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Von der Arbeitsvorbereitung zur Fertigungsplanung der Baustelle

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242 <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsvorbereitung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong> auf <strong>der</strong> <strong>Baustelle</strong><br />

nen, die einer maximalen Wirtschaftlichkeit<br />

im Wege stehen.“ (Drees 1990, S. 1)<br />

Begründet durch die große Anzahl <strong>der</strong> Angebote<br />

einerseits und die relativ geringe<br />

Trefferquote an<strong>der</strong>erseits, entstehen jedem<br />

Bauunternehmen hohe Akquisitionskosten.<br />

Dies führt dazu, dass Bauunternehmen versuchen<br />

die Kosten zu reduzieren, indem die<br />

Tiefe <strong>der</strong> <strong>Arbeitsvorbereitung</strong> in <strong>der</strong> Kalkulationsphase<br />

reduziert wird.<br />

Ebenso führen die oftmals zu kurzen Angebotsbearbeitungsfristen<br />

zwischen <strong>der</strong> Investitionsentscheidung<br />

und <strong>der</strong> Vergabe dazu,<br />

dass die Bauunternehmen nicht ausreichend<br />

die Möglichkeit haben, sich mit<br />

dem Projekt in erfor<strong>der</strong>licher Tiefe auseinan<strong>der</strong><br />

zu setzen. In <strong>der</strong> <strong>Arbeitsvorbereitung</strong><br />

vor <strong>der</strong> Auftragsvergabe werden deshalb viele<br />

Parameter überschlägig bemessen o<strong>der</strong><br />

einfach geschätzt. Als Grundlage dieser<br />

Schätzungen dient dabei vor allem die eigene<br />

Erfahrung <strong>der</strong> Ingenieure. Es findet also<br />

eine Übertragung <strong>der</strong> bekannten Sachverhalte<br />

und die Annahme <strong>der</strong>en Gültigkeit für die<br />

Zukunft statt.<br />

Die zweite Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Arbeitsvorbereitung</strong><br />

betrifft den angemessenen Umfang<br />

<strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> zu erbringenden Bauleistung.<br />

Vor allem die <strong>Baustelle</strong>neinrichtung,<br />

die Logistik und die Zusammenarbeit<br />

mit den Nachunternehmern leiden darunter.<br />

So werden beispielsweise bei <strong>Baustelle</strong>n mit<br />

großem Platzangebot die Lage und die verschiedenen<br />

ablaufbedingten Phasen <strong>der</strong> Lager-,<br />

Produktions- und Bewegungsflächen<br />

oft vernachlässigt. Es wird nur überschlägig<br />

sichergestellt, dass die Flächen in ausreichen<strong>der</strong><br />

Menge <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Die<br />

dynamische Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Flächen in <strong>der</strong><br />

Art und Zugänglichkeit werden kaum berücksichtigt.<br />

Auch wird <strong>der</strong> Bedarf <strong>der</strong><br />

Nachunternehmer bei <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> <strong>Baustelle</strong>nleitgeräte<br />

häufig vernachlässigt, und<br />

dies insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Angebotsbearbeitung.<br />

Sind die Bedürfnisse des Nachunternehmers<br />

jedoch im Angebot nicht berücksichtigt,<br />

wird er im Auftragsfall häufig nicht<br />

wirtschaftlich produzieren können.<br />

24.1.5 Ergebnisqualität <strong>der</strong> <strong>Arbeitsvorbereitung</strong><br />

Die <strong>Arbeitsvorbereitung</strong>, die das <strong>Baustelle</strong>ngeschehen<br />

weitestgehend dominiert, hat in<br />

ihrer heutigen Form <strong>zur</strong> Folge, dass es zu<br />

Störungen kommen kann. Dies hat ein hartes<br />

nachträgliches Gegensteuern auf den Projekten<br />

<strong>zur</strong> Folge.<br />

Logistische Probleme entstehen häufig,<br />

wenn die Nachunternehmer nicht rechtzeitig<br />

in die Planung <strong>der</strong> <strong>Baustelle</strong>nlogistik einbezogen<br />

werden. Ebenso führen fehlende Abstimmungen<br />

mit den Lieferanten zu Verzögerungen<br />

bei <strong>der</strong> Lieferung, zu Fehlern beim<br />

Abladen und <strong>der</strong> Lagerung. Die dynamische<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Baustelle</strong>n wird nur selten<br />

in Phasenplänen dargestellt. Somit werden<br />

die Lagerflächen eher zufällig und auf <strong>der</strong><br />

Basis entsprechen<strong>der</strong> Erfahrung zugewiesen.<br />

Ebenso verhält es sich mit den ggf. verän<strong>der</strong>lichen<br />

Standorten von Geräten. Auch hier<br />

wird oftmals auf Erfahrungswerte <strong>zur</strong>ückgegriffen.<br />

Vor allem bei den <strong>Baustelle</strong>n mit größeren<br />

Ausmaßen o<strong>der</strong> knappem Platzangebot<br />

kann es dazu führen, dass überproportional<br />

viel Zeit für die Suche nach Material verschwendet<br />

wird. Bei dem folgenden zusätzlichen<br />

und eigentlich unnötigen Transport<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>Baustelle</strong> werden Transportmittel<br />

belegt, die infolgedessen für die produktiven<br />

Arbeiten nicht <strong>zur</strong> Verfügung stehen.<br />

Hinzu kommt das oftmals nicht sachgerechte<br />

Lagern <strong>der</strong> für den Ausbau benötigten<br />

Materialien. Dieses führt zu direkten Verlusten<br />

durch Beschädigung o<strong>der</strong> Diebstahl.<br />

Am Anfang <strong>der</strong> <strong>Baustelle</strong> kann <strong>der</strong> Eindruck<br />

entstehen, dass es sich bei den vielen<br />

kleinen logistischen Verzögerungen um Einarbeitungseffekte<br />

handelt. Dabei geht es<br />

eher um einen Kampf mit <strong>der</strong> Planlosigkeit.<br />

Wird dies zu spät erkannt und hat dieser<br />

Kampf bereits begonnen, sind die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Maßnahmen entsprechend teuer o<strong>der</strong><br />

bei entsprechendem Projektfortschritt nicht<br />

mehr realisierbar (vgl. Abbildung 4).<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ungen bei einer Generalunternehmervergabe<br />

verhalten sich ähn-

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