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2 Wichtigste Umweltwirkungen des Konsums in der Schweiz

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Vergleich<br />

Nationale Inventare<br />

Verhältnis CO2-Emissionen/Primärenergie<br />

Was die <strong>Umweltwirkungen</strong> und den Verbrauch von Primärenergie pro Person und Jahr<br />

anbelangt, so decken sich die Ergebnisse <strong>der</strong> verschiedenen Untersuchungen mehr o<strong>der</strong><br />

weniger. Es zeigt sich, dass sich die Ausgaben nicht direkt proportional zum Energieverbrauch<br />

und zu den <strong>Umweltwirkungen</strong> verhalten. Die monetären Ausgaben lassen<br />

ke<strong>in</strong>e Rückschlüsse über die <strong>Umweltwirkungen</strong> zu und s<strong>in</strong>d demnach ke<strong>in</strong> massgebliches<br />

Element, wenn es um Verän<strong>der</strong>ungen h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em umweltbewussteren Verhalten<br />

<strong>der</strong> Konsument<strong>in</strong>nen und Konsumenten geht.<br />

Der Verbrauch an nicht erneuerbarer Primärenergie beträgt <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> rund 214 GJ<br />

pro Person und Jahr. Er entspricht somit dem Durchschnitt <strong>der</strong> westeuropäischen<br />

Län<strong>der</strong> [ECOSPEED SA, 2004; NICOLLIER, 2001; HERTWICH 2005]. In den Vere<strong>in</strong>igten<br />

Staaten ist er ungefähr 70 Prozent höher, während er <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a schätzungsweise fünfmal<br />

tiefer liegt (siehe Anhang 4).<br />

Wohnen und Verkehr (private Mobilität und Güterverkehr) s<strong>in</strong>d für nahezu die Hälfte<br />

<strong>des</strong> Verbrauchs an nicht erneuerbarer Primärenergie verantwortlich, genauso wie für<br />

die entsprechenden Auswirkungen wie Treibhauseffekt, Versauerung, fotochemische<br />

Oxidantenbildung – und dies hauptsächlich während <strong>der</strong> Gebrauchsphase. Auch <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> Konsumgüter und Dienstleistungen ist beträchtlich, wenn sämtliche Wirkungen<br />

<strong>in</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong> Produktionskette und dem Gebrauch sowie <strong>der</strong><br />

Entsorgung berücksichtigt werden. Die Ernährung ihrerseits verursacht – vorwiegend<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktionsphase – e<strong>in</strong>en grossen Teil <strong>der</strong> Eutrophierungswirkung.<br />

Die Zahlen <strong>in</strong> <strong>der</strong> rechten Spalte stellen überdies e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Referenz dar: Sie<br />

drücken die durchschnittlichen Emissionen pro Person und Jahr für jede Wirkungskategorie<br />

aus.<br />

Die Untersuchungen, die sich auf nationale Inventare abstützen, weisen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

tiefere Werte als die «Ökobilanzen» aus, da sie we<strong>der</strong> die Importe noch den Luftverkehr<br />

berücksichtigen. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Ressourcenverbrauch sowie die von <strong>der</strong><br />

Herstellung von Waren und Dienstleistungen ausgehenden Emissionen für e<strong>in</strong>en bedeutenden<br />

Teil <strong>der</strong> Pro-Kopf-Wirkungen verantwortlich. Rund zehn Prozent <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> pro Person und Jahr ausgestossenen Mengen an CO2 gehen beispielsweise auf<br />

das Konto <strong>des</strong> Luftverkehrs [KAUFMANN, 2001].<br />

Der Zusammenhang zwischen dem Verbrauch von nicht erneuerbarer Primärenergie<br />

und den CO2-Emissionen ist verifiziert worden. Er stützt sich auf das Verhältnis<br />

Gramm CO2/MJ, das typische Werte nach Herkunft <strong>der</strong> betrachteten Energiequelle<br />

darstellt. Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> produzierte Elektrizität (60 % Wasserkraft, 37 % Kernkraft)<br />

zum Beispiel hat e<strong>in</strong> Verhältnis von 2 g CO2/MJ und europäischer Strom e<strong>in</strong><br />

solches von 20 g CO2/MJ, während fossile Brennstoffe typischerweise zwischen 60<br />

und 70 g CO2/MJ aufweisen. Logischerweise liegt das Verhältnis für die <strong>Schweiz</strong> unter<br />

dem europäischen Durchschnitt, da hier <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> mittels Kern- und Wasserkraft<br />

produzierten Energie hoch ist.<br />

20 Umweltbewusster Konsum

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