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107. Jahresfest in Lobetal am 17. Juni - Hoffnungstaler Anstalten ...

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ZWISCHEN LOBETAL<br />

UND HOFFNUNGSTAL<br />

Ihre Spende hilft!<br />

Brief an den Freundeskreis<br />

Ostern 2012<br />

Stärker<br />

als du<br />

denkst<br />

„Gesünder“ werden <strong>in</strong> Tabor<br />

Station für psychosomatische Epileptologie<br />

<strong>Jahresfest</strong>motiv 2012, Kreative Werkstatt <strong>Lobetal</strong><br />

Seit 2003 existiert <strong>in</strong> der Bernauer Epilepsiekl<strong>in</strong>ik Tabor<br />

e<strong>in</strong>e Station für Menschen mit Anfällen und psychischen Störungen.<br />

Dieses spezialisierte Behandlungsangebot gibt es<br />

nur zweimal <strong>in</strong> Deutschland: Bernau und Bethel/Bielefeld.<br />

Es können zum e<strong>in</strong>en Patient/<strong>in</strong>nen aufgenommen werden,<br />

die epileptische Anfälle und psychische oder psychiatrische<br />

Begleiterkrankungen haben z.B. Angststörungen, Depressionen,<br />

Psychosen oder Persönlichkeitsstörungen. Andererseits<br />

bietet die Station aber auch e<strong>in</strong> Behandlungsangebot<br />

für Menschen mit dissoziativen (psychogenen) Anfällen. Das<br />

s<strong>in</strong>d Anfälle, die epileptischen Anfällen ähnlich sehen, aber<br />

nicht die typischen Funktionsstörungen im Gehirn aufweisen.<br />

Diese Anfälle s<strong>in</strong>d ausschließlich seelisch verursacht. Die Patienten<br />

haben meist e<strong>in</strong>e Leidensgeschichte mit unzähligen<br />

Behandlungen und vielen Fehldiagnosen h<strong>in</strong>ter sich. Sie<br />

wurden oft jahrelang erfolglos mit Medik<strong>am</strong>enten gegen<br />

Epilepsie behandelt.<br />

In der Kl<strong>in</strong>ik lernen diese Patienten, ihre Anfälle, aber<br />

auch deren Ursachen zu verstehen, mit den Anfällen umzugehen<br />

bzw. Methoden, diese zu kontrollieren oder sich<br />

vollständig von ihnen zu befreien. Ursache s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel<br />

traumatische Erlebnisse <strong>in</strong> der Lebensgeschichte, die für die<br />

Psyche e<strong>in</strong> massives Maß an Stress bedeuten. Dieser Stress ist<br />

so stark, dass er seelisch nicht ertragen werden kann, abgespaltet<br />

(dissoziiert) wird.<br />

Ziel e<strong>in</strong>er Behandlung ist es dann, den Stress und die d<strong>am</strong>it<br />

verbundenen heftigen Emotionen zu verstehen, zu verarbeiten<br />

und den Betroffenen Möglichkeiten zu geben, d<strong>am</strong>it umzugehen.<br />

Das bedeutet für Betroffene e<strong>in</strong>e große Herausforderung<br />

– und für die Mitarbeitenden der Station e<strong>in</strong> hohes Maß an<br />

Fachkompetenz, sowohl epileptologisch, als auch psychotherapeutisch.<br />

Das Te<strong>am</strong> arbeitet im guten S<strong>in</strong>ne des Wortes<br />

multiprofessionell: Mitarbeitende der Pflege, Ärzte, Psychologen,<br />

Physiotherapeuten, Musiktherapeut, Kunsttherapeut<strong>in</strong>,<br />

Ergotherapeut<strong>in</strong> helfen den Patienten, auf verschiedenen<br />

Ebenen „gesund“ bzw. „gesünder“ zu werden.<br />

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich b<strong>in</strong> lebendig<br />

von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des<br />

Todes und der Hölle. Offenbarung 1, Vers 18<br />

Liebe Freund<strong>in</strong>nen und Freunde<br />

der <strong>Hoffnungstaler</strong> Stiftung <strong>Lobetal</strong>,<br />

mit dem Wochenspruch zur Osterwoche<br />

aus dem Buch der Offenbarung grüße<br />

ich Sie ganz herzlich <strong>am</strong> Beg<strong>in</strong>n der<br />

Osterzeit.<br />

Dieses Wort spricht e<strong>in</strong>e Erfahrung aus,<br />

die wir alle irgendwo schon e<strong>in</strong>mal gemacht<br />

haben. Die Tür fällt <strong>in</strong>s Schloss<br />

und der Schlüssel ist dr<strong>in</strong>nen. Zu allem<br />

Überfluss auch das Handy, mit dem<br />

man Hilfe herbeiholen könnte. Genauso unangenehm ist<br />

es, wenn wir auf den Schlüssel <strong>in</strong> dem verschlossenen Auto<br />

schauen können und wir stehen draußen.<br />

Ke<strong>in</strong>en Schlüssel zu haben, ist e<strong>in</strong>e ausgesprochen unangenehme<br />

Erfahrung und Situation.<br />

Wir kennen dieses auch aus der Zeit, als wir ke<strong>in</strong>en Schlüssel<br />

im Bereich der Grenzen unseres Landes hatten, sofern wir <strong>in</strong><br />

der DDR aufgewachsen s<strong>in</strong>d. Diese Erfahrung, an e<strong>in</strong>e Grenze<br />

zu kommen die man nicht überw<strong>in</strong>den kann, hat wohl die<br />

meisten von uns sehr tief geprägt.<br />

Zu Ostern bekommt dieses Wort Jesu: „Ich war tot, und siehe,<br />

ich b<strong>in</strong> lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die<br />

Schlüssel des Todes und der Hölle“ e<strong>in</strong>e wahrhaft sprengende<br />

Bedeutung. Mit der Auferstehung Jesu wird uns gesagt, der<br />

Tod ist nicht das Letzte. Der Letzte ist der Lebendige. Ich weiß,<br />

wer es <strong>in</strong> der Hand hat, mir nach dem Tod wieder aufzuschließen.<br />

Das ist der Auferstandene. Aus dieser großen Hoffnung<br />

von Ostern dürfen wir leben und unseren Alltag gestalten.<br />

Für uns als Mitarbeitende der <strong>Hoffnungstaler</strong> Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />

gehört es dazu, Menschen zu helfen, dass sich Ihnen Türen öffnen.<br />

Dass sie selbstbestimmt durch ihr Leben gehen oder fahren<br />

können, dass sie nicht vor verschlossenen Türen stehen.<br />

Solch e<strong>in</strong> Patient ist z.B. der 47jährige Herr H. Er hat seit<br />

Jahren Anfälle – erst spät wird die Diagnose dissoziativer<br />

Anfälle gestellt. Viele Jahre nimmt er Medik<strong>am</strong>ente gegen<br />

Epilepsie – ohne Erfolg. Herr H. hat Anfälle, bei denen er<br />

plötzlich h<strong>in</strong>stürzt, manchmal starr liegt, manchmal zittert.<br />

Se<strong>in</strong> Körper ist angespannt, meist fällt er auf den Bauch. Er<br />

ist schweißgebadet und hat plötzlich e<strong>in</strong> heftiges Gefühl von<br />

Angst. E<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong>e Epilepsie typische Funktionsstörung des<br />

Gehirns wird nicht gefunden.<br />

Herr H. ist verheiratet, hat erwachsene K<strong>in</strong>der. Er hat aber<br />

das Gefühl, nie richtig glücklich se<strong>in</strong> zu können, nachts wird<br />

e r manchmal von Alpträumen geplagt, immer wieder<br />

treten depressive Phasen auf. Herr H. ist oft<br />

sehr schreckhaft, im Beruf kann er nie wirklich<br />

erfolgreich se<strong>in</strong>, oft ist er nicht <strong>in</strong> der<br />

Lage zu arbeiten. E<strong>in</strong>e Rente wird angelehnt.<br />

Er lässt sich auf die Behandlung mit sehr<br />

gemischten Gefühlen e<strong>in</strong>. Mit Psychologen<br />

hat er ke<strong>in</strong>e guten Erfahrungen,<br />

die haben ihn immer wieder<br />

weggeschickt, wenn er e<strong>in</strong>en<br />

solchen Anfall hatte. Außerdem<br />

hat er die <strong>in</strong>nere<br />

Überzeugung, dass<br />

e<strong>in</strong> „richtiger“ Mann<br />

solche psychischen<br />

Probleme alle<strong>in</strong><br />

bewältigen<br />

muss.<br />

Erst nach e<strong>in</strong>iger Zeit <strong>in</strong> der Therapie<br />

versteht Herr H. den Zus<strong>am</strong>- menhang<br />

se<strong>in</strong>er Anfälle mit e<strong>in</strong>er Zeit <strong>in</strong> sei- n e m<br />

Leben, die er bisher verdrängt hat und über<br />

die er nie mit jemandem gesprochen hat. A l s<br />

sehr junger Mensch war er wegen „versuchter Republikflucht“<br />

von der Stasi <strong>in</strong>haftiert worden. Er er<strong>in</strong>nert sich, die<br />

Verhaftung d<strong>am</strong>als genauso erlebt zu haben: er wurde mit<br />

dem Bauch auf dem Boden festgehalten, e<strong>in</strong> Gewehr wurde<br />

ihm an den Hals gehalten – er musste e<strong>in</strong>e Stunde so liegen.<br />

Später folgte e<strong>in</strong>e mehrmonatige Haft unter unwürdigen Be-<br />

So haben sich zum Beispiel für Männer und Frauen, die bisher<br />

<strong>in</strong> den Wohnstätten Gottesschutz <strong>in</strong> Erkner wohnten, neue<br />

Türen aufgetan <strong>in</strong> ihrer eigenen Wohnung <strong>in</strong> der Wohngruppe<br />

<strong>in</strong> Woltersdorf. Viele andere Beispiele ließen sich nennen. Es<br />

war wunderbar zu erleben, bei der Eröffnung dieser Wohngruppe,<br />

mit welcher Freude die Wohnungen bezogen wurden.<br />

Der eigene Schlüssel für den eigenen privaten Bereich.<br />

Dieses und vieles Andere mehr konnte nur mit Ihrer freundlichen<br />

Hilfe und Unterstützung geleistet werden. D<strong>am</strong>it sich<br />

weitere Türen öffnen, bitten wir, dass Sie uns auch weiterh<strong>in</strong><br />

begleiten mit Worten, mit Gebeten und auch mit e<strong>in</strong>er Spende.<br />

So wünsche ich Ihnen e<strong>in</strong> gesegnetes Osterfest und grüße Sie<br />

<strong>in</strong> der Nähe und <strong>in</strong> der Ferne!<br />

Ihr<br />

Pastor Dr. Johannes Feldmann<br />

Vorstand und Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Ende 2011 wurde <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong> erster Kursus zur staatlich geprüften<br />

Sozialassistent<strong>in</strong> für 19 Berl<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen mit <strong>in</strong>terkulturellem<br />

H<strong>in</strong>tergrund erfolgreich abgeschlossen. Unter Beteiligung des<br />

Diakonischen Bildungszentrums <strong>Lobetal</strong> wurde hier e<strong>in</strong> Weiterbildungsangebot<br />

speziell für Frauen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

ermöglicht. Sie können nun <strong>in</strong> der Pflege und Betreuung von Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong>derung, von Senioren, K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />

tätig werden. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen der Weiterbildung, dessen<br />

Träger das Diakonische Werk Stadtmitte (Berl<strong>in</strong>) ist, waren vorher<br />

überwiegend als Stadtteilmütter <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> Kreuzberg, Neukölln und<br />

Charlottenburg <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der-, Jugend- und F<strong>am</strong>ilienarbeit tätig.<br />

d<strong>in</strong>gungen. Er wollte alles h<strong>in</strong>ter sich lassen, e<strong>in</strong> „normales“<br />

Leben führen. Die Todesangst, die Gefühle von Erniedrigung<br />

und Entwürdigung konnte se<strong>in</strong>e Psyche jedoch nicht vergessen.<br />

Später bek<strong>am</strong> er Anfälle.<br />

Es war e<strong>in</strong>e längere Therapie notwendig, diese traumatische<br />

Erfahrung zu bearbeiten und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Biographie zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Herr H. ist seither anfallsfrei – aber nicht symptomfrei –<br />

psychische Probleme, Narben an der Seele, hat er manchmal<br />

trotzdem noch.<br />

Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Arbeit!<br />

Sehr herzlich grüßt aus Bernau<br />

Katr<strong>in</strong> Bohlmann (Oberärzt<strong>in</strong>)<br />

Zeichnung: E<strong>in</strong> Feuervogel mit unklarer Kontur - e<strong>in</strong>e Zeichnung,<br />

die <strong>in</strong> der Kunsttherapie der Kl<strong>in</strong>ik Tabor Bernau entstand<br />

<strong>107.</strong> <strong>Jahresfest</strong> <strong>in</strong> <strong>Lobetal</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong><br />

Wir laden herzlich e<strong>in</strong> zum <strong>Jahresfest</strong> im Grünen!<br />

10.00 Uhr Festgottesdienst unter freiem Himmel. Festpredigt:<br />

Pastor Ulrich Pohl, Bethel/Bielefeld.<br />

11.30 – 14.30 Uhr Mittags- und Kaffeeangebot, Informations-<br />

u. Mitmachangebote, Führungen, Bibelzelt,<br />

Bühnenprogr<strong>am</strong>m<br />

15.00 Uhr Abschlussspiel <strong>in</strong> der Waldkirche mit Bewohner/<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen.<br />

Von 8.30 bis 10.00 Uhr und ab 16.15 Uhr halbstündlicher<br />

Busverkehr zwischen <strong>Lobetal</strong> u. S-Bahnhof Bernau.<br />

Zimmerreservierung im Bonhoeffer-Haus bei Herrn Hartw<strong>in</strong><br />

Schulz, Tel. 03338-66333 oder: h.schulz@lobetal.de.


E<strong>in</strong> neues Zuhause - mitten <strong>in</strong> Woltersdorf<br />

„Hier gefällt es mir bisher <strong>am</strong> besten, hier ziehe ich nicht<br />

mehr weg“, ruft Helga Stumpe spontan aus. Sie schaut kurz<br />

auf und strahlt. Vor ihr liegt e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Webrahmen auf dem<br />

Tisch. Geduldig fügt sie Wollfaden für Wollfaden zu dem entstehenden<br />

Tischläufer h<strong>in</strong>zu. Das Weben ist e<strong>in</strong>e ihrer liebsten<br />

Freizeitbeschäftigungen.<br />

Ende Januar ist sie mit acht anderen Frauen und Männern aus<br />

den Wohnstätten “Gottesschutz” Erkner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Wohngruppe<br />

umgezogen. Drei modern ausgestattete Wohnungen mitten<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de Woltersdorf wurden angemietet und stehen<br />

nun für sie zur Verfügung. Jeder von ihnen hat e<strong>in</strong> Zimmer<br />

für sich, das er sich nach eigenen Vorstellungen e<strong>in</strong>richten<br />

und ausgestalten kann. Jeweils zwei Bewohner nutzen e<strong>in</strong><br />

Bad. E<strong>in</strong> gemütliches großes Wohnzimmer mit Sofaecke und<br />

E<strong>in</strong>bauküche kann als geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>er Treff genutzt werden.<br />

Hier werden auch die geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>en Mahlzeiten e<strong>in</strong>genom-<br />

Helga Stumpe und ihre Nachbar<strong>in</strong>nen freuen sich über die geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>en Stunden <strong>in</strong> der Wohngruppe<br />

<strong>in</strong> Woltersdorf<br />

men. Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen aus den Wohnstätten „Gottesschutz“<br />

stehen als Ansprechpartner zur Seite, helfen, wenn Rat oder<br />

Unterstützung gebraucht werden.<br />

Bereits als junges Mädchen war Helga Stumpe <strong>in</strong> die Wohnstätten<br />

„Gottesschutz“ <strong>in</strong> Erkner gekommen. Die eigene<br />

Landwirtschaft spielte d<strong>am</strong>als e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. „Wir s<strong>in</strong>d<br />

immer früh aufs Feld zur Arbeit gezogen. Wir haben Gemüse,<br />

Kartoffeln, Mais und Rüben angebaut“, er<strong>in</strong>nert sie sich. Es<br />

wurde viel e<strong>in</strong>geweckt als Vorrat für den W<strong>in</strong>ter, „es gab ja<br />

d<strong>am</strong>als wenig Obst zu kaufen.“ Auch Viehzucht gab es. Gern<br />

er<strong>in</strong>nert sie sich an die Schlachtezeit mit selbst gemachter<br />

Leber- und Grützwurst, die immer sehr lecker schmeckten.<br />

So komfortabel wie heute wohnte sie d<strong>am</strong>als allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht. „Wir hatten noch Eisenbetten. In den Zimmern lebten<br />

drei, manchmal auch bis zu sechs Bewohner<strong>in</strong>nen zus<strong>am</strong>men.<br />

Und es gab e<strong>in</strong> Bad für zehn Personen.“ Mit der Zeit<br />

konnten die Wohnbed<strong>in</strong>gungen immer weiter verbessert<br />

werden. Vor allem nach der Wende wurde viel gebaut. So<br />

entstand auch das Haus Wieseneck, <strong>in</strong> dem Helga Stumpe<br />

e<strong>in</strong> erstes eigenes Zimmer erhielt.<br />

Der Schritt h<strong>in</strong>aus aus dem geschützten Raum der Wohnstätten<br />

<strong>am</strong> Rande der Stadt Erkner mitten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong> das Leben<br />

des Ortes Woltersdorf war noch e<strong>in</strong>mal etwas Besonderes.<br />

Aber sie wollte diesen Schritt gehen, wollte künftig selbständiger<br />

und zugleich <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaft leben. „Es gab e<strong>in</strong><br />

Kennenlerntreffen, wir haben beim Griechen hier unten<br />

im Haus zus<strong>am</strong>men gesessen und erfahren, wer mitziehen<br />

wird“, erzählt sie. „Wir konnten uns auch die Wohnungen im<br />

Rohbau anschauen, als sie umgebaut wurden.“<br />

Die Gruppe verstand sich sofort sehr gut. Geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> wurden<br />

Spaziergänge unternommen, um die neue Umgebung<br />

zu erkunden: Rathaus und Kirche liegen <strong>in</strong> unmittelbarer<br />

Nachbarschaft. Es gibt reichlich E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten,<br />

Gaststätten, Freizeitangebote, e<strong>in</strong>e sehr reizvolle Natur. Besonders<br />

lockt natürlich das bekannte Naherholungsgebiet<br />

an der Woltersdorfer Schleuse, wo man spazieren gehen, e<strong>in</strong><br />

Tretboot ausleihen und sich <strong>in</strong> der warmen Jahreszeit beim<br />

Baden vergnügen kann.<br />

„Wichtig war auch, dass wir hier <strong>in</strong> unserem neuen Umfeld<br />

sehr gastfreundlich aufgenommen wurden“, berichtet<br />

Wohngruppenleiter<strong>in</strong> Barbara Mahlitz. „Sehr guter Kontakt<br />

besteht zur Freiwilligen Feuerwehr, unser Bürgermeister<br />

und der Pfarrer der Evangelischen Kirchengeme<strong>in</strong>de begrüßten<br />

uns zur E<strong>in</strong>weihung herzlich.“<br />

Die meisten der Frauen und Männer fahren tagsüber<br />

zur Arbeit <strong>in</strong> die <strong>Hoffnungstaler</strong> Werkstätten<br />

nach Erkner. Helga Stumpe kann sich den Tag<br />

selbst e<strong>in</strong>teilen, sie ist seit zwei Jahren Rentner<strong>in</strong>.<br />

Ihre Interessen s<strong>in</strong>d breit gefächert, so hat<br />

sie eigentlich immer etwas vor. Sie besucht e<strong>in</strong>en<br />

Gymnastikkurs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sportcenter, das tut<br />

ihr nach ihrer Schulteroperation gut. Zweimal<br />

im Monat nimmt sie <strong>am</strong> Sitztanz teil. Gern besucht<br />

sie auch die Angebote der Kontaktstelle <strong>in</strong> Erkner,<br />

wo geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>es Backen, Tanzen oder K<strong>in</strong>obesuche auf<br />

dem Progr<strong>am</strong>m stehen.<br />

Regelmäßigen Kontakt hält Helga<br />

Stumpe zu ihrer Schwester<br />

und zu ihrem Bruder und deren<br />

F<strong>am</strong>ilien. Sie telefonieren viel,<br />

sie erhält Post, und demnächst<br />

ist e<strong>in</strong> Treffen geplant. Stolz<br />

zeigt sie ihr Fotoalbum, <strong>in</strong> dem<br />

sie viele F<strong>am</strong>ilienfotos aufbewahrt.<br />

Wir werden aus unserem<br />

Gespräch gerissen, denn Anika<br />

Schmieade, e<strong>in</strong>e Mitbewohner<strong>in</strong>,<br />

steckt den Kopf zur Tür here<strong>in</strong>:<br />

„Helga, komm, wir haben heute<br />

Tischdienst“, ruft sie. Emsig machen<br />

sich die beiden Frauen im<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsraum an die Arbeit,<br />

bereiten die Tische vor und<br />

decken sie für das Abendessen<br />

e<strong>in</strong>. In der Woche wird das Essen<br />

aus der Küche der Wohnstätten<br />

„Gottesschutz“ geliefert. An den Wochenenden verpflegen<br />

sie sich selber, so hat es geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> die Wohngruppe beschlossen.<br />

Dies verlangt e<strong>in</strong> hohes Maß an Selbständigkeit<br />

und Abstimmung, denn alle sollen auf ihre Kosten kommen<br />

und jeder soll sich e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

Beim Essen kreisen die Gedanken um den nächsten Urlaub.<br />

Zwar ist es noch etwas Zeit, aber das Ziel wurde bereits festgelegt:<br />

„Letztes Jahr waren wir <strong>in</strong> Z<strong>in</strong>nowitz, jetzt wollen<br />

wir nach Dahmshöhe bei Fürstenberg“, sagt Helga Stumpe.<br />

„Da waren wir vor zwei Jahren schon e<strong>in</strong>mal, es war toll.“<br />

Dort gebe es e<strong>in</strong>e Ferienpension, die sich sehr liebevoll um<br />

ihre Gäste mit Handicap kümmert und viele Angebote bereithält:<br />

Grillen, Wandern, auch Kutschfahrten gehören dazu.<br />

Sie ist voller Vorfreude und würde sich <strong>am</strong> liebsten gleich<br />

morgen auf die Reise machen.<br />

© 2012 <strong>Hoffnungstaler</strong> Stiftung <strong>Lobetal</strong> - v. Bodelschw<strong>in</strong>ghsche Stiftungen Bethel - , Ortsteil <strong>Lobetal</strong>, Öffentlichkeitsarbeit/Dankort, 16321 Bernau bei Berl<strong>in</strong>;<br />

Fotos: Stephan Bertheau, Lutz Reimann, Archiv HSt <strong>Lobetal</strong>, Gedruckt auf 100% Recycl<strong>in</strong>gpapier; Herstellung: Druckerei Blankenburg, Bernau<br />

Spendenkonto 22 22 24 · KD-Bank eG – die Bank für Kirche und Diakonie · Bankleitzahl 350 601 90 Besuchen Sie uns auch im Internet (Onl<strong>in</strong>e-Spende):<br />

Mit Ihrer Hilfe<br />

konnten wir <strong>in</strong> den<br />

zurückliegenden<br />

Monaten folgende<br />

Projekte verwirklichen<br />

bzw.<br />

Hilfen für die<br />

bei uns betreuten<br />

Menschen<br />

ermöglichen:<br />

- e<strong>in</strong>e Gitarre im Seniorenheim Haus Esther<br />

- e<strong>in</strong>e selbstspielende Harmonika im Christlichen Seniorenheim<br />

Viktoria Luise <strong>in</strong> Zehdenick<br />

- e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>bauküche mit Herd, Kühlschrank und Geschirrspüler<br />

für den Cafebereich im Schloß Reichenwalde<br />

- e<strong>in</strong> Kombi-Lifter für die Wohnstätte Kieferneck <strong>in</strong> Blütenberg<br />

- e<strong>in</strong> Video-Projektor für Gruppenveranstaltungen und Feiern<br />

<strong>in</strong> den Wohnstätten „Gottesschutz” Erkner<br />

- Wassertretpfad und Wasserspiele für unsere Kita St. Mart<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Biesenthal<br />

- Lerncomputer und e<strong>in</strong>e Musikstudio-Ausstattung (siehe Foto<br />

oben) für unsere Jugendwohne<strong>in</strong>richtung Wendepunkt<br />

Spendenstand Umbau Kreative Werkstatt<br />

Zahlreiche Freunde haben bisher den geplanten Bau der<br />

Kreativen Werkstatt mit ihren Spenden<br />

unterstützt. Das Spendenbarometer<br />

steht derzeit bei rund<br />

126.500 EUR. Wir s<strong>in</strong>d dankbar<br />

für alle Spenden, ob<br />

3,00 EUR oder 15.000,00<br />

EUR!! Letztere Spende<br />

st<strong>am</strong>mt von der Berl<strong>in</strong>er<br />

Rudolf-Sy-Stiftung, die<br />

bereits <strong>in</strong> den Vorjahren<br />

das Projekt unterstützte.<br />

Wir s<strong>am</strong>meln weiter für<br />

die Kreative Werkstatt!<br />

Das Spendenziel liegt bei<br />

190.000 EUR.<br />

Mit alten D-Mark-Münzen Gutes tun!<br />

Gerne können Sie unseren Dienst mit alten D-Mark-<br />

Münzen unterstützen. Vielleicht haben Sie ja noch<br />

e<strong>in</strong>zelnen DM-Münzen oder Banknoten im Schrank<br />

„zu liegen“...<br />

Wir haben die Möglichkeit,<br />

diese <strong>in</strong> der<br />

Filiale der Bundesbank<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> EURO<br />

umzutauschen und<br />

können sie dann für<br />

unseren Dienst e<strong>in</strong>setzen.<br />

Ganz herzlichen Dank!<br />

Spenden statt Blumen - Geburtstage / Jubiläen, freudige<br />

Ereignisse oder auch Todesfälle werden häufig zum Anlass<br />

genommen, nicht sich selbst beschenken oder den Angehörigen<br />

mit Blumen und Kränzen ehren zu lassen, sondern se<strong>in</strong>e Freunde<br />

und Verwandten um Spenden zu bitten, für e<strong>in</strong>en Zweck der<br />

helfenden Nächstenliebe.<br />

Gern teilen wir dazu nähere E<strong>in</strong>zelheiten mit.<br />

Nachlässe / Vermächtnisse zugunsten der <strong>Hoffnungstaler</strong><br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong> - Herr Holger Mag, Leiter des Dankortes, berät<br />

Sie gern.<br />

Sachspenden: Tragbare, gut erhaltene D<strong>am</strong>en-, Herren-,<br />

K<strong>in</strong>derbekleidung und -wäsche, Schuhe, Tisch- und Bettwäsche,<br />

Bilderbücher und Spiele sowie gebrauchte Briefmarken und alte<br />

Münzen nehmen wir weiterh<strong>in</strong> gern entgegen.<br />

Sie können Sachspenden direkt bei uns abgeben oder per freigemachte<br />

Postsendung zusenden. Herzlichen Dank für alle Mühe!<br />

Spenden-Telefon: Herr Mag, Tel. 03338 / 66-263<br />

spenden@lobetal.de, Fax 03338 / 66-260<br />

Info-Telefon: Herr Bertheau, Frau Waldschmidt<br />

Tel. 03338 / 66-277, presse@lobetal.de<br />

Altkleider-Spenden: Tel. 03338 / 66-360<br />

Paketanschrift (für Sachspenden):<br />

Dankort, Bodelschw<strong>in</strong>ghstraße 5, 16321 Bernau b. Berl<strong>in</strong><br />

Briefanschrift:<br />

Dankort, Bodelschw<strong>in</strong>ghstraße 27, 16321 Bernau b. Berl<strong>in</strong><br />

Ihre SPENDE hilft und kommt an!<br />

www.lobetal.de

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