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Der Schärdinger ERFINDERGEIST - Berglandmilch

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VORWORT<br />

Geschätzte Mitglieder<br />

unserer <strong>Berglandmilch</strong>!<br />

Wussten Sie eigentlich, dass alle Unternehmen in der EU bis Ende<br />

September des Folgejahres eine geprüfte und genehmigte Bilanz bei<br />

der Behörde zur Veröffentlichung einreichen müssen? Somit kann<br />

jedermann europaweit Einsicht in diese Abschlüsse nehmen und sich<br />

detailliert informieren. Darüber hinaus durchleuchten spezialisierte<br />

Analysten hochprofessionell solche Bilanzen, um sie vergleichbar zu<br />

machen. Eine Bilanzanalyse ist somit der einzige aussagekräftige und<br />

unbestechliche Vergleich, ohne Interpretationsspielraum für mögliche<br />

Selbstdarsteller, die es in fast jeder Branche gibt.<br />

Gerade vorschnelle „Bewertungen“ von Molkereien in manchen<br />

Medien oder am sonntäglichen Stammtisch unterscheiden sich dagegen<br />

oft wesentlich von der professionellen, wenn auch zeitversetzten<br />

Gegenüberstellung entsprechender Daten. Mit freihändig interpretierten<br />

Statistiken kann man vieles darstellen. Oft werden dazu etwa<br />

Monatsvergleiche oder gar Zweijahreszeiträume benützt, die selten<br />

einer aufrichtigen Prüfung standhalten.<br />

Dabei gibt es viele seriöse Vergleichsmöglichkeiten, wie das Eigenkapital,<br />

die Risikostreuung, die Exportanteile, den Eigentümer, aber<br />

auch Betriebsaufwand, Abschreibung (AFA – Absetzung für Abnutzung),<br />

den Erzeugermilchpreis und anderes mehr. Bei Unternehmensvergleichen<br />

mit ausländischen Molkereien sollte man gerade beim<br />

Milchpreis immer auch die dortigen Verhältnisse vergleichen, allen<br />

voran Betriebsstrukturen, Anfuhrkosten, Steuern, Fördersysteme oder<br />

die Milchqualität. Alleine dadurch ergibt sich etwa für unsere Molkereien<br />

gegenüber Verarbeitern in Deutschland ein nachweisbarer<br />

Wettbewerbsnachteil von 1,53 Cent pro kg Milch.<br />

Grundsätzlich gibt es beim Milchpreisvergleich mit Deutschland nur<br />

sehr geringe Unterschiede, allfällige Preisdifferenzen sind über einen<br />

größeren Zeitraum in der Praxis kaum relevant. Vergleicht man in den<br />

Bilanzanalysen von 2000 bis einschließlich 2011 etwa die Erzeugermilchpreise<br />

von Bergader, Jäger, Gmundner Molkerei und <strong>Berglandmilch</strong>,<br />

so erhält man exakt den gleichen Wert. Mit dem heutigen<br />

Wissen aus dieser Analyse stellt sich die Frage: Wie viel Konfliktpotenzial<br />

hätte es von vornherein erst gar nicht gegeben – und wie viele<br />

hitzige Diskussionen der vergangenen Monate und Jahre hätten wir<br />

uns ersparen können? Schon Prof. Jakob Stöckl, Ex-Vorstandschef<br />

der Bayrischen Milchindustrie (BMI), hat es einst treffend formuliert:<br />

„Vagabundierende Milch ist und bleibt eine Sackgasse.“<br />

Österreichs Milchwirtschaft, und hier federführend unsere <strong>Berglandmilch</strong>,<br />

leistete seit dem EU-Beitritt enorme Anstrengungen in Qualität<br />

und Produktvielfalt. Heute liegen wir vor der Schweiz oder Frankreich,<br />

das beweisen unsere laufenden Erfolge bei internationalen<br />

Wettbewerben. Gelingen konnte das nur durch konsequente Qualitätsstrategien<br />

– von der Rohmilch über die GVO-freie Fütterung bis hin<br />

zu einer höchst professionellen Verarbeitung. Selbst in einem extrem<br />

fordernden Jahr wie zuletzt 2012 konnten wir damit so manchen<br />

Wettbewerbsnachteil wettmachen.<br />

Genossenschaften wie die <strong>Berglandmilch</strong> eGen, zu 100 Prozent im<br />

Bauerneigentum und ausgestattet mit entsprechendem Eigenkapital,<br />

sind in der Krise deutlich solider. Bleiben Sie daher bewusst<br />

Eigentümer unserer Spitzenmolkerei, in der sich hochmotivierte<br />

Verantwortliche dem Wettbewerb selbstverständlich auch in Zukunft<br />

stellen werden.<br />

Euer Johann Schneeberger, Obmann<br />

Mit <strong>Schärdinger</strong> lässt sich's leben.

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