DIE HITLER-UHREN - Watchtime.net
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Glashütte damals XXII<br />
1. Versandbuch-Original vom 22.12.1938, das die Uhr Nr. 99923<br />
(Abb.17 a-d) aufführt<br />
1a. Hitler-Tourbillon DUS Nr. 27, siehe Seite 388 ff. in Kurt Herkner<br />
„Glashütte und seine Uhren “, Dormagen 1988, Fotoarchiv K. Herkner<br />
1b. Abbildung auf dem Vorsatz aus „Hitlers Liste – Ein Dokument persönlicher Beziehungen“ von Anton Joachimsthaler, München 2003 (Bundeswehrarchiv<br />
Freiburg)<br />
<strong>DIE</strong> <strong>HITLER</strong>-<strong>UHREN</strong><br />
Text: Waldemar Becker und Christian Pfeiffer-Belli<br />
Am 06. März 1934 besuchte<br />
Adolf Hitler die Frühjahrsmesse<br />
in Leipzig, um dort von<br />
Alfred Helwig auf der Sonderausstellung<br />
„Sachsens Fleiß“ eine silberne<br />
B-Uhr (Schul-Nummer 27) –siehe<br />
Herkner „Glashütte und seine Uhren “<br />
Seite 386 ff – überreicht zu bekommen.<br />
Alfred Helwig hat darüber im<br />
Saxonia-Heft Nr. 47 (Juni 1934) ausführlich<br />
berichtet.<br />
Dieser Text war für mich der<br />
Anlass, den A. Lange & Söhne- &<br />
Deutsche Uhrenfabrikation-Uhren<br />
(DUF), die Adolf Hitler verschenkte,<br />
nachzugehen. Wie es der Zufall will,<br />
kam mir eine Veröffentlichung von<br />
Anton Joachimsthaler „Hitlers Liste –<br />
ein Dokument persönlicher Beziehungen“,<br />
München 2003, in die Hände, in<br />
dem auf dem Vorsatz eine schreibmaschinengeschriebene<br />
Liste aus dem<br />
Bundeswehr-Archiv in Koblenz abgedruckt<br />
wurde (Bild 1) aus der ersichtlich<br />
ist, dass allein in den Jahren 1935<br />
und 1936 17 Taschenuhren und eine<br />
Porzellan-Uhr verschenkt wurden.<br />
Wer waren nun die Empfänger?<br />
1935: Herr Amann, Herr Brückner, Dr.<br />
O. Dietrich, Sepp Dietrich, Dr. Goebbels,<br />
Heinrich Himmler, Oberst Hossbach,<br />
von Puttkamer, Frl. Riefenstahl,<br />
Herr Schwarz, Herr Schaub. 1936: Frl.<br />
Braun, Dr. K. Brandt, Herr Bodenschatz,<br />
Prof. Gall, Dr. Haase, Herr<br />
Speer.<br />
Die Autoren wollen sich nicht dem<br />
Vorwurf der Verherrlichung des<br />
Nationalsozialismus aussetzen. Unser<br />
Wunsch liegt darin, die uns bekannten<br />
Uhren aufzulisten, die Signaturen zu<br />
vergleichen, die Werk-Nr. mit den<br />
Verkaufsbüchern abzugleichen und so<br />
zu versuchen, die authentischen<br />
Uhren von den Fälschungen, die es<br />
leider auch gibt, zu trennen.<br />
Das Ankerchronometer, Werk-Nr.<br />
18 233, Gehäuse-Nr. 18 377 (1885), ist<br />
die früheste Uhr, die mit Adolf Hitler<br />
in Verbindung gebracht werden kann,<br />
auch wenn es unklar ist, wie Martin<br />
Bormann in den Besitz dieser frühen<br />
Lange-Uhr kam, deren Gehäuse er<br />
dann wohl nach seinen Wünschen<br />
umbauen und gravieren ließ (Abb. 2<br />
a, b, c, d). Zuschlag DM 50.000.<br />
Die dokumentierten Geschenke<br />
begannen dann ab 1934, mit einer<br />
DUF, Werk-Nr. 58 595, Gehäuse-Nr.<br />
58 593, bei der es aber keine Hinweise<br />
in den Werkbüchern auf die unterschiedlichen<br />
zwei Nummern gibt.<br />
Geliefert wurde die Uhr damals an<br />
Felsing, Berlin, Zuschlag DM 36.000<br />
(Abb. 3 a, b, c). Gefolgt von Nummer<br />
81 992, als A. Lange & Söhne, geliefert<br />
an Lünser, Berlin 1938, verschenkt<br />
aber erst zwei Jahre später (Abb. 4a, b).<br />
Diese Uhr, die an den Chefmeteorologen,<br />
Dr. Kurt Diesing geliefert wurde,<br />
besitzt eine umfangreiche Dokumentation,<br />
die der jetzige Besitzer mit viel<br />
Mühe erarbeitet hat.<br />
Generell kann gesagt werden, dass<br />
die Uhren im Laufe eines Jahres an<br />
Lünser, Berlin, geliefert, zum Jahresende<br />
berech<strong>net</strong> und von der Reichskanzlei<br />
bezahlt wurden. Die Texte der Gra-<br />
20 Klassik Uhren 6/2005<br />
Klassik Uhren 6/2005 21
Glashütte damals XXII<br />
vuren ändern sich von Jahr zu Jahr,<br />
außer eine Uhr wurde zu einem besonderen<br />
Anlass verschenkt, so dass eine<br />
originale „1934er-Uhr“ nicht die Textgravur<br />
einer „1935er-Uhr“ haben<br />
kann, nur 1936 und 1938 waren die eingravierten<br />
Texte identisch. Bis auf zwei<br />
Uhren, nämlich die Nummer 89 127<br />
und 50 426, die von der Firma Emil<br />
Maurice in München beziehungsweise<br />
C. Filius in Berlin bestellt wurde, gingen<br />
alle Reichskanzlei-Bestellungen an<br />
Lünser, Berlin. Normalerweise handelt<br />
es sich bei den verschenkten Uhren um<br />
1A,- 1B- oder um 1C-Werke, komplizierte<br />
Uhren sind eher selten. Wir kennen<br />
nur die Nummern 89 977, 89 980,<br />
91 764 und 99 904 alles Minutenrepetitionen<br />
mit 1A-Werk. Weiterhin eine<br />
Minutenrepetition mit Chronograph,<br />
nämlich die Nr. 99 904 und zwei Viertelstundenrepetitionen<br />
mit der Nummer<br />
99 906 und 99 923. In der Liste auf<br />
Seite 30 sind alle Uhren, die wir aus<br />
den Lange‘schen Verkaufsbüchern (an<br />
Lünser) kennen, noch mal aufgelistet.<br />
Wir raten allen Käufern und Besitzern<br />
von „Adolf-Hitler-Uhren“, sich die<br />
Gehäuse- und Werk-Nummern genau<br />
anzusehen und ein noch genaueres<br />
Augenmerk auf die Gravuren der Texte<br />
und der Unterschrift zu richten. Bei<br />
den Original-Uhren sind Handgravuren<br />
einer Hand erkennbar, die unten<br />
am Grund der gravierten Buchstaben<br />
scharf spitz zulaufen und nicht wie bei<br />
einer nachträglichen Lasergravur trogförmig<br />
mit winzigen Kügelchen am<br />
Grund gearbeitet sind. Die Forschungsunterlagen<br />
(Uhrenmuseum<br />
Glashütte) und spezialisierte Uhrmacher<br />
sind heute in der Lage, solch eine<br />
Uhr vor dem Kauf zu prüfen und<br />
jedem Sammler die Angst vor einer<br />
Fälschung zu nehmen.<br />
Hitler-Taschenuhr, DUF, Nr. 58595<br />
Hitler-ALS-Ankerchronometer Nr. 18233<br />
A. Lange & Söhne Nr. 18377 Dreiviertel-Platinenwerk, ø 45 mm, vergoldet,<br />
19 Rubine, 5 davon in verschraubten Goldchâtons, 1 Diamantdeckstein, Glashütter<br />
Goldankerhemmung, große Kompensationsunruh mit Goldschrauben,<br />
ø 19,5 mm (Ankerchronometer), Stahl-Breguetspirale, Feinregulierung durch<br />
Patentdrücker. Emailleblatt römisch mit Stahlbirnenzeigern; Gangregister der<br />
Sternwarte Leipzig<br />
Gehäuse Nr. 18377 Form Bassine 18 Kt., 104 g Cuvettengravur: In aufrichtiger<br />
Dankbarkeit und Treue M.B. (Martin Bormann) Verkaufsrechung vom 18.<br />
November 1885 an W.G. Ehrlich Bremerhafen, zum Preis von 557 Goldmark<br />
Gehäusedekoration wurde im Dritten Reich ausgeführt.<br />
Nach Angabe von Hermann Historica, München, 23. Auktion vom 16./17.<br />
November 1990 wurde diese Uhr Hitler von seinem Reichsleiter Martin Bormann<br />
geschenkt.<br />
Abb. 3 a-c<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 81992<br />
Deutsche Uhrenfabrikation, A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 58595, ø 43 mm,<br />
Viertelrepetition, Dreiviertel-Platinenwerk vergoldet, Glashütter Goldankerhemmung,<br />
Kompensationsunruh mit Breguetspirale, Schwanenhalsfeinregulierung.<br />
Geliefert an Jul. Sieg. Liegnitz für 656 Goldmark.<br />
Gehäuse-Nr. 58593, Form Lucia, Rotgold 0585, 74,1g. Gravur im Sprungdeckel<br />
innen: In herzlicher Freundschaft Weihnachten 1934, Sprungdeckel außen: A.<br />
Hitler.<br />
Gehäuse-Nr. 58593 geliefert an Felsing, Berlin, am 25.11.1909, sehr wahrscheinlich<br />
mit nummerngleichem Werk! Auf die um 2 Nummern unterschiedlichen<br />
Werk- und Gehäusezahlen gibt es in den Lange Werks- und Verkaufsbüchern<br />
keinen Hinweis!<br />
Weihnachtsgeschenk an Baldur von Schirach, 1934.<br />
Abb. 2 a-d<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 81992, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
41 mm, 16 Steine, Mittelstein in 3-fach<br />
verschraubten Goldchâtons gefasst, Glashütter Goldanker<br />
und Stahlankerrad, Kompensationsunruh mit Goldschrauben<br />
und Stahl-Breguetspirale, vergoldetes Zifferblatt,<br />
Stahllochzeiger mit langer Spitze.<br />
Gehäuse-Nr. 81992, Form Royal, 53 g Gold 0,585, Gravur<br />
im Sprungdeckel: „10 Mai 1940 A. Hitler“<br />
Verkaufsrechung an die Fa. Lünser, Berlin, vom 12. Mai<br />
1938. Einkaufspreis 542,80 Reichsmark.<br />
Geschenk an Dr. Kurt Diesing, 1940.<br />
Abb. 4 a, b<br />
22 Klassik Uhren 6/2005<br />
Klassik Uhren 6/2005 23
Glashütte damals XXII<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 87400 (87324)<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 87487<br />
Abb. 5 a-c<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr.<br />
87324, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 43 mm, 20 Steine, 5<br />
davon in verschraubten Gold -<br />
châtons, Kompensationsunruh mit<br />
Goldschrauben und Stahl-Breguet-<br />
Spirale.<br />
Gehäuse Nr. 87400, Form Royal,<br />
70g mit Gravur im Sprungdeckel:<br />
„Weihnachten 1936 A. Hitler“.<br />
Infolge eines Wasserschadens wurde<br />
das verrostete Werk Nr. 87400<br />
durch das gleichwertige A. Lange &<br />
Söhne Werk Nr. 87324 ersetzt.<br />
Geliefert wurde diese Uhr an die Fa.<br />
Lünser in Berlin mit Verkaufsrechnung<br />
vom 30. Dezember 1936 für<br />
760 Reichsmark. Verkaufspreis auf<br />
Werk-Nr. 87400: 760 Reichsmark.<br />
Abb. 7 a-c<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 87487, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 43 mm, 20 Rubine, 5 davon in verschraubten<br />
Goldchâtons, Goldanker mit spezieller Palettenform und Stahlankerrad<br />
mit besonderer Zahnform. Nickelstahl-Kompensationsunruh<br />
mit Goldschrauben und Stahl-Breguet-Spirale mit Innenkurve.<br />
Bei diesem Gang ist der Anker ohne die üblichen Begrenzungsstifte;<br />
Ruhe- und Ankerbegrenzung erfolgen durch die besondere<br />
Zahnform des Hem mungsrades und geänderte Palettenform des<br />
Ankers. Gehäuse-Nr. 87487, Form Royal ag. 0,750, 64,4g. Gravur:<br />
„Mit besten Weihnachts -<br />
wünschen 24.12.35 A. Hitler“.<br />
Geliefert wurde die Werk-Nr.<br />
87487 am 11.11.1935 an die<br />
Firma Lünser, Berlin, zum Einkaufspreis<br />
von 691,20 Reichsmark.<br />
Auf die besondere Hemmung<br />
und die Nickelstahlunruh<br />
findet sich auf der Verkaufs-<br />
Rechnung kein Hinweis.<br />
Geschenk an Fritz Wiedemann, Adjudant von Adolf Hitler, 1936.<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 87436; Gehäuse-Nr. 93801<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 87436, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 43 mm, 20 Steine, 5 davon in verschraubten<br />
Goldchâtons; Glashütter Goldanker- und Stahlankerrad, Kompensationsunruh<br />
mit Goldschrauben und Stahl-Breguet-Spirale.<br />
Gehäuse-Nr. 93901, Form Royal 54,8g, 0,585. Gravur im Sprungdeckel:<br />
„Hptm. Engel Weihnachten 1938 A. Hitler“.<br />
Die unterschiedlichen Nummern sind durch die Verkaufsrechnung<br />
vom 22. Juli 1938 an die Fa. Lünser, Berlin, belegt. Der Preis<br />
dieser Uhr war damals 643,80 Reichsmark-Einkaufspreis.<br />
Geschenk an Hptm. Engel, 1938.<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 89109<br />
Abb. 8 a-b<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 89109, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 41 mm, 16 Steine, Mittelstein in<br />
3-fach verschraubtem Goldfutter, Glashütter Goldankerund<br />
Stahlankerrad, Kompensationsunruh mit Goldschrauben<br />
und Stahl-Breguetspirale.<br />
Gehäuse Nr. 89109, Form Imperial, 0,585, 50,1 g. Gravur<br />
im Sprungdeckel: „Herzlichste Wünsche Weihnachten<br />
1937 A. Hitler“.<br />
Verkauft wurde diese Uhr am 23. Dezember 1937 an die<br />
Fa. Lünser, Berlin, für 619 Reichsmark Verkaufspreis.<br />
Abb. 6 a-b<br />
24 Klassik Uhren 6/2005<br />
Klassik Uhren 6/2005 25
Glashütte damals XXII<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 89127<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 89127,<br />
vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 41 mm, 16 Steine, Mittelstein in 3-<br />
fach verschraubtem Goldchâton, Glashütter<br />
Goldanker und Stahlankerrad,<br />
Kompensationsunruh mit Goldschrauben<br />
und Stahl-Breguetspirale.<br />
Gehäuse Nr. 89127, Form Imperial<br />
47,4 g, 0,585. Gravur im Sprungdeckel:<br />
„Weihnachten 1938 A. Hitler“.<br />
Abb. 9<br />
An Alwin-Broder Albrecht, Kapitänleutnant<br />
und persönlichen Adjudanten Adolf Hitlers .<br />
Die Verkaufsrechnung dieser Uhr ging an Fa. Emil Maurice, München, zum<br />
Preis von 612 Reichsmark. Geliefert wurde sie jedoch an die aufgegebene<br />
Adresse in Berlin. Emil Maurice war vom März 1925 bis Dezember 1927 Fahrer<br />
Adolf Hitlers. Danach machte er sich in München als Uhrmacher selbstständig.<br />
Geschenk an A.-B. Albrecht, 1938. Hitler-Taschenuhr Nr. 89977<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 89980<br />
(Abb. 10 a, b, c<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 89980,<br />
Minutenrepetition, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 43 mm, 29<br />
Rubine, 8 davon in verschraubten<br />
Goldchâtons gefasst, Glashütter Goldankerhemmung,<br />
Kompensationsunruh<br />
mit Goldschrauben und Stahl-Breguetspirale,<br />
Emailzifferblatt mit Goldbirnenzeigern,<br />
Gehäuse Nr. 89980,<br />
Form Royal, a.g. 0,750, 90,2 g, Gravur<br />
im Sprungdeckel: „Herzlichste Wünsche<br />
Weihnachten 1937 A. Hitler“ (An<br />
Gauleiter Wagner, München).<br />
Verkauft wurde diese Uhr an die Fa.<br />
Lünser, Berlin, mit Rechnung Nr. 5357<br />
vom 27. Dezember 1937 mit dem Ver-<br />
kaufspreis von 2.040 Reichsmark<br />
(Händler-Einkaufspreis 1.836 Reichsmark).<br />
Geschenk an W. Wagner, München, 1937.<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 89576<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr.<br />
89576, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 43 mm,<br />
20 Steine, 5 davon in verschraubten<br />
Goldchâtons,<br />
Glashütter Goldanker und<br />
Stahlankerrad, Nickelstahl-<br />
Kompensationsunruh mit<br />
Goldschrauben und Stahl-<br />
Breguetspirale Gehäuse<br />
Nr. 89576, Form Lucia a.g.<br />
80g. 0,750, Emaille-Zifferblatt, Gravur im Sprungdeckel: „Mit besten<br />
Weihnachtswünschen A. Hitler 24.12.35, Wilhelm Brückner Adj. d. Führers“<br />
Die Lieferung dieser Uhr erfolgte mit Re.-Nr. 03591 vom 16.12.1935 an die<br />
Fa. Lünser in Berlin zum Verkaufspreis von 810 Reichsmark.<br />
Geschenk an W. Brückner, 1935.<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 89977,<br />
Minutenrepetition, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 43 mm, 29<br />
Steine, 8 davon in verschraubten<br />
Goldchâtons (1A), Diamantdeckstein,<br />
Glashütter Goldankerhemmung,<br />
Kom pensationsunruh mit<br />
Goldschrauben und Stahl-Breguetspirale,<br />
Emailblatt mit arabischen Ziffern<br />
und Goldbirnenzeigern.<br />
Gehäuse Nr. 89977, Form Royal a.g.<br />
0,750, 91,6g. Gravur im Sprungdeckel:<br />
Weihnachten 1936 A. Hitler<br />
Versteigert am 11.03.1978 bei Christa<br />
Mohr, Münster<br />
Verkauft wurde diese Minutenrepetition<br />
an die Firma A. Lünser, Berlin,<br />
mit Rechnung vom 30. Dezember<br />
1936 zum Preis von 1.954 Reichsmark<br />
(Händler-Einkaufspreis 1.759 Reichsmark).<br />
Abb. 11, a-c<br />
Abb. 12, a-c<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 91764<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 91764,<br />
Minutenrepetition, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 43 mm, 29<br />
Rubine, 8 davon in verschraubten<br />
Goldchâtons, Glashütter Goldankerhemmung,<br />
Kom pensationsunruh mit<br />
Goldschrauben und Stahl-Breguet -<br />
spirale, Emailzifferblatt mit arabischen<br />
Ziffern und Goldbirnenzeigern,<br />
Gehäuse Nr. 91764, Form Royal, a.g.<br />
0,750, 92,0 g, Gravur im Sprungdeckel:<br />
„Zum 22.7.44 mit den herzlichsten<br />
Wünschen A. Hitler“ (Geburtstag von<br />
Dr. Morell, Leibarzt von A. Hitler).<br />
Geliefert wurde diese Uhr an den<br />
Uhrenhändler A. Lünser, Berlin, mit<br />
Verkaufsrechnung vom 22.12.1938.<br />
Verkaufspreis 2.048 Reichsmark; Einkaufspreis<br />
1.843 Reichsmark.<br />
Geschenk an Dr. Morell, 1944.<br />
Abb. 10, a-b<br />
Abb. 13, a<br />
26 Klassik Uhren 6/2005<br />
Klassik Uhren 6/2005 27
Glashütte damals XXII<br />
Abb. 14, a-b<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 99417<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 99417,<br />
vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 43 mm, 18 Steine, 4 davon in<br />
verschraubten Gold châtons, Glashütter<br />
Goldanker und Stahlankerrad,<br />
Kompensationsunruh mit Goldschrauben<br />
und Stahl-Breguet-Spirale<br />
Goldzifferblatt, Stahl-Lochzeiger,<br />
Gehäuse Nr. 99417, Form Imperial<br />
0,585, 49,3 g, Gravur im Sprungdeckel:<br />
„Herzlichste Wünsche Weihnachten<br />
1937 A. Hitler.<br />
Verkaufsrechnung vom 23. Dezember<br />
1937 an die Fa. Lünser, Berlin, Verkaufspreis<br />
714 Reichsmark<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 99923<br />
A. Lange & Söhne/DUF, Werk-Nr.<br />
99923, Viertelstundenrepetition, vergoldetes<br />
Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 43 mm, 22 Steine, Glashütter Goldankerhemmung,<br />
Kompensationsunruh<br />
mit Goldschrauben und Stahl-<br />
Breguetspirale, Gehäuse Nr. 99223,<br />
Form Royal, 0,585, Gravur im Sprungdeckel:<br />
„Herzlichste Glückwünsche<br />
Weihnachten 1938 A. Hitler“.<br />
Die Uhr wurde am 22. Dezember<br />
1938 an die Fa. Lünser, Berlin, zum<br />
Einkaufspreis von 870 Reichsmark<br />
geliefert.<br />
Abb. 17, a-d<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 99904<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 99906<br />
Hitler-Taschenuhr Nr. 50426<br />
A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 99904,<br />
Minutenrepetition mit Chronograph<br />
und Minutenzähler, vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 43 mm,<br />
42 Steine zum Teil in verschraubten<br />
Goldchâtons, Glashütter Goldankerhemmung,<br />
Kompensationsunruh mit<br />
Goldschrauben und Stahl-Breguetspirale,<br />
Gehäuse Nr. 99904, Form Royal<br />
0,750, 112,7 g, Gravur im Sprungdeckel:<br />
„Mit herzlichsten Wünschen<br />
zum 12.3.1937 A. Hitler“. An Reichsminister<br />
Dr. Wilhelm Frick zum 60.<br />
Geburtstag.<br />
Verkaufsrechung vom 11. März 1937<br />
an die Fa. Lünser, Berlin, Einkaufspreis<br />
2.564,25 Reichsmark.<br />
Geschenk an W. Frick, 1937.<br />
Abb. 15, a-c<br />
A. Lange & Söhne/DUF, Werk-Nr.<br />
99906, Viertelstundenrepetition, vergoldetes<br />
Dreiviertel-Platinenwerk,<br />
ø 43 mm, 22 Steine, Glashütter Goldankerhemmung,<br />
Kompensationsunruh<br />
mit Goldschrauben und Stahl-<br />
Breguetspirale, Gehäuse Nr. 99906,<br />
Form Royal 0,585, 68,0 g, Gravur im<br />
Sprungdeckel: „In herzlichster<br />
Freundschaft Weihnachten 1934 A.<br />
Hitler“.<br />
Die Uhr wurde am 24. Dezember<br />
1934 an die Fa. Lünser, Berlin, zum<br />
Einkaufspreis von 870 Reichsmark<br />
geliefert.<br />
Abb. 16, a-c<br />
A. Lange & Söhne, „OLIW“ Werk-Nr. 504262, vergoldetes Glashütter Werk mit<br />
geteilter Dreiviertel-Platine, ø 41mm, 15 Steine, Goldankerrad und Stahlanker,<br />
Kompensationsunruh mit Stahl-Breguetspirale, Gehäuse Nr. 55725, Form Royal<br />
0,585, 40,5 g, Gravur im Sprungdeckel: „Mit besten Wünschen zum 18. April 1938<br />
A. Hitler“.<br />
Die Verkaufsrechnung vom 11. April<br />
1938 ging an die Fa. C. Filius in Berlin<br />
zum Einkaufspreis von 249 Reichsmark.<br />
Bei Oliw-Uhren von A. Lange & Söhne<br />
sind die Werk- und Gehäusenummern<br />
unterschiedlich.<br />
Abb. 18, a-c<br />
28 Klassik Uhren 6/2005<br />
Klassik Uhren 6/2005 29
Glashütte damals XXII<br />
A. Lange & Söhne Verkäufe an Firma A. Lünser, Berlin 1934-1939<br />
1934<br />
24.03.1934 92303 Silber, 0,900, Form Jürgens, Halb-Sekunden-Taschenchronometer<br />
24.03.1934 92306 Silber, 0,900, Form Jürgens, Halb-Sekunden-Taschenchronometer<br />
05.11.1934 502.627/G.54255 Savo<strong>net</strong>te, 0,585 Oliw, Royal, vergoldetes Blatt<br />
24.12.1934 82 019 Savo<strong>net</strong>te, Minute selbstschlagend, 0,750, „Louis XV“, 118,3 g<br />
24.12.1934 99 906 Savo<strong>net</strong>te, Minute selbstschlagend, 1/4 Std. DUF Royal ag. 68 g, Emailblatt<br />
1935<br />
08.02.1935 99 409 18 Steine, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Goldblatt<br />
03.05.1935 82 497 Anker-Chronometer, 0,750, „Louis XV“. 133,6 g<br />
11.11.1935 87 487 1a, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Goldblatt, Royal 64,4 g, Fritz Wiedemann, 24.12.1935, AH<br />
26.11.1935 502 943 OLIW<br />
16.12.1935 99 907 1/4 Rep., DF; 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Emailblatt<br />
91 761 Min.-Rep., DUF, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Emailblatt<br />
89 976 Min.-Rep., ALS, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Emailblatt<br />
87 498 1a, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Ecr.<br />
87 204 1a, 0,750, Savo<strong>net</strong>e, Ecr.<br />
89 576 1a, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Lucia, Wilhelm Brückner, Adj. d. Führers<br />
24.12.35 82 504 Anker-Chronometer, 0,750, Savo<strong>net</strong>te<br />
83 046 16 Steine, ALS, Savo<strong>net</strong>te<br />
81 740 1a, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Royal<br />
1936<br />
09.03.1936 502 832 OLIW<br />
25.04.1936 502 754 OLIW<br />
29.07.1936 87 397 1a, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Royal<br />
82 505 Anker-Chronometer, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Lucia<br />
14.10.1936 503 193 OLIW<br />
15.12.1936 503 319 OLIW<br />
82 018 Karussell, Stahl, Savo<strong>net</strong>te<br />
19.12.1936 91 867 16 Steine, 0,750, offen, Breguet<br />
30.12.1936 87 400 Geh.1a, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Royal, ag. 80 g, Werk-Nr. 87324<br />
87 324 Werk (Ineichen 5/98)<br />
30.12.1936 99 323 18 Steine, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Goldblatt<br />
89 579 1a, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Lucia<br />
91 762 Min.-Rep., DUF, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Royal<br />
89 977 Min.-Rep., ALS, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Royal<br />
82 020 1/4 Rep. DUF, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Royal<br />
92 048 18 Steine, offen, Platin<br />
1937<br />
27.12.1937 89 980 Min.-Rep., ALS, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Royal, Gauleiter Wagner, München<br />
63 784 Anker-Chronometer, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Royal<br />
1938<br />
09.02.1938 504 094 OLIW<br />
17.03.1938 99 879 DUF-B-Uhr, 0,900, silber, offen<br />
23.03.1938 92 333 Karussell, 0,750, Savo<strong>net</strong>te<br />
11.04.1938 504 262 OLIW<br />
12.05.1938 81 992 16 Steine, ALS, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Royal, Kurt Diesing, 10.05.40 A.H.<br />
10.06.1938 503 711 OLIW<br />
89 113 16 Steine, ALS. 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Imperial<br />
87 434 1a, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Royal<br />
17.06.1938 504 330 OLIW<br />
07.07.1938 504 364 OLIW<br />
22.07.1938 87 436 1a, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Royal, Geh. 93 801, Hauptmann Engel, Weihn. 38<br />
22.07.1938 92 332 Karussell, 0,750, offen, Lucia<br />
02.11.1938 82 496 Anker-Chronometer, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Louis XV.<br />
03.11.1939 89 923 Chronometer mit MZ, 0,900, silber, offen<br />
16.12.1938 89 127 ALS, 16 Steine, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, gel. an. Emil Maurice, München<br />
22.12.1938 504 870 OLIW<br />
83 945 DUF, 15 Steine, 0,585, Savo<strong>net</strong>te<br />
78 287 DUF, 15 Steine, 0,585, Savo<strong>net</strong>te<br />
99 418 18 Steine, ALS, 0,585, Savo<strong>net</strong>te<br />
99 922 1/4 Re., DUF, 0,585, Savo<strong>net</strong>te (Gehäuse-Nr. 99 222)<br />
99 923 1/4 Rep., DUF, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Auktion Dr. Crott, 14.1.98 (Gehäuse-Nr. 99 223)<br />
91 763 Min.-Rep., ALS, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Royal<br />
91 764 Min.-Rep., ALS, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Royal, an Dr. Morell zum 22.07.1944<br />
1939<br />
03.03.1939 504 849 OLIW<br />
505 073 OLIW<br />
13.04.1939 505 103 OLIW<br />
81 059 16 Steine, Armbanduhr, ALS<br />
26.04.1939 712 Marine-Chronometer<br />
13.05.1939 505 262 OLIW<br />
20.05.1939 81 054 16 Steine, Armbanduhr, ALS<br />
20.11.1939 91 767 Min.-Rep., ALS; 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Royal<br />
1937<br />
18.02.1937 87 399 1a, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Royal<br />
89 405 18 Steine, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Imperial<br />
28.02.1937 89 911 Chronograph mit MZ, ALS, 0,750, offen, Royal<br />
11.03.1937 99 904 Min.-Rep. + Chronograph mit MZ, ALS, 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Dr. W. Frick zum 12.03.37, Niedh. IV. 79<br />
23.03.1937 92 331 Karussell, offen, Stahl<br />
05.04.1937 64 259 15 Steine, ALS, 0,750, offen, Royal<br />
29.06.1937 99 913 1/2 Sekunden-Taschen-Chronometer, 0,900 silber, offen<br />
16.11.1937 503 805 OLIW<br />
22.11.1937 503 886 OLIW<br />
03.12.1937 99 419 18 Steine, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Imperial<br />
06.12.1937 503 924 OLIW<br />
10.12.1937 503 993 OLIW<br />
23.12.1937 82 011 Min.-Rep. + Doppel-Chronograph mit MZ, ALS, 0,750, Savo<strong>net</strong>te<br />
89 987 Min.-Rep., 0,750, Savo<strong>net</strong>te, Royal, ALS<br />
87 424 1a, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Royal<br />
99 417 18 Steine, 0,585, Savo<strong>net</strong>te, Imperial, Fotos Weihnachten 1937 A.H.<br />
89 109 16 Steine, ALS, 0,585, Imperial, Aukt. Crott 5/05 24.12.37 AH.<br />
Wir danken dem Museumsdirektor Reinhard<br />
Reichel und der Stadt Glashütte für die Zur-<br />
Verfügung-Stellung der Unterlagen aus den<br />
Verkaufsbüchern von A. Lange & Söhne.<br />
Hingewiesen werden soll hier auch nochmal<br />
auf die Möglichkeit, zu jeder A. Lange & Söhne<br />
Uhr ein Zertifikat vom Museum in Glashütte zu<br />
bekommen.<br />
An folgende Personen wurden von Hitler Uhren verschenkt:<br />
1935<br />
Herr Amann<br />
Herr Brückner<br />
Dr. O. Dietrich<br />
Sepp Dietrich<br />
Heinrich Himmler<br />
Oberst Hassbach<br />
von Puttkamer<br />
Herr Schwarz<br />
Herr Schaub<br />
Herr Wiedemann<br />
10 Uhren wurden verschenkt<br />
13 Uhren an Lünser geliefert<br />
1936<br />
Dr. K. Brandt<br />
Bodenschatz<br />
Dr. Goebbels<br />
Prof. Gall<br />
Dr. Haase<br />
Minister Speer<br />
Prof. Gall<br />
Wieland Wagner<br />
Wolf Wagner<br />
9 Uhren wurden verschenkt<br />
15 Uhren an Lünser geliefert<br />
30 Klassik Uhren 6/2005<br />
Klassik Uhren 6/2005 31