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Personalversammlung für die Stuttgarter Lehrerinnen und Lehrer ...

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Kurt Wiedemann feiert seinen 60sten Geburtstag!<br />

Offener Geburtstagsbrief<br />

<strong>für</strong> Kurt Wiedemann zum 60. Geburtstag<br />

„Menschen treten in unser Leben <strong>und</strong> begleiten uns eine Weile.<br />

Einige bleiben <strong>für</strong> immer denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren<br />

Herzen <strong>und</strong> wir sind nie mehr <strong>die</strong>selben.“ (Autor unbekannt)<br />

Vor 28 Jahren, lieber Kurt, hast Du bei mir Deine erste Spur<br />

hinterlassen. Ich hatte gerade mein Studium beendet <strong>und</strong> kam<br />

mit einem Teilauftrag <strong>für</strong> das Fach „Evang. Religionslehre“ an<br />

<strong>die</strong> Jahn-Realschule in Bad Cannstatt. Zu <strong>die</strong>ser Zeit gab es<br />

noch eine „andere“ Generation von Schulleitern – frei nach<br />

dem Motto: „L’ecole c‘est moi!“. Du warst jedoch einer der<br />

wenigen Kollegen an der Schule, der <strong>die</strong> Auseinandersetzung<br />

mit der Schulleitung nicht scheute <strong>und</strong> immer wieder demokratische<br />

Strukturen einforderte – <strong>die</strong>s hat mich von Anfang an<br />

tief beeindruckt.<br />

Im selben Jahr (1983) gab es in Baden-Württemberg <strong>die</strong> Regeleinführung<br />

des Ethikunterrichts – <strong>und</strong> Du warst einer der ersten,<br />

der <strong>die</strong>ses Fach an einer Realschule unterrichtete. Von<br />

Anfang an war es Dir wichtig, in Dialog mit dem Religionsunterricht<br />

zu kommen. Ich nahm <strong>die</strong>ses Angebot gerne an, <strong>und</strong><br />

so haben wir viele Themen gemeinsam vorbereitet <strong>und</strong> wo es<br />

Sinn machte, „kooperativ“ unterrichtet. Vor allem das Thema<br />

„Judentum“ lag uns beiden sehr am Herzen, was viele Jahre<br />

später noch eine ganz besondere Bedeutung bekam.<br />

Kaum zu glauben: Kurt Wiedemann wird 60! Und er scheint kaum<br />

verändert zu <strong>die</strong>sem Bild aus dem „Archiv“.<br />

Im Juni 2000 nämlich haben wir zusammen mit einer Kollegin<br />

– sie brachte <strong>die</strong>se „Idee“ aus Thüringen mit – zum ersten Mal<br />

eine Stu<strong>die</strong>nfahrt nach Auschwitz angeboten. Dies gab es<br />

eigentlich bisher nur an Gymnasien – <strong>die</strong>s an einer Realschule<br />

durchzuführen war ein Versuch, der auch im Kollegium zunächst<br />

auf große Skepsis stieß. „Die Schüler machen in <strong>die</strong>ser<br />

Woche so viele prägende Erfahrungen, wie sie der „normale“<br />

Unterricht niemals leisten kann.“ – so lautete Dein Argument.<br />

Inzwischen wird <strong>die</strong>se ganz besondere Stu<strong>die</strong>nfahrt regelmäßig<br />

an unserer Schule – <strong>und</strong> auch an vielen anderen Real- <strong>und</strong><br />

Hauptschulen durchgeführt. Immer wieder bekommen wir von<br />

ehemaligen Teilnehmern <strong>die</strong> Rückmeldung, welch tiefgreifende<br />

Spur <strong>die</strong>se Stu<strong>die</strong>nfahrt in ihrem Gedächtnis <strong>und</strong> ihrem Herzen<br />

hinterlassen hat.<br />

Apropos Spuren: viele wären noch zu nennen – zwei davon<br />

möchte ich erwähnen, weil sie <strong>für</strong> mich ganz besonders tief<br />

sind. Ohne Dich, lieber Kurt, wäre ich wohl niemals in <strong>die</strong><br />

GEW eingetreten <strong>und</strong> auch meine Tätigkeit im Örtlichen Personalrat<br />

wäre ohne Dich <strong>und</strong>enkbar. Du hast mich in vielen<br />

Gesprächen überzeugen können, wie wichtig auch „Kirchliche<br />

Angestellte“ <strong>für</strong> eine Gewerkschaft <strong>und</strong> den Personalrat sind.<br />

Da<strong>für</strong> bin ich Dir bis heute sehr dankbar.<br />

Ich wünsche Dir, dass Du in der GEW, im Personalrat, in der<br />

Schwerbehindertenvertretung, aber auch bei mir noch viele<br />

wichtige <strong>und</strong> bleibende Spuren hinterlassen wirst.<br />

Kurt Wiedemann wurde 60!<br />

Ende der 70er Jahre lernte ich Kurt kennen. Gelernt hat er<br />

zunächst Buchdrucker, dann wollte er Pfarrer werden. Als<br />

Realschullehrer begann er seine Tätigkeit an der Jahn-Realschule<br />

in Stuttgart-Bad Cannstatt.<br />

Die GEW-Arbeit war in <strong>die</strong>ser Zeit geprägt von Zwangsteilzeitarbeitsverträgen<br />

<strong>und</strong> dem damaligen Kultusminister Mayer-<br />

Vorfelder. Bei den Personalratswahlen 1981 gab es noch viele<br />

angestellte Lehrkräfte <strong>und</strong> so waren 8 Beamte (heute 12) <strong>und</strong> 7<br />

Angestellte (heute 3) zu wählen. Durch geschicktes Wählen<br />

kamen wir beide in den Personalrat.<br />

So begann eine intensive Zusammenarbeit in der GEW <strong>und</strong> im<br />

Personalrat. Zunächst hatten wir es mit den älteren GEW-Personalräten<br />

zu tun. Jede Personalratssitzung wurde gründlich<br />

vorbereitet, um unsere Meinung gegen <strong>die</strong> „Konservativen“<br />

durchsetzen zu können. Als langjähriger Stellvertretender Vorsitzender<br />

hat Kurt Wiedemann <strong>die</strong> Personalratsarbeit entscheidend<br />

geprägt. Eine seiner Sternst<strong>und</strong>en war z.B. Kurts Rede zu<br />

den Stillzeiten auf einer <strong>Personalversammlung</strong>.<br />

Eine neue Aufgabe war <strong>die</strong> Arbeit <strong>für</strong> <strong>die</strong> schwerbehinderten<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen. Kurt – er war Stellvertreter von<br />

Susanne Sonn – musste durch den Tod von Susanne plötzlich<br />

<strong>die</strong>ses Arbeitsfeld übernehmen. Sein solides Arbeiten <strong>und</strong> sein<br />

unermüdlicher Einsatz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Belange der Beschäftigten führte<br />

dazu, dass er auch als Hauptvertrauensperson beim Kultusministerium<br />

gewählt wurde.<br />

Für viele Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen ist er ein geschätzter<br />

Ansprechpartner in schwierigen Lebenssituationen. Ich wünsche<br />

dir <strong>die</strong> Kraft, <strong>die</strong>se Arbeit weiterhin auszuüben!<br />

Dein Rolf<br />

Gert-Jürgen Scholz<br />

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