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Spedition Bernes - Terberg-Nordlift GmbH

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spedition<br />

Berners in Mechernich<br />

schlüssel zum erfolg<br />

Unternehmerisch erfolgreich und legal unterwegs<br />

– die <strong>Spedition</strong> Berners aus Mechernich<br />

beherrscht modernes Fuhrparkmanagement.<br />

Text I Jan Bergrath<br />

Fotos I Jan Bergrath<br />

Viele alteingesessene deutsche<br />

Transportunternehmen weisen in<br />

ihrer Chronik darauf hin, dass sie<br />

mit einem Fuhrwerk begonnen<br />

haben. Bei der <strong>Spedition</strong> Paul Berners aus<br />

Mechernich ist das nicht anders, allerdings<br />

um eine neue Variante ergänzt. „Wir wissen<br />

leider nicht ganz genau, wann mein Ur-Ur-<br />

Großvater seine ersten Touren von der Erzgrube<br />

in der Eifel zum Bahnhof nach Hellenthal<br />

gefahren hat“, sagt Paul Berners, 53,<br />

Geschäftsführer in der fünften Generation.<br />

„Aber die Legende besagt, dass sein Pferd<br />

Lisa blind gewesen ist.“<br />

Damals also, vor etwa 135 Jahren, führte<br />

Berners seinen Gaul persönlich vorweg zum<br />

Ziel. Die spannende Zeit dazwischen ist in<br />

der ausführlichen Firmenchronik im Internet<br />

hinterlegt. Heute, am hochmodernen Firmensitz<br />

in Obergartzem, unweit der A 1 gelegen,<br />

hat Paul Berners zusammen mit seinem<br />

Neffen Daniel Claßen, 36, die Zügel für<br />

55 weiße Stahlrösser fest in der Hand. Aber<br />

die Lastzüge sind alles andere als blind im<br />

Straßenverkehr unterwegs, ganz im Gegenteil.<br />

„Alle unsere neuen Lkw sind mit Abstandsregel-Tempomaten<br />

von MAN ausgerüstet“,<br />

so Claßen. „Und selbstverständlich<br />

mit Standklimaanlagen.“<br />

65 Prozent des Frachtumsatzes erwirtschaftet<br />

Berners mit dem Transport von Werbebeilagen<br />

für namhafte Einzelhandelsunternehmen<br />

und Baumärkte. Das wiederum<br />

ergibt ideale paarige Verkehre mit Papierrollen<br />

zu den verschiedenen Druckereien, die<br />

überall im Bundesgebiet ansässig sind. Was<br />

Berners von anderen Transportunternehmen<br />

unterscheidet, ist die enge Anbindung der<br />

eigenen achtköpfigen Disposition in die Produktionsplanung<br />

der Kunden. Den Druckmaschinen<br />

ist es dabei egal, in welcher Reihenfolge<br />

die saisonalen Werbebeilagen für die<br />

regionalen Empfänger gedruckt werden, dem<br />

Nur Berechtigte dürfen den Schlüsselkasten<br />

öffnen. Alko-Lock nach Bedarf.<br />

Die grünen Leuchten signalisieren eindeutig<br />

die freigegebenen Schlüssel.<br />

Paul Berners (r.) und Neffe Daniel Claßen:<br />

fünfte und sechste Generation.<br />

56 Fernfahrer 2 I 2013<br />

Fernfahrer 2 I 2013<br />

57


Berners in Mechernich<br />

spedition<br />

Björn Lünebach, 30,<br />

aus Schleiden<br />

„Ich bin seit fast fünf<br />

Jahren hier. Vorher habe<br />

ich einen Holz-Lkw in<br />

der Eifel gefahren. Mein<br />

Vater und mein Bruder<br />

arbeiten auch hier. Neben<br />

der guten Bezahlung<br />

können wir Fahrer<br />

uns darauf verlassen,<br />

dass die Disposition die Touren<br />

so plant, dass wir uns an die Zeiten halten<br />

können. Meine letzte BAG-Kontrolle<br />

hat das wieder einmal bewiesen.“<br />

Hermann-Josef Kyll, 67,<br />

aus Gemünd<br />

„Mit 44 Jahren Betriebszugehörigkeit<br />

bin ich der dienstälteste<br />

Mitarbeiter bei Berners.<br />

Mein Sohn ist hier Disponent.<br />

Die gesamte Organisation<br />

ist optimal. Das Betriebsklima<br />

stimmt trotz der Größe<br />

immer noch. Absolut hervorragend<br />

finde ich das neue<br />

Arbeitszeitmodell. Ich werde<br />

ab 2013 etwas kürzertreten,<br />

aber immer noch gerne hier<br />

Lkw fahren.“<br />

Hartmut Wolf, 53,<br />

aus Bad Münstereifel<br />

„Ich bin gelernter Dachdecker<br />

und habe nach<br />

zwei schweren Unfällen<br />

über Dekra zum Berufskraftfahrer<br />

umgeschult.<br />

Vor zwei Jahren bin ich<br />

zu Berners gekommen.<br />

Anfänglich war es<br />

schwierig, jetzt bin ich<br />

froh über die sichere und<br />

gut bezahlte Stelle.“<br />

Andreas Lekscha, 55,<br />

aus Euskirchen<br />

„Ich bin seit sechs<br />

Jahren bei Berners.<br />

Eine bessere <strong>Spedition</strong><br />

in meiner Nähe gibt es<br />

nicht. Die Fahrzeuge<br />

sind super ausgestattet.<br />

Unsere eigene Werkstatt<br />

sorgt dafür, dass<br />

die Lkw immer in Schuss<br />

sind. Auch hinsichtlich<br />

der Fahrerausbildung ist<br />

Berners vorbildlich. Ich<br />

habe schon alle Weiterbildungsmodule<br />

auf Kosten<br />

der Firma absolviert.“<br />

Die bewirtschaftete Hallenlagerfläche<br />

umfasst 25.000 Quadratmeter.<br />

Logistiker dagegen nicht. „Wo<br />

es möglich ist, beeinflussen wir<br />

den Druckprozess, indem die<br />

Route unserer Lastzüge die<br />

Druckfolge bestimmt, sodass<br />

alle Beilagen für eine bestimmte<br />

Region hintereinander gedruckt<br />

werden“, so Berners.<br />

„Meistens ist es aber umgekehrt,<br />

was an der Rampe oft zu<br />

Wartezeiten führt. Diese Flexibilität<br />

können Sie aber nur mit<br />

gutem Equipment und absolut<br />

zuverlässigen Fahrern garantieren.<br />

Dann sind die Kunden auch<br />

bereit, einen etwas höheren Preis zu bezahlen.<br />

Vor allem, wenn sie eine Zeit lang am<br />

Spotmarkt mit billigen Frachtführern schlechte<br />

Erfahrungen gemacht haben.“<br />

Das bedeutet<br />

im Umkehrschluss<br />

ein perfektes Fuhrparkmanagement<br />

und hier liegt Berners<br />

an der Spitze<br />

mit vergleichbar<br />

gut organisierten mittelständischen Unternehmen.<br />

Es beginnt mit der Flotte selbst.<br />

Alle Fahrzeuge sind gekauft, die Laufzeit im<br />

Fernverkehr sind rund vier Jahre. Mit der Jahresleistung<br />

von 130.000 Kilometern liegt<br />

Berners genau im Rahmen des gesetzlich Erlaubten.<br />

Damit die Fahrer alle auf demselben<br />

Stand sind, hat Berners 2012 alle digitalen<br />

Tachos auf den DTCO 1.4 von VDO umgerüstet,<br />

also inklusive der erleichternden Minutenregelung.<br />

Auf ihren Bildschirmen wiederum<br />

können die Disponenten über Qualcomm<br />

in Echtzeit die Restlenkzeiten der Fahrer<br />

sehen und die Touren entsprechend planen.<br />

„Das klappt ausgezeichnet“, lobt Björn Lünebach.<br />

An diesem Freitag hat er im Kontrollterminal<br />

im Erdgeschoss des Bürogebäudes<br />

seine Fahrerkarte ausgelesen. „Alle Kollegen<br />

bekommen dann sofort einen grafischen Ausdruck<br />

ihrer wöchentlichen Lenk- und Ruhezeiten.“<br />

Wie zum Beweis, dass bei Berners<br />

auch die Sozialvorschriften nicht dem Zufall<br />

Kontrolle hier – Lockerheit da,<br />

die Fahrerfluktuation ist bei<br />

der <strong>Spedition</strong> Berners gering<br />

Ein <strong>Terberg</strong> dient<br />

zum Umsetzen der Lkw-Auflieger.<br />

Die acht Disponenten haben die Lenkzeiten<br />

der Lastwagen ständig im Blick.<br />

überlassen werden, zückt er einen Kontrollbescheid<br />

des BAG aus derselben Woche –<br />

ohne auch nur eine einzige Beanstandung.<br />

Teil des Kontrollterminals ist ein weiteres<br />

Lesegerät. Alle drei Wochen müssen die Fahrer<br />

ihre mit einem RFID-Chip bestückten<br />

Führerscheine elektronisch überprüfen lassen,<br />

sonst kommen sie erst gar nicht an ihren<br />

Schlüssel. „Auch vorher haben wir natürlich<br />

regelmäßig die Führerscheine überprüft“, begründet<br />

Berners den Schritt. „Aber ein Fahrer<br />

hat uns auf geschickte Weise getäuscht<br />

und fuhr vier Wochen ohne Lizenz. Das kann<br />

uns jetzt nicht mehr passieren.“<br />

Die Schlüssel selbst hängen hinter dickem<br />

Glas in einem elektronisch gesteuerten<br />

Kasten. Jeder Mitarbeiter hat einen elektronischen<br />

Generalschlüssel, der ihm den Zugang<br />

ins Gebäude und zu den Sozialräumen<br />

ermöglicht, natürlich<br />

mit genauer<br />

Zeiterfassung. Damit<br />

lässt sich auch<br />

der Glaskasten öffnen.<br />

Für Lkw-Fahrer<br />

sind dann eine<br />

gewisse Zahl von Schlüsseln für die Lastzüge<br />

freigegeben, für Lagermitarbeiter nur die<br />

Stapler oder, nach einer Einweisung, der <strong>Terberg</strong>.<br />

Mit ihm werden Auflieger auf dem <strong>Spedition</strong>sgelände<br />

zum Vorladen bewegt. Der<br />

Kasten selbst ist mit einem Alko-Lock verbunden.<br />

„Zu bestimmten kritischen Zeiten<br />

wie dem rheinischen Karneval können wir es<br />

freischalten“, sagt Berners. „Das allein reicht<br />

schon, dass Fahrer vor Dienstbeginn nicht<br />

mit erhöhten Promillewerten zur Arbeit kommen.“<br />

So wirksam diese Kontrolle ist, der<br />

Schlüsselkasten hatte anfangs einen simplen<br />

Grund, wie Berners lachend erzählt: „Als ich<br />

früher noch direkt neben der Firma wohnte,<br />

bin ich fast jede Nacht aus dem Bett geklingelt<br />

worden, weil irgendein Schlüssel fehlte<br />

oder verlegt worden war. Diese leidige Thema<br />

hat sich nun für immer erledigt.“<br />

Kontrolle hier – Lockerheit da. Vor allem<br />

das grundsätzlich entspannte Betriebsklima<br />

bei Berners hält neben dem weit übertariflichen<br />

Lohn bei gleichzeitiger Einhaltung<br />

der Lenkzeiten die Fluktuation<br />

gering. Berners, der selbst ausbildet,<br />

kennt grundsätzlich keinen Fahrermangel,<br />

derzeit sucht er zur Verstärkung<br />

des Teams allerdings noch<br />

einige Kollegen aus dem Raum Heilbronn.<br />

„Unsere konsequente Auslastung<br />

der Flotte erfordert es, dass<br />

wir durch Urlaub und Krankheit<br />

immer einige zusätzliche gute Leute<br />

benötigen.“ Unter anderem<br />

auch, weil Berners nun ein neues<br />

Arbeitszeitmodell ausprobieren will.<br />

Ein Fahrer aus Brandenburg hat ihn darauf<br />

gebracht. Familiär bedingt suchte er<br />

einen Job in seiner Heimat und stellte fest,<br />

dass er dort für die Hälfte des Bruttolohns<br />

fahren musste. Nun fährt er bei Berners drei<br />

Wochen, hat eine Woche frei und verdient<br />

immer noch rund 2.000 Euro. Ähnlich Pläne<br />

hat auch Hermann-Josef Kyll, der dienstälteste<br />

Fahrer bei Berners. „Ganz aufhören will<br />

ich nicht, dafür mache ich den Job einfach<br />

immer noch zu gerne. Auf Kosten der Firma<br />

habe ich schon alle Module gemacht, die will<br />

ich jetzt auch ausnutzen. Vielleicht arbeite<br />

ich ab 2013 drei Wochen, vielleicht auch nur<br />

zwei. Die Möglichkeit dazu habe ich hier.<br />

Und das finde ich absolut lobenswert.“<br />

Nur ein Terminal für das<br />

Auslesen der Fahrerkarte<br />

und die Kontrolle der<br />

Führerscheingültigkeit.<br />

Alle Angaben laut Geschäftsführer Paul Berners<br />

Die eigene Werkstatt ist<br />

bis auf die letzte Schraube<br />

durchorganisiert und noch<br />

dazu öffentlich.<br />

Fakten und Zahlen<br />

Anschrift<br />

<strong>Spedition</strong> Berners <strong>GmbH</strong><br />

Christian-Schlömer-Ring 24<br />

53894 Mechernich<br />

Telefon +49 (0) 22 56/94 09-0<br />

info@spedition-berners.de<br />

www.spedition-berners.de<br />

Gründungsjahr<br />

vor etwa 135 Jahren<br />

Unternehmensgröße<br />

Unternehmensgröße: mittelständisches familiengeführtes<br />

Logistik- und Transportunternehmen in sechster<br />

Generation<br />

Umsatz<br />

23 Millionen Euro<br />

Schwerpunkt<br />

65 % Transport von Werbebeilagen und Papier, 30 %<br />

Industriekunden, 5 % Lagerlogistik; Nutzfahrzeugservice<br />

auch für externe Kunden<br />

Beschäftigte<br />

170<br />

Fahrer<br />

70<br />

Fuhrpark<br />

55 ziehende Einheiten, 45 MAN TGX 18.440 EEV, 4 MAN<br />

TGA 18, 430 PS. 3 DAF XF105-Gliederzüge mit 460 PS, 1<br />

DAF XF105 als Sattelzug, zwei DAF CF mit 410 PS als Sattelzug,<br />

alle neuen Fahrzeuge mit Standklimaanlage und<br />

Abstandsregeltempomat, 100 gezogene Einheiten mit<br />

Papierausstattung und Joloda, 80 % Schmitz, 20 % Krone.<br />

Alle neuen Lkw einheitlich umgestellt auf den<br />

VDO DTCO 1.4<br />

Eigene Werkstatt<br />

öffentliche Werkstatt am Standort Mechernich und Bad<br />

Breisig mit 36 Mitarbeitern; dazu Notfallservice entlang<br />

A 1/A 61, geöffnet 7 bis 21 h/Samstag bis 13 Uhr, eigene<br />

Waschstraße<br />

Einsatzbereich der Fahrer<br />

95 % Deutschland, 5 % angrenzende Länder<br />

außer DK und PL<br />

Fahrleistung der Lkw<br />

ca. 130.000 km/Jahr<br />

Offene Stellen<br />

derzeit konkret Fahrer aus dem Raum Heilbronn gesucht<br />

Zwischen 7 und 21 Uhr, samstags bis<br />

13 Uhr, ist die Werkstatt geöffnet.<br />

58 Fernfahrer 2 I 2013<br />

Fernfahrer 2 I 2013<br />

59

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