Der Schärdinger ERFINDERGEIST - Berglandmilch
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ANALYSE<br />
„Unkenrufe sind<br />
schlichtweg falsch“<br />
JOSEF BRAUNSHOFER ÜBER KRITIK AM<br />
ZUKUNFTSMODELL UND TIROLER AUSSTEIGER<br />
Fotos: agrarfoto.at, Archiv<br />
Die sich seit Ende des vergangenen Jahres 2012 abzeichnende internationale<br />
Festigung des Marktes hat sich auch in den zuletzt wieder<br />
besonders milchstarken Monaten fortgesetzt.<br />
Die internationalen Lagerstände sowohl bei<br />
Käse als auch bei Butter liegen nach wie vor<br />
deutlich unter dem Vorjahresniveau. Die<br />
<strong>Berglandmilch</strong> verzeichnete heuer in der letzten<br />
Maiwoche ihre bisherige Anlieferungsspitze.<br />
Trotzdem sind unsere Lagerstände an<br />
H-Milch, Butter und Käse nach wie vor nur<br />
auf unterdurchschnittlichem Niveau. Daher<br />
hat der Vorstand der <strong>Berglandmilch</strong> schon<br />
jetzt entschieden, für 2014 keinen Vermarktungsbeitrag<br />
festzusetzen. Gleichzeitig wurde<br />
allen Milchbauern per SMS mitgeteilt, dass<br />
die <strong>Berglandmilch</strong>-Gruppe die von ihnen<br />
produzierte und an die zwölf Milchwerke in<br />
Österreich und Bayern angelieferte Rohmilch<br />
auch bestmöglich zu Top-Molkereiprodukten<br />
weiterverarbeiten wird können. Mancherorts<br />
verbreitete Kommentare – interessanterweise<br />
nahezu ausschließlich von Nicht-Mitgliedern<br />
der <strong>Berglandmilch</strong> – und allen Unkenrufen<br />
über unser Zukunftsmodell zum Trotz erweisen<br />
sich all diese voreiligen Angriffe und<br />
Wehklagen schon dem Start unseres Liefermodells<br />
im kommenden Jahr schlichtweg als<br />
falsch.<br />
<strong>Der</strong> erste und wichtigste Auftrag der <strong>Berglandmilch</strong><br />
lautet nach wie vor, in naher und<br />
ferner Zukunft die gesamte von den Mitgliedern<br />
angelieferte Milch bestmöglich zu verwerten.<br />
Ich persönlich verwende lieber das<br />
Wort „veredeln“. Hinter dieser Vorgabe aller<br />
14.000 Mitglieder steht klarerweise der gesamte<br />
Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>Berglandmilch</strong>.<br />
Natürlich wissen auch die Mitarbeiter<br />
der <strong>Berglandmilch</strong>, dass diese Obliegenheit<br />
im obersten Eigentümerinteresse<br />
liegt. Darauf aufbauend wurden in den vergangenen<br />
Monaten und Jahren auch alle entsprechenden<br />
Investitionsentscheidungen für<br />
die Zeit nach dem Quotenende getroffen.<br />
Aufgrund unserer langjährigen Beobachtung<br />
erwarten auch wir mehr Milch von unseren<br />
Mitgliedern. Mit der nötigen Umsicht und<br />
Vorausschau haben wir uns schon jetzt mit<br />
unseren Werken bestmöglich aufgestellt, um<br />
den erwarteten steigenden Milchmengen<br />
auch optimal begegnen zu können.<br />
Dass uns – wie wir vorerst ebenfalls eher<br />
überraschend erfahren haben – knapp 200<br />
Milchbauern aus Tirol, konkret aus dem<br />
Wipptal und dem Stubaital, verlassen wollen,<br />
müssen wir wohl oder übel mit Bedauern zur<br />
Kenntnis nehmen. Zumindest hat dies der<br />
Sprecher der Wipptaler Liefergemeinschaft,<br />
Tirols Ex-Agrarlandesrat Anton Steixner, via<br />
Medien mitgeteilt. Mit dieser Gruppe würden<br />
der <strong>Berglandmilch</strong> und hier vor allem der<br />
Tirol Milch rund sechs Millionen Liter Milch<br />
verloren gehen.<br />
Wir bedauern jeden Liter Milch der uns verläßt.<br />
Bedauerlich wäre der Abschied dieser<br />
Mitglieder vor allem auch deshalb, weil die<br />
vor drei Jahren von den Milchbauern und<br />
ihren obersten Funktionären selbst eingefädelte<br />
und gewünschte Verschmelzung von<br />
Tirol Milch und <strong>Berglandmilch</strong> mittlerweile<br />
in weiten Teilen vollzogen wurde. Damit<br />
wurden einmal mehr frühzeitig die Weichen<br />
gestellt und die <strong>Berglandmilch</strong> als Österreichs<br />
größte Molkerei in Bauernhand mit<br />
starken Marken und besonders innovativen<br />
Mitarbeitern auf eine Erfolgsgerade geführt.<br />
Den Ertrag daraus würden wir gerne mit<br />
allen Mitgliedern teilen, die uns damals wie<br />
heute in unserem ehrlichen Bemühen zustimmen<br />
und unterstützen.<br />
Mit <strong>Schärdinger</strong> lässt sich's leben.<br />
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