Fachtagung 2009 - Hospiz- und Palliativverband NRW eV
Fachtagung 2009 - Hospiz- und Palliativverband NRW eV
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<strong>Hospiz</strong>fachtag <strong>2009</strong> mit positiver Bilanz in guter Atmosphäre<br />
Die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege<br />
<strong>NRW</strong>, der <strong>Hospiz</strong>- <strong>und</strong> PalliativVerband <strong>NRW</strong> e.V. sowie die Alpha-Stellen ha-<br />
ben zum dritten Mal zu einer gemeinsamen <strong>Fachtagung</strong> eingeladen. Diese<br />
fand in Dortm<strong>und</strong> statt <strong>und</strong> trug den Titel: „Ist der <strong>Hospiz</strong>gedanke in der<br />
palliativen Arbeit angekommen?“<br />
Eine Einführung in den <strong>Hospiz</strong>fachtag<br />
gab Frau Hildegard Kuhlmann (Caritas-<br />
verband für die Diözese Münster e.V.).<br />
Dr.Julius Siebertz<br />
Es folgten Grußworte von Herrn Dr. Julius Siebertz<br />
(Leitender Ministerialrat am Ministerium für Arbeit,<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen)<br />
sowie von Herrn Wolfgang Altenbernd<br />
(Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der<br />
Spitzenverbände der Freien Wohlfahrts-<br />
pflege Nordrhein-Westfalen).<br />
Hildegard Kuhlmann<br />
Wolfgang Altenbernd
Deborah Hayden (rechts) mit der Dolmetscherin Dorothea Kötter<br />
Anschließend referierte<br />
Frau Deborah Hayden<br />
zum Thema „<strong>Hospiz</strong>ver-<br />
sorgung in Irland 130 Jahre<br />
später – die aktuellen<br />
Herausforderungen an die<br />
Palliativversorgung <strong>und</strong> ihre<br />
Entwicklung“. Sie stellte die<br />
vielfältigen Strukturen <strong>und</strong><br />
Entwicklungsschritte der<br />
<strong>Hospiz</strong>- <strong>und</strong> Palliativ-<br />
versorgung in Irland dar <strong>und</strong> nannte auch die anstehenden Herausforderun-<br />
gen. Für sie ist die Terminologie, ob ‚<strong>Hospiz</strong>’ oder ‚Palliativ’, nicht wichtig; es<br />
gehe vielmehr um die Qualität <strong>und</strong> die Art, wie Fürsorge <strong>und</strong> Pflege am Le-<br />
bensende gestaltet wird. Sie schloss mit den Worten Gabriel Byrnes: „In<br />
Würde zu sterben ist ein Recht, kein Privileg.“<br />
Vor über 400 Besuchern<br />
referierte Prof. Dr. Reimer Grone-<br />
meyer zum Thema „Erfolgs-<br />
geschichte der <strong>Hospiz</strong>bewegung<br />
in Deutschland – Fortsetzung<br />
folgt“. Dabei hinterfragte er<br />
provokativ, ob die Finanzierung<br />
dazu geführt hat, dass <strong>Hospiz</strong> dadurch zu einem Dienstleistungszweig <strong>und</strong><br />
die ehrenamtlich Mitarbeitenden zu kostengünstigen Putzhilfen oder Haus-<br />
meistern geworden sind. Im Zuge eines qualitätskontrollierten medizinisch-<br />
palliativen Komplexes würde das Sterben zu einem gesetzlich <strong>und</strong> finanziell<br />
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abgesicherten Sterbepaket. Sein Fazit für diese desolat anmutende Situation<br />
war, dass die <strong>Hospiz</strong>bewegung sich zwar hat blenden lassen von dieser Ent-<br />
wicklung, jetzt aber nicht zurück,<br />
sondern einen Schritt zu Seite gehen<br />
muss <strong>und</strong> die Chance hat, neu anzu-<br />
setzen.<br />
Klaus Aurnhammer<br />
Klaus Aurnhammer stellte kreativ das<br />
Thema „<strong>Hospiz</strong>arbeit <strong>und</strong> Palliativversor-<br />
gung – wie begegnen sich Idee <strong>und</strong><br />
Strukturen“ dar. Dazu begab er sich in<br />
die Rollen der Betroffenen <strong>und</strong> der Akteu-<br />
re <strong>und</strong> stellte einerseits dar, dass durch<br />
die einseitige Zuordnung der Begriffe die<br />
Gefahr besteht, dass „<strong>Hospiz</strong>“ <strong>und</strong><br />
„Palliativ“ Gegensätze werden, die<br />
miteinander um „das Richtige“ ringen.<br />
Dieser Zugang greife aber zu kurz, denn<br />
auch die <strong>Hospiz</strong>arbeit arbeitet in <strong>und</strong> mit<br />
Strukturen; auch die Palliativversorgung<br />
ist geleitet von einer Idee. Die eigentliche Frage müsse lauten: wie begeg-<br />
nen sich Idee <strong>und</strong> Struktur in der <strong>Hospiz</strong>arbeit <strong>und</strong> in der Palliativversor-<br />
gung?<br />
Reimer Gronemeyer<br />
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Das bis auf den letzten Platz besetzte Auditorium<br />
Musikalisch durch den Tag be-<br />
gleitet wurden die Teilneh-<br />
merinnen <strong>und</strong> Teilnehmer von<br />
dem Flöten- <strong>und</strong> Gitarrenduo<br />
Whistle & Strings (Frank<br />
Overschelp <strong>und</strong> Christian Henke).<br />
Whistle & Strings<br />
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Erich Lange vom <strong>Hospiz</strong>- <strong>und</strong><br />
PalliativVerband <strong>NRW</strong> e.V., der<br />
moderierend durch die Tagung<br />
führte, fasste zum Abschluss die<br />
Ergebnisse der Vorträge <strong>und</strong> der<br />
Diskussion zusammen <strong>und</strong> verab-<br />
schiedete die Gäste der Fachta-<br />
gung.<br />
Dorothea Kötter, Deborah Hayden, Dietrich Buettner, Gerlinde Dingerkus, Klaus Aurnhammer, Veronika Schönhofer-Nellessen (v.l.n.r.)<br />
In der Podiumsdiskussion am Nach-<br />
mittag zum Thema „Wie ist der Hos-<br />
pizgedanke in der palliativen Versor-<br />
gung angekommen?“ wurde mit den<br />
Referentinnen <strong>und</strong> Referenten unter<br />
Einbezug des Publikums kritisch dis-<br />
kutiert.<br />
Erich Lange<br />
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Das Vorbereitungsteam (von links<br />
nach rechts):<br />
Erich Lange (<strong>Hospiz</strong>- <strong>und</strong> PalliativVer-<br />
band <strong>NRW</strong> e.V.), Hildegard Kuhl-mann<br />
(Caritasverband für die Diözese Mün-<br />
ster e.V. ), Dietrich Buettner (Diakonie<br />
Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.), Su-<br />
sanne Bösel (DRK Landesverband<br />
Nordrhein e.V.), René Bernards (Der<br />
Paritätische, Landesverband <strong>NRW</strong> e.V.)., Gerlinde Dingerkus (ALPHA-Westfalen).<br />
Die Organisatoren ziehen eine positive Bilanz am Ende des Fachtages, der in überaus guter<br />
Atmosphäre verlief. Ihr Dank gilt allen Menschen <strong>und</strong> Organisationen, die zum Erfolg des<br />
Fachtags durch ihre Unterstützung beigetragen haben.<br />
Sie danken darüber hinaus den Institutionen, die durch ihre finanzielle Förderung<br />
die Umsetzung der <strong>Fachtagung</strong> in dieser Form möglich gemacht haben:<br />
- dem Ministerium für Arbeit, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
- der Bethe-Stiftung, Köln<br />
- der Bank für Kirche <strong>und</strong> Caritas, Paderborn<br />
- der DKM Darlehnskasse Münster eG<br />
- der Stiftung Gemeinsam Handeln, Wuppertal<br />
Judith de Laer, Petra Dorfschmidt, Mary Wottawa,<br />
Eva Lindfeld, Petra Brockhues (v.l.n.r.)<br />
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