18.11.2014 Aufrufe

Von der Arbeitsvorbereitung zur Fertigungsplanung der Baustelle

Von der Arbeitsvorbereitung zur Fertigungsplanung der Baustelle

Von der Arbeitsvorbereitung zur Fertigungsplanung der Baustelle

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

240 <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsvorbereitung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong> auf <strong>der</strong> <strong>Baustelle</strong><br />

keine Rücksicht auf die technischen Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> beteiligten Unternehmen, den<br />

Stand <strong>der</strong> Bautechnik in <strong>der</strong> Umsetzung und<br />

die aktuelle Situation auf dem Lieferantenmarkt<br />

genommen.<br />

Die Aufgabe, die Erkenntnisse über die<br />

Kosten des Bauwerks, die Herstellungsdauer,<br />

die Ausschreibungen und Vergaben bei<br />

Generalunternehmer-Leistungen und die optimalen<br />

Bauverfahren zu gewinnen, steht im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>der</strong> Ausführung<br />

an. Sie wird in <strong>der</strong> Baubranche mit dem Begriff<br />

„<strong>Arbeitsvorbereitung</strong>“ umschrieben.<br />

Durch die <strong>Arbeitsvorbereitung</strong> wird die Voraussetzung<br />

geschaffen, dass<br />

Arbeitskräfte, Betriebsmittel, Baustoffe,<br />

Nachunternehmer<br />

<strong>zur</strong> richtigen Zeit, in <strong>der</strong> notwendigen<br />

Menge und am richtigen Ort<br />

<strong>zur</strong> Verfügung stehen (vgl. Drees 1990,<br />

S. I/2).<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Arbeitsvorbereitung</strong> beinhalten<br />

eine Zusammenfassung <strong>der</strong> Überlegungen<br />

zu den Produktionsverfahren, die<br />

Planung <strong>der</strong> <strong>Baustelle</strong>neinrichtung, die Terminplanung<br />

und sind us. Voraussetzung für<br />

die Kalkulation.<br />

Bei dem Umfang und den Aufgaben <strong>der</strong><br />

<strong>Arbeitsvorbereitung</strong> eines Bauunternehmens<br />

gibt es Unterschiede in Abhängigkeit davon,<br />

welche Vergabeart <strong>der</strong> Auftraggeber anstrebt.<br />

Hier sind die Generalunternehmervergabe<br />

und die gewerkeweise Vergabe, wie sie<br />

z. B. von <strong>der</strong> öffentlichen Hand praktiziert<br />

wird, zu unterscheiden.<br />

Die Unterschiede für die <strong>Arbeitsvorbereitung</strong><br />

beziehen sich bei <strong>der</strong> Generalunternehmervergabe<br />

v. a. auf die „fremden“ Gewerke,<br />

die nicht vom Generalunternehmer selbst<br />

ausgeführt werden, son<strong>der</strong>n an die Nachunternehmer<br />

ausgeschrieben und vergeben<br />

werden. Hierbei ist insbeson<strong>der</strong>e auf eine<br />

präzise Definition <strong>der</strong> Schnittstellen - die<br />

Abgrenzung <strong>der</strong> zu erbringenden Leistung zu<br />

und zwischen den Nachunternehmern - zu<br />

achten.<br />

Ein weiterer Unterschied <strong>der</strong> beiden Vergabearten<br />

besteht in <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Ausführungsplanung.<br />

Diese wird bei einer Generalunternehmervergabe<br />

im Regelfall vom<br />

GU erbracht und ist Bestandteil des Bauauftrages.<br />

Die Erstellung <strong>der</strong> Ausführungsplanung<br />

ist aber nicht die Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Arbeitsvorbereitung</strong>.<br />

24.1.3 Anfor<strong>der</strong>ungen an die <strong>Arbeitsvorbereitung</strong><br />

Im Bauwesen, wie auch in an<strong>der</strong>en Industriezweigen<br />

stellt ein reibungsloser und wirtschaftlich<br />

optimaler Produktionsablauf hohe<br />

Ansprüche an die vorausgehende Produktionsplanung.<br />

Auch bei einem geplanten Ablauf<br />

treten ungeplante Ereignisse auf, die die<br />

wirtschaftliche Bauausführung stark beeinträchtigen<br />

können.<br />

Bei einem geplanten Arbeitsablauf lassen<br />

sich aber leichter die Auswirkungen<br />

übersehen und wirksame Gegenmaßnahmen<br />

treffen, als bei einem ungeplanten<br />

(vgl. Drees 1990, S. 1).<br />

Es geht nicht nur um die Planung <strong>der</strong> Termine<br />

und <strong>der</strong> Abfolge <strong>der</strong> Ereignisse. Auch die<br />

Liefer- und Lagerlogistik und die Auslastung<br />

<strong>der</strong> internen und externen Ressourcen müssen<br />

geplant und optimiert werden (vgl. Abbildung<br />

2).<br />

Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e bei Projekten mit<br />

beengten Platzverhältnissen. Da es sich bei<br />

Bauprojekten um Unikate handelt und <strong>der</strong><br />

Bauprozess ständig fortschreitet, müssen die<br />

verschieden Bauphasen in <strong>der</strong> <strong>Arbeitsvorbereitung</strong><br />

geplant werden. Hierbei müssen die<br />

ständig wechselnden Lagerflächen ebenso<br />

berücksichtigt werden, wie die Verän<strong>der</strong>ungen<br />

einzelner Flächen um diese mit den Hebezeugen<br />

zu bedienen.<br />

Bei GU- Aufträgen müssen in <strong>der</strong> <strong>Arbeitsvorbereitung</strong><br />

die Vorrausetzungen für<br />

die Vergabe <strong>der</strong> einzelnen Gewerke an die<br />

Nachunternehmer geschaffen werden. Hierzu<br />

sind die Leistungen präzise (positionsweise<br />

o<strong>der</strong> pauschal) zu beschreiben und die<br />

Schnittstellen zu an<strong>der</strong>en Gewerken zu definieren.<br />

Dieser Festlegung kommt in Bezug<br />

auf die reibungslose und wirtschaftliche<br />

Abwicklung große Bedeutung zu.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!