<br />

<strong>IHK</strong>-Report<br />

ÖFFENTLICHES AUFTRAGSWESEN Eine elektronische Datenbank<br />

listet Unternehmen, die sich regelmäßig um<br />

öffentliche Liefer- oder Dienstleistungsaufträge bewerben.<br />

Sie müssen keine gesonderten Eignungsnachweise<br />

mehr einreichen. Unsere <strong>IHK</strong> informiert am 17. November.<br />

Angebote online abgeben<br />

kammern und die von ihnen getragenen Auftragsberatungsstellen<br />

mit dem Präqualifizierungsverfahren<br />

für den VOL-Bereich wesentlich<br />

vereinfacht. Der Begriff Präqualifizierung<br />

meint die vorgelagerte, auftragsunabhängige<br />

Prüfung und Zertifizierung unternehmensbezogener<br />

Nachweise nach der Vergabe- und<br />

Vertragsordnung für Leistungen (VOL/A).<br />

Unternehmer legen einmal jährlich betriebsspezifische<br />

Einzelnachweise einer PQ-Stelle<br />

vor – und erhalten nach positiver Prüfung ein<br />

Zertifikat als Urkunde mit Zertifikatscode.<br />

Die regionalen PQ-Stellen stellen alle präqualifizierten<br />

Unternehmen in die bundesweite<br />

Präqualifizierungsdatenbank für den Lieferund<br />

Dienstleistungsbereich (www.pq-vol.de)<br />

ein; öffentliche Auftraggeber können die hinterlegten<br />

Nachweise und Dokumente über<br />

den Zertifikatscode einsehen. Sie können die<br />

Datenbank zur Markterkundung nutzen.<br />

Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern<br />

und Auftragsberatungsstellen in<br />

Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Niedersachsen und Schleswig-Holstein<br />

haben sich zusammengeschlossen und bieten<br />

die Präqualifikation über eine gemeinsame<br />

Service-Stelle in Schwerin an. fel<br />

¸www.abst-mv.de/pq-nord<br />

Anmeldung:<br />

<strong>IHK</strong>-WEBSITE<br />

www.ihk-lueneburg.de ¸ Dok.-Nr. v1511711<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 31


<strong>IHK</strong>-Report<br />

32<br />

Vorgemerkt<br />

19. Oktober, 9.30 Uhr: <strong>Lüneburg</strong><br />

Ländersprechtag<br />

Brasilien<br />

Die wirtschaftliche Situation in Brasilien ist besser<br />

denn je – für deutsche Unternehmen bieten sich Geschäftsmöglichkeiten<br />

wie nie zuvor.<br />

Die neuntgrößte Volkswirtschaft der Welt hat das<br />

Krisenjahr 2009 mit einer knappen Nullrunde abgeschlossen.<br />

Die Prognosen für 2010 versprechen<br />

schon wieder ein BIP-Wachstum von rund sechs Prozent.<br />

Als Lieferant steht Deutschland in Brasilien an<br />

vierter, als Abnehmer für brasilianische Produkte an<br />

fünfter Stelle. Nachgefragt werden vor allem Maschinen,<br />

Kfz, Elektrotechnik, Chemikalien und Arzneimittel.<br />

Der Sprechtag findet statt in Kooperation mit der Allianz<br />

der deutschen Kammern im Mercosur. Die Allianz<br />

ist Anlaufpunkt für deutsche Unternehmen, die<br />

in Brasilien geschäftlich tätig werden möchten. Der<br />

Projektkoordinator erläutert unter anderem die allgemeine<br />

wirtschaftliche Situation, Wege des Markteinstiegs<br />

sowie Investitionsmöglichkeiten. Individuelle<br />

Gespräche mit dem Referenten sind möglich.<br />

Teilnahmeentgelt (inkl. Informationsmappe und Imbiss):<br />

80 Euro / Person<br />

Anmeldung: Ralf Bock<br />

04131 – 742-127, bock@lueneburg.ihk.de<br />

<strong>IHK</strong>-WEBSITE<br />

www.ihk-lueneburg.de ¸Dok.-Nr. v15136292<br />

28. Oktober: <strong>IHK</strong> Emden<br />

N<strong>IHK</strong>-Forum<br />

International 2010:<br />

Erfolgreiche Geschäfte<br />

zwischen Norwegen<br />

und Niedersachsen<br />

Im Rahmen des N<strong>IHK</strong>-Forums International laden<br />

die niedersächsischen <strong>IHK</strong>s zum Norwegentag am<br />

28. Oktober nach Emden ein.<br />

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat zwar um Norwegen<br />

keinen Bogen gemacht, aber das skandinavische<br />

Königreich ist deutlich weniger stark von<br />

deren Auswirkungen betroffen als die meisten anderen<br />

europäischen Länder. Das nordeuropäische<br />

Land präsentiert sich weiterhin als stabiler Auslandsmarkt<br />

für die deutsche Wirtschaft. Gleichzeitig<br />

ist Deutschland für Norwegen der zweitwichtigste<br />

Auslandsmarkt. Deshalb möchten viele norwegische<br />

Unternehmer ihre Geschäftskontakte<br />

nach Deutschland ausbauen. Besonders gute<br />

Chancen für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

bieten sich deutschen Unternehmern in der Öl- und<br />

Gasindustrie, den alternativen Energien und der<br />

maritimen Wirtschaft.<br />

Teilnahmeentgelt: 95 Euro / Person<br />

Anmeldung: www.norwegentag.de<br />

BERUFSORIENTIERUNG Mehr als 1.200 Schüler informierten sich auf<br />

einer Ausbildungs- und Studiumsmesse in Bienenbüttel. Sie hatten<br />

verbindliche Termine mit den Ausstellern vereinbart – das machte Eindruck.<br />

Erfolgreiche Premiere der<br />

‚nordjob <strong>Lüneburg</strong>er Heide’<br />

2.405 Gesprächstermine: Das ist die erfreuliche<br />

Bilanz der ersten Ausbildungs- und Studiumsfachmesse<br />

‚nordjob <strong>Lüneburg</strong>erHeide’<br />

in der Ilmenauhalle in Bienenbüttel. Unternehmen,<br />

Hochschulen, Berufsfachschulen<br />

und Beratungsinstitutionen informierten die<br />

angehenden Schulabsolventen aus dem nordöstlichen<br />

Niedersachsen über ihre Angebote.<br />

Das pädagogische Messekonzept der‚nordjob<br />

<strong>Lüneburg</strong>er Heide’ zeichnen drei Merkmale<br />

aus. Erstens: Viele Wochen vor Messebeginn<br />

informieren die Veranstalterdie Schülerinnen<br />

und Schüler im Unterricht über die beteiligten<br />

Arbeitgeber und Bildungsinstitutionen.<br />

Zweitens: Die Schülerinnen und Schüler erhalten<br />

bei diesen Besuchen Fragebögen, in<br />

die sie ihre gewünschten Beratungen bei den<br />

Personal- und Ausbildungsverantwortlichen<br />

der Unternehmen und Studienberatern der<br />

Hochschulen eintragen. Drittens: Es werden<br />

passende,zeitlich verbindliche Gesprächstermine<br />

zwischen Besuchern und Ausstellern<br />

organisiert.<br />

Die Schülerinnen und Schüler werden dazu<br />

motiviert, sich gut auf ihre Termine vorzube-<br />

Getagt<br />

18. August: Industrieausschuss, Uelzen<br />

Neue Ideen zum<br />

Baustellenmanagement<br />

Staus infolge von Baustellen bereiten nicht nur Pendlern und Urlaubern<br />

Ärger. Für Unternehmer sind sie ein echter Kostenfaktor. Die Mitglieder<br />

des Industrieausschusses diskutierten auf ihrer von <strong>IHK</strong>-Vizeprä- Ausschussvorsitzender: Volker Meyer (r.).<br />

sident Volker Meyer geleiteten Sitzung in Uelzen, wie Autobahnbaustellen<br />

möglichst zügig abgewickelt werden können. Die Geschäftsführer Holger Horn und Per-Carsten Meyer<br />

der gastgebenden Willi Meyer Bauunternehmen GmbH stellten die Geschäftsfelder des Unternehmens, einige Projekte<br />

im Hoch-, Tief-, und Straßenbau sowie innovative Asphalttechnologien vor. lud<br />

14. September: Dienstleistungsausschuss, Winsen / Luhe<br />

reiten – sie sind schließlich auch Training für<br />

spätere Bewerbungsgespräche.<br />

Das Engagement hat sich offenbar gelohnt:<br />

Das Fazit der Schüler und Lehrer der 27 allgemeinbildenden<br />

Schulen der Region und<br />

der 39 Aussteller war einhellig positiv. Zahlreiche<br />

Ausstellerlobten die gute Vorbereitung<br />

der Schüler auf die individuellen Beratungstermine.<br />

2011 soll die ‚nordjob <strong>Lüneburg</strong>er<br />

Heide’ am 28. und 29. Juni stattfinden, wieder<br />

in der Bienenbütteler Ilmenauhalle.<br />

Veranstalter der Messe ist die IfT Institut für<br />

Talententwicklung GmbH; unsere <strong>IHK</strong> ist<br />

Veranstaltungspartner. red<br />

¸www.erfolg-im-beruf.de<br />

Am 15. Oktober um 15 Uhr laden wir Sie zu einer<br />

Informationsveranstaltung zur Fachmesse ‚nordjob<br />

<strong>Lüneburg</strong>er Heide’ in die <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong> ein.<br />

Unternehmen haben die Möglichkeit, das Messekonzept<br />

des Instituts für Talententwicklung näher<br />

kennenzulernen.<br />

Kontakt: Karin Zimmermann<br />

zimmermann@lueneburg.ihk.de, 04131 – 742-132<br />

Zukunftsmärkte Windenergie und Web 2.0<br />

Mit Bernd Meyer, Geschäftsführer der WinEnergie GmbH in Winsen / Luhe, haben die Mitglieder des <strong>IHK</strong>-Dienstleistungsausschusses<br />

in ihrer Herbstsitzung eine Windenergieanlage in Tangendorf besichtigt. Bernd Meyer erklärte,<br />

wie aus Sicht seiner Branche die Energieversorgung ausschließlich aus regenerativen Energieträgern aussehen<br />

könnte. Für den Vertrag, den die Bundesregierung im September mit den großen Energieversorgungsunternehmen<br />

geschlossen hat, fand er kritische Worte. Jens-Peter Clarfeld, Vorsitzender des Ausschusses und Gastgeber der<br />

Sitzung, stellte seinen Betrieb United Synergy GmbH vor. Die Unternehmer diskutierten Chancen und Herausforderungen<br />

des Web 2.0 für die mittelständische Wirtschaft und sahen großen Informationsbedarf. fel<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: LUDWIG/<strong>IHK</strong>, D<strong>IHK</strong>/BILDSCHÖN, SXC


Neues aus Berlin<br />

und Brüssel<br />

Aus für Befreiung von Zollmeldepflicht<br />

bis 1.000 Euro<br />

Brüssel. Es droht neuer Bürokratieärger: Mit der<br />

Änderung des Zollrechts soll die Befreiung von<br />

der Meldepflicht für Sendungen unter 1.000 Euro<br />

gestrichen werden. Nach Berechnungen des<br />

D<strong>IHK</strong> müssten Unternehmen dadurch künftig<br />

fast 9 Mio. Zollanmeldungen pro Jahr mehr abgeben.<br />

Bei durchschnittlichen Kosten von rund<br />

11 Euro pro Anmeldung macht das rund 100<br />

Mio. Euro jährlich zusätzlich. Besonders betroffen<br />

wären Unternehmen mit hohem Kleinsendungsanteil<br />

wie z. B. Onlineshops. Darauf hat<br />

der D<strong>IHK</strong> das Bundesfinanzministerium und<br />

das Bundeskanzleramt aufmerksam gemacht.<br />

Beide bestätigen die Problematik, sehen aber<br />

keine Möglichkeit einzugreifen. Jetzt will der<br />

D<strong>IHK</strong>zusammen mit den <strong>IHK</strong>s die Europaabgeordneten<br />

überzeugen, sich für die Beibehaltung<br />

der alten Regelung einzusetzen. sw<br />

D<strong>IHK</strong> und ‚impulse’ küren<br />

Deutschlands spannendste<br />

Innovationen<br />

Berlin. Vom Langzeit-Energiespeicher über elektronisches<br />

Verkehrsmonitoring bis hin zur EDVgesteuerten<br />

Kundenterminplanung – den Unternehmen<br />

gehen die Ideen nicht aus. Das zeigt<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />

der Wettbewerbs ‚Potenzial Innovation’ von<br />

D<strong>IHK</strong> und dem Wirtschaftsmagazin ‚impulse’.<br />

Im März hatten sie Betriebe dazu aufgerufen,<br />

neue Produkte,Verfahren oderDienstleistungen<br />

einzureichen. Mehr als 80 Unternehmen<br />

aus ganz Deutschland haben sich beworben,<br />

die zehn spannendsten Innovationen wurden<br />

jetzt gekürt. Mehrüberdie Gewinnerprojekte<br />

lesen Sie auf www.dihk.de. ah<br />

Wirtschaft bietet Regierung<br />

Zusammenarbeit bei<br />

Fachkräftesicherung an<br />

Berlin. Die Krise ist noch nicht ganz ausgestanden,<br />

da wird für viele Firmen der Fachkräftemangel<br />

zum ernsten Problem. Mehr als<br />

zwei Drittel der Firmen haben generell oder<br />

teilweise Schwierigkeiten, passende Fachkräfte<br />

für offene Stellen zu finden. Und die<br />

Entwicklung wird sich schon bald verschärfen.<br />

„Eine zentrale Herausforderung für<br />

Wirtschaft und Politik“, machte D<strong>IHK</strong>-Präsident<br />

Hans Heinrich Driftmann in einem<br />

Pressegespräch mit Bundesarbeitsministerin<br />

von der Leyen und Bundesinnenminister<br />

de Maizière und beim Fachkräftegipfel<br />

von Bundeswirtschaftsminister Brüderle<br />

deutlich. Er mahnte, „die Weichen rasch in<br />

Richtung Arbeitskräftesicherung zu stel-<br />

<strong>IHK</strong>-Report<br />

Innovation<br />

aktuell<br />

len“. Der D<strong>IHK</strong>-Präsident verwies auf die<br />

Aktivitäten von Betrieben und <strong>IHK</strong>s in Sachen<br />

Information, Beratung,Aus- und Weiterbildung,<br />

aber auch auf den hohen Stellenwert<br />

der Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf, der Nutzung der Potenziale älterer<br />

Arbeitnehmer sowie der Zuwanderung.<br />

Driftmann bot der Bundesregierung an,<br />

beim Thema Fachkräftesicherung an einem<br />

Strang zu ziehen. sh<br />

Keine EU-Rohstoffsteuer<br />

durch die Hintertür<br />

Brüssel. Die jüngsten Pläne der Europäischen<br />

Kommission, eine neue europaweite Steuer<br />

auf den Verbrauch von Rohstoffen einzuführen,<br />

kritisiert der D<strong>IHK</strong> scharf. Eine EU-Rohstoffsteuer<br />

würde Unternehmen, Kunden<br />

und Wettbewerbsfähigkeit belasten. Die<br />

Steuer birgt erhebliche finanzielle Risiken:<br />

vor allem für die Unternehmen, die auf Rohstoffe<br />

angewiesen sind. Denn sie entzieht<br />

sich der Kontrolle der Mitgliedstaaten. Die<br />

Unternehmen achten angesichts der knappen<br />

Rohstoffe und steigender Preise bereits<br />

heute darauf, diese effizient zu nutzen. sl<br />

33


Im Gespräch Wirtschaftsjunioren<br />

34<br />

Das Ehrbare<br />

Unternehmertum ist<br />

nach wie vor aktuell«<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010


Mit zwei Wirtschaftsjunioren-Kreisen<br />

verfügt unsere Region über kräftige Stimmen der<br />

jungen Unternehmer und Führungskräfte.<br />

Gemeinsam wollen sie global denken und lokal handeln:<br />

Die Junioren knüpfen ein internationales Netzwerk und<br />

engagieren sich vor Ort – für ein positives Unternehmerbild<br />

in der Öffentlichkeit, für Corporate Social Responsibility<br />

und für qualifizierten Unternehmer-Nachwuchs.<br />

Die Bundeskonferenz der Wirtschaftsjunioren<br />

Deutschland hat die neuen Wirtschaftsjuniorenkreise<br />

aus dem <strong>IHK</strong>-<br />

Bezirk <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong><br />

im September anerkannt –<br />

damit agieren die Wirtschaftsjunioren<br />

<strong>Lüneburg</strong>er<br />

Heide fürdie Landkreise Celle,<br />

Soltau-Fallingbostel, Uelzen,<br />

Harburg, Lüchow-Dannenberg<br />

und <strong>Lüneburg</strong> sowie die Wirtschaftsjunioren<br />

Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong> für den<br />

Landkreis Gifhorn und die Stadt <strong>Wolfsburg</strong><br />

nun eigenständig im Rahmen der bundesweiten<br />

WJ-Gemeinschaft.<br />

Die Wirtschaftsjunioren in derRegion blicken<br />

auf eine mehr als 40-jährige Geschichte zurück:<br />

1966 gründete sich<br />

der erste Kreis junger<br />

Unternehmer<br />

und Führungskräfte<br />

im Bezirk der Industrie-<br />

und Handelskammer<strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />

Zurzeit sind rund 80<br />

Mitglieder in den beiden<br />

Juniorenkreisen<br />

aktiv. Gemeinsam haben<br />

sie sich zum<br />

Kurzer Draht: Wer aktiv die<br />

Entwicklung der Region<br />

vorantreiben möchte, ist bei<br />

den Kreisen der Wirtschaftsjunioren<br />

richtig.<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />

Ziel gesetzt, die Interessen derWirtschaft in<br />

der Gesellschaft zu vertreten. In Veranstaltungen<br />

und Gesprächen erörtern<br />

sie aktuelle Fragestellungen<br />

und beteiligen sich so an<br />

der Entwicklung der Region.<br />

Die Wirtschaftsjunioren arbeiten<br />

mit anderen der 210<br />

Kreise im Bundesgebiet und<br />

international im Junior-<br />

Chamber-International-Netz zusammen.<br />

Bereits im Juli 2010 beschlossen die jungen<br />

Unternehmerin derRegion (Altersgrenze: 40<br />

Jahre) sich neu aufzustellen. Statt einem sollen<br />

nun zwei Kreise den Stimmen der jungen<br />

Wirtschaft durch mehrRegionalität besseres<br />

Gehör verschaffen. Alexandra Clavier,<br />

<strong>Lüneburg</strong>er Kommunikationsberaterin<br />

und Sprecherin der<br />

Wirtschaftsjunioren <strong>Lüneburg</strong>er<br />

Heide, und Marco Menne,<br />

Bereichsleiter der Sparkasse<br />

Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong> und VorstandsmitgliedderWirtschaftsjunioren<br />

Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong>,<br />

berichten überihrEngagement<br />

in den Juniorenkreisen, ihre<br />

Ziele und ihre bisherigen<br />

Highlights in der WJ-Welt.<br />

Michael Wilkens, Geschäftsführer<br />

der Wirtschaftsjunioren<br />

<strong>Lüneburg</strong>er Heide, traf<br />

die beiden Unternehmer<br />

zum Gespräch.<br />

Neu im Netz<br />

Termine<br />

Datum Projekt<br />

Im Gespräch<br />

Die Wirtschaftsjunioren<br />

<strong>Lüneburg</strong>er Heide haben ihre Homepage<br />

komplett überarbeitet:<br />

¸ www.lueneburger-heide.wjd.de<br />

Interessenten erhalten hier aktuelle<br />

Informationen über<br />

Mitgliedschaft und Termine der Junioren.<br />

14. Oktober Stammtisch in Adendorf<br />

mit dem Social-Media-Experten<br />

Martin Schleinhege<br />

22. bis 24. Oktober Herbstseminar zum Thema<br />

Querdenken. Workshop im<br />

Seminarhotel Wildland bei Wietze<br />

3. November Stammtisch in Celle mit Oberbürgermeister<br />

Dirk-Ulrich Mende<br />

17. November Politischer Kaminabend im<br />

Museumsdorf Hösseringen mit<br />

Ursula Caberta, Leiterin der<br />

Arbeitsgruppe Scientology<br />

in der Hamburger Innenbehörde<br />

von 1992 bis 2010<br />

23. November Betriebsbesuch<br />

bei Rheinmetall in Unterlüß<br />

Kontakt<br />

¸ Wirtschaftsjunioren<br />

<strong>Lüneburg</strong>er Heide<br />

Michael Wilkens<br />

wilkens@lueneburg.ihk.de<br />

Tel. 04131 – 742-137<br />

¸ Wirtschaftsjunioren<br />

Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong><br />

Simone Heuwinkel<br />

heuwinkel@lueneburg.ihk.de<br />

Tel. 05361 – 2954-12<br />

35<br />

FOTOS: <strong>IHK</strong>, VIRGINIE CASTOR/FOTOLIA


Im Gespräch Wirtschaftsjunioren<br />

36<br />

Alexandra Clavier<br />

Inhaberin<br />

Kommunikationsagentur Alexandra Clavier<br />

Vorstandsvorsitzende<br />

Wirtschaftsjunioren <strong>Lüneburg</strong>er Heide<br />

Frau Clavier, Herr Menne, welche Vorteile versprechen<br />

Sie sich von der regionalen Neugliederung<br />

der Juniorenkreise im Bezirk der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>?<br />

Alexandra Clavier: Ich bin davon überzeugt,<br />

dass wir mit der Teilung des Juniorenkreises<br />

engere Beziehungen zwischen den Junioren<br />

ermöglichen, denn die Fahrzeiten im <strong>IHK</strong>-<br />

Bezirk sind leider eine große Hürde. Die Anreise<br />

zu den Veranstaltungen ist sehr zeitaufwendig.<br />

Viele potenzielle Mitglieder hat sie<br />

von der Teilnahme abgehalten.<br />

Marco Menne: Die Teilung schafft eine homogenere<br />

Region mit Gemeinsamkeiten und<br />

Wir-Gefühl. Dies war zwischen <strong>Lüneburg</strong><br />

und <strong>Wolfsburg</strong> nicht immer möglich. Zwar<br />

war die Zusammenarbeit immer hervorragend,<br />

aber die räumliche Distanz und der damit<br />

einhergehende Zeitaufwand sind bei der<br />

Freizeitgestaltung, die Juniorenarbeit ja nun<br />

einmal ist, entscheidende Kriterien. Jetzt können<br />

wir mit konkretem Bezug zur Region unsere<br />

Wirkung vor Ort entfalten.<br />

Was bietet die Mitgliedschaft bei den<br />

Wirtschaftsjunioren jungen<br />

Unternehmerinnen und Unternehmern?<br />

Clavier: Die Junioren sind ein sehr professionelles<br />

Netzwerk aus Gleichgesinnten. Zu<br />

den wichtigen Alleinstellungsmerkmalen<br />

gehört sicherlich auch, dass sich hier<br />

Unternehmer und Freiberufler branchenübergreifend<br />

mit denselben Themen<br />

befassen und austauschen.<br />

Menne: Hauptgedanke der Juniorenarbeit ist<br />

die Bildung fester Netzwerke. Die Wirtschaftsjunioren<br />

sind lokal, regional, bundesweit<br />

und sogar weltweit organisiert und bieten<br />

daher jedem Mitglied die Plattform, auf<br />

der er sein Netzwerk ausbauen oder pflegen<br />

möchte. Gemeinsam Verantwortung für die<br />

Region zu übernehmen steht dabei im Vordergrund<br />

und prägt die Kreisarbeit.<br />

Welche lokalen Mitwirkungschancen<br />

haben interessierte Jungunternehmer?<br />

Clavier: Nur aktive Mitarbeit hält den Juniorenkreis<br />

lebendig. Jedes Mitglied hat große<br />

Einflussmöglichkeiten und kann Themen<br />

mitbestimmen und Neues auf die Tagesordnung<br />

setzen. Aktuell stehen für den Kreis Lü-<br />

neburger Heide mit den drei Arbeitskreisen<br />

Veranstaltungsorganisation, Transfer Wirtschaft<br />

– Schule sowie Marketing und PR<br />

drei feste Arbeitskreise für die Mitarbeit<br />

offen. Aus dem Veranstaltungskalender der<br />

Wirtschaftsjunioren ergeben sich darüber<br />

hinaus aber diverse Anknüpfungspunkte für<br />

die Verwirklichung persönlicher Interessen.<br />

Die Veranstaltungen reichen schließlich von<br />

Betriebsbesichtigungen überStammtische bis<br />

hin zu Festveranstaltungen und Sportevents<br />

wie dem alljährlichen Segeltörn. Sie decken<br />

also eine große Bandbreite ab, da ist für jeden<br />

etwas dabei. Die Junioren bringen sich<br />

nach verfügbarerZeit und Interessenlage unterschiedlich<br />

ein. Bei allen Veranstaltungen<br />

achten wir besonders darauf, dass die Vereinbarkeit<br />

von Juniorenengagement und der eigenen<br />

Familie gegeben ist. Schließlich haben<br />

wir alle beruflich viel um die Ohren und<br />

möchten nicht auch noch in unserer Freizeit<br />

die Familie ausschließen.<br />

Mit welchen Themen oder Projekten<br />

beschäftigen sich die Junioren aktuell?<br />

Clavier:Aus meinerSicht fehlt es in deröffentlichen<br />

Wahrnehmung zusehends an Vorbildern<br />

für Ehrbares Unternehmertum, da die<br />

Medien allzu oft die schwarzen Schafe in den<br />

Mittelpunkt derBerichterstattung stellen. Wir<br />

möchten deshalb an einem positiven Bild der<br />

Unternehmer in der Öffentlichkeit arbeiten,<br />

denn insbesondere überunsere regional stark<br />

verwurzelten Mittelständler gibt es viel Positives<br />

zu berichten.<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: PRIVAT, SXC


Menne: Im Raum Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong> bemühen<br />

wir uns derzeit um ein soziales Projekt<br />

und planen einen Aktionstag. In unseren<br />

Stammtischen greifen wir stark das Themenfeld<br />

unternehmerischer Werte und Corporate<br />

Social Responsibility auf. Das Ehrbare Unternehmertum<br />

hat nach unserer Auffassung<br />

nicht an Aktualität verloren.<br />

Wie können Jungunternehmer<br />

Junioren-Mitglied werden?<br />

Clavier: Alle Junioren stehen Interessierten<br />

gern mit Rat und Tat zur Seite. Da wir durch<br />

unsere feste Altersgrenze von 40 Jahren kontinuierlich<br />

neue Mitglieder für unsere Arbeit<br />

begeistern müssen, integrieren wir unsere<br />

neuen Gäste möglichst schnell in den Kreis.<br />

Für unseren Kreis <strong>Lüneburg</strong>er Heide kann<br />

ich auch auf unsere neue Homepage und unseren<br />

Xing-Auftritt verweisen. Hier finden<br />

sich bereits viele Infos, die wir gerne in persönlichen<br />

Gesprächen vertiefen. Alles, was<br />

wirvon unseren Mitgliedern erwarten, ist aktive<br />

Teilnahme an der Kreisarbeit. Denn das<br />

ehrenamtliche Engagement der Mitglieder<br />

darf nicht dazu verleiten, als passives Mitglied<br />

von Seminaren oder Betriebsbesuchen<br />

ohne Gegenleistung profitieren zu wollen.<br />

Menne: Bei den Junioren existiert kein Anspruch<br />

auf Mitgliedschaft. DerVorstand entscheidet<br />

über die Aufnahme als Gastmitglied<br />

und später über die Aufnahme als ordentliches<br />

Mitglied. DerVorstand macht seine Entscheidung<br />

insbesondere vom Engagement<br />

des potenziellen Neumitglieds abhängig.<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />

Marco Menne<br />

Bereichsleiter Firmenkunden<br />

Sparkasse Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong><br />

Vorstandsmitglied<br />

Wirtschaftsjunioren Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong><br />

Und mit 40? Was passiert mit dem<br />

aufgebauten Netzwerk, wenn Junioren<br />

die Altersgrenze erreichen?<br />

Clavier: Mit Überschreiten der Altergrenze<br />

wird ein ordentliches Mitglied in unserem<br />

Kreis zum Fördermitglied und kann weiterhin<br />

an allen Veranstaltungen teilnehmen.<br />

Eine aktive Einflussnahme ist allerdings nicht<br />

mehr direkt möglich. Es ist wichtig, das<br />

Netzwerk jung zu halten, weil Interessen,<br />

Meinungen und Anliegen mit zunehmendem<br />

Altersunterschied naturgemäß immer größer<br />

werden. Mit derAltersgrenze schaffen wir es,<br />

das Engagement auf diesen Zeitraum zu<br />

fokussieren. So weiß jedes Mitglied, dass<br />

es seine Ziele in diesem Zeitraum umsetzen<br />

muss und anschließend als passives Fördermitglied<br />

keinen direkten Einfluss mehr<br />

nehmen kann und soll.<br />

Menne: Allen Junioren ist aber bewusst, dass<br />

das Netzwerk auch über die Altersgrenze hinaus<br />

Gültigkeit haben kann – wenn man es<br />

denn möchte. Wie bei so vielen Dingen hängt<br />

es davon ab, wie fest jeder Einzelne seine<br />

Netzwerke und Freundschaften in der aktiven<br />

Zeit knüpfen kann.<br />

Clavier: Wir diskutieren aktuell über die Etablierung<br />

eines Förderkreises für unsere Wirtschaftsjunioren,<br />

um damit die Verbundenheit<br />

unsererFördermitgliedermit den Wirtschaftsjunioren<br />

<strong>Lüneburg</strong>er Heide nach außen dokumentieren<br />

zu können. Hier stehen wir allerdings<br />

noch am Anfang.<br />

Welche Highlights haben Sie bereits<br />

während Ihrer Juniorenarbeit erlebt?<br />

Clavier: Ich habe mehrfach an dem einwöchigen<br />

Know-how-Transfer mit Abgeordneten<br />

des Deutschen Bundestags teilgenommen<br />

und muss sagen, dass ich ohne die Wirtschaftsjunioren<br />

vergleichbare Einblicke in das<br />

politische System unseres Landes nie hätte<br />

bekommen können. Noch heute profitiere<br />

ich von diesen direkten Kontakten.<br />

Menne: Im Rahmen meiner Juniorenarbeit<br />

empfinde ich eigentlich jede Begegnung als<br />

Bereicherung. Ein absolutes Highlight war<br />

aber sicher der Know-how-Transfer mit Mitgliedern<br />

des Niedersächsischen Landtags. Eine<br />

derartige Gelegenheit bietet sich in keinem<br />

anderen Netzwerk.<br />

Im Gespräch<br />

37


Service<br />

Teilzeitanspruch im Arbeitsverhältnis<br />

Jeder darf weniger arbeiten –<br />

es gibt aber Unterschiede zwischen dem generellen<br />

Anspruch und dem speziellen für Beschäftigte in Elternzeit<br />

Voraussetzungen im Einzelnen<br />

Beschäftigte haben generell nur<br />

einen Anspruch auf Teilzeitarbeit<br />

in einem Arbeitsverhältnis, das<br />

länger als sechs Monate besteht.<br />

Maßgebend ist derZeitpunkt der<br />

Antragstellung und nicht derBeginn<br />

der gewünschten Teilzeitarbeit.<br />

Sowohl fürAnsprüche nach<br />

dem TzBfG als auch nach dem<br />

BEEG gilt, dass dieserAnspruch<br />

nur besteht, wenn der Arbeitgeberohne<br />

Auszubildende mehrals<br />

15 Arbeitnehmerbeschäftigt. Es<br />

wird eine Pro-Kopf-Zählung vorgenommen,<br />

das heißt: Jeder Mitarbeiter<br />

zählt, unabhängig von<br />

der Stundenanzahl, die er tätig<br />

ist. Beschäftigte im Rahmen ei-<br />

38<br />

nes sog. Gemeinschaftsbetriebs<br />

werden aber nicht zusammengezählt.<br />

DerAnspruch des Beschäftigten<br />

nach dem TzBfG, also außerhalb<br />

der Elternzeit, kann nur<br />

einmal alle zwei Jahre geltend gemacht<br />

werden, nachdem derArbeitgeber<br />

einer Verringerung zugestimmt<br />

oder sie berechtigt abgelehnt<br />

hat. DerTeilzeitanspruch<br />

im Zusammenhang mit der Elternzeit<br />

kann während der Gesamtdauer<br />

der Elternzeit zweimal<br />

geltend gemacht werden, ist<br />

jedoch – im Gegensatz zum generellen<br />

Teilzeitanspruch – nur<br />

zwischen 15 und 30 Wochenstunden<br />

und fürmindestens zwei<br />

Monate möglich.<br />

Der Antrag<br />

Hinsichtlich des Inhalts gilt für<br />

beide Anträge, dass der Beschäftigte<br />

die Verringerung und den<br />

Umfang der Verringerung eindeutig<br />

verlangt. Eine Verteilung<br />

der Verringerung ist nicht zwingend<br />

erforderlich. Der Antrag<br />

muss so formuliert sein, dass der<br />

Arbeitgeberdiesen mit ‚ja’annehmen<br />

kann. Begehrt der Beschäftigte<br />

nur eine Verringerung der<br />

Arbeitszeit, überlässt erdamit deren<br />

Verteilung dem Arbeitgeber<br />

im Rahmen seines Direktionsrechts.<br />

Wenn der Beschäftigte<br />

auch eine Verteilung geltend<br />

macht, kann er, muss aber nicht<br />

angeben, ob die gewünschte Ver-<br />

teilung Bedingung für sein Verringerungsbegehren<br />

ist. Der Beschäftigte<br />

ist auch befugt, eine<br />

bestimmte Verteilung nur hilfsweise<br />

geltend zu machen. Wenn<br />

er jedoch auf jeden Fall eine bestimmte<br />

Verteilung wünscht,<br />

muss er dies spätestens im Erörterungsgespräch<br />

mit dem Arbeitgeber<br />

geltend machen.<br />

Während derAntrag derTeilzeitarbeit<br />

außerhalb der Elternzeit<br />

von dem Beschäftigten auch<br />

mündlich gestellt werden kann,<br />

ist der Antrag während der Elternzeit<br />

nur schriftlich möglich.<br />

Generell empfiehlt sich jedoch,<br />

immereinen schriftlichen Antrag<br />

zu stellen. Außerhalb der Eltern-<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTOS: IMAGETEAM-FOTOLIA,


Im deutschen Arbeitsrecht<br />

gilt der Grundsatz, dass<br />

jeder Beschäftigte einen<br />

Anspruch hat, in Teilzeit zu<br />

arbeiten. Dieser Grundsatz<br />

gilt nicht nur für Vollzeitbeschäftigte,<br />

sondern auch<br />

für Teilzeitbeschäftigte.<br />

Die Voraussetzungen für<br />

den Teilzeitanspruch hat<br />

der Gesetzgeber für Beschäftigte<br />

im Teilzeit- und<br />

Befristungsgesetz (TzBfG)<br />

geregelt. Zusätzlich ist im<br />

Bundeselterngeld- und<br />

Elternzeitgesetz (BEEG) der<br />

Teilzeitanspruch für Beschäftigte<br />

während der<br />

Elternzeit geregelt. Unterschiede<br />

und Gemeinsamkeiten<br />

zwischen den nebeneinander<br />

stehenden<br />

Ansprüchen verdeutlicht<br />

die Übersicht:<br />

zeit muss der Beschäftigte den<br />

Antrag drei Monate, im Rahmen<br />

derElternzeit sieben Wochen vor<br />

dem gewünschten Beginn der<br />

Teilzeitarbeit stellen.<br />

Vom Arbeitgeber zu beachten<br />

Der Gesetzgeber geht davon aus,<br />

dass Teilzeitarbeit, sowohl was<br />

die Verkürzung als auch was die<br />

Verteilung derArbeitszeit betrifft,<br />

primäreinvernehmlich zwischen<br />

Arbeitgeber und Beschäftigten<br />

vereinbart werden soll. Wird ein<br />

Teilzeitanspruch außerhalb der<br />

Elternzeit geltend gemacht, muss<br />

derArbeitgeberbeachten, dass er<br />

auf jeden Fall eine Erörterung,<br />

also ein Gespräch mit dem Beschäftigten<br />

zum Zweck der Einigung<br />

führt. Eine schriftliche Ablehnung,<br />

die einen Monat vor<br />

dem gewünschten Beginn der<br />

Verringerung durch den Arbeitgeber<br />

zu erfolgen hat, sollte dem<br />

Gesetz entsprechend erst nach<br />

der Erörterung erfolgen. Unterlässt<br />

der Arbeitgeber die Erörterung<br />

mit dem Beschäftigten und<br />

Verfügung zu beantragen. Versäumt<br />

allerdings derArbeitgeber<br />

im Falle des Antrags außerhalb<br />

der Elternzeit die einmonatige<br />

Ablehnungsfrist, gilt die Zustimmung<br />

zum Teilzeitbegehren als<br />

erteilt. Hier ist also besondere<br />

Vorsicht geboten. Wird die Frist<br />

im Rahmen des Antrags während<br />

der Elternzeit durch den Arbeitgeber<br />

versäumt, bleibt dem Beschäftigten<br />

auch in diesem Fall<br />

nur die Klagemöglichkeit oder<br />

derAntrag auf Erlass einerEinstweiligen<br />

Verfügung.<br />

Ablehnungsgründe<br />

Einigen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

nicht, hängt die<br />

Durchsetzung des Anspruchs davon<br />

ab, ob der Arbeitgeber dem<br />

Anspruch betriebliche Gründe<br />

entgegensetzen kann. Außerhalb<br />

der Elternzeit genügt, dass der<br />

Arbeitgeber rational nachvollziehbare<br />

Gründe hat. Die Gründe<br />

müssen jedoch hinreichend<br />

gewichtig sein. Der Arbeitgeber<br />

kann deshalb die Ablehnung<br />

Service<br />

genereller Teilzeitanspruch Teilzeitanspruch während der<br />

nach dem TzBfG Elternzeit nach dem BEEG<br />

Anspruchsvoraussetzungen<br />

Wartefrist Bestand des Arbeitsverhältnisses Bestand des Arbeitsverhältnisses<br />

länger als sechs Monate länger als sechs Monate<br />

Beschäftigtenzahl Es müssen mehr als 15 Es müssen mehr als 15<br />

Arbeitnehmer beschäftigt sein Arbeitnehmer beschäftigt sein<br />

Häufigkeit Geltendmachung nur einmal Zweimal Verringerung der<br />

der Geltendmachung<br />

Vom Beschäftigten<br />

zu beachten<br />

alle zwei Jahre Arbeitszeit möglich<br />

Antrag Keine Grenzen, unbefristet Nur zwischen 15 und 30<br />

Wochenstunden möglich und<br />

mindestens für zwei Monate<br />

Antragform Antrag auch mündlich möglich Antrag schriftlich erforderlich<br />

Frist<br />

Vom Arbeitgeber zu beachten<br />

Drei Monate vor Beginn Sieben Wochen vor Beginn<br />

Gespräch mit Beschäftigtem Eine Erörterung mit dem Gespräch gewünscht, aber<br />

Beschäftigten ist zwingend<br />

erforderlich<br />

nicht zwingend<br />

Ablehnungsrecht, Frist Ein Monat vor gewünschtem<br />

Beginn der Verringerung<br />

Vier Wochen nach Antrag<br />

Form der Ablehnung Schriftlich, Begründung<br />

nicht erforderlich<br />

Schriftlich mit Begründung<br />

Folgen der Ablehnung Klagemöglichkeit oder Antrag Klagemöglichkeit oder Antrag<br />

auf Einstweilige Verfügung auf Einstweilige Verfügung<br />

des Beschäftigten des Beschäftigten<br />

Folgen der Fristversäumung Zustimmung gilt als erteilt Klagemöglichkeit oderAntrag<br />

auf Einstweilige Verfügung<br />

des Beschäftigten<br />

lehnt dessen Begehren innerhalb<br />

der Einmonatsfrist ab,wird zwar<br />

nicht der Teilzeitanspruch des<br />

Beschäftigten fingiert, aber der<br />

Arbeitgeber kann dem Beschäftigten<br />

keine Einwendungen<br />

mehr entgegenhalten, die im<br />

Rahmen der Erörterung hätten<br />

ausgeräumt werden können.<br />

Beim Teilzeitbegehren während<br />

der Elternzeit soll zwar nur eine<br />

Erörterung zwischen Beschäftigtem<br />

und Arbeitgeberdem Gesetz<br />

nach stattfinden. Es empfiehlt<br />

sich jedoch auch hier, immer das<br />

Gespräch mit dem Beschäftigten<br />

zu suchen und zu führen. Eine<br />

Einigung soll innerhalb von vier<br />

Wochen erreicht werden. DerArbeitgeber<br />

muss einen förmlichen<br />

Antrag des Beschäftigten innerhalb<br />

von vierWochen mit schriftlicher<br />

Begründung ablehnen.<br />

Lehnt der Arbeitgeber den Antrag<br />

auf Teilzeit ab, hat der Beschäftigte<br />

in beiden Fällen die<br />

Möglichkeit, Klage vor dem zuständigen<br />

Arbeitsgericht einzureichen<br />

oder eine Einstweilige<br />

nicht allein mit seiner abweichenden<br />

unternehmerischen<br />

Vorstellung von der‚richtigen’Arbeitszeitverteilung<br />

begründen.<br />

Hinreichend gewichtig sind die<br />

Gründe immer dann, wenn die<br />

Verringerung derArbeitszeit, die<br />

Organisation, den Arbeitsablauf<br />

oder die Sicherheit im Betrieb<br />

wesentlich beeinträchtigt oder<br />

unverhältnismäßige Kosten verursacht.<br />

Diese Aufzählung im<br />

Gesetz ist jedoch nicht abschließend.<br />

Das Bundesarbeitsgericht<br />

prüft in einem Dreistufenmodell:<br />

- Hat der Arbeitgeber<br />

überhaupt ein bestimmtes<br />

Organisationskonzept?<br />

- Inwiefern steht dieses Konzept<br />

dem Verlangen des<br />

Arbeitnehmers entgegen?<br />

- Inwiefern sind entgegenstehen-<br />

de Gründe gewichtig, inwiefern<br />

findet eine wesentliche<br />

Beeinträchtigung statt?<br />

Beispielsweise stehen dem Teilzeitanspruch<br />

keine betrieblichen<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 39


Service<br />

Gründe entgegen, wenn es dem<br />

Arbeitgeber möglich und zumutbar<br />

ist, für die ausfallende Arbeitszeit<br />

eine Ersatzkraft anzustellen.<br />

Dazu muss derArbeitgeber<br />

bei der Agentur für Arbeit<br />

nach einem geeigneten Bewerber<br />

suchen und die Stelle innerund<br />

/ oder außerbetrieblich ausschreiben.<br />

Ein betrieblicher<br />

Grund besteht auch dann nicht,<br />

wenn derArbeitgeber die ausfallende<br />

Arbeitszeit durch die Einstellung<br />

einer Teilzeitkraft ausgleichen<br />

kann. Ein Organisationskonzept<br />

kann beispielsweise<br />

in einem Produktionsbetrieb mit<br />

Mehrschichtarbeitszeit darin bestehen,<br />

jede Schicht mit zwei Betriebselektrikern<br />

zu besetzen.<br />

Anerkannt ist auch ein sog. servicefreundlichesOrganisationskonzept<br />

dergestalt, dass der Arbeitgeber<br />

so weit wie möglich sicherstellen<br />

will, dass seine Kunden<br />

jeweils nur einen Verkäufer<br />

als Ansprechpartner haben. Beschäftigt<br />

jedoch der Arbeitgeber<br />

in ähnlichen odervergleichbaren<br />

Bereichen bereits eine Teilzeitkraft,<br />

ist eine berechtigte Ablehnung<br />

des Teilzeitwunsches fast<br />

ausgeschlossen.<br />

Das Teilzeitbegehren des Beschäftigten<br />

im Rahmen der Elternzeit<br />

kann nur berechtigt aufgrund<br />

dringender betrieblicher<br />

Gründe abgelehnt werden. An<br />

das objektive Gewicht der Ablehnungsgründe<br />

sind erhebliche<br />

Anforderungen zu stellen, die der<br />

Begriff ‚dringend’ verdeutlicht.<br />

Die entgegenstehenden betrieblichen<br />

Interessen müssen zwingende<br />

Hindernisse für die beantragte<br />

Verkürzung derArbeitszeit<br />

sein. Die bloße Behauptung, es<br />

bestehe keine Beschäftigungsmöglichkeit,<br />

genügt zur schlüssigen<br />

Darlegung der Zustimmungsverweigerung<br />

nicht. Die<br />

zugrunde liegenden Tatsachen<br />

sind zu bezeichnen: zum Beispiel<br />

die Schließung des Betriebs / der<br />

Abteilung,Auflösung derArbeitsgruppe,<br />

die Verlagerung der Arbeiten<br />

auf Dritte und ähnliche<br />

Umstände. Wie im Kündigungs-<br />

40<br />

recht ist zu konkretisieren, aufgrund<br />

welcher Umstände kein<br />

betrieblicher Beschäftigungsbedarf<br />

besteht. Hat derArbeitgeber<br />

für die Dauer der Elternzeit eine<br />

Vollzeitkraft als Vertretung befristet<br />

eingestellt, die nicht bereit<br />

ist, ihre Arbeitszeit zu verringern<br />

und sind keine anderen Beschäftigungsmöglichkeitenvorhanden,<br />

insbesondere weil auch andere<br />

vergleichbare Mitarbeiterzu<br />

keiner Verringerung ihrer Arbeitszeit<br />

bereit sind, kann sich<br />

derArbeitgeberauf dringende betriebliche<br />

Gründe berufen, die<br />

dem Anspruch auf Verringerung<br />

der Arbeitszeit entgegenstehen.<br />

Anders ist die Ausgangslage,<br />

wenn der Arbeitgeber für die<br />

Dauer der Elternzeit eine Vollzeitkraft<br />

trotz rechtzeitig angekündigter<br />

Elternzeit unbefristet<br />

eingestellt hat. Zwar begründet<br />

das BEEG für den Beschäftigten<br />

im Gegensatz zum TzBfG keinen<br />

Anspruch auf eine bestimmte<br />

Verteilung derArbeitszeit, so dass<br />

es hinsichtlich der Bestimmung<br />

derLage dergewünschten verringerten<br />

Arbeitszeit beim Weisungsrecht<br />

des Arbeitgebers<br />

bleibt. Die Ausübung dieses Weisungsrechts<br />

hat sich jedoch nach<br />

billigem Ermessen zu richten. Ist<br />

der Beschäftigte wegen seiner familiären<br />

Einbindung auf eine bestimmte<br />

Lage seiner Arbeitszeit<br />

angewiesen, gebührt seinen Interessen<br />

regelmäßig derVorrang.<br />

Letztendlich ist es fürden Arbeitgeber<br />

praktisch kaum möglich,<br />

die gewünschte Verteilung durch<br />

dringende betriebliche Gründe<br />

abzuwehren.<br />

Stefan<br />

Schlöffel<br />

Fachanwalt<br />

für<br />

Arbeitsrecht<br />

Rechtsanwälte<br />

Haas & Partner<br />

Düsseldorf<br />

Bagatellkündigungen<br />

Der Fall Emmely<br />

und seine Folgen<br />

Der Fall erregte bundesweites<br />

Aufsehen und ist bekannt<br />

geworden durch das kontroverse<br />

Medienecho: Eine bei der<br />

Supermarktkette Kaisers Tengelmann<br />

langjährig beschäftigte Mitarbeiterin<br />

– genannt Emmely –<br />

wird fristlos gekündigt. Ihr wird<br />

vorgeworfen, sie habe ihr nicht<br />

gehörende Flaschenpfandbons<br />

im Wert von 1,30 Euro nicht<br />

eingelöst. Es folgt ein zweijähriger<br />

Arbeitsrechtsstreit durch<br />

drei Instanzen.<br />

Ausgangsfrage für das Bundesarbeitsgericht,<br />

das den Fall als<br />

letzte Instanz zu entscheiden<br />

hatte, war, ob für die Kündigung<br />

ein wichtiger Grund im Sinne<br />

des § 626 II BGB vorliegt. Ob ein<br />

wichtiger Grund vorliegt, muss<br />

nach dem Gesetz unter Berücksichtigung<br />

aller Umstände des<br />

Einzelfalles und unterAbwägung<br />

derInteressen beiderVertragsteile<br />

beurteilt werden.<br />

Maßgebend war für das Bundesarbeitsgericht,<br />

dass sich die Kassiererin<br />

durch ihre langjährige,<br />

ohne rechtlich relevante Störungen<br />

verlaufende Beschäftigung<br />

ein hohes Maß an Vertrauen erworben<br />

habe. Dieses Vertrauen<br />

könne durch den in vielerlei Hin-<br />

Henning Precht<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

Anwaltskanzlei Precht & Bleyer<br />

<strong>Lüneburg</strong><br />

sicht atypischen und einmaligen<br />

Sachverhalt nicht vollständig<br />

zerstört worden sein. Während<br />

ein vorsätzlicherVerstoß des Arbeitnehmers<br />

gegen seine Vertragspflichten<br />

auch dann eine<br />

fristlose Kündigung rechtfertigen<br />

kann, wenn der damit verbundene<br />

Schaden auf Seiten des Arbeitgebers<br />

gering ist, ist nicht jede<br />

Tat des Arbeitnehmers, die gegen<br />

die Vermögensinteressen des<br />

Arbeitgebers gerichtet ist, ohne<br />

Weiteres ein Grund fürdie sofortige<br />

Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses.<br />

Ist der Vertrauensverlust nicht<br />

irreparabel, so überwiegt nach<br />

Auffassung des Bundesarbeitsgerichts<br />

das Bestandsschutzinteresse<br />

der Mitarbeiterin<br />

gegenüber den Interessen des<br />

Arbeitgebers an der sofortigen<br />

Beendigung des Arbeitsverhältnisses.<br />

Arbeitgebersind nunmehr<br />

aufgefordert, sich an dieser<br />

Rechtsprechung zu orientieren<br />

und sich die Frage zu stellen, ob<br />

die sofortige Auflösung des<br />

Arbeitsverhältnisses eine angemessene<br />

Reaktion auf die eingetretene<br />

Vertragsstörung ist.<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

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Schadensersatzanspruch wegen Baumangel<br />

Auftraggeber darf Umsatzsteuer verlangen,<br />

muss Mangel aber auch beseitigen<br />

Der u. a. für das Baurecht zuständige<br />

VII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs<br />

hat neue Grundsätze<br />

aufgestellt, nach denen ein Schadensersatzanspruch<br />

wegen eines<br />

Baumangels zu berechnen ist. Im<br />

konkreten Fall errichtete der Beklagte<br />

im Auftrag der Kläger ein<br />

Einfamilienhaus.<br />

Es waren Mängel vorhanden, die<br />

der Beklagte trotz Aufforderung<br />

mit Fristsetzung nicht beseitigte.<br />

Für die Beseitigung der Mängel<br />

sind Aufwendungen in Höhe von<br />

9.405 Euro netto erforderlich. Die<br />

Parteien haben darübergestritten,<br />

ob der Kläger als Schadensersatz,<br />

überden erfrei verfügen kann und<br />

den er nicht zur Mängelbeseitigung<br />

verwenden muss, auch die<br />

Umsatzsteuer auf diesen Betrag<br />

verlangen kann,wenn erdie Mängel<br />

noch nicht beseitigt hat.<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU<br />

Polnische Leiharbeiter brauchen auch<br />

künftig eine Genehmigung<br />

Polnische Leiharbeitnehmer brauchen<br />

für eine Beschäftigung in<br />

Deutschland in der Regel eine Genehmigung<br />

der Bundesagentur für<br />

Arbeit. Die entsprechende gesetzliche<br />

Regelung in § 284 des SGB III<br />

verstößt nicht gegen die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

des Europarechts.<br />

Das hat jetzt das Landessozialgericht<br />

Nordrhein-Westfalen in einem<br />

Eilbeschluss entschieden (vgl. Az.<br />

LSG NRW L 1 AL 158/10 B ER).<br />

Geklagt hatte eine Firma aus<br />

Polen, die in Deutschland polnische<br />

Arbeitnehmer verleihen<br />

wollte. Die Bundesagentur für<br />

Arbeit hatte ihr die erforderliche<br />

Erlaubnis nur unter der Auflage<br />

erteilt, in den Personalakten für<br />

DerBundesgerichtshof hat in Abkehrvon<br />

seinerbisherigen Rechtsprechung<br />

entschieden, dass die<br />

Umsatzsteuer auf voraussichtlicheMängelbeseitigungsaufwendungen<br />

als Schadensersatz nicht<br />

verlangt werden kann, solange<br />

der Mangel nicht tatsächlich beseitigt<br />

worden ist. Diese Entscheidung<br />

ist im Lichte der gesetzlichen<br />

Regelung des § 249 Abs. 2<br />

Satz 2 BGB ergangen, die zwar<br />

auf Schadensersatzansprüche<br />

im Werksvertragsrecht<br />

eigentlich<br />

nicht anwendbar ist,<br />

jedoch nach Auffas-<br />

ihre polnischen Arbeitskräfte eine<br />

Arbeitsgenehmigung derBundesagenturnachzuweisen,solange<br />

die Freizügigkeit polnischer<br />

Arbeitnehmer europarechtlich<br />

eingeschränkt sei. Anderenfalls<br />

sei eine Verletzung derVorschriften<br />

über die Ausländerbeschäftigung<br />

zu befürchten.<br />

Die polnische Leiharbeitsfirma<br />

hatte versucht, diese Auflage im<br />

Wege des Eilrechtsschutzes außer<br />

Kraft zu setzen. Sie berief<br />

sich auf die europarechtliche<br />

Dienstleistungsfreiheit. Dieses<br />

Argument ließen die Sozialrichternicht<br />

gelten. Deutschland habe<br />

in rechtmäßigerWeise von der<br />

Möglichkeit Gebrauch gemacht,<br />

Rechtsanwälte Petersen Dressler Rühl, <strong>Lüneburg</strong><br />

sung des Bundesgerichtshofs eine<br />

gesetzliche Wertung für vergleichbare<br />

Fälle enthält.<br />

Will der Auftraggeber den BruttobetragvoreinerMängelbeseitigung,<br />

so ist er im Werksvertragsrecht<br />

ausreichend dadurch geschützt,<br />

dass er einen durch die<br />

Umsatzsteuer umfassenden Vorschussanspruch<br />

gemäß § 637<br />

Abs. 3 BGB geltend machen<br />

kann, den er dann allerdings zur<br />

konkreten Mängelbeseitigung<br />

verwenden muss und über<br />

den er auch nach der Mängelbeseitigung<br />

gegenüber<br />

dem Unternehmer abrechnen<br />

muss<br />

(vgl. BGH-Urteil<br />

vom 22.<br />

Juli 2010,<br />

Az. VII ZR<br />

176/09). mc<br />

die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

für polnische Arbeitnehmer<br />

erst ab 1. Mai 2011 in Kraft treten<br />

zu lassen. Zumindest im Verfahren<br />

des einstweiligen Rechtsschutzes<br />

sei die von der Bundesregierung<br />

genannte drohende<br />

schwerwiegende Störung des Arbeitsmarktes<br />

bzw. eine entsprechende<br />

Gefahrdurch unkontrollierte<br />

Freizügigkeit plausibel. Auf<br />

die europarechtliche Dienstleistungsfreiheit<br />

könne sich die<br />

Leiharbeitsfirma nicht berufen,<br />

weil dieses Grundrecht im Bereich<br />

der Arbeitnehmerüberlassung<br />

durch die Einschränkungen<br />

der Freizügigkeit der Arbeitnehmer<br />

überlagert wird. rdr<br />

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oder direkt im Internet unter<br />

www.nexxt-change.org (bundesweite<br />

Nachfolgebörse) eingegeben.<br />

In gedruckterFassung veröffentlicht<br />

die <strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<br />

<strong>Wolfsburg</strong> die Angebote und Gesuche<br />

in »Unserer Wirtschaft«.<br />

Die Chiffre-Veröffentlichung in<br />

»UnsererWirtschaft« und im Internet<br />

ist unentgeltlich. Eingehende<br />

Zuschriften werden unter<br />

Wahrung derAnonymität der Inserenten<br />

weitergeleitet.<br />

¸ www.ihk-lueneburg.de<br />

¸Dok.-Nr. 20328<br />

ANGEBOTE<br />

LG-A-10-1020 – 81qm großes Küchenstudio<br />

in einem wunderschönen<br />

modernen Wohnhaus<br />

mit ca. 300 qm Gesamt-Wohnund<br />

Nutzfläche auf 4.500 qm<br />

Grund abzugeben; Pferdehaltung<br />

möglich.<br />

LG-A-10-1030 – Mein Vertriebsunternehmen<br />

im Bereich der<br />

elektronischen Automatisierungstechnik<br />

soll aus Altersgründen<br />

abgegeben werden. Geschäftsgrundlage<br />

der Firma ist<br />

der exklusive Vertrieb von elektronischen<br />

Geräten im norddeutschen<br />

Raum (PLZ 1, 2, 3) an Industrieunternehmen.<br />

Die Übernahme<br />

derFirma eignet sich sehr<br />

gut als Start in eine eigene Existenz,<br />

da vom ersten Tag der Über-<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Alexandra Cáceres Moya<br />

Tel.: 04131 – 742 -118, -218 (Fax)<br />

caceres@lueneburg.ihk.de<br />

nahme an bereits ein Einkommen<br />

vorhanden ist. Ein Umzug<br />

des Unternehmens wäre leicht<br />

möglich, sollte aber im Städteviereck<br />

Hamburg, Bremen, Hannover,<br />

Braunschweig liegen. Als<br />

Übernahmezeitpunkt ist der<br />

1.1.2011 vorgesehen.<br />

LG-A-10-1031 – 1964 gegründetes<br />

Teehaus im Fachwerkstil in der<br />

<strong>Lüneburg</strong>er Heide in treue Hände<br />

abzugeben. 80 Innen- und Außenplätze,<br />

ein Kaminraum, Parkplatz<br />

sowie fünf Privaträume vorhanden.<br />

Vor acht Jahren renoviert.<br />

Ausbaufähig.<br />

LG-A-10-1032 – Seit über achtzehn<br />

Jahren im Bereich Import<br />

von Seidenblumen im mittleren<br />

und hochwertigen Bereich tätiges<br />

Importunternehmen im Landkreis<br />

<strong>Lüneburg</strong> zu verkaufen. Floristische<br />

sowie dekorative Artikel<br />

runden die Kollektion ab. Der<br />

Firmenname genießt sehr guten<br />

Ruf, mit einem hohen Bekanntheitsgrad<br />

in der Branche. Unsere<br />

Produkte vertreiben wir über unseren<br />

Außendienst sowie über<br />

zwei Fachmessen im Jahr. Der<br />

Umsatz ist stabil bis steigend. Ein<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />

Nachfolger könnte idealerweise<br />

aus der Branche kommen, der<br />

über einen Zukauf seinen Umsatz<br />

steigern möchte, und über<br />

Synergieeffekte 10-15 Prozent<br />

Umsatzrendite erzielen kann.<br />

Die Übergabe sollte von unserer<br />

Geschäftsführung ein bis zwei<br />

Jahre begleitet werden.<br />

Recyclingbörse<br />

NACHFRAGEN<br />

STD-N-2510-2 – Suche Wasserfässer,<br />

1000 Liter, Kunststoff, gebraucht,<br />

Menge: nach Absprache,<br />

Häufigkeit: regelmäßig, Anfallstelle:<br />

Niedersachsen<br />

STD-N-2511-3 – Suche Gitterboxen,<br />

gebraucht, Menge: nach Absprache,<br />

Häufigkeit: regelmäßig,<br />

Anfallstelle: Niedersachsen<br />

Unter www.ihk-recyclingboerse.de<br />

können die in derDatenbankvorhandenen<br />

Inserate angesehen sowie<br />

neue Angebote und Gesuche<br />

selbst eingegeben werden.<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Gerd Ludwig<br />

Tel.: 04131 – 742 -138, -180 (Fax)<br />

ludwig@lueneburg.ihk.de<br />

Service<br />

<strong>Branchenspiegel</strong><br />

¸ Laminat<br />

¸ Personalvermittlung<br />

¸ Private Krankenversicherung<br />

¸ Softwareentwickler<br />

ANZEIGENANNAHME<br />

info@wels-verlag.de<br />

040 - 29 80 03 - 0<br />

43


Service<br />

<strong>Branchenspiegel</strong><br />

¸ Spedition<br />

¸ Steuerberaterin in <strong>Lüneburg</strong><br />

¸ Tagungen<br />

¸ Training<br />

ANZEIGENANNAHME<br />

info@wels-verlag.de<br />

040 - 29 80 03 - 0<br />

44<br />

Wirkungsvolle<br />

Produkt-PR<br />

Einblicke in die Welt der Fachpresse<br />

D. Homburg, N. Crocoll<br />

ISBN 978-3-869-80014-1; 29,80 Euro<br />

BusinessVillage, 37083 Göttingen<br />

Ziel wirksamer Pressearbeit ist<br />

es, Produkte bekannt zu machen<br />

und ein positives Firmenimage<br />

in der Öffentlichkeit aufzubauen.<br />

Um das zu erreichen, ist weit<br />

mehr gefragt als einfache Pressetexte<br />

zu schreiben und nach<br />

Schema F zu verbreiten. Das<br />

Buch zeigt,wie Fachredaktionen<br />

und -redakteure arbeiten. Denn<br />

der Dreh- und Angelpunkt erfolgreicher<br />

Pressearbeit ist und<br />

bleibt der Redakteur – und dem<br />

gilt es zuzuarbeiten. Von derThe-<br />

Umsatzsteuer in<br />

der Praxis<br />

Die wichtigsten Fragen und Fälle<br />

R. Weimann<br />

ISBN 978-3-448-10143-0<br />

58 Euro (inkl. CD-ROM)<br />

Haufe-Lexware, 79111 Freiburg<br />

Ob Mehrwertsteuerpaket<br />

2010, Änderungen bei den<br />

Neuregelungen<br />

der Dienstleistungen<br />

und Vorsteuervergütung<br />

oder die neuen<br />

Erklärungspflichten<br />

bei der Umsatzsteuervoranmeldung:Unternehmer,<br />

Steuerberater und<br />

Praktiker müssen<br />

sich auch in diesem<br />

Jahr auf viele Änderungen<br />

einstellen. Damit sie<br />

Steuern sparen und unnötigen<br />

Steuer- und Verwaltungsaufwand<br />

vermeiden können,<br />

greift die komplett überarbeitete<br />

Auflage von ‚Umsatzsteuer<br />

in der Praxis’ relevante<br />

Schwerpunkte aus dem Tagesgeschäft<br />

des Umsatzsteuer-<br />

menauswahl, dem Verfassen lesenswerter<br />

Artikel und Berichte<br />

bis hin zum geschickten Timing<br />

der Aussendung erfährt der Leser,<br />

wie erfolgreiche Produkt-PR<br />

funktioniert.<br />

Lernen, den Redaktionen<br />

zielgenau zuzuarbeiten<br />

rechts auf. Anhand von<br />

Checklisten, Fallbeispielen,<br />

Musterschreiben und Praxistipps<br />

wird gezeigt, worauf es<br />

ankommt. Ein besonderes<br />

Praxisproblem stellt sich zum<br />

Beispiel bei den Dienstleistungsgeschäften.<br />

Hier gelten<br />

aufgrund einer europaweiten<br />

Neuregelung ab<br />

dem laufenden Jahr<br />

2010 andere Spielregeln<br />

als bislang.<br />

Das Buch führt<br />

die Leser sicher<br />

durch den Regelungsdschungel.<br />

Es vergleicht die<br />

Neuregelungen<br />

mit den bisherigenVorschriften<br />

und<br />

weist explizit auf<br />

Änderungen hin. Auf der beiliegenden<br />

CD-ROM finden<br />

die Leser nicht nurArbeitshilfen<br />

und Rechtsvorschriften,<br />

sondern auch amtliche Umsatzsteuerformulare.<br />

Mit expliziten Hinweisen<br />

auf Änderungen<br />

Auf der Suche nach<br />

Erfolgsrezepten<br />

Persönlichkeiten –<br />

Konzepte – Erfolge<br />

T. Jäkel, J.-G. Ploner<br />

ISBN 978-3-87515-048-3; 32 Euro<br />

Matthaes Verlag, 70176 Stuttgart<br />

Was macht den Unterschied aus<br />

zwischen den Gastronomen, die<br />

sich durchsetzen, und denen, die<br />

auf derStrecke bleiben? Was machen<br />

Top-Unternehmer anders<br />

als die anderen?<br />

Die Autoren haben zehn herausragendeUnternehmerpersönlichkeiten<br />

befragt, um dem Geheimnis<br />

ihres Erfolgs auf die<br />

Spurzu kommen. Die Antworten<br />

sind zum Teil erstaunlich, zum<br />

Teil komplex, manchmal aber<br />

auch überraschend einfach. Als<br />

Essenz aus diesen Gesprächen<br />

haben die Autoren sieben Erfolgsfaktoren<br />

abgeleitet, die dabei<br />

helfen, das eigene Unternehmen<br />

auf den Weg des Erfolgs zu<br />

führen. Diese Faktoren sind<br />

zwar an sich nicht neu, werden<br />

aber in neuem Licht präsentiert<br />

und mit vielen Zitaten und Praxisbeispielen<br />

gespickt. So erleichtert<br />

das Fachbuch den Blick<br />

auf das Wesentliche – und macht<br />

dabei auch noch Spaß.<br />

Erfolgsrezepte für<br />

Gastronomen und die,<br />

die es noch werden wollen<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010


Die Gesellschaft<br />

bürgerlichen Rechts<br />

M. Ruhkamp, J. Gerlach<br />

ISBN 978-3-448-08028-5<br />

89 Euro (inkl. CD-ROM)<br />

Haufe-Lexware, 79111 Freiburg<br />

Die Leser finden in diesem Buch<br />

eine detaillierte Darstellung der<br />

Gesellschaftsform GbR: Von der<br />

Gründung der Gesellschaft über<br />

die Rechte und Pflichten derGesellschafterbis<br />

zurUmwandlung,<br />

Auflösung und Liquidation – inklusive<br />

des Sonderfalls der Unterbeteiligung.<br />

Neu in der 6. Auflage<br />

ist die aktuelle Entwicklung<br />

der Rechtsprechung, insbesondere<br />

zur Haftung neu eintretender<br />

Gesellschafter, zur Nachschusspflicht<br />

bei Publikumsgesellschaften<br />

und zum Zwangsvollstreckungsrecht.<br />

Eingearbeitet sind die Änderungen<br />

durch das Gesetz zurEinführung<br />

des elektronischen Rechtsverkehrs<br />

und der elektronischen<br />

Akte im Grundbuchverfahren.<br />

Das Handbuch wurde um einen<br />

steuerrechtlichen Teil erweitert.<br />

Umfangreiche Arbeitshilfen unterstützen<br />

den Praktiker. Die beigefügte<br />

CD-Rom enthält alle<br />

Klausel- und Vertragsmuster zur<br />

Weiterbearbeitung am PC, eine<br />

umfangreiche Entscheidungssammlung<br />

zum GbR-Recht, die<br />

wichtigsten BMF-Schreiben und<br />

sämtliche zitierten Gesetze im<br />

Volltext.<br />

GbR-Begleitung –<br />

von der Gründung<br />

bis zur Auflösung<br />

Der perfekte<br />

Businessplan für<br />

die Gastronomie<br />

G. Dawidowsky<br />

ISBN 978-3-87515-046-9; 32 Euro<br />

Matthaes Verlag, 70176 Stuttgart<br />

Für eine erfolgreiche Unternehmensgründung<br />

in der Gastronomie<br />

ist mehr nötig als eine gute<br />

Geschäftsidee. Zum einen muss<br />

ein Businessplan mögliche Geldgeber<br />

und andere Partner überzeugen.<br />

Zum anderen hilft er<br />

auch dabei, das eigene Vorhaben<br />

systematisch und strukturiert<br />

vorzubereiten und selbstkritisch<br />

zu prüfen.<br />

Der Autor erklärt in dem Buch<br />

wichtige inhaltliche Punkte, wie<br />

die Darstellung der Unternehmerpersönlichkeit<br />

und des Unternehmens<br />

selbst, der Zielgruppe<br />

und des optimalen Marketingkonzeptes<br />

sowie der internen<br />

und finanziellen Organisation<br />

anhand anschaulicher Beispiele,<br />

Rechnungen und Tabellen. Darüber<br />

hinaus verrät er praktische<br />

Tipps und Tricks fürdas Bankgespräch<br />

und für eine gelungene<br />

Präsentation des Businessplans.<br />

Abgerundet wird das Buch durch<br />

wichtige Informationen zu notwendigen<br />

Genehmigungen, Versicherungen<br />

und möglichen Gesellschaftsformen.<br />

Praktischer Leitfaden für<br />

Gastro-Gründer<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />

Bauabwicklung nach<br />

BGB und VOB<br />

T. Steiger, N. Schill, W. Schneiderhan<br />

ISBN 978-3-448-08101-5<br />

79 Euro (inkl. CD-ROM)<br />

Haufe-Lexware, 79111 Freiburg<br />

Wer baut oder saniert, bewegt<br />

sich unweigerlich in einem sensiblen<br />

rechtlichen Bereich, der<br />

eine genaue Kenntnis geltender<br />

Gesetze und Verordnungen erfordert.<br />

Eine Fülle an Vorschriften,<br />

wie die Bauordnungen der<br />

Länder, die VOB, das BGB und<br />

teilweise jüngst novellierte Verordnungen<br />

und Gesetze machen<br />

es den Verantwortlichen<br />

schwer.<br />

Das Handbuch enthält alle<br />

wichtigen Formulare, nützliche<br />

Checklisten und Planungshilfen<br />

als Musterund Kopiervorlagen<br />

zur individuellen Verwendung.<br />

Es hält sich streng an den<br />

Bauablauf: Schritt für Schritt<br />

wird der Leser vom Vertragsabschluss<br />

über die Baustelleneinrichtung<br />

zur Ausführung, Abnahme,<br />

Abrechnung und Zahlung<br />

bis hin zurGewährleistung<br />

geführt. Den Inhalt ergänzen<br />

Musterverträge und Musterschreiben<br />

von derAuftragserteilung<br />

bis zur Einrede derVerjährung.<br />

Mit Musterverträgen<br />

und Musterschreiben<br />

Service<br />

<strong>Branchenspiegel</strong><br />

¸ Webdesign<br />

¸ Werbeagentur<br />

¸ Werbeagentur<br />

¸ Werbeartikel<br />

ANZEIGENANNAHME<br />

info@wels-verlag.de<br />

040 - 29 80 03 - 0<br />

45


Impressum<br />

Unsere<br />

Wirtschaft<br />

Herausgeber:<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>Lüneburg</strong>–<strong>Wolfsburg</strong><br />

Am Sande 1, 21335 <strong>Lüneburg</strong><br />

Telefon: 04131 - 742-0, -180 (Fax)<br />

E-Mail: redaktion@lueneburg.ihk.de<br />

Internet: www.ihk-lueneburg.de<br />

<strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle Celle<br />

Südwall 26, 29221 Celle<br />

Telefon: 05141 - 9196-0, -54 (Fax)<br />

E-Mail: service-ce@lueneburg.ihk.de<br />

<strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle <strong>Wolfsburg</strong><br />

Am Mühlengraben 22-24,<br />

38440 <strong>Wolfsburg</strong><br />

Telefon: 05361 - 2954-0, -54 (Fax)<br />

E-Mail: service-wob@lueneburg.ihk.de<br />

Verantwortlich:<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Michael Zeinert<br />

Chefredaktion:<br />

Markus Mews, Christina Kohl<br />

Redaktionsassistenz: Daniela Sukau<br />

Art Direction: Peter Haase †<br />

Art Work: Michael von Hartz<br />

E-Mail: michael@von-hartz.de<br />

Verlag:<br />

Verlag Francis von Wels<br />

Inhaber Heiner Schütze e.K.<br />

Marschnerstieg 2, 22081 Hamburg<br />

Postfach 76 12 20, 22062 Hamburg<br />

Telefon: 040 / 29 80 03 - 0<br />

Fax: 040 / 29 80 03 - 90<br />

E-Mail: info@wels-verlag.de<br />

Internet: www.wels-verlag.de<br />

Anzeigenleitung: Heiner Schütze<br />

Telefon: 040 / 29 80 03 - 21<br />

Verlagsvertretung:<br />

Janette Lührs, Telefon: 041 87 / 900 823<br />

Fax: 041 87 / 900 851<br />

E-Mail: luehrs21244@aol.com<br />

Inke Hirsch, Telefon: 040 / 533 209 77<br />

Fax: 040 / 401 359 92<br />

E-Mail: inke.hirsch@freenet.de<br />

Anzeigenschluss: ca. 12. des Vormonats<br />

GültigerAnzeigentarif: Mediadaten 1.1.2010<br />

Druckvorstufe:<br />

Michael von Hartz, Repro-Technik<br />

Druck: Neef + Stumme premium<br />

printing GmbH & Co. KG, Wittingen<br />

Unsere Wirtschaft ist das offizielle<br />

Organ der <strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />

Der Bezug Unserer Wirtschaft erfolgt<br />

im Rahmen der grundsätzlichen<br />

Beitragspflicht als Mitglied der <strong>IHK</strong>.<br />

Erscheinungsweise: 11 Ausgaben<br />

(Doppelausgabe Juli/August)<br />

43. Jahrgang, Verbreitete<br />

Auflage im 2. Quartal 2010:<br />

26.612 Exemplare<br />

Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Auffassung der <strong>IHK</strong> wieder.<br />

46<br />

Kunst im Foyer<br />

Blau und andere Farben<br />

Unter dem Titel »Blau und andere Farben«<br />

sind im Oktober Arbeiten von Ruth Laschinski<br />

aus Adendorf im Foyer der <strong>IHK</strong> zu sehen.<br />

Die Künstlerin zeigt Aquarelle und Mischtechniken von<br />

Landschaften, Blumen und ungegenständlichen Motiven.<br />

Die Schichtung der Farben gibt den Bildern Tiefe<br />

und Lebendigkeit und schafft<br />

einen besonderen atmosphärischen Zauber.<br />

Bis 28. Oktober ist die Ausstellung<br />

montags bis donnerstags von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr,<br />

freitags bis 16.00 Uhr, zu sehen. sgt<br />

Veranstaltungen<br />

Ort Datum Veranstaltung<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 6.-8.10. IZB – Internationale Zuliefererbörse www.izb-online.com<br />

Hitzacker 8.10.10. Gallusmarkt m. Laternen- u. verkaufsoffenem Sonntag www.luechow-dannenberg.de<br />

Winsen (Luhe) 8.-11.10. Oktoberfest mit verkaufsoffenem Sonntag www.winsen.de<br />

Amelinghausen 9.+10.10. Traditioneller Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag www.amelinghausen.de<br />

<strong>Wolfsburg</strong>-Fallersleben 10.10. Verkaufsoffener Kartoffel-Sonntag www.fallersleben.de<br />

Brietlingen 10.10. 19. Kartoffelfest www.lueneburg.de<br />

Bad Bevensen 10.10. Festumzug Heidekartoffelfest mit verkaufsoffenem Sonntag www.bad-bevensen-tourismus.de<br />

Schneverdingen 15.-17.10. Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag www.schneverdingen.de<br />

Artlenburg 16.+17.10. Herbstmarkt www.flecken-artlenburg.de<br />

Bad Bevensen 17.10. Antik- und Trödelmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag www.bad-bevensen-tourismus.de<br />

Soltau 17.10. 2. Soltauer Hochzeitsmesse www.soltau.de<br />

Wennerstorf 17.10. Wennerstorfer Apfelmarkt www.museumsbauernhof.de<br />

Tostedt 22.-24.10. Mensch! Tostedt – Messe 2010 www.messe-tostedt.de<br />

Soltau 22.-24.10. Bauernmarkt www.soltau.de<br />

<strong>Lüneburg</strong> 22.-31.10. 1. <strong>Lüneburg</strong>er Krimifestival www.krimifestival-lg.de<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 23.+24.10. Kreativ- und Hobby-Messe www.wolfsburg-marketing.de<br />

Bad Bevensen 24.10. Verkaufsoffener Sonntag www.bad-bevensen-tourismus.de<br />

Uelzen 29.-31.10. Martini-Markt mit verkaufsoffenem Sonntag www.uelzen.de<br />

Gifhorn 31.10. Verkaufsoffener Sonntag www.suedheide-gifhorn.de<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 31.10. Verkaufsoffener Sonntag www.wolfsburg-marketing.de<br />

Maschen 31.10. Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag www.maschen.net<br />

Winsen (Luhe) 31.10. Verkaufsoffener Sonntag www.winsen.de<br />

Bad Bevensen 31.10. Verkaufsoffener Sonntag www.bad-bevensen-tourismus.de<br />

Uelzen 5.-7.11. Kunst- und Handwerkermarkt www.uelzen.de<br />

Winsen (Luhe) 6.11. Winsener Gänsemarsch www.winsen.de<br />

Wahrenholz 6.+7.11. Herbstmarkt www.wesendorf.de<br />

Dannenberg (Elbe) 7.11. Traditioneller Kartoffelsonntag www.luechow-dannenberg.de<br />

<strong>Wolfsburg</strong>-Heinenkamp 7.11. Verkaufsoffener Sonntag www.wolfsburg-marketing.de<br />

<strong>Lüneburg</strong> 7.11. Verkaufsoffener Sonntag www.lueneburg.de<br />

Celle 7.11. Verkaufsoffener Sonntag mit Laternenfest www.region-celle.de<br />

<strong>Lüneburg</strong> 11.11. Martinimarkt www.lueneburg.de<br />

Celle 19.+20.11. Best of 10 Years KulturquerbeetCelle www.kultur-querbeet.de<br />

Wahrenholz 20.11. Lichterfest www.wesendorf.de<br />

Winsen (Luhe) 20.+21.11. Kunsthandwerker-Ausstellung im Marstall www.marstall-winsen.de<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 22.11.-23.12. Wintertraum www.wolfsburg-marketing.de<br />

<strong>Lüneburg</strong> 24.11.-23.12. Weihnachtsmarkt www.weihnachtsstadt-lueneburg.de<br />

Gifhorn 24.11.-26.12. Weihnachtsmarkt www.stadt-gifhorn.de<br />

Celle 25.11.-27.12. Weihnachtsmarkt www.region-celle.de<br />

Salzhausen 26.+27.11. Traditioneller Weihnachtsmarkt www.salzhausen.de<br />

Rosengarten-Ehestorf 27.-28.11. Weihnachtsmarkt der Kunsthandwerker www.kiekeberg-museum.de<br />

Uelzen 26.11.-23.12. Uelzener Weihnachtszauber www.uelzen.de<br />

Gifhorn 27.+28.11. Schlossmarkt zum Advent www.suedheide-gifhorn.de<br />

Ihre Veranstaltungshinweise für »Unsere Wirtschaft« bitte per Mail an redaktion@lueneburg.ihk.de<br />

Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 10/2010<br />

FOTO: PRIVAT


Wirtschaftstermine<br />

Ort Datum Projekt Kontakte<br />

www.ihk-lueneburg.de ¸ Dok.-Nr. ...<br />

Professorengespräch Termine auf Anfrage ¸ Dok.-Nr. 14621<br />

Innovationsaudit Termine auf Anfrage ¸ Dok.-Nr. 22294<br />

Berlin 12.+13.10. dena-Energieeffizienzkongress 2010 www.dena-kongress.de<br />

Verden 14.10. PR-Beratung für innovative Unternehmen (04131) 742-142, ¸ Dok. 21401<br />

<strong>Lüneburg</strong> 19.10. Ländersprechtag 'Brasilien' (04131) 742-127, bock@lueneburg.ihk.de<br />

<strong>Lüneburg</strong> 26.10. <strong>IHK</strong>-Sprechtag Werbung für Existenzgründer (04131) 742-146, karacsonyi@lueneburg.ihk.de<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 30.10. 2. Gründungstag Gifhorn / <strong>Wolfsburg</strong> (05361) 2954-11, ¸ Dok.-Nr. V15121468<br />

<strong>Lüneburg</strong> 2.11. <strong>IHK</strong>-Steuerberatersprechtag für Existenzgründer (04131) 742-146, karacsonyi@lueneburg.ihk.de<br />

<strong>Lüneburg</strong> 2.11. <strong>IHK</strong>-Beratungssprechtag für Existenzgründer (04131) 742-146, karacsonyi@lueneburg.ihk.de<br />

<strong>Lüneburg</strong> 2.11. Runder Tisch für Innovationsförderung (04131) 742-142, ¸ Dok.-Nr. 14623<br />

Lüchow 2.11. NBank-Sprechtag (04131) 742-125, ¸ Dok. V15135348<br />

<strong>Lüneburg</strong> 3.11. Spezialberatung zu gewerblichen Schutzrechten (04131) 742-142, ¸ Dok. 6338<br />

Buchholz/N. 4.11. NBank-Sprechtag (04131) 742-125, ¸ Dok. V15135348<br />

<strong>Lüneburg</strong> 10.11. <strong>IHK</strong>-Sprechtag Online-Marketing (04131) 742-139, ¸ Dok. V15121940<br />

<strong>Lüneburg</strong> 11.11. <strong>IHK</strong>-Sprechtag 'Soziale Absicherung für Existenzgründer' (04131) 742-146, ¸ Dok.-Nr. 28122<br />

<strong>Lüneburg</strong> 16.11. Gründungskompass <strong>Lüneburg</strong> (04131) 742-146, ¸ Dok.-Nr. 29630<br />

<strong>Lüneburg</strong> 18.11. NBank-Sprechtag (04131) 742-125, ¸ Dok. V15135348<br />

<strong>Lüneburg</strong> 30.11. <strong>IHK</strong>-Sprechtag Werbung für Existenzgründer (04131) 742-146, karacsonyi@lueneburg.ihk.de<br />

<strong>IHK</strong>-Seminare und Lehrgänge<br />

Ort Datum Projekt Seminarpreise (für Mitglieder)<br />

Ansprechpartnerin: Christina Möller, (04131) 742-163; Fax: (04131) 742-263 www.ihk-lueneburg.de/weiterbildung<br />

<strong>Lüneburg</strong> 1.11. Persönlichkeitstraining für Auszubildende –<br />

Erfolgsrezepte für die gute Zusammenarbeit und moderne Umgangsformen 260 EUR (240 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 2./3.11. Mehr erreichen miteinander – konstruktiver Umgang im Team 260 EUR (240 EUR)<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 4.11. Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) 260 EUR (240 EUR)<br />

Celle 4.11. Mehr Aufmerksamkeit für die Umsatzsteuer 260 EUR (240 EUR)<br />

Celle 4.11. Sich selbst verstehen, um dann andere besser einschätzen zu können –<br />

Modul 4 der Seminarreihe ‚Mach mit’ 165 EUR (155 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 5.11. Grundlagen des Steuerrechts, Modul 3 der <strong>IHK</strong>-Fachkraft Rechnungswesen 390 EUR (360 EUR)<br />

Celle 8.11. Hygieneschulung über die neue EU-Verordnung zur Lebensmittelhygiene 165 EUR (155 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 9.11. Maßgeschneiderte Controlling-Systeme für den Mittelstand 70 EUR (40 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 10.11. So entwickeln Sie erfolgreiche Kooperationen 260 EUR (240 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 11.11. Erfolgreiche Preisverhandlung in der Praxis – Aufbau 260 EUR (240 EUR)<br />

Celle 11.11. Die Abmahnung und verhaltensbedingte Kündigung 260 EUR (240 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 12./13.11. Argumentations- und Verhandlungstechniken – Modul 5 des <strong>IHK</strong>-Führungstrainings 395 EUR (375 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 16.11. Moderationstechniken – Planungs- und Entscheidungsprozesse unterstützen 260 EUR (240 EUR)<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 17.11. Exportrisiken erkennen – Auslandsforderungen und Zahlungen absichern 260 EUR (240 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 18.11. Ertragsorientierte Preispolitik in der Gastronomie 129 EUR<br />

<strong>Lüneburg</strong> 19.11. Projektmanagement im Unternehmen, Zertifikatslehrgang 448 EUR (416 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 23.11. Lieferantenerklärungen – EUR.1 – Ursprungserklärungen 260 EUR (240 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 23.11. Im Brennpunkt: Ihre Arbeitgeber-Pflichten<br />

zum neuen Datenschutz und zur Internetnutzung 260 EUR (240 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 24.11. Personalkorrespondenz – Praktische Hilfestellung<br />

für eine rechtssichere und erfolgreiche Gestaltung 260 EUR (240 EUR)<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 24.11. Veranstaltungen und kleine Events professionell organisieren 260 EUR (240 EUR)<br />

Celle 25.11. Telefonzentrale und Besucherempfang: Die Visitenkarte des Unternehmens 260 EUR (240 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 25.11. Mängelhaftung (Gewährleistung), Garantie, Produkthaftung 260 EUR (240 EUR)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 26.11. Geprüfte/-r Fachwirt/-in für Versicherung und Finanzen 3360 EUR (3.080 EUR)<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 29.11. Ausbildung der Ausbilder – berufsbegleitend 540 EUR (495 EUR)<br />

Celle 30.11. Soziale Kompetenz – Der Schlüssel zum Erfolg im Berufsalltag –<br />

Modul 5 der Seminarreihe ‚Mach mit’ 165 EUR (155 EUR)<br />

Wir weisen darauf hin, dass verschiedene Lehrgänge, die auf <strong>IHK</strong>-Prüfungen vorbereiten, auch von anderen<br />

Veranstaltern angeboten werden. Anschriften können bei der <strong>IHK</strong> erfragt werden.<br />

Messen und Ausstellungen<br />

Ort Datum Messe<br />

Frankfurt/Main 4.-6.11. viscom frankfurt – Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation & Digital Signage World<br />

Hannover 16.-19.11. BioEnergy Decentral – Weltweiter Treffpunkt für dezentrale Energieversorgung<br />

Nürnberg 23.-25.11. SPS/IPC/DRIVES – Elektrische Automatisierung – Systeme und Komponenten<br />

Essen 27.11.-5.12. Essen Motor Show – Automobile / Motorsport / Tuning / Classics<br />

Düsseldorf 30.11.-2.12. Valve World Expo – Internationale Fachmesse für Industrie-Armaturen<br />

10/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />

Unsere<br />

Media-Informationen<br />

finden Sie unter<br />

www.wels-verlag.de<br />

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