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HYDRAULIK UND HYDROMECHANIK Übungsteil - Department ...

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<strong>HYDRAULIK</strong> <strong>UND</strong> <strong>HYDROMECHANIK</strong> – ÜBUNGSTEIL<br />

6.4 Stationärer, leicht ungleichförmiger Abfluss – Stau- und Senkungslinien<br />

In der Natur herrscht stets ungleichförmiger Abfluss vor (Profiländerungen). Als leicht ungleichförmig<br />

kann der Abfluss unter anderem dann bezeichnet werden, wenn die Modellannahmen für die<br />

Berechnung der Grenztiefe noch gültig sind und keine Wechselsprünge auftreten. Die bei Wasserbauwerken<br />

auftretenden Querschnittsänderungen bedingen oft einen stark ungleichförmigen Abfluss,<br />

sodass die hydraulischen Verhältnisse an solchen Bauwerken selbst nicht Gegenstand dieses<br />

Kapitels, sondern erst des nächsten sind. Hingegen ist der Wasserspiegelverlauf ober- bzw. unterhalb<br />

der Einbauten zumeist nur schwach ungleichförmig und daher mit den in diesem Kapitel vorgestellten<br />

Methoden zu berechnen.<br />

Unterschieden wird zwischen ungleichförmig verzögertem (Staulinie) und ungleichförmig beschleunigtem<br />

(Senkungslinie) Abfluss. Für die Berechnung ist es wichtig, welcher Fließzustand<br />

vorliegt. Besondere Bedeutung für die variable Abflusstiefe kommt zwei Bezugsgrößen zu, der<br />

Normalabflusstiefe h n und der Abflusstiefe an der Knickstelle h 0 . Die Normalabflusstiefe entspricht<br />

der Abflusstiefe, die dasselbe Gerinne beim selben Volumenstrom Q unter gleichförmigem Abfluss<br />

aufweisen würde. Die beiden Werte h n und h 0 bilden den Anfangs- und Endpunkt (oder umgekehrt)<br />

der Stau- oder Senkungslinie. Bei strömendem Abfluss wird die Lage des Wasserspiegels entgegen<br />

der Fließrichtung, bei schießendem Abfluss in Fließrichtung berechnet. Theoretisch reicht der Stau<br />

bzw. die Absenkung bis ins Unendliche; praktisch beginnt oder beendet man die Stau- oder Senkungsberechnung<br />

dort, wo der Wasserstand bei der Staulinie nur mehr um 1 % größer, bei der Senkungslinie<br />

nur mehr um 0,5 % kleiner als der Wasserstand für gleichförmigen stationären Abfluss<br />

ist:<br />

h = 1,01·h n oder h − h n<br />

h<br />

= 0,01 bzw. h = 0,995·h n oder h n − h<br />

n h<br />

= 0,005.<br />

n<br />

Die für die Stau- oder Senkungslinienberechnung zur Verfügung stehenden Methoden können in<br />

zwei Gruppen eingeteilt werden:<br />

Methoden der direkten Integration<br />

●<br />

●<br />

Rechteckquerschnitte nach RÜHLMANN<br />

Parabelquerschnitte nach TOLKMITT<br />

Die entsprechenden Funktionswerte können aus Tabellen entnommen werden.<br />

Die Methoden nach RÜHLMANN und TOLKMITT eignen sich vor allem für die Berechnung der<br />

Stau- und Senkungslinien in künstlichen Gerinnen.<br />

Indirekte abschnittsweise Berechnung (Standard-Step-Verfahren)<br />

– besonders bei ungleichförmigen Profilen<br />

– die Berechnung erfolgt durch ein Iterationsverfahren in tabellarischer Form<br />

– ∆x wird fix angenommen<br />

– für die Wassertiefe wird vorerst ein Schätzwert angenommen, dessen Richtigkeit mit der letzten<br />

Spalte der tabellarischen Berechnung überprüft wird.<br />

Stationärer, leicht ungleichförmiger Abfluss – Stau- und Senkungslinien S. 73

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