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Nr. 23 - Mai 2008 - BBS Köllitsch eV

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Foto: wev.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>23</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2008</strong><br />

Druiden, Tauben und Baldrusch<br />

Kräuterlikör zum Traditionstreffen<br />

Herzlich Willkommen!<br />

LVG-Leiter O. Kunze ist Schirmherr der Krebshilfe<br />

TIOLINO e.V.<br />

Rößlers Kinderkrebshilfe-Projekt<br />

Programm des Traditionstreffens<br />

Wichtige Ausschreibungen<br />

Reiturlaub in Rumänien<br />

"Krümel" auf Lipizzaner in den Karpaten<br />

Im Cabrio nach Wolfsburg<br />

Autohaus Müller unterstützt den Verein<br />

"Pfi ff und Trilli"<br />

Clemens Ulbricht schrieb Vollyballbuch<br />

Über den Lilienstein<br />

Vereinswanderung in der sexy Schweiz<br />

Von prächtigen Jungen u. Mädchen<br />

1964 berichtete die Zeitung aus <strong>Köllitsch</strong><br />

Arschbombe auf Spiegeleis<br />

Andreas Kriegel u. Uwe Sievert badeten im Februar<br />

Höhepunkt war Kussfreiheit<br />

Blick ins Gruppenbuch von 1960/61<br />

Klaus Alex ruft die Pädagogen<br />

Kommt zum Traditionstreffen!<br />

Erzeugung von Fleischtauben<br />

Dr. Golze erklärt alternative Fleischproduktion<br />

Voltigiergruppe Adelwitz<br />

Sie erfreuen uns beim Treffen<br />

Zillerschiller<br />

Verein war im Wintersport<br />

Lyrik und Prosa<br />

Die Seiten der <strong>Köllitsch</strong>-Poeten<br />

Feuerwanzenhochzeit<br />

Schildauer Stimmungsbild von Claudia Band<br />

Aus der Gästeliste<br />

Teilnehmer des Traditionstreffens im Bild<br />

Balldruschs Bilder<br />

Fotorückblick 1975<br />

NÄchste Ausgabe:<br />

Dezember <strong>2008</strong><br />

2<br />

3<br />

4<br />

7<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

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31<br />

32


2<br />

Bis zum Jahr 1996 verlief mein Leben<br />

wie am Schnürchen, LPG-Vorsitzender,<br />

VEG-Direktor, Familie, Kinder<br />

- was wollte ich mehr?<br />

Das Leben hat leider aber auch Seiten,<br />

die nicht unbedingt toll sind.<br />

Jedenfalls hatte ein Pferdehändler<br />

aus Köln im Harz ein Hotel gekauft<br />

und suchte dafür einen „Verwalter“.<br />

Ich nahm die Sache an, letztlich blieb<br />

alles auf der Strecke: Familie, Jagd,<br />

Hunde und anderes mehr.<br />

Ich folgte einem älteren Gedanken,<br />

ich müsse die Gastronomie beliefern.<br />

In einer Runde von Bekannten<br />

ist dann die Idee vom Druiden-Trunk<br />

entstanden.<br />

Weitere Bekannte haben in Raguhn ein Geschäft, somit entstand<br />

nach mehren Verkostungen der Druiden-Trunk.<br />

Schnell merkte ich, dass das allein nicht läuft, so wurden<br />

die Sonderetiketten für die jeweiligen Einrichtungen geboren<br />

und es entstand der Unstrut-Schipper, ein heller Kräuterlikör.<br />

Überraschung zum Traditionstreffen<br />

Druiden, Tauben und Baldrusch<br />

Dethlef Ballenthin 1974 bis 1977<br />

Tja, nun trage ich mich mit dem<br />

Gedanken, noch in diesem Jahr in<br />

die Taubenfleischproduktion einzusteigen.<br />

Was ich in etwa vorhabe,<br />

könnt ihr dem Artikel von Dr. Golze<br />

zur Taubenfleischproduktion entnehmen<br />

(S. 22/<strong>23</strong>).<br />

Meinem Lebenshobby, der Jagd, fröne<br />

ich weiterhin. Schon in der achten<br />

Klasse kam ich über das Jagdhornblasen<br />

damit in Berührung. Heutzutage<br />

jage ich auch in Weißrussland,<br />

den benachbarten Masuren, in Norwegen<br />

und Schweden. Zwei Gänse<br />

mit einer Kugel, das war bisher das<br />

sensationellste Ergebnis.<br />

Erfunden habe ich die Unstrut-Radwanderung<br />

von der Quelle bis zur Mündung. Hintergrund<br />

sind meine Rad-Aktivitäten.<br />

Gut fand ich, wie schnell mir der <strong>BBS</strong>-Verein die attraktive<br />

"Dudi" Duderstadt als Moderatorin für diese Wortmeldung<br />

nach Artern sandte! Bis zum 14. Juni in <strong>Köllitsch</strong>!<br />

KrÄuterlikÖre zum TraditionsTreffen<br />

Zum IV.Traditionstreffen legt Baldrusch zwei Kräuterliköre auf. Je einen Frauen- und einen Männerfreund. Die Sonderetiketten<br />

wuchsen in wevs. Kräutergarten.<br />

Beide klopffesten Flaschen haben<br />

0,4 cl Inhalt und kosten einen Euro.<br />

Im Frauenfreund, einem hellen Kräuterlikör<br />

mit etwas Anis und leicht bekömmlichen<br />

30 Alkoholprozenten, ist<br />

das freundliche Wesen des Lebens an<br />

der Unstrut eingefangen. Das goldige<br />

Leuchten verweist auf die Himmelsscheibe<br />

von Nebra und den Wein aus<br />

Freyburg. Der dunkle Männerfreund<br />

raunt von den lüsternen Nächten vergangener<br />

Zeiten, als hier deutsche<br />

Kaiser geboren wurden, lebten und starben.<br />

32 volle Prozente lassen den Thüringer<br />

um sein zerschlagenes Reich<br />

trauern (531), wie auch den Ungarn,<br />

der nahe von Baldruschs Artern sein<br />

Riade fand (933).<br />

Und die Druiden? Besucht die "Himmelswege", einen neuen Touristenpfad. Ihr werdet sie dabei an drei Stellen finden!


Liebe Vereinsmitglieder,<br />

ich möchte Sie recht herzlich<br />

zum Tag der offenen Tür am<br />

14.06.08 im Landwirtschaftszentrum<br />

<strong>Köllitsch</strong> einladen und<br />

freue mich bereits jetzt auf Ihr<br />

Kommen und viele interessante<br />

Gespräche. Wir haben wieder<br />

versucht, den Standort <strong>Köllitsch</strong><br />

mit seiner typischen Ausrichtung<br />

als Schaufenster der Landwirtschaft<br />

zu präsentieren. Der<br />

Tag bietet für die ganze Familie<br />

etwas. Von der obligatorischen<br />

Tierschau über Stallbesichtigungen,<br />

Feld- und Betriebsfahrten<br />

mit Kutsche und Traktor ist für<br />

jeden etwas dabei. Experten<br />

der Sächsischen Landesanstalt<br />

stehen für Auskünfte bei den<br />

verschiedenen Tierarten zur<br />

Verfügung. Auch die Ställe stehen<br />

zur Besichtigung offen. Für<br />

Fachbesucher werden Führungen<br />

durch die neuen Lehrwerkstätten<br />

„Tier- und Produktkunde“ und „Technik der Innenwirtschaft“<br />

angeboten. Melktrainer sowie die neuesten<br />

Melkroboter können besichtigt und mit den Fachleuten<br />

diskutiert werden. Junge Leute können sich ausführlich<br />

über die Möglichkeiten und Perspektiven einer Lehre als<br />

Land-, Tier oder Fischwirt informieren. Führungen durch<br />

das neugebaute Lehrlingswohnheim mit Kleinsporthalle<br />

und Fußballplatz werden ebenfalls angeboten. Auch die<br />

Technikfans kommen bei der Ausstellung moderner und<br />

historischer Landtechnik auf ihre Kosten. Für die „Kleinen“<br />

unter den Besuchern dürfte der Streichelzoo mit<br />

Lämmern, Kälbchen und Kaninchen besonderer Anziehungspunkt<br />

sein. So richtig austoben können sie sich auf<br />

Verein aktuell<br />

Herzlich Willkommen<br />

zum Tag der offenen Tür des LVG <strong>Köllitsch</strong> und zum IV. Traditionstreffen!<br />

Herr Ondrej Kunze, Leiter des Lehr- und Versuchsgutes <strong>Köllitsch</strong><br />

sowie Schirmherr der Gemeinschaftsaktion<br />

TIOLINO e.V. - <strong>BBS</strong> <strong>Köllitsch</strong> e.V. zur Kinderkrebshilfe<br />

Vereins-Termine im zweiten Halbjahr<br />

Klassentreffen 65/68 in Carpin/Mecklenburg<br />

Klassentreffen 66/68 im Harz<br />

Klassentreffen 80/83 b<br />

einer Hüpfburg und einer Strohpyramide.<br />

Für die Genießer lockt ein großer<br />

Bauernmarkt. Hier gibt`s alles<br />

vom Lande. Von Molkereiprodukten<br />

über Eier, Wurst, Kaninchenfleisch,<br />

Honig, Pilze sowie<br />

viele Produkte aus dem Agrarhandel<br />

reicht die Palette.<br />

Ein besonderes Anliegen ist es<br />

Sie auf unsere Unterstützung<br />

der Kinderkrebshilfe TIOLINO<br />

hinzuweisen. Als Schirmherr<br />

des Taubenwettbewerbes ist es<br />

mir ein Bedürfnis, Sie um die<br />

Unterstützung dieser Aktion zu<br />

bitten (siehe Echo Seiten 4 und<br />

5, sowie 6). Ich denke mit einen<br />

kleinen Beitrag eines jeden Einzelnen<br />

kann ein großer Erfolg für<br />

die Aktion erreicht werden.<br />

Bis dahin verbleibe ich mit<br />

freundlichen Grüßen<br />

O. Kunze<br />

5. bis 7. September:<br />

Fahrradtour Bad Schandau - Diesbar-Seußlitz<br />

- Donnerstagabends Treff auf Campingplatz DD-Mockritz<br />

- Freitags: mit S-Bahn und Rad nach Bad Schandau, radeln bis DD-Mockritz<br />

- Sonnabends: Radeln ab Campingplatz bis Meißen, Rückfahrt mit S-Bahn<br />

- Sonntags: Auto/Rad bis Meißen, Schleife Meißen - Diesbar und zurück, Heimfahrt<br />

- Ein- oder Zweitagestouren für einzelne Teilnehmer möglich!<br />

25. Oktober:<br />

Talsperrenwanderung im Erzgebirge<br />

- außerhalb und innerhalb der Staumauer<br />

13. Dezember:<br />

Wikingerfete in Peterwitz/Delitzsch und Verpacken des Weihnachtsechos<br />

vorstand@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />

3


4<br />

Schon geraume Zeit hörte ich immer wieder das Schlagwort<br />

"TIOLINO" im Vorstandskreis des Vereins. Als dann ein Autor<br />

für diesen Artikel gesucht wurde, schnappte ich mir meinen<br />

Sohn Sascha und wir fuhren zusammen nach Bennewitz<br />

bei Torgau. Dort erwartete uns Familie Rößler.<br />

Eva-Maria lernte 1976 bis 1979 in <strong>Köllitsch</strong>, studierte danach<br />

Pflanzenproduktion in Berlin. Es zog sie zurück in die Heimat<br />

und sie landete bei Max Taubert (Sohn Manfred 64/67) in<br />

Melpitz bei Torgau. Später, sie arbeitete bereits beim WTZ<br />

in Torgau, lernte sie ihren Mann Wilfried kennen und lieben,<br />

1989 wurde Tochter Elisabeth geboren. Eva-Maria arbeitet<br />

nun seit September 1990 im Torgauer Versicherungsbüro<br />

Kochinke (Horst Kochinke, 65/68). Mann Wilfried fährt für<br />

eine Schweizer Firma Holz- und Kleintiervillen durch Europa<br />

und Tochter Elisabeth wird im Bundessortenamt Wurzen<br />

zur Gärtnerin, Fachrichtung Obstbau ausgebildet. Nebenbei<br />

spielt Elisabeth in Weßnig Fußball, früher im Sturm, jetzt in<br />

der Abwehr.<br />

Doch was hat das alles mit "TIOLINO" zu tun? Hinter diesem<br />

Kunstwort verbergen sich Vater und Tochter Rößler.<br />

Rassegeflügel war schon immer Wilfrieds Hobby. Er veranstaltete<br />

Hähnewettkrähen, - wettrennen u.Ä. Auf einem<br />

Basar mit Wachteleiern kam Elisabeth die Idee, dies alles<br />

zugunsten krebskranker Kinder zu veranstalten. Mit dieser<br />

schlimmen Krankheit kam sie erstmals im Verwandtenkreis<br />

in Berührung. Schon bald besuchten sie die Uniklinik Leipzig.<br />

Die Bilder<br />

der krebskranken<br />

Kinder haben<br />

Vater und<br />

Tochter Rößler<br />

erschüttert und<br />

dazu bewogen,<br />

noch mehr<br />

zu helfen. So<br />

entstanden<br />

verschiedene<br />

Veranstaltungen<br />

wie z.B.<br />

Hähnewettkrähen,Hähnewettrennen,Entenwettrennen.<br />

Nun<br />

veranstaltet<br />

Wilfried Rößler<br />

Kinderkrebshilfe TIOLINO<br />

Tiolino<br />

seit 2000 jeweils am Karfreitag des Jahres in seinem kleinen<br />

Dorf Bennewitz das beliebte Hähnewettkrähen zugunsten<br />

krebskranker Kinder. Wurde die Idee anfangs vielerorts noch<br />

belächelt, stellte sich schon bald heraus, dass Herr Rößler<br />

nicht nur für einen echten gesellschaftlichen Höhepunkt in<br />

der kleinen Gemeinde gesorgt hatte, sondern mit viel Engagement<br />

auch einen beträchtlichen Erlös für krebskranke<br />

Kinder erzielen konnte. Bisher kamen viele tausend Euro<br />

zusammen. Damit konnte unter anderem die psychosoziale<br />

Betreuung junger Patienten auf der Krebsstation der Universitätsklinik<br />

für Kinder und Jugendliche aufgebaut und etabliert<br />

werden, wie z.B. Betreuungsangebote auf der Station<br />

für Patienten und deren Eltern, Freizeiten für verwaiste Familien,<br />

Geschwisterarbeit. Für die Betroffenen ist diese Betreuung<br />

neben der medizinischen Versorgung des Patienten<br />

eine wichtige Hilfe, um die schwierige Situation als Familie<br />

zu meistern.


Mit Unterstützung vieler Freunde im Ort und aufgrund zahlreicher<br />

Kontakte zu Geflügelzüchtern wuchs Jahr für Jahr<br />

das Teilnehmerfeld und es gelang, neben der örtlichen Prominenz<br />

auch überregionale Größen aus Politik und Kultur für<br />

dieses Spektakel zu begeistern. Bei solch einer Begeisterung<br />

war es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch die Medien für<br />

dieses Ereignis interessierten. Inzwischen kann diese Veran-<br />

staltung auf zahlreiche Presseberichte und einige Fernsehbeiträge<br />

verweisen, die die Krebshilfeaktionen weit über die<br />

Ortsgrenzen hinaus bekannt gemacht haben.<br />

Seit zwei Jahren allerdings werden Hähnekrähen und Entenrennen<br />

nicht genehmigt, aus Angst vor der Vogelgrippe.<br />

So widmet Wilfried Rößler sein Hauptaugenmerk auf das<br />

Ausrichten von Taubenwettbewerben. Und genauso Etwas<br />

soll am 14.6. <strong>2008</strong> im Rahmen unseres IV. Traditionstreffens<br />

stattfinden. Wie das konkret aussieht? Jeder kann mitmachen,<br />

egal ob anwesend oder nicht. Nichtanwesende können<br />

vorab den Mindestbetrag von 20 Euro auf unser Vereinskonto<br />

mit dem Zahlungsgrund TIOLINO überweisen, Anwesende<br />

suchen sich vor Ort eine Taube aus. Die Spendenbescheinigung<br />

erhält man sofort. Zehn Käfigbatterien mit insgesamt<br />

Kinderkrebshilfe TIOLINO<br />

60 Tauben stehen bereit. Nach Rede und auf Kommando<br />

des Schirmherren starten alle Tauben zugleich in <strong>Köllitsch</strong><br />

aus den Käfigen zum kurzen Flug nach Bennewitz (6 km).<br />

Die Namensschilder der Sponsoren werden an der Holzleiste<br />

angebracht. Prämiiert werden die ersten drei in der Schlaganlage<br />

in Bennewitz eingeflogenen Tauben. Für euch, die ihr<br />

es ermöglicht, so eine Taube starten zu lassen, besteht die<br />

Möglichkeit der kostenlosen Werbung - in Form einer Visitenkarte<br />

- auf der Homepage von tiolino. www.tiolino.de<br />

Übrigens, es fließt der volle Betrag in die Kinderkrebshilfe!<br />

Auch wenn hier fast immer nur von Vater und Tochter Rößler<br />

die Rede ist, natürlich steht Eva-Maria hinter ihrem Mann<br />

und ihrer Tochter, sie zieht die Fäden im Hintergrund, kopiert,<br />

stellt Verpflegung bereit.<br />

Warum ich meinen Sohn Sascha mit zu Rößlers genommen<br />

habe? Seit dem Sommer 2007 ist seine Klassenkameradin<br />

Lydia an Knochenkrebs erkrankt. Die Klasse hält engen Kontakt<br />

zu ihr. Eine Taube am 14. 6. ist schon reserviert für<br />

die Klasse 7c des Johann-Walter-Gymnasiums Torgau. Sofort<br />

nach Saschas Erzählen vom Taubencup spendeten die<br />

Kinder das Geld für diese Taube. Es ist angedacht, dass Sascha<br />

mit dabei ist, wenn wir den Erlös des Taubencups der<br />

Kinderkrebshilfe zukommen lassen. Wir werden den Erlös<br />

auf jeden Fall in jene Klinik bringen, in der Lydia gerade<br />

behandelt wird.<br />

An Zufälle im Leben glaube ich schon lange nicht mehr. Lydia<br />

hat genau an unserem 14.6. Geburtstag. Das ist bestimmt<br />

kein Zufall!<br />

Zum Schluss bleibt mir nur der Wunsch nach einer regen<br />

Beteiligung eurerseits am Taubenwettbewerb. 58 Tauben<br />

sind „noch übrig“, wie gesagt, eine ist für die Klasse 7 c reserviert<br />

und die andere für …<br />

eure Familie Hinkelmann aus <strong>Köllitsch</strong><br />

5


6<br />

Organisation IV. Tradtionstreffen<br />

Tauben fÜr Kinderkrebshilfe<br />

Im Sinne des Artikels Seiten 4 und 5 kann mit einer Spende von mindestens 20 Euro das Startrecht für eine<br />

Brieftaube erworben werden. Persönliche Auswahl der Wettbewerbstaube möglich.<br />

Vorverkauf:<br />

Überweisung auf Vereinskonto bis 10. Juni unter "Tiolino", Name des Spenders; Spende je Taube: mindestens 20 Euro<br />

Vereinskonto im Impressum auf Rückseite dieser Zeitung<br />

Wir starten daraufhin eine zufällig ausgewählte Taube mit dem Namen des Spenders in der Ringkapsel im Rahmen des Wettbewerbes<br />

Spendenverkauf am 14.Juni<br />

Am Vereinsstand von 12 bis 16 Uhr. Es stehen etwa 60 Tauben zur Verfügung.<br />

Man darf sich eine freie Taube aussuchen. Name des Sponsors kann am Käfig angebracht werden.<br />

Spendenbestätigung:<br />

Jeder Spender erhält eine namentlich ausgestellte Bestätigung für das Finanzamt<br />

Spendenverwendung:<br />

Der Schirmherr, LVG-Leiter, Herr Kunze, eine Delegation des <strong>BBS</strong>-Vereines und TIOLINO bringen den größeren Teil der<br />

Spende in die Kinderklinik Leipzig. Eine Klassendelegation mit u.a. Sascha Pohl (s. S.5) verbringt Spendengeld in die Spezialklinik<br />

Jena. Echo wird in der Folgenummer von den Besuchen und der speziellen Verwendung berichten!<br />

Flugwettbewerb der Tauben<br />

Der Schirmherr wird 16 Uhr den gemeinsamen Start aller Tiere veranlassen.<br />

Sieger und Platzierte werden je nach Reihenfolge des Eintreffens im Heimatkäfig Bennewitz bei Torgau festgestellt. Die<br />

Siegertaube bringt ihrem Sponsor den Hauptpreis vom Autohaus Willibald Müller, Delitzsch:<br />

Cabrio-Wochenende für zwei Personen nach Hotel in Wolfsburg mit Führung in der Autostadt.<br />

Wochenendreisen für zwei Personen erwarten die Sponsoren der zweit- und drittplatzierten Taube.<br />

Uns UnterstÜtzen:<br />

Autohaus Willibald Müller, Delitzsch - Mathias Müller (81/84)<br />

Lüftungsgeräte Band GmbH, Marienberg - Heike Band (78/81)<br />

Öko-Service GmbH, Böhlitz - Katrin Dubiel (82/85)<br />

Spezialfutter Neuruppin, - Uwe Herrmann (78/81)<br />

Stadtbäckerei Schwabe, Schönberg/Mecklenburg - Ute Schwabe (76/79)<br />

s+p Software AG, Leipzig, - Matthias Schneider (83/86), Andrea Schmidt (87/90)<br />

Tabakkontor, Hainstraße, Leipzig, - Dirk Kinne und Martin Schenke (89/92)<br />

Zahnarzt Peter Wächtler (71/74), Wippra/Harz<br />

Das Pferd im Kunstgewerbe<br />

Erinnert ihr euch an die "Kuh-Ausstellung" zum III.Traditionstreffen? Im Foto unten seht ihr eine kleine Rückschau.<br />

Genauso soll diesmal die Ausstellung zum Thema "Das Pferd im<br />

Kunstgewerbe" sein.<br />

Ausstellungsgegenstand: Darstellungen zum Pferd<br />

Teilnehmer: Jeder Leser dieser Zeitung<br />

darf Exponate einreichen<br />

Leiter der Ausstellung: Gabriele Hinkelmann, Str. d. Friedens 4,<br />

04886 <strong>Köllitsch</strong>,<br />

0176 20603018, 034222 43655<br />

Ort: <strong>Köllitsch</strong>, Stand des <strong>BBS</strong>-Vereines,<br />

Nähe des Festzeltes<br />

Dauer: 14. Juni, 12 bis 19 Uhr<br />

Anlieferung der Exponate: bis 11 Uhr, Zusendung per Post auf<br />

eigenes Risiko an: G. Hinkelmann,<br />

Auszeichnungen: Die Aussteller mit den besten Expo-<br />

naten erhalten Erinnerungsurkunden<br />

Die Exponate werden in Vitrinen und Käfigen diebstahlsicher ausgestellt,<br />

es sind ständig Betreuer am Ort.


Organisation IV. Tradtionstreffen<br />

Programm<br />

Freitag, 13. Juni,<br />

Zeltplatz an der Elbe, Lagerfeuer, Grillangebot, Getränke in Eigenversorgung<br />

Sonnabend: 14. Juni,<br />

10 Uhr, Beginn "Tag der offenen Tür" des LVG, Rinderanlage<br />

11 Uhr, Tierschau<br />

Fachvorträge, Feld- und Flurschau, Zugang zu Fachkabinetten, Stallungen, Technik<br />

Bauernmarkt<br />

(zum Tag der offenen Tür bitte Beiblatt beachten)<br />

Ab 12 Uhr öffnet der Stand des <strong>BBS</strong>-Vereines<br />

- Klassenlisten liegen aus<br />

- Verkaufsangebote<br />

Schweißhemden zu 8 Euro/Stück (siehe Titelbild und Seite 3)<br />

Kräuterlikör (siehe Seite 2)<br />

Kuh-Ohrmarken mit dem Aufdruck "<strong>BBS</strong> <strong>Köllitsch</strong> e.V."<br />

Aufkleber "In <strong>Köllitsch</strong> gelernt"<br />

Anstecker "<strong>BBS</strong> <strong>Köllitsch</strong> e.V."<br />

Taubenlose, die vorrangig Spende für die Kinderkrebshilfe sind,<br />

- "<strong>Köllitsch</strong>er Echos" liegen zum Mitnehmen aus<br />

"Das Pferd im Kunstgewerbe" - Ausstellung<br />

Große Fotoausstellung - Ihr seht Bilder aller <strong>BBS</strong>-Zeiten<br />

und auch neuere von der Vereinstätigkeit! Wir planen 25 A1-Plakate.<br />

- 13 Uhr Beginn Melkwettbewerb am Gummieuter.<br />

- 16 Uhr Start der Tauben für die Kinderkrebshilfe-Aktion<br />

- 16.30 Uhr Voltigiervorführung der Adelwitzer Gruppe (siehe Seiten 24/25)<br />

- 18 Uhr Endkämpfe der besten Melker<br />

- 19 Uhr Siegerehrung Melken und Tauben<br />

ab 19.30 Uhr Tanz mit der Musikformation "Immerhin" von Peter Lada<br />

Sonntag, 15. Juni - Heimreise<br />

Preise<br />

gibt es für die Melkwettbewerbe am Gummieuter (Männlich, weiblich, Profis nicht erwünscht),<br />

sowie für den Wettbewerb der Tauben (siehe Seite 6).<br />

Echo-Gesamtausgabe, Einkaufsgutschein Tabak-Kontor, Wanderrucksack,<br />

Wochenendreisen für zwei Personen (Zingst, Havelland, Harz, Erzgebirge, Nordsachsen)<br />

Die Orte und Sponsoren werden am 14. Juni auf einem Plakat vorgestellt, später auch im Echo.<br />

Hallo<br />

Wie geht’s<br />

Lange nicht gesehen<br />

Setz dich hin<br />

Erzähle<br />

Erinnerungen<br />

Ein vergessenes Gefühl<br />

Neugier<br />

Danke gut<br />

Bis bald<br />

Vielleicht<br />

ÜbernachtungsmÖglichkeiten<br />

Wir bieten wiederum ein Campinglager an. Standort ist das Elbufer an der Dammüberfahrt nach Belgern. Toiletten<br />

werden aufgestellt.<br />

Zentrale Wasch- und Duschgelegenheit<br />

ist im ersten Gebäude der Tieranlagen,<br />

rechterhand.<br />

In nähester Umgebung befinden sich die<br />

Hotels in Adelwitz, Triestewitz, Zwethau<br />

und Torgau.<br />

Ansprechpartner Zelten, Lagerfeuer am<br />

Freitag und Übersicht Hotels ist<br />

Volkmar Schleider<br />

0170 4413248<br />

In Fällen drohender Feldscheunen- oder<br />

Straßengrabennächtigung hat Ute Jarosch<br />

rettende Ideen für Genügsame<br />

0162 5808075<br />

7


8<br />

Reiturlaub RumÄnien<br />

Wenn draußen der<br />

Kamin knistert und<br />

drinnen die Schneestürme<br />

toben ...<br />

Da war "Krümel" auf<br />

einen Jahresend-Whisky<br />

hier und hat mir<br />

von ihren neuesten<br />

Fahrten erzählt.<br />

Kerstin Rückriem (75/78,<br />

Aderhold) ist eine umtriebige Erkunderin, reist gern, häufig<br />

und sucht stets das Ungewöhnliche. Das ist auch der Punkt,<br />

wo sich unsere Ansichten treffen: Todesstrafe Ballermann<br />

als Dreiwochenpflicht.<br />

"Krümels" Spezialität sind ihre Fotografien. Die ehemalige<br />

Leiterin des Packischer Fotoclubs hatte Fotografik als Berufswunsch<br />

gewählt. Gekommen ist`s dann anders.<br />

Zum Traditionstreffen findet ihr sie am Vereinsstand. Gern würde<br />

sie vom neuesten Abenteuer <strong>2008</strong> "Jacobsweg bis Santiago<br />

de la Compostella" Erfahrungen vermitteln. Sie hat das Pilgergewand<br />

gerade abgelegt und ist wahrhaftig bis dahin gelangt<br />

(wev. 1996 mit Benz und Dirne als Sozia - au, diese Sitten!).<br />

Ende 2007 war ihr sommerlicher Reiturlaub in Rumänien<br />

das beherrschende Thema. "Wir haben das Pferd beim<br />

nächsten Traditionstreffen in den Mittelpunkt gesetzt, deshalb<br />

benötigen wir deinen Bericht im Echo!" - Spontane<br />

Zusage, der Jim Beam war einfach ein gutes Zeugs.<br />

Tja, und dann war der Redaktionsschluss vorbei und Zeit<br />

blieb das bekannte Fremdwort.<br />

Reiten als Steckenpferd<br />

Ich soll nun aus dem<br />

Whisky-Gedächtnis<br />

heraus Erinnerungen<br />

an Krümels Urlaub<br />

niederschreiben!<br />

Reiturlaub in Rumänien<br />

kann man<br />

beim "Urlaubspferd"<br />

buchen. Die Woche<br />

kostet je Person<br />

rundum 700 Euro.<br />

Anreise ist individuell,<br />

käme als weiterer<br />

Punkt hinzu. Damit<br />

wären dann wirklich<br />

alle anfallenden Kosten<br />

gedeckt.<br />

Reiten war halt immer<br />

eine besondere<br />

Sportart!<br />

www.urlaubspferd.de ist die entscheidende Netzanschrift.<br />

Nun seht euch diesen Csaba an! Leuchten dort nicht die<br />

wilden Züge der asiatischen Steppenreiter, welche immer<br />

wieder nach Mitteleuropa eingefallen sind? Die Hunnen unter<br />

Attila, die Ungarn mit Arpàd, die Mongolen Dschingis<br />

Khans ..?<br />

Csaba der pferdeverwachsene Unternehmer, der selbstverständlich<br />

Deutsch spricht. Rumänisch - Schwestersprache<br />

des Italienischen - scheint er aber nicht zu parlieren, es<br />

klingt ganz anders wenn er mit den Leuten seiner Betreuungstruppe<br />

spricht. Csaba lacht "Wir sind Szekler! Das hier


ist seit tausend Jahren Szeklerland, wir sprechen Ungarisch."<br />

Aha! Vierzig mitwohnende Nationalitäten gäbe es<br />

in Rumänien. Von den "Siebenbürger Sachsen" hatte man<br />

schon mal gehört.<br />

Im Szeklerland liegt der Kreis Harghita, was der Reittourist<br />

suchen muss, dann kann er Csaba finden. Csaba stellt<br />

blitzsaubere Lipizzaner Pferde zur Verfügung, eine Pracht,<br />

diese elegant wie athletisch wirkenden Körper!<br />

Bekannt sind sie vielen aus der Spanischen Hofreitschule in<br />

Wien, was aber den Trugschluss nahe legt, es seien "verzärtelte<br />

Tänzerinnen". Nein, der Lipizzaner ist ein Reit- und<br />

Zugpferd und für hartes Gebirgsgeläuf bestens geeignet.<br />

Reiten als Steckenpferd<br />

Die Buchungsmöglichkeit über das Weltnetz hat leider eine<br />

Gruppe mit ganz unterschiedlichen Reiterfahrungen zusammengewürfelt.<br />

Anfänger und Halbprofis - wie will die Gruppe<br />

vorankommen? Es geht besser als erwartet, schließlich<br />

führt der Tross auch die freilaufenden Füllen mit. Zudem<br />

begleiten Holzwagen als Gepäcktransport. Einfachste Übernachtungen<br />

(teilweise Heulager) wechseln ab mit großartigen<br />

Karpatenlandschaften und gruppendynamischem<br />

Spaß! Eine Empfehlung für Leute, die halbwegs sicher im<br />

Sattel sitzen. Reitend lernt man ein Land kennen, das teilweise<br />

schon weiter nach Europa aufgebrochen ist, als wir<br />

es unter Vorurteilen glauben. ... richtet Krümel aus!<br />

9


10<br />

Bodo Schmidt, Chef der Firma<br />

und Beispiel für ostelbische Möglichkeiten<br />

Unterstützer des <strong>BBS</strong>-Vereines<br />

Im Cabrio nach Wolfsburg<br />

Mowgli, der Frosch, kann wieder springen!<br />

So durchfuhr es mich, als mir Mathias Müller (81/84) vor<br />

seinem Autohaus in Delitzsch gegenübertrat.<br />

Bei fast 50 Mitarbeitern und 60 Stunden garantierter Ar-<br />

beitszeit pro Woche hat er in den letzten Jahren stärker<br />

auf die Signale des Körpers hören lernen müssen. Wir<br />

erkennen uns gern gegenseitig Verschlankungen zu und<br />

sind bald beim IV. Traditionstreffen der <strong>Köllitsch</strong>er im<br />

Juni. Mowgli sprang einst mit den Zehenspitzen bis ins<br />

kühnsche Direktorenzimmer - unerhörte zehn Meter weit!<br />

- und er hat sich diese Eigenschaft beibehalten.<br />

Beim Stichwort "<strong>Köllitsch</strong>" hebt er weiterhin ab und ist<br />

sofort bereit, über einen Preis zum IV. Traditionstreffen<br />

nachzudenken.<br />

Natürlich wird erstmal über den Flachbau und all die<br />

schönen Mädchen gesprochen, nein, geschwärmt! "Stulle"<br />

(75/78), der Reisebegleiter, weiß auch noch was von<br />

alkoholischen Episoden, und die beiden Schlankerwerdenden<br />

stimmen den vagen Bildern mit gewisser Sachkenntnis<br />

zu.<br />

Damals, das ist meine Erinnerung an den immer noch gültigen<br />

Bezirksrekord im Schlussdreisprung von 9,48 Metern<br />

des Lutz Kretzschmar (75/78) - eine unfassbare Weite!<br />

Dann aber "saß" ich in Marienberg bei der NVA-Reserve<br />

ein, als mir die Kampfrichter Gerd Pfliegner und Volker D.<br />

Schubert Kunde von Mowglis Flug überbrachten. Bei den<br />

Schulmeisterschaften 1983 landeten "der Frosch" mittfuß<br />

auf der Zehn-Meter-Marke!<br />

Mathias ist also wieder "in Schuss", hat trainiert und vor<br />

allem hart und härter gearbeitet. In der Wendezeit Abschluss<br />

als Tierarzt - der Traumberuf war zum Witz verkommen.<br />

Also erstmal Pharmavertreter! "Wäre heute<br />

noch ein interessanter Beruf", gesteht Mathias, "arbeitsintensiv,<br />

aber unvergleichbar mit dem Knochenjob, den<br />

ich als Autohaus-Chef jetzt zu leisten habe!"<br />

"Aha, für die Kinderkrebshilfe macht ihr was beim Treffen?<br />

Da muss ich mich ja mit einem Preis richtig anstrengen!<br />

Vor vier Jahren hatte ich das Cabrio-Wochenende für zwei<br />

Personen? - In Ordnung, dann lege ich diesmal noch was<br />

drauf: Mit dem Cabrio nach Wolfsburg in die Autostadt,<br />

dort zahle ich die Übernachtung für zwei Leute und die<br />

Führung am nächsten Tag durch diese Wunderwelt!"<br />

"Mensch, Mathias, schade, dass es bei dir mit unserer Kenia-<br />

Reise nicht geklappt hat! 2010 hätten wir dich aber gerne in<br />

Chile dabei!" - "Wenn's die Arbeit zulässt, bin ich sofort dabei ..."<br />

wev. reporterte in Delitzsch noch mit über 100 kg<br />

Die Autostadt in Wolfsburg: Das ist ein automobiles<br />

Erlebnis- und Kompetenzzentrum, in dem Besucher<br />

nicht nur alles rund um das Thema Mobilität erfahren,<br />

sondern auch spannende Kinofilme sehen, rasante<br />

Fahrten in Simulatoren und eine beeindruckende<br />

Architektur erleben, in einer Park- und Lagunenlandschaft<br />

entspannen und sich in sieben Restaurants<br />

verwöhnen lassen können.


April 1902 - Auf der Wanderschaft erreicht der Klempnergeselle Willibald Müller mit dem Fahrrad<br />

Delitzsch, verliebt sich und gründet in der Eisenbahnstraße ein Fahrradhandelsgewerbe.<br />

29.11.1905 - Als zweites Kind wird Willibald Fritz geboren - die Nachfolge. Das Geschäft<br />

wird ausgebaut.<br />

Oktober 1912 - Das erste Motorfahrzeug findet seinen Käufer. Willibald Müller erwirbt an einem<br />

attraktiven Standort ein Grundstück. Der Preis je Quadratmeter beträgt 100 Goldmark.<br />

Nach nur neunmonatiger Bauzeit steht am Roßplatz das Fahrzeughaus „Die Müllerburg“.<br />

September 1922 - Eine ständige Ausstellung von Automobilen und Motorrädern wird in<br />

der "Müllerburg" eingerichtet. Im Nebengebäude entsteht eine Autoreparaturwerkstatt.<br />

Die erste Tankstelle öffnet vor dem Haus.<br />

<strong>Mai</strong> 1930 - Fritz Müller legt seine Meisterprüfung im Automechaniker-Handwerk erfolgreich<br />

ab und beginnt mit dem Aufbau einer erweiterten Autoreparaturwerkstatt.<br />

1939/45 Der 2. Weltkrieg unterbricht die erfolgreiche Firmenentwicklung. Fritz Müller<br />

wird Soldat. Die Leistungen reduzieren sich auf Reparaturen von Fahrräder, Schreib- und<br />

Nähmaschinen.<br />

Oktober 1953 - Ein neuer politischer Kurs ermöglicht eine beschränkten Handel mit Automobilen.<br />

IFA F8 und F9, sowie Motorräder MZ, Jawa und AWO finden ihre Ausstellungsplätze<br />

in der "Müllerburg".<br />

Oktober 1956 - Der Enkel des Firmengründers, Willibald Werner Müller, legt seine Meisterprüfung<br />

im Kfz-Handwerk ab. Die Autoreparaturwerkstatt wird Vertragspartner von Trabant,<br />

Wartburg und MZ-Motorrädern.<br />

April 1967 - Der politische Druck führt zur abermaligen Teilung des Unternehmens. Die<br />

Mitarbeiter der Kfz-Werkstatt werden zu Mitbegründern der PGH Kfz. Fritz Müller führt als<br />

selbständiger Handwerksmeister das Zweiradgeschäft am Roßplatz fort.<br />

Januar 1972 - Die Gewerberaumlenkung des Rates der Stadt verfügt die Vergabe des<br />

Handelsgeschäftes am Roßplatz an das sozialistische Handelsorgan des IFA-Vertriebes. Das<br />

endgültige Aus der Firma Willibald Müller scheint besiegelt.<br />

Januar 1990 - Willibald Werner Müller erlebt als Teilnehmer des 1. deutsch-deutschen Handwerkertages<br />

in Hannover „das freie Handwerk“. Wege zur Reprivatisierung werden erarbeitet.<br />

April 1990 - Volkswagen und Audi unterzeichnen mit Werner Müller eine Absichtserklärung<br />

über die Aufnahme vertraglicher Handels- und Servicebeziehungen.<br />

Juli 1990 - Die ersten VW und Audi finden ihre Käufer. Das Grundstück Dübener Str. 133<br />

wird als Verkaufs- und Servicestützpunkt umgebaut.<br />

Dezember 1992 - Das Grundstück Dübener Str. wird gekauft und mit Verkaufsräumen<br />

sowie einer modernen Servicestation mit Karosserieinstandsetzung umgebaut.<br />

März 1994 - Der Urenkel des Firmengründers, Mathias Müller, übernimmt die Verkaufsleitung.<br />

Oktober 1997 - Getrennte Markenrepräsentation von Audi und Volkswagen<br />

Unterstützer des <strong>BBS</strong>-Vereines<br />

Oktober 1999 - Das 5000ste Automobil aus dem Autohaus Willibald Müller findet seinen Käufer.<br />

September 2000 - Das 500ste Fachseminar zur Fortbildung der Mitarbeiter findet statt.<br />

Alle sind in eine ständige Weiterbildung einbezogen. Das Lernen hat kein Ende!<br />

Splitter aus der Geschichte des Delitzscher Autohauses<br />

Mathias "Mowgli" Müller (81/84) unterstützt den Verein stets vorbehaltlos und großzügig. Deshalb durchbrechen<br />

wir mit dieser Firmenvorstellung unser ansonsten werbungsfreies "Echo"-Konzept.<br />

11


12 Lebenswege - Sportpädagoge<br />

Clemens Ulbricht,<br />

Mädchenschwarm<br />

im Bereich 73/76,<br />

wurde ziemlich<br />

bewusst Lehrer<br />

für Bio und Sport.<br />

Er gibt zu, dass<br />

daran die Herren<br />

Schubert und VetterlauEntscheidungsanteile<br />

für<br />

ihn hatten.<br />

Als gewichtsgeläuterter<br />

100-kg-<br />

Fernsehsportler<br />

sitze ich ihm beim<br />

Grillen Spalier,<br />

denn mich interessieren<br />

"Pfiff und<br />

Trilli".<br />

Ehefrau Birgit kenne<br />

ich bereits seit<br />

Frauen erkennen grillende Männer als besonders sexy 25 Jahren, klar<br />

Besuch mit Volker Dieter Schubert in Altenburg. Ulbrichts<br />

wohnen allerdings längst wieder in "Ölsche", dem angestammten<br />

Heimatort Oelzschau bei Kitzscher/Espenhain.<br />

Nach der Wende war das Bauland preiswert, Birgit kann<br />

seither mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Clemens macht<br />

Einsätze in der<br />

Hackfrüchtelei<br />

gabs nach 1975<br />

nicht mehr<br />

täglich 75 Auto-km nach Altenburg und<br />

zurück, wo er bereits seit 26 Jahren<br />

im Schuldienst ist. Silberhochzeit und<br />

Fünfzigster sind genauso weg wie die<br />

beiden Jungen, die westwärts zogen.<br />

Arbeitete er ursprünglich an einer POS,<br />

so ging er nach der Wende zum Gymnasium.<br />

Seit langem ist er Sportfachberater<br />

und treibt auch die Kollegen<br />

an. Volleyball vereinigt die Interessen<br />

aller. Achtung, "Pfiff und Trilli" nahen!<br />

1975 mit Herrn Pfliegner ins Schwimmbad nach Herzberg<br />

"Pfiff und Trilli"<br />

täglich 70 km bis<br />

1 min Kniebeugen mit 25 kg-Gewicht gehörte zum<br />

"Stärksten Lehrling". Clemens konnte sich schinden<br />

Fasching 1975 , kurz vor der legendären<br />

E.-Kühn-Nummer am Klavier<br />

"Das kommt vom Rudern ..."<br />

Der Lehrer scherzt heute "So richtig haben mich<br />

die Rindviecher ja nie losgelassen"<br />

"Pfiiff und Trilli" sind die Titelfiguren eines Volleyballbuches.<br />

Technik- und Regelkunde sowie Hinweise zur Spieltaktik<br />

sind in wunderbar erkennbaren Strichmänneln dargeboten.<br />

Trilli hopst, schmettert, baggert und taucht nach den<br />

scheinbar verlorenen Bällen, während Pfiff alles beäugt und<br />

zuweilen das Spiel unterbricht.<br />

Autor dieses Buches ist unser Clemens Ulbricht. Manchem<br />

wird es schon begegnet sein, denn verschiedene Sporthäuser<br />

legen es mit in den Warenkorb, wenn jemand eine Volleyball-Grundausrüstung<br />

kauft.<br />

Angefertigt hat er sein Werk für den Schul- und Volkssport.<br />

Erst die bayerischen Geldgeber vom dortigen Volleyball-<br />

Verband konnten den Thüringern zur Veröffentlichung verhelfen.<br />

Im Oktober 2000 erschollen denn aber die Fanfaren<br />

Sportlerauszeichnungsfahrt ČSSR 1976, für<br />

Clemens (ganz re.) unvergesslich)<br />

im noblen Oberhofer Hotel. Deutschlandweite<br />

Präsentation, Thüringen<br />

glänzte, und Clemens auch. Vorn im<br />

Präsidium saß er ganz schnieke und<br />

durfte der versammelten Volleyballprominenz<br />

sein Werk vorstellen.<br />

Und wer das 125-Seiten-Werk mal näher<br />

betrachtet wird bemerken, dass<br />

hier Ehre geboten wurde, wem Ehre<br />

gebührt! Eine akribische Arbeit, bestens<br />

für Interessierte aufgearbeitet.


Clemens hat ein artgleiches<br />

Werk für Basketball<br />

im Schubfach,<br />

leider fehlen noch die<br />

Geldgeber.<br />

Geld? Ihr Haus konnten<br />

Ulbrichts von dieser<br />

Freizeitbeschäftigung in<br />

keiner Weise alimentieren.<br />

Es ist der Spaß an<br />

der Freude, der Spaß<br />

am Zeichnen und Erklären,<br />

der Clemens<br />

umtreibt. Verschiedene<br />

Fachzeitschriften bestellen<br />

manchmal Karrikaturen<br />

bei ihm. Wir<br />

bekamen eine für den<br />

Wintersportbericht<br />

(siehe Seite 27 oben).<br />

<strong>Köllitsch</strong> <strong>2008</strong> im Juni?<br />

Na klar, hat er eingeplant.<br />

Schaumermal,<br />

wen er von seinen Leutchen<br />

so alles trifft ...<br />

Text/Bildzusammenstellung:<br />

wev.<br />

Aller fünf Jahre in der Margarethenmühle<br />

Jahrgangstreff 73/76. Chef-<br />

Organisator Clemens malt auch die<br />

Jahreskühe<br />

Seltenes Bild: die Ulbrichtmänner mit<br />

ihren Frauen beim Familienfoto. Die<br />

Söhne sind längst ausgeflogen.<br />

Lebenswege - Sportpädagoge<br />

Henry Firley x als Gastgeber<br />

und Gitta Seupel x unterstützen<br />

Vorbereitung und Durchführung<br />

Bereits 1981 bestiegen Clemens und<br />

Birgit die Musala<br />

13


14<br />

Verein aktiv<br />

Über den lilienstein<br />

Heike Band steigt, nur durch wev. luftkissengesichert,<br />

zum Gipfelbuch auf der "Narrenkappe"<br />

am Massiv des Gohrisch<br />

Böser Dauerregen zwang uns, den ersten Strecketeil von Stadt<br />

Königstein westelbisch nach Rathen mit der S-Bahn zu fahren.<br />

EStatt<br />

Otto&Ute in Rathen<br />

Wanderers Lohn: Die schöne Aussicht<br />

Blick zum fahnengeschmückten Königsstein, wo der "starke August" winkt.<br />

Vereinswanderung Mitte April in der Sächsischen Schweiz. Über 25 Teilnehmer gingen von Rathen über den<br />

Lilienstein (hier im Hintergrund) nach Königsstein.


Die Barbarine am Pfaffenstein<br />

Anita und wev.: seit dem Lieberseer Kindergarten<br />

Die Vereinswanderungen wollen immer wieder ehemalige<br />

<strong>Köllitsch</strong>er im Dialog mit der Natur und mit Freunden<br />

zusammenführen. Dieses Verfahren klappt seit Jahren reibungslos,<br />

wir sind zumeist mehr<br />

als 25 Wandersleute. Erfreulich,<br />

dass die Teilnehmer häufig wechseln<br />

und bei jeder Unternehmung<br />

mindestens ein Neuling dabei ist.<br />

Diesmal waren Walter Münnich<br />

(63/66), Sophie Band und Katja<br />

Jarosch mit Heiko die Eleven, jedoch<br />

stellten auch Ines Langbecker<br />

mit Stefan, Arne und Bruder<br />

Birk in ihren Rollen als Mitwanderer<br />

Besonderheiten dar. Wir freuen<br />

uns schon auf dich, lieber Leser!<br />

Der Obelisk auf dem Lilienstein:<br />

Sonntag Spezialwanderung für besondere Freunde<br />

Das war Mellies Idee für Annetts Fahrzeugmotor<br />

Abstieg vom Lilienstein<br />

Verein aktiv<br />

Martina & Wolfgang:<br />

Traumduo<br />

der volkstümelnden<br />

Musik<br />

Silke Fritzsche (84/87 und Walter Münnich (63/66)<br />

Begeisterungsstürme bei Fans und Tänzern<br />

Kaiser Heinrich IV. belehnte im Jahre 1089 Heinrich I. vom Geschlechte<br />

der Wettiner mit der Mark Meißen. Die sich darauf<br />

aufbauende kurfürstlich-wettinische Dynastie konnte sich<br />

ihre Macht kontinuierlich bis zum<br />

Jahre 1918 erhalten. Sie prägte<br />

somit 829 Jahre Geschichte im<br />

sächsisch - thüringischen Raum<br />

und darüber hinaus. Das 800jährige<br />

Regierungsjubiläum 1889<br />

bildete den Anlass, um vielerorts<br />

Gedenksteine und -platten aufzustellen.<br />

Auch der 16m hohe<br />

Obelisk auf dem Lilienstein wurde<br />

aus diesem Grund vom Gebirgsverein<br />

für die Sächsische Schweiz<br />

errichtet und kündet noch heute<br />

von der monarchistischen Verehrung<br />

in jener Zeit.<br />

Die vereinsnahen Teilnehmer hätten ohne unsere Hilfen<br />

diese Teiile des Gebirges nicht erleben können.<br />

Der Lichtenhainer Wasserfall im Kirnitzschtal Pique-Nique auf der Zeughausstraße nahe Kuhstall<br />

15


1616<br />

Torgauer Heimatzeitung - September 1964<br />

Pressestimme


Pressestimme<br />

17 17


18 Lebenswege<br />

Arschbombe auf Spiegeleis<br />

Im Foto oben:<br />

Die Autorin (li.) trifft erstmals Andreas Kriegel (re.) bei der Paddeltour des Vereins<br />

im Herbst 1997 auf dem Regen.<br />

Das Schöne am <strong>BBS</strong> <strong>Köllitsch</strong> e.V. ist unter anderem, dass<br />

man nicht nur mit Klassenkameraden kontaktieren kann,<br />

sondern auch mit Packischer Pädagogen Pilze sucht, mit<br />

wortreichen Wegbegleitern wundervolle Wanderungen unternimmt,<br />

mit Erziehern Erinnerungen erzählt, mit Sicherheitsinspektoren<br />

Sauflieder singt oder auch mal mit Zahnmedizinern<br />

zelten fährt …<br />

Vom Melker zum Zahnarzt<br />

Andreas Kriegel (1975/78) war ursprünglich in der Hoffnung<br />

nach Packisch gekommen, später einmal Tierarzt zu werden.<br />

Aber seinem Jahrgang wurde noch vor der eigentlichen Be-<br />

Im Foto darüber:<br />

Treff der Gesundheits-Gurus im Kriegelschen Hause, 17. Februar <strong>2008</strong>. "Stulle"<br />

und wev. radeln seit Januar regelmäßig, kamen so auch bei Andreas vorbei.<br />

werbungsphase schon verdeutlicht, dass durch die zahlreichen<br />

Studienbewerber aus den jungen Nationalstaaten die<br />

Anzahl der verfügbaren Studienplätze extrem begrenzt sei.<br />

Eine berufliche Umorientierung war daher unausweichlich.<br />

Die inhaltliche und namentliche Verwandtschaft ließ ihn vom<br />

Veterinär- auf das Zahnmedizinstudium umschwenken.<br />

Nach ein paar Meinungsverschiedenheiten mit den zuständigen<br />

Behörden über Inhalt und Dauer seiner militärischen<br />

Laufbahn blieb nach dem 18-monatigen Ersatzwehrdienst<br />

bei der Bereitschaftspolizei in Leipzig noch ein Jahr bis zum


17. Februar <strong>2008</strong>: "Stulle" und Andreas feiern Wiedersehen<br />

im überfrorenen Hausteich des Leipziger Zahnarztes<br />

Studienbeginn, was er in der Delitzscher IRIMA verbrachte.<br />

Nach dem Studium verschlug es Andreas nach Wolfen, wo<br />

er eine Fachzahnarztausbildung begann. Die Wende machte<br />

diesem Vorhaben jedoch ein Ende. Das war zwar hinsichtlich<br />

der Ausbildung schade. Andererseits bot sich damit die<br />

Chance, wieder in die Heimatstadt Leipzig zurückzukehren,<br />

wo er zunächst in der Poliklinik bohrte, füllte und zog, ehe<br />

er sich im Februar 1992 mit einer eigenen Praxis niederließ.<br />

Die Praxis betreibt er gemeinsam mit Frau Sigrun, die ihn<br />

als Zahnarzthelferin unterstützt.<br />

Von der Wurzel zurück zu den Wurzeln<br />

In den 90er Jahren war es dann auch, als alte <strong>Köllitsch</strong>er<br />

Kontakte wieder auflebten. Andreas erinnert sich lebhaft an<br />

das Treffen im Regenbogencamp in Boltenhagen, wo die Vereinsgründung<br />

konkrete Formen annahm und an das erste<br />

„große“ Treffen in <strong>Köllitsch</strong>. So fand er unter anderem seine<br />

Mitlehrlinge Peter Lada, Matthias Knape und Stulle wieder.<br />

Aufgrund der nicht abgebrochenen Brücken sitzen auch<br />

ehemalige <strong>Köllitsch</strong>er hin und wieder auf seinem Zahnarztstuhl,<br />

unter ihnen auch Wilfried E. Vetterlau. Andreas überlegt<br />

noch, ob er diesen Umstand nutzen soll, um an seinem<br />

ehemaligen Sportlehrer eine späte Rache für eine längst<br />

verjährte pädagogische Maßnahme zu nehmen: Wegen Zu-<br />

Spät-Kommens einiger Lehrlinge zum Sportunterricht wurde<br />

selbiger abgebrochen und die komplette Klasse durfte am<br />

Lebenswege<br />

Freitag um 15.30 Uhr zur Sportstunde<br />

antreten.<br />

Das Interesse für sportliche Betätigung<br />

wurde jedoch nicht dauerhaft beschädigt<br />

– und so betreibt Andreas eine Sportart,<br />

die sicherlich bei den meisten Hochachtung<br />

hervorruft.<br />

Vom Kaltduscher zum Neujahrsschwimmer<br />

Die Leidenschaft zum Eisbaden packte<br />

ihn nicht über Nacht. Am Anfang stand<br />

zunächst das gesundheitsbewusste kalte<br />

Duschen zum frühen Morgen.<br />

In Torgau hat Andreas dann die Sauna<br />

für sich entdeckt und sich darüber an<br />

extreme Temperaturunterschiede gewöhnt.<br />

Später wurde traditionell zur Osterzeit<br />

angebadet, unabhängig von den<br />

Außen- und Wassertemperaturen – in<br />

manchen Jahren konnte es also schön<br />

osterlich warm sein, während in anderen<br />

Jahren noch das Eis entfernt werden<br />

musste.<br />

Seit drei Jahren wohnt Familie Kriegel in Leipzig-Wiederitzsch,<br />

wo im Gärtchen hinter dem Haus sich nicht nur<br />

Waschbär und Marder gute Nacht sagen, sondern gelegentlich<br />

auch Graureiher begehrlich nach den Kois äugen, die im<br />

zwei Meter tiefen Teich schwimmen.<br />

Für die Fischlein hätte es auch ein flacheres Gewässer getan.<br />

Für das tägliche Bad aber sind zwei Meter gerade richtig.<br />

Jeder Tag ist Badetag und damit beginnt das Anbaden<br />

also meist zu Neujahr. Es gab schon häufig den Fall, dass<br />

die Wasseroberfläche fest zugefroren war. In diesen Fällen<br />

wird dann an vier Stellen ein Loch gebohrt und mit der Säge<br />

ein schönes Quadrat herausgeschnitten. Nach dem Sägen<br />

ist man dann derartig erhitzt, dass ein erfrischendes Bad<br />

gerade recht kommt.<br />

Andreas kennt seit Jahren keine Taschentücher mehr – Erkältungskrankheiten<br />

gehören der Vergangenheit an. Doch<br />

hilft das Eisbaden nicht gegen Kniebeschwerden, so ein Meniskus-Riss<br />

wächst durch kaltes Wasser leider nicht wieder<br />

zusammen. Deswegen war mit dem regelmäßigen Joggen<br />

vor einem Jahr Schluss. Aber das Fahrrad wird nach wie<br />

vor zu längeren Touren aus dem Schuppen geholt und auch<br />

diverse Kletterwälder sind vor Andreas nicht sicher. Entsprechend<br />

sieht auch die Urlaubsgestaltung aus, Wandertouren<br />

führten ihn schon bis nach Bhutan im Himalaya.<br />

Eure Dr. Andrea Schmidt (87/90)<br />

Buna-Schkopau statt Carrara<br />

Der im Arschbomben-Artikel mittätige Uwe "Stulle" Sievert<br />

ist bereits seit seiner Zeit bei den Fallschirmjägern aktiver<br />

Allwetterbader.<br />

Bei Leipzig hat er sich sein "Beet der Bewährung" aufgebaut.<br />

Bekanntermaßen fliegen dort Beile, Äxte und Messer zielsicher<br />

in Hölzer. Auch auf seine "Wannaja na Djed Maros" wollte<br />

er nicht verzichten. Allerdings hat er aus Kostengründen<br />

die Variante mit den Carrara-Fliesen verworfen und sich auf<br />

proletarische Traditionen aus dem Leunaer Raum zurückgezogen.<br />

Der Fritz Weineck unserer Tage tuts also in bescheidenen<br />

Plasten und Elasten aus Schkopau. Wohlgemerkt<br />

nicht nur am Ersten <strong>Mai</strong>, sondern auch am 24. Dezember<br />

oder dem 1. März (Tag der alten Armee). Zum Traditionstreffen<br />

erstmals zur Stelle: Stulle! wev.<br />

19


20 Blick in ein Gruppenbuch von 1960/61<br />

HÖhepunkt war Kussfreiheit


Auf, zum IV.Traditionstreffen!<br />

Wortmeldung des "Mathelehrers“<br />

Habt ihr es auch schon gehört? Bald ist es wieder so weit.<br />

In <strong>Köllitsch</strong> laufen die Vorbereitungen für den „Tag der<br />

offenen Tür“ und das anschließende Traditionstreffen auf<br />

Hochtouren. Es gibt in <strong>Köllitsch</strong> viel Neues zu bestaunen<br />

(Wohnheim, Lehrwerkstätten, Technikausstellung, …).<br />

Vielleicht habt ihr es in der Tagespresse verfolgt. Erst<br />

letztens trafen sich die bundesweit besten Melker in <strong>Köllitsch</strong><br />

zum Wettstreit.<br />

Also, ich lass mir die Gelegenheit nicht entgehen, mich<br />

mal wieder auf den neusten Stand zu bringen. Mal sehen<br />

wie heute Lehrlinge dort ausgebildet werden, wo wir einst<br />

Scharen von Lehrlingen „belehrt“ haben. Ich würde es prima<br />

finden, auf ein paar freundliche altbekannte Gesichter zu<br />

stoßen. Bei allen ist ja das Leben auch nach Schließung<br />

der <strong>BBS</strong> weitergegangen und man könnt ja auch mal wieder<br />

über die alten Zeiten plaudern.<br />

Was mich betrifft, sind die Jahre auch nicht spurlos, wenn<br />

auch viel zu schnell, vorübergeeilt. Wurde ich zu Beginn<br />

meiner Zeit an der <strong>BBS</strong> (1980 bis 1988) stolzer Papa zweier<br />

Mädels, stolpert jetzt schon<br />

mein erstes Enkelchen Maximilian<br />

über den Hof.<br />

Beruflich bin ich seit 1988 dem<br />

Lehrerberuf verbunden geblieben.<br />

Bis 1994 war ich in der Schulverwaltung<br />

des Landratsamtes<br />

tätig. Ab der Kreisreform kreisele<br />

ich in der Kreisvolkshochschule<br />

Torgau-Oschatz. Meine Funktionen<br />

als stellvertretender Leiter<br />

und Fachbereichsleiter Sprachen<br />

sowie die Verantwortung für alle<br />

Maßnahmen, die einer Förderung<br />

unterliegen (z.B. Nachholen des<br />

Hauptschulabschlusses als Externer)<br />

lässt mir kaum Freizeit.<br />

Aber als Bauernsohn ist mir auch<br />

die Liebe zum Vieh in die Wiege gelegt worden. Auf knapp<br />

3.000 m² Grundstück züchten wir erfolgreich „Schwarzloh“<br />

(Kaninchen) und „Zwerg-Wyandotten silber“ (Hühnervolk).<br />

Der Kleintierzüchterverein Beilrode e.V., dessen<br />

Vorsitzender ich bin, wird im nächsten Jahr seinen 100.<br />

Geburtstag begehen. Nachdem meine Frau unvorsichtigerweise<br />

einmal äußerte, dass es immer ihr Wunsch war,<br />

aufs Land zu ziehen, einen reichen Bauernsohn zu heiraten<br />

und eine weiße Ziege zu besitzen, schenkten uns unsere<br />

Töchter zu unserer Silberhochzeit 2005 eine schwar-<br />

ze Ziege aus <strong>Köllitsch</strong>. Diese ist nun schon das dritte Mal<br />

Mutter von Zwillingen geworden. Magyar Vizsla – Hündin<br />

"Zsuzsa", eine ungarische Vorstehhündin, ist mein „drittes<br />

Kind“. Sie habe ich in den letzten zwei Jahren erfolgreich<br />

zum Jagdhund ausgebildet. Ja, auf die Pirsch gehe ich auch<br />

noch auf meine alten Tage. Die flotte Hundedame darf<br />

mich kundig begleiten. Der kapitale Keiler aus dem letzten<br />

Jagdjahr blieb damit zwar unvergesslich, aber nicht der<br />

einzige Jagderfolg. Vielleicht findet sich auf dem <strong>Köllitsch</strong>-<br />

Treffen ein ebenso<br />

begeisterter Züchter<br />

dieser Hunderasse,<br />

um Erfahrungen und<br />

Jägerlatein auszutauschen?<br />

Euer Klaus Alex<br />

Den Bericht betreute<br />

Ilka Steinhöfel<br />

aus der ehemaligen<br />

Nachbarschaft in<br />

Beilrode<br />

Gruppenfoto von<br />

2003 - Triestewitz<br />

21


22<br />

Dr. Manfred Golze, Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

Einleitung<br />

Weltweit gibt es derzeit über 800 Taubenrassen, die sich<br />

in Farbe, Form, Gefieder und Verhaltensweise unterscheiden.<br />

Die Stammform der heute gezüchteten Tauben ist die<br />

Felsentaube. Zu Begin des 19. Jahrhunderts begann auch<br />

das wirtschaftliche Interesse an der Haltung und Zucht<br />

von Fleischtauben. Von der Vielzahl der Rassen eignen<br />

sich nur wenige Rassen für die Masttaubenhaltung. Voraussetzung<br />

sind hohe Fruchtbarkeitsleistung, Vitalität und<br />

eine Körpermasse von mindestens 600 bis 800 Gramm.<br />

Tiere aus der Rassetaubenzucht haben oftmals optimales<br />

Gewicht, aber wenig Reproduktionsleistung. So kommen<br />

Wirtschaftstypen und teilweise auch bestimmte gezüchtete<br />

Genotypen der Fleischtauben nur für eine wirtschaftliche<br />

Masttaubenerzeugung infrage. Junge Schlachttauben,<br />

mit guter Schlachtkörperausprägung gelten als eine absolute<br />

Delikatesse. Das Interesse zur Masttaubenerzeugung<br />

ist in den letzten Jahren in Deutschland stark gewachsen.<br />

Oftmals kommen die Interessenten aus dem Hobbytaubenzüchterbereich,<br />

da hier ausreichend Erfahrungen vorhanden<br />

sind.<br />

Die Schlachttaubenerzeugung ist dahingehend zu charakterisieren,<br />

dass<br />

1. die Nachfrage nach den Schlachttäubchen als Delikatesse,<br />

Kranken- oder Diätkost fortlaufend wächst und<br />

absolut nicht zu decken ist;<br />

2. die Preise, die in der gehobenen Gastronomie und teilweise<br />

auch schon von Privatkunden geboten werden, sind<br />

ansprechend (Auch Importe sind in der Regel in gleichem<br />

Maße kostenintensiv);<br />

3. das Interesse an der Erzeugung dieses Spezialgeflügels<br />

da ist und die Zahl derer wächst, die sich mit dem<br />

Gedanken tragen, in diese Nische einzusteigen.<br />

Alternative Fleischproduktion<br />

Erzeugung von Fleischtauben<br />

Diese Punkte sind als besonders positiv für den Aufbau<br />

und die Bewirtschaftung von Taubenbeständen für die Erzeugung<br />

von Schlachttieren zu sehen.<br />

4. Stellt die Erzeugung von Schlachttauben ein Verfahren<br />

dar, welches unter dem Sondergeflügel bezüglich Wirtschaftlichkeit<br />

eines der kompliziertesten ist.<br />

Die Gründe sind in den nachfolgenden Punkten beschrieben:<br />

5. Die Reproduktionsleistung der Elterntiere ist sehr begrenzt.<br />

6. Die Futterverwertung ist ungünstig, da ein Zuchtpaar<br />

365 Tage wegen oder besser für die Aufzucht der Jungtiere<br />

gefüttert werden muss.<br />

7. Es gibt für Rasse- und Sporttauben eine maximale<br />

Versorgung an Medikamenten. Es gibt aber z.zt. nahezu<br />

keine, die für oder bei der Erzeugung von Lebensmitteln<br />

(Schlachttäubchen) zugelassen sind.<br />

Zucht und Reproduktion<br />

Zuchttauben müssen paarweise gehalten werden, im Verhältnis<br />

1:1. Die Nutzungsdauer beträgt in den meisten Fällen<br />

fünf Jahre. Die Zuchtreife beginnt in der Regel mit sechs<br />

Monaten, je Gelege werden in der Regel zwei Eier erzeugt.<br />

Nach einer Brutdauer von 18 Tagen schlüpfen die noch<br />

blinden Jungtäubchen. In vielen Zuchtunternehmen wird<br />

dahingehend geworben, dass von 18 Jungtauben pro Elternpaar<br />

und Jahr somit rund 9 kg Schlachttäubchen geschrieben<br />

wird. Bei einer Stichprobe von über 2500 Paaren<br />

wurden vom Verfasser über alle Betriebe, Rassen und<br />

Nutzungsjahre hinweg, im Schnitt 10,8 bis 12,2 Jungtiere<br />

im Mittel pro Paar und Jahr erzeugt und aufgezogen. Bei<br />

Fleischtauben erfolgt neben der Selektion auf Reproduktionsleistung<br />

eine Selektion auf Schlachtkörperwert und<br />

hier besonders die Merkmale Brustbreite, Fleischfülle,<br />

Wachstum, kurze und wenige Brustfedern und, wenn


möglich, eine Kennfarbigkeit des Genotyps und der Rasse.<br />

Der Selektionsentscheid erfolgt mit dem 28. Lebenstag.<br />

Zu diesem Zeitpunkt sollten in der Regel auch die<br />

jungen Tauben genutzt werden. Nach dem Ausfliegen und<br />

der eigenen Futterversorgung erfolgt erst einmal ein starker<br />

Körpermasseabbau. In Deutschland sind in der Regel<br />

Texanertauben, Tauben der Rasse Hubbel und mit den<br />

Titan, Mirthys und Mimas drei französische Genotypen im<br />

Einsatz.<br />

Haltung und Fütterung<br />

Elterntiere werden paarweise gehalten. Es hat sich empfohlen,<br />

die Schlagabteile mit 20 bis maximal 30 Paaren zu<br />

bestücken. Dabei wird ein Stallplatzbedarf von 0,5 bis 1 m²<br />

Grundfläche je Paar erforderlich. Bei einer zusätzlichen<br />

Voliere am Abteil kann der Bestand auf 3 bis 3,5 Paar je<br />

m² Fläche erhöht werden. Die Haltung hat sich besonders<br />

auf Gitter- oder Drahtrosten bewehrt. Es muss jedoch genügend<br />

Einstreumaterial für den Nestbau vorhanden sein.<br />

Pro Zuchtpaar müssen zwei Nester oder eine Doppelnistzelle<br />

zur Verfügung gestellt werden. Trockene, warme und<br />

sonnige Schläge werden von den Tieren bevorzugt. Durch<br />

Lichtprogramme und zusätzliche Wärmequellen im Winter<br />

kann die Leistung der Paare erheblich verbessert werden.<br />

Bezüglich Ausrüstung, so auch Tränken und Tröge, wurde<br />

von den Fleischtaubenerzeugern sehr viel Pionierarbeit<br />

geleistet. Aber auch handelsübliche Stülptränken oder<br />

Automatiktränken aus der Wirtschaftsgeflügelproduktion<br />

können Verwendung finden. In der Fütterung stellen die<br />

Tauben eine Besonderheit dar. Bei den Jungtieren handelt<br />

es sich um Nestflüchter. Sie werden in den ersten fünf<br />

bis sechs Tagen ausschließlich, und bis zum 10. Lebenstag<br />

durch die Elterntiere mit Kropfmilch, einem Sekret der<br />

Kropfschleimhaut, versorgt. Ab 5. Tag beginnt die zusätzliche<br />

Fütterung mit Getreide oder Fertigfutter. Sie erhalten<br />

somit das gleiche Futter wie die Alttiere. Bis zum Ausfliegen<br />

mit dem 28. bis 30. Tag sind sie auf die Elterntiere angewiesen.<br />

Die Fütterung kann über eine Cafeteria-Fütterung<br />

mit Einsatz von Weizen, Erbsen, <strong>Mai</strong>s und Broilermastfutter<br />

sowie Mineralstoffen (Damme 2002) zur freien Verfügung<br />

und Auswahl durch die Tauben gestaltet werden. Aber auch<br />

pelletierte Fertigfutter mit 18 % bis 20 % Rohprotein und<br />

12 MJ/kg Energie haben sich bewährt. Der Futterverbrauch<br />

pro Paar und Jahr bewegt sich zwischen 53 kg und 60 kg<br />

und pro aufgezogenes Jungtier um die 15 kg (Übersicht<br />

1). Die Mischungsempfehlung bei eine 2-Phasen-Fütterung<br />

von Fleischtauben für die Wintermonate Dezember<br />

Alternative Fleischproduktion<br />

Übersicht 1: Parameter zur Haltung von Fleischtauben<br />

bis April und <strong>Mai</strong> bis November sind nach Damme 2004<br />

in der Tabelle 1.(fehlt leider) zusammengestellt. Entsprechend<br />

Außentemperatur und Reproduktionsleistungen<br />

schwankt der Bedarf an Energie und eiweißreichen Futtermitteln<br />

und deren Aufnahme.<br />

Produktion und Produktqualität<br />

In der Übersicht 2 (fehlt leider) sind die wesentlichen Produktionsziele<br />

mit der Nutzung der jungen Tauben zur Mast<br />

bzw. Schlachtung mit etwa dem 28. Lebenstag oder dem<br />

Verkauf von Zuchttieren beschrieben. Auch bei diesem<br />

Sondergeflügel sind Nischen beschrieben. Bei der geringen<br />

Reproduktionsleistung sind zwar Eier für die Gastronomie<br />

eigentlich zu schade, bei entsprechendem Preis jedoch<br />

denkbar. Unbefruchtete Eier können natürlich ausgeblasen<br />

zu Ostern Verwendung finden und auch die Verwertung<br />

der nach etwa fünf Jahren ausscheidenden Alttauben<br />

ist als Kasslertäubchen hervorragend zu gestalten<br />

Schlachttäubchen als besondere Delikatesse haben eine<br />

lange Geschichte. Der besondere Wert wird häufig gelobt.<br />

Exakte Untersuchungsergebnisse zur Produktqualität<br />

liegen aber kaum vor. Untersuchungsergebnisse zur<br />

Produktion und Produktqualität von fünf verschiedenen<br />

Fleischtaubenrassen bzw. Genotypen sind in Tabelle 2.<br />

zusammengeführt. Alle fünf Genotypen wurden bei einheitlichem<br />

Alter mit dem 28. Lebenstag geschlachtet. Die<br />

Texanertauben sind für Zucht und Reproduktion günstig,<br />

da kennfarbig, und erreichten ein Mastenendgewicht<br />

von 557 Gramm. Des Weiteren wurden die Hubbel mit<br />

547 Gramm und die französischen Genotypen Titan mit<br />

592 Gramm, Mirthys mit 579 Gramm und Mimas mit 499<br />

Gramm geschlachtet. Bezüglich der Schlachtkörperzusammensetzung<br />

weisen die Rassen relativ keine großen<br />

Unterschiede aus, absolut gesehen sind sie natürlich von<br />

den Schlachtkörpergewichten abhängig. So ist ein Keulenanteil<br />

in der Regel zwischen 13 % und 14,7% und ein<br />

Brustanteil von 30,8 % bis 31,8 % zu verzeichnen.<br />

In der Fleischfarbe ist Taubenfleisch relativ dunkel. Der<br />

Grillverlust der jungen Tiere bewegt sich zwischen 21,7%<br />

und 29,6 %. Junge Täubchen als Nesthocker, von ihren<br />

Eltern gut versorgt, haben ein Eiweißgehalt im Fleisch von<br />

rund 21 % und bei dieser Aufzucht einen Fettgehalt von<br />

3,2 % bis 3,7 %. Dieser könnte mit verantwortlich sein,<br />

dass die Sensorik, sprich Saftigkeit, Zartheit, Aroma und<br />

Geschmack hervorragend ausfällt und das Produkt als Delikatesse<br />

zu bezeichnen ist.<br />

Elterntiere Haltung paarweise (1:1); 20 – 30 Paar pro Abteil, Schlag oder Voliere<br />

Einstreu Haltung auf Gitter- oder Drahtrosten optimal; Einstreu für Nestmaterial erforderlich<br />

Nester pro Zuchtpaar 2 Nester oder 1 Doppelnistzelle erforderlich<br />

Temperatur trockene, warme und sonnige Schläge sind vorteilhaft<br />

Licht ein Lichtprogramm von 12 – 14 Stunden im Winter sowie Wärmequellen haben sich bewährt<br />

Tränken Stülptränken; Automatiktränken (in Frankreich auch Nippeltränken)<br />

Futterbehälter Tröge, die Futterverlust vorbeugen; auch Automaten<br />

Stallplatz pro Paar 0,5 – 1 m² Grundfläche; bei zusätzlicher Voliere 3,5 Paare je m² Fläche<br />

Fütterung Besonderheit: in den ersten 5 – 6 Tagen ausschließlich, und bis zum 10. Lebenstag erfolgt die Fütte<br />

rung der Jungtiere durch die Kropfmilch, einem Sekret der Kropfschleimhaut der Elterntiere,<br />

ab 5. Tag beginnend erhalten die Jungtauben das gleiche Futter wie die Alttiere,<br />

sie sind Nesthocker und auf die Eltern bis zum Ausfliegen (28.bis30. Lebenstag) angewiesen<br />

Futtermittel Es kann eine Kaffeeterria-Fütterung gestaltet und Weizen, Erbsen, <strong>Mai</strong>s und Broilermastfutter zur<br />

Verfügung gestellt werden,<br />

aber auch pelletiertes Fertigfutter mit 18 - 20 % RP und 12 MJ/kg hat sich bewährt<br />

Futterverbrauch Futterverbrauch pro Paar und Jahr 53 – 60 kg; pro aufgezogenes Jungtier 15 kg<br />

<strong>23</strong>


24 Sport im <strong>Köllitsch</strong>land<br />

Voltigiergruppe Adelwitz<br />

Turnier in Graditz 2003<br />

von groß nach klein: Claudia Bartosch, Kristin Janz, Yvonne Kühne,<br />

Johanna Krüger, Alexander Brauer, Marika Schmutzer, Lisa Eberlein,<br />

Markus Schladitz, Paul Müller, Isabell Winzer, Hendrik und Natalie Burghardt<br />

Die Voltigiergruppe des RV „Rittergut Adelwitz e.V." wird<br />

beim IV. Traditionstreffen etwa 16 Uhr auftreten. Sie schließen<br />

die kurze Eröffnung mit dem Start der Brieftauben zugunsten<br />

der Kinderkrebshilfe ab.<br />

"Lipsiade" in Leipzig<br />

Thematische Vorführung zu<br />

"Sieben Zwerge und Indianer"<br />

Hendrik Burghardt,<br />

Pferd Rasputin,<br />

Hund Skibby<br />

Turnier 2005, Abtnaundorf,<br />

v.l.: Ines Burghardt, Claudia Bartosch, Jenny Stodolka,<br />

Jessica Schulte, Katharina Nicht, Tanja Grabein, Saskia<br />

Stodolka, Olivia Zeißig<br />

Die Voltigiergruppe<br />

des RV „Rittergut Adelwitz e.V."<br />

Bericht von Ines Burghardt (84/87)<br />

Ich selbst habe während der Lehre in Packisch reiten gelernt,<br />

bin erfolgreich im Dressurreiten und habe nie selbst<br />

voltigiert. Alles begann, als Kirsten Rodler unseren RV "Rittergut<br />

Adelwitz e.V." verließ und damit die Voltigiergruppe<br />

ohne Trainer dastand.<br />

Irgendjemand musste ja weiter machen und so hatte ich<br />

eine neue Aufgabe, von der ich zu dieser Zeit nicht viel Ahnung<br />

hatte. Glücklicherweise bekam ich bald Hilfe. Durch<br />

Zufall hatte es Claudia Bartosch in unsere Gegend verschlagen.<br />

Sie selbst hat aktiv voltigiert bis zur Teilnahme an den<br />

DDR-Meisterschaften und suchte nun in ihrer Disziplin ein<br />

neues Betätigungsfeld.<br />

In kürzester Zeit bauten wir eine Voltigiergruppe auf, mit<br />

der wir in den umliegenden Orten bei Dorffesten und ähnlichen<br />

Anlässen mit unseren Schauauftritten das Publikum<br />

begeisterten.<br />

Ich machte dann 2002 meinen Trainer-C Voltigieren, mit<br />

dem Ziel an Turnieren teilzunehmen.<br />

Die nächste Saison ging es los und wir waren stolz auf unsere<br />

ersten Platzierungen, wo<br />

wir als Neueinsteiger gleich<br />

unter den ersten fünf landeten<br />

(von 18 Gruppen).<br />

Voltigierturniere haben eine<br />

ganz besondere Athmosphäre.<br />

Es ist eine ausgezeichnete<br />

Stimmung, immer viele Zuschauer,<br />

die für gehörigen Ap-<br />

Jenny und Saskia Stodolka


plaus sorgen, und man hilft sich untereinander wenn nötig.<br />

Der krönende Abschluss ist dann die Siegerehrung, wo jeder<br />

ein kleines Präsent bekommt, auch das Pferd wird nicht<br />

vergessen.<br />

Wir bestreiten im Jahr zwei Turniere und mehrere Auftritte<br />

in der Umgebung. An erster Stelle sollen die Kinder Spaß<br />

haben.<br />

Was ist Voltigieren?<br />

Bei dieser Sportart turnen Kinder (ab fünf bis sechs Jahre)<br />

und Jugendliche auf dem galoppierenden Pferd. Die Klei-<br />

nen fangen selbstverständlich<br />

erst im Schritt mit kleinen<br />

Übungen an, bis sich ihr<br />

Gleichgewicht und Vertrauen<br />

gefestigt hat. Das Voltigieren<br />

stellt auch eine optimale Vorbereitung<br />

für das Reiten dar.<br />

Die Fortgeschrittenen können<br />

ihre akrobatischen Fähigkei-<br />

Alexander Brauer<br />

und<br />

Hendrik<br />

Burghardt<br />

"Pferde mit Musik" Graditz:<br />

Claudia und Hendrik auf Rasputin<br />

Sport im <strong>Köllitsch</strong>land<br />

ten bei Wettkämpfen unter Beweis stellen. Qualifizierte<br />

Trainer stehen hier mit Rat und Tat zur Seite, ohne einen<br />

Erfolgsdruck auszuüben. Das Voltigieren übt nicht nur den<br />

Körper in Beweglichkeit und Gleichgewichtssinn, sondern<br />

stellt auch einen gewissen „erzieherischen“ Aspekt dar.<br />

Kinder und Jugendliche unterschiedlichsten Alters müssen<br />

zusammenarbeiten, sich verständigen, sich aufeinander<br />

verlassen können und ihre Aufgaben gewissenhaft erledigen.<br />

Denn spätestens der Turniersport kann nicht ohne<br />

Teamgeist und Verantwortungsgefühl gegenüber der Gruppe<br />

und dem Pferd bestehen.<br />

links und rechts:<br />

Natalie Burghardt,<br />

gehalten von Claudia Bartosch<br />

25


26 Verein aktiv<br />

Clemens Ulbricht (73/76, siehe S. 12/13) malte uns spontan diese Vignette<br />

zum Thema Wintersport.<br />

Führten die bisherigen fünf Winterausfahrten des Vereins<br />

in das Bundesland Salzburg, so hieß <strong>2008</strong> das Reiseziel<br />

erstmalig Tirol. Zell am Ziller bot uns Ende März bis Anfang<br />

April nicht nur preiswerte Unterkunft am Ende der<br />

Skisaison, sondern immer noch eine beachtliche Auswahl<br />

an Pisten und Loipen. Kein Wunder, viele Gebieten liegen<br />

zwischen 1500 und 3500 m hoch!<br />

Während im Zillertal bereits Mandelröschen, Magnolie<br />

und Pfirsich blühten, gab sich die Bergwelt am Hintertuxer<br />

Gletscher oder rechts und links der Gerlos-Hochalpenstraße<br />

noch ausgesprochen eisheilig und schneeköniglich.<br />

Als Gruppe entwickelt sich viel zusätzlicher Spaß, den der<br />

Familien- oder Alleinreisende nicht finden kann.<br />

Deshalb immer wieder unser Aufruf: Schließt euch an,<br />

meldet euch! 2009 geht es wieder ins Zillertal!<br />

Zillerschiller<br />

Blick vom Achenpass in das Inntal Anfang April <strong>2008</strong>. Salzburg nach links, das Zillertal mündet breit von rechts ein.<br />

Geburtsanzeige nach Tiroler Art<br />

Zell am Ziller. Der rote Pfeil zeigt unsere Unterkunft, den Böleiterhof.<br />

Peter Jarosch lichtet die Krimmler Wasserfälle ab<br />

"Der Turm" - ein Stimmungskracher!


Schihaserl Martina<br />

Schihaserl Susi<br />

Rollo, der Wikinger<br />

Der Glöckner - bewacht die Zufahrt<br />

zur Großglockner-Hochalpenstraße<br />

Schihaserl Ute<br />

(Beinahe) Über den Wolken<br />

Verein aktiv<br />

Psst, Schach! Im Bärental vor dem Großglockner<br />

Schihaserl Peter Schihaserl Petra<br />

Gülleverregnung im Paradies Mayrhofen i. Zillertal<br />

Hohe Tauern im April<br />

Täglich kämpften Frühling und Winter<br />

Unsere Mädel schweben über den Hintertuxer Gletscher<br />

27


28<br />

Poesie und Lyrik<br />

FrÜhlingsnachtrag<br />

Ein Akrostichon<br />

Gezwitscher im Vogelnest<br />

Erklingen der Vogelstimmen<br />

Zwitscher, zwitscher<br />

Wunderschön klingt jeder Ton<br />

Im Nest, ein Ei!<br />

Tiefgerührt, die Nachtigall singt<br />

Singen, springen, hört ihr es auch<br />

Charmant erklingen die Vogelstimmen<br />

Hört!, Wer singt denn da<br />

Endlich hört man es wieder<br />

Raus hinaus, ins Gezwitscher<br />

Arne Langbecker (10 J.), Ihlow<br />

Das vergessene Horn<br />

Tom ist ganz aufgeregt. Endlich sind Ferien und er fährt<br />

zu Großvater und Großmutter aufs Land. Auf dem alten<br />

Bauernhof gibt es so viele geheimnisvolle Ecken.<br />

Besonders der alte Dachboden hat es ihm angetan. Oft<br />

stöbert er dort oben herum. Manchmal kommt Großvater<br />

dazu und erzählt von früher. Viele spannende Stunden<br />

haben sie schon gemeinsam in der Bodenkammer verbracht.<br />

Diesmal hat Tom eine alte Holzkiste entdeckt. In der<br />

äußersten Ecke des Dachbodens ist sie versteckt. Zuerst<br />

fördert er eine zerschlissene Jägerjacke zu Tage, dann einen<br />

alten Jägerhut und Federn dazu. Plötzlich stößt er auf<br />

ein fest verschnürtes Paket. Ungeduldig fetzt er es auf<br />

und geht zum Licht. Ein altes rostiges Ding blinkt ihn an.<br />

Tom befreit es von unzähligen Spinnweben. Eine gewaltige<br />

Staubwolke wirbelt ihm ins Gesicht. Erstmal muss er<br />

mächtig niesen. Dann stürmt er ganz aufgeregt zu Großvater<br />

in den Garten. „Schau mal, was ich auf dem Boden<br />

gefunden habe," ruft er voller Begeisterung. „Ach, ja, das<br />

alte Horn," murmelt Großvater so vor sich hin. „Meinem<br />

Urgroßvater Paul hat es gehört, er spielte es oft zur Jagd.<br />

Als ich so alt war wie du, nahm er mich manchmal mit,“<br />

erzählt er und plötzlich erhellt sich sein Gesicht. „Seit er<br />

gestorben ist vor vielen Jahren, liegt es auf dem Boden<br />

herum. Ich hatte es ganz vergessen.“ Dann setzt er das<br />

Horn an und spielt für Tom ein kleines Stück. Jetzt strahlt<br />

Tom über das ganze Gesicht. „Bitte Großvater, darf ich<br />

das Horn behalten,“ fragt Tom ganz bestimmt. „Meinetwegen,“<br />

brummt Großvater so vor sich hin. „Zeigst du mir<br />

auch wie das Blasen geht?" sprudelt es weiter aus Tom.<br />

Hoffnungsvoll schauen Großvater zwei große Kinderaugen<br />

an. "Mal sehen," antwortet er unbestimmt.<br />

Jetzt huscht Tom zu Großmutter in die Küche. „Schau mal<br />

was ich entdeckt habe,“ ruft er voller Glück. „Oh je, da haben<br />

wir aber was zu tun," meint Großmutter verschmitzt.<br />

Aus einer alten Kiste holt sie Pinsel, Lappen und Elsterglanz<br />

und zeigte Tom, wie es geht. Eine ganze Stunde<br />

braucht er und dann glänzt sein altes Horn wie neu.<br />

Sofort flitzt er damit zu Großvater hin. Stolz zeigt er ihm<br />

das blitzende Horn. Wieder erhellt sich Großvaters Gesicht.<br />

„Komm mit," sagt er sehr bestimmt. Gemeinsam<br />

setzen sie sich auf die alte Gartenbank und dann ertönt<br />

Hornmusik. „Dieses Signal heißt „Aufbruch zur Jagd," erklärt<br />

Großvater seinem fasziniert lauschenden Enkelkind.<br />

Auch Großmutter gönnt sich eine Pause und hört mit.<br />

Jeden Ferientag üben die beiden nun zusammen. Am Ende<br />

der Ferien kann Tom sein erstes kleines Stück. Keinen Tag<br />

vergisst er zu üben.<br />

Das Hornblasen wird seine große Leidenschaft. Wann immer<br />

er bei Großvater zu Besuch ist, ertönt Jagdhornmusik.<br />

Manchmal gehen sie auch gemeinsam zur Jagd.<br />

Auf Großvaters Tisch steht jetzt ein gerahmtes Bild mit<br />

dem Jagdhornbläser Tom. Stolz zeigt er es jedem, der ihn<br />

besucht und manchmal erzählt er die Geschichte vom vergessenen<br />

Horn.<br />

Ines Langbecker (Pfaffe, 84/87, geschrieben 03/07)


Gewitter<br />

Mond<br />

Du heller, runder, voller<br />

verlässlicher Freund,<br />

geduldiger Zuhörer,<br />

einsamer Schweiger.<br />

Nur Du<br />

sahst diesen Kuss,<br />

diese weiche Umarmung.<br />

Sei so gut<br />

schick dem Liebsten einen Traum<br />

geleit ihn zu mir.<br />

Dicke Wolken verdunkeln den Tag<br />

Grelle Blitze erhellen gespenstisch<br />

Lauter krachender Donner<br />

Fenster erschüttern<br />

Ich zucke zusammen<br />

Prasselnder Regenguß<br />

Zuviel auf einmal<br />

Naturgewalten nicht bändbar<br />

Nur voraussagbar eventuell<br />

Danach die Luft gereinigt<br />

Dampf steigt auf<br />

Kindheitsbilder werden wach<br />

Mit Gummistiefeln durch die Pfützen<br />

So ein Spaß<br />

Der Autor der Verse "Du", "Gewitter" und "Mond"<br />

wollte anonym bleiben.<br />

Das gestehen wir jedem Einsender ohne Argwohn zu.<br />

Die Redaktion wird das Geheimnis wahren.<br />

Lyrikseite<br />

Du?<br />

Ein fast vergessener Name<br />

Ich kannte mal einen<br />

Der sah so aus wie Du<br />

Er war charmant, liebenswert<br />

Aufmerksam, kulturvoll<br />

Feinfühlig und unendlich zärtlich<br />

Leise tiefe Gedichte<br />

Gemeinsamkeiten, Träume, Ziele<br />

Durch die Brille der Liebe gesehen<br />

Du jedoch – trägst eine Fassade<br />

Was ist noch wahr, was schon nicht<br />

Zu laut, zuviel Alkohol<br />

Immer auf der Jagd, nie genug<br />

Nur leere Versprechen<br />

Die Brille der Liebe zerbrach<br />

Das Gedicht "Du?" löste scharfe Diskussionen aus.<br />

Manche sahen genau sich beschrieben oder argwöhnten,<br />

andere konkrete Personen seien gemeint. Gedichte<br />

schöpfen häufig aus der Realität, hier wären<br />

Übereinstimmungen purer Zufall, so der Autor.<br />

29


30<br />

Heute war Feuerwassertag, äh Feuerwanzentag. Das muss<br />

berichtet werden, denn in Schildau passiert sonst nix. Eine<br />

Stadt, die mitten im Nirgendwo liegt und auf deren Straßen<br />

man einem Radfahrer Platz machen muss, weil dieser<br />

genauso gedacht hatte, er hätte die Straße für sich allein.<br />

Um eine Kollision zu vermeiden, nahm ich schnell meine<br />

vier Räder in die Hand und sprang zur Seite.<br />

Doch eigentlich<br />

beginnt unser Tag<br />

am Morgen, als<br />

Willi kam. Denn<br />

vorher fing unser<br />

Tag nicht an, da<br />

wir den Abend zuvor<br />

gefeiert hatten<br />

und daher etwas<br />

morgenmuffelig<br />

waren. Doch mit<br />

Willi kam auch die<br />

Sonne und damit<br />

der Wandereifer.<br />

Ich kann zwar von<br />

mir nicht wirklich<br />

behaupten, dass<br />

ich Eifer hatte,<br />

geschweige denn<br />

Wandereifer, aber<br />

nun gut.<br />

Ich gähnte Wil-<br />

li einen Gruß zu und begab mich daran, meinen Milchpott<br />

leer zu machen, ohne mich dabei vom Hund Lago<br />

angestubst zu bekleckern. Im selben<br />

Zeitraum versuchte uns Willi, unsere<br />

Wandertour begreiflich zu machen.<br />

Wir verstanden nur Schildau bzw.<br />

nichts bis wir den Stadtplan richtig<br />

rum drehten. Tagesplan war, rote<br />

Punkte in Schildau zu finden.<br />

Gesagt, getan, losgefahrn.<br />

Die Sonne im Gepäck fuhren wir los<br />

nach Schildau. Dort hofften wir die<br />

Schildbürger beobachten zu können,<br />

wie sie Sonne in Säcken in das Rathaus<br />

ohne Fenster brachten oder es<br />

verschoben mit einer Landstreicherjacke<br />

als Anhaltepunkt.<br />

Es ist geschichtlich nicht ganz bewiesen,<br />

in welchem Ort die echten Schildbürger<br />

lebten, ob es sich um Schildau<br />

oder Schilda, welches in der Nähe<br />

liegt, handelt. Wir setzten auf unser<br />

sonniges Glück und hatten Schildau<br />

als Stadt unserer Träume gewählt.<br />

Kurz zur Geschichte: Sie lässt sich an vier Wörtern festmachen:<br />

Klugheit - Aussterben - Dummheit - Bevölkerungszuwachs.<br />

Vor vielen Jahren, noch vor den Sagen über die Schildbürger,<br />

waren diese für ihre Klugheit weithin bekannt. Sogar<br />

so weit, dass sie über das Land hinweg Ratgeber von den<br />

großen Herrschaften waren.<br />

Das ging so weit, dass sie in Schildau als vom Aussterben<br />

bedroht galten. Da die klugen Schildbürger schnell<br />

erkannt haben, wohin ihr Ruf der Klugheit sie führen würde,<br />

berieten sie, wie sie aus dieser Misere wieder kamen<br />

und beschlossen, sich dumm zu stellen. Fortan nahmen<br />

die Schildbürger jedes Sprichwort wörtlich. Und wie sie<br />

vorher für ihre Klugheit berühmt waren, wurden sie für<br />

<strong>Köllitsch</strong>kinder<br />

Feuerwanzenhochzeit in Schildau<br />

Claudia Band am Sinnbild des Rathausbaus zu Schildau<br />

Willy und die Mühlstein-Nummer zu Schilde<br />

ihre Dummheit bekannt.<br />

Da sie nun als Ratgeber nicht mehr zu gebrauchen waren,<br />

erholte sich die Minderzahl der übrig gebliebenen Schildbürger<br />

und es gab einen erneuten Schildbürger-Bevölkerungszuwachs.<br />

Mit dieser Geschichte im Hinterkopf stiegen wir auf dem<br />

Marktplatz aus, neben dem Rathaus, das seit der letzten<br />

Sanierung nun doch Fenster hatte. Dann ging es ans Punkte-Suchen:<br />

vorbei am Fluss, wo jemand einen Mühlstein<br />

geklaut hatte, zur Kirchmauer, auf der eine Kuh am Halsstrick<br />

hochgezogen das Gras auf der Krone wegmampfen sollte.<br />

Zum Glück für die Kühe wurde dann der Rasenmäher er-<br />

Mutter Heike am Ende der Wanderung, dem Schildbürgerbrunnen neben dem Museum<br />

funden, sonst gäbe es in Schildau keine Kuhmilch mehr.<br />

Aus Richtung des Feldes, auf dessen Acker die Schildbürger<br />

vom richtigen Verjagen der Vögel lernten,<br />

kamen wir in der Gartenstraße in eine Feuerwanzenhochzeit.<br />

Glücklicherweise fuhr an diesem Wie-Immer-Sonntag<br />

kein Auto, denn so konnten die<br />

Paare auf dem schwarzen vom Sonnenlicht<br />

durchfluteten Asphalt tanzen. Manch eine<br />

Schönheit hakte sich gleich bei zwei Männern<br />

unter. Nun ja, es geht den Tierchen wie den<br />

Leuten.<br />

Am Marktplatz wieder angekommen, fuhren<br />

wir zu einem Steinbruch im Wald. Dort sprang<br />

Lago mehrmals ins kühle Nass, wovon auch<br />

alle anderen etwas hatten, da sich Lago jedes<br />

Mal mit freudiger Erwartung und Stock im Maul<br />

vor einen hinstellte und schüttelte. So setzten<br />

wir unsere Wanderung zu den Hügelgräbern<br />

der Heide triefend fort. Nach der Sammlung<br />

irgendwelcher komischer Pilze war auch dieser<br />

schöne Tag zu Ende und wir lernten:<br />

"Wer sich dumm stellt, kann auch klug sein."<br />

Cl Geisterfahrer<br />

Steckbrief:<br />

Claudia Band (19 J.), Tochter von Heike Band (78/81), Marienberg.<br />

Durch progressiven Muskelschwund nur komplett<br />

mit vier Rädern, studiert Informatik und lebt mit persönlicher<br />

Assistenz selbstbestimmt in einer Studentenbude in<br />

Dresden.<br />

Auf der Keniareise 2006 war sie erstmals dabei, um ihren<br />

Patenonkel Holger Marbach zu besuchen. Die Kraft der<br />

Gruppe hat es möglich gemacht. Seitdem ist sie, wenn<br />

es irgendwie fahrbar ist und genügend starke Arme dabei<br />

sind, gern mit Mama bei Wanderungen dabei.<br />

Und wie wir sehen, eignet sie sich durch große Klappe<br />

und ein bisschen Talent ja prima als "Rasender Reporter".<br />

Kontakt: cl_geisterfahrer@yahoo.de


Aus der Gästeliste des Traditionstreffens<br />

Wir kommen zum IV. Traditionstreffen!<br />

Walter Münnich, (63/66) "Carla" Wendt (82/85)<br />

Marianne Crull<br />

und Karin Köhler (60/63)<br />

Katrin Dubiel (82/85)<br />

Frank Pomplun (86/89)<br />

lieferte eBay-Ware nach <strong>Köllitsch</strong><br />

Reinhard Stamm<br />

(67/80)<br />

Andrea Seifert<br />

und Volkmar Schurig<br />

(77/80)<br />

Eine Wikingerabordnung<br />

unter Rollos<br />

Führung<br />

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Dethlef Ballenthin und Lothar Beier<br />

(beide 1974/77 b)<br />

Mathelehrer Reinhard Stamm,<br />

Sportelevin Angela Au (75/78)<br />

Ball Druschs Bilder<br />

um 1975<br />

Der "Doornlehrer" wev., (40 kg früher)<br />

Hinten v.l.: Ulli Blank, Max Schleider, Helge Fabel, Steffen Strehle,<br />

Mädchen, vorn: Bärbel Georgi, Elli Fank (alle 1974/77)<br />

Mtthias Enick, Mitte-links<br />

Fahrlehrerlegende Otto Eimecke und<br />

Kräuterspezi Dethlef Ballenthin<br />

Packischer GST-Flintenweiber mit Anführer<br />

Clemens Ulbricht (hinten rechts),<br />

davor: Hansi Krahl<br />

Michael Pfeiffer und Bernd "Atze" Richter,<br />

geborene Milchtrinker<br />

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