Der Schärdinger ERFINDERGEIST - Berglandmilch
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ERFINDER<br />
Vier auf einen Streich<br />
MILCHBAUER HAT LADEWAGEN FÜR RUNDBALLEN ENTWICKELT<br />
Foto: Laresser (4)<br />
Viele <strong>Berglandmilch</strong>-Bauern sind auch Technik-Tüftler. Dem einen<br />
oder anderen gelingt mit seiner Erfindung der Durchbruch. Wie<br />
Josef Gruber. Ein geeigneter Transportwagen musste her, um die<br />
Schlagkraft beim Sammeln und Wickeln seiner Rundballen zu erhöhen.<br />
Und den hat der findige Milchbauer gleich selbst erfunden.<br />
Gebastelt und an allerlei Geräten herumgeschraubt<br />
hat Josef Gruber aus St. Georgen<br />
am Walde in Oberösterreich schon von Kindesbeinen<br />
an, anfangs am Gokart, am<br />
Moped, später als Jungbauer auch an den<br />
verschiedenen Maschinen. Ungezählte Stunden<br />
verbrachte er im Laufe der Jahre in seiner<br />
Hofwerkstatt, baute sich seinen eigenen<br />
Futtermischwagen, eine – bis dato einzigartige<br />
– schwenkbare Ladegutschaufel, diverse<br />
Aufstallungs-Einrichtungen im Laufstall oder<br />
einen Viehanhänger fürs Auto, stets neben<br />
der täglichen Arbeit als Milchbauer und<br />
Fleckviehzüchter. „Eigentlich gibt es immer<br />
eine Gelegenheit, um über technische Verbesserungsmöglichkeiten<br />
zumindest nachzudenken.<br />
Oder ob man eine nötige Maschine<br />
auch selber bauen kann“, scherzt Gruber, der<br />
als leidenschaftlicher Jäger selbst manch<br />
stille Stunde am Hochstand dazu nutzt. So<br />
EUROPAS MODERNSTER MILCHVIEHSTALL<br />
Schauplatzwechsel nach Tirol: Zu den Lieferanten<br />
der <strong>Berglandmilch</strong> gehört auch<br />
Josef Hetzenauer aus Langkampfen. <strong>Der</strong><br />
Nebenerwerbslandwirt hat sich als Hersteller<br />
von Fütterungstechnik einen Namen<br />
gemacht und auf seinem Hof einen „lebendigen<br />
Schauraum“ für die Produkte seiner<br />
Firma Hetwin erschaffen. <strong>Der</strong> Musterstall<br />
bei Kufstein gilt mittlerweile als Europas<br />
vielleicht modernster Kuhstall.<br />
Gegründet hat der gelernte Maschinenschlosser<br />
seine Firma „Hetwin“ vor neun<br />
Jahren, vor fünf Jahren ist er selbst in die<br />
Entwicklung von Fütterungsrobotern eingestiegen.<br />
Mit der Übernahme des Hofes<br />
von seinen Eltern entschied sich Josef Hetzenauer,<br />
den Fleckvieh-Red-Holstein-<br />
Kreuzungen ein neues Zuhause zu schaffen.<br />
50 Milchkühe hat der Betrieb mit 27<br />
Hektar Grünland und ebenso viel Wald.<br />
Noch 2012 wurden die Tiere in Anbindehaltung<br />
in einem Altgebäude gehalten. Nun<br />
leben sie in einem Top-kalt-warm-Stall, der<br />
alle Stücke spielt. Eingebaut wurde alles, was<br />
Hetwin baut oder vertreibt: Curtains, die von<br />
Temperaturreglern gesteuert werden; eine automatisierte<br />
Beleuchtung; der Fütterungsroboter<br />
„Aramis“ aus eigener Herstellung (zugleich<br />
Schwerpunkt im Hetwin-Programm)<br />
zur bedarfsspezifischen Fütterung der einzelnen<br />
Kuhgruppen; der„Stallboy Feed“, für den<br />
Hetzenauer 2012 auch einen Innovationspreis<br />
erhalten hat. Auch die Software dafür<br />
schreibt der Landwirt selber.<br />
„Nur wenn ich selber Kühe habe, verliere ich<br />
nicht den Anschluss zur Praxis. Außerdem<br />
müssen wir mit unseren Kunden jetzt nicht<br />
mehr zu fremden Betrieben fahren, um unsere<br />
Produkte herzuzeigen“, begründet der<br />
Tiroler die Errichtung des Hightech-Stalls,<br />
Foto: www.landwirt.com<br />
der auch in Sachen Melktechnik, Milchkühlung<br />
und Entmistung den neuesten<br />
Stand der Technik widerspiegelt. Wobei,<br />
und das räumt auch Milchbauer Hetzen -<br />
auer ein: In seinem Stall stehe nicht überall<br />
die Wirtschaftlichkeit, sondern auch die<br />
Präsentation der Einrichtungen im Mittelpunkt.<br />
Internet: www.hetwin.at<br />
6 Mit <strong>Schärdinger</strong> lässt sich's leben.