HYDRAULIK UND HYDROMECHANIK Übungsteil - Department ...
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<strong>HYDRAULIK</strong> <strong>UND</strong> <strong>HYDROMECHANIK</strong> – ÜBUNGSTEIL<br />
44.) Der 19,00 m lange Grundablass einer Talsperre soll so bemessen werden, dass bei<br />
einem Durchfluss von Q = 7,90 m 3 /s der Wasserspiegel nicht höher als 39,00 m über<br />
die Rohrachse des Grundablasses ansteigt. Bei der Berechnung ist der Einlaufverlust<br />
mit ζ E = 0,05 und der durch die Absperrorgane verursachte Energiehöhenverlust mit<br />
ζ S = 0,47 zu berücksichtigen. k b = 1,5 mm, ν = 1,31×10 −6 m 2 /s.<br />
4.7 Teilfüllung im Kreisprofil<br />
Nachdem sich bei Teilfüllung in einem geschlossenen Profil ein freier Wasserspiegel einstellt, wäre<br />
sie an und für sich als Strömung in einem offenen Gerinne zu betrachten. In der Abwassertechnik<br />
erfolgt der Abfluss mitunter im selben Rohr selten unter Druck bei Vollfüllung, manchmal nahezu<br />
drucklos unter Vollfüllung und sehr häufig unter Teilfüllung, sodass oft alle drei Situationen untersucht<br />
werden müssen. Für die Berechnung der Teilfüllung in geschlossenen Profilen (Kreisrohr,<br />
Eiprofil, Maulprofil usw.) wird daher üblicherweise die Rohrhydraulik zur Berechnung der Vollfüllung<br />
benutzt und von der Vollfüllung auf die Teilfüllung mittels Verhältniszahlen geschlossen.<br />
Im Gegensatz zur Vollfüllung ist die Rohrgeometrie bei Teilfüllung nicht bloß durch den Durchmesser<br />
d charakterisiert. Dementsprechend kann das hydraulische Verhalten in Bezug auf die Geometrie<br />
nicht mehr als alleinige Funktion des Durchmessers betrachtet werden. Wie sich später in der<br />
Gerinnehydraulik zeigen wird, ist der für das hydraulische Verhalten maßgebliche Geometrieparameter<br />
bei beliebigen Fließquerschnitten nicht der Durchmesser d, sondern der hydraulische Radius<br />
R. R ist definiert als Quotient der Fließquerschnittsfläche A und des benetzten Umfanges U:<br />
R = A/U.<br />
Da R V = d /4 ist, ist für die Teilfüllung (wie im Prinzip auch für<br />
nichtkreisförmige Querschnitte) in den Formeln d durch 4·R zu<br />
ersetzen. Nach dieser Modifikation sind sämtliche für die Vollfüllung<br />
geltenden Formeln (Reynolds-Zahl, quadratisches<br />
Widerstandsgesetz von Prandtl-Colebrook, Formeln für λ) auch<br />
für die Teilfüllung anwendbar. Die Invarianten bei Voll- und bei<br />
Teilfüllung sind der Rauigkeitsbeiwert k und das Reibungsgefälle<br />
I r , das bei Teilfüllung dem Sohlgefälle I S entspricht.<br />
Während bei der Vollfüllung 6 Grundfälle zu unterscheiden sind, treten bei der Teilfüllung praktisch<br />
nur zwei Probleme auf. Zumeist kennt man den Teilabfluss Q T und möchte wissen, welche<br />
Füllhöhe h sich hierfür ergibt. Im umgekehrten Fall kennt man h und hat Q T zu ermitteln. Diese<br />
beiden Fälle sowie sämtliche anderen bei der Teilfüllung auftretenden Strömungsprobleme werden<br />
dadurch gelöst, indem man Beziehungen zwischen dem hydraulischen Strömungsgeschehen bei<br />
Teilfüllung und dem bei Vollfüllung herstellt. Als Kern dieser Beziehungen hat sich die Näherungsannahme<br />
nach FRANKE und SCHMIDT (zitiert von LAUTRICH [1976])<br />
[λ V ] = dim.los Reibungsbeiwert bei Vollfüllung<br />
[λ T ] = dim.los Reibungsbeiwert bei Teilfüllung<br />
λ<br />
λ<br />
V<br />
T<br />
18<br />
⎛ RT<br />
⎞<br />
= ⎜ ⎟<br />
RV<br />
⎝<br />
⎠<br />
Beispiele zur Rohrhydraulik (Vollfüllung im Kreisprofil) S. 53