2 Wichtigste Umweltwirkungen des Konsums in der Schweiz
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Warmwasserverbrauch<br />
Lüften während <strong>der</strong><br />
Heizperiode<br />
Wohnfläche pro Person und<br />
Anzahl Personen pro<br />
Wohnung<br />
Abfalltrennung, Situierung<br />
im Kontext<br />
Der Verbrauch von Warmwasser ist sehr energie<strong>in</strong>tensiv: Für e<strong>in</strong> heisses Bad werden<br />
unbestrittenermassen mehr Energie und Wasser verbraucht als für e<strong>in</strong>e kurze, erfrischende<br />
Dusche. Duschen anstatt Baden entlastet die persönliche Energie- und Ökobilanz<br />
(E<strong>in</strong>sparung von ca. 60 Prozent bzw. 90 Liter Warmwasser und von 70 MJ nicht<br />
erneuerbarer Primärenergie beim Duschen im Vergleich zu e<strong>in</strong>em Bad [ROTH, 1999]).<br />
Je länger die Fenster während <strong>der</strong> Heizperiode geöffnet bleiben, <strong>des</strong>to mehr Wärme<br />
geht verloren. Aus energetischer Sicht, aber auch für e<strong>in</strong> gesun<strong>des</strong> Wohnklima ist es<br />
e<strong>in</strong>deutig vorteilhafter, die Fenster wenige M<strong>in</strong>uten lang weit zu öffnen, anstatt während<br />
Stunden die Wärme durch e<strong>in</strong> gekipptes Fenster entweichen zu lassen.<br />
Die Umweltwirkung ist mehr o<strong>der</strong> weniger direkt proportional zur Wohnfläche pro<br />
Person: Je kle<strong>in</strong>er die Fläche, <strong>des</strong>to ger<strong>in</strong>ger die Umweltwirkung. Was Umweltaspekte<br />
anbelangt, s<strong>in</strong>d Mehrpersonenhaushalte gegenüber E<strong>in</strong>zelpersonenhaushalten im<br />
Allgeme<strong>in</strong>en im Vorteil, denn gewisse Räume, E<strong>in</strong>richtungen und Gegenstände wie<br />
Küche und Haushaltgeräte können geme<strong>in</strong>sam genutzt werden. Dies verr<strong>in</strong>gert den<br />
Wohnflächenbedarf pro Person und senkt den Verbrauch von Strom und Materialien<br />
für die Herstellung bzw. den Bau und die Nutzung geme<strong>in</strong>samer E<strong>in</strong>richtungen (vgl.<br />
Abb. 10, Beispiel «Wäschetrockner»).<br />
Dank Abfalltrennung können gewisse Wertstoffe wie<strong>der</strong>verwendet und die Umwelt<br />
geschützt werden. Batterien o<strong>der</strong> Elektronikschrott beispielsweise müssen getrennt<br />
entsorgt werden, denn wenn sie mit an<strong>der</strong>en Abfällen vermischt o<strong>der</strong> – schlimmer noch<br />
– im Freien weggeworfen werden, können für Tiere, Pflanzen und Menschen giftige<br />
Schwermetalle <strong>in</strong> die Nahrungskette gelangen. Allerd<strong>in</strong>gs ist das Potenzial zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Ökobilanz bei <strong>der</strong> Abfallentsorgung ger<strong>in</strong>ger als jenes an<strong>der</strong>er Aktivitäten<br />
und Bereiche wie beispielsweise Heizen o<strong>der</strong> Mobilität.<br />
3.2.2 Fallstudie: Vergleich zwischen e<strong>in</strong>em konventionellen Haus<br />
(nach SIA-Norm 380/1) und e<strong>in</strong>em Niedrigenergiehaus nach<br />
MINERGIE-Standard<br />
Kontext: langfristiges Planen und Bauen<br />
Die thermische Qualität e<strong>in</strong>er Wohnung (Dämmung, Gebäudetechnik usw.) sowie <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es effizienten, mit erneuerbaren Energien arbeitenden Heizsystems bieten<br />
e<strong>in</strong> sehr grosses Potenzial zur Verbesserung <strong>der</strong> Ökobilanz.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> s<strong>in</strong>d die Anfor<strong>der</strong>ungen bezüglich thermischer Gebäudequalität <strong>in</strong> den<br />
Vorschriften über die Erteilung von Baugenehmigungen für Neubauten o<strong>der</strong> Renovationen<br />
festgelegt. Sie beruhen weitgehend auf <strong>der</strong> SIA-Norm 380/1 «Thermische Energie<br />
im Hochbau», die für Gebäude <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> verb<strong>in</strong>dliche Grenz- und Zielwerte<br />
festlegt.<br />
Beim MINERGIE-Standard handelt es sich um e<strong>in</strong> privates, von Kantonen, Bund und<br />
Wirtschaft unterstütztes Label, welches aufbauend auf <strong>der</strong> SIA-Norm 380/1 nicht nur<br />
34 Umweltbewusster Konsum