HYDRAULIK UND HYDROMECHANIK Übungsteil - Department ...
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<strong>HYDRAULIK</strong> <strong>UND</strong> <strong>HYDROMECHANIK</strong> – ÜBUNGSTEIL<br />
5. KRÄFTE BEI STATIONÄREN STRÖMUNGSVORGÄNGEN<br />
Grundlage für die Berechnung der auftretenden Kräfte bei stationären Strömungsvorgängen dichtebeständiger<br />
Fluide ist der Impulssatz. Er kann anhand der Zeichnung im Vorlesungsskriptum<br />
[LOISKANDL] u. a. folgendermaßen hergeleitet werden [PRANDTL et al., 1990]:<br />
Bei stationärer Fadenströmung einer Flüssigkeit mit der Dichte ρ und dem Volumenstrom Q wird<br />
eine Kontrollmasse M zum Zeitpunkt t durch zwei Stellen (1) und (2) des Stromfadens und den zugehörigen<br />
Querschnittsflächen A 1 und A 2 abgegrenzt. Während der kleinen Zeitspanne dt bewegen<br />
sich alle Teilchen fort und M verschiebt sich in den Bereich zwischen den Stellen (1´) und (2´).<br />
Während sich also der Gesamtimpuls zum Zeitpunkt t aus den Teilchenimpulsen in den zwei Bereichen<br />
zwischen (1) und (1´) und zwischen (1´) und (2) zusammensetzte, befindet sich die Kontrollmasse<br />
und der zugehörige Impuls zum Zeitpunkt t + dt nun in den zwei Bereichen zwischen (1´) und<br />
(2) und zwischen (2) und (2´). Die Masse dm 1 , die im Bereich zwischen (1) und (1´) weggefallen<br />
und die Masse dm 2 , die im Bereich zwischen (2) und (2´) hinzugetreten ist, entspricht aus Kontinuitätsgründen<br />
derjenigen, die durch die Querschnittsflächen (1) bzw. (2) in der Zeit dt hindurchgetreten<br />
ist: dm 1 = dm 2 = dm = ρ ·Q·dt. Der Gesamtimpuls der Kontrollmasse betrug daher zum<br />
Zeitpunkt t ·dm ·v 1 = ρ ·Q ·dt ·v 1 plus dem Impuls der Masse im Bereich zwischen (1´) und (2), und er<br />
ist zum Zeitpunkt t + dt gleich dem Impuls der Masse im Bereich zwischen (1´) und (2) plus dm ·v 2<br />
= ρ ·Q ·dt ·v 2 . Die Impulsänderung, = Gesamtimpuls zum Zeitpunkt t + dt weniger Gesamtimpuls<br />
zum Zeitpunkt t, ist daher ρ ·Q ·dt ·v 2 − ρ ·Q ·dt ·v 1 = ρ ·Q ·(v 2 − v 1 ) ·dt. Die Änderung des Impulses der<br />
Kontrollmasse mit der Zeit , gleichbedeutend mit der hinzugeführten Kraft, entspricht daher<br />
ρ ·Q ·(v 2 − v 1 ) ·dt<br />
dt<br />
= ρ ·Q ·(v 2 − v 1 ).<br />
Um diese Impulsänderung (bezogen auf die Änderung der Zeit) zu bewirken, muss an die Kontrollmasse<br />
eine entsprechend große Summe an äußeren Kräften angreifen.<br />
Kurz gefasst: Die zeitliche Änderung des Impulses der Masse ist gleich der vektoriellen Summe der<br />
an ihr angreifenden äußeren Kräfte (einschließlich der inneren Körperkräfte):<br />
⋅ ⋅( 2 − 1)<br />
= ∑<br />
ρ Q v v R<br />
[ρ ·Q ·v] = kg·m·s −2 Impulsstrom<br />
[ΣR] = N Summe an gerichteten äußeren Kräften plus innere Körperkräfte (Gewichtskraft).<br />
Die äußeren Kräfte greifen auf sämtlichen Teilstücken der Berandung des<br />
Kontrollvolumens an:<br />
ΣR = F R + p 1 ·A 1 + p 2 ·A 2 + F G<br />
[F R ] = N (äußere) Reaktionskraft, die die gesamte Wand auf die Flüssigkeit ausübt<br />
[p i ·A i ] = N gerichtete äußere Druckkraft auf eine Querschnittsfläche i<br />
[F G ] = N Gewicht der im Kontrollvolumen eingeschlossenen Masse (innere Körperkraft)<br />
Für eine zweidimensional-vertikale Strömung erhält man demnach für die beiden Komponenten der<br />
Reaktionskraft der Wand F R (x-Achse horizontal, z-Achse vertikal nach oben)<br />
F R x = ρ ·Q ·(v 2 x − v 1 x ) − P 1 x − P 2 x<br />
und F R z = ρ ·Q ·(v 2 z − v 1 z ) − P 1 z − P 2 z − F G z .<br />
[F R i ] = N Komponente der Reaktionskraft der Wand auf das Strömungsmedium<br />
[v 2 i ] = m·s −1 Komponente der Fließgeschwindigkeit im Austrittsquerschnitt<br />
[v 1 i ] = m·s −1 Komponente der Fließgeschwindigkeit im Eintrittsquerschnitt<br />
Kräfte bei stationären Strömungsvorgängen S. 63