04.11.2012 Aufrufe

2 Wichtigste Umweltwirkungen des Konsums in der Schweiz

2 Wichtigste Umweltwirkungen des Konsums in der Schweiz

2 Wichtigste Umweltwirkungen des Konsums in der Schweiz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Besetzungsgrad<br />

Nutzungsverhalten im<br />

Alltag<br />

Situierung im Kontext<br />

benötigt (vgl. Abb. 7, Vergleich <strong>des</strong> Energieverbrauchs und <strong>der</strong> Umweltwirkung <strong>in</strong><br />

Umweltbelastungspunkten e<strong>in</strong>es Geländewagens mit e<strong>in</strong>em Treibstoffverbrauch von<br />

15,2 Liter auf 100 Kilometer und e<strong>in</strong>es Hybridfahrzeugs mit e<strong>in</strong>em Benz<strong>in</strong>verbrauch<br />

von 4,3 Liter auf 100 Kilometer, aufgeschlüsselt nach Gebrauch, Fahrzeug und Infrastruktur.<br />

Zur Illustration s<strong>in</strong>d auch die Werte für e<strong>in</strong>en durchschnittlichen Personenwagen<br />

mit e<strong>in</strong>em mittleren Besetzungsgrad von 1,59 Personen angegeben [ECOINVENT,<br />

2004]. Die Unterschiede zwischen den betrachteten Fahrzeugtypen – Geländewagen,<br />

Hybridfahrzeug mittleren Gewichts und durchschnittlicher Personenwagen – ergeben<br />

sich hauptsächlich beim Gebrauch). Die Umweltwirkung e<strong>in</strong>es Kurzstreckenfluges pro<br />

Passagierkilometer ist grösser als diejenige e<strong>in</strong>es Interkont<strong>in</strong>entalflugs, da gewisse<br />

distanzunabhängige Vorgänge wie das Starten sowie Aktivitäten am Boden mehr<br />

Energie verbrauchen und mehr Schadstoffemissionen und Lärm verursachen als das<br />

Fliegen bei Reisegeschw<strong>in</strong>digkeit und auf konstanter Höhe.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Faktor für die Ökobilanz <strong>der</strong> privaten Mobilität ist auch <strong>der</strong> Besetzungsgrad.<br />

E<strong>in</strong> Auto mit vier Insassen verbraucht zwar auf Grund <strong>des</strong> Gewichts <strong>der</strong> Passagiere<br />

etwas mehr Treibstoff als e<strong>in</strong> Fahrzeug, <strong>in</strong> dem sich nur <strong>der</strong> Lenker bef<strong>in</strong>det. Dividiert<br />

man aber den Energieverbrauch und die Umweltwirkung <strong>in</strong> Umweltbelastungspunkten<br />

durch die Anzahl Insassen, so fällt die Ökobilanz weitaus günstiger aus,<br />

wenn sich vier Personen im Auto bef<strong>in</strong>den anstatt nur <strong>der</strong> Fahrer (vgl. Abb. 7, Vergleich<br />

von Treibstoffverbrauch und Umweltwirkung bei e<strong>in</strong>em Besetzungsgrad von 1<br />

und von 4 Personen bzw. bei e<strong>in</strong>em durchschnittlichen Besetzungsgrad von 1,59 Personen<br />

[ECOINVENT, 2004]). Dasselbe gilt für den Luft- und den Schienenverkehr,<br />

wobei allerd<strong>in</strong>gs <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Konsument den Besetzungsgrad nicht direkt bee<strong>in</strong>flussen<br />

kann.<br />

Die Umweltwirkung korreliert stark mit <strong>der</strong> Distanz und <strong>der</strong> Häufigkeit <strong>der</strong> zurückgelegten<br />

Wege. Diese beiden Parameter können die Konsumierenden durch ihr Verhalten<br />

ohne Weiteres bee<strong>in</strong>flussen. Die Wahl <strong>des</strong> Urlaubsziels beispielsweise ist entscheidend:<br />

Für e<strong>in</strong>en Flug von <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> nach Chicago und zurück etwa wird mehr<br />

Treibstoff benötigt als für die Gesamtheit <strong>der</strong> Distanzen, die e<strong>in</strong>e Person im Jahr mit<br />

dem Auto zurücklegt. E<strong>in</strong>e Reise nach Australien verbraucht rund 152 GJ nicht erneuerbare<br />

Primärenergie; dies entspricht rund drei Vierteln <strong>des</strong> durchschnittlichen jährlichen<br />

Verbrauchs an nicht erneuerbarer Primärenergie e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>wohners <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>!<br />

Die geografische Lage <strong>der</strong> Wohnung bzw. die Entfernung zu den Geschäften, zum<br />

Arbeitsplatz und zu den Freizeit<strong>in</strong>frastrukturen bestimmt die täglich zurückgelegten<br />

Distanzen, auf die e<strong>in</strong> bedeuten<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> privaten Mobilität entfällt (d. h. rund<br />

23 Prozent <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> zurückgelegten Kilometer o<strong>der</strong> 8 Kilometer pro Person<br />

und Tag [ARE/BFS, 2000b]).<br />

Das Auto ist e<strong>in</strong> Paradebeispiel für e<strong>in</strong> aktives Produkt, bei dem e<strong>in</strong>e möglichst lange<br />

Nutzungsdauer nicht zwangsläufig vorteilhaft ist, denn alte Fahrzeuge verursachen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regel grössere <strong>Umweltwirkungen</strong> als mo<strong>der</strong>nere Modelle: Sie verbrauchen im<br />

Durchschnitt mehr Treibstoff, verfügen über weniger leistungsfähige Katalysatoren<br />

und stossen generell mehr Stickoxide, Kohlenmonoxid und Fe<strong>in</strong>staub aus.<br />

42 Umweltbewusster Konsum

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!