Nr. 23 - Mai 2008 - BBS Köllitsch eV
Nr. 23 - Mai 2008 - BBS Köllitsch eV
Nr. 23 - Mai 2008 - BBS Köllitsch eV
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Foto: wev.<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>23</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2008</strong><br />
Druiden, Tauben und Baldrusch<br />
Kräuterlikör zum Traditionstreffen<br />
Herzlich Willkommen!<br />
LVG-Leiter O. Kunze ist Schirmherr der Krebshilfe<br />
TIOLINO e.V.<br />
Rößlers Kinderkrebshilfe-Projekt<br />
Programm des Traditionstreffens<br />
Wichtige Ausschreibungen<br />
Reiturlaub in Rumänien<br />
"Krümel" auf Lipizzaner in den Karpaten<br />
Im Cabrio nach Wolfsburg<br />
Autohaus Müller unterstützt den Verein<br />
"Pfi ff und Trilli"<br />
Clemens Ulbricht schrieb Vollyballbuch<br />
Über den Lilienstein<br />
Vereinswanderung in der sexy Schweiz<br />
Von prächtigen Jungen u. Mädchen<br />
1964 berichtete die Zeitung aus <strong>Köllitsch</strong><br />
Arschbombe auf Spiegeleis<br />
Andreas Kriegel u. Uwe Sievert badeten im Februar<br />
Höhepunkt war Kussfreiheit<br />
Blick ins Gruppenbuch von 1960/61<br />
Klaus Alex ruft die Pädagogen<br />
Kommt zum Traditionstreffen!<br />
Erzeugung von Fleischtauben<br />
Dr. Golze erklärt alternative Fleischproduktion<br />
Voltigiergruppe Adelwitz<br />
Sie erfreuen uns beim Treffen<br />
Zillerschiller<br />
Verein war im Wintersport<br />
Lyrik und Prosa<br />
Die Seiten der <strong>Köllitsch</strong>-Poeten<br />
Feuerwanzenhochzeit<br />
Schildauer Stimmungsbild von Claudia Band<br />
Aus der Gästeliste<br />
Teilnehmer des Traditionstreffens im Bild<br />
Balldruschs Bilder<br />
Fotorückblick 1975<br />
NÄchste Ausgabe:<br />
Dezember <strong>2008</strong><br />
2<br />
3<br />
4<br />
7<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
16<br />
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20<br />
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31<br />
32
2<br />
Bis zum Jahr 1996 verlief mein Leben<br />
wie am Schnürchen, LPG-Vorsitzender,<br />
VEG-Direktor, Familie, Kinder<br />
- was wollte ich mehr?<br />
Das Leben hat leider aber auch Seiten,<br />
die nicht unbedingt toll sind.<br />
Jedenfalls hatte ein Pferdehändler<br />
aus Köln im Harz ein Hotel gekauft<br />
und suchte dafür einen „Verwalter“.<br />
Ich nahm die Sache an, letztlich blieb<br />
alles auf der Strecke: Familie, Jagd,<br />
Hunde und anderes mehr.<br />
Ich folgte einem älteren Gedanken,<br />
ich müsse die Gastronomie beliefern.<br />
In einer Runde von Bekannten<br />
ist dann die Idee vom Druiden-Trunk<br />
entstanden.<br />
Weitere Bekannte haben in Raguhn ein Geschäft, somit entstand<br />
nach mehren Verkostungen der Druiden-Trunk.<br />
Schnell merkte ich, dass das allein nicht läuft, so wurden<br />
die Sonderetiketten für die jeweiligen Einrichtungen geboren<br />
und es entstand der Unstrut-Schipper, ein heller Kräuterlikör.<br />
Überraschung zum Traditionstreffen<br />
Druiden, Tauben und Baldrusch<br />
Dethlef Ballenthin 1974 bis 1977<br />
Tja, nun trage ich mich mit dem<br />
Gedanken, noch in diesem Jahr in<br />
die Taubenfleischproduktion einzusteigen.<br />
Was ich in etwa vorhabe,<br />
könnt ihr dem Artikel von Dr. Golze<br />
zur Taubenfleischproduktion entnehmen<br />
(S. 22/<strong>23</strong>).<br />
Meinem Lebenshobby, der Jagd, fröne<br />
ich weiterhin. Schon in der achten<br />
Klasse kam ich über das Jagdhornblasen<br />
damit in Berührung. Heutzutage<br />
jage ich auch in Weißrussland,<br />
den benachbarten Masuren, in Norwegen<br />
und Schweden. Zwei Gänse<br />
mit einer Kugel, das war bisher das<br />
sensationellste Ergebnis.<br />
Erfunden habe ich die Unstrut-Radwanderung<br />
von der Quelle bis zur Mündung. Hintergrund<br />
sind meine Rad-Aktivitäten.<br />
Gut fand ich, wie schnell mir der <strong>BBS</strong>-Verein die attraktive<br />
"Dudi" Duderstadt als Moderatorin für diese Wortmeldung<br />
nach Artern sandte! Bis zum 14. Juni in <strong>Köllitsch</strong>!<br />
KrÄuterlikÖre zum TraditionsTreffen<br />
Zum IV.Traditionstreffen legt Baldrusch zwei Kräuterliköre auf. Je einen Frauen- und einen Männerfreund. Die Sonderetiketten<br />
wuchsen in wevs. Kräutergarten.<br />
Beide klopffesten Flaschen haben<br />
0,4 cl Inhalt und kosten einen Euro.<br />
Im Frauenfreund, einem hellen Kräuterlikör<br />
mit etwas Anis und leicht bekömmlichen<br />
30 Alkoholprozenten, ist<br />
das freundliche Wesen des Lebens an<br />
der Unstrut eingefangen. Das goldige<br />
Leuchten verweist auf die Himmelsscheibe<br />
von Nebra und den Wein aus<br />
Freyburg. Der dunkle Männerfreund<br />
raunt von den lüsternen Nächten vergangener<br />
Zeiten, als hier deutsche<br />
Kaiser geboren wurden, lebten und starben.<br />
32 volle Prozente lassen den Thüringer<br />
um sein zerschlagenes Reich<br />
trauern (531), wie auch den Ungarn,<br />
der nahe von Baldruschs Artern sein<br />
Riade fand (933).<br />
Und die Druiden? Besucht die "Himmelswege", einen neuen Touristenpfad. Ihr werdet sie dabei an drei Stellen finden!
Liebe Vereinsmitglieder,<br />
ich möchte Sie recht herzlich<br />
zum Tag der offenen Tür am<br />
14.06.08 im Landwirtschaftszentrum<br />
<strong>Köllitsch</strong> einladen und<br />
freue mich bereits jetzt auf Ihr<br />
Kommen und viele interessante<br />
Gespräche. Wir haben wieder<br />
versucht, den Standort <strong>Köllitsch</strong><br />
mit seiner typischen Ausrichtung<br />
als Schaufenster der Landwirtschaft<br />
zu präsentieren. Der<br />
Tag bietet für die ganze Familie<br />
etwas. Von der obligatorischen<br />
Tierschau über Stallbesichtigungen,<br />
Feld- und Betriebsfahrten<br />
mit Kutsche und Traktor ist für<br />
jeden etwas dabei. Experten<br />
der Sächsischen Landesanstalt<br />
stehen für Auskünfte bei den<br />
verschiedenen Tierarten zur<br />
Verfügung. Auch die Ställe stehen<br />
zur Besichtigung offen. Für<br />
Fachbesucher werden Führungen<br />
durch die neuen Lehrwerkstätten<br />
„Tier- und Produktkunde“ und „Technik der Innenwirtschaft“<br />
angeboten. Melktrainer sowie die neuesten<br />
Melkroboter können besichtigt und mit den Fachleuten<br />
diskutiert werden. Junge Leute können sich ausführlich<br />
über die Möglichkeiten und Perspektiven einer Lehre als<br />
Land-, Tier oder Fischwirt informieren. Führungen durch<br />
das neugebaute Lehrlingswohnheim mit Kleinsporthalle<br />
und Fußballplatz werden ebenfalls angeboten. Auch die<br />
Technikfans kommen bei der Ausstellung moderner und<br />
historischer Landtechnik auf ihre Kosten. Für die „Kleinen“<br />
unter den Besuchern dürfte der Streichelzoo mit<br />
Lämmern, Kälbchen und Kaninchen besonderer Anziehungspunkt<br />
sein. So richtig austoben können sie sich auf<br />
Verein aktuell<br />
Herzlich Willkommen<br />
zum Tag der offenen Tür des LVG <strong>Köllitsch</strong> und zum IV. Traditionstreffen!<br />
Herr Ondrej Kunze, Leiter des Lehr- und Versuchsgutes <strong>Köllitsch</strong><br />
sowie Schirmherr der Gemeinschaftsaktion<br />
TIOLINO e.V. - <strong>BBS</strong> <strong>Köllitsch</strong> e.V. zur Kinderkrebshilfe<br />
Vereins-Termine im zweiten Halbjahr<br />
Klassentreffen 65/68 in Carpin/Mecklenburg<br />
Klassentreffen 66/68 im Harz<br />
Klassentreffen 80/83 b<br />
einer Hüpfburg und einer Strohpyramide.<br />
Für die Genießer lockt ein großer<br />
Bauernmarkt. Hier gibt`s alles<br />
vom Lande. Von Molkereiprodukten<br />
über Eier, Wurst, Kaninchenfleisch,<br />
Honig, Pilze sowie<br />
viele Produkte aus dem Agrarhandel<br />
reicht die Palette.<br />
Ein besonderes Anliegen ist es<br />
Sie auf unsere Unterstützung<br />
der Kinderkrebshilfe TIOLINO<br />
hinzuweisen. Als Schirmherr<br />
des Taubenwettbewerbes ist es<br />
mir ein Bedürfnis, Sie um die<br />
Unterstützung dieser Aktion zu<br />
bitten (siehe Echo Seiten 4 und<br />
5, sowie 6). Ich denke mit einen<br />
kleinen Beitrag eines jeden Einzelnen<br />
kann ein großer Erfolg für<br />
die Aktion erreicht werden.<br />
Bis dahin verbleibe ich mit<br />
freundlichen Grüßen<br />
O. Kunze<br />
5. bis 7. September:<br />
Fahrradtour Bad Schandau - Diesbar-Seußlitz<br />
- Donnerstagabends Treff auf Campingplatz DD-Mockritz<br />
- Freitags: mit S-Bahn und Rad nach Bad Schandau, radeln bis DD-Mockritz<br />
- Sonnabends: Radeln ab Campingplatz bis Meißen, Rückfahrt mit S-Bahn<br />
- Sonntags: Auto/Rad bis Meißen, Schleife Meißen - Diesbar und zurück, Heimfahrt<br />
- Ein- oder Zweitagestouren für einzelne Teilnehmer möglich!<br />
25. Oktober:<br />
Talsperrenwanderung im Erzgebirge<br />
- außerhalb und innerhalb der Staumauer<br />
13. Dezember:<br />
Wikingerfete in Peterwitz/Delitzsch und Verpacken des Weihnachtsechos<br />
vorstand@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
3
4<br />
Schon geraume Zeit hörte ich immer wieder das Schlagwort<br />
"TIOLINO" im Vorstandskreis des Vereins. Als dann ein Autor<br />
für diesen Artikel gesucht wurde, schnappte ich mir meinen<br />
Sohn Sascha und wir fuhren zusammen nach Bennewitz<br />
bei Torgau. Dort erwartete uns Familie Rößler.<br />
Eva-Maria lernte 1976 bis 1979 in <strong>Köllitsch</strong>, studierte danach<br />
Pflanzenproduktion in Berlin. Es zog sie zurück in die Heimat<br />
und sie landete bei Max Taubert (Sohn Manfred 64/67) in<br />
Melpitz bei Torgau. Später, sie arbeitete bereits beim WTZ<br />
in Torgau, lernte sie ihren Mann Wilfried kennen und lieben,<br />
1989 wurde Tochter Elisabeth geboren. Eva-Maria arbeitet<br />
nun seit September 1990 im Torgauer Versicherungsbüro<br />
Kochinke (Horst Kochinke, 65/68). Mann Wilfried fährt für<br />
eine Schweizer Firma Holz- und Kleintiervillen durch Europa<br />
und Tochter Elisabeth wird im Bundessortenamt Wurzen<br />
zur Gärtnerin, Fachrichtung Obstbau ausgebildet. Nebenbei<br />
spielt Elisabeth in Weßnig Fußball, früher im Sturm, jetzt in<br />
der Abwehr.<br />
Doch was hat das alles mit "TIOLINO" zu tun? Hinter diesem<br />
Kunstwort verbergen sich Vater und Tochter Rößler.<br />
Rassegeflügel war schon immer Wilfrieds Hobby. Er veranstaltete<br />
Hähnewettkrähen, - wettrennen u.Ä. Auf einem<br />
Basar mit Wachteleiern kam Elisabeth die Idee, dies alles<br />
zugunsten krebskranker Kinder zu veranstalten. Mit dieser<br />
schlimmen Krankheit kam sie erstmals im Verwandtenkreis<br />
in Berührung. Schon bald besuchten sie die Uniklinik Leipzig.<br />
Die Bilder<br />
der krebskranken<br />
Kinder haben<br />
Vater und<br />
Tochter Rößler<br />
erschüttert und<br />
dazu bewogen,<br />
noch mehr<br />
zu helfen. So<br />
entstanden<br />
verschiedene<br />
Veranstaltungen<br />
wie z.B.<br />
Hähnewettkrähen,Hähnewettrennen,Entenwettrennen.<br />
Nun<br />
veranstaltet<br />
Wilfried Rößler<br />
Kinderkrebshilfe TIOLINO<br />
Tiolino<br />
seit 2000 jeweils am Karfreitag des Jahres in seinem kleinen<br />
Dorf Bennewitz das beliebte Hähnewettkrähen zugunsten<br />
krebskranker Kinder. Wurde die Idee anfangs vielerorts noch<br />
belächelt, stellte sich schon bald heraus, dass Herr Rößler<br />
nicht nur für einen echten gesellschaftlichen Höhepunkt in<br />
der kleinen Gemeinde gesorgt hatte, sondern mit viel Engagement<br />
auch einen beträchtlichen Erlös für krebskranke<br />
Kinder erzielen konnte. Bisher kamen viele tausend Euro<br />
zusammen. Damit konnte unter anderem die psychosoziale<br />
Betreuung junger Patienten auf der Krebsstation der Universitätsklinik<br />
für Kinder und Jugendliche aufgebaut und etabliert<br />
werden, wie z.B. Betreuungsangebote auf der Station<br />
für Patienten und deren Eltern, Freizeiten für verwaiste Familien,<br />
Geschwisterarbeit. Für die Betroffenen ist diese Betreuung<br />
neben der medizinischen Versorgung des Patienten<br />
eine wichtige Hilfe, um die schwierige Situation als Familie<br />
zu meistern.
Mit Unterstützung vieler Freunde im Ort und aufgrund zahlreicher<br />
Kontakte zu Geflügelzüchtern wuchs Jahr für Jahr<br />
das Teilnehmerfeld und es gelang, neben der örtlichen Prominenz<br />
auch überregionale Größen aus Politik und Kultur für<br />
dieses Spektakel zu begeistern. Bei solch einer Begeisterung<br />
war es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch die Medien für<br />
dieses Ereignis interessierten. Inzwischen kann diese Veran-<br />
staltung auf zahlreiche Presseberichte und einige Fernsehbeiträge<br />
verweisen, die die Krebshilfeaktionen weit über die<br />
Ortsgrenzen hinaus bekannt gemacht haben.<br />
Seit zwei Jahren allerdings werden Hähnekrähen und Entenrennen<br />
nicht genehmigt, aus Angst vor der Vogelgrippe.<br />
So widmet Wilfried Rößler sein Hauptaugenmerk auf das<br />
Ausrichten von Taubenwettbewerben. Und genauso Etwas<br />
soll am 14.6. <strong>2008</strong> im Rahmen unseres IV. Traditionstreffens<br />
stattfinden. Wie das konkret aussieht? Jeder kann mitmachen,<br />
egal ob anwesend oder nicht. Nichtanwesende können<br />
vorab den Mindestbetrag von 20 Euro auf unser Vereinskonto<br />
mit dem Zahlungsgrund TIOLINO überweisen, Anwesende<br />
suchen sich vor Ort eine Taube aus. Die Spendenbescheinigung<br />
erhält man sofort. Zehn Käfigbatterien mit insgesamt<br />
Kinderkrebshilfe TIOLINO<br />
60 Tauben stehen bereit. Nach Rede und auf Kommando<br />
des Schirmherren starten alle Tauben zugleich in <strong>Köllitsch</strong><br />
aus den Käfigen zum kurzen Flug nach Bennewitz (6 km).<br />
Die Namensschilder der Sponsoren werden an der Holzleiste<br />
angebracht. Prämiiert werden die ersten drei in der Schlaganlage<br />
in Bennewitz eingeflogenen Tauben. Für euch, die ihr<br />
es ermöglicht, so eine Taube starten zu lassen, besteht die<br />
Möglichkeit der kostenlosen Werbung - in Form einer Visitenkarte<br />
- auf der Homepage von tiolino. www.tiolino.de<br />
Übrigens, es fließt der volle Betrag in die Kinderkrebshilfe!<br />
Auch wenn hier fast immer nur von Vater und Tochter Rößler<br />
die Rede ist, natürlich steht Eva-Maria hinter ihrem Mann<br />
und ihrer Tochter, sie zieht die Fäden im Hintergrund, kopiert,<br />
stellt Verpflegung bereit.<br />
Warum ich meinen Sohn Sascha mit zu Rößlers genommen<br />
habe? Seit dem Sommer 2007 ist seine Klassenkameradin<br />
Lydia an Knochenkrebs erkrankt. Die Klasse hält engen Kontakt<br />
zu ihr. Eine Taube am 14. 6. ist schon reserviert für<br />
die Klasse 7c des Johann-Walter-Gymnasiums Torgau. Sofort<br />
nach Saschas Erzählen vom Taubencup spendeten die<br />
Kinder das Geld für diese Taube. Es ist angedacht, dass Sascha<br />
mit dabei ist, wenn wir den Erlös des Taubencups der<br />
Kinderkrebshilfe zukommen lassen. Wir werden den Erlös<br />
auf jeden Fall in jene Klinik bringen, in der Lydia gerade<br />
behandelt wird.<br />
An Zufälle im Leben glaube ich schon lange nicht mehr. Lydia<br />
hat genau an unserem 14.6. Geburtstag. Das ist bestimmt<br />
kein Zufall!<br />
Zum Schluss bleibt mir nur der Wunsch nach einer regen<br />
Beteiligung eurerseits am Taubenwettbewerb. 58 Tauben<br />
sind „noch übrig“, wie gesagt, eine ist für die Klasse 7 c reserviert<br />
und die andere für …<br />
eure Familie Hinkelmann aus <strong>Köllitsch</strong><br />
5
6<br />
Organisation IV. Tradtionstreffen<br />
Tauben fÜr Kinderkrebshilfe<br />
Im Sinne des Artikels Seiten 4 und 5 kann mit einer Spende von mindestens 20 Euro das Startrecht für eine<br />
Brieftaube erworben werden. Persönliche Auswahl der Wettbewerbstaube möglich.<br />
Vorverkauf:<br />
Überweisung auf Vereinskonto bis 10. Juni unter "Tiolino", Name des Spenders; Spende je Taube: mindestens 20 Euro<br />
Vereinskonto im Impressum auf Rückseite dieser Zeitung<br />
Wir starten daraufhin eine zufällig ausgewählte Taube mit dem Namen des Spenders in der Ringkapsel im Rahmen des Wettbewerbes<br />
Spendenverkauf am 14.Juni<br />
Am Vereinsstand von 12 bis 16 Uhr. Es stehen etwa 60 Tauben zur Verfügung.<br />
Man darf sich eine freie Taube aussuchen. Name des Sponsors kann am Käfig angebracht werden.<br />
Spendenbestätigung:<br />
Jeder Spender erhält eine namentlich ausgestellte Bestätigung für das Finanzamt<br />
Spendenverwendung:<br />
Der Schirmherr, LVG-Leiter, Herr Kunze, eine Delegation des <strong>BBS</strong>-Vereines und TIOLINO bringen den größeren Teil der<br />
Spende in die Kinderklinik Leipzig. Eine Klassendelegation mit u.a. Sascha Pohl (s. S.5) verbringt Spendengeld in die Spezialklinik<br />
Jena. Echo wird in der Folgenummer von den Besuchen und der speziellen Verwendung berichten!<br />
Flugwettbewerb der Tauben<br />
Der Schirmherr wird 16 Uhr den gemeinsamen Start aller Tiere veranlassen.<br />
Sieger und Platzierte werden je nach Reihenfolge des Eintreffens im Heimatkäfig Bennewitz bei Torgau festgestellt. Die<br />
Siegertaube bringt ihrem Sponsor den Hauptpreis vom Autohaus Willibald Müller, Delitzsch:<br />
Cabrio-Wochenende für zwei Personen nach Hotel in Wolfsburg mit Führung in der Autostadt.<br />
Wochenendreisen für zwei Personen erwarten die Sponsoren der zweit- und drittplatzierten Taube.<br />
Uns UnterstÜtzen:<br />
Autohaus Willibald Müller, Delitzsch - Mathias Müller (81/84)<br />
Lüftungsgeräte Band GmbH, Marienberg - Heike Band (78/81)<br />
Öko-Service GmbH, Böhlitz - Katrin Dubiel (82/85)<br />
Spezialfutter Neuruppin, - Uwe Herrmann (78/81)<br />
Stadtbäckerei Schwabe, Schönberg/Mecklenburg - Ute Schwabe (76/79)<br />
s+p Software AG, Leipzig, - Matthias Schneider (83/86), Andrea Schmidt (87/90)<br />
Tabakkontor, Hainstraße, Leipzig, - Dirk Kinne und Martin Schenke (89/92)<br />
Zahnarzt Peter Wächtler (71/74), Wippra/Harz<br />
Das Pferd im Kunstgewerbe<br />
Erinnert ihr euch an die "Kuh-Ausstellung" zum III.Traditionstreffen? Im Foto unten seht ihr eine kleine Rückschau.<br />
Genauso soll diesmal die Ausstellung zum Thema "Das Pferd im<br />
Kunstgewerbe" sein.<br />
Ausstellungsgegenstand: Darstellungen zum Pferd<br />
Teilnehmer: Jeder Leser dieser Zeitung<br />
darf Exponate einreichen<br />
Leiter der Ausstellung: Gabriele Hinkelmann, Str. d. Friedens 4,<br />
04886 <strong>Köllitsch</strong>,<br />
0176 20603018, 034222 43655<br />
Ort: <strong>Köllitsch</strong>, Stand des <strong>BBS</strong>-Vereines,<br />
Nähe des Festzeltes<br />
Dauer: 14. Juni, 12 bis 19 Uhr<br />
Anlieferung der Exponate: bis 11 Uhr, Zusendung per Post auf<br />
eigenes Risiko an: G. Hinkelmann,<br />
Auszeichnungen: Die Aussteller mit den besten Expo-<br />
naten erhalten Erinnerungsurkunden<br />
Die Exponate werden in Vitrinen und Käfigen diebstahlsicher ausgestellt,<br />
es sind ständig Betreuer am Ort.
Organisation IV. Tradtionstreffen<br />
Programm<br />
Freitag, 13. Juni,<br />
Zeltplatz an der Elbe, Lagerfeuer, Grillangebot, Getränke in Eigenversorgung<br />
Sonnabend: 14. Juni,<br />
10 Uhr, Beginn "Tag der offenen Tür" des LVG, Rinderanlage<br />
11 Uhr, Tierschau<br />
Fachvorträge, Feld- und Flurschau, Zugang zu Fachkabinetten, Stallungen, Technik<br />
Bauernmarkt<br />
(zum Tag der offenen Tür bitte Beiblatt beachten)<br />
Ab 12 Uhr öffnet der Stand des <strong>BBS</strong>-Vereines<br />
- Klassenlisten liegen aus<br />
- Verkaufsangebote<br />
Schweißhemden zu 8 Euro/Stück (siehe Titelbild und Seite 3)<br />
Kräuterlikör (siehe Seite 2)<br />
Kuh-Ohrmarken mit dem Aufdruck "<strong>BBS</strong> <strong>Köllitsch</strong> e.V."<br />
Aufkleber "In <strong>Köllitsch</strong> gelernt"<br />
Anstecker "<strong>BBS</strong> <strong>Köllitsch</strong> e.V."<br />
Taubenlose, die vorrangig Spende für die Kinderkrebshilfe sind,<br />
- "<strong>Köllitsch</strong>er Echos" liegen zum Mitnehmen aus<br />
"Das Pferd im Kunstgewerbe" - Ausstellung<br />
Große Fotoausstellung - Ihr seht Bilder aller <strong>BBS</strong>-Zeiten<br />
und auch neuere von der Vereinstätigkeit! Wir planen 25 A1-Plakate.<br />
- 13 Uhr Beginn Melkwettbewerb am Gummieuter.<br />
- 16 Uhr Start der Tauben für die Kinderkrebshilfe-Aktion<br />
- 16.30 Uhr Voltigiervorführung der Adelwitzer Gruppe (siehe Seiten 24/25)<br />
- 18 Uhr Endkämpfe der besten Melker<br />
- 19 Uhr Siegerehrung Melken und Tauben<br />
ab 19.30 Uhr Tanz mit der Musikformation "Immerhin" von Peter Lada<br />
Sonntag, 15. Juni - Heimreise<br />
Preise<br />
gibt es für die Melkwettbewerbe am Gummieuter (Männlich, weiblich, Profis nicht erwünscht),<br />
sowie für den Wettbewerb der Tauben (siehe Seite 6).<br />
Echo-Gesamtausgabe, Einkaufsgutschein Tabak-Kontor, Wanderrucksack,<br />
Wochenendreisen für zwei Personen (Zingst, Havelland, Harz, Erzgebirge, Nordsachsen)<br />
Die Orte und Sponsoren werden am 14. Juni auf einem Plakat vorgestellt, später auch im Echo.<br />
Hallo<br />
Wie geht’s<br />
Lange nicht gesehen<br />
Setz dich hin<br />
Erzähle<br />
Erinnerungen<br />
Ein vergessenes Gefühl<br />
Neugier<br />
Danke gut<br />
Bis bald<br />
Vielleicht<br />
ÜbernachtungsmÖglichkeiten<br />
Wir bieten wiederum ein Campinglager an. Standort ist das Elbufer an der Dammüberfahrt nach Belgern. Toiletten<br />
werden aufgestellt.<br />
Zentrale Wasch- und Duschgelegenheit<br />
ist im ersten Gebäude der Tieranlagen,<br />
rechterhand.<br />
In nähester Umgebung befinden sich die<br />
Hotels in Adelwitz, Triestewitz, Zwethau<br />
und Torgau.<br />
Ansprechpartner Zelten, Lagerfeuer am<br />
Freitag und Übersicht Hotels ist<br />
Volkmar Schleider<br />
0170 4413248<br />
In Fällen drohender Feldscheunen- oder<br />
Straßengrabennächtigung hat Ute Jarosch<br />
rettende Ideen für Genügsame<br />
0162 5808075<br />
7
8<br />
Reiturlaub RumÄnien<br />
Wenn draußen der<br />
Kamin knistert und<br />
drinnen die Schneestürme<br />
toben ...<br />
Da war "Krümel" auf<br />
einen Jahresend-Whisky<br />
hier und hat mir<br />
von ihren neuesten<br />
Fahrten erzählt.<br />
Kerstin Rückriem (75/78,<br />
Aderhold) ist eine umtriebige Erkunderin, reist gern, häufig<br />
und sucht stets das Ungewöhnliche. Das ist auch der Punkt,<br />
wo sich unsere Ansichten treffen: Todesstrafe Ballermann<br />
als Dreiwochenpflicht.<br />
"Krümels" Spezialität sind ihre Fotografien. Die ehemalige<br />
Leiterin des Packischer Fotoclubs hatte Fotografik als Berufswunsch<br />
gewählt. Gekommen ist`s dann anders.<br />
Zum Traditionstreffen findet ihr sie am Vereinsstand. Gern würde<br />
sie vom neuesten Abenteuer <strong>2008</strong> "Jacobsweg bis Santiago<br />
de la Compostella" Erfahrungen vermitteln. Sie hat das Pilgergewand<br />
gerade abgelegt und ist wahrhaftig bis dahin gelangt<br />
(wev. 1996 mit Benz und Dirne als Sozia - au, diese Sitten!).<br />
Ende 2007 war ihr sommerlicher Reiturlaub in Rumänien<br />
das beherrschende Thema. "Wir haben das Pferd beim<br />
nächsten Traditionstreffen in den Mittelpunkt gesetzt, deshalb<br />
benötigen wir deinen Bericht im Echo!" - Spontane<br />
Zusage, der Jim Beam war einfach ein gutes Zeugs.<br />
Tja, und dann war der Redaktionsschluss vorbei und Zeit<br />
blieb das bekannte Fremdwort.<br />
Reiten als Steckenpferd<br />
Ich soll nun aus dem<br />
Whisky-Gedächtnis<br />
heraus Erinnerungen<br />
an Krümels Urlaub<br />
niederschreiben!<br />
Reiturlaub in Rumänien<br />
kann man<br />
beim "Urlaubspferd"<br />
buchen. Die Woche<br />
kostet je Person<br />
rundum 700 Euro.<br />
Anreise ist individuell,<br />
käme als weiterer<br />
Punkt hinzu. Damit<br />
wären dann wirklich<br />
alle anfallenden Kosten<br />
gedeckt.<br />
Reiten war halt immer<br />
eine besondere<br />
Sportart!<br />
www.urlaubspferd.de ist die entscheidende Netzanschrift.<br />
Nun seht euch diesen Csaba an! Leuchten dort nicht die<br />
wilden Züge der asiatischen Steppenreiter, welche immer<br />
wieder nach Mitteleuropa eingefallen sind? Die Hunnen unter<br />
Attila, die Ungarn mit Arpàd, die Mongolen Dschingis<br />
Khans ..?<br />
Csaba der pferdeverwachsene Unternehmer, der selbstverständlich<br />
Deutsch spricht. Rumänisch - Schwestersprache<br />
des Italienischen - scheint er aber nicht zu parlieren, es<br />
klingt ganz anders wenn er mit den Leuten seiner Betreuungstruppe<br />
spricht. Csaba lacht "Wir sind Szekler! Das hier
ist seit tausend Jahren Szeklerland, wir sprechen Ungarisch."<br />
Aha! Vierzig mitwohnende Nationalitäten gäbe es<br />
in Rumänien. Von den "Siebenbürger Sachsen" hatte man<br />
schon mal gehört.<br />
Im Szeklerland liegt der Kreis Harghita, was der Reittourist<br />
suchen muss, dann kann er Csaba finden. Csaba stellt<br />
blitzsaubere Lipizzaner Pferde zur Verfügung, eine Pracht,<br />
diese elegant wie athletisch wirkenden Körper!<br />
Bekannt sind sie vielen aus der Spanischen Hofreitschule in<br />
Wien, was aber den Trugschluss nahe legt, es seien "verzärtelte<br />
Tänzerinnen". Nein, der Lipizzaner ist ein Reit- und<br />
Zugpferd und für hartes Gebirgsgeläuf bestens geeignet.<br />
Reiten als Steckenpferd<br />
Die Buchungsmöglichkeit über das Weltnetz hat leider eine<br />
Gruppe mit ganz unterschiedlichen Reiterfahrungen zusammengewürfelt.<br />
Anfänger und Halbprofis - wie will die Gruppe<br />
vorankommen? Es geht besser als erwartet, schließlich<br />
führt der Tross auch die freilaufenden Füllen mit. Zudem<br />
begleiten Holzwagen als Gepäcktransport. Einfachste Übernachtungen<br />
(teilweise Heulager) wechseln ab mit großartigen<br />
Karpatenlandschaften und gruppendynamischem<br />
Spaß! Eine Empfehlung für Leute, die halbwegs sicher im<br />
Sattel sitzen. Reitend lernt man ein Land kennen, das teilweise<br />
schon weiter nach Europa aufgebrochen ist, als wir<br />
es unter Vorurteilen glauben. ... richtet Krümel aus!<br />
9
10<br />
Bodo Schmidt, Chef der Firma<br />
und Beispiel für ostelbische Möglichkeiten<br />
Unterstützer des <strong>BBS</strong>-Vereines<br />
Im Cabrio nach Wolfsburg<br />
Mowgli, der Frosch, kann wieder springen!<br />
So durchfuhr es mich, als mir Mathias Müller (81/84) vor<br />
seinem Autohaus in Delitzsch gegenübertrat.<br />
Bei fast 50 Mitarbeitern und 60 Stunden garantierter Ar-<br />
beitszeit pro Woche hat er in den letzten Jahren stärker<br />
auf die Signale des Körpers hören lernen müssen. Wir<br />
erkennen uns gern gegenseitig Verschlankungen zu und<br />
sind bald beim IV. Traditionstreffen der <strong>Köllitsch</strong>er im<br />
Juni. Mowgli sprang einst mit den Zehenspitzen bis ins<br />
kühnsche Direktorenzimmer - unerhörte zehn Meter weit!<br />
- und er hat sich diese Eigenschaft beibehalten.<br />
Beim Stichwort "<strong>Köllitsch</strong>" hebt er weiterhin ab und ist<br />
sofort bereit, über einen Preis zum IV. Traditionstreffen<br />
nachzudenken.<br />
Natürlich wird erstmal über den Flachbau und all die<br />
schönen Mädchen gesprochen, nein, geschwärmt! "Stulle"<br />
(75/78), der Reisebegleiter, weiß auch noch was von<br />
alkoholischen Episoden, und die beiden Schlankerwerdenden<br />
stimmen den vagen Bildern mit gewisser Sachkenntnis<br />
zu.<br />
Damals, das ist meine Erinnerung an den immer noch gültigen<br />
Bezirksrekord im Schlussdreisprung von 9,48 Metern<br />
des Lutz Kretzschmar (75/78) - eine unfassbare Weite!<br />
Dann aber "saß" ich in Marienberg bei der NVA-Reserve<br />
ein, als mir die Kampfrichter Gerd Pfliegner und Volker D.<br />
Schubert Kunde von Mowglis Flug überbrachten. Bei den<br />
Schulmeisterschaften 1983 landeten "der Frosch" mittfuß<br />
auf der Zehn-Meter-Marke!<br />
Mathias ist also wieder "in Schuss", hat trainiert und vor<br />
allem hart und härter gearbeitet. In der Wendezeit Abschluss<br />
als Tierarzt - der Traumberuf war zum Witz verkommen.<br />
Also erstmal Pharmavertreter! "Wäre heute<br />
noch ein interessanter Beruf", gesteht Mathias, "arbeitsintensiv,<br />
aber unvergleichbar mit dem Knochenjob, den<br />
ich als Autohaus-Chef jetzt zu leisten habe!"<br />
"Aha, für die Kinderkrebshilfe macht ihr was beim Treffen?<br />
Da muss ich mich ja mit einem Preis richtig anstrengen!<br />
Vor vier Jahren hatte ich das Cabrio-Wochenende für zwei<br />
Personen? - In Ordnung, dann lege ich diesmal noch was<br />
drauf: Mit dem Cabrio nach Wolfsburg in die Autostadt,<br />
dort zahle ich die Übernachtung für zwei Leute und die<br />
Führung am nächsten Tag durch diese Wunderwelt!"<br />
"Mensch, Mathias, schade, dass es bei dir mit unserer Kenia-<br />
Reise nicht geklappt hat! 2010 hätten wir dich aber gerne in<br />
Chile dabei!" - "Wenn's die Arbeit zulässt, bin ich sofort dabei ..."<br />
wev. reporterte in Delitzsch noch mit über 100 kg<br />
Die Autostadt in Wolfsburg: Das ist ein automobiles<br />
Erlebnis- und Kompetenzzentrum, in dem Besucher<br />
nicht nur alles rund um das Thema Mobilität erfahren,<br />
sondern auch spannende Kinofilme sehen, rasante<br />
Fahrten in Simulatoren und eine beeindruckende<br />
Architektur erleben, in einer Park- und Lagunenlandschaft<br />
entspannen und sich in sieben Restaurants<br />
verwöhnen lassen können.
April 1902 - Auf der Wanderschaft erreicht der Klempnergeselle Willibald Müller mit dem Fahrrad<br />
Delitzsch, verliebt sich und gründet in der Eisenbahnstraße ein Fahrradhandelsgewerbe.<br />
29.11.1905 - Als zweites Kind wird Willibald Fritz geboren - die Nachfolge. Das Geschäft<br />
wird ausgebaut.<br />
Oktober 1912 - Das erste Motorfahrzeug findet seinen Käufer. Willibald Müller erwirbt an einem<br />
attraktiven Standort ein Grundstück. Der Preis je Quadratmeter beträgt 100 Goldmark.<br />
Nach nur neunmonatiger Bauzeit steht am Roßplatz das Fahrzeughaus „Die Müllerburg“.<br />
September 1922 - Eine ständige Ausstellung von Automobilen und Motorrädern wird in<br />
der "Müllerburg" eingerichtet. Im Nebengebäude entsteht eine Autoreparaturwerkstatt.<br />
Die erste Tankstelle öffnet vor dem Haus.<br />
<strong>Mai</strong> 1930 - Fritz Müller legt seine Meisterprüfung im Automechaniker-Handwerk erfolgreich<br />
ab und beginnt mit dem Aufbau einer erweiterten Autoreparaturwerkstatt.<br />
1939/45 Der 2. Weltkrieg unterbricht die erfolgreiche Firmenentwicklung. Fritz Müller<br />
wird Soldat. Die Leistungen reduzieren sich auf Reparaturen von Fahrräder, Schreib- und<br />
Nähmaschinen.<br />
Oktober 1953 - Ein neuer politischer Kurs ermöglicht eine beschränkten Handel mit Automobilen.<br />
IFA F8 und F9, sowie Motorräder MZ, Jawa und AWO finden ihre Ausstellungsplätze<br />
in der "Müllerburg".<br />
Oktober 1956 - Der Enkel des Firmengründers, Willibald Werner Müller, legt seine Meisterprüfung<br />
im Kfz-Handwerk ab. Die Autoreparaturwerkstatt wird Vertragspartner von Trabant,<br />
Wartburg und MZ-Motorrädern.<br />
April 1967 - Der politische Druck führt zur abermaligen Teilung des Unternehmens. Die<br />
Mitarbeiter der Kfz-Werkstatt werden zu Mitbegründern der PGH Kfz. Fritz Müller führt als<br />
selbständiger Handwerksmeister das Zweiradgeschäft am Roßplatz fort.<br />
Januar 1972 - Die Gewerberaumlenkung des Rates der Stadt verfügt die Vergabe des<br />
Handelsgeschäftes am Roßplatz an das sozialistische Handelsorgan des IFA-Vertriebes. Das<br />
endgültige Aus der Firma Willibald Müller scheint besiegelt.<br />
Januar 1990 - Willibald Werner Müller erlebt als Teilnehmer des 1. deutsch-deutschen Handwerkertages<br />
in Hannover „das freie Handwerk“. Wege zur Reprivatisierung werden erarbeitet.<br />
April 1990 - Volkswagen und Audi unterzeichnen mit Werner Müller eine Absichtserklärung<br />
über die Aufnahme vertraglicher Handels- und Servicebeziehungen.<br />
Juli 1990 - Die ersten VW und Audi finden ihre Käufer. Das Grundstück Dübener Str. 133<br />
wird als Verkaufs- und Servicestützpunkt umgebaut.<br />
Dezember 1992 - Das Grundstück Dübener Str. wird gekauft und mit Verkaufsräumen<br />
sowie einer modernen Servicestation mit Karosserieinstandsetzung umgebaut.<br />
März 1994 - Der Urenkel des Firmengründers, Mathias Müller, übernimmt die Verkaufsleitung.<br />
Oktober 1997 - Getrennte Markenrepräsentation von Audi und Volkswagen<br />
Unterstützer des <strong>BBS</strong>-Vereines<br />
Oktober 1999 - Das 5000ste Automobil aus dem Autohaus Willibald Müller findet seinen Käufer.<br />
September 2000 - Das 500ste Fachseminar zur Fortbildung der Mitarbeiter findet statt.<br />
Alle sind in eine ständige Weiterbildung einbezogen. Das Lernen hat kein Ende!<br />
Splitter aus der Geschichte des Delitzscher Autohauses<br />
Mathias "Mowgli" Müller (81/84) unterstützt den Verein stets vorbehaltlos und großzügig. Deshalb durchbrechen<br />
wir mit dieser Firmenvorstellung unser ansonsten werbungsfreies "Echo"-Konzept.<br />
11
12 Lebenswege - Sportpädagoge<br />
Clemens Ulbricht,<br />
Mädchenschwarm<br />
im Bereich 73/76,<br />
wurde ziemlich<br />
bewusst Lehrer<br />
für Bio und Sport.<br />
Er gibt zu, dass<br />
daran die Herren<br />
Schubert und VetterlauEntscheidungsanteile<br />
für<br />
ihn hatten.<br />
Als gewichtsgeläuterter<br />
100-kg-<br />
Fernsehsportler<br />
sitze ich ihm beim<br />
Grillen Spalier,<br />
denn mich interessieren<br />
"Pfiff und<br />
Trilli".<br />
Ehefrau Birgit kenne<br />
ich bereits seit<br />
Frauen erkennen grillende Männer als besonders sexy 25 Jahren, klar<br />
Besuch mit Volker Dieter Schubert in Altenburg. Ulbrichts<br />
wohnen allerdings längst wieder in "Ölsche", dem angestammten<br />
Heimatort Oelzschau bei Kitzscher/Espenhain.<br />
Nach der Wende war das Bauland preiswert, Birgit kann<br />
seither mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Clemens macht<br />
Einsätze in der<br />
Hackfrüchtelei<br />
gabs nach 1975<br />
nicht mehr<br />
täglich 75 Auto-km nach Altenburg und<br />
zurück, wo er bereits seit 26 Jahren<br />
im Schuldienst ist. Silberhochzeit und<br />
Fünfzigster sind genauso weg wie die<br />
beiden Jungen, die westwärts zogen.<br />
Arbeitete er ursprünglich an einer POS,<br />
so ging er nach der Wende zum Gymnasium.<br />
Seit langem ist er Sportfachberater<br />
und treibt auch die Kollegen<br />
an. Volleyball vereinigt die Interessen<br />
aller. Achtung, "Pfiff und Trilli" nahen!<br />
1975 mit Herrn Pfliegner ins Schwimmbad nach Herzberg<br />
"Pfiff und Trilli"<br />
täglich 70 km bis<br />
1 min Kniebeugen mit 25 kg-Gewicht gehörte zum<br />
"Stärksten Lehrling". Clemens konnte sich schinden<br />
Fasching 1975 , kurz vor der legendären<br />
E.-Kühn-Nummer am Klavier<br />
"Das kommt vom Rudern ..."<br />
Der Lehrer scherzt heute "So richtig haben mich<br />
die Rindviecher ja nie losgelassen"<br />
"Pfiiff und Trilli" sind die Titelfiguren eines Volleyballbuches.<br />
Technik- und Regelkunde sowie Hinweise zur Spieltaktik<br />
sind in wunderbar erkennbaren Strichmänneln dargeboten.<br />
Trilli hopst, schmettert, baggert und taucht nach den<br />
scheinbar verlorenen Bällen, während Pfiff alles beäugt und<br />
zuweilen das Spiel unterbricht.<br />
Autor dieses Buches ist unser Clemens Ulbricht. Manchem<br />
wird es schon begegnet sein, denn verschiedene Sporthäuser<br />
legen es mit in den Warenkorb, wenn jemand eine Volleyball-Grundausrüstung<br />
kauft.<br />
Angefertigt hat er sein Werk für den Schul- und Volkssport.<br />
Erst die bayerischen Geldgeber vom dortigen Volleyball-<br />
Verband konnten den Thüringern zur Veröffentlichung verhelfen.<br />
Im Oktober 2000 erschollen denn aber die Fanfaren<br />
Sportlerauszeichnungsfahrt ČSSR 1976, für<br />
Clemens (ganz re.) unvergesslich)<br />
im noblen Oberhofer Hotel. Deutschlandweite<br />
Präsentation, Thüringen<br />
glänzte, und Clemens auch. Vorn im<br />
Präsidium saß er ganz schnieke und<br />
durfte der versammelten Volleyballprominenz<br />
sein Werk vorstellen.<br />
Und wer das 125-Seiten-Werk mal näher<br />
betrachtet wird bemerken, dass<br />
hier Ehre geboten wurde, wem Ehre<br />
gebührt! Eine akribische Arbeit, bestens<br />
für Interessierte aufgearbeitet.
Clemens hat ein artgleiches<br />
Werk für Basketball<br />
im Schubfach,<br />
leider fehlen noch die<br />
Geldgeber.<br />
Geld? Ihr Haus konnten<br />
Ulbrichts von dieser<br />
Freizeitbeschäftigung in<br />
keiner Weise alimentieren.<br />
Es ist der Spaß an<br />
der Freude, der Spaß<br />
am Zeichnen und Erklären,<br />
der Clemens<br />
umtreibt. Verschiedene<br />
Fachzeitschriften bestellen<br />
manchmal Karrikaturen<br />
bei ihm. Wir<br />
bekamen eine für den<br />
Wintersportbericht<br />
(siehe Seite 27 oben).<br />
<strong>Köllitsch</strong> <strong>2008</strong> im Juni?<br />
Na klar, hat er eingeplant.<br />
Schaumermal,<br />
wen er von seinen Leutchen<br />
so alles trifft ...<br />
Text/Bildzusammenstellung:<br />
wev.<br />
Aller fünf Jahre in der Margarethenmühle<br />
Jahrgangstreff 73/76. Chef-<br />
Organisator Clemens malt auch die<br />
Jahreskühe<br />
Seltenes Bild: die Ulbrichtmänner mit<br />
ihren Frauen beim Familienfoto. Die<br />
Söhne sind längst ausgeflogen.<br />
Lebenswege - Sportpädagoge<br />
Henry Firley x als Gastgeber<br />
und Gitta Seupel x unterstützen<br />
Vorbereitung und Durchführung<br />
Bereits 1981 bestiegen Clemens und<br />
Birgit die Musala<br />
13
14<br />
Verein aktiv<br />
Über den lilienstein<br />
Heike Band steigt, nur durch wev. luftkissengesichert,<br />
zum Gipfelbuch auf der "Narrenkappe"<br />
am Massiv des Gohrisch<br />
Böser Dauerregen zwang uns, den ersten Strecketeil von Stadt<br />
Königstein westelbisch nach Rathen mit der S-Bahn zu fahren.<br />
EStatt<br />
Otto&Ute in Rathen<br />
Wanderers Lohn: Die schöne Aussicht<br />
Blick zum fahnengeschmückten Königsstein, wo der "starke August" winkt.<br />
Vereinswanderung Mitte April in der Sächsischen Schweiz. Über 25 Teilnehmer gingen von Rathen über den<br />
Lilienstein (hier im Hintergrund) nach Königsstein.
Die Barbarine am Pfaffenstein<br />
Anita und wev.: seit dem Lieberseer Kindergarten<br />
Die Vereinswanderungen wollen immer wieder ehemalige<br />
<strong>Köllitsch</strong>er im Dialog mit der Natur und mit Freunden<br />
zusammenführen. Dieses Verfahren klappt seit Jahren reibungslos,<br />
wir sind zumeist mehr<br />
als 25 Wandersleute. Erfreulich,<br />
dass die Teilnehmer häufig wechseln<br />
und bei jeder Unternehmung<br />
mindestens ein Neuling dabei ist.<br />
Diesmal waren Walter Münnich<br />
(63/66), Sophie Band und Katja<br />
Jarosch mit Heiko die Eleven, jedoch<br />
stellten auch Ines Langbecker<br />
mit Stefan, Arne und Bruder<br />
Birk in ihren Rollen als Mitwanderer<br />
Besonderheiten dar. Wir freuen<br />
uns schon auf dich, lieber Leser!<br />
Der Obelisk auf dem Lilienstein:<br />
Sonntag Spezialwanderung für besondere Freunde<br />
Das war Mellies Idee für Annetts Fahrzeugmotor<br />
Abstieg vom Lilienstein<br />
Verein aktiv<br />
Martina & Wolfgang:<br />
Traumduo<br />
der volkstümelnden<br />
Musik<br />
Silke Fritzsche (84/87 und Walter Münnich (63/66)<br />
Begeisterungsstürme bei Fans und Tänzern<br />
Kaiser Heinrich IV. belehnte im Jahre 1089 Heinrich I. vom Geschlechte<br />
der Wettiner mit der Mark Meißen. Die sich darauf<br />
aufbauende kurfürstlich-wettinische Dynastie konnte sich<br />
ihre Macht kontinuierlich bis zum<br />
Jahre 1918 erhalten. Sie prägte<br />
somit 829 Jahre Geschichte im<br />
sächsisch - thüringischen Raum<br />
und darüber hinaus. Das 800jährige<br />
Regierungsjubiläum 1889<br />
bildete den Anlass, um vielerorts<br />
Gedenksteine und -platten aufzustellen.<br />
Auch der 16m hohe<br />
Obelisk auf dem Lilienstein wurde<br />
aus diesem Grund vom Gebirgsverein<br />
für die Sächsische Schweiz<br />
errichtet und kündet noch heute<br />
von der monarchistischen Verehrung<br />
in jener Zeit.<br />
Die vereinsnahen Teilnehmer hätten ohne unsere Hilfen<br />
diese Teiile des Gebirges nicht erleben können.<br />
Der Lichtenhainer Wasserfall im Kirnitzschtal Pique-Nique auf der Zeughausstraße nahe Kuhstall<br />
15
1616<br />
Torgauer Heimatzeitung - September 1964<br />
Pressestimme
Pressestimme<br />
17 17
18 Lebenswege<br />
Arschbombe auf Spiegeleis<br />
Im Foto oben:<br />
Die Autorin (li.) trifft erstmals Andreas Kriegel (re.) bei der Paddeltour des Vereins<br />
im Herbst 1997 auf dem Regen.<br />
Das Schöne am <strong>BBS</strong> <strong>Köllitsch</strong> e.V. ist unter anderem, dass<br />
man nicht nur mit Klassenkameraden kontaktieren kann,<br />
sondern auch mit Packischer Pädagogen Pilze sucht, mit<br />
wortreichen Wegbegleitern wundervolle Wanderungen unternimmt,<br />
mit Erziehern Erinnerungen erzählt, mit Sicherheitsinspektoren<br />
Sauflieder singt oder auch mal mit Zahnmedizinern<br />
zelten fährt …<br />
Vom Melker zum Zahnarzt<br />
Andreas Kriegel (1975/78) war ursprünglich in der Hoffnung<br />
nach Packisch gekommen, später einmal Tierarzt zu werden.<br />
Aber seinem Jahrgang wurde noch vor der eigentlichen Be-<br />
Im Foto darüber:<br />
Treff der Gesundheits-Gurus im Kriegelschen Hause, 17. Februar <strong>2008</strong>. "Stulle"<br />
und wev. radeln seit Januar regelmäßig, kamen so auch bei Andreas vorbei.<br />
werbungsphase schon verdeutlicht, dass durch die zahlreichen<br />
Studienbewerber aus den jungen Nationalstaaten die<br />
Anzahl der verfügbaren Studienplätze extrem begrenzt sei.<br />
Eine berufliche Umorientierung war daher unausweichlich.<br />
Die inhaltliche und namentliche Verwandtschaft ließ ihn vom<br />
Veterinär- auf das Zahnmedizinstudium umschwenken.<br />
Nach ein paar Meinungsverschiedenheiten mit den zuständigen<br />
Behörden über Inhalt und Dauer seiner militärischen<br />
Laufbahn blieb nach dem 18-monatigen Ersatzwehrdienst<br />
bei der Bereitschaftspolizei in Leipzig noch ein Jahr bis zum
17. Februar <strong>2008</strong>: "Stulle" und Andreas feiern Wiedersehen<br />
im überfrorenen Hausteich des Leipziger Zahnarztes<br />
Studienbeginn, was er in der Delitzscher IRIMA verbrachte.<br />
Nach dem Studium verschlug es Andreas nach Wolfen, wo<br />
er eine Fachzahnarztausbildung begann. Die Wende machte<br />
diesem Vorhaben jedoch ein Ende. Das war zwar hinsichtlich<br />
der Ausbildung schade. Andererseits bot sich damit die<br />
Chance, wieder in die Heimatstadt Leipzig zurückzukehren,<br />
wo er zunächst in der Poliklinik bohrte, füllte und zog, ehe<br />
er sich im Februar 1992 mit einer eigenen Praxis niederließ.<br />
Die Praxis betreibt er gemeinsam mit Frau Sigrun, die ihn<br />
als Zahnarzthelferin unterstützt.<br />
Von der Wurzel zurück zu den Wurzeln<br />
In den 90er Jahren war es dann auch, als alte <strong>Köllitsch</strong>er<br />
Kontakte wieder auflebten. Andreas erinnert sich lebhaft an<br />
das Treffen im Regenbogencamp in Boltenhagen, wo die Vereinsgründung<br />
konkrete Formen annahm und an das erste<br />
„große“ Treffen in <strong>Köllitsch</strong>. So fand er unter anderem seine<br />
Mitlehrlinge Peter Lada, Matthias Knape und Stulle wieder.<br />
Aufgrund der nicht abgebrochenen Brücken sitzen auch<br />
ehemalige <strong>Köllitsch</strong>er hin und wieder auf seinem Zahnarztstuhl,<br />
unter ihnen auch Wilfried E. Vetterlau. Andreas überlegt<br />
noch, ob er diesen Umstand nutzen soll, um an seinem<br />
ehemaligen Sportlehrer eine späte Rache für eine längst<br />
verjährte pädagogische Maßnahme zu nehmen: Wegen Zu-<br />
Spät-Kommens einiger Lehrlinge zum Sportunterricht wurde<br />
selbiger abgebrochen und die komplette Klasse durfte am<br />
Lebenswege<br />
Freitag um 15.30 Uhr zur Sportstunde<br />
antreten.<br />
Das Interesse für sportliche Betätigung<br />
wurde jedoch nicht dauerhaft beschädigt<br />
– und so betreibt Andreas eine Sportart,<br />
die sicherlich bei den meisten Hochachtung<br />
hervorruft.<br />
Vom Kaltduscher zum Neujahrsschwimmer<br />
Die Leidenschaft zum Eisbaden packte<br />
ihn nicht über Nacht. Am Anfang stand<br />
zunächst das gesundheitsbewusste kalte<br />
Duschen zum frühen Morgen.<br />
In Torgau hat Andreas dann die Sauna<br />
für sich entdeckt und sich darüber an<br />
extreme Temperaturunterschiede gewöhnt.<br />
Später wurde traditionell zur Osterzeit<br />
angebadet, unabhängig von den<br />
Außen- und Wassertemperaturen – in<br />
manchen Jahren konnte es also schön<br />
osterlich warm sein, während in anderen<br />
Jahren noch das Eis entfernt werden<br />
musste.<br />
Seit drei Jahren wohnt Familie Kriegel in Leipzig-Wiederitzsch,<br />
wo im Gärtchen hinter dem Haus sich nicht nur<br />
Waschbär und Marder gute Nacht sagen, sondern gelegentlich<br />
auch Graureiher begehrlich nach den Kois äugen, die im<br />
zwei Meter tiefen Teich schwimmen.<br />
Für die Fischlein hätte es auch ein flacheres Gewässer getan.<br />
Für das tägliche Bad aber sind zwei Meter gerade richtig.<br />
Jeder Tag ist Badetag und damit beginnt das Anbaden<br />
also meist zu Neujahr. Es gab schon häufig den Fall, dass<br />
die Wasseroberfläche fest zugefroren war. In diesen Fällen<br />
wird dann an vier Stellen ein Loch gebohrt und mit der Säge<br />
ein schönes Quadrat herausgeschnitten. Nach dem Sägen<br />
ist man dann derartig erhitzt, dass ein erfrischendes Bad<br />
gerade recht kommt.<br />
Andreas kennt seit Jahren keine Taschentücher mehr – Erkältungskrankheiten<br />
gehören der Vergangenheit an. Doch<br />
hilft das Eisbaden nicht gegen Kniebeschwerden, so ein Meniskus-Riss<br />
wächst durch kaltes Wasser leider nicht wieder<br />
zusammen. Deswegen war mit dem regelmäßigen Joggen<br />
vor einem Jahr Schluss. Aber das Fahrrad wird nach wie<br />
vor zu längeren Touren aus dem Schuppen geholt und auch<br />
diverse Kletterwälder sind vor Andreas nicht sicher. Entsprechend<br />
sieht auch die Urlaubsgestaltung aus, Wandertouren<br />
führten ihn schon bis nach Bhutan im Himalaya.<br />
Eure Dr. Andrea Schmidt (87/90)<br />
Buna-Schkopau statt Carrara<br />
Der im Arschbomben-Artikel mittätige Uwe "Stulle" Sievert<br />
ist bereits seit seiner Zeit bei den Fallschirmjägern aktiver<br />
Allwetterbader.<br />
Bei Leipzig hat er sich sein "Beet der Bewährung" aufgebaut.<br />
Bekanntermaßen fliegen dort Beile, Äxte und Messer zielsicher<br />
in Hölzer. Auch auf seine "Wannaja na Djed Maros" wollte<br />
er nicht verzichten. Allerdings hat er aus Kostengründen<br />
die Variante mit den Carrara-Fliesen verworfen und sich auf<br />
proletarische Traditionen aus dem Leunaer Raum zurückgezogen.<br />
Der Fritz Weineck unserer Tage tuts also in bescheidenen<br />
Plasten und Elasten aus Schkopau. Wohlgemerkt<br />
nicht nur am Ersten <strong>Mai</strong>, sondern auch am 24. Dezember<br />
oder dem 1. März (Tag der alten Armee). Zum Traditionstreffen<br />
erstmals zur Stelle: Stulle! wev.<br />
19
20 Blick in ein Gruppenbuch von 1960/61<br />
HÖhepunkt war Kussfreiheit
Auf, zum IV.Traditionstreffen!<br />
Wortmeldung des "Mathelehrers“<br />
Habt ihr es auch schon gehört? Bald ist es wieder so weit.<br />
In <strong>Köllitsch</strong> laufen die Vorbereitungen für den „Tag der<br />
offenen Tür“ und das anschließende Traditionstreffen auf<br />
Hochtouren. Es gibt in <strong>Köllitsch</strong> viel Neues zu bestaunen<br />
(Wohnheim, Lehrwerkstätten, Technikausstellung, …).<br />
Vielleicht habt ihr es in der Tagespresse verfolgt. Erst<br />
letztens trafen sich die bundesweit besten Melker in <strong>Köllitsch</strong><br />
zum Wettstreit.<br />
Also, ich lass mir die Gelegenheit nicht entgehen, mich<br />
mal wieder auf den neusten Stand zu bringen. Mal sehen<br />
wie heute Lehrlinge dort ausgebildet werden, wo wir einst<br />
Scharen von Lehrlingen „belehrt“ haben. Ich würde es prima<br />
finden, auf ein paar freundliche altbekannte Gesichter zu<br />
stoßen. Bei allen ist ja das Leben auch nach Schließung<br />
der <strong>BBS</strong> weitergegangen und man könnt ja auch mal wieder<br />
über die alten Zeiten plaudern.<br />
Was mich betrifft, sind die Jahre auch nicht spurlos, wenn<br />
auch viel zu schnell, vorübergeeilt. Wurde ich zu Beginn<br />
meiner Zeit an der <strong>BBS</strong> (1980 bis 1988) stolzer Papa zweier<br />
Mädels, stolpert jetzt schon<br />
mein erstes Enkelchen Maximilian<br />
über den Hof.<br />
Beruflich bin ich seit 1988 dem<br />
Lehrerberuf verbunden geblieben.<br />
Bis 1994 war ich in der Schulverwaltung<br />
des Landratsamtes<br />
tätig. Ab der Kreisreform kreisele<br />
ich in der Kreisvolkshochschule<br />
Torgau-Oschatz. Meine Funktionen<br />
als stellvertretender Leiter<br />
und Fachbereichsleiter Sprachen<br />
sowie die Verantwortung für alle<br />
Maßnahmen, die einer Förderung<br />
unterliegen (z.B. Nachholen des<br />
Hauptschulabschlusses als Externer)<br />
lässt mir kaum Freizeit.<br />
Aber als Bauernsohn ist mir auch<br />
die Liebe zum Vieh in die Wiege gelegt worden. Auf knapp<br />
3.000 m² Grundstück züchten wir erfolgreich „Schwarzloh“<br />
(Kaninchen) und „Zwerg-Wyandotten silber“ (Hühnervolk).<br />
Der Kleintierzüchterverein Beilrode e.V., dessen<br />
Vorsitzender ich bin, wird im nächsten Jahr seinen 100.<br />
Geburtstag begehen. Nachdem meine Frau unvorsichtigerweise<br />
einmal äußerte, dass es immer ihr Wunsch war,<br />
aufs Land zu ziehen, einen reichen Bauernsohn zu heiraten<br />
und eine weiße Ziege zu besitzen, schenkten uns unsere<br />
Töchter zu unserer Silberhochzeit 2005 eine schwar-<br />
ze Ziege aus <strong>Köllitsch</strong>. Diese ist nun schon das dritte Mal<br />
Mutter von Zwillingen geworden. Magyar Vizsla – Hündin<br />
"Zsuzsa", eine ungarische Vorstehhündin, ist mein „drittes<br />
Kind“. Sie habe ich in den letzten zwei Jahren erfolgreich<br />
zum Jagdhund ausgebildet. Ja, auf die Pirsch gehe ich auch<br />
noch auf meine alten Tage. Die flotte Hundedame darf<br />
mich kundig begleiten. Der kapitale Keiler aus dem letzten<br />
Jagdjahr blieb damit zwar unvergesslich, aber nicht der<br />
einzige Jagderfolg. Vielleicht findet sich auf dem <strong>Köllitsch</strong>-<br />
Treffen ein ebenso<br />
begeisterter Züchter<br />
dieser Hunderasse,<br />
um Erfahrungen und<br />
Jägerlatein auszutauschen?<br />
Euer Klaus Alex<br />
Den Bericht betreute<br />
Ilka Steinhöfel<br />
aus der ehemaligen<br />
Nachbarschaft in<br />
Beilrode<br />
Gruppenfoto von<br />
2003 - Triestewitz<br />
21
22<br />
Dr. Manfred Golze, Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
Einleitung<br />
Weltweit gibt es derzeit über 800 Taubenrassen, die sich<br />
in Farbe, Form, Gefieder und Verhaltensweise unterscheiden.<br />
Die Stammform der heute gezüchteten Tauben ist die<br />
Felsentaube. Zu Begin des 19. Jahrhunderts begann auch<br />
das wirtschaftliche Interesse an der Haltung und Zucht<br />
von Fleischtauben. Von der Vielzahl der Rassen eignen<br />
sich nur wenige Rassen für die Masttaubenhaltung. Voraussetzung<br />
sind hohe Fruchtbarkeitsleistung, Vitalität und<br />
eine Körpermasse von mindestens 600 bis 800 Gramm.<br />
Tiere aus der Rassetaubenzucht haben oftmals optimales<br />
Gewicht, aber wenig Reproduktionsleistung. So kommen<br />
Wirtschaftstypen und teilweise auch bestimmte gezüchtete<br />
Genotypen der Fleischtauben nur für eine wirtschaftliche<br />
Masttaubenerzeugung infrage. Junge Schlachttauben,<br />
mit guter Schlachtkörperausprägung gelten als eine absolute<br />
Delikatesse. Das Interesse zur Masttaubenerzeugung<br />
ist in den letzten Jahren in Deutschland stark gewachsen.<br />
Oftmals kommen die Interessenten aus dem Hobbytaubenzüchterbereich,<br />
da hier ausreichend Erfahrungen vorhanden<br />
sind.<br />
Die Schlachttaubenerzeugung ist dahingehend zu charakterisieren,<br />
dass<br />
1. die Nachfrage nach den Schlachttäubchen als Delikatesse,<br />
Kranken- oder Diätkost fortlaufend wächst und<br />
absolut nicht zu decken ist;<br />
2. die Preise, die in der gehobenen Gastronomie und teilweise<br />
auch schon von Privatkunden geboten werden, sind<br />
ansprechend (Auch Importe sind in der Regel in gleichem<br />
Maße kostenintensiv);<br />
3. das Interesse an der Erzeugung dieses Spezialgeflügels<br />
da ist und die Zahl derer wächst, die sich mit dem<br />
Gedanken tragen, in diese Nische einzusteigen.<br />
Alternative Fleischproduktion<br />
Erzeugung von Fleischtauben<br />
Diese Punkte sind als besonders positiv für den Aufbau<br />
und die Bewirtschaftung von Taubenbeständen für die Erzeugung<br />
von Schlachttieren zu sehen.<br />
4. Stellt die Erzeugung von Schlachttauben ein Verfahren<br />
dar, welches unter dem Sondergeflügel bezüglich Wirtschaftlichkeit<br />
eines der kompliziertesten ist.<br />
Die Gründe sind in den nachfolgenden Punkten beschrieben:<br />
5. Die Reproduktionsleistung der Elterntiere ist sehr begrenzt.<br />
6. Die Futterverwertung ist ungünstig, da ein Zuchtpaar<br />
365 Tage wegen oder besser für die Aufzucht der Jungtiere<br />
gefüttert werden muss.<br />
7. Es gibt für Rasse- und Sporttauben eine maximale<br />
Versorgung an Medikamenten. Es gibt aber z.zt. nahezu<br />
keine, die für oder bei der Erzeugung von Lebensmitteln<br />
(Schlachttäubchen) zugelassen sind.<br />
Zucht und Reproduktion<br />
Zuchttauben müssen paarweise gehalten werden, im Verhältnis<br />
1:1. Die Nutzungsdauer beträgt in den meisten Fällen<br />
fünf Jahre. Die Zuchtreife beginnt in der Regel mit sechs<br />
Monaten, je Gelege werden in der Regel zwei Eier erzeugt.<br />
Nach einer Brutdauer von 18 Tagen schlüpfen die noch<br />
blinden Jungtäubchen. In vielen Zuchtunternehmen wird<br />
dahingehend geworben, dass von 18 Jungtauben pro Elternpaar<br />
und Jahr somit rund 9 kg Schlachttäubchen geschrieben<br />
wird. Bei einer Stichprobe von über 2500 Paaren<br />
wurden vom Verfasser über alle Betriebe, Rassen und<br />
Nutzungsjahre hinweg, im Schnitt 10,8 bis 12,2 Jungtiere<br />
im Mittel pro Paar und Jahr erzeugt und aufgezogen. Bei<br />
Fleischtauben erfolgt neben der Selektion auf Reproduktionsleistung<br />
eine Selektion auf Schlachtkörperwert und<br />
hier besonders die Merkmale Brustbreite, Fleischfülle,<br />
Wachstum, kurze und wenige Brustfedern und, wenn
möglich, eine Kennfarbigkeit des Genotyps und der Rasse.<br />
Der Selektionsentscheid erfolgt mit dem 28. Lebenstag.<br />
Zu diesem Zeitpunkt sollten in der Regel auch die<br />
jungen Tauben genutzt werden. Nach dem Ausfliegen und<br />
der eigenen Futterversorgung erfolgt erst einmal ein starker<br />
Körpermasseabbau. In Deutschland sind in der Regel<br />
Texanertauben, Tauben der Rasse Hubbel und mit den<br />
Titan, Mirthys und Mimas drei französische Genotypen im<br />
Einsatz.<br />
Haltung und Fütterung<br />
Elterntiere werden paarweise gehalten. Es hat sich empfohlen,<br />
die Schlagabteile mit 20 bis maximal 30 Paaren zu<br />
bestücken. Dabei wird ein Stallplatzbedarf von 0,5 bis 1 m²<br />
Grundfläche je Paar erforderlich. Bei einer zusätzlichen<br />
Voliere am Abteil kann der Bestand auf 3 bis 3,5 Paar je<br />
m² Fläche erhöht werden. Die Haltung hat sich besonders<br />
auf Gitter- oder Drahtrosten bewehrt. Es muss jedoch genügend<br />
Einstreumaterial für den Nestbau vorhanden sein.<br />
Pro Zuchtpaar müssen zwei Nester oder eine Doppelnistzelle<br />
zur Verfügung gestellt werden. Trockene, warme und<br />
sonnige Schläge werden von den Tieren bevorzugt. Durch<br />
Lichtprogramme und zusätzliche Wärmequellen im Winter<br />
kann die Leistung der Paare erheblich verbessert werden.<br />
Bezüglich Ausrüstung, so auch Tränken und Tröge, wurde<br />
von den Fleischtaubenerzeugern sehr viel Pionierarbeit<br />
geleistet. Aber auch handelsübliche Stülptränken oder<br />
Automatiktränken aus der Wirtschaftsgeflügelproduktion<br />
können Verwendung finden. In der Fütterung stellen die<br />
Tauben eine Besonderheit dar. Bei den Jungtieren handelt<br />
es sich um Nestflüchter. Sie werden in den ersten fünf<br />
bis sechs Tagen ausschließlich, und bis zum 10. Lebenstag<br />
durch die Elterntiere mit Kropfmilch, einem Sekret der<br />
Kropfschleimhaut, versorgt. Ab 5. Tag beginnt die zusätzliche<br />
Fütterung mit Getreide oder Fertigfutter. Sie erhalten<br />
somit das gleiche Futter wie die Alttiere. Bis zum Ausfliegen<br />
mit dem 28. bis 30. Tag sind sie auf die Elterntiere angewiesen.<br />
Die Fütterung kann über eine Cafeteria-Fütterung<br />
mit Einsatz von Weizen, Erbsen, <strong>Mai</strong>s und Broilermastfutter<br />
sowie Mineralstoffen (Damme 2002) zur freien Verfügung<br />
und Auswahl durch die Tauben gestaltet werden. Aber auch<br />
pelletierte Fertigfutter mit 18 % bis 20 % Rohprotein und<br />
12 MJ/kg Energie haben sich bewährt. Der Futterverbrauch<br />
pro Paar und Jahr bewegt sich zwischen 53 kg und 60 kg<br />
und pro aufgezogenes Jungtier um die 15 kg (Übersicht<br />
1). Die Mischungsempfehlung bei eine 2-Phasen-Fütterung<br />
von Fleischtauben für die Wintermonate Dezember<br />
Alternative Fleischproduktion<br />
Übersicht 1: Parameter zur Haltung von Fleischtauben<br />
bis April und <strong>Mai</strong> bis November sind nach Damme 2004<br />
in der Tabelle 1.(fehlt leider) zusammengestellt. Entsprechend<br />
Außentemperatur und Reproduktionsleistungen<br />
schwankt der Bedarf an Energie und eiweißreichen Futtermitteln<br />
und deren Aufnahme.<br />
Produktion und Produktqualität<br />
In der Übersicht 2 (fehlt leider) sind die wesentlichen Produktionsziele<br />
mit der Nutzung der jungen Tauben zur Mast<br />
bzw. Schlachtung mit etwa dem 28. Lebenstag oder dem<br />
Verkauf von Zuchttieren beschrieben. Auch bei diesem<br />
Sondergeflügel sind Nischen beschrieben. Bei der geringen<br />
Reproduktionsleistung sind zwar Eier für die Gastronomie<br />
eigentlich zu schade, bei entsprechendem Preis jedoch<br />
denkbar. Unbefruchtete Eier können natürlich ausgeblasen<br />
zu Ostern Verwendung finden und auch die Verwertung<br />
der nach etwa fünf Jahren ausscheidenden Alttauben<br />
ist als Kasslertäubchen hervorragend zu gestalten<br />
Schlachttäubchen als besondere Delikatesse haben eine<br />
lange Geschichte. Der besondere Wert wird häufig gelobt.<br />
Exakte Untersuchungsergebnisse zur Produktqualität<br />
liegen aber kaum vor. Untersuchungsergebnisse zur<br />
Produktion und Produktqualität von fünf verschiedenen<br />
Fleischtaubenrassen bzw. Genotypen sind in Tabelle 2.<br />
zusammengeführt. Alle fünf Genotypen wurden bei einheitlichem<br />
Alter mit dem 28. Lebenstag geschlachtet. Die<br />
Texanertauben sind für Zucht und Reproduktion günstig,<br />
da kennfarbig, und erreichten ein Mastenendgewicht<br />
von 557 Gramm. Des Weiteren wurden die Hubbel mit<br />
547 Gramm und die französischen Genotypen Titan mit<br />
592 Gramm, Mirthys mit 579 Gramm und Mimas mit 499<br />
Gramm geschlachtet. Bezüglich der Schlachtkörperzusammensetzung<br />
weisen die Rassen relativ keine großen<br />
Unterschiede aus, absolut gesehen sind sie natürlich von<br />
den Schlachtkörpergewichten abhängig. So ist ein Keulenanteil<br />
in der Regel zwischen 13 % und 14,7% und ein<br />
Brustanteil von 30,8 % bis 31,8 % zu verzeichnen.<br />
In der Fleischfarbe ist Taubenfleisch relativ dunkel. Der<br />
Grillverlust der jungen Tiere bewegt sich zwischen 21,7%<br />
und 29,6 %. Junge Täubchen als Nesthocker, von ihren<br />
Eltern gut versorgt, haben ein Eiweißgehalt im Fleisch von<br />
rund 21 % und bei dieser Aufzucht einen Fettgehalt von<br />
3,2 % bis 3,7 %. Dieser könnte mit verantwortlich sein,<br />
dass die Sensorik, sprich Saftigkeit, Zartheit, Aroma und<br />
Geschmack hervorragend ausfällt und das Produkt als Delikatesse<br />
zu bezeichnen ist.<br />
Elterntiere Haltung paarweise (1:1); 20 – 30 Paar pro Abteil, Schlag oder Voliere<br />
Einstreu Haltung auf Gitter- oder Drahtrosten optimal; Einstreu für Nestmaterial erforderlich<br />
Nester pro Zuchtpaar 2 Nester oder 1 Doppelnistzelle erforderlich<br />
Temperatur trockene, warme und sonnige Schläge sind vorteilhaft<br />
Licht ein Lichtprogramm von 12 – 14 Stunden im Winter sowie Wärmequellen haben sich bewährt<br />
Tränken Stülptränken; Automatiktränken (in Frankreich auch Nippeltränken)<br />
Futterbehälter Tröge, die Futterverlust vorbeugen; auch Automaten<br />
Stallplatz pro Paar 0,5 – 1 m² Grundfläche; bei zusätzlicher Voliere 3,5 Paare je m² Fläche<br />
Fütterung Besonderheit: in den ersten 5 – 6 Tagen ausschließlich, und bis zum 10. Lebenstag erfolgt die Fütte<br />
rung der Jungtiere durch die Kropfmilch, einem Sekret der Kropfschleimhaut der Elterntiere,<br />
ab 5. Tag beginnend erhalten die Jungtauben das gleiche Futter wie die Alttiere,<br />
sie sind Nesthocker und auf die Eltern bis zum Ausfliegen (28.bis30. Lebenstag) angewiesen<br />
Futtermittel Es kann eine Kaffeeterria-Fütterung gestaltet und Weizen, Erbsen, <strong>Mai</strong>s und Broilermastfutter zur<br />
Verfügung gestellt werden,<br />
aber auch pelletiertes Fertigfutter mit 18 - 20 % RP und 12 MJ/kg hat sich bewährt<br />
Futterverbrauch Futterverbrauch pro Paar und Jahr 53 – 60 kg; pro aufgezogenes Jungtier 15 kg<br />
<strong>23</strong>
24 Sport im <strong>Köllitsch</strong>land<br />
Voltigiergruppe Adelwitz<br />
Turnier in Graditz 2003<br />
von groß nach klein: Claudia Bartosch, Kristin Janz, Yvonne Kühne,<br />
Johanna Krüger, Alexander Brauer, Marika Schmutzer, Lisa Eberlein,<br />
Markus Schladitz, Paul Müller, Isabell Winzer, Hendrik und Natalie Burghardt<br />
Die Voltigiergruppe des RV „Rittergut Adelwitz e.V." wird<br />
beim IV. Traditionstreffen etwa 16 Uhr auftreten. Sie schließen<br />
die kurze Eröffnung mit dem Start der Brieftauben zugunsten<br />
der Kinderkrebshilfe ab.<br />
"Lipsiade" in Leipzig<br />
Thematische Vorführung zu<br />
"Sieben Zwerge und Indianer"<br />
Hendrik Burghardt,<br />
Pferd Rasputin,<br />
Hund Skibby<br />
Turnier 2005, Abtnaundorf,<br />
v.l.: Ines Burghardt, Claudia Bartosch, Jenny Stodolka,<br />
Jessica Schulte, Katharina Nicht, Tanja Grabein, Saskia<br />
Stodolka, Olivia Zeißig<br />
Die Voltigiergruppe<br />
des RV „Rittergut Adelwitz e.V."<br />
Bericht von Ines Burghardt (84/87)<br />
Ich selbst habe während der Lehre in Packisch reiten gelernt,<br />
bin erfolgreich im Dressurreiten und habe nie selbst<br />
voltigiert. Alles begann, als Kirsten Rodler unseren RV "Rittergut<br />
Adelwitz e.V." verließ und damit die Voltigiergruppe<br />
ohne Trainer dastand.<br />
Irgendjemand musste ja weiter machen und so hatte ich<br />
eine neue Aufgabe, von der ich zu dieser Zeit nicht viel Ahnung<br />
hatte. Glücklicherweise bekam ich bald Hilfe. Durch<br />
Zufall hatte es Claudia Bartosch in unsere Gegend verschlagen.<br />
Sie selbst hat aktiv voltigiert bis zur Teilnahme an den<br />
DDR-Meisterschaften und suchte nun in ihrer Disziplin ein<br />
neues Betätigungsfeld.<br />
In kürzester Zeit bauten wir eine Voltigiergruppe auf, mit<br />
der wir in den umliegenden Orten bei Dorffesten und ähnlichen<br />
Anlässen mit unseren Schauauftritten das Publikum<br />
begeisterten.<br />
Ich machte dann 2002 meinen Trainer-C Voltigieren, mit<br />
dem Ziel an Turnieren teilzunehmen.<br />
Die nächste Saison ging es los und wir waren stolz auf unsere<br />
ersten Platzierungen, wo<br />
wir als Neueinsteiger gleich<br />
unter den ersten fünf landeten<br />
(von 18 Gruppen).<br />
Voltigierturniere haben eine<br />
ganz besondere Athmosphäre.<br />
Es ist eine ausgezeichnete<br />
Stimmung, immer viele Zuschauer,<br />
die für gehörigen Ap-<br />
Jenny und Saskia Stodolka
plaus sorgen, und man hilft sich untereinander wenn nötig.<br />
Der krönende Abschluss ist dann die Siegerehrung, wo jeder<br />
ein kleines Präsent bekommt, auch das Pferd wird nicht<br />
vergessen.<br />
Wir bestreiten im Jahr zwei Turniere und mehrere Auftritte<br />
in der Umgebung. An erster Stelle sollen die Kinder Spaß<br />
haben.<br />
Was ist Voltigieren?<br />
Bei dieser Sportart turnen Kinder (ab fünf bis sechs Jahre)<br />
und Jugendliche auf dem galoppierenden Pferd. Die Klei-<br />
nen fangen selbstverständlich<br />
erst im Schritt mit kleinen<br />
Übungen an, bis sich ihr<br />
Gleichgewicht und Vertrauen<br />
gefestigt hat. Das Voltigieren<br />
stellt auch eine optimale Vorbereitung<br />
für das Reiten dar.<br />
Die Fortgeschrittenen können<br />
ihre akrobatischen Fähigkei-<br />
Alexander Brauer<br />
und<br />
Hendrik<br />
Burghardt<br />
"Pferde mit Musik" Graditz:<br />
Claudia und Hendrik auf Rasputin<br />
Sport im <strong>Köllitsch</strong>land<br />
ten bei Wettkämpfen unter Beweis stellen. Qualifizierte<br />
Trainer stehen hier mit Rat und Tat zur Seite, ohne einen<br />
Erfolgsdruck auszuüben. Das Voltigieren übt nicht nur den<br />
Körper in Beweglichkeit und Gleichgewichtssinn, sondern<br />
stellt auch einen gewissen „erzieherischen“ Aspekt dar.<br />
Kinder und Jugendliche unterschiedlichsten Alters müssen<br />
zusammenarbeiten, sich verständigen, sich aufeinander<br />
verlassen können und ihre Aufgaben gewissenhaft erledigen.<br />
Denn spätestens der Turniersport kann nicht ohne<br />
Teamgeist und Verantwortungsgefühl gegenüber der Gruppe<br />
und dem Pferd bestehen.<br />
links und rechts:<br />
Natalie Burghardt,<br />
gehalten von Claudia Bartosch<br />
25
26 Verein aktiv<br />
Clemens Ulbricht (73/76, siehe S. 12/13) malte uns spontan diese Vignette<br />
zum Thema Wintersport.<br />
Führten die bisherigen fünf Winterausfahrten des Vereins<br />
in das Bundesland Salzburg, so hieß <strong>2008</strong> das Reiseziel<br />
erstmalig Tirol. Zell am Ziller bot uns Ende März bis Anfang<br />
April nicht nur preiswerte Unterkunft am Ende der<br />
Skisaison, sondern immer noch eine beachtliche Auswahl<br />
an Pisten und Loipen. Kein Wunder, viele Gebieten liegen<br />
zwischen 1500 und 3500 m hoch!<br />
Während im Zillertal bereits Mandelröschen, Magnolie<br />
und Pfirsich blühten, gab sich die Bergwelt am Hintertuxer<br />
Gletscher oder rechts und links der Gerlos-Hochalpenstraße<br />
noch ausgesprochen eisheilig und schneeköniglich.<br />
Als Gruppe entwickelt sich viel zusätzlicher Spaß, den der<br />
Familien- oder Alleinreisende nicht finden kann.<br />
Deshalb immer wieder unser Aufruf: Schließt euch an,<br />
meldet euch! 2009 geht es wieder ins Zillertal!<br />
Zillerschiller<br />
Blick vom Achenpass in das Inntal Anfang April <strong>2008</strong>. Salzburg nach links, das Zillertal mündet breit von rechts ein.<br />
Geburtsanzeige nach Tiroler Art<br />
Zell am Ziller. Der rote Pfeil zeigt unsere Unterkunft, den Böleiterhof.<br />
Peter Jarosch lichtet die Krimmler Wasserfälle ab<br />
"Der Turm" - ein Stimmungskracher!
Schihaserl Martina<br />
Schihaserl Susi<br />
Rollo, der Wikinger<br />
Der Glöckner - bewacht die Zufahrt<br />
zur Großglockner-Hochalpenstraße<br />
Schihaserl Ute<br />
(Beinahe) Über den Wolken<br />
Verein aktiv<br />
Psst, Schach! Im Bärental vor dem Großglockner<br />
Schihaserl Peter Schihaserl Petra<br />
Gülleverregnung im Paradies Mayrhofen i. Zillertal<br />
Hohe Tauern im April<br />
Täglich kämpften Frühling und Winter<br />
Unsere Mädel schweben über den Hintertuxer Gletscher<br />
27
28<br />
Poesie und Lyrik<br />
FrÜhlingsnachtrag<br />
Ein Akrostichon<br />
Gezwitscher im Vogelnest<br />
Erklingen der Vogelstimmen<br />
Zwitscher, zwitscher<br />
Wunderschön klingt jeder Ton<br />
Im Nest, ein Ei!<br />
Tiefgerührt, die Nachtigall singt<br />
Singen, springen, hört ihr es auch<br />
Charmant erklingen die Vogelstimmen<br />
Hört!, Wer singt denn da<br />
Endlich hört man es wieder<br />
Raus hinaus, ins Gezwitscher<br />
Arne Langbecker (10 J.), Ihlow<br />
Das vergessene Horn<br />
Tom ist ganz aufgeregt. Endlich sind Ferien und er fährt<br />
zu Großvater und Großmutter aufs Land. Auf dem alten<br />
Bauernhof gibt es so viele geheimnisvolle Ecken.<br />
Besonders der alte Dachboden hat es ihm angetan. Oft<br />
stöbert er dort oben herum. Manchmal kommt Großvater<br />
dazu und erzählt von früher. Viele spannende Stunden<br />
haben sie schon gemeinsam in der Bodenkammer verbracht.<br />
Diesmal hat Tom eine alte Holzkiste entdeckt. In der<br />
äußersten Ecke des Dachbodens ist sie versteckt. Zuerst<br />
fördert er eine zerschlissene Jägerjacke zu Tage, dann einen<br />
alten Jägerhut und Federn dazu. Plötzlich stößt er auf<br />
ein fest verschnürtes Paket. Ungeduldig fetzt er es auf<br />
und geht zum Licht. Ein altes rostiges Ding blinkt ihn an.<br />
Tom befreit es von unzähligen Spinnweben. Eine gewaltige<br />
Staubwolke wirbelt ihm ins Gesicht. Erstmal muss er<br />
mächtig niesen. Dann stürmt er ganz aufgeregt zu Großvater<br />
in den Garten. „Schau mal, was ich auf dem Boden<br />
gefunden habe," ruft er voller Begeisterung. „Ach, ja, das<br />
alte Horn," murmelt Großvater so vor sich hin. „Meinem<br />
Urgroßvater Paul hat es gehört, er spielte es oft zur Jagd.<br />
Als ich so alt war wie du, nahm er mich manchmal mit,“<br />
erzählt er und plötzlich erhellt sich sein Gesicht. „Seit er<br />
gestorben ist vor vielen Jahren, liegt es auf dem Boden<br />
herum. Ich hatte es ganz vergessen.“ Dann setzt er das<br />
Horn an und spielt für Tom ein kleines Stück. Jetzt strahlt<br />
Tom über das ganze Gesicht. „Bitte Großvater, darf ich<br />
das Horn behalten,“ fragt Tom ganz bestimmt. „Meinetwegen,“<br />
brummt Großvater so vor sich hin. „Zeigst du mir<br />
auch wie das Blasen geht?" sprudelt es weiter aus Tom.<br />
Hoffnungsvoll schauen Großvater zwei große Kinderaugen<br />
an. "Mal sehen," antwortet er unbestimmt.<br />
Jetzt huscht Tom zu Großmutter in die Küche. „Schau mal<br />
was ich entdeckt habe,“ ruft er voller Glück. „Oh je, da haben<br />
wir aber was zu tun," meint Großmutter verschmitzt.<br />
Aus einer alten Kiste holt sie Pinsel, Lappen und Elsterglanz<br />
und zeigte Tom, wie es geht. Eine ganze Stunde<br />
braucht er und dann glänzt sein altes Horn wie neu.<br />
Sofort flitzt er damit zu Großvater hin. Stolz zeigt er ihm<br />
das blitzende Horn. Wieder erhellt sich Großvaters Gesicht.<br />
„Komm mit," sagt er sehr bestimmt. Gemeinsam<br />
setzen sie sich auf die alte Gartenbank und dann ertönt<br />
Hornmusik. „Dieses Signal heißt „Aufbruch zur Jagd," erklärt<br />
Großvater seinem fasziniert lauschenden Enkelkind.<br />
Auch Großmutter gönnt sich eine Pause und hört mit.<br />
Jeden Ferientag üben die beiden nun zusammen. Am Ende<br />
der Ferien kann Tom sein erstes kleines Stück. Keinen Tag<br />
vergisst er zu üben.<br />
Das Hornblasen wird seine große Leidenschaft. Wann immer<br />
er bei Großvater zu Besuch ist, ertönt Jagdhornmusik.<br />
Manchmal gehen sie auch gemeinsam zur Jagd.<br />
Auf Großvaters Tisch steht jetzt ein gerahmtes Bild mit<br />
dem Jagdhornbläser Tom. Stolz zeigt er es jedem, der ihn<br />
besucht und manchmal erzählt er die Geschichte vom vergessenen<br />
Horn.<br />
Ines Langbecker (Pfaffe, 84/87, geschrieben 03/07)
Gewitter<br />
Mond<br />
Du heller, runder, voller<br />
verlässlicher Freund,<br />
geduldiger Zuhörer,<br />
einsamer Schweiger.<br />
Nur Du<br />
sahst diesen Kuss,<br />
diese weiche Umarmung.<br />
Sei so gut<br />
schick dem Liebsten einen Traum<br />
geleit ihn zu mir.<br />
Dicke Wolken verdunkeln den Tag<br />
Grelle Blitze erhellen gespenstisch<br />
Lauter krachender Donner<br />
Fenster erschüttern<br />
Ich zucke zusammen<br />
Prasselnder Regenguß<br />
Zuviel auf einmal<br />
Naturgewalten nicht bändbar<br />
Nur voraussagbar eventuell<br />
Danach die Luft gereinigt<br />
Dampf steigt auf<br />
Kindheitsbilder werden wach<br />
Mit Gummistiefeln durch die Pfützen<br />
So ein Spaß<br />
Der Autor der Verse "Du", "Gewitter" und "Mond"<br />
wollte anonym bleiben.<br />
Das gestehen wir jedem Einsender ohne Argwohn zu.<br />
Die Redaktion wird das Geheimnis wahren.<br />
Lyrikseite<br />
Du?<br />
Ein fast vergessener Name<br />
Ich kannte mal einen<br />
Der sah so aus wie Du<br />
Er war charmant, liebenswert<br />
Aufmerksam, kulturvoll<br />
Feinfühlig und unendlich zärtlich<br />
Leise tiefe Gedichte<br />
Gemeinsamkeiten, Träume, Ziele<br />
Durch die Brille der Liebe gesehen<br />
Du jedoch – trägst eine Fassade<br />
Was ist noch wahr, was schon nicht<br />
Zu laut, zuviel Alkohol<br />
Immer auf der Jagd, nie genug<br />
Nur leere Versprechen<br />
Die Brille der Liebe zerbrach<br />
Das Gedicht "Du?" löste scharfe Diskussionen aus.<br />
Manche sahen genau sich beschrieben oder argwöhnten,<br />
andere konkrete Personen seien gemeint. Gedichte<br />
schöpfen häufig aus der Realität, hier wären<br />
Übereinstimmungen purer Zufall, so der Autor.<br />
29
30<br />
Heute war Feuerwassertag, äh Feuerwanzentag. Das muss<br />
berichtet werden, denn in Schildau passiert sonst nix. Eine<br />
Stadt, die mitten im Nirgendwo liegt und auf deren Straßen<br />
man einem Radfahrer Platz machen muss, weil dieser<br />
genauso gedacht hatte, er hätte die Straße für sich allein.<br />
Um eine Kollision zu vermeiden, nahm ich schnell meine<br />
vier Räder in die Hand und sprang zur Seite.<br />
Doch eigentlich<br />
beginnt unser Tag<br />
am Morgen, als<br />
Willi kam. Denn<br />
vorher fing unser<br />
Tag nicht an, da<br />
wir den Abend zuvor<br />
gefeiert hatten<br />
und daher etwas<br />
morgenmuffelig<br />
waren. Doch mit<br />
Willi kam auch die<br />
Sonne und damit<br />
der Wandereifer.<br />
Ich kann zwar von<br />
mir nicht wirklich<br />
behaupten, dass<br />
ich Eifer hatte,<br />
geschweige denn<br />
Wandereifer, aber<br />
nun gut.<br />
Ich gähnte Wil-<br />
li einen Gruß zu und begab mich daran, meinen Milchpott<br />
leer zu machen, ohne mich dabei vom Hund Lago<br />
angestubst zu bekleckern. Im selben<br />
Zeitraum versuchte uns Willi, unsere<br />
Wandertour begreiflich zu machen.<br />
Wir verstanden nur Schildau bzw.<br />
nichts bis wir den Stadtplan richtig<br />
rum drehten. Tagesplan war, rote<br />
Punkte in Schildau zu finden.<br />
Gesagt, getan, losgefahrn.<br />
Die Sonne im Gepäck fuhren wir los<br />
nach Schildau. Dort hofften wir die<br />
Schildbürger beobachten zu können,<br />
wie sie Sonne in Säcken in das Rathaus<br />
ohne Fenster brachten oder es<br />
verschoben mit einer Landstreicherjacke<br />
als Anhaltepunkt.<br />
Es ist geschichtlich nicht ganz bewiesen,<br />
in welchem Ort die echten Schildbürger<br />
lebten, ob es sich um Schildau<br />
oder Schilda, welches in der Nähe<br />
liegt, handelt. Wir setzten auf unser<br />
sonniges Glück und hatten Schildau<br />
als Stadt unserer Träume gewählt.<br />
Kurz zur Geschichte: Sie lässt sich an vier Wörtern festmachen:<br />
Klugheit - Aussterben - Dummheit - Bevölkerungszuwachs.<br />
Vor vielen Jahren, noch vor den Sagen über die Schildbürger,<br />
waren diese für ihre Klugheit weithin bekannt. Sogar<br />
so weit, dass sie über das Land hinweg Ratgeber von den<br />
großen Herrschaften waren.<br />
Das ging so weit, dass sie in Schildau als vom Aussterben<br />
bedroht galten. Da die klugen Schildbürger schnell<br />
erkannt haben, wohin ihr Ruf der Klugheit sie führen würde,<br />
berieten sie, wie sie aus dieser Misere wieder kamen<br />
und beschlossen, sich dumm zu stellen. Fortan nahmen<br />
die Schildbürger jedes Sprichwort wörtlich. Und wie sie<br />
vorher für ihre Klugheit berühmt waren, wurden sie für<br />
<strong>Köllitsch</strong>kinder<br />
Feuerwanzenhochzeit in Schildau<br />
Claudia Band am Sinnbild des Rathausbaus zu Schildau<br />
Willy und die Mühlstein-Nummer zu Schilde<br />
ihre Dummheit bekannt.<br />
Da sie nun als Ratgeber nicht mehr zu gebrauchen waren,<br />
erholte sich die Minderzahl der übrig gebliebenen Schildbürger<br />
und es gab einen erneuten Schildbürger-Bevölkerungszuwachs.<br />
Mit dieser Geschichte im Hinterkopf stiegen wir auf dem<br />
Marktplatz aus, neben dem Rathaus, das seit der letzten<br />
Sanierung nun doch Fenster hatte. Dann ging es ans Punkte-Suchen:<br />
vorbei am Fluss, wo jemand einen Mühlstein<br />
geklaut hatte, zur Kirchmauer, auf der eine Kuh am Halsstrick<br />
hochgezogen das Gras auf der Krone wegmampfen sollte.<br />
Zum Glück für die Kühe wurde dann der Rasenmäher er-<br />
Mutter Heike am Ende der Wanderung, dem Schildbürgerbrunnen neben dem Museum<br />
funden, sonst gäbe es in Schildau keine Kuhmilch mehr.<br />
Aus Richtung des Feldes, auf dessen Acker die Schildbürger<br />
vom richtigen Verjagen der Vögel lernten,<br />
kamen wir in der Gartenstraße in eine Feuerwanzenhochzeit.<br />
Glücklicherweise fuhr an diesem Wie-Immer-Sonntag<br />
kein Auto, denn so konnten die<br />
Paare auf dem schwarzen vom Sonnenlicht<br />
durchfluteten Asphalt tanzen. Manch eine<br />
Schönheit hakte sich gleich bei zwei Männern<br />
unter. Nun ja, es geht den Tierchen wie den<br />
Leuten.<br />
Am Marktplatz wieder angekommen, fuhren<br />
wir zu einem Steinbruch im Wald. Dort sprang<br />
Lago mehrmals ins kühle Nass, wovon auch<br />
alle anderen etwas hatten, da sich Lago jedes<br />
Mal mit freudiger Erwartung und Stock im Maul<br />
vor einen hinstellte und schüttelte. So setzten<br />
wir unsere Wanderung zu den Hügelgräbern<br />
der Heide triefend fort. Nach der Sammlung<br />
irgendwelcher komischer Pilze war auch dieser<br />
schöne Tag zu Ende und wir lernten:<br />
"Wer sich dumm stellt, kann auch klug sein."<br />
Cl Geisterfahrer<br />
Steckbrief:<br />
Claudia Band (19 J.), Tochter von Heike Band (78/81), Marienberg.<br />
Durch progressiven Muskelschwund nur komplett<br />
mit vier Rädern, studiert Informatik und lebt mit persönlicher<br />
Assistenz selbstbestimmt in einer Studentenbude in<br />
Dresden.<br />
Auf der Keniareise 2006 war sie erstmals dabei, um ihren<br />
Patenonkel Holger Marbach zu besuchen. Die Kraft der<br />
Gruppe hat es möglich gemacht. Seitdem ist sie, wenn<br />
es irgendwie fahrbar ist und genügend starke Arme dabei<br />
sind, gern mit Mama bei Wanderungen dabei.<br />
Und wie wir sehen, eignet sie sich durch große Klappe<br />
und ein bisschen Talent ja prima als "Rasender Reporter".<br />
Kontakt: cl_geisterfahrer@yahoo.de
Aus der Gästeliste des Traditionstreffens<br />
Wir kommen zum IV. Traditionstreffen!<br />
Walter Münnich, (63/66) "Carla" Wendt (82/85)<br />
Marianne Crull<br />
und Karin Köhler (60/63)<br />
Katrin Dubiel (82/85)<br />
Frank Pomplun (86/89)<br />
lieferte eBay-Ware nach <strong>Köllitsch</strong><br />
Reinhard Stamm<br />
(67/80)<br />
Andrea Seifert<br />
und Volkmar Schurig<br />
(77/80)<br />
Eine Wikingerabordnung<br />
unter Rollos<br />
Führung<br />
31
Dethlef Ballenthin und Lothar Beier<br />
(beide 1974/77 b)<br />
Mathelehrer Reinhard Stamm,<br />
Sportelevin Angela Au (75/78)<br />
Ball Druschs Bilder<br />
um 1975<br />
Der "Doornlehrer" wev., (40 kg früher)<br />
Hinten v.l.: Ulli Blank, Max Schleider, Helge Fabel, Steffen Strehle,<br />
Mädchen, vorn: Bärbel Georgi, Elli Fank (alle 1974/77)<br />
Mtthias Enick, Mitte-links<br />
Fahrlehrerlegende Otto Eimecke und<br />
Kräuterspezi Dethlef Ballenthin<br />
Packischer GST-Flintenweiber mit Anführer<br />
Clemens Ulbricht (hinten rechts),<br />
davor: Hansi Krahl<br />
Michael Pfeiffer und Bernd "Atze" Richter,<br />
geborene Milchtrinker<br />
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