DIE HITLER-UHREN - Watchtime.net

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18.11.2014 Aufrufe

Glashütte damals XXII vuren ändern sich von Jahr zu Jahr, außer eine Uhr wurde zu einem besonderen Anlass verschenkt, so dass eine originale „1934er-Uhr“ nicht die Textgravur einer „1935er-Uhr“ haben kann, nur 1936 und 1938 waren die eingravierten Texte identisch. Bis auf zwei Uhren, nämlich die Nummer 89 127 und 50 426, die von der Firma Emil Maurice in München beziehungsweise C. Filius in Berlin bestellt wurde, gingen alle Reichskanzlei-Bestellungen an Lünser, Berlin. Normalerweise handelt es sich bei den verschenkten Uhren um 1A,- 1B- oder um 1C-Werke, komplizierte Uhren sind eher selten. Wir kennen nur die Nummern 89 977, 89 980, 91 764 und 99 904 alles Minutenrepetitionen mit 1A-Werk. Weiterhin eine Minutenrepetition mit Chronograph, nämlich die Nr. 99 904 und zwei Viertelstundenrepetitionen mit der Nummer 99 906 und 99 923. In der Liste auf Seite 30 sind alle Uhren, die wir aus den Lange‘schen Verkaufsbüchern (an Lünser) kennen, noch mal aufgelistet. Wir raten allen Käufern und Besitzern von „Adolf-Hitler-Uhren“, sich die Gehäuse- und Werk-Nummern genau anzusehen und ein noch genaueres Augenmerk auf die Gravuren der Texte und der Unterschrift zu richten. Bei den Original-Uhren sind Handgravuren einer Hand erkennbar, die unten am Grund der gravierten Buchstaben scharf spitz zulaufen und nicht wie bei einer nachträglichen Lasergravur trogförmig mit winzigen Kügelchen am Grund gearbeitet sind. Die Forschungsunterlagen (Uhrenmuseum Glashütte) und spezialisierte Uhrmacher sind heute in der Lage, solch eine Uhr vor dem Kauf zu prüfen und jedem Sammler die Angst vor einer Fälschung zu nehmen. Hitler-Taschenuhr, DUF, Nr. 58595 Hitler-ALS-Ankerchronometer Nr. 18233 A. Lange & Söhne Nr. 18377 Dreiviertel-Platinenwerk, ø 45 mm, vergoldet, 19 Rubine, 5 davon in verschraubten Goldchâtons, 1 Diamantdeckstein, Glashütter Goldankerhemmung, große Kompensationsunruh mit Goldschrauben, ø 19,5 mm (Ankerchronometer), Stahl-Breguetspirale, Feinregulierung durch Patentdrücker. Emailleblatt römisch mit Stahlbirnenzeigern; Gangregister der Sternwarte Leipzig Gehäuse Nr. 18377 Form Bassine 18 Kt., 104 g Cuvettengravur: In aufrichtiger Dankbarkeit und Treue M.B. (Martin Bormann) Verkaufsrechung vom 18. November 1885 an W.G. Ehrlich Bremerhafen, zum Preis von 557 Goldmark Gehäusedekoration wurde im Dritten Reich ausgeführt. Nach Angabe von Hermann Historica, München, 23. Auktion vom 16./17. November 1990 wurde diese Uhr Hitler von seinem Reichsleiter Martin Bormann geschenkt. Abb. 3 a-c Hitler-Taschenuhr Nr. 81992 Deutsche Uhrenfabrikation, A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 58595, ø 43 mm, Viertelrepetition, Dreiviertel-Platinenwerk vergoldet, Glashütter Goldankerhemmung, Kompensationsunruh mit Breguetspirale, Schwanenhalsfeinregulierung. Geliefert an Jul. Sieg. Liegnitz für 656 Goldmark. Gehäuse-Nr. 58593, Form Lucia, Rotgold 0585, 74,1g. Gravur im Sprungdeckel innen: In herzlicher Freundschaft Weihnachten 1934, Sprungdeckel außen: A. Hitler. Gehäuse-Nr. 58593 geliefert an Felsing, Berlin, am 25.11.1909, sehr wahrscheinlich mit nummerngleichem Werk! Auf die um 2 Nummern unterschiedlichen Werk- und Gehäusezahlen gibt es in den Lange Werks- und Verkaufsbüchern keinen Hinweis! Weihnachtsgeschenk an Baldur von Schirach, 1934. Abb. 2 a-d A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 81992, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk, 41 mm, 16 Steine, Mittelstein in 3-fach verschraubten Goldchâtons gefasst, Glashütter Goldanker und Stahlankerrad, Kompensationsunruh mit Goldschrauben und Stahl-Breguetspirale, vergoldetes Zifferblatt, Stahllochzeiger mit langer Spitze. Gehäuse-Nr. 81992, Form Royal, 53 g Gold 0,585, Gravur im Sprungdeckel: „10 Mai 1940 A. Hitler“ Verkaufsrechung an die Fa. Lünser, Berlin, vom 12. Mai 1938. Einkaufspreis 542,80 Reichsmark. Geschenk an Dr. Kurt Diesing, 1940. Abb. 4 a, b 22 Klassik Uhren 6/2005 Klassik Uhren 6/2005 23

Glashütte damals XXII Hitler-Taschenuhr Nr. 87400 (87324) Hitler-Taschenuhr Nr. 87487 Abb. 5 a-c A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 87324, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk, ø 43 mm, 20 Steine, 5 davon in verschraubten Gold - châtons, Kompensationsunruh mit Goldschrauben und Stahl-Breguet- Spirale. Gehäuse Nr. 87400, Form Royal, 70g mit Gravur im Sprungdeckel: „Weihnachten 1936 A. Hitler“. Infolge eines Wasserschadens wurde das verrostete Werk Nr. 87400 durch das gleichwertige A. Lange & Söhne Werk Nr. 87324 ersetzt. Geliefert wurde diese Uhr an die Fa. Lünser in Berlin mit Verkaufsrechnung vom 30. Dezember 1936 für 760 Reichsmark. Verkaufspreis auf Werk-Nr. 87400: 760 Reichsmark. Abb. 7 a-c A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 87487, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk, ø 43 mm, 20 Rubine, 5 davon in verschraubten Goldchâtons, Goldanker mit spezieller Palettenform und Stahlankerrad mit besonderer Zahnform. Nickelstahl-Kompensationsunruh mit Goldschrauben und Stahl-Breguet-Spirale mit Innenkurve. Bei diesem Gang ist der Anker ohne die üblichen Begrenzungsstifte; Ruhe- und Ankerbegrenzung erfolgen durch die besondere Zahnform des Hem mungsrades und geänderte Palettenform des Ankers. Gehäuse-Nr. 87487, Form Royal ag. 0,750, 64,4g. Gravur: „Mit besten Weihnachts - wünschen 24.12.35 A. Hitler“. Geliefert wurde die Werk-Nr. 87487 am 11.11.1935 an die Firma Lünser, Berlin, zum Einkaufspreis von 691,20 Reichsmark. Auf die besondere Hemmung und die Nickelstahlunruh findet sich auf der Verkaufs- Rechnung kein Hinweis. Geschenk an Fritz Wiedemann, Adjudant von Adolf Hitler, 1936. Hitler-Taschenuhr Nr. 87436; Gehäuse-Nr. 93801 A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 87436, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk, ø 43 mm, 20 Steine, 5 davon in verschraubten Goldchâtons; Glashütter Goldanker- und Stahlankerrad, Kompensationsunruh mit Goldschrauben und Stahl-Breguet-Spirale. Gehäuse-Nr. 93901, Form Royal 54,8g, 0,585. Gravur im Sprungdeckel: „Hptm. Engel Weihnachten 1938 A. Hitler“. Die unterschiedlichen Nummern sind durch die Verkaufsrechnung vom 22. Juli 1938 an die Fa. Lünser, Berlin, belegt. Der Preis dieser Uhr war damals 643,80 Reichsmark-Einkaufspreis. Geschenk an Hptm. Engel, 1938. Hitler-Taschenuhr Nr. 89109 Abb. 8 a-b A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 89109, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk, ø 41 mm, 16 Steine, Mittelstein in 3-fach verschraubtem Goldfutter, Glashütter Goldankerund Stahlankerrad, Kompensationsunruh mit Goldschrauben und Stahl-Breguetspirale. Gehäuse Nr. 89109, Form Imperial, 0,585, 50,1 g. Gravur im Sprungdeckel: „Herzlichste Wünsche Weihnachten 1937 A. Hitler“. Verkauft wurde diese Uhr am 23. Dezember 1937 an die Fa. Lünser, Berlin, für 619 Reichsmark Verkaufspreis. Abb. 6 a-b 24 Klassik Uhren 6/2005 Klassik Uhren 6/2005 25

Glashütte damals XXII<br />

vuren ändern sich von Jahr zu Jahr,<br />

außer eine Uhr wurde zu einem besonderen<br />

Anlass verschenkt, so dass eine<br />

originale „1934er-Uhr“ nicht die Textgravur<br />

einer „1935er-Uhr“ haben<br />

kann, nur 1936 und 1938 waren die eingravierten<br />

Texte identisch. Bis auf zwei<br />

Uhren, nämlich die Nummer 89 127<br />

und 50 426, die von der Firma Emil<br />

Maurice in München beziehungsweise<br />

C. Filius in Berlin bestellt wurde, gingen<br />

alle Reichskanzlei-Bestellungen an<br />

Lünser, Berlin. Normalerweise handelt<br />

es sich bei den verschenkten Uhren um<br />

1A,- 1B- oder um 1C-Werke, komplizierte<br />

Uhren sind eher selten. Wir kennen<br />

nur die Nummern 89 977, 89 980,<br />

91 764 und 99 904 alles Minutenrepetitionen<br />

mit 1A-Werk. Weiterhin eine<br />

Minutenrepetition mit Chronograph,<br />

nämlich die Nr. 99 904 und zwei Viertelstundenrepetitionen<br />

mit der Nummer<br />

99 906 und 99 923. In der Liste auf<br />

Seite 30 sind alle Uhren, die wir aus<br />

den Lange‘schen Verkaufsbüchern (an<br />

Lünser) kennen, noch mal aufgelistet.<br />

Wir raten allen Käufern und Besitzern<br />

von „Adolf-Hitler-Uhren“, sich die<br />

Gehäuse- und Werk-Nummern genau<br />

anzusehen und ein noch genaueres<br />

Augenmerk auf die Gravuren der Texte<br />

und der Unterschrift zu richten. Bei<br />

den Original-Uhren sind Handgravuren<br />

einer Hand erkennbar, die unten<br />

am Grund der gravierten Buchstaben<br />

scharf spitz zulaufen und nicht wie bei<br />

einer nachträglichen Lasergravur trogförmig<br />

mit winzigen Kügelchen am<br />

Grund gearbeitet sind. Die Forschungsunterlagen<br />

(Uhrenmuseum<br />

Glashütte) und spezialisierte Uhrmacher<br />

sind heute in der Lage, solch eine<br />

Uhr vor dem Kauf zu prüfen und<br />

jedem Sammler die Angst vor einer<br />

Fälschung zu nehmen.<br />

Hitler-Taschenuhr, DUF, Nr. 58595<br />

Hitler-ALS-Ankerchronometer Nr. 18233<br />

A. Lange & Söhne Nr. 18377 Dreiviertel-Platinenwerk, ø 45 mm, vergoldet,<br />

19 Rubine, 5 davon in verschraubten Goldchâtons, 1 Diamantdeckstein, Glashütter<br />

Goldankerhemmung, große Kompensationsunruh mit Goldschrauben,<br />

ø 19,5 mm (Ankerchronometer), Stahl-Breguetspirale, Feinregulierung durch<br />

Patentdrücker. Emailleblatt römisch mit Stahlbirnenzeigern; Gangregister der<br />

Sternwarte Leipzig<br />

Gehäuse Nr. 18377 Form Bassine 18 Kt., 104 g Cuvettengravur: In aufrichtiger<br />

Dankbarkeit und Treue M.B. (Martin Bormann) Verkaufsrechung vom 18.<br />

November 1885 an W.G. Ehrlich Bremerhafen, zum Preis von 557 Goldmark<br />

Gehäusedekoration wurde im Dritten Reich ausgeführt.<br />

Nach Angabe von Hermann Historica, München, 23. Auktion vom 16./17.<br />

November 1990 wurde diese Uhr Hitler von seinem Reichsleiter Martin Bormann<br />

geschenkt.<br />

Abb. 3 a-c<br />

Hitler-Taschenuhr Nr. 81992<br />

Deutsche Uhrenfabrikation, A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 58595, ø 43 mm,<br />

Viertelrepetition, Dreiviertel-Platinenwerk vergoldet, Glashütter Goldankerhemmung,<br />

Kompensationsunruh mit Breguetspirale, Schwanenhalsfeinregulierung.<br />

Geliefert an Jul. Sieg. Liegnitz für 656 Goldmark.<br />

Gehäuse-Nr. 58593, Form Lucia, Rotgold 0585, 74,1g. Gravur im Sprungdeckel<br />

innen: In herzlicher Freundschaft Weihnachten 1934, Sprungdeckel außen: A.<br />

Hitler.<br />

Gehäuse-Nr. 58593 geliefert an Felsing, Berlin, am 25.11.1909, sehr wahrscheinlich<br />

mit nummerngleichem Werk! Auf die um 2 Nummern unterschiedlichen<br />

Werk- und Gehäusezahlen gibt es in den Lange Werks- und Verkaufsbüchern<br />

keinen Hinweis!<br />

Weihnachtsgeschenk an Baldur von Schirach, 1934.<br />

Abb. 2 a-d<br />

A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 81992, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />

41 mm, 16 Steine, Mittelstein in 3-fach<br />

verschraubten Goldchâtons gefasst, Glashütter Goldanker<br />

und Stahlankerrad, Kompensationsunruh mit Goldschrauben<br />

und Stahl-Breguetspirale, vergoldetes Zifferblatt,<br />

Stahllochzeiger mit langer Spitze.<br />

Gehäuse-Nr. 81992, Form Royal, 53 g Gold 0,585, Gravur<br />

im Sprungdeckel: „10 Mai 1940 A. Hitler“<br />

Verkaufsrechung an die Fa. Lünser, Berlin, vom 12. Mai<br />

1938. Einkaufspreis 542,80 Reichsmark.<br />

Geschenk an Dr. Kurt Diesing, 1940.<br />

Abb. 4 a, b<br />

22 Klassik Uhren 6/2005<br />

Klassik Uhren 6/2005 23

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