HYDRAULIK UND HYDROMECHANIK Übungsteil - Department ...
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<strong>HYDRAULIK</strong> <strong>UND</strong> <strong>HYDROMECHANIK</strong> – ÜBUNGSTEIL<br />
hernd drucklos. Wenn man weiters unterstellt, dass in allen Punkten der Vertikalen gleiche Energiehöhe<br />
vorliegt und die Lageenergie jedenfalls von unten nach oben zunimmt, muss die kinetische<br />
Energie bzw. die Geschwindigkeit von unten nach oben abnehmen, und zwar genau parabolisch mit<br />
dem Scheitel auf der Höhe der Energielinie. Oberwasserseitig nimmt das Abstichmaß von der Energielinie<br />
zur Gerinnesohle bei der Anströmung des Wehres ab (bei oberwasserseitiger senkrechter<br />
Wehrwand praktisch nahezu diskontinuierlich); die zur Verfügung stehende Energiehöhe wird also<br />
kleiner und der Strömungszustand muss energetisch günstiger werden, woraus bei angenommenen<br />
strömendem Abfluss folgt, dass die Abflusstiefe kleiner und gemäß der Kontinuität die Geschwindigkeitshöhe<br />
größer werden muss, d. h. der Wasserspiegel senkt sich bei der Anströmung des Wehres<br />
auf ein bestimmtes Maß ab und erreicht über der Krone den Wert n ·h, wobei n vorderhand nicht<br />
bekannt ist.<br />
CHADWICK und MORFETT [1993] treffen deshalb die nicht nur Ihrer Meinung nach drastische<br />
Annahme, dass keine Absenkung erfolgt und gelangen damit für eine ideale Flüssigkeit zu folgender<br />
Beziehung<br />
3 3<br />
⎡ 2 2 2 ⎤<br />
2<br />
2<br />
o<br />
o<br />
ideal<br />
2<br />
⎢⎛ v ⎞ ⎛v<br />
⎞<br />
Q = ⋅B⋅ g ⋅ + −<br />
⎥<br />
⎜h<br />
⎟ ⎜ ⎟ ,<br />
3 ⎢ 2 2 ⎥<br />
⎢<br />
⎝ g ⎠ ⎝ g ⎠<br />
⎣<br />
⎥⎦<br />
[Q ideal ] = m 3·s −1 modellhafter Abfluss einer idealen Flüssigkeit<br />
[B] = m Länge der Wehrkrone (Breite des Abflusses über dem Wehr)<br />
[h] = m Überfallhöhe; Höhe des unbeeinflussten Oberwasserspiegels über dem Wehrscheitel;<br />
ist etwa im Horizontalabstand 3h—4h vor der Wehrkrone zu messen<br />
[v o ] = m·s −1 Zulaufgeschwindigkeit; Fließgeschwindigkeit im unbeeinflussten Oberwasser<br />
woraus unter Vernachlässigung der oberwasserseitigen Zuströmgeschwindigkeit v o die Beziehung<br />
Q ideal = 2 3 ·B · 2 ·g ·h 3/2 (8-9)<br />
wird. Diese Größe kann als größter denkbarer Wert für Q bei gegebener Überfallhöhe h angesehen<br />
werden.<br />
BOLLRICH und PREISZLER [1992] gehen von denselben Ansätzen aus, betrachten aber eine Absenkung<br />
als gegeben und erhalten<br />
3 3<br />
⎡ 2 2 2 ⎤<br />
2<br />
2<br />
o<br />
o<br />
2<br />
⎢⎛ v ⎞ ⎛ v ⎞<br />
Q = ⋅B⋅ g ⋅ + − (1 − ) ⋅ +<br />
⎥<br />
⎜h ⎟ ⎜ n h ⎟ ,<br />
3 ⎢ 2 2 ⎥<br />
⎢<br />
⎝ g ⎠ ⎝ g ⎠<br />
⎣<br />
⎥⎦<br />
2<br />
Q = ⋅<br />
3<br />
⋅ ⋅ ⋅<br />
⎢⎣<br />
− − 2 . (8-10)<br />
[h 0 ] = m (vertikale) Abflusstiefe über dem Wehrscheitel<br />
[n] = dim.los Verhältniswert; Verhältnis zwischen der Absenkung über dem Wehrscheitel als<br />
Differenz zwischen der oberwasserseitigen Abflusstiefe h und der Abflusstiefe<br />
über dem Wehrscheitel und der oberwasserseitigen Abflusstiefe:<br />
n = (h − h 0 ) / h<br />
Umgekehrt ergibt sich die Abflusstiefe über dem Wehrscheitel aus<br />
h 0 = (1 − n) ·h<br />
3<br />
bzw. B 2g<br />
h<br />
⎡<br />
1 ( 1 n) ⎤<br />
⎥⎦<br />
Aus dieser Gleichung folgt nicht, wie stark sich der Wasserspiegel absenkt, aus ihr lässt sich nur<br />
ableiten, dass sich ein gegebener Abfluss Q sowohl bei kleinem h und größerem n als auch umgekehrt<br />
abführen lässt. Auch die Überlegung, dass sich aus der minimalen Energiehöhe, die zur Abfuhr<br />
von Q über das Wehr erforderlich ist, ein Maß für die Absenkung ergibt, hilft nicht weiter,<br />
denn die Energiehöhe ist praktisch ident mit der Überfallhöhe h, und die ist natürlich im Minimum,<br />
wenn n im Maximum und damit 1 ist – dieser Fall ist jedoch (siehe oben) physikalisch unmöglich.<br />
Anhang – Überfallbeiwert bei freien Überfällen und bei breitkronigen Wehren S. 92<br />
3<br />
2