HYDRAULIK UND HYDROMECHANIK Übungsteil - Department ...
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<strong>HYDRAULIK</strong> <strong>UND</strong> <strong>HYDROMECHANIK</strong> – ÜBUNGSTEIL<br />
4.9 Pumpenbemessung<br />
4.9.1 Ermittlung des Bemessungspunktes<br />
Die notwendige (manometrische) Förderhöhe H, die eine vorzusehende Pumpe imstande sein muss<br />
zu erbringen um z. B. von einem Behälter oder Brunnen ins Leitungsnetz zu fördern, entspricht der<br />
Differenz der Gesamtenergiehöhe und setzt sich aus dem Höhenunterschied zwischen Einlaufniveau<br />
und der Höhe des ungünstigsten Punktes im Netz, der notwendigen Druck- und Geschwindigkeitshöhe<br />
in diesem Punkt und dem gesamten (saug- und druckseitigen) Höhenverlust zusammen. Die<br />
Geschwindigkeitshöhe beim Zulauf (Brunnen) kann zumeist vernachlässigt werden. Gemeinsam<br />
mit dem zu erbringenden Förderstrom Q ergibt das den Bemessungspunkt für die Pumpe. Der<br />
Bemessungspunkt ist gleichzeitig ein Punkt der Rohrkennlinie oder Anlagenkennlinie. Weitere<br />
Wertepaare für die Rohrkennlinie erhält man, wenn man für größere und kleinere Q-Werte die zugehörigen<br />
Energiehöhendifferenzen berechnet. Beim Startpunkt der Rohrkennlinie mit Q = 0 entspricht<br />
die Förderhöhe dem geodätischen Höhenunterschied (gegebenenfalls plus Druckhöhe am<br />
Auslauf). Jede Pumpe besitzt bei der Normdrehzahl eine bestimmte Kennlinie (Drosselkurve), die<br />
bei Kreiselpumpen vor allem vom Laufrad (insbesondere auch vom Laufraddurchmesser) abhängt.<br />
Von den zur Wahl stehenden Pumpen samt zugehöriger Laufräder ist nun jene auszuwählen, deren<br />
Kennlinie den Bemessungspunkt ausreichend abdeckt. Der tatsächliche Betriebspunkt der Pumpe ist<br />
nicht der Bemessungspunkt, sondern der Schnittpunkt der Pumpenkennlinie mit der Rohrkennlinie<br />
(sofern die Pumpe nicht drehzahlgeregelt wird).<br />
4.9.2 Leistungsbedarf<br />
Der theoretische Leistungsbedarf P theor oder die Nutzleistung der Pumpe ergibt sich aus<br />
P theor = ρ ·g ·Q ·H<br />
[P theor ] = kg·m 2·s −3 ≡ W theoretische Pumpenleistung<br />
[Q] = m 3·s −1 Förderstrom<br />
[ρ] = kg·m −3 Dichte des Fördermediums<br />
[H] = m (manometrische) Förderhöhe<br />
Der tatsächlich erforderliche Leistungsbedarf P erf oder die vom Antrieb her aufgenommene mechanische<br />
Leistung einer Pumpe ist auf Grund von Strömungsverlusten in der Pumpe größer als der<br />
theoretische Leistungsbedarf. Das Verhältnis aus theoretischer Leistung und erforderlicher Pumpenleistung<br />
ist der Pumpenwirkungsgrad η P :<br />
η P = P theor ρ ·g ·Q ·H<br />
P<br />
=<br />
erf P erf<br />
[P erf ] = W erforderlicher Leistungsbedarf<br />
[η P ] = dim.los Pumpenwirkungsgrad<br />
Der Pumpenwirkungsgrad ist im Allgemeinen weder konstant noch proportional zur Fördermenge.<br />
Es muss daher entweder der Pumpenwirkungsgrad oder der erforderliche Leistungsbedarf vom Hersteller<br />
als Kennlinie im Pumpendiagramm extra angegeben werden.<br />
Da auch der Antriebsmotor eine um den Kehrwert des Motorwirkungsgrades η M höhere Leistung<br />
aufnimmt als er an die Pumpe abgibt, beträgt die notwendige Antriebsleistung<br />
Pumpenbemessung S. 59