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2 Wichtigste Umweltwirkungen des Konsums in der Schweiz

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Wohnen<br />

Private Mobilität<br />

Konsumgüter und<br />

Dienstleistungen<br />

2.2.3 Energieverbrauch und <strong>Umweltwirkungen</strong> nach Konsumbereich<br />

Der Bereich Wohnen weist beträchtliche <strong>Umweltwirkungen</strong> auf. Die Heizung und die<br />

elektrischen Haushaltapparate beanspruchen e<strong>in</strong>en Grossteil (zwischen 25 und 40 % je<br />

nach Fläche und thermischer Qualität e<strong>in</strong>es Gebäu<strong>des</strong>) <strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt pro Kopf verbrauchten<br />

nicht erneuerbaren Primärenergie. Die Baumaterialien machen rund<br />

50 Prozent <strong>der</strong> verwendeten Stoffe aus [FAIST EMMENEGGER ET AL., 2003]. Auch die<br />

<strong>Umweltwirkungen</strong> im Bereich menschliche Gesundheit s<strong>in</strong>d von Bedeutung: Die von<br />

4 <strong>der</strong> Stahlproduktion ausgehenden Auswirkungen sowie Mikroschadstoffe wie etwa<br />

Schimmelsporen, Formaldehyd und Radon s<strong>in</strong>d gesundheitsschädigend. Die an den<br />

Bereich Wohnen gebundenen Tätigkeiten üben e<strong>in</strong>en relativ ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

Qualität <strong>der</strong> Ökosysteme aus. Es geht dabei hauptsächlich um den Bodenverbrauch<br />

und die Zerstückelung <strong>der</strong> Ökosysteme (e<strong>in</strong>e detaillierte Abschätzung ist <strong>in</strong> Anhang<br />

6 enthalten).<br />

In <strong>der</strong> Gebrauchsphase ist die private Mobilität (ohne Dienstfahrten) verantwortlich<br />

für e<strong>in</strong>en Fünftel <strong>des</strong> Verbrauchs an nicht erneuerbarer Primärenergie pro Person<br />

und Jahr (siehe Quelle [7], Abb. 2) sowie für rund e<strong>in</strong>en Viertel <strong>des</strong> gesamten CO2-<br />

Ausstosses (siehe Quelle [7], Abb. 2). Weil sie Emissionen von Stickoxid verursacht<br />

sowie Fe<strong>in</strong>staub und weitere Luftschadstoffe produziert, schadet die Mobilität <strong>der</strong><br />

menschlichen Gesundheit. Die Infrastruktur (Strassen, Eisenbahnstrecken) beansprucht<br />

e<strong>in</strong>en nicht zu vernachlässigenden Teil <strong>der</strong> Bodenfläche <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> und trägt<br />

zur Zerstückelung <strong>der</strong> Ökosysteme bei, das heisst, sie zerschneidet und fragmentiert<br />

die natürlichen Lebensräume. Die Auswirkungen von Lärm und Unfällen s<strong>in</strong>d ebenfalls<br />

von grosser Bedeutung, doch werden sie hier nicht näher untersucht.<br />

Die Umweltwirkung <strong>der</strong> privaten Mobilität hängt sowohl von <strong>der</strong> zurückgelegten<br />

Distanz als auch vom gewählten Verkehrsmittel ab. Die mit dem Auto gefahrenen<br />

Distanzen machen 57 Prozent aller Personenkilometer aus, per Flugzeug s<strong>in</strong>d es 15 und<br />

per Bahn zwölf Prozent (siehe Anhang 7, Tab. 21). An<strong>der</strong>s als bei <strong>der</strong> Bahn s<strong>in</strong>d die<br />

proportionalen Anteile von Flugzeug und Auto an <strong>der</strong> gesamten Umweltwirkung<br />

allerd<strong>in</strong>gs höher als <strong>der</strong> prozentuale Anteil an den Personenkilometern, die sie darstellen<br />

(siehe Anhang 7, Abb. 22). Der Umweltwirkung <strong>der</strong> jeweiligen Transportmittel<br />

liegen verschiedene Ursachen zu Grunde: Bei <strong>der</strong> Bahn s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die Infrastrukturen<br />

für die Wirkung verantwortlich, beim Strassenverkehr und beim Flugverkehr<br />

h<strong>in</strong>gegen entsteht diese während <strong>der</strong> Gebrauchsphase.<br />

Die Analyse <strong>des</strong> Bereichs Konsumgüter und Dienstleistungen gehört zu den komplexeren<br />

Untersuchungen, da jeweils sämtliche Lebenszyklusphasen (Erwerb, Gebrauch,<br />

Verbraucherverhalten und Entsorgung) <strong>in</strong> Bezug auf die Umweltwirkung ausschlaggebend<br />

se<strong>in</strong> können. Ausserdem handelt es sich dabei um e<strong>in</strong>en heterogenen Bereich,<br />

<strong>der</strong> sich aus e<strong>in</strong>er Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen mit ganz unterschiedlichen<br />

Eigenschaften und <strong>Umweltwirkungen</strong> zusammensetzt. Ganz allgeme<strong>in</strong> lassen sich<br />

Produkte nach folgenden Kriterien e<strong>in</strong>ordnen:<br />

4<br />

Die Auswirkung von Mikroschadstoffen im Bereich Wohnen (Schimmelsporen, Formaldehyd, Radon<br />

usw.) auf die menschliche Gesundheit ist nicht quantifiziert worden.<br />

22 Umweltbewusster Konsum

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