2 Wichtigste Umweltwirkungen des Konsums in der Schweiz
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E<strong>in</strong> Beispiel: Im Bereich Wohnen wirken sich die Entscheide betreffend thermische<br />
Qualität, Gebäudehüllfläche und Baumaterialien ganz erheblich auf die Ökobilanz <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Gebrauchsphase aus (cf. Tabelle 5). Der E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>er Entscheidung auf die Ökobilanz<br />
wird anhand e<strong>in</strong>er Kard<strong>in</strong>alskala gemessen, die die prozentuale Verbesserung<br />
bzw. Verschlechterung <strong>der</strong> Bilanz im Vergleich zum durchschnittlichen Konsum e<strong>in</strong>es<br />
E<strong>in</strong>wohners <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> angibt. Bei diesen Prozentangaben handelt es sich zum Teil<br />
um summarische Schätzungen, namentlich <strong>in</strong> Bezug auf Konsumgüter und Dienstleistungen.<br />
Im Bereich Wohnen wirken sich die Entscheidungen beim Bau und beim Erwerb ganz<br />
erheblich auf die Umweltwirkung während <strong>der</strong> Gebrauchsphase aus. Die Wohnfläche<br />
pro Person o<strong>der</strong> die thermische Qualität <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und <strong>der</strong> Baumaterialien bestimmen<br />
<strong>in</strong> bedeutendem Umfang den Heizenergieverbrauch während <strong>der</strong> Nutzung. Auch<br />
das <strong>in</strong>dividuelle Wohnverhalten kann die Umweltwirkung verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n o<strong>der</strong> verstärken,<br />
je nachdem, wie oft und wie lange die Fenster geöffnet bleiben, wie viel Warmwasser<br />
gebraucht wird, welche Raumtemperatur gewählt wird usw.<br />
Bei <strong>der</strong> privaten Mobilität wirken sich vor allem die Entscheidungen <strong>in</strong> Bezug auf die<br />
zurückgelegten Distanzen und die Häufigkeit <strong>der</strong> Wege aus, gefolgt von <strong>der</strong> Wahl <strong>des</strong><br />
Verkehrsmittels und dem Besetzungsgrad. Die Wahl <strong>des</strong> Fahrzeugtyps impliziert auch<br />
die Wahl e<strong>in</strong>er bestimmten Motortechnologie, die wie<strong>der</strong>um für die Höhe <strong>der</strong> Emissionen<br />
ausschlaggebend ist.<br />
Da die Umweltwirkung pro produzierte E<strong>in</strong>heit mehr o<strong>der</strong> weniger konstant bleibt, ist<br />
im Bereich <strong>der</strong> Konsumgüter die gekaufte Menge e<strong>in</strong>es Produkts grundsätzlich e<strong>in</strong>er<br />
<strong>der</strong> wichtigsten Faktoren. Bei <strong>der</strong> Analyse an<strong>der</strong>er Schlüsselentscheide ist zwischen<br />
aktiven, passiven und mobilen Produkten zu unterscheiden: Die Umweltwirkung<br />
passiver Produkte entsteht vor allem bei <strong>der</strong> Herstellung und bei <strong>der</strong> Entsorgung. Hier<br />
spielen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Entscheidungen <strong>des</strong> Herstellers zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Produktion<br />
e<strong>in</strong>e bestimmende Rolle. Durch die Wahl von Qualitätsprodukten mit langer Lebensdauer<br />
und durch e<strong>in</strong>en schonenden Gebrauch können aber auch die Konsument<strong>in</strong>nen<br />
und Konsumenten das Angebot mitgestalten und dazu beitragen, die gesamthafte<br />
Umweltwirkung passiver Produkte zu verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Bei den aktiven und mobilen<br />
Produkten s<strong>in</strong>d die Entscheide <strong>des</strong> Herstellers für die Umweltwirkung zwar ebenfalls<br />
von Belang, ausschlaggebend ist aber primär das Verhalten <strong>der</strong> Konsumierenden beim<br />
Erwerb und beim Gebrauch (Wahl e<strong>in</strong>es Geräts, Dauer und Häufigkeit se<strong>in</strong>er Verwendung).<br />
Für aktive Produkte ist die Energieeffizienz e<strong>in</strong> Schlüsselfaktor; bei mobilen<br />
Produkten ist vor allem das Gewicht massgebend.<br />
Im Bereich Ernährung, wo e<strong>in</strong> grosser Anteil <strong>der</strong> <strong>Umweltwirkungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Herstellungsphase<br />
entsteht, spielen die Entscheide <strong>der</strong> Produzenten (Anbaumethode und<br />
Landbeanspruchung) sowie <strong>des</strong> Staates e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong><br />
Konsumierenden hat vor allem <strong>der</strong> Entscheid, Fleisch teilweise durch pflanzliche<br />
Erzeugnisse o<strong>der</strong> Milchprodukte zu ersetzen, bedeutenden E<strong>in</strong>fluss, gefolgt von den<br />
Entscheiden beim E<strong>in</strong>kauf (Art <strong>der</strong> Beför<strong>der</strong>ung, saisongerechte Nahrungsmittel,<br />
Kulturen aus beheizten Gewächshäusern o<strong>der</strong> Freilandkulturen).<br />
28 Umweltbewusster Konsum